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    Standard Industrie- und Gewerbekomplex

    In diesem Bereich findet man neben zahlrichen Gewerbegebieten mit Bürogebäuden auch Fertigungs und schließlich auch Hochindustriekomplexe. Der Gesamte Bezirk hat ein eigenes Energiekraftwerk damit der hohe Energiebedarf der Konzerne und Unternehmen auch gedeckt werden kann.
    Der Bezirk ist außerdem ausgezeichnet an das Verkehrsnetzt angebunden und besitzt einen eigenen Verladebahnhof für die Monorail, damit auch die ganzen Güter zum Raumhafen gebracht werden können, bzw auch angeliefert werden kann.
    Do not turn away my friend! Like a willow I can bend. No man calls my name, no man came. So I walked on down away from you, maybe your attention was more than I could do. One man did not call. He asked me for my love and that was all!
    Kunstprojekt falsch zugeordnete Zitate:
    "...Fotzenverein!" - Otto von Bismarck

  2. #2
    ME FRPG only Avatar von Daniel Jalowy
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    Standard

    Illium--------->

    Elysium; Industrie- und Gewerbekomplex
    Tag 6 Morgens
    Sachte wurde Daniel wachgerüttelt und er schlug die Augen auf. Etwas verdutzt sah sich der Söldner um. Sein Blick fiel auf Red der ihn erwartend ansah und zwei dampfende Thermobecher in der Hand hielt.
    Mehrmals blinzelnd wurde er langsam richtig wach und begann sich umzusehen. Er fand sich auf einem Feldbett liegend wieder, zugedeckt mit einer leichten tarndruck Steppdecke. Das Feldbett stand bündig mit dem Kopfende an der Wand und am Fußende stand seine Transportkiste, wie auch immer sie dorthin gelangt war.
    Der Raum, in dem er sich befand war ihm völlig unbekannt aber es sah nach einem großen Büroraum aus, mit dem Unterschied, dass er bis auf grob geschätzt zweidutzend Feldbetten und ebenso viele Transportkisten, ähnlich der Daniels, völlig leer war.
    Einige andere Trooper der Einheit ruhten sich ebenfalls gerade auf ihren Feldbetten aus, manche schnarchten leise vor sich hin, andere lasen etwas oder hörten Musik während wieder andere sich leise unterhielten.
    Genau wie Red trugen alle lediglich die Beinpanzerung und am Oberkörper bequeme Funktionsbekleidung. Die Restliche Ausrüstung und die Waffen lagen ordentlich neben den Feldbetten.

    Daniel schlug die Decke zur Seite und musste feststellen, dass man ihm während er geschlafen hatte die Rüstung ausgezogen hatte, so dass er nur noch die eng anliegende, unterste Schicht aus Funktionswäsche trug. Er setzte sich auf und reib sich den Rest Müdigkeit aus den Augen bevor er die Beine auf den grauen Teppichboden stellte und dabei beinahe auf seine Ausrüstung getreten wäre, die fein säuberlich neben seinem Bett lag.

    „Wie fühlst du dich?“ fragte Red schließlich, reichte ihm einen der Becher und setzte sich auf ein benachbartes, freies Bett.
    „Ganz gut“ antwortete er leise und sah in den Becher, dem Geruch nach zu urteilen war es Kaffee. Er nahm einen vorsichtigen Schluck. Der Kaffee war so, wie er seine Frauen mochte, schwarz und herb.
    „Sind wir bereits auf Elysium?“
    „Ja. Wir haben die Operationsbasis in einem Büro und Fertigungsgebäude bezogen.“
    „Wie viele sind noch übrig?“ fragte Daniel und sah auf
    „Vom Alpha und Bravo Zug hast nur du überlebt. Charlie wird mit den Restkräften und den Neuen auf 75% aufgefüllt. Bei den Unterstützer sieht es besser aus, die sind in etwa auf 80%
    „Was ist genau passiert!“ fragte der Pole nachdem er einen weiteren Schluck genommen hatte.
    „Der Chef kommt gleich…“ fing Red an und sah, genau wie Daniel in Richtung der Tür. Ein alter Salarianer hatte den Raum betreten und ging zielstrebig auf Daniel und Red zu.
    Auch er trug lediglich die Hüft- und Beinpanzerung und eine Softshelljacke, eine Pistole in einem Holster am Oberschenkel.

    „Wie geht’s dir Caslte?“ fragte er Salarianer und setzte sich neben Red.
    „Ganz gut, hab geschlafen….wie lang eigentlich?“ fragte er Red
    „Acht Stunden um den Dreh“
    Daniel sah wieder zum Salarianer. Ticket, so der Rufname, war der stellvertretende Chef der Einheit gewesen und war wohl nach dem Tod des Chefs auf dessen Platz nachgerückt.
    Er war ein leise sprechender Mann der nie rumschwafelte und mehr durch seine Stille Präsenz Eindruck erweckte.
    Eine wulstige Narbe durchzog das Gesicht des alten Salarianers. Selbst wenn die Narbe nicht dagewesen wäre, wäre Ticket noch immer ein hässlicher Sprössling seiner Rasse gewesen. Das hagere Gesicht war voller kleiner Dellen und verschieden großer Flecken, als ob das Gesicht die vielen Jahre die er in Spezialeinheiten verbracht hatte wiederspiegeln würde.

    „Fang an zu erzählen“ bat ihn Ticket
    Daniel atmete tief durch und starrte gedankenverloren in seinen Kaffee. „Ok. Also….“ Daniel erzählte alles so genau er konnte. Er erzählte von seiner Ankunft auf Illium, wie er seine Wunden versorgen ließ und wie man ihm in seiner Wohnung aufgelauert hatte. Von seiner Reise zur Citadel wo er den Turianer Griz Tremaran und den Quarianer Tryss'Beeld nar Cyron getroffen hatte und wie er ihnen bei dem Diebstahl half.
    Er erzählte von dem Drell Athan Therus und von Jordan und wie sie ihm halfen in Alfies Büro zu kommen und wie sie auf Omicron gestoßen waren und erneut auf Cerberus.
    Er beendete seine Ausführungen indem er von seiner Rückreise nach Illium an Bord der Tehla und der Quarianerin Kea'Nevas nar Rayya, wie er den Hersteller des Speichermoduls aufgesucht hatte und wie er schließlich auf Chariman gestoßen war.

    Red und Ticket hörten ihm aufmerksam zu ohne ihn zu unterbrechen und nickten abschließend als Daniel fertig erzählt hatte.
    „Was sind das für Daten eigentlich und was hat das Finanzministerium damit zu tun?“ fragte Castle schließlich
    „Was weißt du Parlon&Escon?“ fragte ihn Ticket
    Daniel zog die Augenbraue kraus. Parlon&Escon oder kurz P&E war eine der größten Bankkonzerne im Ratsraum. Die Volusbank war innerhalb der letzten fünf Jahre von Platz 5 auf Platz 3 der größten Banken gerutscht und das trotz der großen Finanzkrise, die vor zwei Jahren weite Teile des Ratsraums heimgesucht hatte.
    „Nicht viel, ist eine der großen Banken, haben die was damit zu tun?“

    „Ja.“ Begann Ticket „Es scheint so, als ob P&E die Hauptverantwortlichen für die Finanzkrise war und diese bewusst herbeigeführt hat.
    Vor 5 Jahren begann P&E damit kleinen Privatanlegern komplizierte Finanzkonstrukte zu verkaufen. Einfach ausgedrückt handelte es sich hierbei um ungedeckte Leerverkäufe.

    Ein Leerverkauf ist ein riskantes Geschäft mit Aktien. Hierbei leiht sich der Leerverkäufer Aktien, von einer Firma zum Beispiel und zwar zu dem aktuellen gültigen Wert der Aktie. Diese geliehenen Aktien verkauft er dann an einen Privatanleger. Dieser Verkauf an den Privatanleger ist zeitlich begrenzt. Schließlich werden die Aktien vom Privatanleger zurückgekauft und dann wieder an den ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben.

    Wenn nun der Zeitpunkt gekommen ist wo der Leerverkäufer die Aktien von den Privatanlegern zurückkauft kommt es auf den aktuellen Wert der Aktien an. Wenn der Wert der Aktie gefallen ist macht der Leerverkäufer Gewinn denn er kauft die Aktie günstiger zurück als er sie verkauft hat.

    Bei einem ungedeckten Leerverkauf hat der Leerverkäufer die Aktien bereits an die Privatanleger weiterverkauft, obwohl er noch nicht mal die Aktien vom Besitzer geliehen hat. Das ist möglich weil es eine Lieferfrist von drei Tagen für die Aktien gibt.

    Vor 5 Jahren hat P&E mit einem hochbrisanten Plan begonnen. Sie gründeten heimlich zahlreiche kleine Finanzunternehmen und begannen unterschwellig den Markt zu beeinflussen, man begann damit eine Spekulationsblase zu erschaffen und machten eine Menge Geld. Vor zwei Jahren haben dann zugeschlagen.
    Großflächig wurden ungedeckte Leerverkäufe an die Privatanleger verkauft ohne sie über das tatsächliche Risiko zu informieren. P&E verwies immer darauf, dass die kleinen Finanzunternehmen diese Anlegestrategien entworfen hatten und diese hatten das Risiko geschickt heruntergespielt.
    Über die Jahre hatte man in Vorbereitung für dieses Event von Strohmännern weitgestreute Aktien gekauft um die Blase zu schüren. Diese Aktien wurden gegen dramatisch fallende Kurse versichert.
    Man trieb den ungedeckten Leerverkauf in die Höhe und als das Feld endlich bestellt war begann P&E innerhalb von nur einer Woche an zu ernten.
    Man streute Gerüchte über bevorstehende Kursverfälle was dafür sorgte, dass die Aktienwerte vielen. Als nächsten Schritt begann man über die Strohmänner die im Vorfeld gekauften Aktien massenweise zu verkaufen was den Abwärtstrend noch beschleunigte. P&E warnte nun vor einer Blase, was die restlichen Anleger dazu veranlasste ebenfalls zu verkaufen.
    Die Blase platze schließlich und dann begann man damit die durch die Leerverkäufe verkauften Aktien zurückzukaufen. Da der Wert der Aktien inzwischen im Bodenlosen versunken waren machte P&E einen gewaltigen Gewinn. Darüber hinaus strichen sie noch Geld von den Versicherungen ein, die für den verfallenen Kurs eingesprungen waren.

    Am Ende machte P&E Rekordgewinne die jeder Beschreibung spotteten. Übrig blieben geprellte Privatanleger, die ihr gespartes Verloren hatten, Unternehmen deren Aktien, und damit ihr Vermögen, nichts mehr Wert waren und Versicherungen die noch die nächsten hundert Jahre ihre Verluste abschreiben dürfen.

    Nachdem die Finanzkrise halbwegs verdaut war begann das Finanzministerium des Rates, genauer gesagt die Bank und Börsenaufsicht über den dramatischen Aufstieg und Gewinn von P&E stutzig zu werden.
    Eine Spezialeinheit aus Finanzermittlern wurde zusammengestellt und begann im Verborgenen zu ermitteln. Man konnte zahlreiche Under-Cover Agenten bei P&E einschleusen und mindestens einer hatte Erfolg. Über die Jahre sammelte er Beweise und ging Hinweisen nach.

    Das Datenmodul, Daniel, beinhaltet all diese Beweise gegen P&E.
    Als es soweit war und man die Daten zurückbringen wollte mischte sich Cerberus ein. Cerberus hatte offensichtlich einen Agenten in den Reihen der Bank und Börsenaufsicht!“
    „Chimäre!“ schlussfolgerte Daniel
    „Richtig!“ setzte Ticket weiter an „Cerberus witterte die Chance großen Einfluss auf den Bankriesen zu erlangen, indem sie die Daten an sich nehmen wollten und P&E dann zu erpressen. Cerberus fing die Daten daraufhin ab und brachte sie in eine gesicherte Anlage um sie zu entschlüsseln!“
    „Tsunkawe!“ flüsterte Daniel vor sich hin. Es war dieser unwirkliche Planet gewesen wo der fehlgeschlagene Einsatz der Einheit stattgefunden hatte.
    „Was Cerberus allerding nicht wusste, war, dass Chimäre eigene Pläne verfolgt hatte. Sie wollte sich selbst bereichern, indem sie die Daten an sich bringt und für eine gewaltige Summe an P&E verkauft. Um ihr Vorhaben zu verschleiern heuerte sie unter dem Namen Chairman Omicron an.

    Da Chimäre sowohl Informationen in Bezug auf die Daten von Cerberus als auch von der Spezialeinheit der Bank und Börsenaufsicht erhielt wusste sie genau wann und wo wir zuschlagen und versuchte in dem Chaos das Datenmodul an Cerberus und uns vorbei an sich zu bringen. Ihr Plan schlug fehl wir waren zerschlagen und Cerberus noch immer im Besitz des Datenmoduls.

    Unmittelbar danach begann Cerberus den Hintergründen des Angriffs nachzugehen. Nachdem sich die Schlinge um Chimäres Hals langsam enger zog handelte sie vorschnell und schob ihre eigenen Söldner, Omicron, als Sündenbock vor. Cerberus stürzte sich auf Omicron und auch auf uns.

    Von den Cerberus Jagdkommando wussten wir nichts bis du die Warnung im toten Briefkasten hinterlegt hattest. Viel eher war ich damit beschäftigt die Einheit wieder zusammenzuführen. Neben den wenigen Überlebenden der Mission auf Tsunkawe, die in alle Winde verstreut waren mussten wir noch den zurückgebliebenen Rest vor den bevorstehenden Angriffen warnen und sie gefechtsbereit machen.
    Nachdem wir diese erste kritische Phase überstanden hatten begannen wir damit die versprengten Teile zurückzuführen und selbst Nachforschungen zu betreiben. Du warst der letzte.“

    „Wo sind die Daten jetzt und was ist nun geplant?“
    „Wir konnten einige Cerberuskommandos gefangen nehmen und haben von ihnen Hinweise erhalten die uns hier her auf Elysium geführt haben und wir bringen die Sache zu einem Ende. Cerberus hat das Datenmodul nach der fehlgeschlagenen Mission in eine Anlage hier auf Elysium gebracht. Absicht ist es das Datenmodul an uns zu bringen und es dann den Vertretern der Bank und Börsenaufsicht zu überbringen, so wie es von vornherein geplant war. Der Operationsplan ist bereits ausgearbeitet. Befehlsausgabe ist in drei Stunden!“
    „Ist jemand gerade vor Ort?“ fragte Daniel über seinen Kaffeebecher
    „Scharfschützenteam vier. Wir beobachten das Objekt seit mehr als 10 Stunden rund um die Uhr.“
    „Wäre es nicht von Vorteil gewesen Chimäre/Chairman gefangen zu nehmen und ebenfalls dem Klienten zu übergeben?“ fragte Daniel vorsichtig
    „Nein. Wir brauchen alles verfügbares Personal für die kommende Operation, wir haben keine Kapazitäten um Gefangene zu überwachen und mitzuführen…“
    „…die Gefährdung reduzieren…“ murmelte Daniel mit einem leicht bitteren Unterton, sachte schüttelte er dann den Kopf und sah wieder auf. „Alles klar!“
    Ticket musterte ihn einen Moment lang und schwang sich dann mit einem absolut neutralen Gesichtsausdruck wieder auf die Beine und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

    „Komm, ich zeig dir alles!“ schlug Red vor. Daniel zog seine Beinpanzerung an und fand in seiner Kiste seine graue Softshelljacke. In seine Pistole lud er ein frisches Magazin und packte sie in das Holster.

    „Woher habt ihr eigentlich mein ganzes Zeug her?“ fragte er Red während er ihn durch den Komplex führte
    „Nachdem du dein Distresssignal angemacht hattest sind wir augenblicklich los. Wir haben einen Trupp zu dem Hotel geschickt um dort nachzusehen und um dein Zeug zu holen, danach haben wir auf eine günstige Gelegenheit gewartet um dich zu holen.“
    „Habt ihr das Codiak gesprengt?“
    „Wir sind vom Dach aus losgegangen, dort fanden wir das bereitstehende Shuttle und brachten die Ladung an. Danach haben wir uns ein paar Stockwerke runtergekämpft und haben schließlich losgeschlagen.“

    Red führte ihn in eine große Teeküche. Auf dem Herd kochten einige der Unterstützer etwas in einem großen Topf und auf einer der freien Arbeitsflächen standen einige Kaffeemaschinen. Ein paar Trooper und einige Unterstützer waren in der Küche und die meisten saßen an dem Tisch, der in der Mitte stand und sahen Fern während sie sich leise unterhielten und etwas aßen, das nach Cilli Con Carne aussah.
    Genau wie Daniel und Red trugen sie alle Beinpanzerung und bequeme Oberbekleidung. Mit knappen Gesten und Worten begrüßten ihn die Anwesenden Daniel.

    Red führte Daniel weiter, heraus aus dem Bürobereich in den Fertigungsbereich. Eine metallene Treppe führte hinunter in eine Art Garage. Von oben konnte Daniel drei Fahrzeuge erkennen, zwei leichte Aufklärungs und Gefechtsfahrzeuge und einen großen, bulligen Wage der wie ein überdimensionierter Geldtransporter aussah.
    Einige Techniker und Mechaniker der Unterstützer arbeiteten fieberhaft an den Fahrzeugen. An der Gegenüberliegenden Wand standen einige große Transportkisten unter den Werkbänken.
    Ihre Füße fanden den Weg zu den Werkbänken wobei auch hier Daniel mit den Anwesenden knappe Grüße austauschte.
    An einer Ecke, an einer größeren Werkbank stand ein Batarianer der sich zu den beiden Neuankömmlingen umdrehte. Wave, so der Rufname des Batarianer führte einen der Instandsetzungstrupps und war für alles verantwortlich was kleiner als ein Fahrzeug war.

    Waves Vergangenheit war recht bunt. Sein Schicksal hatte ihn angefangen vom batarianischen Geheimdienst zu den Organisationen in den Terminusgebieten geführt bevor er schließlich bei ihnen gelandet war, nachdem er die ewigen Grabenkämpfe innerhalb der Organisationen auf Omega nicht mehr mitmachen wollte.

    Kurzer Austausch von Grüßen, danach kam Wave gleich zur Sache. „Du wirst es möglicherweise schon bemerkt haben, aber wir haben deine Rüstung wieder hergestellt und den Distresssender wieder ausgeschaltet. Die aktuellen Operationsdaten findest du sowohl in der Helmsoftware als auch auf deinem Omnitool!“ Wave bemerkte Daniels Blick der zu zwei grauen, länglichen Drohnen gegangen war.
    „Zwei Moskitos, fast fertig zusammengesetzt. Wir justieren im Moment noch die Avionik und richten die Software noch ein aber sie werden rechtzeitig fertig sein“
    „Warum setzt ihr keine Drohnen zur Überwachung des Objekts ein?“ fragte Daniel
    „Ein dauerhafter Live-Steam erhöht die Gefahr der Entdeckung, deswegen die Scharfschützen.“
    Daniel nickte verstehend und zeigte in Richtung einer der Türen, die mit oliven Kunststoff verstärkt war. „Was ist da drin?“
    „Der Arzttrupp hat sich dort drin eingerichtet. Direkt nach dem Herflug von Illium haben sie dich dorthingebracht und dich mal komplett durchgecheckt“ Daniel schnaupte.

    Als nächstes führte ihn Red in einen großen, Wartungsraum, der neben der Garage lag. Der Raum war fast völlig verdunkelt. Eine Handvoll Techniker saßen an einem großen Tisch, vor sich tragbare Computer, während andere an einem transparenten, etwa 2 Meter langen und einen Meter hohen Brett, das auf einem Beistelltisch stand, Einträge machten oder aber sich Dateien wie Grundrisspläne auf das Brett anzeigen ließen. Im Dunkeln konnte Daniel Ticket erkennen wie er mit einem Headset bewaffnet zwischen den Technikern, dem Brett und einem Holotank ständig hin und her tigerte. Man konnte sehen wie er hin und wieder etwas in sein Headset sprach.

    Daniel blieb an der Tür stehen, er wollte jetzt nicht den Operationsraum betreten, er würde dort im Moment nur stören.
    „Somit hast du alles Relevante Gesehen. Die Befehlsausgabe findet im obersten Stockwerk statt. Wenn du also jetzt keine bessere Idee hast, dann würde ich vorschlagen wir gehen etwas essen!“

  3. #3
    ME FRPG only Avatar von Daniel Jalowy
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    Elysium; Industrie- und Gewerbekomplex
    Tag 6 abends

    Mit überraschend viel Appetit verdrückte Daniel seine Portion Chili Con Carne. „Ja!“ begann er noch mit vollem Mund, schluckte etwas mühsam runter „Das war dann eigentlich schon alles!“. Der Söldner sah wieder auf in die Augen seiner Tischnachbarn.
    Die letzten gut zwanzig Minuten hatte er seinen Teamkameraden seine Geschichte erzählt, er sah in die Runde. Um ihn herum am Tisch in der Teeküche saßen der Salarianer Animal, Orca einer seiner ältesten Freunde und Silver der Asari.
    Gemeinsam mit 3en der Söldner war er damals zur Einheit gekommen und gemeinsam haben sie die sechsmonatige Einarbeitungsphase durchlaufen. Schnell hatten sie herausgefunden, dass sie auf einer Wellenlänge waren und hatten sich angefreundet.
    Zwar bezeichnete man gemein hin Asari immer als weiblich wegen…… nun ja wegen ihren Brüsten…… und wegen ihrer ansonsten eher femininen Ausstrahlung und Art. Silver war anders.
    Silver war, wenn man vom weiblich aussehenden Körper absah, ganz eindeutig ein Mann. Die Art wie er sich bewegte, sprach und wie er dachte war eindeutig männlich einzuordnen.
    Über Silvers Vergangenheit wusste niemand so richtig bescheid, man wusste lediglich, dass er aus einer Asari-Spezialeinheit kam, man vermutete den Geheimdienst, ähnlich dem SOD der Allianz.

    Daniels Blick glitt zu dem Batarianer, Animal. Wenn man den Salarianer sah, war der erste Eindruck, dass seine Lieblingsbeschäftigung der Kraftsport war. Daniel hatte noch nie einen so muskulösen Salarianer gesehen dennoch wirkte er im Vergleich zu einem muskulösen Menschen eher sehnig. Über Animals Vergangenheit war schon mehr bekannt. Er kam von der Boarding-Kommandoeinheit von Eclipse zur Einheit, er hatte sich angeblich in Frieden vom Syndikat getrennt, alles andere was man über ihn wusste waren nur Gerüchte.

    Schließlich saß Orca, ein weiterer Mensch am Tisch. Daniel kannte Orca von allen am längsten, sie hatten eine gemeinsame Vergangenheit. Sie hatten zusammen in der Allianz gedient, in der Task Force 7 bei MARSOC. Orca war aber gut zwei Jahre vor ihm zur Einheit gekommen und hatte ihn schließlich angeworben
    Schließlich war da noch Red, der Turianer.

    Animal zeigte ein leichtes Lächeln „Also nur Hochwertpersonal!“ kommentierte er Daniels Bericht von den Leuten die auf der Citadel getroffen hatte.
    „Was will man machen, ist ja nicht so als ob man es sich hätte aussuchen können!“ schaltete sich Silver ein
    „Dennoch war es anstrengend!“
    „Monitoring findet immer und überall statt!“ mischte sich Red ein in Anlehnung an Daniels Erzählung, dass er zu allem Überfluss auch ständig seine Schicksalsgefährten Ausbilden dürfte. Der Turianer zog sich einen Stuhl ran und setzte sich dazu.

    Ein Lächeln huschte über die Gesichter der anderen. Es handelte sich um ein Zitat von ihrem toten Chef. Es war während einem Aufenthalt auf dem Tharkad gefallen und war zu einer Art Insider innerhalb der Einheit geworden denn es hatte sich gezeigt, dass wenn die Einheit mit anderen Einheiten zusammenarbeiten musste, der Ausbildungsstand der Fremdteile oftmals kurzzeitig aufgebessert werden musste.

    So schnell wie das Lächeln aufkam, verschwand es auch. Es war ein bitteres Lächeln gewesen denn es erinnerte alle daran, dass sehr viele Insider und Zitate von Leuten stammten die bereits tot waren.

    „Waren wir jemals so jung, unerfahren und voller Überzeugungen?“ fragte Silver mit einem kurzen auflachen.
    „Nein! Wir waren schon immer perfekt!“ antwortete Animal scherzhaft und alle lachten kurz auf
    „Was wird das? Reden wir jetzt über unsere Vergangenheit?“ fragte Daniel ironisch, innerhalb der Einheit galt es als extrem unhöflich jemand anderes über seine Geschichte auszufragen
    „Auf jeden Fall, das ist allerhöchste Zeit! Vor der Einheit war ich Schatzjäger und bin in irgendwelchen uralten Tempeln elegant Fallen ausgewichen! Ihr wisst schon, Pfiele, Fallgruben und riesigen Steinkugeln!“ erzählte Orca
    „Geisterjäger!“ erklärte Silver mit einem Grinsen
    „Produzent, Vaenia stammt eigentlich von mir. Es gab aber ein paar Probleme und ich musste fliehen!“ erzählte Animal weiter
    „Ich bin so wie ich bin vom Himmel gefallen. Plob! Und ich war da!“ schloss Daniel und kurz war Gelächter zu hören.


    „Was habt ihr zu erzählen?“ fragte Daniel schließlich und sah neugierig in die Runde.
    „Nun…“ begann Red „…ich hatte nicht so viel Glück wie du. Ich hab es nicht zu den Shuttles zurück geschafft. Allerdings konnte ich mich gemeinsam mit Player zu den Minenanlagen auf dem Planeten durchschlagen“
    Player war wie Red einer der Scharfschützen der Einheit.
    „Von dort habe ich dann auch Kontakt zu dir aufgenommen. Später konnten wir dann mit einem der Minenschiffe vom Planeten fliegen und zwar ausgerechnet nach Antirumgon.
    Eine ganze Weile versteckten wir uns dort zwischen dem ganzen Ladegut bis wir Gelegenheit hatten ein Shuttle zu stehlen. Auf gut Glück flogen nach Omega wo wir dann aufgenommen wurden.
    Keine großen Gefechte, keine Fremdteile überwiegend hinter Kisten und Containern verstecken!“
    Herunterspielend zog Red die Schultern hoch.

    Mit einem Räuspern meldete sich Orca zu Wort „Während der Operation betreuten wir die Neuen. Als dann die Meldung über den Fehlschlag eintraf packten wir sofort unsere Sachen und wichen aus. Zuerst bezogen wir Stellung auf der Kolonie Diana von wo aus dann Ticket begann die einzelnen Teile wieder zu sammeln. Zwei Angriffe von Cerberus mussten wie abwehren aber am Ende konnten wir dann anfangen die einzelnen Teile einzusammeln. Problem waren die Unterstützer die mit Masse auf Omega waren als Cerberus angriff. Glücklicherweise waren sie bereits ausgewichen als der Angriff stattfand allerdings ohne zu melden wohin. Die Haben sich auch ziemlich gut geschlagen. Die Unterstützer sind zwar fit genug um kleinere Aufgaben von Troopern zu übernehmen aber was die in dieser Phase, auf sich selbst gestützt geleistet haben war schon überraschend. Nach und nach konnten wir sie dann ausfindig machen und mussten dann so schnell wie möglich sie zu Sammelpunkten lotsen.
    Gestern war es dann soweit. Einer der Unterstützer hatte seine alten Verbindungen spielen lassen und kam mit dem entscheidenden Hinweis. Elysium. Dieser Hinweis wurde dann durch die gefangengenommenen Cerberuskommandos gefestigt. Das war dann ein schwieriger Spagat. Wir hatten einen erheblichen Mangel an Troopern und mussten nun auch Unterstützter stärker mit einbinden.
    Die Hälfte war weiterhin damit beschäftigt die versprengten Teile zurückzuführen und die andere baute ihr die Operationszentrale auf und fing an das Objekt zu observieren.“

    Mit einem Nicken nahm Daniel das Gesagte zur Kenntnis und presste die Lippen aufeinander. Zu gerne hätte er jetzt zur Abwechslung mal über was anderes geredet. Die letzten Tage ging es ständig nur um die Arbeit. Er sah in die Augen der Anderen und erkannte dort etwas was er auch von sich kannte.
    Diese geistige Erschöpfung die bereits nach mehrtätigen ständigen Stress auftritt, diese permanente Anspannung zeigte sich auch in ihren Gesichtern.
    Nein. Hier und jetzt würde er kein lockeres Gespräch über Frauen oder über Motorsport führen können. Zuerst mussten sie diese Sache hier zu Ende bringen

    Einer der anderen Trooper steckte seinen Kopf in die Teeküche „Kommt ihr? Es ist soweit!“
    Daniel atmete tief ein. Die Befehlsausgabe begann.

    Gemeinsam mit den anderen Einheitsmitgliedern betraten sie den Briefingraum. Der Raum war einst als Büroetage gedacht gewesen. In der leeren Etage deutete nun lediglich der typische, graue Teppichboden auf die geplante Verwendung hin.
    Kaum hatte Daniel den Raum betreten fiel ihm gleich auf, dass nicht alle Mitglieder der Einheit anwesend war.
    „Das sind doch nicht alle?“ fragte er halblaut Red, doch ein anderer, Wave der Batarianer, antwortete ihm.
    „Der Rest der Unterstützter wurde bereits gebrieft und ist schon unterwegs.“
    „Wohin?“
    „Illium, stellen Aufnahme sicher und bauen Auffangstellung auf“
    Dankend klopfte Daniel ihm gegen die Schulter und ging auf die Mitte des großen Raums zu, wo ein großer Holotank stand an dem bereits Ticket stand, rauchte und sich unterhielt.
    Auch der Rest der Einheit stand in kleinen Grüppchen zusammen. Daniel erkannte die Trooper, die Sniper, Piloten und Techniker.
    Der Söldner zog an seiner Zigarette.
    Jede Operationsplanung beginnt irgendwo. Mit einem zu erreichendem Ziel. Entweder wurden Informationen gesammelt die auf dieses Ziel hinführten oder aber Informationen werden nach der Zielfestlegung gesammelt. Aufklärung im Verborgenen bestimmt diese Phase und kann Monate oder gar Jahre dauern.
    Nach dem die Informationen gesammelt und ausgewertet wurden entscheidet man ob eine Operation durchführbar ist und was man dafür alles braucht. Eine Vorabplanung, ähnlich einem gedachten Verlauf oder einer Machbarkeitsstudie entsteht. In der Fachsprache nennt man diese Handlungsmöglichkeiten Courses of Action. Darin enthalten ist die Situation. Die Freund/ Feind und Neutralen Kräfte, die Örtlichkeiten, die Missionsparameter und schließlich die verschiedenen Pläne. Spezielle, für die Operation notwendige Verfahren werden eingeübt.
    Bis zu diesem Punkt wurden die Entscheidungen im kleinen Kreis getroffen. Der Führungsstab der Einheit arbeitet bis hierhin eng mit dem Klienten zusammen.
    Nachdem man sich für einen der Pläne entschieden hat beginnt die Eigentliche Ausarbeitung des Operationsplans einheitsintern. Die Planung wird meist in 5 Punkte unterteilt. I [I]Infiltration[I/] wie kommt man an das Ziel möglichst unerkannt zum Ziel. II Action On Objective wie verhält man sich am Ziel. III Exfiltration wie kommt man wieder vom Ziel weg. IV Service Support was ist zur Durchführung alles nötig und wo bekommt man es her. Schließlich V Command And Signal die Führungsfähigkeit muss sichergestellt und Personal, dass Entscheidungen zu fällen hat muss zusammengeführt und vernetzt werden.

    Nach der Operationsplanung kommt in der Regel die Durchführung. Operationen von Spezialeinheiten werden, genau wie die Planung, in 5 Phasen eingeteilt.
    Insertion die Heranführung der SOFs (Special Operation Forces). Eine Operation beginnt nämlich bereits beim Verlassen der sicheren Basis oder der Kaserne.
    Infiltration das gedeckte Annähern an das Angriffsziel
    Action on objective die eigentliche Durchführung am Zielobjekt
    Exfiltration das Ausweichen der Kräfte in ein sicheres Zwischenziel
    Extraction das Zügige Rückführen der Kräfte zurück zur Basis.

    Unmittelbar nach der sicheren Rückkehr wird nochmals geprüft ob das Ziel der Operation auch wirklich erreicht wurde. Nach einer kurzen Regenationsphase von wenigen Stunden findet ein ausführliches Debriefing statt um sicherzugehen nichts übersehen zu haben und um zusätzliche Informationen für zukünftige Operationen zu sammeln. Damit endet eine Operation formell und eine ausgiebige Regerationsphase beginnt.

    Soweit es Daniel überschauen konnte waren die Planungen bereits abgeschlossen und man stand unmittelbar vor der eigentlichen Durchführung.
    Bewegung kam in den Raum und man sammelte sich um den Holotank. Gegliedert in Troopern und Unterstützern standen 28 Söldner um den Projektor. 8 Trooper, darunter Daniel standen auf der einen Längsseite. Gegenüber standen insgesamt 11. 7 Unterstützer, Piloten, der Artzttrupp und Mechaniker und mit ein wenig Abstand nochmals 4 Techniker . Links von Daniel an der Stirnseite standen 4 Sniper darunter auch Red, die Scharfschützen trugen keine Rüstungen, lediglich eine leichte Schutzweste und darüber eine weit geschnittene Kampfjacke, den Smock. Ein Smock war eine weite Jacke aus Robustem Stoff die zahlreiche Taschen in unterschiedlichen Größen hatte und ideal für Scharfschützen war weil man mit ihr leicht und beweglich war und dennoch das benötigte Material und Ausrüstung mitführen konnte.
    Rechts von Daniel und noch auf seiner Seite des Projektors standen nochmals 4, 3 Unterstützer und 1 Trooper der Batarianer Wave stand bei ihnen. Auf der noch freien Stirnseite stand nur einer, der Einheitsführer, Ticket der Salarianer.

    Auf Knopfdruck begann der Projektor zu arbeiten und zeigte allen Anwesenden die holographische Projektion von etwas, das wie ein Bezirk irgendwo im Gewerbepark von Elysium aussah. Mittig in der Projektion war ein kleines, dreigeschossiges Gebäude mit Flachdach. Das einzig Sehenswerte war eine SatCom Anlage auf dem Dach, ansonsten war das Gebäude doch eher unscheinbar

    „Da die Vorbefehle nicht alle erreicht haben und wir einen Zeitplan einzuhalten haben wird das hier jetzt etwas ausführlicher.
    5 Einsatzgruppen werden an der Operation beteiligt sein…“ begann Ticket und deutete auf Daniels Gruppe
    „2 Trupps Assaulter, Blau und Rot, Blau geführt durch dich Castle und Rot geführt durch Swift, Swift hat auch die Gesamtleitung über beide Trupps.“ Ticket deutete dabei auf Daniel und auf einen weiteren Turianer der noch etwas länger bei der Einheit war als er.
    „Daneben steht unser gemischter Trupp Carnifex der sich während der Operation mit dem Kleintransporter in der Luft befindet. Ihr habt die Drohnen dabei und setzt Sicherungsschützen an der Tür ein“ er deutete auf den 4er Trupp rechts von Daniel.
    „Mir Gegenüber sind die Sniper die als Deckungselement Opal dienen.
    Auf der anderen Seite ist unser Arzttrupp und die Besatzung der AC-310 Star...“ die AC-310 war die mittelschwere Transportmaschine aus Allianzproduktion.
    „…und schließlich noch mein Führungs- und Techniktrupp Stereo.“

    Mit einem Räuspern begann schließlich die eigentliche Befehlsausgabe.

    „Unser Angriffsziel ist das Gebäude an der Ecke Unionstraße, Freemanblvrd. Laut Grundbuch handelt es sich um ein kleines, mittelständiges Softwareunternehmen. Wir wissen, dass es sich um eine kleine Cerberusanalge handelt in der sich das Datenmodul, Eleanor genannt befindet.
    Über das Innere des Gebäudes wissen wir nur das, was in den Blaupausen und Bauplänen steht die wir vom Server des Grundbuchamtes haben. Auf dem Dach existiert ein Zugang zum darunterliegenden Geschoss und eine Standard SatCom Anlage. Die beiden obersten Stockwerke bestehen aus Büros und sind teils administrativ teils mit der Entwicklung beauftragt. Das Erdgeschoss beinhaltet einen Kraftraum, eine große Gemeinschaftsküche und einige Aufenthalts, Präsentations und Konferenzräume sowie eine große Eingangshalle. Das Gebäude besitzt auch noch zwei Untergeschosse. Auf -1 sind technische Labors zu finden und auf -2 ein Parkdeck, dass über einen Aufzug außerhalb des Gebäudes zu erreichen ist. Die einzelnen Stockwerke sind über eine durchgehendes Treppenhaus und einem Aufzug miteinander verbunden.“ Während Ticket sprach wurde holographisch die angesprochenen Etagen hervorgehoben, vergrößert und im Grundriss gezeigt

    „Die Anzahl der Feindkräfte vor Ort am Objekt ist gering, 3 Trupps, durch die Observierung konnten wir aber herausfinden, dass Cerberus ein kleines Wohnhaus 10 Kilometer entfernt vom Objekt betreibt. Da das Cerberuspersonal nicht im Objekt selbst schläft nutzt Cerberus das Wohnhaus um sein Personal unterzubringen. Dort befinden sich Cerberuskräfte in Zug bis Kompaniestärke als taktische Reserve. Die Letzten Kräfte verlassen das Gebäude gegen 2200 local, danach befindet sich nur ein kleiner 4 Manntrupp zur Sicherung vor Ort. Die ersten Kräfte betreten gegen 0600 local wieder das Gebäude. Cerberus verbringt sein Personal immer mit eigenen Fahrzeugen. Es handelt sich dabei um insgesamt 10 baugleiche SUVs in weiß-oranger Lackierung.“
    Mehrere Aufnahmen der beschriebenen SUVs wurden gezeigt.
    „Die Fahrzeuge sind auf den Namen der Scheinfirma registriert. Es sind keine Umbaumaßnahmen eigetragen allerdings ist zu vermuten, dass Cerberus die Fahrzeuge mit Funk und leichter Panzerung aufgerüstet hat!

    Wir selbst befinden uns 34 Kilometer vom Objekt entfernt..“ Die Projektion zoomte heraus und zeigte drei Punkte. In der Mitte der Projektion das Objekt und an den entgegengesetzten Seiten
    der Projektion das Gebäude der Einheit und das von den Reservekräften von Cerberus.
    „Wir haben die Insertion Phase abgeschlossen und sind operativ auf 100%.“
    Die Projektion zoomte wieder auf das Objekt und die umliegenden Gebäude.
    „Am Objekt selbst haben wir derzeit zwei Snipertrupps in den umliegenden Gebäuden eingesetzt und können das Objekt 360° überwachen.“
    Die Stellungen der Scharfschützen in den Gebäuden diagonal vom Objekt blinkten auf und die Wirkungsbereiche wurden grün eingefärbt.
    Darüber hinaus haben wir eine umgerüstete AC-310 auf einer privaten Landebucht bereitstehen, einen zivilen, Standard Kleintransporter. Ein umgerüstetes, gepanzertes, unbewaffnetes Führungsfahrzeug und zwei umgerüstete RCVs (Reconnissance & Combat Vehicle) bereit stehen. Zusätzlich haben wir zwei leichte Drohnen vom Typ Moskitos; Challenger 1 und 2; bewaffnet mit je 4 Lenkflugkörpern und einem mittelschweren MG

    Die zivile Lage um das Gebäude ist berechenbar. Es existieren die regulären Verkehrsstoßzeiten Werktags von 0500 – 0800 local und von 1600 – 2000 local. Ganztägig gibt es rund um das Objekt nur wenig Passanten.
    Die örtliche Polizei patrouilliert nur einmal am Tag in der Gegend, unregelmäßig zwischen 10000 und 1400 local mit zwei Streifenwagen in denen immer 2 Polizisten mit Standardausrüstung sitzen.“ Bilder von verschiedenen Polizeifahrzeugen wurden gezeigt
    „Die nächste Polizeistation befindet sich 15 Kilometer entfernt und man braucht von dort aus je nach Verkehrslage zwischen 15 – 30 Minuten bis zum Objekt.
    Die Spezialkräfte der Polizei befinden sich in der Polizeikaserne `Nordreihn´ und liegt im Außenbereich von Illyria. Innerhalb von 15Min ist dort ein Einsatzteam abmarschbereit und braucht je nach Verkehrslage zwischen 20 – 45 Minuten bis sie am Objekt eintreffen können. Eine Flugrotte Polizeishuttles ist ständig im Betrieb und der Rest der Staffel ständig abrufbreit und benötigt ca 20 Minuten bis sie in der Luft ist.
    Darüber hinaus gibt es noch eine Allianzkaserene. Die 32. Frontdivision ist hier in drei verschiedenen Kasernen untergebracht. 2 der 4 Regimenter sind derzeit im Einsatz. Die beiden restlichen befinden sich im Friedensbetrieb, erfahrungsgemäß dauert eine Mobilmachung der Kräfte dort zwischen 1 – 2 Stunden bis man dort abmarschbereit ist.
    Eine Staffel Allianz-Mantisjäger ist ständig in Alarmbereitschaft und innerhalb von 30 Minuten in der Luft.“
    Passend zu den Informationen wurden immer wieder Bilder eingespielt, zuletzt waren eine Reihe abgeplanter Mantisjäger auf einem eingezäunten Flugfeld zu sehen.

    Auftrag ist es in das Objekt einzudringen Eleanor zu extrahieren um dann über den Raumweg bis nach Illium auszuweichen.

    Absicht ist es mit einem Sturmelement unter Einsatz eines Überwachungselements mittels einer Luftlandung in das Objekt einzudringen und sich bis Eleanor vorzukämpfen und Eleanor an sich zu bringen um dann die Fahrzeuge nachzuführen und überschlagend zur privaten Landebucht auszuweichen um dann abschließend den Planeten in Richtung Illium zu verlassen um dann dort Verbindung mit dem Klienten herzustellen und eine Übergabe auszuhandeln.

    Wir gliedern die Operation in 4 Phasen:
    I Phase Infiltration. Das Sturmelement Blau und Rot werden mit der AC-310, Star, über das Objekt verbracht.
    Mit dem Kleintransporter werdet ihr zur Landeplattform gebracht, setzt auf und startet.“
    Auf dem Projektor war nun die Flugroute zu sehen die sich in komplexen Kurs vom Raumhafen aus bis zum Objekt zog
    „Die Flugroute passt sich im ersten Moment an den zivilen Raumverkehr an. Auf Befehl verlasst ihr die den zivilen Raumverkehr und fliegt zum Objekt.
    In 1000 Meter Höhe springt ihr geschlossen ab und landet auf dem Dach des Objekts.
    Star wird ab diesem Moment sich abseits der Stadt ständig in der Luft befinden, jedoch nie weiter als 10 Minuten von den Hauptkräften entfernt.
    Nachdem der Kleintransporter das Assaultteam an der Landeplattform abgesetzt hat kommt er wieder hier her zurück, nimmt die Drohnen und den Sicherungsschützen auf und hält sich außer Sichtweite zum Objekt in Bereitschaft.
    Opal sichert bis dahin, verstärkt durch 2 weitere Snipertrupps das Objekt
    Mein Trupp, Stereo, führt stationär aus dem gepanzerten Wagen heraus die Operation

    2.Phase, Action on the object.”
    Die Projektion zoomte das Häuserdach des Objekts heran.
    „Nach der erfolgten Landung auf dem Dach werden Blau und Rot über das Dach in das Objekt eindringen und sich durch das Gebäude kämpfen bis Eleanor gefunden und extrahiert wurde. Danach erfolgt die Meldung über Funk und ihr haltet euch ab da an im Erdgeschoss abrufbereit um schnellstmöglich auf die Fahrzeuge aufzusitzen.
    Carnifex wird auf Befehl die Drohnen, Challenger absetzen und sich dann in Sichtweite des Objekts bewegen und das Gelände weiträumig überwachen.
    Opal überwacht und sichert weiterhin das umliegende Gelände des Objekts.
    Star euer Auftrag ist unverändert
    Stereo setzt seinen Auftrag weiterhin fort, allerdings mobil auf einer zufälligen, spontanen Route um eine Detektion durch den Feind zu erschweren.

    3.Phase Exfiltration
    Die Phase beginnt nach dem Absetzten der Meldung durch das Assaultteam. Sofort nach Eingang der Meldung werden die beiden RCVs über VI Steuerung in Marsch gesetzt und fahren vor dem Objekt auf.
    Rot und Blau, sobald die RCVs am Objekt sind sitzt ihr auf und verlegt gedeckt auf kürzestem Weg zurück zur Landeplattform. Die RCVs werden sofort in die AC verladen und die Umgebung so lange gesichert bis die Restkräfte eintreffen.
    Carnifex sichert mit Challenger den Ausweichweg der RCVs während man mit dem Transporter Opal aufnimmt um danach ebenfalls zur Landeplattform auszuweichen. Dort angekommen wird der Kleintransporter abseits abgestellt und alles sicherheitsempfindliche Material herausgenommen. Das Personal verstärkt oder baut die Sicherung der Plattform auf, je nachdem wer zuerst dort ist. Challenger I wird ebenfalls verladen während Challenger II weiterhin in der Luft bleibt und Umgebung sichert.
    Opal zieht Sicherung ein, sobald das Assaultteam den Wirkungsbereich verlässt und stellt eine zügige Aufnahme durch Carnifex sicher. An der Landeplattform angekommen unterstützt Opal bei der Sicherung während das Material vom Transporter entfernt wird.
    Star verlegt selbstständig nach der Meldung durch das Assaultteam zurück zur Plattform und stellt Aufnahme der Restkräfte und schnelle Abmarschbereitschaft sicher.
    Stereo koordiniert und führt Kräfte und verlegt nach Abmarsch der Assaulter vom Objekt ebenfalls zurück zur Plattform und verlädt schnellstmöglich das Fahrzeug.

    4.Phase Extraction
    Zusammengefasste Kräfte verlegen geschlossen mit der AC vom Planeten auf schnellstem Weg nach Illium. Restteile der Einheit haben den Auftrag dort Aufnahme sicherzustellen. Sobald wir Safehouse bezogen haben wird augenblicklich eine zeitlich begrenzte Verteidigung aufgebaut und wir stellen uns darauf ein nachstoßende Kräfte von Cerberus abzuwehren. Weitere Befehle erfolgen dann dort.
    Nach dem Abflug von Illium wird der Kleintransporter mit Hilfe von Challenger II unbrauchbar gemacht und danach wird Challenger II vernichtet.
    Gesamte Kräfte nutzen Dauer des Fluges um Verwundete zu versorgen, Munition und Kampfmittel auf 100% zu bringen und Schäden an den Fahrzeugen zu beheben.“

    Ticket machte eine methodische Pause und gab den Anwesenden kurz Gelegenheit das bisher gesagte zu verinnerlichen, dann wandte er sich dem Assaultteam zu.

  4. #4
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    Blau und Rot euer Landeziel ist nicht groß. Die Operation wird fortgesetzt sobald 70% der Assaultkräfte in der Landezone angekommen sind. Für die Teile die die Landezone verpassen gibt es eine alternative Einbruchstelle im Erdgeschoss.“
    Die Projektion drehte das Gebäude und hob eine Seitentür hervor
    „Die Tür ist wahrscheinlich gesichert aber eine geringe Sprengladung reicht aus um sich Zugang zu verschaffen! Sollte jemand weiter als ein Kilometer von der geplanten LZ landen, meldet er seinen Eigenen Standort und wartet auf Aufnahme während Phase III.
    Tote und schwerverwundete werden während Phase II nach eigener Maßgabe behandelt und können während Phase III mitgeführt werden. Gefangene werden keine gemacht.
    Eure Meldepunkte sind: 1.Sobald ihr zu mindestens 70% gelandet seid, 2. Sobald ihr ins Objekt eingedrungen seid, 3. Aufnahme von Eleanor und schließlich 4. Sobald ihr bereit zur Aufnahme seid.
    Wichtig für Opal ist, dass ihr ständig Verbindung zum Assaultteam habt und notfalls eure Wirkungsbereiche verschiebt um friendly fire zu vermeiden.“

    Der Salarianer wandte sich nun allen zu
    „Feuererlaubnis auf erkannten Feind, auf Polizei und Allianzkräfte nur zur Selbstverteidigung oder nach Feuerfreigabe durch mich, Zivilisten werden wenn möglich auf Abstand gehalten ansonsten gezieltes Feuer nur zur Selbstverteidigung.

    Sollte Star abgeschossen oder flugunfähig sein sammeln wir dennoch bei der Landeplattform, machen alle Fahrzeuge unbrauchbar und weichen über die Kanalisation in die Tiefe aus.
    Sollten Cerberus uns ein direktes Ausweichen zur Landeplattform verwehren wird eine alternative Route gesucht.
    Sollte Eleanor nicht aufzufinden sein brechen wir die Operation augenblicklich ab und weichen gemäß Befehl nach Illium aus.
    Sollten wir bereits während Phase I aufgeklärt werden setzen wir die Operation unter massivem Deckungsfeuer durch Opal und Carnifex wie geplant weiter fort.

    Sperrbestände sind drei Magazine und nach Maßgabe der eingeteilten Führer.“

    Der Salarianer sah in Runde und nickte schließlich einem der Techniker zu, einem Drell mit dem Namen Spice.

    „Wir haben das Objekt genau überprüft. Es ist an das öffentliche Energienetz angeschlossen doch wir vermuten, dass es über eine autarke Energiequelle verfügt die im Notfall die Energieversorgung übernimmt. Der Energieverbrauch des Objekts liegt wesentlich über dem vergleichbarer Betriebe was den Schluss zulässt, dass eine extrem leistungsfähige Rechenanlage dort betrieben wird.
    Das Objekt verfügt über keine offensive Verteidigung, lediglich ein Sensorschirm was zur Frühwarnung dient. Wir haben uns in das Energienetzt gehackt und können jederzeit die Energieversorgung des ganzen Bezirks ausschalten. Sobald das Assaultteam abgesprungen ist schalten wir die Energie aus. Je nach Art des Notstromaggregats haben wir zwischen 10 – 30 Sekunden Zeit bis das Objekt wieder über Energie verfügt, der Sensorschirm baut sich mit einer Verzögerung von ca 5 Sekunden wieder auf.
    Wir haben bisher keinen Fernzugriffspunkt auf das System des Objekts gefunden, es handelt sich um ein internes Netzwerk, die SatComanlage ist als Zugangspunkt ungeeignet. Aus diesem Grund muss das Assaultteam sobald es gelandet ist einen Remotezugang anbringen. Eine passende Schnittstelle haben wir an der Satcomanlage gefunden.“
    Die Projektion zommte die Antenne heran und ein Schaltkasten wurde farblich hervorgehoben
    „Sobald der Remotezugang angebracht ist brauchen wir wohl, je nach Beschaffenheit des Systems mehrere Minuten bis wir Zugriff erhalten und unterstützen können.

    Die RCVs die wir in Phase III in Marsch setzen sind unbewaffnet und mit einer versteiften Plane abgedeckt damit sie nicht unnötig viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Waffen für die Halterungen sind allerdings in den Fahrzeugen mit zusätzlicher Munition.“
    Der Drell übergab das Wort an den Turianer Swift der das Assaultteam leiten würde.

    „2, 4 Manntrupps. Rot führt Material zum öffnen verstärkter Türen und Hindernisse mit, sowie ein passenden Transportbehälter für das Datenmodul. Blau führt anstatt eines LMGs ein schweres Schild und den Remotezugang mit. Mittels tragbarer Masseneffektgeneratoren werden wir aus der Maschine abgesetzt und landen auf dem Dach. Rot geht in Sicherung und bereitet das Öffnen der Tür vor während Blau die Sicherung verstärkt und den Remotezugang anbringt. Danach öffnet Rot die Tür damit Blau über Rot ins Gebäude eindringen kann. Wir stellen uns darauf ein, dass im Gebäude selbst gravierende Umbaumaßnahmen durchgeführt wurden und dass das Datenmodul schwer gesichert sein wird. Phase III wird kritisch für uns wenn wir uns durch den zivilen Straßenverkehr bewegen. Es wird nicht leicht sein mit der Ausrüstung schnell und gleichzeitig unauffällig zur Landeplattform zu verlegen. Es ist anzunehmen, dass uns die Polizei, möglicherweise sogar in zivil, verfolgen wird.“
    Das Wort wurde an Red übergeben der die Scharfschützenkräfte, Opal führen würde.
    „Jeder Snipertrupp hat zusätzlich schwere Scharfschützengewehre mit denen wir leichtgepanzerte Fahrzeuge ausschalten können. Unser Ausweichweg ist lang und wird ca 10 Minuten dauern, bis wir zur Aufnahme bereit sind.“ Red wandte sich an Swift „Wenn ihr Nebel einsetzt kann ich nicht garantieren, dass wir euch noch überwachen können!“ Swift nickte einmal bestimmt

    Wave, der Batarianer und Führer von Carnifex war als nächstes dran.
    „Wir werden uns so lange wie möglich mit direktem Feuer zurückhalten. Der Transporter ist ungepanzert und im Vergleich zu den Mantisjägern nur unzureichend manövrierbar. Sollten wir aufgeklärt und unter Feuer genommen werden müssen wir schnell ausweichen. Sollten wir ausfallen sind die Drohnen noch immer über Stereo führbar.“

    Zuletzt kam der Pilot und der Arzt, Chief und Sweet zu Wort. Der Mensch und der Batarianer waren auf der AC-310 eingesetzt.
    „Wenn wir uns wirklich unauffällig verhalten wird es gut eine halbe Stunde dauern, bis die Flugsicherung auf uns aufmerksam wird, sobald wir aber anfangen über das Stadtzentrum zu fliegen haben die uns sofort auf dem Schirm!“ der Pilot sah zum Arzt „Wir können bis zu zwei Schwerverwundete der Kategorie A behandeln und haben uns in der AC-310 soweit eingerichtet wie es eben geht!“

    Ticket übernahm wieder das Wort. Auf Knopfdruck verschwand die Projektion und an ihrer Stelle traten die verschiedenen Frequenzen und die Codewörter, die Spins.

    „Die Operation beginnt um 0430 local morgen früh auf den Befehl Irene
    Missionsabbruch auf Transform
    Meldung für die erfolgte Extrahierung Eleanors ist Island
    Auf den Befehl Homeland führen wir den Frequenzwechsel durch falls wir fremde Kreisteilnehmer haben.“

    Ticket machte eine Pause und suchte erneut Augenkontakt mit allen Anwesenden.

    „Missionsabbruchparameter gibt es keine! Nicht einmal bei Lost-Comm! Damit keine Unklarheiten bestehen. Das ist es, das Finale! Wenn wir diese Mission vor die Wand fahren, dann wars das mit uns! Wir haben unsere letzten Reserven hier reingesteckt und wenn wir versagen, kann ich keinen von euch mehr so bezahlen wir ihr es gewohnt seid!
    Wir haben auch hier die Gelegenheit unseren Ruf wieder herzustellen. Wir führen hier eine hochriskante Operation im urbanen, bewohnten Umfeld durch und wenn wir nicht aufpassen finden wir uns schneller als uns lieb ist im Kampf gegen die gesamte Stadt wieder…..“
    Ticket hielt inne, er kam sich offensichtlich dämlich vor hier und jetzt so leidenschaftlich rumzuschwafeln „…es geht ums Ganze, ich will nur, dass ihr das wisst!.....Fragen?“

    „Ziviles oder unbewaffnetes Personal im Objekt?“ wurde aus den Reihen der Assaulter gefragt
    „Entbehrlich!“ war die knappe Antwort

    Was nun folgte und ungefähr 2 Stunden lang ging war eine Frage und Antwort Spiel. `What if´ wurde dieses Verfahren genannt, hier wurden alle Event-Eventualitäten gemeinsam durchgegangen. Ein positiver Nebenaspekt war, dass es von allen eingeteilten Führern verlangte ihre Operationsplanung zu verteidigen was dabei half eventuelle Planungslücken zu schließen.

    Somit ende auch die Befehlsausgabe und man zog sich nun zurück um seine Ausrüstung zu überprüfen und sich noch ein wenig auszuruhen.
    Nach weiteren zwei Stunden in denen er seinen Trupp noch eingewiesen und zusätzliche Absprachen getroffen hatte legte er sich hin. Um 03 Uhr morgens weckte ihn sein Wecker, es war Showtime!

  5. #5
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    1/4
    Zügig aber ohne Hast machte sich Daniel frisch und frühstückte eine Kleinigkeit gemeinsam mit anderen in der Teeküche. Einige Söldner waren bereits vor ihm aufgestanden, andere würden noch ein wenig liegenbleiben. Jeder hatte seine eigenen Abläufe an Tagen wie diesen. Ein paar waren bereits voll aufgerödelt, andere schlappten erst jetzt zur Morgentoilette.

    Er sah von seiner Schale mit einer recht geschmacksneutralen Nährpaste auf. Es gab sonst nichts anderes mehr, die Unterstützer die nicht an der Operation teilnahmen hatten die ganze Nacht damit verbracht alles was nicht unmittelbar für die Operation benötigt wurde abzubauen. Neben den benutzten und unbenutzten Schüsseln lagen noch einige PDAs auf dem Tisch auf dem die aktuellen Lageinformationen bezüglich des Objekts und die Wettervorhersage für die nächsten drei Tage standen. Es war rein gar nichts passiert. Genau wie die letzten Tage auch, hatten die letzten Mitarbeiten das Gebäude gegen 20 Uhr verlassen und seitdem war nichts passiert was sie auch nur im Entferntesten interessieren könnte, abgesehen von einem betrunken Obdachlosen der in der Nacht aufgetaucht war und sich auf dem Bordstein vor dem Objektgelände eingerichtet hatte, derzeit ging keine Bedrohung von der Person aus.
    Am Tisch saßen Silver und Animal. Unwillentlich erinnerte er sich daran wie er sein Team kennengelernt hatte. Es war anders als er es sich damals vorgestellt hatte. Nach ein paar Tagen die mit ein wenig Org-Kram verbracht wurden, waren Silver, Animal, Red und er zu einer Gartenwelt verbracht worden. Sie hatten einiges an Outdoor Zeugs dabei, alles zivil und dann begann eine etwa zweiwöchige Schnitzeljagd. Zuerst fand Daniel die Aktion befremdlich, ohne Waffen, ohne ein Feindkommando das sie jagte einfach so zu wandern und ohne viel geistige Anstrengung von Punkt zu Punkt zu kommen. Andererseits war es auch kein Kinderspiel gewesen. Es hatte Kletterpassagen gegeben und die einzelnen Punkte waren teils an nur schwer zu erreichenden Punkten, stellenweise hatten sie sogar danach tauchen müssen. Erst später war ihm bewusst geworden was das alles sollte. Die gemeinsamen Anstrengungen und die Zeit die sie zusammen verbracht hatten, hatte genügt damit sie alle einen Draht zueinander finden konnten sie hatten einander kennen und schätzen gelernt und jeder wusste was der Andere für ein Typ war. Erst nach diesen zwei Wochen begann der taktisch/militärische Teil.

    „Alles Fit?“ fragte er in die Runde
    Außer zustimmendes Nicken bekam er keine Antwort aber es reichte ihm und er fühlte sich deswegen auch nicht unwohl. Sie verband eine Männerfreundschaft die natürlich gewachsen war. Echte Männer konnten stundenlang im Auto nebeneinandersitzen ohne ein Wort zu verlieren und ohne, dass sich der andere schlecht oder unwohl fühlte. Wenn einer dann etwas zu sagen hatte konnte man ein Gespräch führen als ob man schon die ganze Zeit über miteinander geredet hätte.
    Ansonsten schwiegen die Söldner, hin und wieder musterten sie sich gegenseitig, für den Fall das jemandem etwas auffallen würde. Falls jemand krank aussah oder als ob er psychisch nicht voll auf der Höhe wäre denn wenn sie erst einmal in der Luft wären, wäre es zu spät noch etwas zu ändern.

    Genau wie die anderen nahm Daniel nach der Mahlzeit noch die Stims die ihn für 24 wach halten würden und seine Verdauung stark einschränkte, sodass er lediglich Flüssigkeiten und Nährpasten verwerten konnte.
    Nachdem Daniel ein letztes Mal noch aufs Klo gegangen war begannen sie sich anzuziehen. Er hatte gerade die Waffe als letzten Schritt angelegt als der Rest seines Trupps erschien. Er stellte sich vor seinen Trupp und streckte die Arme zur Seite aus, daraufhin begann Silver ihn durchzuchecken ob er irgendetwas vergessen hatte. Mit einem Fingerkreisen bedeutete er ihm sich umzudrehen und prüfte auch im Rücken alle Panzerplatten auf korrekten Sitz und ob er alles dabeihatte.
    Nach diesem Prinzip prüfte sich der komplette Trupp gegenseitig.

    Unmittelbar ging es in die Garage wo sich das gesamte Assaultteam gesammelt hatte. Die beiden Trupps begannen damit die Zusatzausrüstung anzulegen. Werkzeug zum Öffnen von Türen, ein paar Shunts zum Überwinden elektronischer Sperren, ein Sturmschild das in Daniels Trupp mitgeführt wurde und schließlich noch für alle die schweren, sperrigen ME Generatoren, die als Fallschirm dienen würden. Durchschnittlich kam jeder Söldner auf 50 – 60Kg, das er als Ausrüstung mit sich führte.
    Mit einem kleinen Zeitpuffer warteten sie schließlich in der Garage auf den Kleintransporter. Den Helm locker in der Hand haltend, die andere auf der Waffe ruhend kam ein Turianer auf ihn zu. „Alles klar bei dir?“ fragte Swift, der andere Truppführer
    „Wir sind bereit…“ Daniel sah zum großen, gepanzerten Transporter, der mehr wie ein überdimensionierter Geldtransporter aussah und in einem Grau-Schwarz-Weißem Pixeltran lackiert war der geeignet war optische Sensoren wie etwa von Drohnen, zu verwirren „…Ist der Chef drin?“
    „Seit ein paar Stunden“
    Gemeinsam mit dem Turianer ging er hinter den Transporter, dessen Heckklappe herabgesenkt war und den Blick ins Innere des Fahrzeugs freigab. 4 Techniker in leichten Rüstungen saßen an spartanischen Terminals und waren derzeit eher mit der Überwachung von Vorgängen beschäftigt.
    Der Einheitsführer, Ticket, sah von einem der Bildschirme auf und wandte sich an die beiden Truppführer
    „Ihr habt die neusten Lageinfos?“
    Beide nickten
    „Seid ihr fertig?“
    Erneutes nicken
    „Braucht ihr noch was?“
    „Wir sind klar!“ antwortete Swift
    Fahrzeuggeräusche ließen alle verstummen, der Kleintransporter war da. Ticket nickte ihnen zum Abschied mit ernstem Gesicht zu, dann verschwand er hinter der sich schließenden Luke des gepanzerten Transporters.

    Die Fahrt zur Landeplattform und der AC dauerte rund 15 Minuten. Die Söldner, die im fensterlosen Transportraum zusammen mit der ganzen Ausrüstung auf dem Boden Saßen schwiegen. Eine gewisse, natürliche Nervosität war zu spüren. Trotz der ganzen Erfahrung die er durch die vielen Einsätze gewonnen hatte konnte er noch immer diese leichte Unruhe in sich spüren. In seinen Augen war eine gewisse `gesunde Nervosität´ auch ein Garant für eine erfolgreiche Operation, schließlich waren sie nicht auf dem Weg zu einem Kaffeekränzchen.

    An der Landeplattform angekommen wendete der Kleintransporter und fuhr an die große Transportmaschine ran. Die Seitentür schwang auf und keine zehn Meter trennten ihn von der großen Ladeluke der Maschine.

    In der Entfernung konnte man die verschiedenen Lichter der Stadt erkennen. Die angrenzenden Landebuchten waren, sofern sie in Betrieb waren hell erleuchtet.
    Es war ein frischer morgen und Daniel fröstelte leicht als er in den letzten dunklen Stunden des Tages auf die Landeplattform trat.
    Die einzelnen Geräusche der Raumhäfen und der Landebuchten vermischte sich zu einem allgemeinen Brummen das neben dem schweren Geräusch der Triebwerke der AC 310, die im Leerlauf arbeiteten, beinahe unterging.
    Eine harte Windböe erfasste die Plattform und selbst durch die Rüstung konnte Daniel den Druck des Windes spüren wie er an ihm riss.
    Eine Besonderheit der AC 310 war es, dass sich die Ladeluke im Bug befand und nicht wie so häufig am Heck. Im Heck befand sich lediglich eine kleinere Luke die für kleineres Frachtgut und Personen gedacht war.
    Seine Schweren Schritte hallten metallisch durch das dunkle Innere der Maschine als Daniel mit den anderen Assaultern langsam und bedächtig wie Senioren die Rampe emporstiegen. Mit den sperrigen ME Generatoren auf den Rücken war an ein schnelles bewegen nicht zu denken. Er sah in das getönte Visier des Bordmechanikers der schweigend mit ansah wie die beiden Trupps die Maschine betraten. Hinter ihm schloss sich langsam die Luke und verriegelte hallend. Als er schließlich auf einen der der Sitze Platz nahm atmete er erleichtert aus. Er sah nach seinem Trupp der mit ihm auf der Bakbordseite der Maschine Platz nahm während der andere Trupp geschlossen auf der gegenüberliegenden Seite saß.
    Weiter im Innern der Maschine konnte er zwei speziell vorbereitete Tragen erkennen und den Arzttrupp der dort in Bereitschaft stand.

    Der Bordmechaniker kontrollierte das Assaultteam ob auch jeder vernünftig Platz gefunden hatte bevor er irgendetwas unverständliches über das integrierte Mikro im seinem Helm an den Piloten funkte er unsichtbar zusammen mit dem Copiloten im Cockpit saß.
    Der Platz des Bordmechanikers befand sich an der Steuerbordseite wo auch der Aufgang zum Cockpit war an einem kleinen Terminal. Der Mechaniker schnallte sich an und verschloss die Luken dann schwoll auch schon das Triebwerksgeräusch an und die Maschine hob erst langsam, dann schneller werdend ab.

    Die Maschine gewann rasch an Höhe und fädelte sich in den allgemeinen Flugverkehr auf Elysium ein. Durch die kleinen Bullaugen die weit über den Köpfen der Söldner angebracht waren konnte man nur schwer etwas erkennen. Hin und wieder schienen sie an größeren Schiffen vorbeizufliegen, vielleicht waren es aber auch nur Gebäude, genau konnte man es nicht sagen. Manchmal, wenn die Maschine eine Kurve flog konnte man schon etwas mehr von der Kolonie sehen.
    Daniel rutschte etwas auf seinem Sitz hin und her. Mit der ganzen Ausrüstung war es beinahe unmöglich sich bequem hinzusetzen und das obwohl die Sitze so konzipiert waren, dass man auch mit einem Fallschirm, Sprungmodul oder eben einem ME Absprunggenerator, sitzen konnte.
    Der Söldner versuchte sich zu entspannen und atmete tief durch. Die Nervosität war nun, da es endlich losging, weniger geworden aber in Resten noch immer da.

    Nach einigen Minuten meldete sich sein Funkgerät erneut
    „Stereo hier Carnifex: Challenger I und II in Position. Begeben uns jetzt ebenfalls in Position Ende!“ Die beiden Kampfdrohnen waren nun in der Luft.

    Einige Minuten Später wurde der Funkkreis erneut aktiv
    „Stereo an alle, geben sie Lagemeldung over!“
    Daniel sah auf seine Uhr 04:25
    „Star in Positon“ meldete sich die AC 310
    „Rot in Position“ der andere Assaulttrupp der durch den Turianer Swift geführt wurde
    „Blau in Position“ meldete sich Daniel kurz und kanpp
    „Carnifex in Position“ der Kleintransporter der auch die Drohnen steuerte
    „Opal in Position“ die Scharfschützen

    „Hier Stereo, Verbindung ist klar und stabil. Trennung. Opal geben sie Lageinformation over!“
    „Hier Opal, keine Lageänderung. Objekt ist ruhig, obdachlose Person seit ca 4 Stunden unbeweglich!“

    Für einen Moment herrschte Stille auf dem Funkkreis. Daniel atmete tief durch und dann war es auch schon soweit
    „Hier Stereo an alle Einheiten: Irene! Ich wiederhole Irene!“

    Daniel stoppte ab jetzt die Zeit und betätigte die Aufnahmefunktion. Die anderen Söldner taten es ihm gleich.
    Mit einer harten Kurve schwenkte die AC 310 aus den regulären Flugbahnen und nahm Kurs auf das Objekt.
    Gebannt starrte Daniel zur kleineren Heckluke der Maschine und wartete.
    5 MINUTEN!“ rief der Bordmechaniker durch den Transportraum. Jeder der Söldner wiederholte die Meldung laut und als eine rote Lampe an der Heckluke anging standen Daniel und Swift auf.

    Die beiden Truppführer stellten sich nebeneinander mit dem Rücken zur Heckluke so hin, dass sie den Rest der Söldner gut sehen konnten. Hinter ihnen ging nun die Heckluke runter und mit einmal blies der Wind wie ein Brüllen durch den Transportraum. Daniel konnte die Kraft der Luft an den Beinen spüren und hätte er keinen Helm getragen hätte er wohl außer einem lauten Rauschen nichts mehr gehört.
    Swift nickte ihm zu, dann rissen sie beide die Arme in die Höhe, die Handflächen den Männern zugewandt.
    „Fertig werden!“ riefen sie beide und sogleich schnallten sie die anderen Söldner ab und nahmen in einer Reihe hintereinander Aufstellung an
    Swift und Castle schlugen sich mit beiden Händen auf die Brust
    „Ausrüstung überprüfen!“ Von hinten nach vorn begann sie nun gegenseitig ihre Ausrüstung, vor allem die Absprunggeneratoren zu überprüfen. Als Zeichen, dass man überprüft war wurde einem vom Hintermann auf die Schultern geklopft. Als letztes Überprüften sich Swift und Castle gegenseitig.
    Daniel schaute nach, ob der Generator auf dem Rücken des Turianers offensichtlich beschädigt war, danach prüfte er den korrekten und festen Sitz und ließ mit einer Prüftaste einen Systemcheck ablaufen. Er klopfte Swift auf die Schulter

    ZWEI MINUTEN!“ rief der Bordtechniker und gemeinsam traten die Söldner an die Heckluke und warteten geduldig. Orca stellte sich neben Castle und die beiden Söldner sahen sich durch ihre undurchsichtigen Visiere an. Er nickte seinem Freund kanpp zu und sah dann wieder hinaus. Unter ihnen erstreckte sich die Kolonie, die sich gerade auf den beginnenden Tag vorzubereiten schien. Gerade flogen sie über dem `Intergalaxy Inn´ vorbei und er ließ seinen Blick über die ganzen Straßen und Leuchtreklamen streifen

    DREIßIG SEKUNDEN!
    Sie Söldner rückten nun enger aufeinander auf. Daniel ließ den Kopf abschließend Kreisen und atmete tief durch. Das Licht wechselte auf Gold. Daniel ging die letzten Schritte die Rampe hinab und lies sich hinausfallen.

    Daniel brauchte einen Moment bis er sein Trudeln in den Griff bekam und schließlich Haltung angenommen hatte. Er hatte sich auf den Bauch gedreht, die Unterschenkel angewinkelt und die Arme leicht ausgebreitet.
    Aus dieser Höhe würde der Flug nicht lange dauern, er hatte also keine Zeit das nächtliche Elyria zu bewundern auf das er gerade ungebremst zuraste. Am Horizont wurde aus dem nächtlichen schwarz nach und nach ein dunkles Blau
    Sein HUD half ihm dabei den perfekten Kurs einzuschlagen um nicht am Objekt vorbeizuspringen.

    Mit ein paar wenigen aber effektiven Armbewegungen schaffte er es schließlich sich in die eingespiegelten goldenen Vierecke zu bewegen die ihn lotsten.

    Er sah nach links und rechts und konnte die anderen Söldner ausmachen wie sie sich ihm näherten um schließlich mit wenigen Metern Abstand neben ihm ihrem Ziel entgegenrasten.
    „Stereo hier Star. Packet abgesetzt!“
    „Hier Stereo verstanden. Schalten Energienetz ab in drei, zwo, eins..“
    Unter ihm erloschen nach und nach die Lichter der einzelnen Blocks so lange, bis der ganze Bezirk im Dunkeln lag. Aus dem Augenwinkel konnte er ein paar Verkehrsunfälle erkennen die entstanden, nachdem auch das Verkehrsleitsystem ausgefallen war.
    Daniel hatte das Springen schon immer gehasst. Er konnte fühlen wie sein Herz ihm bis zum Hals schlug und unter seinem Helm ging sein Atem schwer und stoßhaft.

    Langsam schälte sich das Objekt deutlich aus der Masse an anderen Gebäuden heraus und schien ihm bedrohlich schnell näherzukommen. Bei seinem ersten Absprung mit ME Generatoren hatte er sich, wie so einige, in die Hosen gemacht. Der Höhenmesser passierte die hundert Meter Marke und sank weiterhin ungebremst.
    Je näher ihm das Gebäude kam desto schneller ging sein Atem und mit einmal füllte das Dach des Gebäudes fast sein gesamtes Sichtfeld auf.
    15m
    14m
    13m
    12m
    11m Daniel hielt inzwischen den Atem an und versuchte nicht daran zu denken, was alles passieren könnte.
    10m. Er konnte hören wie sein ME Generator anfing zu arbeiten und zu Dröhnen begann. Wie von einer unsichtbaren Kraft gepackt, halbierte sich schlaghaft seine Fallgeschwindigkeit um die Hälfte. Der Söldner stöhnte schmerzhaft auf
    9m
    8m
    7m
    6m
    5m. Erneut wurde er rabiat gebremst. Den Schmerz ignorierend schob er seine Beine nach vorn. Der Bremsvorgang hörte aber diesmal nicht abrupt auf sondern ging ständig weiter, bis der ME Generator auf seinem Rücken schließlich den Geist aufgab
    Trotz allem kam er mit deutlicher Wucht auf dem Dach auf und ging tief in die Knie. Staub wirbelte an der Stelle auf, auf der er gelandet war. Neben ihm auf dem Dach landeten die anderen Söldner nicht weniger kraftvoll. Den Ausgebrannten Sprunggenerator schnallte er ab und ließ ihn links liegen. Endlich von dem Gewicht befreit gelang es ihm sich endlich bequemer zu bewegen. Rasch machte er sein Gewehr frei und brachte es in Anschlag und begann den vor ihm liegenden Bereich zu sichern. Hinter ihm ging das Licht des Objekts wieder an, das Notstromaggregat hatte begonnen zu arbeiten.

    „Blau Meldung!“ verlangte er über Funk
    „Orca klar…..Silver klar….Animal klar“ kam die Bestätigung über Funk
    Animal der Salarianer eilte zu ihm und übernahm seine Sicherung. Daniel sprang auf und zeigte Swift den erhobenen Daumen.
    „Stereo hier Swift. Blau und Rot vollzählig am Objekt beginne mit Phase II!“
    „Hier Stero verstanden. Stereo rollt los!“
    „Rot, Blau hier Opal wir können euch vollständig überwachen, derzeit keine Feindbeobachtung!“

    Noch während er den Funksprüchen zuhöre eilte Daniel bereits zur Satcomanlage, öffnete die Wartungsklappe und schloss den Remotzugang an einen der freien Anschlüsse an. Der klappte die kleine Antenne aus
    „Stereo hier Blau, Remotzugang steht!“
    „Hier Stereo verstanden warten sie…“ der Remotezugang begann wild zu blinken „…Wir haben Zugang und beginnen mit Eindringen ins System. Weiter angreifen, Stereo ende!“

    Daniel sah auf. In einiger Entfernung konnte er den Kleintransporter, Carnifex, erkennen. Deutlich konnte man sehen wie ein Trooper, der Sicherungsschütze, an der offenen Seitentür saß und mit einem schweren Sturmgewehr die Umgebung sicherte. Von den beiden Drohnen sah er nichts.
    Neben ihm machte sich gerade der andere Trupp an der Tür zu schaffen.
    „Blau Aufstellung!“ befahl er über Funk seinem Trupp. Sein Trupp stellte sich auf. Vor ihm Orca mit dem schweren Sturmschild das zusätzlich noch eine Technikverstärkung hatte die ebenso wie der Rest des Schildes in mattem schwarz dazu geschaltet wurde. Hinter ihm standen noch Silver und Animal.
    Der Techniker des Trupps hatte das Panel der Zugangskonsole abgenommen und hantierte mit der Elektronik, ein anderer Trooper stand daneben und hatte eine besondere Form von Brechstange in der Hand, ein Halligan-Tool. Der Trooper hatte noch einige andere Werkzeuge dieser Art auf dem Rücken. Er war der Breacher des Trupps und war für das gewaltsame öffnen von Türen verantwortlich.
    Die Tür entriegelte schließlich und der Techniker entfernte sich von der Konsole während der Bracher das Halligan-Tool brachial in den Dünnen Spalt der Türhälften rammte und sie so weit aufstemmte, dass man sie aufziehen konnte.
    Unter der Sicherung des restlichen Trupps wurde die Tür geöffnet.
    „Los!“ befahl er über Funk.
    Orca ging los gefolgt von Rest des Trupps.
    Durch die Zugangstür auf dem Dach gelangte man zuerst zu einer schmalen Treppe. Das Licht der Taschenlampen, die am Sturmschild befestigt waren, erleuchteten die Treppe in einem konfusen Licht. Am Fuß der Treppe stießen sie auf eine weitere Tür, die sich automatisch öffnete.
    Ohne an Tempo zu verlieren bogen sie in einen Flur ein an dem links und rechts weitere Räume angrenzten, inzwischen war der andere Trupp zu ihnen gestoßen und folgte ihnen mit kurzem Abstand. Der Ganze Komplex lief im Notbetrieb und die Gänge wurden durch gelbe Warnleuchten nur schwach beleuchtet. Ein Warnton erklang im ganzen Gebäude immer wieder.
    Der Trupp kam einige Meter bevor aus einem der Räume ihnen zwei Cerberussoldaten entgegenkamen. Die Soldaten eröffneten sofort das Feuer auf den Trupp. Die Cerberusschützen schossen ausschließlich auf den Trooper mit dem Sturmschild, das die Schüsse aus den Gewehren mühelos abwehren konnte.
    Der Flur war nicht besonders breit und Orca nahm mit seinem Schild fast die gesamte Breite ein. Die anderen Trooper liefen seitlich versetzt hintereinander her. Castle hielt sich an der rechten Wand, dahinter Silver der sich an der linken hielt. Über die Schulter von Orca erwiderte Daniels Trupp nun das Feuer. Zwei Salven knatterten durch den Gang und die Cerberusschützen sackten leblos zusammen.
    „Hier Blau, Feindmeldung! Zwei Feinde ausgeschaltet“ meldete Daniel während sein Trupp weiter vorrückte.
    Sie kamen an den ersten Raum. So lange sie nicht genau wussten wo das Datenmodul war mussten sie jeden Raum absuchen. Daniels Trupp riegelte den Flur ab während der andere Trupp, Rot, nahtlos in den Raum einfloss. Die Sekunden die der andere Trupp brauchte kam Daniel wie eine halbe Ewigkeit vor und als das „Klar“ über Funk kam ging es weiter zum nächsten Raum wo es nach demselben Prinzip, wenn es aber so weitergehen würde, würden sie noch Ewig brauchen bevor sie gefunden hatten was sie suchten.
    „Blau, Rot hier Stereo, wir haben Zugriff auf die internen Sensoren. Eleanor befindet sich im Techlabor auf -1! Dort auch weitere Personen vermutlich bewaffnet. In eurem Geschoss mehrere Personen markiere Positonen“
    „Hier Blau verstanden greifen weiter an!“
    Auf Daniels HUD erschienen mehrere rote Dreiecke. Augenblicklich gliederte sich der andere Trupp hinter Daniels an und das Assaulteam ging weiter vor.
    Auf seinem HUD erschien ein Wegpunkt unter ihnen und eine weiße Linie die an der Decke entlanglief und ihnen den Weg wies. Die beiden Trupps gingen durch das Gebäude in Richtung des Treppenhauses. Die beiden Trupps bauten erneut Geschwindigkeit auf allerdings ohne ins Rennen zu verfallen. Der vorderste Trooper sicherte ständig mit dem Schild nach vorn ab, der letzte lief andauernd rückwärts und sicherte ihren Rücken. Der Rest wechselte ständig den Sicherungsbereich, bzw übergab ihn an die hinteren Trooper, zum Beispiel wenn sie Abzweigungen passierten. Hin und wieder stießen sie auch auf weitere Cerberusleute. Diese waren keine ausgebildeten Soldaten und fielen, sobald sie in Sicht kamen, den Söldnern zum Opfer. Cerberus mobilisierte wohl den letzten Volkssturm gegen die Eindringlinge. Es war den Söldnern dabei völlig egal ob die Personen bewaffnet oder unbewaffnet waren, es wurde ohne zu zögern sofort gezielt geschossen. Sich ständig 360° selbst sichernd gelangten sie zum Treppenhaus. Die Tür zum Treppenhaus flog auf und augenblicklich kam eine Warnung über Funk
    „Feindmeldung: Drei Personen auf dem Weg zum Treppenhaus!“
    „Hier Blau verstanden ende!“
    Daniel zog sofort eine Nebelgranate und warf sie das Treppenhaus herunter. Mit einem lauten Knall verbreitete sich der heiße Spektralnebel. Er ging zurück hinter Orca der noch immer mit dem schweren Schild den Bereich vor ihnen abriegelte und klopfte ihm auf die Schulter.
    Schnell aber ohne in Eile zu geraten gingen sie die Treppe hinunter. Die Sonarimpulse der Trooper zeichneten ein deutliches Bild der Umgebung.

    Undeutliche Rufe vom Fuß der Treppe hallten zu ihnen herauf. Die Verwirrung beim Gegner war perfekt. Die Konturen der Gegner waren durch die Schallimpulse zu sehen wie sie sich vorsichtig die Treppe hocharbeiteten. Daniel brachte einen ins Visier und erschoss ihn während er die Treppe weiter herunterging. Die anderen beiden Gegnern ereilte dasselbe Schicksal.
    Die Trupps drangen weiter ins Gebäude vor. Aus dem Nebel schälte sich zuerst Orca mit dem Sturmschild und sie betraten eine Art Schleuse.
    Durch die sich gerade schließenden Türen konnte man gerade noch einige Cerberustechniker und Soldaten erkennen. Vor der Nase der Söldner schloss sich die Schleuse und verriegelte laut hörbar.
    „Stereo hier Blau, sind auf -1 auf eine Sicherheitsschleuse gestoßen!“
    Animal, der Techniker seines Trupps versuchte sich bereits an der Konsole.
    „Hier Stereo, Schleuse nicht auf Bauplänen verzeichnet. Keinen Zugriff von unserer Seite aus, weiteres internes Netzwerk!“ Sie waren also auf sich selbst gestellt, doch es kam noch schlimmer

    „Stereo hier Carnifex Feinmeldung!“
    „Stereo hört“
    „Hier Carnifex, Aufklärung durch Challenger II: Vom Cerberuswohnhaus sind gerade 9 voll besetzte SUVs losgefahren, vermutetes Ziel: Objekt. Beantrage Einsatz Challenger II!“
    „Hier Stereo verstanden, Antrag abgelehnt, KFZ mit Challenger II verfolgen und Fühlung beibehalten!“
    „Carnifex verstanden, ende!“

    Die Zeit lief ihnen davon und Animal schüttelte schließlich den Kopf. Entweder überstieg es seine Fähigkeiten oder würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Dann würde es wohl die harte Tour werden!
    „Zugangssprengung!“ befahl Swift
    Sofort ging der Pionier des Trupps zur Wand neben der Schleuse und besah sich die Wand. Er ließ sein Omnitool über die Wand gleiten und besah sich die gesammelten Daten.
    Der Pionier zog einen Stift aus einer Armtasche und begann einige Berechnungen an die Wand zu kritzeln.
    Knapp nickte er den anderen Söldnern zu bevor er den Tornister von seinen Rücken schnallte und öffnete.
    Aus den Augenwinkel konnte Daniel erkennen wie der Pionier anfing aus einem kleinen Bausatz verschiedener Sprengstoffblöcke eine flache Halbkugel zu formen die einen Durchmesser von ca 60cm hatte.
    Normalerweise erwartete ein Gegner immer, dass der Angreifer sich einen Weg durch Türen oder Fenster bahnen würde aber wer dachte schon daran, dass der Angreifer sich einen neuen Weg schaffen würde und sich stumpf durch die Wand sprengen würde?

    Schließlich nahm der Pionier die Halbkugel auf und platzierte sie mittig an der Wand neben der Sicherheitsschleuse. Mit einem schlagenden Geräusch drehte er die Haltegriffe um 90° woraufhin ein weiterer Schlag ertönte und die Sprengladung sich in der Wand verankerte.
    Als nächsten Schritt begann der Pionier damit den äußeren Ring der halbkugelförmigen Sprengladung Viertel für Viertel in Armeslänge Entfernung der Hauptladung an der Wand zu befestigen. Die einzelnen Segmente waren dabei mit einem daumendicken Kabel mit der Hauptladung verbunden. Das Sprengkreuz war bereit.
    Der Pionier machte noch ein paar Eingaben an der Hauptladung, die daraufhin anfing einen Signalton von sich zu geben und mit einem goldenen Licht das Scharfmachen der Ladung angab.
    „Aufstellung!“ befahl Swift
    Die Trupps stellten sich auf. Daniels Trupp stand als nächstes zur Ladung, Swifts Trupp dahinter.

    Die Berechnungen des Pioniers mussten genau sein. Sollte sich der Pionier verrechnet haben würde im Besten Falle die Wand standhalten und im schlechtesten das Gebäude über ihnen zusammenstürzen.
    „Sprengung in drei..zwo..eins…“

    Die Wucht der Detonation war gewaltig. Daniel sah nur noch einen hellen Blitz und dann nur noch Schutt und Staub. Das Gebäude rings um sie erzitterte und ächzte bedrohlich. Die Wirkung der Ladung war zwar gegen die Wand gerichtet aber dennoch spürte er die Druckwelle deutlich in seinen Eingeweiden und trotz des aktiven Gehörschutzes seines Helms hatte er einen hellen Pfeifton im Ohr.
    Daniel schüttelte den Schock ab und klopfte Orca auf die Schulter. Der Trooper schob sich mit dem Schild vor die etwa Mannshohe Bresche. Daniel und Silver zogen jeweils eine Handgranate und warfen sie geschützt durch Orcas Schild in den angrenzenden Raum und zogen sich augenblicklich zurück.
    Zwei weitere Detonationen ließen das Gebäude erzittern. Das Licht um sie herum flackerte noch kurz dann erlosch es vollständig.

    „Blau, Rot hier Stereo. Energieausfall in eurem Bereich. Inerne Sensoren ebenfalls ausgefallen!“

    Kaum war das Geräusch Verklungen preschte auch schon Swifts Trupp an Daniel vorbei und floss durch die Bresche in den Raum ein.

    Daniel folgte mit seinem Trupp auf dem Fuße. Der Raum den sie nun betraten war völlig verwüstet.
    Eine große Blutlache und im Raum verteilte Gewebereste zeugten davon, dass wohl jemand unmittelbar hinter der Ladung gestanden hatte. Zwei weitere Cerberussoldaten lagen leblos und völlig verdreht in den entfernten Ecken des Raums. Es waren wohl doch mehr Soldaten hier als man vermutet hatte.
    Die schwache Beleuchtung flackerte nur noch und Verkleidung von Decke und Wänden waren heruntergefallen. Eine Leuchtstoffröhre baumelte funkenschlagend an einem Kabel und eine angerissene Wasserleitung in der Decke versprühte einen feinen Nebel.
    Swifts Trupp hatte bereits an der einzigen weiteren Tür Aufstellung genommen und Daniel ließ sich nicht lange bitten.
    Die Elektronik der Tür war ausgefallen und erlaubte es, dass man die Tür ganz einfach aufschieben konnte. Die Tür führte zu einer weiteren Schleuse. An der Wand waren mehrere Luftdichte Anzüge, wie sie in Techniklaboren getragen wurde, aufgereiht. Einige der Anzüge lagen auf dem Boden. Daniel schob seinen Trupp weiter voran. Sie Betraten nun die eigentliche Schleuse. Da die Elektrik wohl nun komplett ausgefallen war ließ sich die Schleuse ohne weitere Verzögerung durchschreiten. Sie betraten das Herz der Anlage, das Techniklabor.
    Mehrere große Server standen unter großzügigen Ventilatoren. Die Ventilatoren standen still und die Server standen sicht- und hörbar still. Neben den Servern gab es noch im Raum verteilte Konsolen und Diagnoseterminals, sowie ein Terminal in Form eines großen Tisches in dessen Mitte eine Aussparung war.
    Daniels Trupp verteilte sich im Raum als er auch schon Bewegungen vor ihm ausmachte.
    „Bitte nicht schießen! Nicht schießen!“ Drei Techniker in Forscherkitteln kamen mit erhobenen Armen hinter einigen Konsolen hervor
    „HINLEGEN SOFORT!“ brüllte Daniel die drei an während er, gedeckt durch Orcas Sturmschild auf die Techniker zuging dabei jederzeit Feuerbereit. Hinter ihm floss auch nun Swifts Trupp ein und verstärkte die Sicherung.
    Mit zitternden Gliedern legten sich die Techniker hin und verschränkten die Arme hinter den Köpfen.
    Daniel sah zu Swift der anfing mit seinem Omnitool das Labor nach dem Datenmodul zu scannen.
    Sein Blick schweifte zu den Technikern und zu den anderen Troopern, es waren genug Waffen auf die drei gerichtet also ließ er seinen Blick weiterschweifen und blieb an dem großen Terminaltisch hängen. Erst jetzt viel ihm auf, dass die Aussparung darin exact die Form des Datenmoduls hatte. Ein schlimmer Verdacht machte sich in ihm breit.
    „Es ist nicht hier!“ bestätigte Swift seine Befürchtung.
    Oh scheiße….
    WO IST DAS DATENMODUL?“ fragte Swift die Techniker mit lauter und verzerrter Stimme die jegliche Emotionalität herausfilterte.
    „D…Die anderen ha..haben es mitgenommen…. Sie sind da lang!“ antwortete eine Technikerin und konnte sich dabei ein Schluchzten nicht verkneifen. Sie hatte Todesangst. Sie zeigte dabei auf die Lüftungsschächte über ihnen.
    Geändert von Daniel Jalowy (31.03.2013 um 22:10 Uhr)

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    „Rot, Blau hier Stereo wir haben Bewegungen im Aufzugsschacht!....Tür zum Parkdeck wird geöffnet!“
    Scheiße! Ihr Gegner hatte sie umgangen und hatte dabei den Ausfall der Energie sich zunutze gemacht. Die Elektronik war im Gebäude ausgefallen also mussten ihre Gegner wohl den Aufzugsschacht emporgeklettert sein.
    „Zum Parkdeck übers Treppenhaus!“ befahl Swift und noch ehe der Turianer zuende gesprochen hatte war Daniels Trupp bereits unterwegs. Sie hatten gerade das Techniklabor verlassen als er mehrere Schüsse hinter sich hörte.

    „Rot Blau hier Stereo RCVs unterwegs, GAZ 5!“
    Die Söldner eilten durch das Gebäude, das Treppenhaus herunter und gelangten schließlich auf das Parkdeck.
    Es war völlig Dunkel und nur dank den Sichtverstärkern konnten sich die Söldner orientieren. Nur wenige Fahrzeuge standen verteilt in den Parkplätzen
    Das Parkdeck war viel zu groß um weiter wie bisher vorzugehen also baute Daniels Trupp kurzerhand eine Sicherung auf damit der andere Trupp über sie weiter antreten konnte.
    Sein Trupp bog gerade um eine Ecke als das Geräusch rasch losfahrender Fahrzeuge an ihre Ohren drang. Sie bekamen gerade so noch das letzte Fahrzeug ins Visier. Sein Trupp fächerte sich auf und schoss auf das Skycar. Der Fahrer verlor die Kontrolle über sein Gefährt und krachte in eine der Säulen des Parkdecks.
    „Opal hier Blau, Feindkfz versuchen Objekt zu verlassen!“
    „Hier Opal sind bereit“
    „Carnifex ebenfalls in Position! Challenger I im Anflug wird aber nicht rechtzeitig vor Ort sein!“
    Hinter ihnen tauchte Swifts Trupp auf und gab ihnen Deckung. Daniel eilte mit seinen Leuten zum gecrashten Skycar. Sie fanden den Fahrer halb auf dem Armaturenbrett liegend, zum Anschnallen war wohl keine Zeit geblieben. Der Techniker seines Trupps, Animal der Salariner begann nach dem Datenmodul zu scannen aber auch hier hatten sie kein Glück.

    Den Toten dort liegen lassend wo er war eilten die Söldner die Ausfahrt hinauf als man plötzlich das dumpfe Geräusch schwerer Scharfschützengewehren und von berstendem Metall und Glas hörte.
    Die Söldner erreichten die Ausfahrt des Parkdecks. Inzwischen war es deutlich heller geworden und die Dunkelheit der Nacht war einem dunkelblauen Zwielicht gewichen.
    Vor ihnen konnte man drei verunglückte Skycars sehen. Eines war rollte gerade die letzten Meter aus, ein weiteres hatte sich überschlagen und lag qualmend und sich noch immer leicht drehend weiter entfernt und das letzte war frontal in die umgebende Mauer des Geländes gekracht. Die Scharfschützen hatte gute Arbeit geleistet aber nicht zu hundert Prozent!
    Das Letzte Fahrzeug hatte es geschafft und verließ gerade das Gelände und bog mit einem riskanten Drift auf die Straße ein.
    Gerade war das Fahrzeug auf die Straße eingebogen als hinter ihm der Kleintransporter der Einheit, Carnifex, auftauchte. Der Sicherungsschütze gab immer wieder kurze, gezielte Salven ab. Ob sie Erfolg hatten oder nicht konnte Daniel nicht sagen denn das Fluchtfahrzeug war bereits außer Sicht.
    Der Kleintransporter gewann wieder an Höhe
    „Carnifex an alle, letztes Fluchtfahrzeug entkommen, halte Fühlung mit Challenger I, begebe mich wieder in Beobachtungsposition!“
    Daniel biss die Zähne zusammen. Mit dem Kleintransporter das wesentlich schnellere Skycar verfolgen zu wollen war illusorisch, der Ansatz mit der Kampfdrohne war besser. Der Söldner sah nach oben und konnte noch erkennen wie die Haifischähnliche Drohne die Verfolgung aufnahm.
    Neben ihm war der andere Trupp gerade dabei die gestoppten Skycars zu durchsuchen. Unwillkürlich hielt Daniel den Atem an.
    „Blau an Stereo. Eleanor mit Fluchtfahrzeug entkommen!“

    „Stereo an alle!
    Feindliche Verstärkung in ca 10 am Objekt, Eleanor in FluchtKFZ ausgewichen, Ziel unbekannt
    Wir stoppen FluchtKFZ, bergen Eleonor und weichen geschlossen aus.
    Stereo: unverändert
    Star: unverändert
    Rot, Blau: verfolgt FluchtKFZ, birgt Eleonor
    Carnifex: Stoppt auf Befehl mit Challenger FluchtKFZ und nimmt Opal auf sobald Rot und Blau aufgesessen sind
    Opal: Überwacht aufsitzen Rot und Blau und weicht danach aus!“

    „Star Check!“
    „Rot Check!“
    „Blau Check!“
    „Carnifex Check!“
    „Opal Ceck!“
    Quittierten alle den Funk
    Das würde jetzt richtig hässlich werden, denn ab jetzt würden sie in aller Öffentlichkeit agieren müssen

    Die Trooper zogen sich in die Dunkelheit der Einfahrt zum Parkdeck zurück und warteten auf die Ankunft der RCVs. Die Anspannung war förmlich greifbar. Minuten wurden zu Stunden.
    „Rot, Blau hier Carnifex: Challenger I hat Fühlung zu FluchtKFZ übermittle Position!“

    Auf seinem HUD sah Daniel das rote Symbol für ein ungepanzertes Fahrezeug und wie es sich immer weiter von ihnen entfernte.
    Es waren zwar nur ca drei Minuten vergangen, die aber waren ihm vorgekommen wie drei Stunden, als die beiden kantigen Aufklärungs und Gefechtsfahrzeuge vor der Einfahrt auffuhren.
    Anders als geläufige Fahrzeuge sahen die RCVs aus wie altmodische Geländefahrzeuge von der Erde. Unter der leicht trapezförmigen Motorhaube, die sich nach vorn hin verjüngte lag das leistungsstarke Triebwerk verborgen. Fahrer und Beifahrer hatten hinter einer fast senkrechten Windschutzscheibe ihren Sitz, wobei die Scheibe lediglich den Fahrer Schützte. Die A-Säule des Beifahrers hatte keine tragende oder stützende Funktion mehr sondern diente als Aufnahme einer Lafette. Staukästen die an den Seiten verliefen boten Platz für allerlei Zusätzliches. Auf der Transportfläche gab es eine Drehringlafette in die sich ein Schütze stellen konnte und Sitzplätze für zwei weitere Personen sowie noch weitere Staukästen. Am Heck des Fahrzeugs waren noch mehrere zylinderförmige, faustgroße Objekte montiert, die leichte Ähnlichkeit mit den Fingern einer gespreizten Hand hatten. Es handelte sich dabei um die Nebelmittelwurfanlage der Fahrzeuge.
    Mit einem rucken kamen die Fahrzeuge schließlich zum stehen.
    Augenblicklich liefen die Trooper los saßen Truppweise auf die Fahrzeuge auf.
    Daniel nahm auf dem Beifahrersitz Platz und schlug die Tür zu. Animal, der Salarianer war der Fahrer des Trupps, im hinteren abgeplanten Teil des Fahrzeugs nahmen Silver und Orca Platz.

    Animal schaltete die VI Steuerung aus und ließ das Triebwerk aufheulen. Dicht gefolgt vom anderen Fahrzeug brausten sie los, dem Fluchtfahrzeug hinterher.

    Sie folgten kurze Zeit der Straße und bogen dann scharf in eine Gasse ab die sie direkt zu einer der Hauptstraßen führte. Mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit begannen sie die Fahrzeuge aufzurüsten.
    „Plane runter!“ befahl er und entriegelte auf seiner Seite die Plane, die anderen im Fahrzeug taten es ihm gleich und kurz darauf wurde die harte Plane durch den Fahrtwind erfasst und verschwand nach hinten aus ihrem Sichtfeld.
    Die RCVs hatten Aufnahmen für eine mittlere und eine schwere Waffe. Ein mittelschweres MG wurde Daniel nach vorn gereicht, dass er in die Lafette einsetzte die sich anstatt der A-Säule auf seiner Seite befand. Er lud ein schweres Thermomagazin in die Waffe und lud sie fertig.
    Hinter ihm auf der Transportfläche stellte sich Silver in die Drehringlafette die sich mittig im Fahrzeug befand und montierte gemeinsam mit Orca das schwere MG. Mit einem schweren Ratschen lud die Asari die Waffe fertig. Neben sich konnte Daniel das andere Fahrzeug sehen, das anstatt eines schweren MGs einen schweren Granatwerfer hatte.

    „Stereo hier Carnifex: Opal vollzählig aufgenommen!“
    „Hier Stereo verstanden ende!“

    Es war nun richtig hell geworden und die beiden Fahrzeuge bogen auf die belebte Hauptstraße ein und bahnten sich mit hoher Geschwindigkeit einen Weg durch die einsetzende Rush-Hour. Ein Blick auf die Karte zeigte ihm, dass sie aufholten.
    Das aufblitzen einer Verkehrsüberwachungskamera ignorierend hielt er seinen Blick auf die Karte geheftet. Mit einem Knopfdruck wechselte er die Ansicht und ließ die Live-Aufnahme der Kampfdrohne anzeigen.

    Deutlich konnte man das Fluchtfahrzeug erkennen wie es, ständig erfasst durch die Scanner der Drohne, sich durch den Verkehr mühte.
    Erneut bogen die beiden Fahrzeuge ab auf einen Abfangkurs zu dem Fluchtfahrzeug.
    Sie rasten durch die Nebenstraßen, drängten dabei rücksichtlos andere Fahrzeuge zur Seite als sie auch prompt dafür die Quittung erhielten
    „Rot, Blau hier Stereo: Ihr seid soeben bei der Polizei gemeldet worden, mehrere Streifen auf dem Weg zu eurer Position!“
    „Blau verstanden! Trennung, in kürze Fluchtfahrzeug eingeholt, beantrage Einsatz Challenger!“
    „Hier Stereo genehmigt! Trennung: Carnifex Einsatz Challenger!“
    „Hier Carnifex verstanden, Einsatz Challenger in kürze!“

    Auf seinem Bildschirm sah Daniel wie die Drohne sich in eine günstige Position begab und das Fahrzeug aufschaltete. Das Fadenkreuz glitt etwas zur Seite unmittelbar neben das Fahrzeug. Die Farbe wechselte von Rot und Gold und in leichtes Ruckeln schien durch die Drohne zu gehen als eine Rakete abgefeuert wurde. Es dauerte nicht mal zwei Herzschläge als die Rakete unmittelbar neben dem Fluchtfahrzeug einschlug und das Gefährt von der Straße fegte. Rauchend und taumelnd viel es mehrere Meter und schlug schließlich im luxuriösen Vorplatz des `Intergalaxy Inn´ auf.

    Nur wenige Augenblicke später waren die beiden RCVs vor Ort. Das Fluchtfahrzeug war in der Grünanlage vor der überdachten Auffahrt des großen Hotels aufgeschlagen und hatte dabei fast den Springbrunnen mitgenommen. Einige Passanten waren bereits zum Fahrzeug geeilt und versuchten zu helfen.

    Stereo, Blau, Rot hier Carnifex. Mehrere Überwachungsdrohnen der Polizei haben Überwachungsposition bezogen. Frage Einsatz Challenger?“
    „Hier Stereo negativ weiterhin passiv bleiben und Vorgehen Blau, Rot überwachen!“

    Mit hoher Geschwindigkeit schlossen die RCVs auf, verließen die Straße und fuhren über die Grünanlage zu dem sich bildenden Auflauf an Personen.
    Wild hupend raste Daniels Fahrzeug rechts an das Fluchtfahrzeug heran während Swift sich links hielt. Einige Passanten liefen bereits davon der Rest blieb aber apathisch stehen.
    Erst als die Söldner die Nebelwurfanlagen ihrer Fahrzeuge gegen die Passanten einsetzten wich die Masse zurück.
    Noch ehe das RCV zum Stehen kam war Daniel bereits ausgestiegen und eilte, gemeinsam mit Animal mit erhobenen Waffen auf das Fluchtfahrzeug zu, von der anderen Seite näherten sich ebenfalls zwei Söldner.
    Geschützt durch die lafettierten Waffen der Fahrzeuge und durch den Nebel begannen sie das abgeschossene Fluchtfahrzeug zu durchsuchen. Der Cerberuspilot war tot und war schon durch die Passanten halb aus dem Fahrzeug gezogen worden. Der Rest des Fahrzeugs sah nicht gut aus. Die Seite auf der die Rakete eingeschlagen war, war völlig demoliert und auch sonst schien nichts mehr an seinem Platz zu sein. Qualm stieg aus dem Antriebsaggregat auf und die Fahrzeugelektronik gab einen hellen Warnton von sich. Daniel wollte schon sein Omnitool nach der Transponderfrequenz des Datenmoduls scannen lassen als er es auch schon sah.
    Das Ding wonach so viele Leute suchten lag nun also einfach so in dem zerstörten Fahrzeug zwischen all den Splittern und dem Schutt. Der Söldner musste sich fast verrenken um an das Ding zu kommen, schaffte es aber schließlich das überraschend schwere Modul ans Tageslicht zu zerren. Ein kurzer Scan verschaffte ihnen die Gewissheit, dass es sich um das gesuchte Objekt hielt. Obwohl es etwas angekokelt aussah schien es noch immer voll funktionsfähig zu sein.
    Er übergab es dem anderen Söldner der es augenblicklich in einen speziellen Tornister legte.

    „Stereo hier Blau. Eleanor geborgen und bereit zur Aufnahme. Frage: Ausweichweg?“
    „Hier Stereo Rückweg zur Landeplattform nicht mehr möglich. Wir führen Kampfaufnahme auf Victory Brücke durch!“
    „Hier Blau verstanden. Frage: Abstand zu Cerberuskonvoi?“
    „Hier Stereo noch etwa drei Minuten, schnell näherkommend!“
    Kam die Meldung über Funk als die Söldner wieder aufsaßen und losfuhren.

    Schnell gewannen die beiden RCVs wieder an Geschwindigkeit, nachdem sie wieder auf der Straße waren. Sich einen Weg durch den Verkehr bahnend sah Daniel auf die Karte.
    Daniel überschlug kurz ihre Lage und machte ein ernstes Gesicht. Die Victory Brücke, benannt nach dem Sieg über die Warlords und Piraten, lag fast schon am anderen Ende der Stadt. Sie mussten durch die Geschäftsviertel, an der Innenstadt vorbei und dann auf den Speedway rauf wo es weder Deckung noch Zuflucht gab! Der Cerberuskonvoi war ihnen dicht auf den Fersen und würde sie wohl demnächst einholen und auch die Polizei, deren Sirenen er bereits hören konnte, würde nicht tatenlos zusehen.

    „Der Speedway! Das ist Wahnsinn Castle!“ sagte Orca während er steuerte
    „Und unsere einzige Chance! Wenn wir hierbleiben sind wir tot!“ antwortete Daniel. Für sie galt jetzt nur noch eines: Auf keinen Fall stehen bleiben oder sich aufhalten lassen und um jeden Preis Swifts RCV mit dem Datenmodul schützen!

    Kurz überlegte er ob er den Einsatz der Kampfdrohnen gegen die Cerberusfahrzeuge beantragen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Sollten die Mantis-Jäger der Flugsicherung zum Einsatz kommen hätten sie dann nichts mehr um sich zu wehren.

    „Stereo hier Star. Flugsicherung auf uns aufmerksam geworden, derzeit noch im Glauben es lege ein technischer Defekt vor. Werden in ca 5 Minuten auffliegen und zur Landung aufgefordert werden!“
    „Hier Stereo verstanden, Auftrag weiter ausführen!"

    Orca trat kräftig aufs Gas und mit aufheulendem Triebwerk fuhren sie dem anderen RCV hinterher. Daniel wurde im Fahrzeug leicht durchgeschüttelt als sie abseits der normalen Auffahrt wieder auf die Straße fuhren. Alle gültigen Verkehrsregeln außer Acht lassend fuhren die beiden Söldnerfahrzeuge durch den Morgenverkehr Elyrias. Bereits nach wenigen hundert Metern konnte er im Seitenspiegel das erste Streifenfahrzeug der Polizei ausmachen wie es mit heulenden Sirenen und hoher Geschwindigkeit aufschloss.
    Die Söldner fuhren weiterhin mit maximaler Geschwindigkeit mal rechts, mal links an den anderen Verkehrsteilnehmern vorbei. Ein Skycar scherte vor ihnen plötzlich aus und wurde durch das Spitzenfahrzeug der Söldner brutal gerammt. Dem RCV machte das nicht viel aus und schob das Skycar kurz vor sich her bevor es zur Seite hin abgedrängt wurde, sich drehte und dabei einen weiteren Auffahrunfall mit einem Transporter verursachte.
    Ob jemand verletzt wurde konnte Daniel nicht sagen, denn die Unfallstelle ließen die Söldner rasch hinter sich.
    Eine zweite und eine dritte Streife tauchte hinter ihnen auf und die Polizeifahrzeuge schlossen rasch auf.
    Ein Polizeifahrzeug machte sich daran die Söldner rechts zu überholen. Als es auf der Höhe von Daniels RCV war, trafen sich der Blick des Söldners und des Polizisten. Der Blick des Beamten schwenkte immer wieder hektisch zwischen den Söldnern und der Straße, außerdem sprach er beinahe permanent in sein Funkgerät. Daniel richtete sein MG auf das Streifenfahrzeug woraufhin der Polizist abbremste und sich zurückfallen ließ. Auch die anderen Streifenwagen hielten inzwischen einen gebührenden Abstand zu den Söldnern. Bald wurde klar warum.

    „Blau, Rot hier Carnifex. 4 leichte Polizeifahrzeuge kommen euch entgegen. Entfernung derzeit ca 900 Meter!“
    „Hier Blau verstanden, wir durchstoßen!“
    Daniel sah zu den anderen Söldnern seines Trupps. Jeder einzelne suchte sich so gut es ging Halt im Fahrzeug und wappnete sich.
    Schon bald waren nun auch vor ihnen Blaulichter zu erkennen. Der restliche zivile Verkehr hatte sich nach links oder rechts zum Fahrbahnrand verschoben und die Geschwindigkeit reduziert.

    Ohne auch nur annähernd an Tempo einzubüßen rasten die Söldner den Streifenwagen entgegen. Die ersten beiden Polizeifahrzeuge stellten sich quer in Fahrrichtung der Söldner, die anderen beiden taten dahinter versetzt dasselbe.
    Mit harten Lenkmanövern gelang es den Söldnern den beiden Streifenwagen auszuweichen, den anderen beiden konnten sie aber nicht mehr ausweichen.
    Mit voller Geschwindigkeit rammte das erste RCV das Polizeifahrzeug an der Schnauze. Da die RCVs deutlich schwerer waren als die Streifenwagen war das Ergebnis vorhersehbar. Fahrzeugteile und Glasscherben des Streifenwagens flogen in alle Richtungen und das Fahrzeug wurde brutal mehrmals um die eigene Achse gedreht. Nicht weniger effektvoll war der Aufprall Daniels RCV als er das andere Polizeifahrzeug am Heck erwischte. Das RCV ruckelte nur kurz und wurde an der Front leicht eingedellt.
    Die Blockade hinter sich lassend gewannen die Söldner wieder an Geschwindigkeit und selbst das EMP Feld durch das sie nun fuhren konnte ihnen nicht viel anhaben, da ihre Ausrüstung gegen den Effekt abgeschirmt war. Weiterhin sich rücksichtslos einen Weg zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern suchend schossen die beiden RCVs dahin. Hinter ihnen zogen sie einen Rattenschwanz an Streifenwagen hinter sich her.
    „Blau, Rot hier Carnifex. Cerberuskonvoi hat aufgeschlossen und erreicht euch in kürze!“
    Daniel sah in den Seitenspiegel. Im vibrierenden Bildschirm, der bereits vor Jahrzenten den ordinären Spiegel ersetzt hatte konnte er erkennen, wie sich ein Tross Weiß-Orange lackierter SUVs dreist an den Streifenwagen vorbeischob und rasch näherkam.

    Der Zahnkranz der Drehringlafette knatterte schnell und rhythmisch als Silver das schwere MG um 180 ° nach hinten drehte und die Cerberusfahrzeuge ins Visier nahm. Auch Animal brachte sein Gewehr in Anschlag.
    Silver fasste die beiden vertikalen Haltegriffe des MGs nach die sich am hinteren Ende der Waffe befanden und legte dabei die Daumen auf die Abzugshebel.
    Die getönten Scheiben der Cerberusfahrzeuge, in Verbindung mit dem aggressiven Fahrstil hatten schon etwas Bedrohliches und als die Fahrzeuge auf 200Meter heranwaren eröffneten die Söldner das Feuer.
    Das schwere MG ratterte los und gab immer wieder kurze, gezielte Salven ab. Das Mündungsfeuer war lang und hell. Deutlich war zu sehen, wie die Schilde des Cerberusfahrzeugs aufleuchteten. Animal schoss auch und verdichtete so ihr Feuer.
    Nach kurzer Zeit wechselte das Spitzenfahrzeug von Cerberus und eines mit frischen Schilden zog nun das Feuer auf sich. Auf diese Art würden sie die Cerberusfahrzeuge nicht auf Abstand halten können und wenn sie erst einmal von Cerberus umzingelt waren hätten sie einen schweren Stand. Der Cerberuskonvoi war nun auf 100 Meter herangekommen als auch dieser nun das Feuer erwiderte.
    Schützen lehnten sich aus den Fenstern der SUVs und feuerten mit Sturmgewehren und leichten MGs auf die Söldner und auf die Polizei.
    Die Straße machte nun einen langgezogenen Bogen den „Animal! Aarow!“ brüllte er dem Salarianer auf der Transportfläche zu.
    Die Aarow oder Anti-Armor short Range Optical guides Weapon, war das Standdardwerkzeug der Einheit bei der Bekämpfung von Fahrzeugen aller Art und gehörte zu dem modernsten was es in der Galaxie derzeit gab.
    Der Salarianer hörte auf zu schießen und öffnete eine der Staufächer der Transportfläche. Er zog das Rohrförmige Stargerät heraus. Er kniete sich hin und zielte auf das erste Cerberusfahrzeug. Der SUV bremste ab und wollte nach links ausweichen, krachte dabei aber mit einem anderen Cerberus SUV zusammen
    „KÖPFE RUNTER!“ brüllte Animal und schoss den Flugkörper ab.
    Daniel spürte die Druckwelle und die Hitze der. Nur einen Wimpernschlag später zerplatze das Cerberusfahrzeug in einer grauen Detonation.

    Dass er jetzt nur noch einen Aarow Werfer zur Verfügung hatte war Daniel bewusst aber er hoffte dadurch die Cerberusfahrzeuge über längere Zeit auf Abstand halten zu können. Dem war nicht der Fall. Die SUVs begannen sich aufzufächern und machten sich nun daran die Söldner von links wie von rechts zu überholen und einzukeilen.

    „Swift wir müssen von der Straße runter!“
    „Die Tunnel! In 1,2km dort wenden!“

    Die Kurve zog sich noch immer hin und langsam kam ihnen auf der rechten Seite das erste Cerberusfahrzeug näher. Die Schilde des RCVs waren inzwischen auf 60% gefallen und sanken weiter während sich die Cerberusfahrzeuge immer rechtzeitig gegenseitig rauslösten noch bevor ihre Schilde versagten. Gerade gab Silver eine lange Salve des schweren MGs auf einen der SUVs als dieser hart bremste und sich zurückfallen ließ nur um von zwei anderen SUVS ersetzt zu werden. „MAG!“ rief sie laut und augenblicklich begann Animal wie wild mit dem Sturmgewehr zu schießen während Silver nachlud. Mit einem Handgriff löste sie das schwere, kastenförmige Themomagazin, dass an der linken Seite des MGs befestigt war ab und ließ es achtlos liegen. Sie packte einen neuen Thermokasten aus einer Halterung, die an der Lafette war und ließ ihn geräuschvoll einrasten. Den Durchladegriff zog sich krachend zurück und begann erneut ein Stakkato auf die SUVs abzulassen. Schon bald bremste einer der SUVs wieder ab, allerdings war der dahinterfahrende SUV zu langsam und krachte in seinen Kameraden. In den Auffahrunfall wurde auch in ziviles Skycar reingezogen was dann einen dritten Cerberus SUV zu einer Notbremsung veranlaßte.
    Cerberus viel zurück, nicht viel und es würde nicht auf Dauer sein aber es war eine kleine Verschnaufpause.
    Sie erreichten die Tunnel und es wurde schlagartig Dunkel. Nur die gelbe Beleuchtung die in regelmäßigen Abständen an der Tunneldecke angebracht war und ihm dadurch wie ein ständiges aufblinken vorkam tauchten den Tunnel in ein Zwielicht.
    Schon bald kamen die Cerberusfahrzeuge wieder bedrohlich nahe als sie auch schon ihre Wendemöglichkeit erreichten.
    Über ihnen machte die Decke einem langen Schacht Platz der den Blick auf die Fahrspur über ihnen ermöglichte die in die Gegenrichtung führte. An der Abbiegespur warteten einige Skycars auf die Grünphase der Ampel als das Kommando zum Wenden kam.
    Daniel zog tief die Luft durch die Nase ein, als zuerst das RCV vor ihm plötzlich in fast 90° Winkel nach oben schwenkte und dann seines.
    Orca sah mehrmals prüfend auf den Verkehr über ihnen um einen passenden Moment abzupassen bevor er zog hart an der Lenkung. Das Triebwerk heulte auf und die Schnauze der Fahrzeugs zeigte schon bald senkrecht nach oben. Ohne vom Gas zu gehen zog er das Fahrzeug weiter nach hinten bis sie fast schon komplett auf dem Kopf standen. Genau wie alle anderen hielt sich Daniel an den ganzen Haltegriffen die überall im Fahrzeug verteilt waren fest. Mit einer abrupten Lenkbewegung drehte er das RCV wieder richtigherum. In einem halben Looping hatten sie in die obere, gegenläufige Fahrspur gewechselt und waren mit viel Glück mit keinem anderen Skycar kollidiert.

    Im Seitenspiegel konnte Daniel sehen wie Cerberus es ihnen gleich tat. Ein SUV hatte nicht so viel Glück wie die Söldner. Mitten in der Lenkbewegung wurde er von einem Schwerlaster mit voller Wucht erwischt. Die Karosserie des SUVs verbog sich übel. Scherben und Splitter wurden in alle Richtungen geschleudert. Der 40 Tonner traf hart in die Eisen und schleuderte dadurch den angeschlagenen SUV nach vorn. Rauchend schlug er auf dem Tunnelboden auf und kam auf dem Dach zum Liegen.

    „Stereo, Rot, Blau hier Carnifex Feindmeldung! Spezialkräfte der Polizei haben Kaserne Nordreihn verlassen. 12 geschützte Fahrzeuge unterschiedlichen Typs auf dem Weg zu Hauptkräften!“
    „Hier Stereo verstanden. Trennung: Blau, Rot hier Stereo: So lange wie möglich Kontakt mit Polizeikräften vermeiden!“
    Swift bestätigte den Funkspruch mit einem knappen „Blau!“

    Die sieben restlichen SUVs schafften es hingegen unfallfrei und eröffneten erneut das Feuer.
    Die Söldner nutzen den zivilen Verkehr so gut es ging als Schutzschild was jedoch Cerberus nicht im Geringsten zu beeindrucken oder innehalten ließ.
    Schließlich war es wieder so weit, dass die Cerberusfahrzeuge sich ans überholen machten. Von Links wie von rechts schoben sie sich an Daniels RCV vorbei und keilten das schwere Fahrzeug zwischen sich ein. Daniel wurde hart durchgeschüttelt als die beiden SUVs ihr Fahrzeug rammten.
    Es war eine recht mutige Aktion von Cerberus, wenn man bedachte, dass das RCV noch immer gut 2 Tonnen schwerer war als die SUVs.
    Orca trat für einen Moment auf die Bremse. Die beiden SUVs überholten bis zur Hälfte das RCV. Orca schwenkte plötzlich hart nach links und rammte dadurch mit der Schnauze das Heck des linken SUV. Der SUV wurde dadurch auf einen Schlag herumgedreht bis er quer vor dem RCV stand. Das war der Moment wo Orca wieder Gas gab. Das Triebwerk des SUV schwoll beinahe wütend an als es den SUV vor sich herschob. Sofort zielte Daniel mit seinem MG auf das Fahrzeug und begann zu schießen. Die Lafette des Schweren MGs ratterte erneut als Silver die Mündung auf den SUV unmittelbar vor dem Fahrzeug schwenkte.
    Auf die kurze Entfernung dauerte es nicht lange bis das schwere MG wummernd die Schilde hinwegfegte um dann schließlich den SUV durchlöcherte. Die Mündungsfeuer beider MGs erhellten den Tunnel und spiegelten sich in den Visieren der Söldner. Orca lenkte weiter nach links und überholte das tote Fahrzeug schließlich nur um erneut durchgeschüttelt zu werden als der andere SUV sie mit Schwung von der rechten Seite rammte. Orca antwortete mit selber Münze und nutzte den Gewichtsvorteil des RCVs voll aus. Sie rammten den SUV nicht nur, sie drängten ihn brutal gegen die Tunnelwand. Funken stoben in alle Richtungen davon als sie mit maximaler Geschwindigkeit den Tunnel entlang fuhren. Erst als sie beinahe mit einem Skycar kollidiert waren, löste sich Orca vom SUV, der sich augenblicklich zurückfallen ließ bevor auch er Opfer des schweren MGs wurde.

    „Castle! Nächste Abfahrt raus!” befahl Swift über Funk als die Abbiegespur auch schon in Sicht kam. Ein weiteres zivile Skycar abdrängend fuhr Daniel hinter dem anderen RCV aus dem Tunnel heraus in die Innenstadt.

    Es war ein sonniger aber frischer Morgen in Elyria und die Einkaufmeile der Stadt erwachte langsam zum Leben. Die Gitter der Geschäfte öffneten sich und die einzelnen Läden präsentierten ihre Waren in liebevoll gestalteten Schaufenstern oder in Form von Auslegeware vor den Geschäften. Auch die Cafés hatten sich vorbereitet und hatten die Sonnenschirme aufgestellt. Schon bald füllte sich die Meile mit Laufkundschaft, die in die Geschäfte strömte oder in die Straßencafés. Vereinzelt erklang Musik durch Straßenkünstler, die einige Passanten dazu verleiten konnte stehen zu bleiben und zu lauschen.

    „Stereo hier Star. Flugsicherung schickt zwo Mantis-Jäger die uns zu einer Landeplattform eskortieren sollen. Bereite mich auf Ausweichmanöver vor!“
    „Hier Stereo, ein erzwungenes landen um jeden Preis vermeiden!“
    Ein Grundsatz bei offenen Operationen in urbanen Gelände war, dass man nie zu lange operieren sollte denn wenn der Sicherheitsapparat der Behörden erst einmal voll hochgefahren war, war es nur eine Frage der Zeit bis man geschlagen war und nun zog sich die Schlinge um den Hals der Einheit von Minute zu Minute enger.

    Die Passanten und Angestellten der Einkaufsmeile zogen verunsichert die Augenbrauen zusammen und sahen vorsichtig hinter ihren Zeitungen hervor als man zuerst noch leise die Sirenen der Polizei und das unangenehme Peitschen von Schüssen oder das dumpfe Rattern von MGs hörte.
    Für einen Moment schien alles zum Erliegen zu kommen als die Geräusche anschwollen und die ersten lädierten Streifenwagen an den Leuten vorbeifuhren.
    Die Scheibe einer Butike zersprang als ein Querschläger sie traf. Verängstigt duckten sich einige Passanten weg als auch schon mehrere Fahrzeuge auftauchten.

    Orca drückte wild auf die Hupe und verscheuchte einige Gäste eines Straßencafés. Daniel duckte sich weg als das RCV durch die Sitzgarnitur des Cafés bretterte und das Frühstück darauf quer über das Fahrzeug verteilte. Er wischte sich das Rührei vom Visier und feuerte mit seinem MG auf das Cerberusfahrzeug neben ihm. Das leichte MG mit dem der Cerberusschütze von der Rückbank des SUVs aus feuerte begann ebenfalls los zu rattern und spuckte dabei einen Strom von leeren Thermohülsen aus.

    Mit nur wenig Spielraum zum Boden rasten sie durch die Fußgängerzone die in einem beinahe rechten Winkel einen Knick nach links machte.
    Das RCV vor ihnen begann mit einem harten Drift, gefolgt von Daniels Fahrzeug. Die Fliehkraft drückte den Söldner hart gegen die Beifahrertür. Der CerberusSUV vollführte direkt neben ihnen ebenfalls den kunstvollen Drift. Beide Fahrzeuge beharkten sich gegenseitig mit MG Salven. Hinter Daniel schoss das schwere MG Silvers weiterhin unablässig auf die hinteren SUVs und dominierte dabei die Geräuschkulisse.
    Kaum war die Kurve genommen als sich auch schon die nächste Abbiegung, diesmal nach rechts, ankündigte. Aus dem Augenwinkel sah er noch wie Swifts Fahrzeug einen kurzen Strom von 40mm Granaten über die Köpfe von Daniel auf die Feindkräfte abgab.
    Sie folgen dem Spitzenfahrzeug und schwenkten hart nach rechts wobei sie die Auslage eines Bekleidungsgeschäfts mitnahmen. Frauenkleider und Kleiderständer wurden durch die Luft geschleudert.
    Geändert von Daniel Jalowy (31.03.2013 um 22:10 Uhr)

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    Mit einem Schlag änderte sich die Richtung der Fliehkraft und Daniel kämpfte dagegen an nicht auf den Fahrersitz gedrückt zu werden. Das Cerberusfahrzeug neben ihnen reagierte einen Moment zu spät und während des Drifts prallte es mit dem RCV zusammen. Das Fahrzeug wurde hart durchgeschüttelt. Seite an Seite vollführten sie nun den Drift. Castle fing sich wieder und richtete sein MG wieder auf den SUV wobei die Mündung fast schon in das geöffnete Fahrerfenster hineinreichte. Der Cerberusfahrer war aber nicht auf den Kopf gefallen und drückte blitzschnell mit seiner Hand die MG-Mündung zur Seite weg, sodass Daniels Salve nur durch die Frontscheibe des SUVs schoss. Hinter dem Ceberusfahrer hatte sich der Schütze wieder aufgrappelt und beugte sich, mit dem leichten MG im Anschlag erneut aus dem Fenster und war dabei auf kürzeste Distanz auf Daniel zu schießen. Noch während der Cerberusschütze in Anschlag ging hatte Daniel bereits reagiert. Er ließ das MG los und zog eine Handgranate aus einer seiner Taschen. Der Cerberusfahrer riss erschrocken die Augen auf und versuchte sich noch vom RCV zu lösen was aber während des Drift sich als schwierig erwies. In einer fließenden Bewegung entsicherte er die Granate und warf sie in den SUV. Aufgeregtes Geschrei war aus dem Fahrzeug zu hören und kurz darauf erzitterte der SUV. Alle Fenster zersplitterten und Teile der Verkleidung brachen ab. Der SUV sackte wortwörtlich in sich zusammen, begann sich unkontrolliert zu drehen und krachte schließlich hinter dem RCV in ein Computergeschäft.
    Druckwelle und Splitter der Detonation kosteten Dem RCV und Daniel allerdings nun den Rest der nur noch schwachen Schilde. Splitter gruben sich in Daniels Rüstung und sein Kopf und sein rechter Arm wurden heftig herumgerissen. Stechender Schmerz der von seinem Nacken und seinem Unterarm aus ausstrahlte ließen ihn aufkeuchen.
    Noch ehe sich das schwere Powerpack aufschaltete schlugen hinter ihm nun die Salven der übrigen Cerberusfahrzeuge ungebremst in dem RCV ein. Eine der Salven zog einer Spur quer über die Ladefläche und traf dabei Animal. Die Schilde des Salarianers fingen das Gröbste ab. Getroffen knickte er ein. Daniel, der kaum noch seinen Arm bewegen konnte und der ihm noch immer höllisch weh tat, versuchte seinen schmerzenden Kopf zu drehen.
    „Animal Status!“
    Die Antwort ließ etwas auf sich warten „Verwundet aber noch klar!“ die Stimme des Salarianers war schwach aber verständlich und Daniel konnte gerade noch so sehen wie der Salarianer sich wieder hochkämpfte.
    „Star hier Rot, einen Verwundeten, Animal, Kategorie B, derzeit Stabil!“
    „Hier Star verstanden, Arztrupp steht bereit!“


    Sie erreichten das Herz der Fußgängerzone. Die Promenade wurde breiter und erstreckte sich nun auch über mehrere Ebenen, die mit kunstvoll verzierten Fußgängerbrücken verbunden war.
    Die Cerberusfahrzeuge machten einen erneuten Vorstoß um an das vordere RCV und an das Datenmodul zu kommen.
    Sie fuhren unter einer Fußgängerbrücke hindurch wobei sie von den Passanten auf der Brücke mit einer Mischung aus Furcht und Neugier beäugt wurden. Einige von ihnen filmten mit ihren Smatphones sogar das Geschehen. Eine Geschosssalve zischte über die Köpfe der Leute hinweg. Panisch, begleitet von Gekreisch begannen nun die Besucher der Promenade das Weite zu suchen.

    „Carnifex an alle. Flugsicherung hat Alarmstaffel Mantis Jäger in Marsch gesetzt, in kürze bei vordersten Kräften!“

    Um es ihren Verfolgern schwere zu machen begannen sie Söldner abwechselnd mal über und mal unter den verschiedenen Brücken zu fahren was die Cerberusfahrzeuge dazu zwang sich aufzuteilen.

    Die SUV schlossen auf und während Silver mit ihrem schweren MG ständig nach hinten feuerte, schoss Animal mit seinem Sturmgewehr auf das Fahrzeug links von ihnen. Rechts von ihnen tauchten mehrere Polizeistreifen auf. Alle bis auf eines eröffnete das Feuer auf die Cerberusfahrzeuge während das letzte auf die Söldner schoss. Die Polizisten schossen mit Maschinenpistolen was gegen die Schilde des RCVs nicht besonders Wirkungsvoll war. Daniel zögerte nicht lange und gab eine gezielte Salve mit seinem MG ab. Die schwachen Schilde des Streifenwagens hielten nicht lange und die Beamten zuckten rythmisch als die MG Garbe sie traf. Führungslos driftete das Fahrzeug zur Seite ab und knallte mit angeschaltetem Blaulicht und Sirenen in eine große Werbetafel.

    Daniel biss die Zähne zusammen als er den Rückstoß des MGs auch mit seinem lädierten Arm abfangen musste wobei die Lafette den Groß bereits auffing.

    „Stereo hier Blau, stehe im Feuerkampf mit Polizeikräften!“
    „Hier Stereo verstanden, Trennung: Stereo an Alle, Feuervorbehalt gegen Polizeikräfte aufgehoben, Eleanor um jeden Preis schützen!“

    Am Horizont, jenseits der Spitzen der Wolkenkratzer konnte er die AC – 310, Star, erkennen. Die Transportmaschine vollführte gerade eine harte Kurve und hatte sich dabei um 90° um die Längsachse gedreht. Die Maschine stieß Störkörper aus, die sich Sternförmig um die Maschine herum verteilten. Zwei Raketen folgten den Täuschkörpern und Detonierten in grau-schwarzen Wolken weit abseits der AC-310. Zwei Mantisjäger der Flugsicherung folgten schnell der Transportmaschine und verschwanden mit ihr aus dem Sichtfeld des Söldners. Stattdessen fielen ihm

    „Blau, Rot hier Stereo. Ihr seid inzwischen auf allen Kanälen zu sehen. Mehrere Pressedrohnen haben Überwachungsposition bezogen!“
    „Blau, Rot hier Carnifex. Sondereinsatzkommandos der Polizei in kürze bei eurer Position, Annäherung aus westlicher Richtung!“

    Das Ende der Innenstadt kam nun in Sicht und über ihnen konnte man die ersten Ausläufer des großen Freeways erkennen. Die Beiden RCVs gewannen rasch an Höhe als neben ihnen, aus einer Querstraße die Polizeikommandos angerast kamen. Eine Reihe verschiedener Fahrzeuge, schwere Combis, SUVs und Transporter und dunkler Lackierung mit jeweils Blaulichtern die entweder auf dem Autodach oder auf dem Armaturenbrett angebracht waren.

    Zeitgleich mit den Beamten eröffneten die Söldner das Feuer auf die neuen Fahrzeuge. Die Polizeikommandos, allesamt in schwarzen Rüstungen mit der Aufschrift SWAT schossen aus den Autofenstern oder aus den geöffneten Seitentüren der Transporter auf die Söldner und auf Cerberus.
    Daniel wurde in seinen Sitz gepresst als sie hinter Swifts RCV an Höhe gewannen. Die Beiden RCVs wurden inzwischen von allen Seiten von Polizeifahrzeugen oder von CerberusSUVs beschossen und feuerten mit allem was sie hatten in alle Richtungen. Leuchtspurgeschosse zeichneten hellrote Linien in die Luft. Querschläger und Fehlschüsse schlugen in die Gebäude um sie herum ein und ließen Ströme von Schutt und Glas auf die Besucher der Promenade herabregnen.

    Der Freeway bestand aus einer Achtspurigen Fahrbahn und nur die höchsten Wolkenkratzer Elyrias überragten ihn. Der Freeway verband Elyria mit den wichtigen Städten und Orten Elysiums und erleichterte Besuchern von Außerhalb schnell zu den wichtigsten Punkten der Stadt zu kommen. Messegelädne, Raumhafen, Innenstadt waren nur einige Punkte die extra ausgeschildert waren.

    Die RCVs wurde hart durchgeschüttelt als er abseits der Regulären Auffahrten auf den Freeway fuhr. Begleitet wurden sie dabei von den 6 verbliebenen CerberusSUVs und zahlreichen Fahrzeugen der Polizeikommandos. Daniel war nicht wohl bei der Sache.

    ….in offenen urbanen Operationen ist der Freeway wenn möglich zu meiden. Die kaum vorhandenen Deckungs- und Ausweichmöglichkeiten schränken die Möglichkeiten des eigenen Handels extrem ein… kam ihm ein Leitsatz in Erinnerung. Andererseits stellte der Freeway die schnellste Verbindung zur Pick-Up Zone dar.

    Der Freeway war um diese Uhrzeit stark befahren. Diverse LKWs und PKWs befuhren mit hoher Geschwindigkeit die 8 Spuren, deren entgegengesetzte Fahrrichtungen von einer massiven Leitplanke voneinander getrennt waren.
    Daniel feuerte mit seinem MG auf einen Polizeicombi, der wiederum sowohl auf sein Fahrzeug als auch auf ein CerberusSUV hinter ihnen schoss.
    Die beiden Söldnerfahrzeuge beschleunigten nun auf maximale Geschwindigkeit. Mal links mal rechts überholten sie die LKWs und PKWs der unbeteiligten Verkehrsteilnehmer und wechselten dabei häufig, riskant die Fahrspuren.
    Immer wieder fuhren die Söldner so, dass sie die Zivilfahrzeuge als Schutzschild nehmen konnten. Mehrmals musst die Polizei deswegen das Feuer einstellen. Cerberus war allerdings skrupellos und schoss schon mal durch ein Skycar um die Söldner zu treffen.
    Um sie herum kam es zu zahlreichen schweren Verkehrsunfällen. Einige Fahrer der Skycars wurden getroffen und verloren so die Kontrolle über ihr Fahrzeug, andere Fahrer versuchten dem Gewehr und MG Feuer auszuweichen und kollidierten dabei mit anderen.

    Das RCV fuhr gerade zwischen zwei LKWs durch, gefolgt von einem SWAT Fahrzeug. Beide Fahrzeuge tauschten einige Feuersalven aus, jedoch war das SWAT Fahrzeug nicht gegen Beschuss schwerer Waffen ausgelegt. Bereits nach wenigen dumpfen Salven des schweren MGs explodierte das Antriebsaggregat des Fahrzeugs. Gefangen zwischen den beiden LKWs prallte es mehrmals hin und her bevor es sich schließlich überschlug und am Ende sogar unter den schweren Schwebepanels eines der LKWs geriet.

    CASTLE RECHTS!“ ertönte die Stimme von Swift über Funk. Daniel sah wie drei Cerberus SUVS auf dem Standstreifen ihr Fahrzeug überholen wollten um sich dann auf das vordere RCV zu stürzen. Swifts RCV befand sich bereits im Feuerkampf mit zwei SWAT- und einem Cerberusfahrzeug. Nach wie vor galt es für ihn um jeden Preis das Datenmodul in Swifts RCV zu schützen.

    „Star an alle. Jäger haben Verfolgung eingestellt und sind in Richtung Speedway abgezogen. Vermutete Absicht ist es eigene Kräfte dort anzugreifen!“

    RAN!” befahl er knapp seinem Fahrer. Orca zog das Steuer hart nach rechts über zwei Spuren und rammte dann brutal das erste der drei Cerberusfahrzeuge von der Seite.
    Der CerberusSUV wurde kompromisslos gegen die verstärkte Fahrbahnbegrenzung gepresst. Die restlichen beiden CerberusSUVS versuchten hingegen nun an Daniel links vorbei zu stoßen.
    Orca riss das Steuer nach links und rammte nun das überholende Fahrzeug. Der Cerberusschütze der sich in das Dachfenster gestellt hatte, hatte alle Mühe sich festzuhalten als das schwere Fahrzeug den SUV rammte. Der Dritte SUV kam nun von rechts angerauscht und rammte seinerseits den RCV. Daniel biss die Zähne zusammen als sein Fahrzeug erzitterte. Mit Not gelang es Orca das Fahrzeug in Spur zu halten. Der SUV wollte sie weiter nach links drücken musste aber abrupt nach rechts ausweichen um einem zivilen Fahrzeug auszuweichen.
    Orca begann nun damit immer wieder abwechselnd die SUVs links und rechts von ihnen zu rammen. Sie schafften es den linken SUV so hart zu treffen, dass sich dieser begann zu drehen und weit zurückfiel. Der letzte verbliebene SUV den sie zuerst gerammt hatten, hatte wieder aufgeschlossen und war dabei erneut über den Standstreifen an Daniel vorbeizustoßen.
    Ein letztes Mal rammten sie den SUV links von ihnen und sorgten dadurch dafür, dass er mit einem Zivilfahrzeug zusammenstieß. Hinter ihnen konnte Daniel noch sehen wie einige weitere Zivilfahrzeuge in den Unfall fuhren und sich überschlugen. Sie gewannen wieder an Geschwindigkeit. Der vorbeistoßende SUV war inzwischen hinter einem LKW verborgen. Sie schlossen auf Höhe des Fahrerhauses vor und rammten den LKW. Erschrocken versuchte der LKW Fahrer ihrer Attacke auszuweichen und zog das schwere Fahrzeug nach rechts auf den Standstreifen. Der CerberusSUV wurde zwischen LKW und dem massiven Fahrbahnrand nun eingeklemmt. Das würde ihn zwar nicht außer Gefechts setzten aber eine weile Aufhalten.
    An mehreren Zivilfahrzeugen vorbeifahrend schlossen sie wieder auf Swift RCV auf. Plötzlich fiel ihm auf, dass die SWAT Fahrzeuge abstand hielten. Sei überholten gerade einen Reisebus als er auch erfuhr warum.

    „Rot, Blau hier Carnifex. Zwo Rotten Mantis Jäger nähern sich von 6 Uhr an!“
    „Carnifex hier Stereo. Einsatz Challenger!“

    Einen Blick auf den Seitenschirm zeigte ihm, dass sich die vier Jäger schnell von hinten näherten. Zuerst waren sie nur klein am Horizont zu sehen wurden aber rasch größer.
    Die vordersten beiden Mantisjäger hielten genau auf Daniels Fahrzeug zu. Schnell brachten sie den Reisebus zwischen sich und den Jägern. Die besorgten Blicke der Reisenden lagen auf den Söldnern. Einer der Mantisjäger schoss am Reisebus vorbei und richtete sich dann auf den RCV aus. Seitwärts fliegend richtete sich die Autokanone des Jägers aus während Animal bereits einen weiteren Raketenwerfer in Anschlag brachte.
    Etwas schlug mit aller Machts seitwärts in den Jäger ein, riss einen der Flügel weg. Der Jäger taumelte rauchend und brennend zu Boden und schlug auf der Gegenfahrbahn auf. Ein übler Crash war die Folge.
    Eine der Challengerdrohnen schoss über ihre Köpfe hinweg. Deutlich konnte man sehen, dass sie nur noch drei Flugkörper mit sich führte. Die Kampfdrohne verschwand links von ihnen aus seinem Blickfeld gefolgt von zwei Mantisjägern, die sich an die Versen der Drohne geheftet hatten.
    Der letzte Mantisjäger eröffnete hinter ihnen das Feuer mit der Autokannone. Die Fahrspur wurde hinter ihnen umgepflügt. Orca wich auf eine andere Fahrspur aus, doch die Autokanone richtete mit. Die Schilde des RCV gaben nach dem dritten Einschlag nach und in die Motorhaube gruben sich zwei Schüsse. Das Powerpack zündete und verhinderte Schlimmeres. Die Leistung des RCVs nahm deutlich hörbar ab.
    „Hauptleitung ausgefallen – Schalte auf Reserve“ und schon schwoll das Grölen des Triebwerks wieder an.
    Der Mantisjäger hinter ihnen brachte sich erneut in Position. Mit einem Knall zerplatze das Hinterteil des Jägers. Mit brennendem Heck verlor er rasch an Höhe und krachte in einen LKW der links von ihnen fuhr. Drei weitere Lenkflugkörper rasten über die Köpfe der Söldner, stiegen dann in einem steilen Winkel empor um sich dann auf die Feindfahrzeuge die Swifts RCV angriffen zu stürzen. Die drei Fahrzeuge, zwei von der Polizei und eines von Cerberus explodierten fast gleichzeitig und schwarz-rote Wölkchen pilzten auf. Splitter kamen ihnen entgegen als sich an die Anschlagsstelle kamen. Orca manövrierte durch die herumwirbelnden Wrackteile hindurch und schloss zum vorderen RCV auf.
    Hinter ihnen folgten die restlichen lädierten CerberusSUVs und die SWAT Fahrzeuge.
    „Castle, wir sind kurz vor unserer Abfahrt! Brauchen mehr Abstand zu Verfolgern!“
    „Bin dran!“ antworte er und sah sich um, dann erkannte er ihre Chance.
    In Ca 500 Metern Entfernung verlief über ihnen, im rechten Winkel ein Skyway. Daniel sah zwei Schwerlasttransporter die Teile eines schweren Baukrans zu transportieren schienen. Er zögerte nicht lange.
    „Carnifex hier Rot. Über uns zwo Schwerlasttransporter. Über Speedway zum Stoppen bringen!“
    „Hier Carnifex verstanden, Cahllenger II greift an!“

    Es war ein ganz schön skrupelloses Vorhaben aber vielleicht auch ihre Einzige Chance.
    Die Kampfdrohne griff über sie an Skyway an. Das MG der Drohne ratterte los und durchpflügte zuerst die Fahrerkanzel des einen Transporters dann die des anderen.
    Beide Schwerlasttransporter verloren über ihnen die Kontrolle und schon kurz darauf kolliedierten sie miteinander und kippten.
    Die schwere Ladung der Transporter riss sich los und regnete auf die Fahrbahn darunter. Hinter ihnen holten die Verfolger wieder stark auf.
    Die Teile des Baukrans, überwiegend schwere Gestänge, Gegengewichte, diverse große Hacken, reißfeste Verbindungsseile die wie altertümliche Stahlseile aussahen, alles kam nun herab.

    Teile des Gestänges landeten mit Wucht neben Daniel und schlugen Brocken aus dem Fahrbahnboden. Orca musste ruckartig ausweichen als weiter Teile vor ihm aufschlugen.
    Ein Familienkombi neben ihnen prallte frontal gegen eines der schweren Gegengewichte. Daniel hätte nicht sagen können ob und wie viele Insassen es waren. Ein SWAT Transporter konnte einem Großen Haken nicht ausweichen, fuhr darüber und riss sich dabei den ganzen Unterboden auf. Das schwarz lackierte Polizeifahrzeug fiel auf die Seite und rutschte funkenschlagend über den Boden.
    Ein Streifenwagen wurde von Gestängeteilen regelrecht aufgespießt.
    Zahlreiche andere Verkehrsteilnehmer verunglückten überall um sie herum. Entweder wurden sie von Teilen des Krans getroffen oder aber kollidierten beim Versuch auszuweichen mit anderen Fahrzeugen

    Neben ihnen wich ein CerberusSUV den Teilen aus. Der Schütze der in dem großen Dachfenster stand sah plötzlich nach. Das „ACH DU SCHEISSE!“ hörte man bis zu Daniel. Der Söldner sah nun ebenfalls auf. Neben den Teilen des Krans kam nun auch noch einer der Sattelschlepper herunter.
    Orca rammte abschließend das Cerberusfahrzeug. Er schaltete eines der letzten Powerpacks für den Antrieb frei und ließ den SUV hinter sich. Mit einem Überwältigenden Effekt aus Zerstörung und Chaos begrub hinter ihnen der Schlepper das Cerberusfahrzeug und ein paar weitere Fahrzeuge unter sich.
    Sie schlossen zum anderen RCV auf wobei sie endlich Abstand zu ihren Verfolgern gewannen die sich mühselig einen Weg durch die Trümmer suchen mussten.
    Mit einer Armbewegung deutete Swift das Abbiegen ab und bald darauf kam die Abzweigung in Sicht. Rasant fuhren die beiden Söldnerfahrzeuge vom Speedway ab.


    „Blau an alle. In Kürze in der Aufnahmezone, GAZ 4!“
    „Hier Stereo an alle.
    Carnifex weicht jetzt in Richtung Star aus und koppelt dort. Überwachung ab sofort nur noch durch Challenger!
    Star stellt sich nach Aufnahme Carnifex auf zügige Gefechtsaufnahme Restteile ein.
    Blau, Rot Auftrag unverändert
    Stereo stößt jetzt zu Teilen Rot und Blau!“

    Die beiden ramponierten RCVs verließen dicht hintereinander den Speedway. Weitere Streifenwagen mit Blaulicht kamen ihnen auf der Gegenfahrbahn entgegen. Die Fahrbahn wurde nun wesentlich schmaler und sie hatten Mühe sich durch den Zivilverkehr zwängen.
    In der Entfernung konnte man bereits die Brücke sehen, als hinter ihnen, aus den angrenzenden Straßen weitere Streifenwagen kamen und sich ihnen an die Fersen hefteten.

    „Stereo hier Carnifex: Challenger I soeben durch Jägerrotte ausgeschaltet!“
    „Hier Stereo verstanden weiterhin mit Challenger II vorderste Kräfte sichern!“

    Die Söldner stießen auf eine dicht befahrene Kreuzung. Das erste Fahrzeug kam wie durch ein Wunder hindurch doch Daniels nicht. Ein Fahrzeug rammte sie im hinteren Bereich. Die Söldner wurden erneut hart durchgeschüttelt als das RCV sich begann zu drehen. Orca kämpfte mit der Steuerung um das Gefährt in der Spur zu halten und schaffte es die Energie in einer vollen Drehung abzubauen. Daniel hielt sich krampfhaft am Überrollbügel fest als sie die harte Drehung vollführten.

    Erneut gab der Fahrer Gas und folgte dem vorderen RCV. Sie bogen auf eine der Hauptstraßen ab. Nun lag die Brücke direkt vor ihnen und nur noch wenig Kilometer trennten sie davon.

    „Stereo hier Star. Carnfex aufgenommen und Fahrzeug unbrauchbar gemacht beginne nun mit Anflug auf Pick-Up Zone!“

    Überrascht stellte Daniel fest, dass es keinen Zivilverkehr auf der Straße gab. Die Streifenwagen die sie verfolgten hielten einen gebührenden Abstand und beschränkten sich darauf ihnen mit Sirenen und Blaulicht zu folgen. Auch die Söldner hörten auf zu schießen und beschränkten sich auf Shock and Awe.

    „Stereo hier Carnifex. Air to Air bording mit Star durchgeführt. Fahrzeug unbrauchbar gemacht. Aufklärung durch Challenger II: Am jenseitigen Ende Freedom Brücke massive Polizeisperre!“
    „Hier Stereo verstanden. Stoße in kürze zu vordersten Kräften.
    Star hier Stereo Status?“
    „Hier Star befinden uns im Anflug auf Pick Up Zone. Rotte Mantisjäger auf Verfolgungskurs! GAZ 3!“
    „Hier Stereo verstanden. Melden uns wenn wir bereit zur Aufnahme sind!“
    Die Gebäude links und rechts der Söldner flogen nur so vorbei und die Auffahrt der Brücke war bereits in Sicht als das Geräusch schwerer Triebwerke zu hören war. Das Geräusch schwoll an und plötzlich schoss aus einer der Seitengassen der schwere Transporter von Stereo.
    Das Gefährt, das wie ein überschwerer Geldtransporter aussah und gut gepanzert war schoss aus der Gasse und vollführte hinter ihnen einen harten Drift. Der Transporter hatte so viel Schwung aufgebaut, dass er umzukippen drohte. Gerade als es so aussah, als ob er die Kurve nicht packen würde, fassten alle Schwebepanels wieder Fuß. Das leistungsstarke Triebwerk des schweren Fahrzeugs heulte auf und gewann rasch an Geschwindigkeit.

    „Rot, Blau hier Stereo. Hinter mit tief gestaffelt Position beziehen!“

    Der schwere Transporter überholte sie und in einer Reihe fuhren sie auf die Brücke. Weit vor ihnen am anderen Ende der Brücke sah er ein Meer aus verschiedenen Blaulichtern. Heftiges Feuer schlug ihnen entgegen. An der schweren Panzerung des überschweren Transporters prallten die Geschosse effektvoll ab.

    „Stereo hier Star. Beginne mit Anflug jetzt! Geschwindigkeit auf 6-0 reduzieren!“

    Die Triebwerksgeräusche nahmen ab als sie auf 60kmh abbremsten.

    „Star hier Stereo, bereit zur Aufnahme!“

    Hinter ihnen kam nun die AC-310 mit geöffneter Bugluke in Sicht. Die Transportmaschine flog knapp über die Dächer der hohen Gebäude und tauchte dann ab in Richtung der Brücke. Während die Maschine abtauchte stieß sie eine ganze Reihe Täuschkörper ab, deren Hitze so groß war, dass sie Daniel noch spüren konnte. Zwei Raketen flogen der Maschine hinterher, wurden dann aber von den Störkörpern abgelenkt und flogen links und rechts an der Maschine vorbei.

    An der geöffneten Bugluke konnte man den Bordmechaniker sehen. Die Maschine senkte sich weiter ab bis sie parallel, nur wenige Meter über der Brücke war. Langsam näherte sich die Maschine ihnen von hinten und senkte sich langsam, Meter für Meter weiter ab, wobei der Pilot vom Bordmechaniker angeleitet wurde. Kurz setzte die Maschine funkenschlagend auf der Brücke auf. Die Maschine wurde durchgeschüttelt und man sah, wie der Bordmechaniker sich festhalten musste um nicht hinzufallen. Der Pilot zog die Maschine wieder etwas hoch, sodass sie wieder ein Paar Meter über der Brücke war. Erneut senkte sich die Maschine ab bis sie schließlich nur noch ca einen halben Meter über der Fahrbahn flog.

    Sich schnell nähernd senkte sich die Maschine nun ganz behutsam, Zentimeter für Zentimeter.
    Schließlich war die Maschine nur noch wenige Meter von Daniels Fahrzeug entfernt.
    FESTHALTEN!“ brüllte Daniel seinem Trupp zu.
    Die Maschine flog nur noch wenige Zentimeter über der Fahrbahn und mit einem heftigen Rumpeln verschluckte sie Daniels Fahrzeug.
    Orca ging komplett vom Gas als das RCV im Innern der Maschine verschwand. Das RCV rutschte am Hangarboden des Laderaums bis zum Heck durch wobei es an der Wand des Laderaums entlangschrammte.
    Noch bevor sie mit einem Knallen am hinteren Ende des Laderaums zum Stehen kamen wurde das zweite RCV aufgenommen und nahm denselben Weg.
    VORSICHT!“ brüllte Daniel erneut und dann kollidierte bereits das zweite RCV im Innern der AC-310 mit ihrem Fahrzeug. Sie wurden hart durchgeschüttelt und Daniels ohnehin geschundener Nacken schoss Wellen puren Schmerzes durch seinen Körper.
    Der schwere Transporter war das letzte Fahrzeug das aufgenommen wurde. Als auch dieses durch den Laderaum nach hinten rutschte schob es die beiden RCVs noch weiter zusammen. Daniels Kopf wurde wiederum heftig gegen die Kopfstütze geschmettert.
    Noch ehe der schwere Transporter endgültig zum Stehen kam zog der Pilot bereits wieder die Nase der Maschine hoch. Die Triebwerksgeräusche der AC-310 schwollen bedrohlich an als die Maschine rasch an Höhe gewann. Die Bugluke vor ihnen schloss sich unendlich langsam.

    „Star hier Stereo alle an Bord!“
    „Hier Star verstanden ÜLG Sprung in drei….zwo….eins…Sprung!“

    Die Triebwerksgeräusche schwollen ein letztes Mal an und man konnte in der ganzen Maschine hören wie der ME Antrieb sich auflud um mit einem langgezogenen Geräusch zu entladen.
    Dann wurde es erst einmal Still.
    Bis auf das leise Brummen der Triebwerke und das Geräusch der angeschlagenen Aggregate der Fahrzeuge die mal gluckernd mal ungesund pfeifend liefen war nichts zu hören.
    Die Türen der Fahrzeuge gingen auf und überall saßen die Söldner ab.
    Ticket, der Einheitsführer, sprang aus dem schweren Transporter und lief zu Swifts RCV, während sich Daniel sofort um seinen verwundeten Kameraden kümmerte.
    Der Salarianer hatte ein paar üble Treffer kassiert, wobei nur einer die Panzerung durchschlagen hatte.
    Der Arzttrupp sprang ebenfalls auf die Ladefläche des RCV und begann mit der weiteren Versorgung. Schon bald bekam er das erlösende nicken. Der Salarianer würde es schaffen.

    Die nächsten Minuten verbrachten die Söldner damit sich gegenseitig nach Verwundungen abzusuchen und die Fahrzeuge notdürftig festzumachen.
    Schließlich suchte Daniel seinen Chef, Ticket.
    Er fand den Salarianer im Innern des großen Transporters das als Führungsfahrzeug gedient hatte zusammen mit Swift, dem Scharfschützen Red und dem Batarianer Wave.
    Erneut wurde das Datenmodul gescannt um sich auch zu vergewissern, dass sie das Richtige hatten.
    Einer der Techniker hob den Daumen und mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck wandte sich Ticket den anderen zu.

    „Status?“
    „Rot klar!“ antwortete Swift
    „Blau klar, ein Verwundeter, derzeit stabil wird versorgt!“
    „Carnifex klar, letzte Drohne vor ÜLG Sprung selbst zerstört!“ sagte Wave
    Der Turianer Red war der letzte „Opal klar!“

    „Also gut. Ich setzte mich mit unserem Klienten und mit dem Vorauskommando in Verbindung. Wenn ich mehr weiß kommen weitere Informationen!“ erklärte Ticket und verschwand dann in Richtung Cockpit.


    -----------> Illium/ Nos Astra
    Geändert von Daniel Jalowy (31.03.2013 um 22:08 Uhr)

  8. #8
    ME-FRPG only Avatar von Valerie Copeland
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    Elysium – Industrie und Gewerbekomplex - 15:33 Uhr

    Mit ihren Händen tief in den Taschen ihrer Hose vergraben ging sie mit gesengtem Haupt die Hauptstraße des Industriebezirks entlang. Valerie grübelte so vor sich hin, stellte dabei fest das sie auf Elysium niemand so wirklich vertrauen konnte. So ziemlich jeder der hier lebte und arbeitete war entweder Tagelöhner, Söldner oder von mindestens einer Firma geschmiert und daher kannte dieser Planet so etwas wie „Loyalität“ nicht. Selbst solch simple Konzepte wie "Freundschaft“, „Treue“ oder auch „Ehre“ waren hier nur schwer und äußert selten anzutreffen, Wenn überhaupt...
    Andererseits sah es im Rest der gesamten Galaxie nun auch nicht wirklich sonderlich anders oder zumindest mal besser aus und auf Elysium hatte sie wenigstens ihren Turianer, wobei sie sich sicher war das er seine eigene Mutter für einige brisante Geheimnisse der lokal ansässigen Industrie und Wirtschaft verkaufen würde.
    Komischerweise hatten die Worte die ihr Corey vorhin erzählt hatte eine Menge Einfluss auf die Meinung die Valerie von ihrem langjährigen Freund besaß. Konnte es wirklich sein das er sich in sie verliebt hatte? Über all die Zeit und Distanz? Über all den Kummer und die Arbeit? Konnte aus diesem rein beruflichen Freundschaftsverhältnis mehr entstanden sein? Ausgerechnet in sie, eine unbedeutende Hackerin vom Mars, in den Weiten der Galaxis und die obendrein noch nicht einmal von der selben Spezies wie er abstammte? Wenn dies wirklich der Fall war dann tat er ihr furchtbar leid, denn dann schlug sein Herz für ausgerechnet die eine Frau die er niemals und unter keinem Umstand jemals sein nennen können würde. Dafür waren die beiden in ihren Augen einfach zu verschieden, dafür waren ihre Wunden zu stark und ihr Schmerz zu groß, sobald sie es ihrem Herzen erlaubte über die Logik und den Verstand ihres Geistes zu triumphieren.

    Für einen kurzen Moment schoss ein einzelner Gedanke, von einem schwachen und dennoch brennend leuchtendem Funken aus der tiefsten, vernarbtesten und finstersten Stelle ihres Herzens entfacht, durch ihren gesamten Körper. Kroch das Nervensystem entlang, übertrug sich auf alles Muskelgewebe, welches unter der Gewalt erzitterte und zog sich bis in ihre Fingerspitzen und Zehen, wo er sich verlief und schließlich wieder entlud. Dann kehrte wie altgewohnte kühle Gelassenheit in ihren Körper zurück.

    Von außen geschah nicht viel, schon gar nichts was besonders auffällig gewesen wäre. Die Frau schüttelte sich kurz, als ob sie einen unangenehmen Gedanken versucht los zu werden, blieb für eine Sekunde stehen, bevor sie abwesend aufblickte und weiter ging...

    Es roch nach Frühling. Anders konnte man es nicht in Worte verfassen. Es war kein klarer, definierbarer Geruch wie etwa Vanille oder gebratener Fisch, sondern viel mehr war es eine Art von Musik. Eine Melodie, gespielt aus vielen hundert verschiedener Noten, die gemeinsam ein Lied anstimmten das ein jeder kannte und doch niemand jemals singen konnte. Nur eben für die Nase anstelle der Ohren. Dennoch versuchte Val ihr möglichstes sich so viele der Noten wie nur irgendwie möglich einzuprägen und hielt die Augen daher geschlossen. Es hatte letzte Nacht wohl geregnet und nun roch die frische Luft die von draußen durch die gekippten Fenster hereinzog nach etwas das sich am ehesten mit dem Geruch von frisch gewaschener Wäsche beschreiben lies, nur das die Luft gewaschen und von all ihrem Schmutz befreit worden war. Sie vernahm zudem etwas, was stark nach aufgehenden Knospen roch, ein leicht süßlicher Duft, möglicherweise ein Kirschbaum oder etwas in der Art. Selbst die Sonnenstrahlen die durch die Wolkendecke der vorangegangenen Nacht brachen schienen ihren Beitrag zu dem Crescendo aus Gerüchen beizutragen, ganz so als würden sie den Geruch mit ihrem Lichten erhellen und noch ein kleines Stück angenehmer machen. Und da war noch etwas. Sie konnte es nicht gleich zuordnen, es war ein warmer und köstlicher Duft. Und dann erkannte sie es doch, frische Pfannkuchen. Und Orangensaft wenn sie sich nicht täuschte.
    Endlich öffnete sie die Augen, blinzelte einige Male verschlafen und geblendet von der eindringenden Sonne die ihr nun ins Gesicht schien. Valerie bemerkte das die Decke ihren Körper nur halb verhüllte und so mumelte sie sich wieder komplett ein und erkannte dabei einen weiteren, äußert einprägsamen Geruch. Ihn. Ihr Herz schlug etwas höher und einen einzigen Takt schneller.

    Sie waren in Deutschland. Urlaub hatte er es genannt. Dabei wussten sie doch beide das er seine Arbeit stets überall mit hin nahm. Nichts desto Trotz hatte sie der Reise zugestimmt. Die Aussicht auf etwas Erholung und zurückgezogener Zweisamkeit war einfach zu verlockend gewesen. Sie bewohnten ein geräumiges, altes Landhaus das sich über drei Etagen erstreckte, das seine Familie von einer alten Verwandte einst vererbt bekommen hatte. Es lag in einem Gebiet das mittlerweile zu einer Naturschutzzone erklärt worden war und sämtliche Gebäude die hier standen, waren unter Denkmalschutz und weit ab von den Superblocks der „modernen“ Zivilisation. Die wenigen anderen Menschen die hier wohnten waren gleichermaßen kultig wie kauzig und dennoch oder vielleicht auch gerade deswegen äußerst sympathisch und hatten das Paar freundlich willkommen geheißen.
    Erst gestern waren sie angekommen und hatten der ganzen Nachmittag mit dem auspacken ihres Gepäcks verbracht, bevor sie Abends vor dem Kamin Platz genommen hatten. Er hatte Tee gemacht, einen äußerst schmackhaften Schwarztee mit Zitronennote, und zum aller ersten und leider auch einzigen Mal brach er aus dem Schild seiner Professionalität hervor das er so lange getragen hatte. Bis tief in die Nacht erzählte er ihr von seiner Jugend, wie er aufgewachsen war und unter welchen Umständen, von seinen Träumen, Hoffnungen und Wünschen aus Kindertagen, wie keiner von ihnen jemals Realität wurde und wie er beinahe daran zerbrochen wäre. Valerie im Gegenzug tröstete ihn und erzählte selbst sehr viel. Von ihren Eltern, zumindest das woran sie sich noch erinnern konnte, von der Biotik und dem harten Unterricht und dem Training und natürlich auch von ihren Zieh-Eltern. Einfach Allem.
    Es herrschte tiefste Stille und Dunkelheit als sie schlafen gingen und lediglich einige einsame Vögel sangen als sie sich in dieser Nacht zum ersten Mal liebten. Seine Note würde sie niemals wieder vergessen...


    Als sich ihr Körper einen Sekundenbruchteil später wieder gefangen hatte kam es ihr so vor als ob sie Jahre der Zeit hinter sich gelegt hatte und eine halbe Ewigkeit fortgewesen war. Verschlafen wie sie damals geblinzelt hatte, tat sie es nun wieder, jedoch nicht ob der Sonnenstrahlen die ihr ins Gesicht fielen, sondern um wieder auszumachen wo sie war, was sie zu tun hatte und wohin sie als nächstes musste. Ihren Verstand fluteten zwei Begriffe. Elysium und Corefield.

    Es dauerte noch einige Minuten bis sie endgültig dort ankam, und das große Schild mit dem Logo samt Sloagn ihr entgegen strahlte und sie willkommen hieß. Eine großer Planet der der Erde äußert ähnlich sah, mit dem Schriftzug „Corefield – Building Your Dreams“ versehen . Ihr Stadtführer, den sie sich auf ihr Universalwerkzeug geladen hatte, hatte sie ohne Probleme auf dem schnellst möglich Weg hergeführt, ein gutes Programm das sie regelmäßig nutzte. Die wenigstens wussten so etwas heutzutage noch zu schätzen.

    Valerie öffnete die Daten die ihr der Turianer hatte zukommen lassen und wie so oft zuvor war er äußerst bescheiden gewesen als er gesagt hatte das er nur das Oberflächigste hatte. Das Datenpaket das er für sie geschnürt hatte umfasste eine Karte des kompletten Corefield Standortes, den vollständigen Wachplan samt dazugehörigen Routen von sowohl organischem als auch synthetischem Personals, sowie eine Stichpunktartige Auflistung aller installierten Sicherheitssoft- und hardwares. Das einzige was ein Problem darstellte war das weder der neu errichtete Hangar noch die Baustelle auf der Karte verzeichnet waren, also musste Valerie annehmen das die Daten nicht zwangsweise auf dem neusten Stand waren. Aber damit konnte sie arbeiten.

    Val nahm auf einer Bank platz, welche sich am Rand einer kleiner Parkanlage befand, die wohl für die Beschäftigten aus diesem Teil des Industriebezirkes errichtet worden war um diesen einen Rückzugs Ort in all dem Trubel zu bieten. Der Plan ging allem Anschien nach auf, der Park war sehr gut besucht.
    Sie las sich sorgfältig und aufmerksam die Wachpläne des letzten Jahres durch und stellte dabei unweigerlich fest das wer auch immer für die Pläne zuständig war ein absoluter Depp sein musste. Die für die Patroullie eingesetzten Teams waren immer die selben, was zugegebenermaßen für ein gutes und enges Betriebsklima sorgte und damit die Kameradschaft stärkte aber das machte die Wachen jedoch auch berechen- und beeinflussbar. Insbesondere weil man bei der Routenplanung äußert faul oder einfach unvorsichtig gewesen war, denn die Routen wiederholten sich immer und immer wieder. Zwar in einer täglichen Rotation, jedoch in der selben, alle dreieinhalbe Wochen. Um die Sicherheitsmechs, die alle samt der LOKI-Klasse entstammen machte sie sich noch weit weniger Sorgen. Deren Sicherheitsprotokoll war zwar solide, aber Valerie war besser und im Notfall würden die Mechs daher sehr schnell auf ihre Seite „überlaufen“.

    Nächster Schritt auf ihrer Agenda war nun die Routen für heute Nacht in die Karte zu implementieren., sowie anschließend die Baustelle auszuspähen und ebenfalls auf der Karte einzutragen. Ein Kinderspiel, wenn jedoch auch Zeitaufwendig. Aber in ihrer Branche waren Hitzköpfe ohne Geduld eh komplett fehl am Platze.

    Das Industrieviertel bat ihr zahllose Möglichkeiten eine erhöhte Position zu erlangen von der aus sie einen Blick auf die Baustelle der Corefield Anlage werfen konnte. Nachdem sie sämtliche Routen in ihrem Universalwerkzeug eingetragen und vermerkt hatte erhob sie sich wieder von der Bank vor dem Park, in dem mittlerweile etwas Ruhe eingekehrt war. Ihr Weg führte sie nun zu dem Büroturm von „New Eden Constructions“ welcher in etwa das vierte Gebäude in einer langen Straße aus Bürokomplexen und bot von den höher gelegenen Carports einen hervorragenden Ausblick auf die Baustelle. New Eden Constructions, oder auch kurz „Needc“, war eine Firma die sich in erster Linie um Agrarwissenschaften kümmerte und eine nicht unbedeutende Rolle bei der Versorgung von Kolonien der Ratsvölker spielte.
    Durch den Vordereingang würde Valerie um diese Uhrzeit niemals kommen, dafür waren die Firmen viel zu Paranoid und die DNA-Scanner daher zu gründlich. Aber das war ja glücklicherweise bei weitem nicht der einzige Weg hinein.

    Valerie ging direkt zum Skycarport auf Level 1, was zwar ein klein wenig Kletterkunst benötigte, aber jedoch für einen gesunden und fitten Menschen kein Problem darstellte und problemlos zu bewältigen war. Sie steckte sich eine ihrer Alibi-Zigaretten an die sich stets bei sich zu tragen pflegte und stelle sich einige Meter abseits des Nebeneingangs an den Rand der Terrasse auf dem die Mitarbeiter dieser Ebene ihren Fahrzeuge parken konnten. Sie musste nicht lange warten bis sie dort Gesellschaft in Form einer jungen Frau bekam,die in etwa 1 Meter 60 groß, sportlich gekleidet war und ihre kurzen Haare dunkelgrün gefärbt hatte.
    „Ist das zu glauben? Der Vorstand hat ernsthaft vorgeschlagen eine zweite Gewinnbeteiligung auszuschütten!“
    „Schon wieder?“ Valerie drehte sich zu der Frau um, die sofort freundlich loszuplappern angefangen hatte. Das war ihre Eintrittskarte, also spielte sie mit. „Das letzte mal ist doch noch gar nicht all zu lange her.“
    „Ein halbes Jahr, ja. Nicht zu fassen was die für einen Reibach mit ein bisschen Genmanipuliertem Weizen machen.“ Val bot ihr eine Zigarette an, die sie dankend entgegennahm.
    „Seit wir für den Rat arbeiten läuft der Laden, was?“ Die beiden Frauen lachten auf.
    „Ja das kann man wohl sagen.“ Dann machte sie eine kurze Pause. „Sag mal, ich hab dich hier schon gesehen oder? Aus der Verwaltung, kann das sein? Ich bin übrigens Katie.“
    Die Hackerin nahm die Hand die ihr angeboten entgegen und erwiderte den Gruß freundlich. Geschäftlich fest, aber dennoch freundschaftlich.
    „Angenehm, ich bin Rachel. Aber nicht aus der Verwaltung, sondern IT.“
    „Echt? Siehst gar nicht aus wie eine von den Häxen.“
    „Das sagen mir die Leute ständig. Aber wenn dann mal die Terminals zicken sind alle froh wenn ich da bin.“
    „Oh dann hast du doch bestimmt mitbekommen wie letzte Woche uns fast die Server verreckt sind, weil Steve der Meinung war das die Welt uuuuunbedingt die Nacktbilder seiner Ex-Frau sehen muss.“
    „Haha ja, man soll nicht glauben was ein paar harmlose fehlplatzierte Klicks im falschen Moment nach sich ziehen können. Stunden von Arbeit, das sag ich dir.“
    „Ouh man ja da sagst du was.“
    Die beiden rauchten zu Ende und gingen dann gemeinsam zur Tür, bevor Valerie noch einmal kurz zurück ging um ihren Rucksack zu holen.
    „Sorry, Rucksack fast vergessen. Ich fange jetzt erst meine Schicht an.“, entschuldigte sie sich. Katie hatte inzwischen, ganz wie von Val beabsichtigt, die Tür mittels dem dort angebrachten Code-Schlosses geöffnet und hielt diese nun einladend offen.
    „Kein Ding.“, antwortete diese knapp.

    Innen angekommen erstreckte sich eine Treppe nach oben, sowie nach unten, die aus einem halbdurchsichtigen Material gebaut worden war, war sicherlich einen gewissen Eindruck machen konnte, wenn man sich von derlei Dingen blenden lässt.
    „Hey ähm du wirst jetzt wohl zur IT in den 5. Stock raufgehen oder? Lass uns mal Nummern austauschen dann machen wir die Tage was zusammen.“ Valerie hatte schon die ersten Schritte nach oben genommen als Katie sie kurz aufhielt.
    „Klar, gerne.“, war ihre knappe Antwort.
    „Also meine Nummer ist die 015783347912. Du erreichst mich eigentlich immer. Ansonsten schreib mir einfach ne Nachricht oder so. Ich freu mich.“
    „Ich mich auch schon, bis dann Katie.“ Verabschiedete sich Valerie und notierte sich die Nummer, bevor sie die Stufen nach oben nahm und die grünhaarige Frau hinter der Tür ihrer Abteilung verschwand.

    Im fünften Stock angekommen, ging sie selbstverständlich nicht in die IT Abteilung von New Eden Constructions, sondern nahm stattdessen die Tür zurück auf den Skycarport, jedoch auf dieser Ebene. Das die einzelnen Ebenen nicht ohne passieren der Codetüren erreichbar waren zeugte davon das die hier zuständige Sicherheitsfirma ihren Job verstand. Von hier oben sollte sie nun ohne Probleme einige gute Schnappschüsse der gesamten Anlagen machen können, mit deren Hilfe sie sich heute Nacht bei ihrem Coup besser orientieren können würde, sobald sie die Bilder mit ihrer Karte synchronisiert hatte.

    18:19 Uhr

  9. #9
    ME-FRPG only Avatar von Valerie Copeland
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    Von der Parkplatzplatform auf der sie stand, hatte Valerie einige erstklassige Aufnahmen von dem Corefield Gelände machen können um ihr sobald sie ihren Einbruch wagen würde eine überaus nützliche Vogelperspektive bieten zu können. Sie legte die Fotos zu den anderen Daten in ihrem Universalwerkzeug und machte sich wieder auf den Weg nach unten. Die Tür zum Treppenhaus hatte sie sich mit ihrem Rucksack offen gehalten, obwohl sie sich den Sicherheitscode den Katie zuvor drei Etagen tiefer eingetippt hatte im Gedächtnis gespeichert hatte. Es war unwahrscheinlich das sie an allen Zugängen die gleichen Codes benutzen und Val wollte nicht das Risiko eingehen auf noch mehr leichtgläubige Mitarbeiter angewiesen zu sein.
    Sie griff also nach dem schwarzen Rucksack, warf sich selbigen anschließend locker über die Schulter und schlenderte gemütlich das Treppenhaus wieder hinunter. Ihr fiel dabei auf wie erstaunlich es doch war das der Weg nach unten einem immer schneller erschien als hinauf, eigentlich eine schlichte Sache, immerhin war es ja logisch das der Weg der beschwerlicher war, also das hinaufgehen, einem unattraktiver erschien, denn er war ja nun eben einmal beschwerlicher und mit mehr Anstrengung verbunden. Im Umkehrschluss bedeutete das jedoch das den Menschen die Faulheit quasi von der Natur vorgeschrieben war und das war etwas das ihr äußerst erstaunlich erschien. Warum sollte ausgerechnet Faulheit das Primäre Aushängeschild der Menschen sein? Warum legte die Natur anderen Spezies wie den Quarianern beispielsweise Tüchtigkeit in die Wiege, wenn der Mensch absolut nichts nützliches dazu beisteuerte? Gehörte womöglich Ausbeutung doch zum Kreis des Lebens? So wie beispielsweise auch Dominanz nur natürlich war, sollte also auch Bequemlichkeit eigentlich ein Zeichen von Macht als von Schwäche sein? Das wäre doch reichlich merkwürdig, aber dennoch scheinbar menschlich.
    Menschen waren Valerie in diesen Punkten zu komplex, wenn auch faszinierend. Die anderen Rassen der Galaxie waren da viel simpler. Man nehme da nu die Kroganer. Ein Volk das einfache jede Frage mit einer Kopfnuss beantwortete. Wo war da denn ein Platz für Menschen mit ihrer Vielschichtigkeit? Oder viel mehr, wo war da ein Platz für sie?

    Val schob den Gedanken bei Seite, es war einer dieser Momente die sie manchmal heimsuchten, in denen plötzlich alles und jeder eine Lebensweisheit zu beinhalten schien, bevor sie realisierte das es doch nur schlichtweg ihre eigenen Spinnereien waren, in deren Geflecht sie sich selbst ab und zu verwickelte.

    Nachdem sie das Gebäude in der unteren Etage über den Parkplatz verlassen hatte und wieder auf dem selben Wege wie zuvor auf die Straße hinunter geklettert war, machte sie sich auf den Weg die Gegend um die Kornkammer auszukundschaften. Womöglich gab es hier und dort Strukturschwächen die sie zu ihrem Vorteil nutzen konnte. So etwas wie Löcher im Zaun oder Schnittstellen im internen Belüftungssystem der Anlage über die man eindringen oder eventuell das Personal betäuben konnte. Während ihres Rundganges markierte sie sich immer mal wieder Stellen auf der Übersichtskarte ihres Universalwerkzeuges. Um nicht aufzufallen wechselte sie immer wieder ihre Kleidung oder wartete in Parks oder kleineren Läden ab, um gegebenenfalls auf Wachpersonal das auf sie aufmerksam wurde den Alltag einer normalen Frau vorzugaukeln.
    Es war auch in Mitten ihres Kontrollganges als sich ihr Auftraggeber wieder bei ihr gemeldet hatte. Und wie von ihr erhofft gab dieser endlich etwas über den eigentlichen Auftrag preis.

    „Miss Copeland, es freut mich zu sehen das sie es nach Elysium und zu der Kornkammer geschafft haben.“
    „Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Also krieg ich jetzt mehr aus ihnen raus?“
    „Ihr Ziel ist ein Datenstick der sich an Bord der Corefield 1 befindet. Genauere Informationen sende ich ihnen genau in diesem Moment auf ihr Universalwerkzeug. Ich kontaktiere sie wieder sobald sie den Stick entwendet haben.“

    Und dann legte er schon wieder auf. ‚Ist wohl einer der ganz besonders kurz angebundenen Sorte, aber mir solls Recht sein.’, dachte sich Valerie. In der Datei die sie tatsächlich nur weniges Sekunden später erhielt befanden sich in Etwa das gleiche Material das sie sich schon bereits zuvor verschafft hatte, wirkte jedoch deutlich professioneller zusammengetragen als die Informationen die Valerie von dem Turianer erhalten hatte und ergänzte ihren Plan um einige unangenehme Lücken vor denen sie sonst gestanden hätte. Wer auch immer dieser Kontakt war, seine Möglichkeiten waren immens, das imponierte ihr. Professionalität war unschätzbar wertvoll und leider viel zu selten in ihrer Branche. Immer zu ließen sich die Leute eher von ihrer eigenen Agenda leiten als einfach mal nur ihren Job zu machen. Endlich wusste sie auch was genau sie stehlen sollte, eine Forschungsdatei mit dem Titel „Sezuluv Index“.

    Eine Sache an dem Datenpaket das sie erhalten hatte war allerdings äußerst beunruhigend, nämlich die Tatsache das die Corefield 1 bereits am nächsten Morgen in Richtung der Citadel aufbrechen würde. Die Einreise Blockade der Allianz hatte Valerie Unmengen an Vorbereitungszeit gekostet, ihr Coup musste nun gezwungenermaßen noch heute Nacht steigen und das gefiel ihr gar nicht. Sie hatte keinen Fluchplan, geschweige denn einen richtigen Angriffsplan. Sie würde alles irgendwie improvisieren müssen und das stelle sie vor einige Schwierigkeiten. Angefangen damit das sie furchtbar schlecht im improvisieren war. Nicht mehr so hoffnungslos schlecht wie es früher einmal gewesen war, aber bei weitem nicht so eindrucksvoll wie es anderen Dieben oder Hackern gelang innerhalb von Sekunden einen ganzen Plan umzuwerfen. Valerie bevorzugte in solchen Dingen Gründlichkeit und ihr Erfolg gab ihr ihrer eigenen Meinung nach aufs äußerste Recht.

    Mittlerweile war es tiefste Nacht auf Elysium und Valerie hatte sich nach einigem Denken und mehreren beinahe Abrutschern in ihre Erinnerungen einen Plan zu Recht gelegt nach dem sie nun vorgehen wollte. Ihr war bewusst das er keineswegs perfekt war, nein, er war eigentlich noch nicht einmal auch nur im Ansatz ausgereift aber es musste in diesem einen speziellen Fall nun einmal reichen, komme was wolle.

    Elysium, Industrie und Gewerbekomplex - Corefield Betriebsgelände - 2:04 Uhr

    Nicht unweit von dem meterhohen Zaun der das Gelände von der Umwelt abschirmte zog sich Val ein wenig zurück um ihre Ausrüstung noch ein letztes Mal zu überprüfen bevor es losging. Sie hatte die Gasmaske bereits angelegt die ihr Markenzeichen in der Szene war und hatte mehrere Phiolen eingepackt die genügen sollten um die Wachen im Komplex über das Ventilationssystem zu betäuben und Notfalls immer noch Ersatz im Gepäck zu haben. Die Chilidogs die sich noch in ihrem Rucksack befanden hatten, nahm sie heraus und vergrub sie gut eingewickelt unter einem Busch. Der Geruch könnte sie in der Anlage womöglich verraten und das wollte sie vermeiden. Außerdem konnte sie mit der Maske auf eh nichts essen, das würde sie sich als Belohnung aufheben. Sie hatte zudem mehrere variablen Adapter eingepackt für den Fall das sie direkten Zugriff auf einige Systeme ausführen müsste, wie in etwa auf Türen oder Mechs, die gesondert vom allgemeinen Sicherheitssystem funktionierten. Das war das Problem, sie wusste nur grob mit was sie zu rechnen hatte, darum war sie auf mehrere Eventualitäten vorbereitet, so gut es eben ging. Das ging sogar soweit das sie sich eine Taschenlampe mit variabler Lichtstärke eingepackt hatte, für den Fall eines Stromausfalls wollte sie nicht komplett nur noch auf ihr Omnitool angewiesen sein.

    In ihren Augen ausreichend gewappnet, warf sie sich den Rucksack wieder auf die Schulter und schlich hinüber zu der Stelle im Zaun hinter der die Baustelle des neuen Hangars lag. An dieser Stelle war der Zaun entfernt worden damit ausreichend Platz zum bauen entstand. Um das daraus resultierende Sicherheitsleck zu kompensieren patrouillierten einige LOKI Sicherheitsmechs durch den Perimeter. Diese waren zwar in einem Kampf nicht zu unterschätzen aber sonst doch leider eher ziemlich dumm, weshalb Val nicht so recht verstand warum man immer wieder auf dieses doch sehr fehleranfällige Modell traf.
    Sie wartete den richtigen Moment ab bevor sie sich unentdeckt auf das Gelände schob. Zu ihrem Glück waren in diesem Bereich noch keinerlei Kameras installiert worden, da sich der Hangar noch in einem sehr frühen Zustand der Bauphase befand. Das machte ihr die Sache doch merklich einfacher. Durch eine der zahlreichen Vertiefungen die überall bereits ausgehoben worden waren bewegte sich Val auf das Gebäude zu das laut ihrer Karte für die zentrale Versorgung des Bürokomplexes mit Atemluft zuständig war. 2 Wachmänner befanden sich in dem kleinen Häuschen, zumindest wenn sie sich an den Wachplan hielten, wovon schwer auszugehen war.

    Die Hackerin musste vorsichtig sein, diese Stelle war eine der zentralsten Elemente in ihrer Planung. Wenn sie jetzt den Wachen in die Hände fiel, oder von einem der LOKI-Mechs entdeckt wurde, wäre bereits alles vorbei bevor sie richtig losgelegt hatte. Wenn es jedoch funktionierte und reibungslos ablief war sie ihrem Ziel einen bedeutenden Schritt näher. Mit dem Rücken presste sie sich an die kalte Wand des Gebäudes und schob sich Zentimeter um Zentimeter näher an den Zugang, stets ihre Umgebung im Blick, doch kein Mech war zu sehen. Für einen kurzen Moment erleichtert, wäre sie fast um die Ecke gehuscht, bevor ihr Instinkt sie warnte das es kein gutes Zeichen war wenn sie nichts wusste wo sich die Mechs gerade genau befanden. Sie ging einige Schritte zurück in die Finsternis, und das keine Sekunde zu spät. Im selben Moment passierten zwei der Sicherheitsmechs den Eingang des Wartungshäuschens, die Valerie in jedem Fall entdeckt hätten wenn sie um die Ecke gesprungen wäre wie sie es vorgehabt hatte, doch so blieb sie in den Schatten unentdeckt und atmete schwach, aber erleichtert auf.

    Nachdem sie den kurzen Schrecken verkraftet hatte machte sie sich wieder an ihr Werk. Die Tür zur Kontrollsteuerung war kein Problem, und die Wachen darin noch weniger. Parallel zur Türsteuerung, welche sie mit einem ihrer externen Geräte überbrückte, legte sie mit ihrem Universalwerkzeug eine Schleife über die Überwachungskamera im Inneren des Hauses, sodass die Sicherheitszentrale im inneren der Anlage nicht alarmiert wurde. Zumindest nicht jetzt. Daraufhin das Personal zu überwältigen war einfach. Ein einziger biotischer Stoß hatte genügt beide in das Reich der Träume zu schicken. Um ganz sicher zu gehen das die beiden auch später Valerie nicht ins Handwerk pfuschen zu können legte sie ihnen ihrer eigenen Handschellen an und kettete sie in dem kleinen Toilettenraum den das Häuschen besaß fest.
    Mit wenigen Handgriffen öffnete sie anschließen den Verteilerkasten des Lüftungssystems, in welchen sie 2 ihrer Phiolen öffnete und anschließend einspeiste. So weit war also alles glatt gelaufen, Val war gespannt ob es dabei bleiben würde.

  10. #10
    ME-FRPG only Avatar von Valerie Copeland
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    Sie wartete noch einige Minuten ab, um dem Gas die nötige Zeit zu geben um sich gründlich im Ventilationssystem auszubreiten. Unter Beachtung der Größe der Anlage und der Ausmaße des Belüftungssystems kam Val zu dem Schluss, dass 3 Minuten angemessen sein sollten, immerhin sollten die Wachmänner ja auch reichlich davon einatmen, um friedlich bis zum nächsten Morgen zu schlummern. Während sie also ein Auge auf ihre Armbanduhr warf, behielt sie zudem die LOKI Mechs im Blick, die unbeirrt über das Geländer patroullierten. Sie versuchte ein Muster in den Bewegungen zu erkennen und sich die Routen der Mechs einzuprägen, um nicht ausversehen auf ihrem Weg zurück in eine Gruppe von ihnen hinein zu geraten. Beiläufig machte sie sich Notizen auf dem Omnitool, mit zeitlichen Markierungen wie lange ein LOKI auf dem Weg von den einzelnen Stationen zur jeweils nächsten brauchte, um dies gegebenenfalls nachlesen zu können, wenn sie ihren Fluchtweg plante.

    Dann war es soweit, dass Valerie sich wieder aus dem Wartungshäuschen zurück auf die Baustelle schob. Bis zum Hauptkomplex war es noch ein ganzes Stück zu laufen, doch die ausgehobenen Gräben und überall verteilt stehenden Kisten boten genug Deckung, um sich problemlos an den Mechs vorbei schleichen zu können. Das Hauptgebäude der Corefield Anlage war enorm groß, viel größer als man es vielleicht angenommen hätte, was vermutlich daran lag, dass man mittig einen Zentralhangar eingebaut hatte, damit der Firmenchef schön protzig vertikal mit seinem Flaggschiff mitten in dem Gebäude landen könnte. Es war unnötig, passte jedoch hervorragend zu dem Bild, das man in der Öffentlichkeit von den Viscontis hatte, mit Ausnahme von Octavian vielleicht, über den traute sich kaum jemand ein Urteil zu fällen, abgesehen von den obligatorischen Promi- Schmierblättern natürlich, was nicht zu letzt daran lag, dass er den Ruf hatte Probleme gerne persönlich und 'von Hand' zu lösen.

    Val betrat den Komplex allerdings gänzlich unbeeindruckt über den Haupteingang, kam jedoch nicht daran vorbei zu bemerken, dass neben der Eingangstür eine Kupfertafel angebracht worden war, welche sie kurz begutachtete. Angeblich stammte das große Glasportal aus Wien, es war dort Mitte des 21. Jahrhunderts gefertigt worden und sollte ein Sinnbild dafür sein, dass Corefield Moderne mit Tradition kombinierte. 'Netter Slogan', kommentierte sie innerlich und gab der PR Abteilung zwei Daumen nach oben Bonus.
    Die Lobby selbst war eher spärlich eingerichtet und in einem neutralen weiß gehalten, ein paar Werbeplakate waren an den Wänden aufgehängt worden, die von den Erfolgen der Firma erzählten. Zielgerichtet ging Valerie zum Empfang hinüber, der dort wachhabende Mann schlummerte tief und fest in seinem Drehstuhl, neben sich auf dem Tisch stand eine volle Tasse Kaffee und ein halb aufgegessenes Brötchen mit Steak und für den Geschmack der Hackerin viel zu viel Ketchup.
    „Hey Kumpel, kannst du mir sagen wie ich am schnellsten in den Hangar komme?“, Valerie lehnte sich nach vorne über den Tresen hinüber, „Nein?“ Sie nahm ihm die Pistole vom Gürtel, nahm das Thermomagazin an sich und warf die Waffe anschließend im hohen Bogen in die Lobby, wo diese noch ein Stück bis unter eine Sitzreihe rutschte. „Ich schätze es macht dir wohl nichts aus, wenn ich mich ein wenige umsehe.“

    Wohin sie gehen musste war ihr durch den Lageplan, den sie von ihrem Auftraggeber erhalten hatte, eh schon klar, die Sache am Schalter diente lediglich zur Auflockerung der Arbeit, es brachte einem ja nichts ein immer nur Ernst zu bleiben und entwaffnen musste sie den Wachmann so oder so. Die langen Korridore der Anlage waren in dem selben sterilen weiß gehalten wie die Lobby, und wurden nur immer wieder von den Zugängen zu den einzelnen Büros unterbrochen. Generell sah es hier mehr nach einer Klinik oder einem Labor aus als nach einer Firma für Terra Forming, aber Innenarchitektur war sowieso nicht ihr Fachgebiet und über Geschmack ließ sich ja bekanntlich streiten. Besonders über ihren Geschmack. Sie konnte sich gut vorstellen, dass sie einen enormen Kontrast darstellte wie sie in ihrer rabenschwarzen Montur und der Gasmaske durch die klinisch weißen Gänge stolzierte.
    Ihr Weg führte sie zunächst an den einfachen Bearbeitungsbüros vorbei, die um diese Uhrzeit leer waren und in denen der furchtbar langweilige Papierkram abgearbeitet wurde. 'Arme Schweine...' Eine Abbiegung später änderten sich die Türschilder von einfachem grau zu orange und die Namen der Mitarbeiter wurden von reißerischen Titeln zusätzlich geschmückt. Bei der Gelegenheit fiel ihr auf, dass es doch eigentlich ziemlich bescheuert ist, dass man in so ziemlich jedem 'Fachgebiet' einen Doktorentitel erhalten kann. 'Man muss schon zugeben, „Lassen sich mich durch, ich bin Doktor für Erdumgestaltung, es ist ein Notfall!.“ Das klang doch wirklich extrem lächerlich, unbedeutend und aufgesetzt.

    Nur wenig später erreichte Val schließlich die Zugangstore zu dem alten Hangar, in dem die Corefield 1 vor Anker lag. Auf ihrem Weg war sie noch über 2 weitere ohnmächtige Wachmänner gestolpert, denen sie die Waffen wie schon der Wache in der Lobby zuvor abgenommen hatte. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, da es nicht das erste Mal wäre, dass jemand zu früh wieder aufwacht, ihr Gas war experimentell und konnte ganz unterschiedliche Wirkungen auf verschiedene Menschen haben. Einige würden wohl noch bis Mittags schlafen, andere blieben vielleicht nur noch wenige Minuten am Boden. Darum hatte sie diesmal etwas mehr genommen als eigentlich notwendig, sie konnte und wollte bei diesem Auftrag kein unnötiges Risiko eingehen.

    Den Zugang zu dem Hangar zu überbrücken war eine Kleinigkeit, Passwort gesicherte Terminals boten längst keine wirkliche Sicherheit mehr, es sei denn man fürchtete 12 jährige Jugendgangs, und selbst dann vermutlich nicht, da mittlerweile jeder mit einem Universalwerkzeug umgehen konnte und die Software einem die Arbeit zu 99% abnahm. Retinadisplays, Handabdruckleser oder vielleicht sogar DNS gesicherte Terminals, die boten zumindest ein wenig Schutz und sorgten immerhin mal dafür, dass sich ein eventueller Eindringling anstrengen musste. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann hatte die Software ihres Universalwerkzeuges das Passwort entschlüsselt und das Tor öffnete sich. Anschließend verwischte Valerie mit einem weiteren Programm ihre digitalen Spuren, wie bspw die Seriennummer ihres Omni-Tools. Einige Hax benutzen nicht lizensierte oder gestohlene Omnitools, aber das machte, wenn man darüber nachdachte, nur noch zusätzlich Schwierigkeiten, sollte man jemals in eine Kontrolle rauschen. Immer für alle Eventualitäten gewappnet sein, das machte einen Profi aus. Die Menschen haben dafür ein Sprichwort: 'Erwarte stets das Unerwartete.'
    Val bewegte lautlos ihre Lippen passend zu ihrem Gedanken. Etwas lächerlich erschien ihr bei dieser Gelegenheit ebenfalls, dass so viele andere in ihrer Branche darauf standen Markierungen zu hinterlassen, quasi eine Art digitales Wasserzeichen oder Grafitti, um anderen, die nach einem kamen, zu beweisen, dass man bereits vor ihnen da gewesen war. Sie sah die Sache da deutlich anders, der beste Einstieg war schließlich der, von dem nie jemand auch nur die kleinste Ahnung gehabt hat.

    Was sich der Hackerin dann allerdings hinter dem Tor des Hangars offenbarte, raubte ihr für eine Sekunde den Atem. Die Corefield 1 war rießig, kein kleines Personalshuttle oder Protzbötchen, sondern ein richtiges Schiff, vermutlich sogar mit eigenst ausgebildetem Personal und schwer bewaffnet. Hoffentlich war dieses nicht an Bord, doch die Mechs, die im hinteren Teil der Anlage damit beschäftigt waren das Schiff zu beladen, ließen sie diese Hoffnung sehr schnell verwerfen. Bis zu diesem Punkt war die Sache recht einfach gelaufen, doch nun war die Situation ernst geworden, sehr ernst sogar. Für einen offenen Konflikt war sie weder vorbereitet noch geschaffen, mit ihrer Biotik konnte sie sich zwar im Notfall in einer Eins gegen Eins Situation wehren, aber gegen eine ganze Truppe plus eine Horde Mechs? Niemals. Auf ihr Gas konnte sie hier ebenfalls nicht vertrauen, da der Hangar über einen anderen Klimatisierungskreislauf lief. Verdammt! Sie war also gezwungen sich etwas einfallen zu lassen.
    Feueralarm? Wäre eine Option um die Halle zu evakuieren, doch dann lief sie erstens Gefahr entdeckt zu werden und mit leise wäre es dann auch zweifelsohne vorbei. Sie grübelte einige Sekunden, während sie in einer schattigen Nische in der Nähe des Tores in Deckung ging. Gab es andere Möglichkeiten für sie? Eventuell konnte sie ein oder zwei LOKI Mechs hacken und ein Scharmützel auslösen, in dessen Chaos sie in die Corefield 1 eindringen könnte, verwarf den Gedanken jedoch, da ihr der Ausgang zu ungewiss war und sie auch dabei Gefahr lief ihre Tarnung zu verlieren, bei vergleichsweise größerem Risiko.
    Also doch der Feueralarm. Der sollte ihr die nötigen Minuten verschaffen, die sie brauchte. Die Flucht müsste sie dann eben improvisieren. Ihr Instinkt riet ihr es nicht zu tun, den Alarm nicht auszulösen und einfach zu verschwinden, die Sache nocheinmal von außen zu beobachten und mit einem neuen Plan zurück zu kehren. Aber dafür blieb ihr keine Zeit, sie musste ihren Instinkt und ihre bewährten Methoden dieses eine Mal ablegen und an der Herausforderung wachsen oder zerschellen. Noch während sie darüber nachdachte auf den Job zu pfeifen, huschten ihre Hände über das Omnitool Interface und lösten den Feueralarm über das Sicherheitssystem des Hangars aus. Ohne Frage würde man den Fremdzugriff bemerken, sobald man den Vorfall untersuchte, also war dies wohl ihr letzter Ausflug nach Elysium, innerlich betete sie das Corefield ihr nicht diesen Octavian hinterher hetzen würde, wenn dieser Gig gelaufen war, doch damit musste sie notgedrungen leben und hoffen, dass der Kerl entweder zu beschäftigt oder schlichtweg nicht so hartnäckig war wie man im Extranet behauptete.

    Markerschütternd und Ohrenbetäubend donnerte der Alarm los, bevor einen Bruchteil später die ganze Halle in ein unheilvolles Rot getaucht wurde, um zu signalisieren, dass ein Notfall vorlag. Ebenfalls erklang nun die Stimme einer männlichen Ansage, die verkündete, dass ein Brand im benachbarten Bürokomplex ausgebrochen war, sowie das gesamte Personal anwies, die Anlage geordnet in Richtung der Aufenthaltszone zu verlassen und auf Rettungspersonal zu warten, das kontaktiert worden war und in wenigen Minuten eintreffen würde. An Valerie zogen in etwa ein Dutzend Menschen hektisch und überreilt laufend vorbei, überwiegend Männer, während die Mechs in ihre Sicherungseinheiten zurückkehrten. Einer von den Arbeitern trug eine Waffe an der Hüfte, die Valerie deutlich erkennen konnte und aus Neugierde scannte, schließlich wollte sie wissen mit wem sie es zu tun hatte. Eine Tempest. Magazin mit Panzerbrechenden Geschossen, auf Nos Astra gefertigt. Wow, sogar DNS gesichert! Ziemlich aufwendige Methode für eine Terraforming Firma...
    Valerie beschlich so langsam das Gefühl, dass hier etwas richtig übles vor sich ging, die ganze Anlage roch mehr nach Chemielabor mit ihren ganzen weißen, leblosen Hallen, den Mechs und jetzt dem gut bewaffneten Personal. Was auch immer bei Corefield gespielt wurde, sie beschützen es verdammt gut und auch das Niveau, auf dem die Daten ihres Auftraggebers waren, beunruhigten sie nun zunehmend. Mehr denn je an diesem Abend war sie davon überzeugt die ganze Sache endlich hinter sich zu bringen.

    Kaum hatte sich das Schott geschlossen, sprintete die Hackerin hinüber zu der Laderampe des Schiffes und stürmte an Bord. Keine Zeit zum umsehen oder zögern. Einige Kisten waren an Bord geladen worden, doch der Frachtraum der Corefield 1 war riesig und seinem Bauch nach zu schließen, konnte hier noch einiges mehr gelagert werden. Einige der Kisten waren riesig, teilweise doppelt so groß wie die größten Kroganer, die sie getroffen hatte. Ohne großartig darüber nachzudenken was sich für Maschinen dahinter verbargen, hechtete sie durch den schmalen Korridor, an den Mannschaftskabinen und der Kombüse vorbei, bis sie schließlich auf der Brücke des Schiffes ankam, die jeden Sci-Fi Film des 21. Jahrhunderts neidisch gemacht hätte. Doch auch den unzähligen Knöpfen und Knüppeln schenkte die Frau keine Beachtung, sondern machte sich direkt an dem Terminal des Piloten zu schaffen. „Komm schon du Miststück, ich hab keine Zeit für deinen Blödsinn, gib mir den verdammten Index.“
    „Guten Morgen Herr Visconti“, neben ihr poppte eine kleine piepsige VI aus dem Terminal auf, die vermutlich der Tochter eines übereifrigen Schifftechnikers nachempfunden war, und der Art ihrer Anrede nach zu urteilen wohl obendrein noch defekt, „Drei Treffer für Index gefunden. Ich kann Ihnen einen Überblick über die Corefield 1 oder über den Planeten, auf dem wir uns befinden, bieten. Die dritte Datei ist nicht einzusehen und benötigt eine Sicherheitsfreigabe über das Terminals des Captains.“
    „Vielen Dank.“ antwortete ihr Valerie und nickte dem Hologramm zu, bevor sie hart kehrt machte und hastig die Kabinen absuchte.
    „VI, wo finde ich das Zimmer des Captains?“ fragte die Hackerin in das Schiff hinein.
    Es dauerte einen Moment bis sie Antwort erhielt.
    „Von ihrer momentanen Position aus 15 Meter rechts, am Ende der Mannschaftquartiere. Und mein Name ist Aileen.“
    „Danke dir, Aileen.“

    Das Quartier des Captains war erstaunlich protzig, noch bei weitem mehr als sich vermutlich jemals jemand hätte vorstellen können und entsprach sowas von exakt dem Eindruck, den die Öffentlichkeit von Corefield besaß. Ein golden berahmtes Bett, etliche Bücher über Wirtschaftswissenschaften, für die man wohl Jahre brauchen würde, wenn man alle lesen wollte, selbst die verdammten Wände hatte man tapezieren lassen. Mit einer Panorama Aufnahme der Erde.
    Während sich in Valerie Ekel und Respekt vor der fast schon lächerlichen Selbsverliebtheit der Familie Visconti abwechselten, machte sie sich an die Arbeit bei dem Terminal des Captains, welches in einen Holztisch aus Teakholz eingearbeitet worden war. Nur wenige Handgriffe waren nötig bis sie die gesuchte Dateien lokalisiert hatte. Sie waren nicht einmal richtig gesichert worden, offenbar hatte niemand damit gerechnet hier auf Elysium angegriffen zu werden. Zumindest nicht so wie es gerade geschah.
    „Okay, Aileen. Lade mir das gesammte Dateiverzeichniss 'Rubicon' auf den externen Speicher an 14C runter.“ Valerie redete, während sie mit einer Hand ihr Omnitool an das Terminal anschloss und mit der anderen eine Freigabe über selbiges erteilte.
    „Datei Transfer wurde eingeleitet.“ bestätigte die VI den Download.
    „Sag mal, kannst du mir verraten was heute eigentlich verladen wurde?“ fragte die Hackerin mit einer unbewussten Mischung aus Neugierde und tatsächlichem Interesse, gewürzt mit einer Prise Furcht.
    „Auf der heutigen Einlagerungsliste stehen mehrere sich im Kryoschlaf befindliche Tiere, die über die Citadel weitergeleitetet werden, sowie zwei YMIR Mechs, ein weiterer wartet noch auf Einlagerung in die Corefield 1.“
    Orange blinkend gab das Terminal bekannt, dass der Download abgeschlossen war und Val verlor keine weitere Zeug und packte alles wieder zusammen, um sich nun dem Thema Flucht zu widmen.
    „Sir, die YMIR Sicherheitsprotokolle wurde soeben aktiviert, scheinbar gibt es einen unbefugten Zutritt von außen, zusätzliches Sicherheitspersonal ist bereits verständigt. Ich rate Ihnen ihren Auweis bereit zu halten und sich nicht aus Ihrere Kabine zu entfernen, zu Ihrer eigenen Sicherheit.“
    “Oh Scheiße!“, war der erste Gedanke der Valerie sofort in den Kopf schoss, bevor sie sich dazu entschloss ihre neu-gewonnene VI Verbündete noch ein letztes Mal um Hilfe zu bitten.
    „Aileen ich fürchte ich bin in dieser Anlage nicht sicher, gibt es einen Notausgang durch den ich die Anlage verlassen kann?“
    Es dauerte einige Sekunden bevor die VI mit ihrere piepsigen Stimme eine Antwort verkündete. „Da der Weg durch die Büros durch einen Feueralarm zur Zeit versperrt ist, könnte ich lediglich eine der Wartungsstationen der LOKI-Mechs öffnen, durch welche sie in den Wartungsraum gelangen, von welchem ein Tunnel an die Oberfläche führt.“
    „Ausgezeichnet!“, freudig konnte Valerie ein schmunzeln unter ihrer Maske nicht unterdrücken, das Glück war ihr ohne Frage hold in dieser Nacht. „Legen wir los! Öffne Kabine 5.“

    Die Hackerin nahm die Beine in die Hand und sprintete aus dem Schiff, die Rampe hinab und hinaus in den offenen Hangar, ein lautes Rufen, das von ihr verlangte stehen zu bleiben, ignorierte sie und nahm es stattdessen als Anlass einen Hechtsprung hinter eine der mannshohen Lagerkisten hinzulegen und ihre Maschinenpistole aus dem Rucksack zu ziehen, bevor sie schockiert feststellen musste, dass sie ja gar keine eigene Schusswaffe besaß. Dieses Wissen war jedoch leider ihren Gegnern nicht bekannt, weshalb diese eine letzte Warnung aussprachen: „Wenn Sie jetzt Ihre Waffen ablegen und sich ergeben, werden wir Sie nicht verletzen. Bei Julius Viscontis Wort!“
    „Haltet ihr mich für so bescheuert?!“, bluffte Valerie energisch zurück, „Eher jage ich uns alle in die Luft als mich euch Pennern zu ergeben! Jeder Mensch im Allianzsektor weiß, dass Visconti vor drei Tagen die Bleipest geholt hat!“
    Sie erhielt keine Antwort auf ihre Provokation, stattdessen eröffneten die Wachen das Feuer und bestrichen die Kiste, hinter der sie Deckung bezogen hatte, mit Feuer. Sie rief sich in Erinnerung, dass das Wachpersonal ja mit panzerbrechender Munition ausgerüstet war und zögerte daher keinen weiteren Moment die Deckung in Richtung der nächsten Kiste zu verlassen. Ohne Zweifel würden die Wachen sie einkreisen, wenn sie jetzt nicht in Bewegung blieb. Noch war die Distanz zwischen ihr und ihnen groß genug, als dass sie flüchten konnte, doch mit jeder verstreichenden Sekunde konnte sie spüren, wie sich die symbolische Schlinge um ihren Hals enger zog. Das schwere Donnern von Munition, die auf Stahlt traf, betäubte ihre Sinne, das pulsierend berauschende Gefühl von ausgestoßenem Adrenalin ließ ihren Körper nicht mehr überlegt, sondern nur noch instinktiv handeln, für Denken hatte sie nicht die Zeit und stattdessen spurtete sie so schnell sie ihre Beine in der gehockten Haltung, die sie gezwungen war einzunehmen, tragen konnten in Richtung der Wartungseinheiten. Sie konnte entfernt hören wie sich das Corefield Personal austauschte und schimpfte, doch verstand sie kein Wort von dem was gesprochen wurde, ihr Blut rauschte mit ohrenbetäubendem Lärm durch ihren Kopf und verdunkelte sämtliche Eindrücke von außen.

    Der Hangar beschrieb an der Stelle, hinter der sich die Mech Wartungseinheiten befanden, einen Knick und offenbarte eine nicht minder imposante Anzahl an Sicherungskabinen, in denen die Sicherheitsmechs sich teilweise automatisiert selbst versorgen und reparieren konnte aber vorallem von Mechanikern gewartet wurden. Normalerweise betraten diese Mechaniker ihren Arbeitsplatz über einen kleinen Personenaufzug, der in die Daruntergelegene Personalebene führte, doch Vals kleiner Trick mit dem Feueralarm hatte diesen Aufzug, wie alle anderen in dem Komplex ebenfalls, gesperrt. Wäre der YMIR Mech, der sich vor ihr aufbaute, nicht so gewaltig in seiner Größe gewesen, hätte Valerie ihn in ihrem Rausch womöglich tatsächlich übersehen und wäre an ihm vorbeigezogen, ohne ihm auch nur die kleinste Beachtung zu schenken.
    „Halt! Sie betreten einen eingeschränkt zugänglichen Sicherheitsbereich! Identifizieren Sie sich innerhalb der nächsten 10 Sekunden oder ich bin autorisiert tödliche Gewalt anzuwenden.“ spulte der Mech sein Programm ab.
    „Äh klar Moment!“ plappernd versuchte sich die Frau zu fassen, bevor sie ihre nächsten Schritte plante.

    - - - - - -

    „Scheiße Mann, warum muss denn jetzt kurz vor Schichtende der Alarm losgehen?“, fragte Bill fluchend, während er die Position seiner Atemmaske noch einmal korrigierte. Auf Grund des Feueralarms hatten sie alle zum Schutz vor einer etwaigigen Rauchentwicklung ihre Schutzmasken angelegt. Seit der Eröffnung der Corefield Anlagen auf Elysium arbeitete er hier zusammen mit seinem besten Kumpel Ian, beide hatten zuvor lange bei der Allianz gedient, bis sie sich letztenendes gemeinsam entschlossen auf Elysium in ein Security Unternehmen umzusteigen. Nicht zuletzt auch, weil beide hier ihre Frauen kennengelernt hatten und die beiden Männer hatten sich bereits schon länger nach einem ruhigeren Famillienleben gesehnt. Die Eröffnung der Kornkammer hatte ihnen dabei wunderbar in ihre Pläne gepielt.
    „Ist doch bestimmt wieder eine von diesen dämlichen unangekündigten Alarmproben auf die Octi steht. Er weiß doch, dass hier alles reibungslos läuft. Ich sag dir, der Kerl hat ein Problem mit seiner eigenen Spezies, mit den scheiß Batarianern kommt der Wichser super klar! Aber uns geht er ein Mal im Monat mit seiner Prozedur auf die Nüsse. Wer greift schon bitte einen Haufen Tiere und Erde an?“ Der Unmut sprühte nur so aus Ian heraus, die Dinge waren in letzter Zeit nicht gut für ihn gelaufen, das wusste Bill. Sein Kumpel hatte viel Geld verzockt und sich in seiner Not auf einen zwielichtigen Deal mit einem batarianischen Kredithai eingelassen, der ihm nun mit gezückter Klinge im Nacken saß und einen gewissen Alienhass in ihm zu Tage gefördert hatte.
    „Denk doch mal an den Wert, den eines von diesen Schafen haben muss, wenn die von der Firma solche Unsummen für die Viecher ausgibt. Ich sage dir, die sind ein Vermögen wert, ist doch logisch, dass sie dann super sensibel mit der Sicherheit sind.“
    „Ich sage ja nur, dass wenn Visconti so sehr auf Batarianer steht, er halt welche von denen einstellen soll und uns endlich in Rente schickt. Von mir aus kann er auch eine hässliche Alte von denen heiraten und schwängern, das ist mir dann egal. Nur soll er uns nicht auf den Zeiger gehen mit seinem 'Tu dies' und 'Tu das'.“
    Bill mochte den Ausdruck, den Ian jedesmal in das Wort 'denen' legte, nicht, seiner Erfahrung nach waren Aliens bei weitem nicht so schlimm wie sein Freund sie darstellte, doch in all den Jahren hatte er gelernt, dass man ihn einfach seinen Unmut ausleben lassen musste, solche Dinge beruhigten sich bei seinem Gemüt immer wieder von selbst.

    Die beiden Männer bogen in den Gang zur Lobby ein und blieben wie angewurzelt stehen. Da lagen zwei Wachen auf dem Boden. Gefesselt und entwaffnet, unwirklich friedlich schlummernd, als ob man sie zu Boden geschlagen oder betäubt hätte. Bill hatte einen Moment länger gebraucht, um das Bild zu realisieren und als er nach seinem Funkgerät greifen wollte, war Ian bereits am sprechen.
    „Zentrale, 17 hier, sind gerade über mehrere Buicks gestolpert, brauchen 33 in Richtung Hangar, und überprüft den Feueralarm.“
    Als Antwort erhielt er jedoch nur ein elektronisches Rauschen und Knacken.
    „Zentrale? Bitte melden, 17 und 18 melden 2 Buicks im Hauptgang nahe der Büros. Zentrale?“
    Doch nach wie vor blieb eine Antwort aus.
    Bill strich sich nachdenklich über den angegrauten Kinnbart, während sein Kollege sprach, sein über die Jahre angeeigneter Instinkt gab ihm dabei die Richtung vor, die er nun einschlagen wollte.
    „Ian, ich denke wir sollten direkt in den Hangar zurück, mein Magen hat da ein ganz komisches Gefühl.“
    Der größere Mann nickte ihm zu, „Ich denke du hast Recht, der Feueralarm nützt nur, wenn man an dem ganzen Personal, das sich im Hangar versammelt hatte, vorbei will. Wenn wir einen Eindringling finden, dann dort. “

    Auf dem Weg zum Hangar meldeten die beiden Wachmänner der örtlichen Polizeistelle den Vorfall und stießen bereits kurz darauf erneut auf den Rest der Gruppe, die sich aufgemacht hatte zur Aufenthaltszone für Notfälle zu gehen. Sie setzten die anderen Arbeiter über die Situation in Stand und ermahnten alle zur Vorsicht, während sich zwei weitere Männer ihrer Untersuchung des Hangars anschlossen. Als sie schnellen Schritttes den Hangar wieder erreicht hatten, war es einer der beiden Neuankömmlinge, der die Figur als erster entdeckte, die gerade aus dem Rumpf des Schiffes gestürmt kam. Sofort nahmen die Männer die Verfolgung auf und setzten der Sillhouette hinterher, bis diese nach wenigen Metern hinter einer Kiste nicht wiederaufgetaucht war. Gleichzeitig schoss den Wachen in den Kopf, dass die Gestalt sich in diesem Moment möglicherweise bewaffnete und die vier bezogen Stellung, doch Bill war es, der die Stimme zu einer Warnung erhob.
    „Wenn Sie jetzt Ihre Waffen ablegen und sich ergeben, werden wir Sie nicht verletzen. Bei Julius Viscontis Wort!“ Er gab sich größte Mühe gleichsam energisch wie aufrichtig zu klingen
    „Haltet ihr mich für so bescheuert?!“, hallte es abgedunkelt und von einer Maske verzerrt zurück, nichts destotrotz konnte man an der Stimmlage gut erkennen, dass es sich um eine Frau handeln musste, sehr zur Verwunderung der engagierten Wachmänner.
    „Eher jage ich uns alle in die Luft als mich euch Pennern zu ergeben! Jeder Mensch im Allianzsektor weiß, dass Visconti vor drei Tagen die Bleipest geholt hat!“ Diese Drohhung hatte gesessen und erst Recht alle Warnglocken in den Männern läuten lassen. Mit einem kurzen Blick gab Ian das Zeichen, dass sie den Eindringling ohne Frage würden ausschalten müssen. Waffen wurden mit einem kurzen schnappenden Klicken entsichert und ein Schwall aus Munition ergoss sich quer durch die Halle in Richtung der Frau hinter der Kiste. Einer der beiden Dazugestoßenen war bereits ausgebrochen und machte sich bereit von der anderen Seite des Schiffes hinter die Deckung zu stoßen, während seine Kollegen Sperrfeuer gaben. Dann spurtete die Frau plötzlich in genau entgegengesetzter Richtung los und die Männer hatten dadurch unfreiwillig bereits einen Mann in der nun losbrechenden Verfolgungsjagd verloren.
    Bill konnte das Tempo der Frau als erster nicht mehr halten, laufen, kucken und schießen gleichzeitig ermüdete den alternden Mann mehr als er es von sich selbst erwartete hatte und bereits nach wenigen Metern war ihm die Puste ausgegangen und er konnte nur noch zusehen, wie Ian und der andere dem Eindringling weiter nachsetzten. Offensichtlich führte der Fluchtweg der Frau in Richtung der Wartungseinheiten, dort würde sie seinen Kollegen in die Falle gehen, ihr eigener Feueralarm hatte den Lift deaktiviert. Bill würde jeden Moment zu ihnen stoßen und morgen früh würden die beiden Freunde auf eine gelungene Arbeit anstoßen.

    Ian war gut in Form für sein Alter, das musste er sich selbst zugestehen. Er hatte nicht nur Schritt mit der Frau gehalten, nein er holte sie bei gleichzeitigem Feuern sogar schon ein gutes Stück ein, kurz bevor sie die Nische mit den Wartungpods erreicht hatte. Sein jüngerer Kollege war ihm direkt auf den Fersen und aus dem Augenwinkel heraus konnte er sehen, dass Bill die Puste ausgegangen war, da konnte er sich morgen was anhören bei der Besprechung, das war gewiss.
    „Halt! Sie betreten einen eingeschränkt zugänglichen Sicherheitsbereich! Identifizieren Sie sich innerhalb der nächsten 10 Sekunden oder ich bin autorisiert tödliche Gewalt anzuwenden.“ Ein gewaltiger YMIR-Mech hatte sich vor ihnen aufgebaut, ohne Frage war dieser von der Zentrale aktiviert worden, um die Männer bei der Jagd nach der Frau zu unterstützen. Doch diese musste in ihrer Eile einfach an der Maschine vorbei geglitten sein.
    „Natürlich. 17-8, Ian McGully, Sicherheitspersonal.“ Er bedeutete mit dem Zeigefinger auf das Schild an seiner Weste, sein Kollege tat es ihm gleich.
    „Autorisierung akzeptiert. Fresst Blei, ihr Idioten.“ antwortete der Mech ihm gefühllos, bevor die schwere Minigun todbringende Splitter mit einem ohrenbetäubenden Kreischen nach ihnen spuckte.

    Bill kam gerade noch rechtzeitig vor der Nische zum Halten als das Kreischen einer YMIR Minigun ihn sich instinktiv in Deckung werfen ließ. Eine Mischung aus schwerem Kupfergeruch von Blut, verbranntem Fleisch und Rauch der Waffe des Mechs lag in der Luft als er sich letztlich dazu durchringen konnte, einen prüfenden Blick in die Wartungseinheiten zu werfen. Das Bild, das sich ihm bot, würde ihn nie wieder loslassen und ruinierte ihm für immer die Erinnerung an seinen ehemaligen besten Freund Ian.
    Geändert von Valerie Copeland (18.04.2015 um 09:45 Uhr)

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