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  1. #11
    ME FRPG only Avatar von Linnala Caryalan
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    Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
    Cahelai-Kino
    09:58 Uhr


    "Es geht um... das ist schwer zu beschreiben." Linnala furchte leicht die Stirn. "Grob gesagt geht es um eine Asari, die denen, die sie liebt, den Tod bringt. Deswegen wählt sie das Exil, bis... sie sich wieder verliebt. Natürlich kommt es, wie es kommen muss. Es ist vorallem die Zerissenheit der Hauptfigur, die mich fasziniert. Ihr Ringen zwischen Vernunft und Gefühl..." Ich identifiziere mich mit Ardat-Yakshi... nur dass bei meinen Verschmelzungen noch niemand gestorben ist. Ich verstehe aber die Faszination, die von ihnen ausgeht...

    Linnala lächelte dünn. "Vielleicht sehen Sie sich den Film ja auch einmal an? Ich will jedenfalls nicht mehr verraten, falls sie irgendwann auch Interesse daran haben." Obwohl AS eigentlich ein streng gehütetes Geheimnis ist... Das Weinen der Sterne durfte deswegen ja nicht einmal in den intergalaktischen Kinos gezeigt werden... Dummheit. Idiotie. Irgendwann kommt es sowieso heraus und dann... Streng genommen dürfte Helia den Film also gar nicht sehen... aber streng genommen ist es mir egal. Streng genommen ist meine Art des Geldverdienens illegal. Das hindert mich aber auch nicht daran, es zu tun...

    In dem Augenblick trat eine weitere, kleine Gruppe aus dem Lift - eine Asari und ein Salarianer, die sich leise miteinander unterhielten.

    "... bin mir ja nicht sicher, ob der Film historisch korrekt ist..."
    "Das ist doch egal, Hauptsache, wir haben Spaß. Kannst du der ganzen Sache nicht einmal vollkommen vorurteilsfrei entgegen blicken?"
    "Doch, natürlich! Ich interesse mich eben für Geschichte, und das..."

    Linnala ignorierte die Neuankömmlinge. Ihr Blick fiel erneut auf die Uhr...

    10:05 Uhr

    Endlich trat ein besonders dünner Salarianer hervor und öffnete die Tür zum Kinosaal 17. Linnala atmete leise erleichtert auf. Normalerweise war sie sehr geduldig, aber sich von einer naiven Quarianerin zuquatschen zu lassen war... anstrengend. Und ermüdend. Obwohl Sie es ja nicht besser wissen kann...

    Linnala betrat gemeinsam mit Helia den Kinosaal, und sicherte ihrer Begleitung und sich selbst einen guten Platz - nicht zu weit von der Leinwand entfernt, aber auch nicht zu nah, und mittig gelegen, so dass man einen sehr guten Blick auf den 3D-Schirm hatte.

    Noch zehn Minuten ermüdende, unproduktive Werbung und dann... Linnala unterdrückte ein Seufzen.
    Geändert von Linnala Caryalan (22.03.2010 um 21:34 Uhr)

  2. #12
    Let's Play-Gucker Avatar von Helia'Goron nar Onaevyr
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    Cahelai-Kino, Saal 17

    10.06 Uhr

    Endlich waren die Türen des Saals geöffnet worden und Helia und Linnala hatten sich einen guten Platz in der Mitte des Raumes gesichert.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis sich die anderen Sitzplätze größtenteils gefüllt hatten und um sie herum ein fast schon summendes erwartungsvolles Flüstern und auch ein paar lautere Gespräche entstanden.
    Helia nahm einen Schluck aus ihrem Getränk und sah sich ein wenig in der Menge um.

    Die meisten Gäste waren Asari und Turianer, auch einige Salarianer waren hinzugekommen und vereinzelt sah man den ein oder anderen Menschen, Batarianer oder Volus.
    Hanar oder Elcor konnte Helia nicht erkennen, ebenso wenig wie einen Kroganer.
    Wahrscheinlich interessiert die sowas überhaupt nicht… und Hanar und Elcor mögen wohl einfach keine Actionfilme…
    Aber einen Kroganer würd ich schon gern mal sehen… aus sicherer Entfernung natürlich…
    Ob ich Linnala mal fragen soll, wann’s endlich losgeht?


    Helia hatte sich der Asari gerade zugewandt, um ihre Frage zu stellen, als es im Saal mit einem Mal dunkel wurde.
    Oh, es geht los… aber ich glaub jetzt kommt zuerst Werbung, oder? Hoffentlich nur kurz, ich will den Film sehen…
    Tatsächlich waren minutenlang Werbespots zu sehen, was für Helia nicht unbedingt uninteressant war, da sie so bereits einen Vorgeschmack auf die Sound- und Bildqualität bekam und außerdem ein paar Filmtrailer gezeigt wurden, die schon fast Lust darauf machten, sich nach diesem hier gleich den nächsten Film anzusehen.
    Als die Werbung letztendlich vorbei war gab es noch eine kurze Pause, in der die erwartungsvolle Stimmung im Raum merklich anstieg, da nun jeden Moment der Film losgehen musste.
    Ich hoff, es geht dann los, ich bin schon total aufgeregt… ob der Film auch wirklich so toll ist? Wann geht’s denn jetzt los? Ah, jetzt…

    Helia lehnte sich, den erwartungsvollem Blick starr auf den riesigen Bildschirm geheftet, zurück, während es um sie herum stockdunkel im Raum wurde.
    Auf der eben noch genauso finsteren Fläche vor ihnen wurde der Film abgespielt.

    Nachdem einige Firmennamen, die Helia nicht viel sagten auf dem dunklen Bildschirm aufgetaucht und wieder verblasst waren, erschien untermalt von fast schon dröhnender, aber dennoch schöner fremdartiger Musik in großen Lettern der Titel des Films.
    Dann begann die eigentliche Handlung.

    Die Geschichte nahm ihren Anfang im Heimatdorf des jungen Turianers Krael am Morgen des Tages, an dem er gezwungen war, seine Familie und Freunde hinter sich zu lassen und sich der Armee anzuschließen. Es wurden nur kurz die scheinbar unbedeutenden Streitigkeiten erwähnt, die diesen Krieg ausgelöst hatten und Helia hatte Schwierigkeiten sich die hin und wieder auftauchenden Namen der Anführer, Generäle und sonstigen historischen Persönlichkeiten zu merken, aber die standen auch nicht wirklich im Mittelpunkt.
    Nachdem Krael sich verabschiedet und sein neues Leben als Rekrut angetreten hatte, vergingen im anscheinend mehrere Wochen, in denen der Turianer eine schnelle Ausbildung erhielt, einige andere Soldaten kennenlernte und hin und wieder wurden Andeutungen gemacht, dass der Krieg nicht unbedingt positiv verlief.
    Kurz danach wurde er bereits an die Front geschickt, sein Trupp begegnete allerdings bereits auf dem Weg dorthin einer Gruppe Deserteure, mit denen sie sich den ersten blutigen Kampf lieferten, bei dem Krael zwei Männer tötete. Er starrte die Leichen mit geradezu geschocktem Blick an, bevor barsche Befehle gerufen wurden und er wieder in die Reihen der Soldaten zurückgezogen wurde.
    Helia war zugegebenermaßen beeindruckt, wie viel Emotion in dieser simplen Szene lag. Die eigenen Leute getötet zu haben, weil die genau diesen Tod und die Angst hatten vermeiden wollen, der Schock und die Faszination darüber, jemanden ermordet zu haben und die Selbstverständlichkeit, mit der danach weitergemacht wurde, als wäre nichts gewesen.

    Allgemein hinterließ dieser erste Teil des Films einen bedrückenden Eindruck, die Szenerien waren meist dunkel gehalten, es wurden mehrere blutige Kämpfe bestritten, in denen immer wieder teilweise liebgewonnene Nebenfiguren den Tod fanden.
    Bis schließlich die erste richtige Massenschlacht stattfand, in der Helia nicht umhin kam, ein wenig aus der Handlung zu rutschen und die tollen Effekte und Kamerafahrten zu bestaunen, als die beiden riesigen Armeen aufeinanderprallten.
    Helias Vermutung bezüglich der durchgeschnittenen Kehlen und abgetrennten Körperteile bewahrheitete sich spätestens jetzt in vollem Umfang, was aber nur zur ständig dunklen Atmosphäre des Films beitrug.
    Die Schlacht zog sich einige Minuten hin bis schließlich die Seite, für die der Hauptcharakter kämpfte, geschlagen wurde und es Krael gerade noch gelang, die Flucht zu ergreifen, bis er irgendwo völlig erschöpft zusammenbrach.

    In den nächsten Szenen wachte der Turianer am Hof irgendeines hohen Fürsten wieder auf, dessen Ländereien in der Nähe gelegen hatten und musste diesem als einer der wenigen Überlebenden berichten, was bei der Schlacht geschehen war.
    Als Krael jedoch wieder zur Armee zurückkehren sollte, war seine Furcht vor noch mehr Tod und Krieg aber so groß, dass der Fürst sie erkannte und ihm das nach turianischen Maßstäben wohl sehr unehrenhafte Angebot machte, vorerst als Auftragsmörder zu dienen und dafür vom weiteren Dienst in der Armee verschont zu bleiben.
    Krael nahm das Angebot an, auch wenn man ihm ansehen konnte, dass er sich für seine ‚Feigheit’ schämte.
    Es wurde nur noch der erste Mord im Namen des Fürsten gezeigt, begangen an einem völlig unschuldigen Mann, der in der Öffentlichkeit zu viel Kritik geäußert hatte, bevor der Film plötzlich stoppte und es wieder hell im Saal wurde.

    „Hä?“, machte Helia etwas überrascht und leicht irritiert, sich plötzlich in der Realität wiederzufinden. Aufgrund des Gemurmels im Saal, verstand Helia aber recht schnell, dass eine Pause gemacht wurde, da gerade mal die Hälfte des Films um war.
    Die Hälfte? Woah, der ist ja echt lang… und auch richtig cool und so, aber… irgendwie auch bedrückend… und Turianer müssen heute immer noch mit 15 zum Militär, die können einem ja echt Leid tun…

    Helia streckte sich und warf einen kurzen Blick auf die Reste ihrer Verpflegung.
    Ziemlich wenig, aber ich glaub, das reicht mir erstmal…

    „Also die Effekte find ich echt toll und die Atmosphäre und all das… und ich finds gut, dass der Hauptdarsteller keiner von diesen Ehre-besessenen Militär-Idioten ist, ich hab gehört, dass das in den meisten turianischen Filmen so ist... aber Krael ist irgendwie ziemlich normal… ich mein schon ein Mörder und sowas, aber ich kann ihn irgendwie verstehen…“, kommentierte Helia gegenüber Linnala grüblerisch den Film, während sie nebenbei bemerkte, dass ein Salarianer die gefühlten fünfzig Logiklücken und nicht historisch korrekten Dinge im Film bemängelte, woraufhin eine Asari ihn aufforderte, gefälligst nicht die ganze Atmosphäre damit kaputt zu machen.
    Andernorts wurde über die Technik, die schauspielerische Leistung oder die Ethik verschiedener Taten im Film diskutiert.

    12.02 Uhr

  3. #13
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    Cahelai-Kino [Kinosaal 17]
    12:02 Uhr


    Ja, verdammte ehrebessene, selbstgerechte Idioten. Sie schicken Kinder zum Militär und begründen das mit ihrer überzogenen Vorstellung, dass es die Gesellschaft voranbringt. Disziplin und Ehre, wie schön. Das hat eure Flotte ja auch nicht voran gebracht, als die Citadel angegriffen wurde. Linnala seufzte gedanklich. Aber die Menschen sind noch schlimmer. Kaum ein paar Jahre zu interstellaren Reisen fähig und schon glauben sie, dass sie das Vorrecht haben, alles zu dominieren. Ignoranten.

    "Ja", antwortete Linnala, die eher weniger auf die Handlung des Films als auf die Umgebung geachtet hatte, und jetzt hoffte, dass Helia ihr Desinteresse nicht mitbekommen hatte. Die Fassade muss aufrecht erhalten werden!"Ich bin froh, dass Ihnen der Film gefällt. Die Bilder sind beeindruckend... genau so revolutionär, wie ich es anhand dessen, was ich bereits vorher erfahren habe, erwartet habe." Sie nahm vorsichtshalber ein paar Schlucke ihres Mineralwassers, und bemerkte dabei nur halb, dass ihre Fingerknöchel sich, als sie die Flasche umfasste, hell hervortraten... so fest umklammerte sie die Flasche. Erst jetzt fiel ihr auf, dass ihre Muskeln zum Zerreißen angespannt schienen. Der Kinosaal, so leer wie er jetzt ist, wäre der perfekte Ort um das Mädchen anzugreifen... "Ich hoffe, der Film ist Ihnen nicht zu brutal." Bestimmt ist er das... jedenfalls würde es mich nicht wundern. Sie scheint nicht die stärksten Nerven zu haben, obwohl sie zweifellos Nerven haben muss, wenn sie es wagt, unbewaffnet herum zu laufen...

    12:03 Uhr

  4. #14
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    Cahelai-Kino, Saal 17

    12.03 Uhr

    „Naja, es geht schon… ich muss nicht die Augen zumachen oder sowas“, antwortete Helia mit einem Schulerzucken. …obwohl es schon ziemlich eklig war, als diesem einen Kerl in der Schlacht das Bein halb abgeschlagen wurde und er dann auf dem Boden… nicht mehr so genau vorstellen, Helia, immerhin wird’s jetzt besser… glaub ich zumindest.

    „Ein paar Szenen in der großen Schlacht fand ich schon ziemlich heftig, aber im großen und Ganzen ist es erträglich. Ich schätze mal, Sie sind da etwas abgehärteter, oder?“, fragte Helia schließlich.
    Natürlich ist sie das, was frag ich überhaupt?

  5. #15
    ME FRPG only Avatar von Linnala Caryalan
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    Cahelai-Kino [Kinosaal 17]
    12:03 Uhr


    Du ahnst gar nicht, wie sehr... "Ja... das gewöhnt man sich an, wenn man öfter ins Kino geht." ... oder in meinem Beruf tätig ist.

    Linnala lächelte aufmunternd. "Wenn es Ihnen zuviel wird, denken Sie daran, dass es nicht real ist. Das sind bloß Effekte und Animationen - sie wirken sehr real, sind es aber nicht." Irgendwann wird sie gezwungen sein, sich zu verteidigen... das wird eine Katastrophe. Wahrscheinlich schlägt sie den Idioten, der ihr an die Kehle will erst nieder und bittet dann um Entschuldigung... oder sie steht wie erstarrt da... aber mit der Einstellung überlebt sie keine zwei Tage...

  6. #16
    Let's Play-Gucker Avatar von Helia'Goron nar Onaevyr
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    12.03 Uhr

    „Schon klar“, entgegnete Helia leichthin. Sie wollte auf keinen Fall den Eindruck vermitteln, so etwas nötig zu haben...

    Allmählich kamen einige Leute in den Saal zurück und die Reihen füllten sich wieder, es schien also ganz so als würde sich die Pause dem Ende zuneigen.
    „Es scheint bald weiterzugehen, also wenn Sie noch mal auf die Toilette müssen oder so…“, bemerkte Helia vorsichtshalber.

  7. #17
    ME FRPG only Avatar von Linnala Caryalan
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    Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
    Cahelai-Kino [Kinosaal 17]
    12:03 Uhr


    Linnala verneinte. Sie stellte die Flasche mit dem Mineralwasser neben sich ab und beobachtete, wie immer mehr Kinogäste in den Saal zurück strömten. Nach einiger Zeit dann dunkelte der Saal auch bereits wieder ab, und der 3D-Schirm des Kinos erhellte sich.

    Linnala verfolgte den weiteren Verlauf des Filmes nicht sehr aufmerksam und nur mit halbem Interesse. Ihre Aufmerksamkeit galt viel eher der vom Geschehen auf dem 3D-Schirm völlig beeindruckten und gefesselten Quarianerin neben sich.

    Niemand wäre so dumm, sie in aller Öffentlichkeit zu attackieren, allerdings ist es hier vielleicht dunkel genug, um so etwas zu probieren... also wachsam bleiben!

    Nur halb bekam sie mit, dass sich Krael auf dem Bildschirm anscheinend gerade in eines seiner Opfer verliebt hatte, irgendeine Edeldame, deren Vertrauen er anscheinend irgendwie erlangen sollte... was den von Gewissensbissen geplagten Attentäter natürlich in eine tiefe Krise stürzte...

    Regel Nummer eins: Keine Beziehungen zur Zielperson. Keine Gefühle. Nichts. Amateur. Idiot.

    Auf die Szene mit der Liebeserklärung zwischen Krael und seiner Angebeten folgte eine Kette weiterer Auftragsmorde, immer wieder unterbrochen von "herzzerreißenden" Wiedersehen zwischen Krael und seinem Hauptopfer...

    Linnala warf einen Blick zu Helia hinüber. Sie findet das bestimmt rührend... es wäre ja gar nicht mal so schlecht, aber welcher professionelle Attentäter verliebt sich ausgerechnet in sein Zielsubjekt? Das ist unprofessionell und schadet dem Ruf...

    Sie unterdrückte ein Seufzen und hoffte, dass der Film bald vorrüber sein würde.

    13:12 Uhr
    Geändert von Linnala Caryalan (23.03.2010 um 20:09 Uhr)

  8. #18
    Let's Play-Gucker Avatar von Helia'Goron nar Onaevyr
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    Helia verfolgte die zweite Hälfte des Films nicht minder gespannt als zuvor, vor allem da jetzt, wie sie ermutet hatte, die Gewalt etwas zurückgefahren wurde und endlich die Frau ins Spiel kam.
    Es war eine Adlige namens Mihai, die Krael töten sollte, sobald er ihr wichtige Informationen über die Pläne ihres Vaters entlockt hatte, wofür er natürlich als erstes ihr Vertrauen erlangen musste.

    Es verging einige Zeit, in der er weitermordete, nebenbei jedoch immer wieder auf die schöne Turianerin traf, in die er sich verliebt hatte. Er traf sich immer wieder unter der Vorgabe eines falschen Namens und falscher Herkunft mit ihr, gefolgt von einem Liebesgeständnis, das von seiner Angebeteten offenbar erwidert wurde.
    Die Geschichte nahm ihren Lauf und Krael, der auch weiterhin den Launen seines grausamen Fürsten folgend tötete, geriet immer mehr in Konflikt mit sich selbst, seinen Aufträgen und vor allem seiner Liebe zu Mihai, die er letztendlich dazu brachte, ihn in die Pläne ihrer Familie einzuweihen, die sich offensichtlich wie befürchtet gegen seinen Auftraggeber richteten.

    Krael verließ sie daraufhin, jedoch völlig ratlos, was er nun tun sollte, da im Falle eines Verrats an seinem Herren jeder erfahren würde, was er getan hatte und sich Mihai folglich endgültig von ihm abwandte, doch die einzige Alternative bestand darin, seine Geliebte zu töten.

    Helia, die der Handlung gespannt folgte, hatte spätestens ab diesem Punkt völlig den Bezug zur Realität verloren und war voll und ganz im Dillema des Hauptdarstellers versunken.
    Dementsprechend fieberte sie mit, als Krael in der nächsten Szene nach einer anscheinend getroffenen Entscheidung in Mihais Gemächer eingedrang und sich der ahnungslosen Adligen von hinten näherte, die Hand anscheinend fest um seine Klinge geschlossen, bereit die eigene Geliebte zu töten.
    Die Kamera zeigte in der nächsten Eintellung nur das Gesicht der jungen Adligen, wie sich glänzender Stahl an ihre Kehle legte und den panischen Ausdruck, der sich in diesem Moment in ihren Augen zeigte.

    Das Bild verdunkelte sich und völlig ohne Erklärung, was denn nun geschehen war, begann die nächste Szene.
    Irritiertes Gemurmel zog sich durch den Saal und auch Helia war enttäuscht, nicht erfahren zu haben, was denn nun passiert war. Das Gemurmel legte sich allerdings wieder als irgendjemand ziemlich deutlich zischte: „Sie dir doch einfach den verdammten Film an, wenn du wissen willst ob sie verreckt ist oder nicht!“

    Als nächstes sah man, wie Krael zu seinem Auftraggeber zurückkehrte und mit tonloser Stimme verkündete, den Auftrag erledigt zu haben. Der lobte den Einsatz des Turianer mit einem völlig scheinheiligen Lächeln, bevor er verkündete, zu wissen, dass Krael sein Ziel nicht getötet hatte und in eben diesem Moment ein weiterer Auftragsmörder sich Mihais annahm. Im nächsten Moment hetzte der Fürst sämtliche Wachen auf den entsetzten Attentäter, der nun wusste, dass er Mihai so schnell wie möglich erreichen musste. Es folgte eine rasante Mischung aus Flucht und Kampf, bei dem Krael durch zahllose Gänge sprintete, hin und wieder Wachen tötete und schließlich durch die nächtlichen Straßen der Stadt hetzte.

    Es war wieder die Szene von vorhin zu sehen, Mihais Gesicht in der Nahaufnahme, die Klinge an ihre Kehle, der entsetzte Ausdruck in ihren Augen. Der Attentäter hinter ihr grinste und wollte ihr gerade die Kehle durchschneiden, als hinter ihm in letzter Sekunde Krael auftauchte und die beiden sich einen erbitterten Kampf lieferten, den Krael letztendlich für sich entscheiden konnte.
    Mihai umarmte ihn natürlich überschwänglich, aber Krael, hielt sie zurück und erzählte ihr nun von seinem Auftrag, dem Fürsten, der plante, nun ihre Familie ermorden zu lassen und seiner wahren Vergangenheit.
    Die offensichtlich geschockte Adlige zögert nicht, sich und ihre Familie so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen, vereinbarte allerdings ein Treffen mit Krael, nachdem dieser, wie er nun plante, den skrupellosen Fürsten getötet und sich so von einem Teil seiner Schuld reingewaschen hatte.

    Was nun folgte war der spektakuläre letzte Kampf, in dem Krael sich durch die Leibwache des Fürsten schnetzelte, um den Schurken anschließend im Zweikampf zu stellen und ihm die Klinge letztendlich triumphierend ins Herz zu stoßen.
    Das laulose Verschwinden des ehemaligen Auftragsmörders in die Nacht wurde abgelöst von der Wiedersehensszene mit Mihai, die nun über Kraels gesamte Taten im Bilde war. Der Turianer bestätigte ihr noch einmal seine Liebe, flehte sie an ihm zu verzeihen und schwor ihr, für sie sein gesamte bisheriges Leben hinter sich zu lassen, doch Mihai stieß ihn von sich und erklärte, dass sie einen ehrlosen Mörder wie ihn, noch dazu einen Gewöhnlichen, niemals lieben könnte oder gar heiraten würde. Sie begann zu weinen und sagte, dass der Mann, den sie geliebt hatte, nie existiert hatte und dass sie nun mit ihrer Familie vor dem Krieg fliehen müsse und ihn nie wiedersehen wollte.
    Dann ging sie und ließ den völlig erstarrten Krael zurück. Ohne umzukehren, ohne es sich anders zu überlegen. Endgültig.

    Überraschenderweise blieb es im Saal verhältnismäßig still, bis die letzte Szene vorbei war, in der Krael schweigend den Ort seiner letzten Begegnung mit Mihai verließ und der Bildschirm sich schwarz färbte. Traurige Musik untermalte die nun erscheinenden Zeilen, die erzählten, dass Krael im Verlauf des Krieges für beide Seiten als Auftragsmörder arbeitete, jedoch immer selbst entschied, welchen Mord er auch wirklich ausführte, welches Opfer er warnte oder schützte.

    Der Abspann begann.

    „Waaaas?“, war vereinzelt aus den verschiedenen Sitzreihen zu hören und auch Helia, die Tränen in den Augen hatte, starrte immer noch gebannt auf den Bildschirm.
    „Aber… das ist doch…“, brachte sie enttäuscht hervor.
    „Was sollte das denn jetzt, warum hat sie ihn einfach so abgewiesen, er hat sie doch geliebt und alles und dann geht er einfach so…“

    „Das liegt daran“, erklärte der Salarianer von vorhin nun unbewusst der Hälfte der weiblichen Gäste. „ dass der Film aussagen will, dass ehrloses und feiges Handeln, wie Krael es getan hat, zu nichts Gutem führt und er es mit Mihais Verlust bezahlen musste, ganz einfach. Und das hat er letztendlich auch verstanden und fortan versucht, seine Fehler wieder gutzumachen.“
    Protest brach über den Salarianer herein und auch Helia wandte sich fragend an Linnala.
    „Das ist doch sinnlos… ich meine, das Ende hat irgendwie gepasst, es war traurig und gut gemacht und alles, aber… was denken Sie darüber? Ich hätte es ihm einfach gegönnt, am Ende wenigstens ein bisschen Glück zu finden und dann kommt sowas...“

  9. #19
    ME FRPG only Avatar von Linnala Caryalan
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    Nos Astra - Obere Ebenen: Vergnügungsviertel
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    14:15 Uhr


    Das ist eben der Preis, den man zahlen muss, wenn man diesen Beruf ergreift. Sich in sein Opfer zu verlieben ist ohnehin das dümmste, was man tun kann, man kann schließlich nur verlieren... die Gefühle aus dem Spiel zu lassen ist die oberste Regel. Gefühle machen dich schwach und lähmen dich.

    "Nun...", Linnala lächelte schwach. "Es ist natürlich tragisch, dass es für Krael so enden musste" - aber er hat sich selbst zuzuschreiben - "aber ich denke, dass es gepasst hat. Er hat die Frau, die er liebte, belogen... letztendlich war er sich aber bewusst, dass er Nihai so oder so verlieren würde. Er hat sie nicht getötet, sondern gerettet, aber sein Lohn war... ihre Ablehnung. Ich kann mir vorstellen, dass es für sie schwer ist, einen Mörder zu lieben." Es ist auch schwer, mich zu lieben. Oder ist es für mich in Wahrheit einfach nur schwer, zu lieben? Es ist jedenfalls nicht einfach gewesen, und es hat mich nicht... aber das ist Vergangenheit.

    Es wurde wieder hell im Kinosaal, und das Licht spiegelte sich auf dem Visier von Helias Helm und schimmerte leicht auf Linnalas blauer Haut. Linnala beobachtete aus den Augenwinkeln, wie sich die anderen Kinobesucher erhoben. Manche unterhielten sich über die Handlung des Films und die Hauptpersonen und über das Ende, nur auf den hinteren Plätzen hatte die Asari einen Streit mit ihrem turianischen Begleiter angefangen...

    "Dieser Abschaum hat mir die Sicht versperrt!", murmelte der Turianer wütend. "Können die diese Deckel nicht wenigstens abnehmen, wenn sie ins Kino gehen?"
    "Was glaubst du eigentlich, wie ich mich jetzt fühle? Du bist doch meinetwegen ins Kino gegangen, weil ich..."
    "Ach, lass uns gehen... du kannst mir ja die Handlung erzählen, von der habe ich - Konserve sei dank - ja nichts mitbekommen!"
    "Du bist so ein Spaßverderber, such dir doch ein anderes Spielzeug!"

    Linnala warf einen Blick zu Helia hinüber. "Wir sollten gehen", entschied sie. Und ich muss mir überlegen, wie ich es anstelle, sie für die nächste Zeit in meiner Nähe zu behalten... "Vielleicht wollen Sie ja noch mehr vom Vergnügungsviertel sehen...?"

  10. #20
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    14.15 Uhr

    Helia seufzte auf Linnalas Erklärung ihrer Sicht der Dinge hin. Sie hatte im Grunde Recht, auch wenn Helia sich ein Happy End gewünscht hätte.
    Als sich jedoch kurz darauf in den hinteren Reihen wieder ein Turianer über Helias Anwesenheit aufregte, war Helia wieder vollkommen in der Realität angekommen.
    „Was hat der für ein Problem, die Sitze in der hinteren Reihe sind erhöht und ich bin außerdem nicht grade ein Riese, der hatte mich doch nichtmal im Blickfeld...“, sagte sie leise und merklich gekränkt.

    Etwas lauter antwortete sie Linnala dann: „Ich weiß nicht genau… eigentlich habe ich Ihre Zeit ja schon genug in Anspruch genommen… aber andererseits hätte ich nichts dagegen, noch etwas mehr von Nos Astra zu sehen… Sie müssen mich nicht begleiten, wenn Sie noch was anderes vorhaben, ich würde mich bestimmt auch irgendwie alleine zurechtfinden.“
    Über das Ende lässt sich vielleicht streiten, aber der Film war wirklich gut und ohne Linnala hätte ich den nie gesehen. Wer weiß, was sie mir hier noch alles zeigen könnte? Hoffentlich kommt sie noch mit…

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