Seite 3 von 10 ErsteErste 12345 ... LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 30 von 93
  1. #21
    DA-FRPG only Avatar von Rhaego Alcaryen
    Registriert seit
    31.10.2011
    Ort
    Zirkel der Magier, Ferelden
    Beiträge
    75

    Standard

    Leirâ Ven, Juliette und Alrik Riverside. Die Namen legten nahe, dass er Recht gehabt hatte, was ihre Herkunft anging, zumindest bei der Dalish und dem Mann. Der Name der Kriegerin klang, als hätte er orlaisianische Wurzeln. Das würde vermutlich auch ihren eiskalten Blick erklären. Orlaisianer und Magier... Na ja, eigentlich konnte man genauso gut sagen, Fereldener und Magier. Der Bursche schien allerdings von diesen Vorurteilen ausgenommen zu sein, er grüßte freundlich, was Rhaego erfrischend fand. Auch die kleine Dalish grüßte respektvoll. Rhaego wusste nicht, wie die Dalish mit ihren Magiern umgingen – so sie denn überhaupt welche hatten. Aus irgendeinem Grund schwiegen die Aufzeichnungen des Turms darüber. Er nickte dem Mann und der Elfe zu – er hätte sie auch mit dem angemessenen Dalish-Gruß antworten können, aber ein sachtes Prickeln zwischen seinen Schulterblättern erinnerte ihn an Dylan Anwesenheit.
    Also spielte er den braven Magier und nahm die Schriftrolle entgegen. Dann bewegte er sich drei Schritt nach vorne, um den traurigen Wisch auf den Schreibtisch Myrddins zu legen. Während er selbst mit geradem Rücken davor stehen blieb, glättete er vorsichtig die vielen Falten, die über das Schriftstück verteilt waren. Das raue Material unter seinen Fingern fühlte sich an wie Pergament. Misshandeltes Pergament. Über die dunklen Schriftzeichen waren schon einige Flüssigkeiten gelaufen. Wasserflecken ließen die Tusche – er vermutete, dass es sich darum handelte – an vielen Stellen leicht verlaufen. Dreck hatte sich in die feinen Poren gelegt und hier und da... Angewidert wandte er sich zu Alrik um.
    „Sind das hier Fettreste?“, fragte er. Doch ehe er die Antwort hören konnte, drehte er sich schon wieder zurück. Eigentlich wollte er es gar nicht wissen.
    Dann beugte er sich leicht vor und musterte die Form der Runen. Er hatte solche noch nie gesehen. Aber wenn man sich vorstellte, dass die Basis etwas mehr nach links verschoben war und rechts die Striche etwas schiefer waren, dann sahen sie aus wie die Runen, die aus den östlichen Thaigs stammten.
    Ohne sich aufzurichten, sagte er: „Die Schrift ist mehrere hundert Jahre alt, also wahrscheinlich eine Kopie. Das Original müsste irgendwo aus dem Osten Orzammars stammen.“
    Konzentriert folgte er der ersten Zeile, suchte nach Zeichen, die ihm bekannt vorkamen. Dieses eine Zeichen könnte Erbe bedeuten, oder auch Schwur. Mehr konnte er momentan nicht erkennen. Er überflog den Text. Stein kam öfters vor, allerdings meist mit einer merkwürdigen Zeichenverbindung, die er nicht deuten konnte. Ansonsten konnte er recht wenig lesen. In der Bibliothek gab es sicher einige Nachschlagewerke. Wenn der Zirkel sie nicht hatte, dann niemand.
    Da bemerkte er einige Zeichen am Rand. Er drehte die armseligen Überreste der Karte. Es waren neuere Runen, die aber in der selben Pinselführung auf das Pergament gekommen waren. Vermutlich war dieser Zusatz beim Erstellen der Kopie gesetzt worden. Der Magier kniff die Augen leicht zusammen und versuchte, sich in die zwergische Schreibweise und Schriftsprache einzudenken. Die Satzstellung war komplett anders als zum Beispiel bei Menschen oder Elfen. Grob übersetzt – ohne all die Feinheiten des Zwergischen miteinzubeziehen - stand dort: Bei Überresten in den tiefen Wegen gefunden.
    Er richtete sich auf und wandte sich Alrik zu. „Es ist eine Schatzkarte.“

  2. #22
    DA-FRPG only Avatar von Juliette de Ludin
    Registriert seit
    30.10.2011
    Beiträge
    94

    Standard

    Sobald der Magier die Stimme erhob, wurde Juliette klar, dass sie ihn nicht ausstehen konnte. Vielleicht war es die Erinnerung daran dass er sie mit einer einzigen Handbewegung bei lebendigen Leib Flammen aufgehen, zu Stein werden oder gefrieren lassen könnte, sich ihrer zerschlagenen Leiche bemächtigen und sie als Untote durch die Welt torkeln lassen könnte, ihr die Gedanken vergiftete oder sich selbst in einen Dämon verwandelte um Tod und Verwüstung anzurichten…Vielleicht gefiel ihr aber auch einfach nur der Klang seiner Stimme nicht. Juliette war sich nicht sicher. Beides schienen Tatsachen zu sein.
    Dass er sowohl Alrik als auch Leirâ grüßte sie aber nicht ließ der Rest von anerzogenen Anstand in Juliettes Verstand regelrecht auf fauchen. Sie selbst hätte sich nicht dazu herabgelassen, allerhöchsten, kühl und knapp, hätte er den ersten Schritt getan aber das hatte der Blondschopf nicht und nahm sich anstelle gleich die Schriftrolle. Das zeugte nicht gerade von Höflichkeit, genauso das er für die Begrüßung nicht einmal den Mund aufmachte.

    Gespannt warteten alle, im Raum, auf die Meinung des Neuankömmlings der die Schriftrolle eingehend musterte, auch Juliette. Wobei der Hauptmann hingegen weniger an dem alten Schriftstück interessiert schien sondern eher den Magier streng anfunkelte. Dieser Rhaego hatte sich zwischen Leirâ zu seiner Rechten, und Alrik, neben dem wiederum die Duellantin saß, zu seiner Linken gestellt und sagte hin und wieder Dinge über das antike Etwas, schwieg aber dennoch die meiste Zeit. Neugierig schauten die Anwesenden auf das aufgerollte Pergament, sahen gelegentlich hoch zu dem jüngeren Magier wenn er sprach, wobei Juliette es aber schaffte etwas distanzierter zu blicken. Obwohl die Erwartung auf die Enthüllung, was dieses Ding nun wert war, das Herz der Orlaisianerin schneller schlagen ließ, wollte sie ihre Emotionen nicht überhand gewinnen lassen. Damals eine wichtige Lektion in Orlais, den anderen in relativen Unklaren über seine Gefühlswelt zu lassen oder ihm etwas vorzuspielen und auch hier wollte sie beinahe schon instinktiv eine neutrale Maske aufsetzen. Dennoch stahl sich ein hoffnungsvolles, vor fiebriger Erwartung zeugendes Glänzen in ihre beinahe schon metallisch wirkenden grauen Augen. Die Hoffnung darauf endlich diesem jämmerlichen Dasein entkommen zu können, und sei es nur das sie nicht mehr hungern oder frieren musste, brannte in ihr.

    Schließlich verkündete der Blondschopf, Alrik anblickend, nachdem er sich wieder aufrichtete: „Es ist eine Schatzkarte.“
    Beinahe hätte die Duellantin vor erleichterter Freude gejauchzt, doch sie beschränkte es im letzten Moment auf ein äußerst knappes Schmunzeln. Schätze! , hallte es jubelnd in ihren Gedanken wieder. Und nicht nur irgendein Schatz, sondern der Schatz eines Zwergs! Vielleicht war es einfach nur Wunschdenken, das dafür sorgte, dass sich in Juliettes Verstand Berge von Gold abzeichneten, aber zum Teil war es auch berechtigt. Die Zwerge waren hier zu Lande als sehr geschäftstüchtige Händler bekannt und es hieß sie besäßen atemberaubende Reichtümer. Schon ein kleiner Teil davon würde dafür reichen dass die Duellantin nie wieder am Existenzminimum leben musste. Sie würde vermutlich ins sonnige Antiva reisen, sich dort ein Anwesen kaufen und ein Leben führen, das sie früher als normal beschrieb.
    Während Juliette sich zurückhielt schien Alrik plötzlich heller als jede Kerze im Zimmer zu strahlen.
    „Ich wusste es! Ich wusste es!“, stieß er freudig aus und mit jedem Wort schien er vor Begeisterung schneller zu reden. „Was sind das für Schätze? Wo sind sie? Ist es weit bis dahin? Meint ihr…“
    Im Geiste sah sich die Adlige bereits auf einer Terrasse eines geräumigen Anwesends, umringt von gutgebauten Bediensteten umsorgt liegen während sie besten antivanischen Wein schlürfte und einfach nur den wolkenlosen Himmel genoss, fernab von jedem Fereldaner und jeder Sorge die sie hier ununterbrochen plagte. Doch plötzlich verdunkelte sich dieses Traumbild und verschwand spurlos als die Fragen die Alrik vor Begeisterung kaum noch verständlich haspelte, zu ihr durchdrangen.

    Wofür war es eine Schatzkarte? Was wäre besagter Schatz?
    Juliettes Euphorie erstarb, mit einem Mal.
    Wenn es ein Zwergenschatz war, befand er sich in den Tiefen Wegen, von denen Juliette einst gelesen hatte? Jene dunklen Tiefen in denen die grausame Dunkle Brut sich tummelte?

    Um Antwort auf diese ernüchternden Fragen zu erhalten musste der Magier mehr rausrücken, doch er kam nicht zu Wort durch das freudige Gehaspel des Fereldaners.
    Da niemand gewillt schien den Redeschwall Alriks zu unterbrechen übernahm die Duellantin diese Aufgabe, indem sie dem Burschen einen, wohl etwas zu kräftigen, Ellenbogenstoß in die Seite verpasste. Alrik zuckte zusammen und grunzte aber hielt endlich den Mund, derweil die Orlaisianerin sich auf den Tisch vor lehnte und den Magier kalt anblickte. Jetzt musste sie also doch noch mit diesem magischen Kretin sprechen. Für solche Fälle hatte man eigentlich immer einen Sekundanten bei sich aber Juliettes Sekundantin, eine manchmal etwas schüchterne junge Frau, stand ja nun mal leider nicht mehr in ihren Diensten. Zu schade aber auch.

    „Nun macht es nischt so spannend, Magier!“, sagte sie kühl und bemüht auf Neutralität aber bei dem letzten Wort, war ihre Abneigung kaum merklich, aber vorhanden zu hören. „Könnt i`r dieses antike Was-auch-immer nun übersetzen oder nischt?“
    Herablassend blickte sie zu dem, wie sie sich nun doch eingestand, wirklich nicht übel aussehendem Gesicht. Aus dieser Entfernung konnte sie seine Bartstoppeln und die dunkelgrauen Augen genau erkennen. Zusammen mit diesem Haarschnitt wirkte das irgendwie rebellisch, etwas das die Adlige früher einmal faszinierend und auch anziehend fand. Aber das war früher, lag Jahre zurück…oder etwa doch nicht?
    „Und fasst eusch kurz!“

  3. #23
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
    Registriert seit
    13.11.2011
    Beiträge
    93

    Standard

    Der blonde Mann grüßte knapp zurück und drängte sich dann zwischen Leirâ und die anderen beiden, schnappte sich das Pergament und beugte sich darüber. Der Dalish Kopf befand sich knapp unter der Höhe seiner Schultern, während sie ihm neugierig ins Gesicht guckte. Seine Augen huschten hin und her, sein Mund bewegte sich ohne dass er Sprach. Leirâ stützte sich am Schreibtisch ab und hoffte, dass das niemand bemerkte, sie wollte vor dem Templern keine Schwäche zeigen. Ihr Gesicht war blass wie der Mond.
    Schließlich richtete Rhaego sich wieder auf.
    "Es ist eine Schatzkarte."
    Die Jägerin hob eine Augenbraue. Doch ehe sie etwas sagen konnte ergoss sich aus Alriks Mund ein Redeschwall, der jedes andere Geräusch in dem kleinen Zimmer mit sich riss wie ein breiter, schnell fließender Fluss. Vielleicht lag es an der abgestandenen Luft oder Alrik schrie wirklich, aber ein dumpfes Pochen schlich sich in Leirâs Schädel. Sie begann, sich mit einer Hand die Schläfe zu massieren.
    Doch dann gab der Fereldener einen seltsamen, erstickten Laut von sich, seine Augen traten hervor und die Jägerin sah gerade noch, wie Juliette ihren Ellenbogen zurück zog und von dem Magier verlangte, das alles genauer zu erklären.
    Doch ehe dieser dazu kam hob die Dalish die Stimme:
    "Verzeiht, aber können wir um Mythals Willen endlich das Fenster öffnen?"
    Innerhalb eines Herzschlages hatte sie die Aufmerksamkeit aller Beteiligten, einige von ihnen schauten sie an als wüssten sie nicht, wo die Elfe auf einmal her kam, bis auf Dylan. Der schaute mehr, als hätte er gerade eine Kakerlake auf seinem Mittagessen gefunden.
    "Nun, meine Liebe, wenn cih das Fenster hier öffnen würde, wäre euer seltsames Pergament schneller fort als ihr gucken könnt. Es ist sehr windig in diesen Höhen, wisst ihr?", sagte Myrddin wie ein Großvater der seiner Nichte die Welt erklärt.
    "Geht es dir gut, Leirâ?", Alrik schaute sie alarmiert an. Sah man es ihr so deutlich an?
    "Verzeiht.", murmelte sie und war schon fast zur Tür hinaus, als der jüngere Templer, Richard sie auf Dylans Anweisung unsanft an der Schulter zurück riss.
    "Wo wollt ihr hin?" , sie funkelte ihn an als wäre er das Ziel ihres nächsten Pfeils, der Templer lockerte den Griff.
    Irgendwo hin, wo man den Himmel sehen kann. Was auf diesem Fetzen steht, könnt ihr mir ja später noch sagen." Richard schaute unentschlossen zu Dylan, der abwinkte.
    "Geh mit ihr und achte darauf, dass sie keine Dummheiten macht." Der Angesprochene nickte, dann waren er und die Dalish auch schon zur Tür hinaus, gingen über den Flur.

