Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Ergebnis 11 bis 17 von 17
  1. #11
    Let's Play Macherin Avatar von Obscurefighter
    Registriert seit
    05.11.2010
    Beiträge
    352

    Standard Ein Ring, sie alle zu knechten...

    Danke, aber das sind so Dinge, die mir neben dem Schreiben der Story an sich echt Spaß machen und mir dabei helfen die Übersicht zu behalten. Es kann sein, dass die Liste noch erweitert wird, wenn ich merke, dass ich zu wenige Halbgötter haben .
    Hier geht's jetzt erstmal mit einem Geschwistergespräch weiter. So unter vier Augen.



    Ein Ring, sie alle zu knechten...


    Raphael


    [http://www.youtube.com/watch?v=Kjs1KCJTTwE]
    Der Wind strich durch das Gras und Raphael hielt seine Hand nur wenige Millimeter über das Grün. Er spürte, wie sich die Grashalme unter seiner Hand bewegten. Seine Füße drückte er fest in den staubigen Boden des Abhangs, auf dem er saß. Unter ihm lag das Internat in all seiner Pracht da. Da ist langsam auf den Abend zuging, wurden überall Lichter entzündet. Die Sonne näherte sich dem Meer, tauchte alles in ein oranges Licht und schien gewachsen zu sein. Raphael genoss die letzten Sonnenstrahlen noch eine Weile, dann wandte er sich halb um und blickte zu Natalie. Die stand hinter ihm und lehnte an einem Findling. Woher der Stein kam wusste niemand so genau, unter den Schülern hieß er Horus' Faust. Einer Geschichte nach soll Horus in einem Streit mit Odin mit diesem Felsen nach dem Allvater geworfen haben. Raphael glaubte diesen Geschichten kein Stück, aber es war gut, wenn man sie kannte.
    Seine Schwester sah ihn nicht an. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schaute auf das Meer hinaus. Der Wind ließ ihre dunkelbraunen Haare ein bisschen tanzen. Die Haarfarbe und die goldenen Augen waren das einzige, was die Geschwister äußerlich gemeinsam hatten. Niemand hatte am Anfang geglaubt, dass sie Geschwister waren. Erst als Odin kurz aufgetreten war und alles klargestellt hatte, hatte man die Odinskinder, wie sie von da an gerufen wurden, endlich akzeptiert. Die Tatsache, dass Natalie und Raphael beide von einem der mächtigsten Götter, wenn nicht dem mächtigsten Gott, abstammten, war nicht die einzige Sache, die sie verband. Sie hatten auch die gleiche Mutter. Dana Santiago war ihre Mutter, eine Frau, zu denen sie beide keinen Kontakt mehr hatten. Wenn Raphael es genau bedachte, dann war das noch etwas, was seine Schwester und ihn tief verband. Die Abneigung für die Frau, die sich ihre Mutter schimpfte, obwohl sie nie etwas für sie getan hatte.
    „Was ist los?“, brach er endlich die Stille.
    Natalie wartete mit der Antwort. Sie nahm die Arme aus der Verschränkung und wandte dann nur langsam den Blick zu ihrem jüngeren Bruder. Sie schaute auf seinen Rucksack und zog fragend eine Augenbraue hoch.
    „Der Reißverschluss ist ja kaputt.“
    „Was? Oh, ja, ist aber nicht schlimm.“
    „Warte mal.“
    Natalie kniete sich neben ihn und begann den Reißverschluss langsam aufzuschieben. Dann versuchte sie den Zipper wieder an beide Seiten festzumachen. Raphael beobachtete sie dabei. Aus der Nähe fiel ihm auf wie ungewöhnlich blass seine Schwester war. Ihr standen Schweißperlen auf der Stirn.
    „Ist alles okay mit dir?“, fragte Raphael besorgt.
    „Ja, alles gut.“
    Natalie schaute immer noch auf den Rucksack. Raphael wusste, dass sie ihn anlog. Aber das würde sie offen zugeben. Also versuchte er es anders. Er begann ein unschuldiges Lied zu pfeifen und zog das rechte Bein heran, sodass er fast schon elegant einen Arm um sein Knie legen konnte.
    „Weißt du, Zaira sind da so ein paar Sachen aufgefallen.“
    „Was denn für Sachen?“
    Noch immer wehrte sich der Rucksack gegen Natalies Versuche ihn zu reparieren. Raphael schwieg erst wieder und begann mit dem rechten Fuß zu wippen. Er pfiff weiter und beobachtete die Sonne dabei, wie sie sich dem Horizont immer weiter näherte.
    „Was denn für Sachen?“, fragte Natalie jetzt energischer.
    „Sie meint, dass mit euch Älteren etwas stimmt. Das etwas in der Luft liegen würde. Irgendeine große Sache. Aber du weißt ja, mit ihr geht oft die Fantasie durch.“

    [http://www.youtube.com/watch?v=rl7i_YxDl-8]
    Natalie hielt mit einem Mal inne. Sie ließ sich nach hinten fallen und warf ihrem Bruder den immer noch kaputten Rucksack zu. Raphael war etwas überrascht, fing den Rucksack jedoch mit beiden Händen auf.
    „Hab ich was falsches gesagt?“
    „Nein, das war genau richtig. Zaira kann wirklich gut beobachten.“
    „Richte ich ihr aus. Sagst du mir jetzt was los ist.“
    Natalie nickte nur. Sie setzte sich neben ihren Bruder und streckte die Beine aus. Mit der rechten Hand deutete sie auf eine Stelle mit angrenzenden Wald, wie etwas oder jemand eine große Schneise geschlagen hatte. Einzig ein großer Baum stand dort noch, ragte in den Himmel wie ein Leuchtturm auf hoher See.
    „Steven, Markus und ich wurden dort vor ein paar Nächten von einer Gruppe uns völlig unbekannter Kämpfer angegriffen. Sie haben nach einer Weilen von uns abgelassen, aber das sonderbare war, dass sie mit stumpfen Waffen gekämpft haben.“
    „Stumpfe Waffen?“, hakten Raphael nach.
    Natalie nickte.
    „Es ist ungewöhnlich, ich weiß. Wir hatten danach eine Krisensitzung mit dem Rat und es wurde beschlossen, dass wir das Internat evakuieren. Alle unter 18 werden gehen.“

    [http://www.youtube.com/watch?v=i1ZwVCz7NP0]
    „Wie bitte?!“
    Raphael sprang auf und ignorierte dabei völlig, dass er seinen vollgepackten Rucksack umstieß. Bücher, Hefte, eine Saftflasche und ein paar Stifte ergossen sich über den Boden. Natalie blickte ihren Bruder ärgerlich an.
    „Es ist das Beste für alle Beteiligten.“
    „Wir können kämpfen!“
    „Wir haben keine Ahnung was für Gegner das sind. Es ist sicherer.“
    „Aber wir...“
    „Raphael!“
    Jetzt war sie auch aufgesprungen und baute sich groß vor ihm auf. Sie überragte ihn gut um einen Kopf, wenn nicht mehr. Auch war sie bedingt durch ihre Muskelmasse schwerer als er und hätte keine Probleme damit ihn niederzuringen. Ein paar Minuten starrten sich die Geschwister einfach nur an, in ihrer beider Augen blitze Wut und Zorn. Natalie zog mit einem Mal die Oberlippe ein Stück hoch, sodass sie ihre Eckzähne entblößte. Es sah aus wie beim Wolf, der die Zähne bleckte. Es war Raphael, der schließlich nachgab, den Blick senkte und einen Schritt zurück machte.
    „Ist okay, du hast gewonnen.“
    Er hob abwehrend die Hände auf Schulterhöhe. Natalie setzte sofort wieder ein netteres Gesicht auf, ihre Mundwinkel hoben sich sogar zu einer Art Lächeln. Sie nahm wieder die Arme in eine verschränkte Haltung vor die Brust, was bei ihr ein Zeichen für eine leichte Anspannung war und schaute auf das Internat herab.
    „Ich habe keine Ahnung was das werden wird.“
    „Wir können euch helfen.“
    Raphael wollte es irgendwie erreichen, dass er und alle anderen, die unter 18 waren, nicht weggeschickt wurden. Doch Natalie sah ihn wieder streng an.
    „Es wurde im Rat beschlossen und ich bin ehrlich gesagt das glücklich mit der Entscheidung.“
    „Gerade du müsstest wissen, dass wir kämpfen können! Das ich kämpfen kann!“
    Kurz stutzte Raphael. Eigentlich war er strikt gegen Gewalt, aber eben nur, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Seine Schwester lächelte nur und wollte ihm einmal durch die Haare wuscheln, doch er duckte sich weg.
    „Behandle mich nicht wie ein kleines Kind!“
    „Du bist 16!“
    „Na und?“
    Natalie seufzte nur.
    „Hör zu, ich habe keine Ahnung wer oder was uns angegriffen hat, aber... mein Bauchgefühl sagt mir, dass es echt übel wird. Und da will ich, dass du in Sicherheit bist. Für alle Fälle.“
    „Für alle Fälle?“

    [http://www.youtube.com/watch?v=soqF9-RZwQw]
    Raphael schaute seine Schwester überrascht an, doch sie seufzte nur und schaute wortlos auf das Internat herab. Mit der linken Hand spielte sie an dem Ring herum, den sie am rechten Mittelfinger trug. Raphael begann seine Sachen wieder in seinen Rucksack zu räumen und stellte ihn achtlos auf dem Boden ab.
    „Hast du Angst?“, fragte er seine Schwester.
    Natalie lachte kurz auf, doch es klang künstlich und falsch.
    „Ich bin die Tochter Odins, ich darf keine Angst haben.“
    „Aber hast du?“
    Fragend zog der kleine Bruder eine Augenbraue hoch. Natalie sagte nichts, aber sie nickte und das reichte Raphael als Antwort. Er griff nach der Hand seiner Schwester und drückte sie.
    „Du packst das schon.“
    Er wollte die Hand wegziehen, doch sie hielt sein Handgelenk fest und legte ihm etwas in die Handfläche. Es war der Ring, den sie bis vorhin noch am rechten Mittelfinger getragen hatte. Der Ring schimmerte silbern und war mit Runen verziert. Es war keine Nahtstelle zu erkennen. Zwei Stellen stachen besonders hervor. Einmal war es der Kopf eines großen Wolfes, dessen Augen rot aufblitzten, wenn man den Ring in die Sonne hielt. Auf der gegenüberliegenden Seite sah man zwei Raben im Profil, die sich an den Schnäbeln berührten. Ihre Augen blitzen blau und grün auf. Der Ring fühlte sich warm an und strahlte ein Gefühl der Geborgenheit aus.
    „Das ist... dein Ring.“
    Raphael stotterte und konnte seine Augen nicht von dem Schmuckstück wenden. Natalie schloss seine Hand um den Ring und ließ ihre Hand auf seiner liegen.
    „Ein Ring, sie alle zu beherrschen,
    Ein Ring, sie zu finden,
    Ein Ring, sie alle zu bringen,
    Und im Dunkeln zu binden.“
    Raphael schaute auf.
    „Das ist aus Herr der Ringe. Woher kennst du das?“
    „Hey, ich bin fast nur mit Jungen befreundet und haben einen kleinen Bruder.“

    [http://www.youtube.com/watch?v=o2LodCjpzEY]
    Sie lächelte ihn an und diesmal sah Raphael die innige Liebe, die seine Schwester für ihn empfand in ihren Augen.
    „Vater hat ihn mir vor Jahren geschenkt“, erklärte sie. „Er meinte, eines Tages wüsste ich, was ich damit machen soll. Ich habe das nie wirklich verstanden. Jetzt sollst du ihn haben. Vielleicht kannst du sein Geheimnis ergründen.“
    „Aber... es ist deiner.“
    „Nein. Jetzt ist es deiner.“
    Sie ließ seine Hand los und wollte sich aufrichten, doch Raphael fiel seiner Schwester um den Hals und drückte sie an sich. Sofort schloss sie ihre Arme um ihn und zog ihn an seine Brust. Raphael kämpfte mit den Tränen.
    „Bitte, pass auf dich auf. Ich habe nur noch dich.“
    Natalie antwortete nicht, doch er spürte, dass sie zitterte. Ihre Hände krallten sich in seinen Rücken und sie hob ihn sogar ein Stück hoch.
    „Ich hol dich ab“, flüsterte sie und er hörte Tränen in ihrer Stimme.
    Ein paar Minuten standen die Geschwister so da und Raphael genoss es seiner Schwester so nahe zu sein. Sie war das letzte Stück Familie was er noch hatte und er wusste nicht was er tun würde, wenn er sie verlieren würde. Sie hatte ihn zusammen mit dem Vater aus dem Heim geholt und ins Internat gebracht. Sie hatte zu ihm gestanden und war seit dieser Zeit nie von seiner Seite gewichen.

    [http://www.youtube.com/watch?v=e-6ksvYuqxk]
    Die Geschwister spürten die Schritte des Neuankömmlings schon bevor sie sein Räuspern hörten. Sofort ließ Raphael seine Schwester los und wandte sich um. Hinter ihm stand ein kräftig gebauter Kerl, der gut zwei Meter groß war. Seine Arme wirkten so dick wie Baumstämme, seine Beine ebenso. Den Bart ließ er lang wachsen, ebenso die Haare. Sein Gesicht war mit Narben verziert und so stark gebräunt, dass es fast schwarz wirkte.
    „Natalie, die brauchen dich unten.“
    Seine Stimme klang rau wie Schmirgelpapier. Natalie wischte sich mit einer Hand die Tränen weg und nickte dann.
    „Ist gut, Benjy, ich komme gleich.“
    Der Sohn von Heimdall nickte und zog sich wieder zurück. Raphael schwang sich den Rucksack über die Schulter und steckte sich den Ring an seinen rechten Ringfinger. Sanft schmiegt er sich an die Haut des Jungen an.
    „Du solltest sie nicht warten lassen“, meinte er nur.
    Seitlich schaute er zu seiner Schwester hoch. Die blickte geradeaus, Benjy hinterher und nickte leicht abwesend.
    „Ja. Kommst du mit?“
    „Klar.“
    Er tippte sich an seine nicht vorhandene Mütze und grinste breit. Zusammen verließen sie den Hügel und machten sich auf den Weg zurück ins Internat.
    Geändert von Obscurefighter (21.10.2013 um 23:41 Uhr)

    Alle Fan Fictions auf einen Blick: http://secret-storys.npage.de/

  2. #12
    Let's Play Macherin Avatar von Obscurefighter
    Registriert seit
    05.11.2010
    Beiträge
    352

    Standard Ein Bruder in Ehre / Kind des Schakals

    Und weiter geht's.



    Ein Bruder in Ehre

    Zaira



    [http://www.youtube.com/watch?v=XsgiNkflc-Y]
    „Männer, alles Idioten!“
    Wütend trat Zaira einen Stein vom Kiesweg weg. Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum und stapfte den Weg zurück zum Haupthaus entlang. Sie wusste nicht recht auf wen sie sauer war. Auf Raphael, weil dieser sich wieder als großer Diplomat aufspielen musste? Oder auf Mike, der, nachdem Raphael mit seiner Schwester den Hügel hinaufgestiegen war, einfach abgehauen war? Auf jeden Fall aber war sie auf ihre Brüder sauer.
    Zaira hielt an einer Kreuzung inne, legte die Hände auf den Hinterkopf und schaute gen Himmel. Sie war die einzige Tochter von Sechmet, der ägyptischen Katzen- und Kriegsgöttin. Sechmet war so eine Art böse Bastet, die von allen als lieb und nett angesehen wurde. Bis vor 14 Jahren hatte Sechmet nur Söhne in die Welt gesetzt. Gewaltbereite und blutrünstige Kerle, die wie Löwen auf alles losgingen. Dann war Zaira auf die Welt gekommen. Die anderen Halbgötter hielten sie für genauso brutal und unberechenbar wie ihre Brüder. Und die? Ja, die nahmen sie nicht ernst.
    Sie hatte noch etwas trainieren wollen und daher den Außenbereich mit den Trainingspuppen für den Schwertkampf aufgesucht. Doch dort hatten ihre Brüder sie abgewiesen und gemeint, dass sie doch lieber mit ihren Puppen spielen sollte.
    „Idioten!“, brüllte Zaira in den Himmel.
    Sie konnte kämpfen. Besser als jeder dieser Idioten. Aber sie ließen ihre kleine Schwester das nie beweisen. Zaira grollte leise und wollte weitergehen, als ihr etwas auffiel. Aus der Trainingshalle, diesem länglichen Gebäude, schien Licht nach draußen. In der Dämmerung war das gut zu sehen. Zaira dachte nach. Eigentlich war die Halle mehr für Training der Kondition da, aber... vielleicht konnte sie dort auch Kampfübungen machen. Die Hände in den Taschen ihrer Jeans versenkt steuerte sie die Haupttür an. Sie brauchte beide Arme um die alte Metalltür aufzustoßen. Die Tür quietschte und scharbte über den Boden, öffnete sich aber nur quälend langsam.
    „Komm schon!“, fluchte Zaira.

    [http://www.youtube.com/watch?v=RmC2rSIPtOY]
    Da ging die Tür mit einem Mal so leicht und schnell auf, dass Zaira das Gleichgewicht verlor und nach vorne vor. Sie landete jemandem vor die Füße und blickte direkt auf ziemlich dreckige Sportschuhe. Die Beine, die erst über den Knien von einer Shorts verborgen wurden, waren braun gebrannt und an der rechten Wade zog sich eine lange, gezackte Narbe entlang.
    „Was machst du da unten, Kätzchen?“, fragte eine kräftige Männerstimme.
    Zaira stemmte sich in die Hocke und schaute nach oben. Nach der Shorts folgte ein nackter Oberkörper, der übersät war mit unzähligen Tattoos. Vielen waren ein Schwarz-Weiß, doch manche auch in Farbe. Eine Hand hielt sich am Rahmen der Tür fest, die andere hielt die Tür offen und spannte so die Muskeln an den Oberarmen an. Auch hier zuckten die Tattoos. Zaira brauchte sein Gesicht nicht sehen, sie wusste, wer vor ihr stand.
    „Ich liege dir zu Füßen, Steven.“
    „Ach, hoch den Arsch. Ich will nicht, dass irgendjemand vor mir kniet. Frauen schon gar nicht.“
    Der Sohn von Anubis packte die Tochter von Sechmet am Arm und zog sie hoch. Mit einer Bewegung warf er die Tür zu und beide standen in der Halle. Zaira ging Steven gerade bis zum Brustbein. Sie ging um ihn herum und etwas weg, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Ihm fiel eine Strähne seiner verschwitzten Haare quer ins Gesicht und im dunklen fiel sein Bart nicht so stark auf. Für ägyptische Halbgötter waren Bärte eher unüblich, doch Steven scherte sich nicht darum und trug einen dunklen Fünftagebart.
    „Du trainierst?“, fragte Zaira.
    Steven nickte nur.
    „Willst du mitmachen?“
    Jetzt nickte nur. Er klopfte ihr auf die Schulter.
    „Dann komm mit, Kätzchen.“
    Zaira schlüpfte aus ihren Schuhen und zog Jacke und Pullie aus. Mit einem Griff rückte sie ihr Top zurecht und folgte Steven dann tiefer in die Halle. Er hatte hier eine Art Hindernisparcours aufgebaut. Am Anfang stellte er sich hin und streckte die Arme. Zaira trat neben ihn.
    „Was machst du hier?“
    „Konditionstraining. Du weißt nie wo und unter welchen Bedingungen du kämpfen musst. Sei also auf alles vorbereitet. Wettrennen?“
    Zaira zögerte, nickte dann aber. Kurz glaubte ein Grinsen auf Stevens Gesicht zu sehen und ihr wurde etwas anders.
    „Los!“

    [http://www.youtube.com/watch?v=rnM6bmZ5_nA]
    Auf sein Kommando rannten sie los. Zuerst mussten sie eine Wand aus aufeinander gestapelten Kästen erklimmen. Zairas Hände fanden schnell in den Rillen Halt und zog sich empor. Oben angekommen sprang sie Steven hinterher nach unten, in einer Art aufblasbares Schwimmbecken, das mit Schlamm gefüllt war. Dieser benetzte ihr die Jeans und ihre Socke sogen sich voll. Dank seiner längeren Beine war Steven schneller als sie und erreichte so die nächste Station ein paar Schritte vorher. Es schien, als habe er Kinder das Klettergerüst vom Spielplatz geklaut. Eines dieser Geräte an denen man sich entlanghangeln konnte, stand dort. Darunter: Wieder ein Schwimmbecken mit Schlamm, da irgendwie noch ekliger aussah als das, aus dem sich Zaira gerade herauszog. Sie sprang also an die erste Stange und hangelte sich wie ein Affe weiter nach vorne. Doch nach ein paar Bewegungen begannen ihre Arme zu brennen wie Feuer. Es war, als hätte ihr jemand Feuerameisen in die Adern gespritzt. Die kleinen Krabbeltiere schienen sich jetzt überall in ihren Armen auszubreiten. Zaira biss die Zähne zusammen. Sie hatte die Hälfte geschafft, als sie nicht mehr konnte. Ihre Arme haben nach, die Hände lösten sich wie von alleine und sie landete mit den Hintern vorran im Matsch. Der spritze etwas hoch und verzierte ihr Top mit neuen Flecken und auch ihre Haare bekamen etwas ab. Mit den Hände tastete sie bis auf dem Grund des Becken herum, fühlte das Plastik und noch etwas anderes. Sie hob die Hände und der Matsch tropfte nur langsam und zäh nach unten.

    [http://www.youtube.com/watch?v=QUMzY683rQE]
    „Scheiße, was ist das denn?“
    „Alte Götterspeise.“
    Zaira wandte den Kopf zur Seite. Steven stand neben ihr und hielt ihr auffordernd die Hand hin. Der Schweiß glänzte auf seinem Körper, doch er lächelte und zog sie ohne zu zögern aus der Pampe heraus. Zaira stolperte ein paar Schritte heraus und wischte sich so gut es ging die Hände an ihrer Hose ab.
    „Das ist absolut widerlich.“
    „Eigentlich ist es auch nicht gedacht um darin zu baden.“
    Steven grinste immer noch, doch Zaira streckte ihm die Zunge heraus.
    „Witzbold.“
    „Hier.“
    Er warf ihr ein großes Handtuch zu und schob dem Fuß einen Eimer Wasser zu ihr rüber. Es musste Seife im Wasser sein, denn auf dem Schaum schwamm ein Lappen. Während sich Zaira mit Wasser und Seife so gut es ging von den Resten von Matsch und alter Götterspeise befreite, stand Steven neben ihr.
    „Du musst schwingen“, meinte er mit einem Mal.
    „Wie?“
    Zaira rieb sich gerade den linken Arm mit dem Lappen ab und schaute Steven erstaunt an. Der nickte und deutete auf das Gerät, was sie nicht beendet hatte.
    „Wenn du daran hängst, dann musst du schwingen. Mit Schwung kommst du weiter. Wenn du langsam bist, dann belastest du deiner Arme zusätzlich. Nutze deiner Beine, hol am Anfang Schwung und lass sie immer vor und zurück schwingen. Dann müsste es schneller gehen.“
    „Danke, werd ich mir merken.“
    Ihre Arme brannten immer noch höllisch und Zaira setzte sich auf das Handtuch auf den Boden. Steven zog fragend eine Augenbraue hoch, zog sich dann aber sein Unterhemd über und setzte sich neben sie.

    [http://www.youtube.com/watch?v=GmVPheqOUuA]
    „Hast du was?“
    Sie seufzte nur und rieb sich einmal mit dem nassen Lappen durch ihr Gesicht. Steven nickte mit einem Mal.
    „Deine Brüder?“, wagte er den Schuss ins Blaue.
    „Diese Idioten. Ich kann genauso gut kämpfen wie sie. Aber sie lassen mich einfach nicht trainieren. Was du was Lance, der Trottel, gesagt hat: Komm schon, Schnucki, spiel mit deinen Puppen.“
    Steven verzog das Gesicht und knurrte leise.
    „Die wissen gar nicht was für ein Glück sie haben, dass sie dich ihre Schwester nennen können.“
    „Danke.“
    Steven und Zaira waren in keinster Art und Weise miteinander verwandt. Doch an einem Abend im Spätsommer hatte er sie vor der Trainingshalle gefunden. Ihre Brüder hatten sie aus dem Training geworfen. Steven war damals wie ein Berserker reingestürmt und hatte den Jungs die Meinung gegeigt. Die jedoch hatten nur gelacht. Seitdem trainierte Steven Zaira und war für sie wie ein Bruder geworden. Auch jetzt legte er ihr aufmunternd die Hand auf die Schulter.
    „Eines Tages zeigst du es ihnen, Kätzchen. Und dann fällt denen alles aus dem Gesicht und du tanzt vor ihnen rum und singst nur: Ich habs euch ja gesagt.“
    Das brachte Zaira zum Lächeln und sie lehnte sich leicht gegen Steven. Der griff eine Seite des Handtuchs und wuschelte ihr damit einmal über den Kopf.
    „Trainieren wir morgen wieder?“, fragte Zaira.
    „Äh...“
    Steven biss sich auf die Unterlippe und rieb sich nervös den Nacken. Dabei verzog sich das Unterhemd so, dass Zaira den Blick auf ein Tattoo richten konnte. Steven trug in Tradition der ägyptischen Halbgötter sehr viele davon, doch dieses eine schien neu zu sein. Es ruhte auf seiner Brust, direkt über seinem Herz. Jetzt, wo Zaira genauer hinsah, erkannte sie, dass es ein Herz war. Ein rotes Herz mit einem goldenen Banner darüber. Und auf dem Banner stand etwas. Ein Name. Zaira wollte ihn gerade lesen, da nahm Steven den Arm wieder runter und stand auf.
    „Neues Tattoo?“, fragte sie sofort.
    „Was?“
    Steven hatte gerade sein Hemd gegriffen und warf es sich über. Er schaute Zaira überrascht und fragend an. Die zog ihren Pullover heran und stand ebenfalls auf. Anders als Steven war sie kaum tätowiert. Das lag zum einem daran, dass sie eine Frau war. Sie hatte es schwerer sich die Tattoos zu verdienen. Und zum anderen daran, dass sie viel jünger war als er. Jedes Tattoo stand für ein Ereignis, ein Erlebnis. Es bedeutete etwas. Zaira trug nur den Namen ihrer Mutter mit dem Abbild einer Löwin auf der Jagd auf ihrem rechten Unterarm und das Kürzel für ihrer Gruppe an ihrem linken Handgelenk: R.M.Z. Raphael, Mike, Zaira.
    „Auf deiner Brust.“
    Sie deutete auf besagte Stelle. Sofort packte Steven sie an der Schulter und zog sie an sich heran. Auf seinem Unterarm trug er einen Schakal mit dem Namen Anubis darunter und an seinem Handgelenk standen die Buchstaben N.M.S: Natalie, Markus, Steven. Doch unter all den Zeichen und Farben fiel das kaum noch auf.
    „Das hast du nicht gesehen, Kätzchen, okay?“
    Er flüsterte es und es bedrohliches lag in seiner Stimme, doch Zaira nickte nur und er ließ sie los.
    „Was ist jetzt mit morgen?“, fragte sie wieder.
    „Also, das... wird schwer.“
    „Weswegen?“
    „Äh...“








    Kind des Schakals


    Steven




    [http://www.youtube.com/watch?v=GmVPheqOUuA]
    Zairas fragender Blick durchbohrte Steven, der sich ertappt fühlte. Er biss schon die ganze Zeit auf der Innenseite seiner Wange herum, mittlerweile hatte sich sein Mund mit Blut gefüllt. Dabei hatte alles so gut angefangen.
    Er hatte super gefrühstückt und den Tag mit einer Joggingrunde am Meer begonnen. Auf halber Strecke hatte er Natalie getroffen, die gerade ihre komischen Entspannungs- Schrägstrich Dehnübungen machte. Als er um die Ecke joggte, streckte sie gerade ihren Hintern so weit nach hinten wie möglich. Die Aussicht, auch wenn sie nur kurz gewesen war, hatte Steven echt gefallen. Also war er stehen geblieben und hatte ihr aus der Entfernung zugeschaut. Das hätte nicht mal fünf Minuten funktioniert. Denn dann hatte sie ihn bemerkt und ihre Übungen sofort eingestellt.
    Danach dann der übliche Trott. Mittagessen, Training, Kampfübungen und natürlich die Schicht im Stall. Steven hatte ein gutes Händchen für Pferde. Deswegen half er auch im Stall aus und kümmerte sich etwas um die Pferde, die die Streitwagen der Bogenschützen zogen.
    Zaira durchbohrte ihn immer noch mit ihren Blicken, doch sein Mund trocknete mit einem Mal aus und er konnte nicht mehr reden. Er hatte sich zu absolutem Stillschweigen verpflichtet, doch Zaira war wie eine Schwester für ihn. Ihr etwas vorzumachen, dass konnte er einfach nicht.
    Das Aufschlagen der Tür rettet ihn. Gleißendes Licht füllte die Halle und eine Gestalt kam hereingestürmt.

    [http://www.youtube.com/watch?v=5qiS5FChITs]
    „Das darf doch wohl nicht wahr sein!“
    Steven spürte sofort wie seine Kopfschmerzen wiederkamen. Dabei war er sie gerade beim Training so schön losgeworden. Der Grund dafür war kleiner als er, doch konnte ihm das Leben zur Hölle machen.
    Hakim.
    Ihm stand der Schweiß im Gesicht, er schnaubte und prustete. Steven griff nach seiner Bikerjacke, die lang auf dem Boden lag, und warf sie sich über die linke Schulter. Neben ihm band Zaira sich gerade die Schuhe zu. Dabei vermied sie es zu Hakim zu schauen.
    „Hunde die bellen beißen nicht“, meinte Steven zu ihr.
    Hakim hielt kurz vor ihm an. Der Sohn von Horus war ebenso muskelbepackt wie Steven, doch er war kleiner als das Kind von Anubis und wirkte daher nicht so kräftig. Doch wenn Hakim sauer war, so wie eigentlich immer in letzter Zeit, dann wollte Steven ihm eigentlich aus dem Weg gehen. Blöd nur, jetzt war er derjenige, der Hakim irgendwie erzürnt hatte.
    „Was ist?“, fragte er den Anführer der Ägypter.
    „Was bei allen Göttern hast du mit Kleo gemacht?“
    Kleopatra war Hakims Pferd, sein ganzer Stolz. Hin und wieder kümmerte sich Steven um die Stute, denn kaum ein anderer traute sich an das Pferd heran. Beim kleinsten Fehler wurde man nämliche Zeuge von einem von Hakims berühmten Ausrastern.
    „Was habe ich denn falsch gemacht?“, fragte Steven und verschleierte gar nicht, dass er genervt war.
    Neben ihm stand Zaira wieder auf und zog sich ihren Pullover an. Hakim versuchte sich noch etwas größer zu machen.
    „Sie hat sich verletzt! Ein Kratzer an ihrer Seite!“
    Steven verdrehte die Augen.
    „Mein Gott, das ist beim Ausreiten passiert. Sie brauchte mal wieder etwas Bewegung und da war ein Dornbusch. Keine Sorge, ich habe mich darum gekümmert. Ist nur eine Schramme.“
    „Eine Schramme?! Du, ich sollte dich...!“
    „Was?!“
    Steven hatte langsam genug von diesem Wichtigtuer. Er wusste, Hakim konnte auch nett sein, doch in letzter Zeit war er nur noch ein Arsch. Steven wusste, es würde zum Streit kommen, vielleicht sogar zur Schlägerei, wenn sie noch länger hier stehen würden.
    „Kümmer dich demnächst selber um deine Gaul“, zischte er Hakim entgegen, dann legte er seine freie Hand auf Zairas Schulter und schob sie mit sanfter Gewalt nach draußen. Doch Hakim war noch nicht fertig.
    „Treib es nicht zu weit, Hundesohn! Du bist nur ein Kind des Schakals, merk dir das! Du bist ersetzbar!“
    Fast, fast wäre Steven zurückgestürmt und hätte Hakim mit voller Wucht direkt ins Gesicht geschlagen, doch er hielt sich zurück. Als er und Zaira den Kiesweg in Richtung Hauptgebäude entlanggingen, schlug er dafür gegen einen Baum.

    [http://www.youtube.com/watch?v=5OZ4r5G6I-0]
    „Alles gut mit dir?“, fragte Zaira mit leichter Sorge in der Stimme.
    „Ja.“
    Steven sprach durch die Zähne und schüttelte seine Hand, die jetzt wehtat. Er wollte zurücklaufen, da spürte er sein neues Tattoo an seiner Brust brennen. War sicher nur Einbildung, aber das hatte etwas zu bedeuten. Er ging neben Zaira weiter und zog sich seine Jacke an.
    „Morgen trainieren wird ziemlich schwierig“, griff er das Thema von vor Hakims Auftritt auf.
    „Und weswegen?“
    „Schwer zu erklären.“
    „Komm, sonst bist du doch auch nicht auf Mund gefallen.“
    Zaira knuffte ihm in die Seite und er lachte kurz auf. Die Hände hatte er tief in die Taschen seiner Jacke versenkt und den Blick nach vorne gerichtet. Langsam ging die Sonne unter und um sie herum sprangen die Laternen an den Bäumen an.
    „Ich müsste echt weit ausholen.“
    „Wir haben Zeit.“
    Innerlich schlag sich Steven mit der Faust gegen die Stirn. Er mochte Zaira wirklich. Ihre Brüder wussten gar nicht was für eine tolle Kämpferin sie in ihrer Familie hatten. Aber wie sollte er ihr das mit der Evakuierung klar machen? Er war einfach kein Redner, ihm fehlte das Charisma. Natalie war darin besser als er.
    Natalie. Seine Gedanken schweiften ab. Er sah sie genau vor sich, heute beim Kampftraining. Wie ihr der Schweiß auf der Stirn stand und sie jeden seiner Angriff mit Bravur parierte. Sofort schlug sein Herz etwas schneller und er begann in seinen Taschen die Hände zu kneten. Diese Frau machte ihn einfach zu nervös. Er war gerne in ihrer Nähe und gleichzeitig wollte er möglichst weit weg von ihr, den sein Herz raste in ihrer Nähe und sein Magen rumorte.

    [http://www.youtube.com/watch?v=FsKWjyS4KVo]
    „Schau mal.“
    Zaira packte ihn am Ärmel und riss ihn so aus seinen Gedanken. Sie deutete auf den großen Versammlungsplatz. Dort war alles hell erleuchtet und mehrere Leute hatten sich dort versammelt. Im Eingang entdeckte Steven Natalies kleine Bruder Raphael, der gerade an seinem Rucksack, diesem uralten Teil, herumwerkelte. Er hob den Kopf, bemerkte sie und winkte ihnen zu.
    „Gehen wir mal hin.“
    Steven schlug Zaira auf die Schulter und schubste sie etwas weiter nach vorne. Mit großen Schritten ging er hinter ihr her. Ein paar Halbgötter gingen an ihnen vorbei, Steven nickten denen zu, die er kannte. Die meisten nickten zurück. Etwas hinter Raphael entdeckte Steven Natalie. Sie lehnte an einer Säule und hatten den Blick auf den Versammlungsplatz gerichtet. Mit ein paar großen Schritten war Steven bei ihr.
    „Was ist denn hier los?“, fragte er.
    Sie schaute zu ihm, ihr Blick war ernst.
    „Großversammlung. Ich glaube Germania will es öffentlich machen.“
    „Die...“
    „Genau.“
    Sie nickte nur und bedeutete ihm mit einem Blick nicht weiter zu reden. Er lächelte und blieb neben ihr stehen. Sein Magen begann wieder zu rumoren, doch diesmal hatte es einen anderen Grund.
    „Ich habe ein komisches Gefühl bei der Sache“, brummte er.
    Sie seufzte nur.
    „Ich auch.“
    Jemand schlug einen Gong, die Versammlung war eröffnet, und beide betraten den Platz.

    Alle Fan Fictions auf einen Blick: http://secret-storys.npage.de/

  3. #13
    The Queen of Scores Avatar von Vala Shepard
    Registriert seit
    06.02.2010
    Ort
    Hessen
    Beiträge
    3.444
    Gamer IDs

    Gamertag: Vala Shepard82

    Standard

    So, hat etwas gedauert aber nun gibt es von mir Feedback

    Ein Ring, sie alle zu knechten...
    Raphael
    Im ersten Abschnitt geht es um Natalie, Raphael und Zaira selber. Anscheinend stimmt irgendwas mit Natalie nicht denn sie scheint irgendwie angegriffen zu sein, hier als Blass definiert. Rafael macht sich Sorgen, berechtigt. Zaira hat schon das Gefühl, dass irgendwas seltsames passieren wird aber hier wird nur gesagt: Sie hat ja Fantasie, wenn das mal nicht der Falsche Gedankenzug war. Im nächsten Abschnitt beichtet Natalie dann den Angriff der Unbekannten und Raphael, er wird aufmerksam und wundert sich, dass die Angreifer stumpfe Waffen hatten. Seltsam wie ich finde. Okay, als Raphael gesagt wird, dass Internat wird evakuiert, war klar das der Aufruf: Ich kann Kämpfen!" kommt und es ein wenig heikler wird. Der Kleine ist wie so üblich aus Filmen und Büchern bekannt ein Hitzkopf, wenn er das mal nicht bereuen wird. Okay, die Sache mit dem Herr der Ringe Herrlicher Cut, schön eingebaut als Witz aber soll das auch ein Witz sein? Ich sage nein, da wird noch einiges zu kommen und Raphael? Anscheinend kann er es nicht abwarten zu fighten, dabei ist er noch so verdammt jung! Dann ein Schwenk im nächsten Abschnitt. Zuvor Streit dann aber kommen sioch beide Geschwister doch wieder näher, durch den Ring und Natalie will Raphael nicht verlieren. Ich sage mal, Großer Schwester Instinkt?
    Okay, Natalie wird im letzten Abschnitt gebraucht und anhand der Träne merkt man, sie hat Angst und macht sich Sorgen, verständlich doch wie wird das alles weitergehen? Da ich ja noch ein Kapitel vor mir habe, gleich weiter

    Ein Bruder in Ehre
    Zaira
    So, was haben wir da? „Männer, alles Idioten!“<<< Ja, wie wahr Zaira ist wütend. Der erste Abschnitt widmet sich Zaira, wie sie zur Welt kam und weitere Informationen. Sie ist Sauer weil Raphael sich aufspielte und Mike verschwand. Schön, wie du Details über Zaira eingebaut hast. So lernt man sie etwas kennen. Im nächsten Abschnitt kommt Anubis Sohn zur Darstellung. Frauen knien nicht nieder, sollen es nicht, Gentleman Like. Er macht Training und Zaira? Sie scheint zu ihm aufzusehen. Dann geht das Training los. Hier muss ich allerdings Sagen, Szenerie und Musik passten nicht so richtig. Ich stelle mir Halbgötter Kinder und dir direkten Götterkinder nicht als Akrobaten vor, eher setzen sie doch übernatürliche Kräfte ein anstatt Freerunning und Climbing zu probieren? Also das passte nicht so recht in mein Kopfkino. Im nächsten Abschnitt bekommt Zaira Tipps von Steven. hm... im Moment muss ich erst den nächsten Abschnitt lesen.
    Der letzte Abschnitt Abschnitt, Zaira erhascht einen Blick auf das Tattoo und dann fragt sie was mit MOrgen ist, Ausweichen von Steven und dann endet das Kapitel um Zaira aber vorher noch schön über die Brüder aufgeregt.

    Kind des Schakals
    Steven
    Okay, wieder so ein Schwenk der kurz Steven zeigt. Anscheinend will er etwas nicht sagen doch da er Zaira wie eine Schwester sieht, morlaische Zwickmühle. Im nächsten Abschnitt komm Hakim ins Spiel und wegen dem Pferd geht es zwischen ihm und Steven heiß zur Sache. Die beiden haben wohl Probleme mit einander und selbst Zaira wird von Halim kaum beachtet und da brodelt es zwischen Hakim und Steven. Nach fast einem Streit kümmert sich Zaira um Steven und hier ist ein kleiner Hauch von Romantik bevor es im letzten Abschnitt anscheinend zur Sache geht. Es wird eine Versammlung einberufen und bevor man erfährt warum, endet das Kapitel.

    Allgemein, hm, die Geschichte hat was aber im Moment finde ich, sind da zuviele Storyfäden, ein haufen Charakter die auf einmal auftauchen und es kann leichtes Chaos entstehen. Die Musikwahl war gut, ein oder zwei Lieder passten für mich nicht so richtig. Aber den Lesefluss haben sie nicht gestört. Es wird Spannung aufgebaut, vor allem im letzten Kapitel mit der Versammlung, da bahnt sich was großes an. Mal sehen, was da noch kommen wird.

  4. #14
    Let's Play Macherin Avatar von Obscurefighter
    Registriert seit
    05.11.2010
    Beiträge
    352

    Standard

    Danke fürs Feedback, Vala.
    Was das Training angeht: Halbgötter (also die Kinder der Götter) haben nicht immer und/oder nur bedingt magische Kräfte. Es kommt zum Teil auch immer darauf an wie mächtig der göttliche Elternteil ist. Zum Beispiel: Odin ist ein besonders mächtiger Gott, deswegen verfügen seine Kinder Natalie und Raphael über besonders große magische Kräfte. Anubis dagegen ist eher ein kleinerer Gott, daher hat Steve eher begrenzte magische Kräfte. Es oft Talente, die die Kinder außergewöhnlich machen, etwas ein besonders Talent im Schwertkampf. In dieser Geschichte ist da auch noch ein Unterschied zwischen den Halbgötten aus den beiden Camps und denen aus dem Internat, aber dazu komme ich später. Auf jeden Fall ist so ein Training wie Steven und Zaira es vollziehen für die Halbgötter aus dem Internat elementar, um sich auf einen Kampf vorzubereiten.

    Zu den vielen Storyfäden: Zur Zeit versuche ich jeden Charakter dem Leser etwas näher zu bringen. Im Prinzip ist es die gleiche Story (noch ), nur aus verschiedenen Perspektiven. Ich werde mich aber später auf ein paar beschränken, die sich dann abwechseln. Im Moment aber werde ich noch etwas zwischen den Charakteren hin und her switchen, sodass die Leser sich zu jedem Charakter, der relativ wichtig für die Story ist, eine Meinung bilden darf.

    Alle Fan Fictions auf einen Blick: http://secret-storys.npage.de/

  5. #15
    The Queen of Scores Avatar von Vala Shepard
    Registriert seit
    06.02.2010
    Ort
    Hessen
    Beiträge
    3.444
    Gamer IDs

    Gamertag: Vala Shepard82

    Standard

    Okay, nur leider hatte ich bei dieser Trainingssequenz plötzlich das Bild von Halbgöttern in Assassinen Look vor mir Das Lied hat sein übriges getan und wäre noch der Fährmann aufgetaucht, ich hatte losgebrüllt vor Lachen Aber okay, werde deine Erklärung berücksichtigen und vor allem den Abschnitt noch mal lesen um anderes Kopfkino zu bekommen, mir auch einen anderen Musiktitel aussuchen ^^ Was die Fäden betrifft, okay. Hoffe nur nicht das es ein Durcheinander auch für dich wird denn dann haben wir Leser das Chaos Aber wie gesagt, weitermachen, kleine Nörgler wie mich gibt es immer

  6. #16
    Let's Play Macherin Avatar von Obscurefighter
    Registriert seit
    05.11.2010
    Beiträge
    352

    Standard Die Versammlung

    Hi Leute. Nach langer Zeit hier wieder was von mir, es geht weiter mit den Halbgöttern. Noch eine kleine Infos am Rande. Der Kadar der Charakterinfos der Protagonisten wurde erweitert, es sind fast alle abgedeckt. Drei sind jedoch mit einer Spoilerwarnung versehen, da diese noch nicht in der Geschichte aufgetaucht sind und ihre Story eventuell etwas spoilern könnte. In diesem Fall gilt dann: Lesen auf eigene Gefahr. Hier ist der Link http://secret-storys.npage.de/die-ch...te-feinde.html
    So, und jetzt viel Spaß beim neuen Kapitel




    Die Versammlungen

    Markus


    [http://www.youtube.com/watch?v=AG53TS_npa0]
    „Mist! Verdammte Kacke!“
    Markus sprang über einen umgestürzten Baum und geriet leicht ins Straucheln. Doch dank seines guten Gleichgewichtssinns fing er sich wieder ab und rannte den Hügel weiter runter. Unter seinem rechten Arm trug er mehrere Karten und Bücher, manche davon in altem Leder eingebunden, andere hatte leicht eingerissene oder verbrannte Seiten. Bis vor wenigen Minuten hatte er noch in der Bibliothek gesessen und Aufzeichnungen über alte Kriege studiert, doch der Gong, der die Versammlung beginnen ließ, hatten ihn aus seinen Gedanken gerissen. Jetzt rannte er wie ein Verrückter den Hügel bis zum Versammlungsplatz herunter.
    „Ich bin schon wieder zu spät! Das ist nicht gut!“
    Er sprang etwas nach unten und fing sich elegant wieder ab. Seine Turnschuhe fanden schnell guten Halt auf dem Boden, der vom letzten Regen noch etwas rutschig war. Die meiste Zeit verfluchte Markus die Tatsache, dass sein Vater Hanuman, der Affengott, war, doch in Momenten wie diesen dankte er allen Göttern dafür. Denn Affen haben nun mal angeborener Weise einen verdammt guten Gleichgewichtssinn und daher sind solche Aktionen wie dieser Sprint einen Hügel hinab für ihn eher weniger anstrengend. Und da er eh immer zu spät kommt, muss er so etwas öfter machen.
    Der Versammlungsplatz tauchte auf und wurde immer größer. Säulen umrahmten ihn, auf drei standen Steinstatuen drauf. Eine zeigte Odin, eine andere Horus und die dritte Shiva. Die göttliche Allianz war allgegenwärtig. Auf dem Sand in der Mitte standen mehrere Gruppentische, meist saßen sechs Person an einem Tisch. Sie wirkten etwas wie Picknicktische. In der Mitte erhob sich ein großes Podest, auf dem Markus Germania erkannte. Sie hatte sich vorne gebeugt und fuchtelte wild mit dem Armen. An einer der Säulen, auf die Markus gerade zurannten, lehnte ein weitere Person.
    „Hermann!“, rief Markus und die Person sah auf.
    Hermann, eigentlich Arminius, war ein ehemaliger germanischer General. Vor vielen Jahrhunderten, um genau zu sein im Jahre 9 nach Christus, führte er die Germanen zu einem Sieg gegen die Römer unter Varus und drängte diese so hinter den Rhein zurück. Dafür war er nach seinem Tod nach Walhalla aufgestiegen und nach der Gründung des Internats von Odin als Sicherheitschef abgestellt worden. Und warum sie ihn Hermann nannten? Das hatte ein Team aus Indern verbrochen, die das Hermannsdenkmal entdeckten und ihren Freund Arminius wiedererkannten. Und seitdem hieß er für jeden im Internat nur noch Hermann.
    Hermann war ein hochgewachsener Mann mit langen, dunkelblonden Haaren. Er trug einen Fellumhang und eine germanische Rüstung. Sein Speer hing quer über seinem Rücken, der Helm baumelte am Gürtel. Sein Gesicht war zerfurcht und er sah immer etwas böse aus. Direkt vor ihm stoppte Markus und rang nach Atem.
    „Ich bin da. Bin da.“
    „Seh ich. Hast du die Karten?“
    Markus nickte und streckte Hermann die Rollen hin. Regelrecht grob riss dieser dem Inder die Sachen aus den Händen, da fiel sein Blick auf das in Leder eingeschlagene Buch.
    „Was willst du denn damit?“
    „Nichts.“
    „Aha.“

    [http://www.youtube.com/watch?v=4Ml8-fDwdvI]
    Hermann wirkte skeptisch, doch Markus schob sich an ihm vorbei und betrat den Versammlungsplatz. Germania schien gerade mitten in einer ihrer Reden zu sein, doch Markus suchte seine Freunde. An einem Gruppentisch relativ weit vorne entdeckte er sie. Steven saß falschherum auf seinem Stuhl, die Arme auf die Rückenlehne gelegt. Natalie hatte die Beine überschlagen und die Arme vor der Brust verschränkt. Ihnen gegenüber, auf der anderen Seite des Tisches, saßen drei Kerle. Alle drei blickte zu Germania.
    Ganz rechts hockte ein Jungen, der wirkte, als wäre er direkt aus einem Katalog für männliche Unterwäschemodels gesprungen. Seine blonden Haare leuchteten leicht und fielen lang herab, seine Haut war makellos und ohne jede Wunde oder Narbe. Seine Augen schimmerten Blau und er hatte immer ein leichtes Lächeln auf dem Lippen.
    Sein Nebenmann wirkte im Gegensatz zu ihm wie Quasimodo. Größer, aber auch grobschlächtiger mit Narben im Gesicht und auf den gebräunten Armen. Dicke Muskeln zeichneten sich unter seinem T-Shirt ab und in regelmäßigen Abständen fuhr er sich mit dem rechten Zeigefinger über dem Nasenrücken. Seine dunklen Haare hatte er sich wohl kurz vor der Sitzung wieder kurz getrimmt, dafür wucherte um seinen Mund ein gewaltiger Bart.
    Ganz am Rand hockte, die Beine an den Körper angezogen, der dritte im Bunde. Ein kleiner Junge, der den Blick fest nach unten gerichtet hatte. Seine schwarzen Haare fielen strähnig nach vorne, quer über sein Gesicht.
    Das germanische Dreigespann, das Markus da erblickte, bestand aus Aron, dem Sohn von Balder, Benjy, dem Sohn von Heimdall, und Sekat, dem Sohn von Loki. Nur Aron sah kurz auf, als Markus sich dem Tisch näherte, und grüßte ihn mit einem Nicken. Markus nickte stumm zurück und setzte sich neben Natalie, wobei er das Buch auf den Tisch warf und ein Bein an den Bauch anzog.
    „Wo warst du?“, fragte Natalie leise.
    „Musste noch etwas für Hermann holen.“
    „Und was?“
    Sie schaute ihn etwas verwirrt an. Markus wollte gerade antworten, da sah er wie Hermann hinter Germania das Podest betrat. Der Frau wandte sich halb zu ihm um.
    „Ah, Hermann, gut, dass du kommst.“
    Hermann verzog das Gesicht. Er mochte seinen Spitznamen einfach nicht, jedoch sagte er das gegenüber Germania nicht. Stattdessen hielt er ihr die Karten hin. Sie schenkten ihm ein Lächeln und nahm die Karten an sich. Mit diesen wandte sie sich wieder an die junge Halbgötter.
    „Aufgrund des Angriffes haben der Rat und ich beschlossen, dass es an der Zeit ist das Internat zu evakuieren. Wir kennen unseren Feind nicht und müssen so viele Halbgötter wie möglich beschützen. Aus diesem Grund werden alle Halbgötter, die noch nicht volljährig sind, das Internat verlassen.“
    Laute Stimmen erhoben sich, manche Halbgötter standen erbost auf und schrien und brüllten. An einer Bank entdeckte Markus den Dreitrupp um Natalies jüngeren Bruder Raphael. Mike war aufgestanden und gestikulierte wild, seine Stimme hob sich aus dem Gewirr der anderen ab. Zaira schüttelte nur fassungslos den Kopf, nur Raphael wirkte ungewöhnlich ruhig. Hatte Natalie ihm etwa von der ganzen Geschichte erzählt? Markus schielte zur ihr rüber, doch sie zeigte keine Regung. Auf dem Podest versuchte Germania mit ruhigen Armbewegungen die jüngeren Halbgötter zu beruhigen.
    „Bitte, beruhigt euch. Es ist nur zu eurem Besten.“
    „Nur zu unserem Besten?! Das ich nicht lache!“
    „Wir können kämpfen!“
    „Gebt uns eine Chance!“
    „HEY!“
    Hermann schlug mit der geballten Faust auf das Geländer des Podestes und alle verstummten. Der Germane nickte nur und zog sich hinter Germania zurück.
    „Danke, Hermann. Also, ihr werdet evakuiert. Es ist beschlossen und ich werde das nicht ändern.“
    Sie rollte eine der Karten aus, es war eine Weltkarte, auf der das Internat groß eingezeichnet war. Markus legte eine Hand auf das Buch und beugte sich etwas. Seine Augen richteten sich auf den amerikanischen Kontinent. Dort waren zwei Punkte eingezeichnet, die jemand mit großen roten Totenköpfen verziert hatte. Auf einen der Punkte deutete Germania.
    „Ihr werdet alle nach Camp Half-Blood geschickt. Mein Bekannter, Chiron, ist der Leiter dort und hat versprochen euch aufzunehmen. Ihr werdet so lange dort bleiben, bis wir hier fertig sind.“
    Die Erwähnung des Camps schien Natalie an etwas erinnert zu haben. Sie lehnte sich leicht zu Markus rüber.
    „Hast du die Infos.“
    Er nickte und klopfte auf das Buch. Was genau Natalie sich erhoffte wusste er nicht, aber in den sechs Jahren, die sie sich schon kannten, hatte er gelernt ihre Entscheidungen nicht zu hinterfragen. Stattdessen richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Germania.
    „Was ist für ein Camp?!“, brüllte jemand aus der hinteren Reihe.
    „Sind dort auch Halbgötter?!“, fragte ein Mädchen.
    „Pff, idiotische Frage“, brummte Steve leise, doch Natalie knuffte ihm leicht in die Seite. Er murmelte noch etwas, gab aber keinen lauten Protest mehr, sondern sah nach vorne. Germania lächelte in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war.
    „Sicherlich doch. Und ich denke, dass ihr euch gut mit einen verstehen werdet.“
    Hermann stieß ein Glucksen aus und hielt sich die Hand vor den Mund. Markus zog fragend eine Augenbraue hoch und schielte zu Natalie rüber.
    „Was meint sie damit?“
    „Keine Ahnung. Kommt.“
    Sie tippte den beiden Jungen auf die Schultern und zu dritt zogen sie sich zurück.

    [http://www.youtube.com/watch?v=Npo5HzbIV4g]
    Leicht geduckt huschte sie durch ein Eingang nach draußen und gingen den Weg zum Wald runter. Markus hielt das Buch unter seinem Arm, presste es fest an sich.
    „Was hast du vor?“, sprach er endlich die Frage an Natalie aus, die er sich schon die ganze Zeit stellte.
    Sie hatte die Hände in den Hosentaschen versenkt und hielt kurz inne, um den Kopf in den Nacken zu legen und in den Himmel zu sehen. Steven und Markus warfen sich fragenden Blicke zu. Nach einer Weile sah Natalie zu ihren Freunden.
    „Markus, hast du das Buch?“
    „Klar.“
    Er hob den großen Wälzer hoch und klopfte gegen den ledernen Einband. Natalie lächelte und nickte nur, doch Steven kratzte sich verwirrt am Hinterkopf. Das war einer dieser Moment, wo er sehr an einen Hund erinnert, das fand zumindest Markus. Es fehlte nur noch, das Steven anfangen würde zu bellen oder mit dem Schwanz zu... Markus schüttelte den Kopf. Diesen Gedanken wollte er nicht weiterführen. Er lenkte sich ab, indem er auf eine Bank zuging, die am Wegesrand stand, sich hinsetzte und das Buch auf seinem Schoß aufschlug.
    „Das ist ein uralter Schinken. Der Autor hat alles über das Internat aufgeschrieben, was es zu wissen gibt.
    Steven legte seine Arme auf die Rückenlehne der Bank, streckte die Füße nach hinten weg und beugte sich vor, Natalie setzte sich neben Markus. Kurz durchzuckte ihn eine Art Funke und ihm wurde durch ihre Nähe unwohl. Doch er schüttelte diese Gefühle ab und schlug das Buch auf.
    „Also, über wen willst du was wissen?“
    Er fragte es mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Für einen Moment dachte Markus an seine Arbeit in der Bibliothek des Internats. Er liebte Bücher und las gerne und viel. Bis er Natalie und Steven getroffen hatte, hatte er die Bibliothek nur zum Essen und zum Schlafen verlassen. Ein kleiner Teil von ihm vermisste dieses Leben zwischen Büchern und Karten, doch zu 99% der Zeit liebte er sein neues Leben und genoss es in vollen Zügen.
    Natalie tippte auf die erste Seite.
    „Steht da auch was über den Anfang des Internats drin?“
    „Sicher. Aber warum...“
    Doch sie hatte ihm das Buch abgenommen und blätterte es schnell durch. Als Markus sah wie schnell sie blätterte, bekam er Angst und entriss ihr das alte Buch wieder.
    „Hey, pass doch auf, das ist antik.“
    „Ach, stellt dich nicht so an“, brummte Steven von hinten.
    Doch Markus legte das Buch wieder sorgsam auf seinen Schoß und blätterte es langsam Seite für Seite um.
    „Nach was suchst du denn?“, fragte Steven Natalie.
    Sie schaute zu ihm hoch und als sich ihre Blicke trafen, konnte Markus die Energie die zwischen ihnen floss regelrecht spüren. Er schielte zu ihnen und sah gerade noch, wie Steven die Mundwinkel zu einem Lächeln verzog, das viele als niedlich oder süß bezeichnet hätten. Natalie wurde etwas rot, was bei ihren dunklen Teint aber kaum auffiel. Markus räusperte sich und riss die beiden wieder aus ihre Traumwelt. Steven sah auf den Boden und Natalie räusperte sich.
    'Die Liebe ist schon kompliziert', dachte Markus nur, als seine beiden besten Freunde so betrachtete. Im Internat liefen schon Wetten ab wann die beiden ein Paar sein würden, Markus beteiligte sich nicht daran. Er hatte aber gehört, dass Mike eine gute Wette am laufen hatte.
    „Ich suche nach Verbindungen zwischen dem Internat und diesem Camp Half-Blood“, erklärte Natalie.
    „Warum?“
    Steven sah noch verwirrter aus als sonst.
    'Was man nicht im Hirn hat', schoss es Markus durch den Kopf, als er sah, wie Steven die Muskeln anspannte, als er sich Hinterkopf kratzte. Natalie schüttelte nur lächelnd den Kopf. Das tat sie immer, wenn Steven auf dem Schlauch stand.
    „Germania kennt den Leiter des Camps, diesen Chiron, also müssen sie sich irgendwann mal getroffen haben.“
    „Und das steht sicher in diesem Schinken.“
    Steven klang, als redete er mit einem kleinen Kind. Markus sprang Natalie zur Seite und lehnte sich leicht seitlich nach hinten.
    „Wenn nicht in diesem Buch, dann nur Germanias Tagebuch. Wenn sie eins führt.“
    Beim Gedanken an Germania, die auf ihren Bett saß und mit einer Feder Dinge in ein rosa Tagebuch mit Vorhängeschloss schrieb, mussten die drei laut loslachen. Markus schlug die zweite Seite auf und wischte sich mit einer Hand einer Lachträne aus dem Gesicht.
    „Los, Leute, schauen wir mal, was der alte Wälzer uns alles zu erzählen hat.“

    Alle Fan Fictions auf einen Blick: http://secret-storys.npage.de/

  7. #17
    Let's Play Macherin Avatar von Obscurefighter
    Registriert seit
    05.11.2010
    Beiträge
    352

    Standard Zwischenspiel No. 1

    Hier jetzt etwas kleines, ein Zwischenspiel. Es sind keine richtigen Kapitel, sondern kleine Zwischengeschichten, bei denen die Götter etwas im Vordergrund stehen. Sind nicht sehr lang, eröffnen aber andere Blickwinkel. Deswegen machen wir einen kleinen Ausflug nach Wallhalla.



    [http://www.youtube.com/watch?v=RkZkekS8NQU]
    Mit etwas Angst in den Augen blickte Hermes zu Odin hinauf. Neben dem Allvater saßen Horus und Shiva. Hermes hatte gerade die Antwort von Jupiter/Zeus gebracht und wartete jetzt auf die Reaktion des göttlichen Allianz. Shiva stieß einen tiefer Seufzer aus und hob zwei seiner vielen Arme zu einer hilflosen Geste in die Höhe. Horus sprach das aus was alle dachten.
    "Was bringt das jetzt noch? Germania und dieser Charon..."
    "Chiron, er heißt Chiron", unterbrach Odin ihn mit leicht gelangweilter Stimme. "Charon ist der Fährmann, du erinnerst dich."
    "Wie auch immer. Zumindest reisen die meisten unserer Kinder bald in Jupiters Reich..."
    "Zeus",warf Hermes ein. "In Camp Half-Blood ist der Zeus."
    "Wie auch immer." Horus sprach durch die Zähne, was hieß, dass er langsam mit seinen Nerven am Ende war. Wobei Odin jetzt auffiel, dass Horus keine Zähne, sondern einen Schnabel hatte, was die Redewendung hinfällig machte. Schnell verwarf er den Gedanken, denn Horus sprach weiter.
    "Wie wird Zeus denn reagieren, wenn unsere Kinder auf seinem Grund und Boden auftauchen?"
    Er beugte sich leicht nach vorne, doch Hermes blickte direkt zu Odin hinauf.
    "Zeus sichert Ihren Halbgöttern freies Geleit zu, da Sie sich immer an alle Vereinbarungen gehalten haben. Er bittet Sie jedoch daran zu denken, dass Sie, solange sich Ihre Kinder auf seinem Land befinden, den Kontakt zu ihnen auf ein Minimum beschränken müssen. "
    "Das sollte für einige von uns nicht schwer sein. "
    Shiva blickte zu Horus, der sofort den Kopf hob und seinen göttlichen Partner böse ansah.
    "Ich muss meinen Sohn immerhin nicht so an der Hand halten wie anderen Leute ihre Töchter.¨
    Jetzt schaute Odin böse und Horus verstummte. Der Allvater begann seine Wölfe Freki und Geri hinter den Ohren zu kraulen.Während Freki es zu genießen schien, zog Geri den Kopf weg. Odin schaute den Wolf fragend an, verstand aber dann und lächelte.
    „Na geh schon.“
    Geri stieß ein glückliches Bellen aus und lief an Hermes vorbei aus dem Saal. Kurz bemerkte Odin, dass Munin noch immer nicht wieder da war, doch schließlich richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Hermes.
    „Richte Zeus aus, dass wir uns natürlich an seine Regeln halten werden, schon alleine um der Sicherheit der Kinder willen. Doch er sollte sich sicher sein, dass es schwerwiegende Konsequenzen haben wird, sollte auch nur einem der Kinder etwas im Camp zustoßen. Und damit schließe ich jedes Kind ein.Wirklich jedes.“
    Er sagte den letzten Satz mit Nachdruck, damit Hermes ihn auch wirklich verstand. Der Götterbote nickte nur und neigte etwas den Kopf. Er wusste anscheinend, dass seine Macht hier begrenzt war und selbst Anubis und Hanuman, die weiter hinten im Saal standen, ihn mit einer Hand zerreißen konnten.
    „Ich werde es Zeus ausrichten.“
    „Gut. Dann wünsche ich dir eine gute Heimreise, Hermes.“
    Hermes sah Odin etwas verwirrt an, doch der höchste aller germanischen Götter lächelte ehrlich. Hermes verneigte sich in Richtung der drei Götter und verschwand dann. Er hinterließ eine Wolke, die nach Tinte und Verpackungsmaterial roch. Horus wedelte mit der Hand vor seinem Schnabel rum.
    „So viel dazu.“
    Anubis trat vor, Hanuman hockte auf seiner Schulter und hielt sich am Schakalkopf des Totengottes fest. Sie gaben ein merkwürdiges Bild ab, denn Hanuman hatte meistens die Größe eines kleinen Affens und wirkte alles andere als göttlich. Zumindest wenn man ihm mit dem schakalköpfigen Anubis verglich, der wie üblich nur einen Lendenschurz trug und einen Krummsäbel, der an seiner Hüfte baumelte.
    „Odin,wir müssen uns unterhalten.“
    „Ich weiß.“
    Odin stand auf und verließ seinen Thron. Seitdem ihre Kinder zusammenarbeiteten, hatte er ein gutes, fast schon freudschaftliches Verhältnis zu Anubis und Hanuman aufgebaut.Vielleicht würde er das auch bald mit Sechmet und Hel haben, auch wenn er es bei letzterer stark bezweifelte. Zusammen mit seinen beiden Freunden verließ er den Saal.

    Alle Fan Fictions auf einen Blick: http://secret-storys.npage.de/

Seite 2 von 2 ErsteErste 12

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •