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  1. #1
    emergency induction port Avatar von Aquarius
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    Standard Schenke "Zum Wolfspack"

    Seit Ära 9:17 des Zeitalters des Drachen bewirtschaftet die chasindisch-abtrünnige Blutmagierin Aurelia Lantea die Schenke "Zum Wolfspack". Ursprüngliche gehörte das Gasthaus einem Stadtelf, bis ein betrunkener Mensch ihn blutrünstig erstach und ausraubte. 9:27 flüchtete ein Magus namens Geoffrey Fairfax ins Wolfspack und suchte dort Zuflucht, genauso wie die religiöse elfische Flüchtige Ophelia Marrok sowie der ehemalige zwergische Graue Wächter namens Banquo Sconnos. Gemeinsam gründeten die vier die streng geheime Clique Communitas, die im Subgewölbe des Gasthauses ihr Hauptquartier besitzt.

    Ausgekleidet ist die Schenke ganz mit altem Holz, rechts befindet sich ein Kamin aus Stein, mittig stehen sechs kreisförmige Tische, an den Wänden hängen diverse Wolfskunstwerke, aber auch chasindische Accessoires schmücken den Schankraum. Gegenüber des Eingangs befindet sich die Holztheke, von wo aus eine Tür in die Speisekammer führt - dort, eingelassen in den Holzboden, führt eine Treppe ins Subgewölbe, wo sich das Hauptquartier der Communitas befindet. Hier gibt es gemeinschaftliche Schlafunterkünfte für circa zwanzig Personen, Küche wie auch Sanitärbereich, eine kompakte Bibliothek, die u.a. magische, historische, politische, religiöse sowie militärische Werke umfasst, eine schlichte Trainingsstube sowie ein übersichtliches Waffendepot.
    Geändert von Aquarius (26.03.2011 um 15:02 Uhr)

  2. #2
    Newbie Avatar von Liothari Miranel
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    <<< Denerim – Hafenviertel
    Schenke „Zum Wolfspack“
    7 Uhr 7 morgens

    Der glatzköpfige, schwarzbärtige Zwerg begrüßte zuerst Chizuri, die die Initiative ergriffen hatte und des Zwerges Hand schüttelte, ehe er sich an Liothari wandte. Die junge Elfe lächelte ob seiner Worte. Als „hübsche Dame“ hatte sie schon lange niemand mehr bezeichnet – vor allem das Wort Dame war nicht unbedingt gebräuchlich in Zusammenhang mit ihr…

    „Andaran atish’an“, erwiderte sie ruhig. „Ich bin Era’len, Numin’asha, oder… Liothari Miranel. Die Namen treffen alle zu.“
    „Ach, tatsächlich?“
    „Sie verdeutlichen, wer ich bin. Für die, die verstehen, was sie bedeuten.“
    „Dalish, stimmt’s? Solche Tätowierungen, wie du sie hast, sieht man nicht bei den Elfen, die hier herum laufen.“
    „Ja…“ Liothari verengte misstrauisch die Augen.
    „Was wollt Ihr hier?“
    „Woher soll ich wissen, dass Ihr wirklich zu jenen gehört, die ich suche?“
    „Hm…“ Der Zwerg furchte die Stirn. „Schlaue Frage. Woher soll ich wissen, dass Ihr nicht zu unseren Feinden gehört und Euch hier einschleichen wollt?“
    „Ich habe mehr als einen Grund, die Kirche zu hassen… ich würde sie niemals hierher führen.“
    „Wir werden sehen…“
    „Wie könnt Ihr es wagen…?“ Liothari biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen den Drang, aller Widrigkeiten zum Trotz ihre Magie zu beschwören… und sei es auch nur, um zu beweisen, dass sie als „Abtrünnige“ keinerlei Grund hatte, gegen die Communitas – so dies hier der richtige Ort war – vorzugehen.
    „He, he…“ Banquo hob abwehrend die breiten, schwieligen Hände. „Vielleicht verratet Ihr mir erstmal, was Ihr hier sucht? Ihr habt mein Wort darauf, dass ich nichts tun werde, was euch schadet.“
    Liothari biss sich auf die Lippen, zögerte. Langsam nickte sie. „Kann ich ihm dort vertrauen?“ Sie wies auf den anderen Zwerg, Badok Toka.
    Banquo nickte. „Ja. Er ist fast von Beginn an dabei und genießt mein volles Vertrauen.“
    „Nun… gut. Ich bin hier, weil ich Denerim verlassen möchte, aber Angst habe, dass man mich vorher entlarvt und tötet… oder schlimmeres. Und zwar, weil ich… Magie beherrsche, aber nicht zum Zirkel gehöre.“
    „Aha… verstehe. Da finden wir sicher eine Lösung. Und Ihr… Chizuri? Was führt Euch hierher?“

    7 Uhr 8 morgens

  3. #3
    DA FRPG only Avatar von Chizuri Saito
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    <----- Hafenbezirk

    Denerim
    Schenke „Zum Wolfspack“


    „Ich werde dann mal wieder rüber gehen.“, warf Badok ein und verabschiedete sich knapp, um anschließend durch die Türe ins Freie zu treten.

    „Ich? Also ich kam gestern von Rivain mit dem Schiff und wurde bestohlen. Ich habe keine Münzen mehr und nur noch das, was ich mit mir trage.“, antwortete Chizuri auf Banquos Frage und zuckte kurz mit den Schultern. „Liothari hat mich gefunden, mir Kupferlinge für Brot geschenkt und ich hab ihr dafür angeboten sie zu begleiten.“

    „Interessant.“, entgegnete der Zwerg. „Meine lieben Damen, setzt euch, ich werde euch etwas zum Trinken zubereiten. Ein Frühstück bekommt ihr, wenn die Chefin und Lia wieder da sind. Die beiden machen sich ja immer aus den Staub, wenn wieder mal Ratten zu erschlagen sind. Aber der alte Banquo hat sich darum gekümmert, ihr müsst euch keine Sorgen machen. Es ist alles rattenfrei hier.“ Banquo lachte laut, als er Chizuris entsetztes Gesicht sah und ging hinter die Theke, um dort die Getränke zubereiten.

    „Ratten?“, flüsterte Chizuri leise zu Liothari und ein Schauer fuhr ihr über den Rücken. Doch dann setzte sie sich mit Liothari an den Tisch und legte ihr Hab und Gut neben sich auf einen weiteren Stuhl. ‚Immerhin kümmert er sich darum…’
    „Also ihr beide habt euch auch erst kennen gelernt? Ein Mensch, der eine Elfe begleitet sieht man hier nicht oft. Was wolltet Ihr eigentlich in Denerim, meine liebe Waldbewohnerin? Ich hoffe es stört Euch nicht, wenn ich Euch so nenne. Habt ihr beide schon einmal Heiße Schokolade getrunken? Das wird euch sicherlich schmecken.“

    Der Zwerg sprach fast ohne Unterbrechung und Chizuri musste sich Mühe geben, um alles auseinanderzuhalten. Sie blieb aber still und überließ zuerst Liothari das Wort, da er sie direkt etwas gefragt hatte. In der Zwischenzeit versuchte sie sich auszumalen, wie Heiße Schokolade schmecken könnte.

    3. Tag, 7 Uhr 9 morgens

  4. #4
    Newbie Avatar von Liothari Miranel
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    Schenke „Zum Wolfspack“
    7 Uhr 9 morgens


    Heiße Schokolade?
    Liothari wusste nicht, was das war, aber der Zusatz „heiß“ erregte ihr Interesse. Sie freute sich auf etwas Warmes. Auch wenn sie mit der Kälte gut fertig wurde, so war ihr etwas Warmes zu trinken doch sehr willkommen.

    „Nein, noch nie… aber ich bin gespannt darauf“, erwiderte sie daher auf die Frage des Zwergens namens Banquo. „Und was mich hierher führt? Ich… bin hier aufgewacht, nachdem… die Dunkle Brut…“ Sie brach ab. Weitersprechen, auch nur noch ein Wort hervorzubringen, war unmöglich. Ein harter, kratziger Kloß schien ihr in der Kehle zu sitzen und jedes weitere Wort im Keime zu ersticken. Ihre Augen brannten, als hätte jemand Sand hinein gestreut. Sie rang nach Worten, zitterte, ein Beben durchlief ihren Körper. Etwas rann heiß und feucht über ihre Wangen, zeichnete eine glänzende Spur über ihr Kinn und tropfte sanft auf die Tischplatte. Oh Götter, es tat so weh! Es zerriss sie fast. Es quälte sie bis zu den tiefsten Tiefen ihrer Seele, fraß sich wie ätzende Säure, wie Gift, durch ihr Innerstes. Es zerfleischte sie, gleich einem Wolf, der den Hasen reißt. „Ich… es…“, brachte sie mühsam hervor. „K-können wir über etwas anderes sprechen? Bitte?“ Ihre Stimme glich einem einzigen Flehen, einem Flehen nach Erlösung.

    „Äh… ja, klar…“ Der Zwerg räusperte sich. „Die Dunkle Brut hat damit zu tun, also ist es wahrscheinlich scheußlich und grausam und blutig und was weiß ich noch alles. Und Ihr, Chizuri? Habt Ihr auch schon Eure herzallerliebsten Erfahrungen mit der Brut gemacht, wie unsere elfische Freundin hier offenbar? Oder seid ihr eine von den Glücklichen, die nicht mal wissen, wie man Dunkle Brut buchstabiert?“ Der Zwerg kraulte sich nachdenklich den Bart. „Ich hab da so meine Erfahrungen mit diesen Biestern gemacht. Gehört nicht zu denen, die man unbedingt gemacht haben muss, das sage ich euch. Sie sind hässlich, seelenlos und sie stinken grauenhaft. Und diese Waffen, die sie benutzen… bah! Keine Ahnung von ordentlicher Schmiedekunst, sag ich dir…“

    Liothari schwieg vollkommen. Ihre Hände hatten sich auf dem Tisch zu Fäusten verkrampft, die Augen hatte sie fest geschlossen, während sie krampfhaft versuchte, nicht zuzuhören, sich zu konzentrieren auf andere Dinge, wie… Kinderlachen im Lager, Geschichten über die unsterblichen Vorfahren am Feuer, an weiße Halla, Wolfsgeheul in der Ferne und an alte Gesänge, die sie gemeinsam mit der Hüterin angestimmt hatte, um die Götter zu ehren. Andruil, Mythal, Falon’din, Sylaise und all die anderen Götter, die wahren Götter, die einzig und allein ihre Ehrerbietung verdienten…

    7 Uhr 9 morgens

  5. #5
    DA FRPG only Avatar von Chizuri Saito
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    Denerim
    Schenke „Zum Wolfspack“


    Es fiel Liothari sichtlich schwer, über die Dunkle Brut zu sprechen und schließlich brach sie das Thema ganz ab, was Banquo dazu bewegte, Chizuri nach ihren Erfahrungen mit der dunklen Brut zu fragen.
    „Ich kenne die dunkle Brut nur aus wenigen Erzählungen.“, eröffnete sie. „Unheimliche Kreaturen, so dunkel wie die Nacht, die aus dem Erdboden kommen und alle erschlagen, die ihren Weg kreuzen. Ich hörte sogar Geschichten, dass sie ihre Opfer anschließend auffraßen.“
    Ein dumpfes Gefühl überkam Chizuri, als sie sich einen Überfall der Dunklen Brut vorstellte. ‚Ich will diesen Kreaturen nie begegnen!’

    Als Banquo mit drei großen Tassen zum Tisch kam und sich dazusetzte, sog Chizuri das wohlriechende Aroma der Heißen Schokolade in sich auf. „Aber alles glaube ich auch nicht. Wie sollen die denn aus dem Boden hervorkommen.“
    Sie schüttelte den Kopf und nahm eine der angebotenen Tassen. Sie probierte das cremig-schaumige Getränk und stellte fest, dass es ihr sehr gut schmeckte. Es war delikat; süß, aber auch ein klein wenig bitter im Nachgeschmack. Vor allem tat es ihr gut, etwas Warmes aufzunehmen und sie fühlte, wie die Wärme in ihre Glieder kroch und den letzten Rest der unangenehmen Kälte vertrieb.

    „Die Heiße Schokolade schmeckt wirklich ausgezeichnet, vielen Dank.“, meinte Chizuri. Banquo lächelte wissend. „Wartet, bis Lia zurück ist. Sie wird euch ein ebenso gutes Frühstück zaubern. Apropos zaubern… über welche Magie verfügt Ihr denn, Liothari?“

    3. Tag, 7 Uhr 10 morgens

  6. #6
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    Schenke „Zum Wolfspack“
    7 Uhr 10 morgens


    „Sie kommt aus dem Boden“, flüsterte Liothari. „Man weiß nie, wann… und sie kennt weder Gnade noch Schmerz… nur der Tod kann sie aufhalten…“

    Sie schüttelte den Kopf, vertrieb die bösen Gedanken, die grausamen Erinnerungen an Blut und Tod, die sie quälten, und nippte stattdessen an der Heißen Schokolade. Ihre Augen weiteten sich… das heiße Getränk strahlte seine Wärme in ihren ganzen Körper aus, bis in ihre Fingerspitzen, und der aromatisch süße Geschmack, dem ein leicht bitterer Nachgeschmack folgte, weckte sofort ihre Begeisterung. Vorsichtig, um sich nicht die Lippen oder die Zunge zu verbrühen, nahm sie einen weiteren Schluck und genoss das köstliche Aroma des fremden Getränkes.

    Der Zwerg stellte ihr nun die kaum vermeidbare Frage nach ihren magischen Fähigkeiten, auf die Liothari sich insgeheim bereits gefasst gemacht hatte. Liotharis grüne Augen richteten sich fest auf den Zwerg. „Ich beherrsche die Magie der natürlichen Welt – sowohl ihre zerstörerische Gewalt als auch ihre schützende, schaffende und heilende Seite. Ich bin eine Hüterin – ihr habt vielleicht schon einmal etwas von den Hütern der Dalish gehört. Die Kirche jagt uns, weil wir einerseits nicht zum Zirkel gehören und andererseits, weil sie unsere Magie nicht versteht, da sie ihnen fremd ist. Für mich ist sie aber so vertraut wie mein eigener Herzschlag.“ Liothari lächelte schwach. „Es ist uralte Magie, so alt wie die Welt selbst, aus der sie ihre Kraft bezieht. Mehr kann ich darüber nicht sagen. Ein Hüter teilt sein Wissen nicht mit Außenstehenden.“

    „Ah… ihr seid ziemlich jung für eine Hüterin.“
    Liotharis Gesichtsausdruck verdunkelte sich. „Ja. Ich bin es auch noch nicht lange. Ich war zuvor nur… die Erste. Aber der oder die Erste wird zum Hüter, wenn der alte Hüter stirbt, und der Tod kommt in vielen Gestalten… und unerwartet. Ich habe alles gelernt, was meine Hüterin mir beibringen konnte. Den Rest muss ich mir selbst aneignen.“
    „Verstehe.“ Falls der Zwerg die Verbindung zwischen der Dunklen Brut und dem Tod ihrer Hüterin herstellen konnte, sagte er davon kein Wort. Liothari war dankbar dafür. Es schmerzte, über Cahill zu sprechen. Es tat weh zu wissen, dass diese weisen, dunklen Augen sie nie mehr mit jener Mischung aus Strenge, Anerkennung und Güte ansehen würden…

    „Sprechen wir über etwas anderes…“, flüsterte Liothari. „Warum erzählt Ihr zur Abwechslung nicht einmal etwas über Euch, Banquo?“

    7 Uhr 10 morgens

  7. #7
    DA FRPG only Avatar von Chizuri Saito
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    Denerim
    Schenke „Zum Wolfspack“


    Chizuri hörte Liothari zu und nahm dabei immer wieder einen kleinen Schluck ihres Getränks. Sie war überrascht zu hören, dass die Elfe eine Hüterin war, aber es erklärte, warum sie sich auch um Chizuri kümmerte. Sie war es wohl gewohnt, anderen zu helfen und mit ihnen zu teilen. Dann drehte Liothari den Spieß um und fragte Banquo nach seiner Lebensgeschichte. Der Zwerg räusperte sich kurz: „Ich bin Banquo Sconners, Held der Unterwelt, Erzfeind der Dunklen Brut, Eroberer der Tiefen Wege, Vernichter der Ratten und aus Orzammar verbannt. Wie? Ihr hab noch nie von mir gehört?“

    Er brach in ein tiefes, angenehmes Lachen aus und seine Augen funkelten regelrecht vor warmherziger Freude. Als er sich wieder beruhigt hatte, fuhr er fort. „Bei allem ist Wahres dran, aber ich will euch beide nicht mit Geschichten, die fahl von mir erzählt werden, langweilen, denn ich bin mir sicher, dass Lia euch noch alles auftischen wird. Vor allem die peinlichen Abenteuer oder wie ich… ach lassen wir das.“

    Jetzt musste Chizuri auch lachen. Die Fröhlichkeit von Banquo und seine Lockerheit waren einfach ansteckend. „Wie Ihr?“, hakte sie nach, doch der Zwerg schüttelte den Kopf.
    „Wärt Ihr ein Zwerg, ein männlicher Zwerg, würde ich es Euch vielleicht erzählen, aber nichts für ungut, Ihr seid zu groß und habt keinen Bart. Beim Stein, ihr Damen werdet noch früher als mir lieb ist, davon hören, ihr tratscht doch sowieso den ganzen lieben langen Tag lang und lästert über uns Männer. Lia ist da keine Ausnahme. Aber wisst ihr“, der Zwerg beugte sich verschwörerisch ein wenig vor, „sie ist so liebenswürdig, dass ich ihr das nicht einmal verübeln kann. Sie ist unsere gute Seele und ihr Essen schmeckt einfach vorzüglich. Damit kann sie jeden bestechen.“

    Mit jedem Wort fand Chizuri den Zwerg sympathischer und es machte Freude ihm zuzuhören. „Was habt Ihr bisher so erlebt, Chizuri?“, fragte er anschließend. Doch bevor sie antworten konnte, ging die Tür zur Schenke auf und drei weitere Frauen, Menschen und Elfe, traten ein.

    3. Tag, 7 Uhr 11 morgens

  8. #8
    Newbie Avatar von Aurelia Lantea
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    Tag 3
    Denerim, Hafenbezirk – Kai >>>> Denerim, Schenke "Zum Wolfspack"
    7 Uhr 9 morgens


    So spazierte die Gruppe die Uferstraße aufwärts, die kalte Luft pfiff Aurelia wie ein scharfes Schwert ins Gesicht. Sie beobachtete, wie die Stadtelfe sich die gerötete Nase putzte, die zwei Flachsstoffe feste um sich wickelte, was an Aurelias Seite gewiss etwas merkwürdig ausschaute. Sie selbst war nämlich gekleidet in seidige Sarikleidung, die für sommerliche Tage gedacht war. Aurelia kannte die frostige Luft aber gut, das korcarische Sumpfgebiet war stets kalt wie feucht, so störte sich die Wirtsfrau kaum an sowas. Auch Karàsvina fröstelte es, war die Kleidung am Kreuz so aufgeschlitzt, dass die Kälte sofort auf die nackte Haut peitschte. Sie wirkte auf Aurelia etwas deplatziert, so wissbegierig, so begeistert, aber auch irritiert wie abschätzig betrachtete das Honiggelb die See, dass Aurelia sich fragte, ob Karàsvina womöglich frisch in die Stadt gekommen war. Aber das klärte sich gewiss im Wolfspack, das bereits in Sicht war.

    "Schaut, dort ist die Gaststube", sagte Aurelia, "Andraste, ich danke dir", äußerte sich Ophelia erleichtert, "ich dachte fast, ich friere mich tot, so kalt ist es." Aurelia feixte. Es war wirklich Tag für Tag bemerkenswert, wie die Stadtelfe, die die Kirche des Erbauers bis aufs Mark scheute, stets coram publico eine gottesfürchtige Gläubige des Andrastekults spielte, dass Aurelia es schon fast selbst glaubte. Aber in Wirklichkeit pries Ophelia elfische Götter an, die das elfische Volk zur Zeit Arlathans angebetet hatte. Aurelia kannte die elfische Götterwelt gut, praktizierten die Clans der Dalish das alte Glaubensdogma mittlerweile, aber selbst betete die Wirtsfrau keine Götter an. Es gab das elfische Pantheon, die tevintischen Alten Götter, avvarische wie chasindische Naturgeistkulte und natürlich die Kirche des Erbauers respektiv Andrastes. Was wirklich stimmte, scherte Aurelia nicht. Sie glaubte an das, was die Welt war. Magie, das Nichts, die Geister dort – das war bereits supranaturalistisch genug.

    Zurück zum Wolfspack marschiert, schüttelte Aurelia das Gedachte ab wie Staub und betrachtete die Gaststube. Altes Mauerwerk wickelte sich um ein Strebegerüst aus Holz wie Muskelfleisch um Skelett, blass dekorierte die Aufschrift 'Zum Wolfspack' das an die Frontseite befestigte Holzbrett, das etwas schief war. Zwei dreckige Fenster, die Aurelia seit gewiss zwei, drei Wochen putzen sollte, befanden sich seitlich des Ausgangs. Sie griff an die Tür, schob das alte, aufgeplatzte Holz auf und schritt in die aufgewärmte Stube, wo Banquo - glatzköpfig, bärtig, kräftig gebaut wie ein Kriegsmabari - am Tisch saß und etwas Schokoladiges in sich kippte. Er blickte zur Gruppe, beachtete Aurelia aber kaum, was die Wirtsfrau gespielt beleidigt fortfauchte. Ophelia feixte. "Ich schätze, sein Herz gewinnst du nie", scherzte die Stadtelfe, "Gut, so darf es sein, ich bin sowieso zu groß für Zwerge. Aber mir scheint, er betrügt dich, schau dir seine Tischbegleitung an", stichelte Aurelia zurück, denn zwei attraktive junge Frauen saßen mit Banquo am Tisch, "Glaubst du wirklich, dass der kleine Banquo gar zwei Frauen befriedigen könnte?", belustigte Ophelia sich und beide brachen in lautstarkes Gelächter aus.

    "W-Was ist? Worüber mokiert ihr zwei euch so?", platzte Banquo ins Gespräch, aber Aurelia grinste nur und winkte ab, "Sag, wer besucht dich, du alter Lustgreis?", zeigte erst auf die weibliche Tischbegleitung, schließlich auf die Kapuzenfrau, "das ist Karàsvina Zwielichtstochter. Sie strauchelte in dein Weib und suchte das Wolfspack wie auch eine Gemeinschaft namens Communitas", machte eine fast beiläufige Geste, die sagte, dass die Schweigepflicht fürs Erste galt, "Mein Weib? Ach, halt deine Klappe, Aurelia", wetterte Banquo zurück, feixte aber, "ich grüße dich herzlichst, Zwielichtstochter. Ich bin Banquo Sconnos, das ist Chizuri Saito", er deutete auf die exotische, in kreidefarbige Stoffe gekleidete Frau, die neugierig auf die Gruppe schaute, "ein Gast, genauso wie-", aber die zweite Frau, elfisch, nein, sogar dalish, wie Aurelia registrierte, stotterte Banquo ins Wort.

    7 Uhr 11 morgens
    Geändert von Aquarius (11.01.2011 um 16:24 Uhr)

  9. #9
    Newbie Avatar von Liothari Miranel
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    Schenke „Zum Wolfspack“
    7 Uhr 11 morgens


    Noch bevor Chizuri dazu kam, auf die Frage des Zwerges Antwort zu geben, öffnete sich die Tür drei Personen traten ein, ein Mädchen und zwei Frauen. Die eine war eine Elfin, und da sie keine Vallaslin trug, musste sie wohl zu den assimilierten Stadtelfen gehören. Die Elfin war einfach gekleidet, gertenschlank und selbst nach elfischen Maßstäben hübsch mit den strahlend blauen Augen und dem glänzenden, blonden Haar.

    Das Mädchen war mager, die Haut war von der Sonne gebräunt und gerötet, zerzaust viel ihm das rötlichblonde Haar, das unter einer Kapuze hervorquoll, ins Gesicht, aus dem ein paar honigfarbener Augen blitzten, eine Schnittnarbe zierte das schmale Kinn. Es war ein Menschenkind, und es roch nach der Wildnis, nach Wald und Bäumen. Ein Kind der Wildnis, so kam sie Liothari vor. Sie fühlte sich dem Mädchen sofort auf eine Art verbunden, die sie selbst nicht so recht erklären konnte. Vielleicht lag es darin begründet, dass sie beide der Natur näher schienen als dem, was die Menschen als Zivilisation bezeichneten.

    Die andere Frau jedoch… Liothari spürte, wie ihre Hände anfingen zu zittern. Sie blinzelte, verengte die Augen, schüttelte den Kopf und sah noch einmal hin. Diese Frau, menschlich, wirkte so… vertraut. Nein, mehr als vertraut. Liothari traute ihren Augen nicht. Das war doch nicht möglich! Mythal… steh mir bei und sag mir, dass ich den Verstand nicht verloren habe!

    Doch je länger sie die menschliche Frau ansah, desto sicherer wurde sie sich. Es war vollkommen unsinnig, eigentlich. Und dennoch… dieses von der Sonne gebräunte Gesicht, diese strahlend blauen Augen, dieses glänzende Haar, schwarz wie ein Rabenflügel… Die Art, wie die Frau sich bewegte und wie sie jetzt da stand.

    „Oh ihr Götter…“, entkam es ungläubig, erstaunt, überrascht ihren Lippen und Tränen der Freude fingen sich in ihren Wimpern, glitzerten wie kleine Perlen, während sie, unfähig sich zu rühren, zu überrumpelt von dieser so unwahrscheinlich erscheinenden Begegnung, um noch völlig Herrin ihrer selbst zu sein. „Nen’vhenan… du lebst!“

    7 Uhr 11 morgens

  10. #10
    DA FRPG only Avatar von Chizuri Saito
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    Denerim
    Schenke „Zum Wolfspack“


    Eine der beiden menschlichen Frauen tuschelte mit der Elfe und plötzlich brachen beide in Gelächter aus, welches Banquos Aufmerksamkeit erregte. Nach einem kurzen, teils stichelnden Wortaustausch waren die Fronten geklärt und Banquo stellte Chizuri vor. Bevor er jedoch Liothari vorstellen konnte, fiel die Elfe dem Zwerg ins Wort. Sie hatte war vollkommen auf die ältere Frau fixiert und es war deutlich zu erkennen, dass sie glaubte, diese Frau zu kennen.

    Chizuri nutzte den Moment, um die Aufmerksamkeit des Zwerges zu erregen. „Wer sind denn die beiden anderen? Aurelia und…“, fragte sie, obwohl sie schon eine Ahnung hatte, wer die Elfe sein könnte.
    „Aurelia und Lia, Ophelia.“, entgegnete Banquo, doch auch seine Aufmerksamkeit richtete sich sofort wieder auf Liothari und Aurelia. Chizuri tat es ihm gleich.

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