  4. #24
    DA-FRPG only Avatar von Rhaego Alcaryen
    Registriert seit
    31.10.2011
    Ort
    Zirkel der Magier, Ferelden
    Beiträge
    75

    Standard

    Rhaego hatte eine solche Reaktion nicht erwartet. Schatzkarten, schön und gut, aber leider verrieten die nicht so viel über die Kultur, Sprache und Gesellschaft. Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, war ihm auch klar, wieso der fereldische Bauer so darauf reagierte. Er war eben von außerhalb des Turms, wo Geld auch Macht bedeutete. Innerhalb dieser Mauern war das einzige, was zählte, ob man ein Templer war oder nicht. Und wenn man es nicht war, kam es auf Wissen an und auf magische Stärke.
    Die Dalish unterbrach seine Gedanken. Sie schien die Enge des Turms nicht sonderlich gut zu vertragen. Rhaego konnte sie gut verstehen, in seinen ersten Jahren im Zirkel hatte er sich auch immer eingeengt gefühlt. Wenn es auch nie so extreme Ausmaße angenommen hatte wie bei der Elfe. Als sie das Zimmer verließ, wünschte er, Dylan wäre statt dem anderen Templer gegangen. Doch er blieb, wo er war, ein schweigender Beobachter. Ein schweigender Beobachter mit einem scharfen Schwert, erinnerte sich Rhaego.

    Die Kriegerin stoppte Alriks Geschwafel sehr effektiv durch einen Ellbogenstoß. Erst jetzt, als er sie daraufhin erneut ansah, bemerkte Rhaego, dass sie eigentlich recht hübsch war. Und gut gebaut, mit Rundungen genau an der richtigen Stelle, die durch ihre enge Kleidung deutlich zur Schau gestellt waren. Er hätte sie vielleicht sogar anziehend gefunden, wäre da nicht dieser eiskalte, arrogante Blick. Der Magier konnte es einfach nicht leiden, wenn ihn jemand von oben herab behandelte, obwohl oder gerade weil dies andauernd vorkam. Da gefiel ihm ja sogar die Dalish trotz all ihrer Fremdartigkeit besser. Sie war wenigstens höflich!
    Als die Kriegerin den Mund öffnete, bestätigte sich Rhaegos Vermutung über ihre Herkunft. Ihr Akzent war eindeutig Orlaisianisch.
    Und auch seine zweite Vermutung bestätigte sich. Arrogant fragte sie: „Könnt i`r dieses antike Was-auch-immer nun übersetzen oder nischt?“
    Am liebsten hätte er zurückgefeuert, doch er hegte den starken Verdacht, dass Dylan etwas dagegen einzuwenden hätte. Der Templer müsste sich ja eigentlich gut mit ihr verstehe. Immerhin hatten beide ziemlich ähnlich Ansichten.
    Also antwortete er höflich – zumindest so höflich er konnte und wollte. Kalt, wenn auch nicht annähernd so herablassend wie die Orlaisianerin, antwortete er: „Ich weiß ja nicht, was ihr in Orlais von euren Magiern erwartet, aber hier kann niemand tausend Jahre alte zwergische Runen flüssig lesen.“
    Er wandte sich Alrik und dem Verzauberer zu. „Ich kann es übersetzen, aber dazu bräuchte ich die Hilfe der Bibliothek. Ich bin nicht sicher, aber ich gehe davon aus, dass hier ein passendes Nachschlagewerk steht. Und wenn der Turm keins haben sollte, hat auf jeden Fall niemand eins.“
    Myrddins Blick wanderte mit fragend hochgezogenen Augenbrauen an Rhaego vorbei. Als er sich umdrehte, sah er Dylan der ihn aus zusammengekniffenen Augen eiskalt musterte. Alles hing nun von dem Templer ab. Ohne dessen Erlaubnis würde die Gruppe den Zirkel unverrichteter Dinge wieder verlassen müssen. Mit starrem Blick überlegte der Hauptmann eine Weile, als schätzte er die Gefahr des kleinen Fetzens Pergament ein und würde sie gegen die möglichen Vorteile abwägen. In diesen wenigen Momenten breitete sich angespanntes Schweigen im Zimmer aus. Der fereldische Bauer, Alrik, wagte nicht einmal zu atmen. Sein Blick klebte förmlich an Dylans Miene, während er langsam rot anlief.
    Schließlich schien sich der Templer entschieden zu haben. „Also gut“, sagte er. „Du wirst das Schriftstück übersetzen – aber mach keine Dummheiten. Du wirst dabei immer von einem Templer bewacht werden. Und sobald die Übersetzung fertig ist“ – er wandte sich an Alrik – „werdet ihr den Zirkel sofort wieder verlassen, egal was euer Bann von Baumgreif sonst noch sagt.“
    Mit der Karte in der Hand wurde Rhaego von einem Templer aus Myrddins Zimmer Richtung Bibliothek geschoben, während hinter ihm Alriks Freudenschrei die stickige Luft zerriss.
    Geändert von Rhaego Alcaryen (17.02.2012 um 18:26 Uhr)

  5. #25
    DA-FRPG only Avatar von Juliette de Ludin
    Registriert seit
    30.10.2011
    Beiträge
    94

    Standard

    Während Alrik jubelte, warf Juliette dem Magier, der gerade aus dem Zimmer geschoben wurde, einen verächtlichen Blick nach. Es hatte sie erschreckt wie schnell dieser Blondschopf ihre Herkunft erraten hatte und das obwohl die Adlige kam etwas gesagt hatte. Sie war schon dabei gewesen zu spekulieren ob er durch seine unreinen magischen Talente möglicherweise Gedanke lesen könnte doch dann kam ihr in den Sinn das er als Schriftgelehrter sich mit etlichen Sprachen auskennen musste. Außerdem hatte sie getrieben durch ihre Ungeduld nicht wirklich auf ihren Akzent geachtet, so waren ihr die Worte einfach so herausgesprudelt. Hätte sie langsamer und bedachter gesprochen hätte man ihr die Orlaisianerin wohl nicht so leicht angesehen, nebenbei bemerkt klang sie aber wenn sie so langsam sprach nicht selten wie eine Schwachsinnige. Aber habe er ihre Nationalität nun auf herkömmliche oder auf magische Weise erraten, sie nahm es ihm übel es einfach so heraus zu posaunen. Orlaisianer erfreuten sich hier in Ferelden ja nun mal nicht sonderlicher Beliebtheit.

    Der Jubel verstummte als der heitere Bursche wohl das amüsierte Schmunzeln des alten Mannes und den finsteren Blick des Hauptmannes bemerkte und räusperte sich, etwas peinlich berührt.
    „Natürlich, Hauptmann!“, bestätigte er halbwegs ernst. „Was immer ihr wünscht.“
    Dylan schnaubte verächtlich und verschränkte die gepanzerten Arme vor der Brust. Es war offensichtlich dass die Dinge ganz anders verlaufen wären, wäre alles wie er wünschte.
    „Dass ihr euch benehmt gilt selbstverständlich auch für euch und eure Elfe!“, sagte er mit verzogenem Gesicht, ehe er seinen durchdringenden Blick auf Juliette richtete, welche aber nach kaum einem Herzschlag zu Boden sah. Sie hatte seine dunklen, verstörend starrenden Augen nur kaum einen Augenblick gesehen, daher könnte sie sich irren, aber dennoch kam es ihr so vor als sei die Feindseligkeit in ihnen zum Teil gewichen. Konnte es tatsächlich sein, dass ihn ihre Herkunft nicht störte?
    Um dies zu testen erhob sie ihren Blick und zwang sich, unter Aufbietung nicht unerheblicher Willenskraft, zurück zu blicken während sie antwortete.
    „Qui, `auptmann.“, bestätigte sie mit unverkennbaren Akzent und ein kalter Schauer lief ihr bei diesen Worten den Rücken herab. Eigentlich hatte sie sich angewöhnt in der Gegenwart von Fereldanern nie, aber auch gar nie, mit so deutlich orlaisischer Aussprache oder gar ganzen Worten auf orlaisisch zu sprechen, aber hier war die Katze sowieso bereits aus dem Sack, dank dieses schlecht frisierten Kretins von einem Magier.
    Doch der Hauptmann nickte nur stumm, seine Mine etwas heller als vor ein paar Momenten bevor er zu dem alten Mann blickte, als erwartete er etwas zu hören. Myrddin sah kurzeitig verwirrt aus doch dann erhob er sich etwas hektisch.
    „Achja…Solange der gute Rhaego an der Übersetzung arbeitet stellen wir euch eines unserer Gästezimmer zur Verfügung.“

    -> Gästezimmer

  6. #26
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
    Registriert seit
    13.11.2011
    Beiträge
    93

    Standard

    Die Elfe trat auf den Gang und versuchte durch zu atmen, doch alles was sie bekam war ein Brennen im Hals ob der rauchigen Luft. Sie zwang sich zur Ruhe. Hier draußen auf dem Flur war es erträglich, die Decke war hoch und zu beiden Seiten gut zwei Schritt platz, zudem nach vorn und nach hinten. Nicht annähernd so schlimm wie in der kleinen stickigen Kammer Myrddins.
    Aber ein unangenehmes Prickeln im Hinterkopf wollte nicht weichen, noch immer war sie eingepfercht, noch immer viel zu weit über der Erde. Der Templer hinter ihr schaute sie nur mit Missgunst an, sagte aber kein Wort. Ein weiterer tiefer Atemzug, ein gemurmeltes Stoßgebet an Mythal. dann hob Leirâ den Kopf und schaute sich um, was aber das Unwohlsein nur wieder zurück brachte. Doch diesmal behielt sie die Kontrolle. Und begann damit, sich ihres Mantels zu entledigen, sie wickelte diesen einfach um ihren Köcher.
    "Haltet es ruhig.", zischte Ser Richard hinter ihr. Sie drehte verdutzt den Kopf, der Mann hatte seine rechte bereits auf sein schwert gelegt.
    die Dalish wickelte, ganz langsam den Mantel auf und hing sich alles wieder über die Schulter, die Augen des Mannes blickten argwöhnisch und alarmiert. Leirâ hob die leeren Hände.
    "Gibt es ein Problem?" Er reckte das Kinn vor.
    "Eure Waffen. die... sollten besser da bleiben, wo sie sind." Die Elfe nickte und ein drohender Unterton schlich sich in ihre Stimme, als sie antwortete:
    "Ich hatte nichts anderes vor. Ich bin dir und auch keinem anderem von euch feindlich gesinnt." Richard kniff die Augen zusammen und lies von seinem Schwert ab. Der Jägerin fiel es schwer, seinen Gesichtsausdruck zu deuten. also zuckte sie nur mit den schultern und wandte sich um. Trotz allem war sie einigermaßen neugierig auf die Magier der Shemlen und speziell die der Elfen geworden. Sie ging den Gang hinab, entschied sich kurzerhand für eine Tür und hatte diese auch schon geöffnet.
    "Heh!", schallte es ihr laut entgegen und sie schlug die Tür so schnell wieder zu wie es ihr nur möglich war.
    nackte, haarige Menschenmänner wollte ich nun wirklich nicht sehen. Richards Mundwinkel verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln und zu ihrer Linken bemerkte die Elfe zwei Magierinnen, die, als sie ihren Blick bemerkten schnell die Köpfe senkten und ein Kichern unterdrückten. Leirâ zog eine Augenbraue hoch. sie verstand den Witz nicht ganz, woher hätte sie denn wissen sollen dass sich hinter dieser Tür zwei nackte Männer befanden?
    doch ehe sie etwas sagen konnte bog Rhaego um die ecke, gefolgt von einem Templer.
    "Was war denn hier los?", richtete Letzterer auch prompt das Wort an Richard. Der grinste höhnisch und trat nah an seinen Kollegen heran, um ihm zu zu flüstern was sich soeben ereignet hatte. Leirâ bemerkte derweil, dass Rhaego die Schriftrolle in der Hand hielt. Sie blickte dem Magier fest in die Augen, dieser starrte zurück. er hatte durch diese seltsamen Haare um den Mund herum fast schon entstellte Gesichtszüge, sodass es der Dalish unmöglich war seine Gefühle am Gesichte zu erkennen. das Grau der seinen spiegelte sich in ihren großen, himmelblauen Augen. Sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum, wollte nicht schon wieder in ein Fettnäpfchen treten, war aber zu neugierig um nichts zu sagen.
    "Und du kennst die Sprache dieser Zeichen?", brachte sie, etwas zu schnell und wohl auch undeutlich, hervor.

  7. #27
    DA-FRPG only Avatar von Rhaego Alcaryen
    Registriert seit
    31.10.2011
    Ort
    Zirkel der Magier, Ferelden
    Beiträge
    75

    Standard

    Während sie durch die Flure des Turms eilten, ging Rhaego im Kopf die Bücher durch, die er für die Übersetzung brauchen würde. Ein Lexikon auf jeden Fall, aber welches? Das musste er noch überlegen, wenn er in der Bibliothek war. Er wusste auch nicht sicher, welche Werke überhaupt im Besitz des Zirkels waren. Für neuere zwergische Sprache gab es einige Werke, die er im Vorübergehen schon gesehen hatte. Aber diese Jahrhunderte alten Runen... Er war nicht sicher, ob der Turm so etwas hatte.
    Der empörte Schrei eines Mannes direkt um die Ecke vor ihnen riss ihn aus seinen Gedanken. Was zur Hölle war da los? Angetrieben von dem Templer eilte er um die Ecke und lief fast in die kleine Dalish. Auch sie war begleitet von einem Templer, der sich anscheinend gerade gut amüsierte. Auf Nachfrage von Rhaegos Begleiter trat er einen Schritt näher und erzählte ihm etwas, zu leise, dass der Magier es verstehen konnte, gefolgt von einem kurzen, dreckigen Lachen.
    Während die Templer miteinander flüsterten, starrte die Dalish ihn unverwandt an. Diese seltsamen Linien in ihrem Gesicht – Rhaego hatte zwar von ihnen gelesen, aber nicht wirklich gewusst, wie sie aussahen. Andauernd lenkten sie seinen Blick ab, führten ihn in die Leere. Auch ihre hellen, weißen Haare irritierten ihn. Er versuchte sich, auf ihre Augen zu konzentrieren, bevor er merkte, dass auch das ein Fehler war. Diese unmenschlich großen Augen... Vielleicht hatte er sich vorhin doch geirrt, als er dachte, dass die Elfe trotz ihrer Fremdartigkeit besser war als die arrogante Orlaisianerin. Immerhin war er Hochnäsigkeit gewöhnt, aber diese Andersartigkeit war... einfach anders. Er ertappte sich, wie er in diese großen Augen starrte. Sie sah in fragend an und erst jetzt bemerkte er, dass sie etwas gefragt hatte.
    Er versuchte sich zusammenzunehmen und antwortete: „Diese Zeichen... Ihr meint die Runen... Ja. Ich meine, nein, ich kann sie nicht lesen, aber mit den entsprechenden Hilfsmitteln aus der Bibliothek übersetzen.“
    Er warf einen Blick über die Schulter zu den beiden Templern, die noch immer höhnisch grinsten. Verwirrt zog er die Augenbrauen zusammen und überlegte, was Ser Richard erzählt hatte. Es musste irgendetwas abwertendes sein... aber was? Er schüttelte den Kopf. Irgendwie war es ja auch unwichtig. Templer sahen die Hälfte der Zeit abfällig auf andere herab. Soweit war das nichts neues.
    Der Magier wandte sich wieder de Dalish zu und versuchte, ihre Fremdartigkeit zu ignorieren.
    „Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne mit in die Bibliothek kommen“, lud er sie ein.
    Geändert von Rhaego Alcaryen (20.02.2012 um 20:04 Uhr)

  8. #28
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
    Registriert seit
    13.11.2011
    Beiträge
    93

    Standard

    "Also... Hat jede Sprache andere... Zeichen?", fragte Leirâ zögerlich zurück, was die beiden Templer nur wieder kichern lies. Diese menschliche Gesellschaft regte sie mehr und mehr auf, konnte sie denn keine zwei Sätze sagen ohne dass irgend jemand darüber lachte? Rhaego sah sie nur merkwürdig an. Und obwohl sie sich nicht sicher war, was eine 'Bibliothek' sein sollte -sie hatte nach den jüngsten Ereignissen auch überhaupt keine Lust nach zu fragen-, nickte sie einfach nur und lies Rhaego vorgehen. Die beiden Templer bleiben hinter ihnen.
    So schritt sie an der Seite des Mannes, der ein Kleid trug durch die Gänge und gab es bereits nach kurzer Zeit auf, sich den weg zu merken. Irgendwann meinte sie dann melancholisch:
    "Und ihr müsst euer ganzes Leben in diesem trostlosen Bauwerk verbringen?"

  9. #29
    DA-FRPG only Avatar von Rhaego Alcaryen
    Registriert seit
    31.10.2011
    Ort
    Zirkel der Magier, Ferelden
    Beiträge
    75

    Standard

    Was sie dort tat, war gefährlich. Vielleicht sogar tödlich. Nicht einmal die verzweifeltesten Magier, die gegen die templer rebellieren wollten, wagten es, so direkt zu sprechen. Nicht wenn ihnen ihr Leben lieb war.
    Beinahe wäre Rhaego stehen geblieben, konnte sich dann im letzten Moment noch fangen und hoffte, dass die Templer davon nichts mitbekamen. Ein Schauder lief ihm über den Rücken, er konnte ihre bohrenden Blicke zwischen seinen Schulterblättern spüren. Wenn er jetzt falsch antwortete... aber wie beantwortete man ihre Frage, so dass die Antwort für die Templer akzeptabel war?
    Er versuchte, den Kern der Frage zu umgehen. "Der Turm hier ist der Sitz des Zirkels in Ferelden. Er ist die" - wäre das übertrieben, oder würde es die Templer beruhigen? - "stolze Heimat aller Magier. Hier können wir in aller Ruhe ungestört studieren und Meisterschaft über die Magie erlangen."
    So weit, so gut. Dagegen konnte nich einmal Dylan etwas einwenden. Aber die Dalish schien nicht zufriedengestellt zu sein. Rasch wechselte Rhaego das Thema und kam auf ihre vorherige Frage zurück.
    "Die meisten Sprachen verwenden unterschiedliche Schriften, allerdings nicht alle. Orlaisianisch und fereldisch zum Beispiel nutzt die gleiche Schrift, auch wenn es extreme Unterschiede in der Aussprache gibt. Ihr werdet es allerdings gleich selbst sehen. Nur noch hier, links, den Gang hinunter,, dann sind wir schon da."

  10. #30
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
    Registriert seit
    13.11.2011
    Beiträge
    93

    Standard

    "Willst du damit etwa sagen, dass ihr Magier euch gerne hier drin einsperren lasst?"
    Es lag ihr auf der Zunge, es war schon beinahe zum Mund heraus doch ehe sie den verheißungsvollen Satz zu Ende bringen konnte unterbrach der blonde Mann sie und erklärte ihr das mit den Schriftzeichen. Sie hielt sich auch hier mit Fragen zurück. Allmählich gewann sie den Eindruck, dass es das beste gewesen wäre das auch für den Rest ihres Besuches im Zirkel zu tun. Einfach nicken und tun was diese Templer verlangten...
    zum Schreckenswolf damit! Zwar hatte sie Alrik versprochen, sich zurück zu halten aber zumindest ihre Neugierde würde sie ja wohl noch befriedigen dürfen?
    zumal sich etwas in dem Gesicht des Magiers geregt hatte, ehe er ihre Frage übergangen hatte. Sie war sich nicht sicher was, aber wo sie ihn nun wieder so ansah... das wilde, blonde Haar, diese graublauen Augen und... es war etwas an ihm, wenn er sprach. Wenn er jemanden musterte, aber sie konnte es nicht einordnen. Dennoch kam sie nicht umhin zu bemerken, dass er nicht allzu unattraktiv war. Für einen Shemlen. Aber diese viel zu breite, massige Statur und diese Haare um den Mund herum... Nein.
    Just in diesem Augenblick öffnete er die Doppelpforte zu dem größten Zimmer, das die Dalish bisher gesehen hatte. Zu beider Seit wanden sich die wände in einem Bogen, vor diesen riesige aufbauten aus Holz auf denen in Leder gebundene Gebilde ruhten, die einige dieser Schriftrollen zusammen hielten. zwischen den Holzgebilden, in welchen gut tausende von diesen Schriftrollenbündeln platz haben mochten, standen niedrige Tische. Und an diesen Tischen, auf den Gängen wuselten Magier hin und her, bei fünf hörte die Elfe zu zählen auf.
    "Ist das diese... Bibiothek?"
    "Nein, es ist das Badezimmer. das habt ihr doch gesucht, oder?", die Templer prusteten und kicherten unverhohlen. Die Jägerin warf ihnen einen Scharfen Blick zu, ihre Hand schloss sich, ohne dass sie es recht bemerkte um ihren Dolch. Sofort wurden die Blicke der Männer hart und ihre Hände legten sich ihrerseits auf die Klingen.
    "Versucht es nur, Klingenohr!"
    langsam löste sie wieder den Griff.
    "Dankt Mythal dafür, dass mich ein schwur zurückhält.", knurrte sie halblaut. Immer noch starrten sie und die Männer sich in die Augen. Leirâ schätzte ihre Chancen. zunächst sprach alles gegen sie: In der Unterzahl, ungerüstet, gegen zwei Gegner mit Schild und Schwert bewaffnet. Doch sie war kleiner, gewandter und in diesen engen Gängen, so sehr sie sie auch verabscheute, wohl im Vorteil. Dennoch hatte sie es versprochen. Also wandte sie sich wieder an Rhaego:
    "Na dann, zeig mir mal deine Schriftrollen."
    Geändert von Leirâ Ven (24.02.2012 um 14:41 Uhr)

Seite 3 von 10 ErsteErste 12345 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •