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  1. #111
    ME FRPG Only Avatar von Kain Thalia
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    Nos Astra - Obere Ebenen
    Anwesen von Dr. Orlow: Außenanlage,
    15:42 Uhr


    Der Drell blickte abwechselnd von seiner Hand zur Asari, als diese ihre biotischen Fähigkeiten verfluchte und mit aller Kraft versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Ihre unkontrollierten Biotiken sind immer noch eine tickende Zeitbombe. Falls ich noch länger gedenke mit ihr zusammen zu arbeiten, sollte ich ihr helfen die Kontrolle über ihre Kräfte zu erlangen. Ansonsten tötet sie eventuell nicht nur sich
    "Vergiss es, Nereus. Ich bin fertig“, erklang die Stimme einer Asari, die körperlich und beinahe auch geistig völlig am Ende war. Die kalten Augen von Nereus suchten unbarmherzig den Blickkontakt mit den asarischen Juwelen in Lyrias Gesicht. Das tiefe Schwarz musste der Pilotin förmlich auf der Netzhaut brennen, um dann im nächsten Moment ein Meer aus Eis in ihr heraufzubeschwören. „Verstehe“, lautete die knappe Antwort des Attentäters, der trotz alledem wachsam die Umgebung mit seinen anderen Sinnen überwachte. Waren das wirklich Vögel, die er gerade zwitschern hörte? Die Idylle des Gartens von Jekaterina wirkte angesichts der angespannten Lage reichlich deplatziert. Merkwürdig sie müssten längst die Kontrolle über die Systeme übernommen haben und doch ist nichts geschehen. Entweder wollen sie uns in das Haus und somit in die Falle locken oder aber sie sind alle glücklicherweise von mir getötet worden. Thalia warf über seine Schulter einen Blick zum Haus. Niemand war zu sehen. Doch ich werde nun nicht damit anfangen an glückliche Fügungen zu glauben
    "Meine Tasche! Im Kofferraum.", meinte Lyria zu Nereus und riss diesen somit kurz aus seinen Gedanken. „Falsch“, korrigierte der Drell die Asari kurzsilbrig und versuchte die Bilder der turianischen Leiche, die sich anstelle der Tasche im Kofferraum befand aus seinem Kopf zu verbannen. Das jahrelange mentale Training kam dem Attentäter dabei natürlich zu gute.
    Mittlerweile hatte Kain seine Hand wieder am Körper anliegen als er an der Pilotin vorbeischritt und einen Blick in das ramponierte Gefährt warf. Tatsächlich befand sich Lyrias Rucksack - genauso wie es der Assassine in Erinnerung hatte - auf dem Rücksitz des Skycars. Die feingliedrigen Finger der gesunden Hand des Drells legten sich augenblicklich um den Türgriff, um so Zugriff auf das teure Gut zu erlangen. Doch leider bewegte sich die Tür keinen Millimeter, da sich anscheinend das Chassis während ihrer Flucht aufgrund der Trümmereinschläge verzogen haben musste. Für den sonst so eleganten Künstler untypisch, riss Kain ein weiteres Mal unter erhöhtem Krafteinsatz an der Tür, die schlussendlich nachgab. Gerade als der Schuppenträger die Tasche zu fassen bekam, drang das Geräusch von Triebwerken an seine Ohren, welches ihn sofort herumfahren ließ. Thalia traute seinen Augen nicht, als er das Shuttle, welches genau genommen ein kleiner Transporter war, aus der Garage aufsteigen sah. Wie gebannt folgten die Iriden des Killers dem Flugobjekt, welches eine kleine Schleife in der Luft drehte ehe es in der Nähe des Skycars landete. Der Mantel von Kain wirbelte im starken Wind der Triebwerke umher als der Rucksack von Lyria neben dieser auf den Boden glitt. Die Lippen des Drell zeichneten das gewohnt schiefe Lächeln, da anscheinend Jekaterina die Flucht gelangen war und diese sie nun abholen würde. Etwas erschöpft ging Nereus auf den Transporter zu während sich dessen Ladeklappe öffnete. Dann blieb der Assassine abrupt stehen.

    Jekaterina fiel buchstäblich aus dem Transportmittel, schlug sich die Knie auf dem letzten Abschnitt der Laderampe auf ehe sie mit dem Gesicht voran im Gras ihres eigenen Gartens landete. Kain ballte seine unverletzte Hand zu einer Faust als der Grund für das sonderbare Aussteigen ebenfalls auf der Laderampe erschien. Der Kroganer schritt langsam mit gezogener Waffe auf die Menschenfrau zu und grinste über sein ganzes Gesicht. „Schön, dich wiederzusehen, Kain“, brummte die tiefe Stimme des Reptils. „Es drang sich mir immer mehr der Verdacht auf, dass dieser Angriff deine Handschrift trug und doch hatte ich gehofft, dass unser Zusammentreffen unter angenehmeren Umständen erfolgen würde“, antwortete der Drell und verfolgte die Bewegungen des Kroganers. „Unter angenehmeren Umständen, alter Freund?“, lachte das über zwei Meter große Alien als es Jekaterina an den Haaren packte und auf die Knie zwang, „Ich finde wir haben genau den richtigen Zeitpunkt abgepasst um über alte Zeiten zu plaudern“ Jekaterina schrie aufgrund der rüpelhaften Behandlung laut auf, da mittlerweile die Schmerzmittel in ihren Blutbahnen nachgelassen hatten. Gleichzeitig zuckte Thalia etwas zusammen, was dem Kroganer natürlich nicht entging. „Oh, wusste nicht, dass das kleine Schätzchen dir etwas bedeutet. Entschuldige bitte, früher hast du dir doch auch nichts aus Weibchen gemacht“, scherzte die Echse und musterte seine Beute ganz genau. „Zeiten ändern sich, Orkarr“, entgegnete Thalia und hatte dabei wirklich Schwierigkeiten seine aufsteigende Wut nicht in seinen Worten mitklingen zu lassen, „Lass sie gehen. Sie hat damit nichts zu tun, Kroganer“.

    Der Magen von Kain zog sich schmerzhaft zusammen als der Lauf der Kroganerwaffe über den Hinterkopf von Jekaterina strich. Jeder Augenblick könnte der Letzte sein in dem er seine Exfreundin noch lebend gesehen hatte. Aus den Augen der Menschenfrau schossen unaufhörlich die Tränen, sie sah aufgrund des geronnen Blutes in Kombination mit dem Schmutz gar furchtbar aus. „Bitte, bitte bii…“, weinte die Frau Doktor und blickte dem Assassinen dabei an als würde sie Hilfe bei ihm suchen. „Dein Vater vermisst dich, Kain. Auch wenn er dich bereits durch etliche andere Drell ersetzt hat, wirst du wohl immer sein Lieblingskind bleiben. Er hat schlussendlich doch deinen Wert erkannt und daher soll dich nach Hause holen“, Orkarr ließ die Waffe den Hals der Ärztin entlang wandern, „Auch ich muss zugeben, dass du wohl mein bester Schüler warst. Weißt du noch damals die guten alten Zeiten? Wie aufgeregt du warst nach deinem ersten Mord? Natürlich weißt du das, du elender Bastard kannst ja gar nicht vergessen“ Nereus spürte wie sich seine Muskeln anspannten und dunkle Energie sich in seiner Hand bündelte. Sein inneres Feuer war zurzeit dermaßen am Wüten, dass die blau-schwarze Aura, die seine Hand umgab, sehr bedrohlich aussah. Dem Koloss war dies natürlich nicht entgangen und sein diabolisches Grinsen verzerrte sich noch mehr. „Wird mein Musterschüler etwa wütend?“, fragte der Kroganer und drückte die Waffe nun gegen den Rücken seiner Geisel, „Ich habe immer diese Emotionslosigkeit gehasst, die man dir aufzwängte. Du hast nie gelebt, Kain. Du warst schon immer tot. Mal sehen ob dich das wieder unter die Lebenden bringt“. Die schwarzen Augen des Drell weiteten sich und Nereus versucht das Unausweichliche noch zu verhindern in dem er seine biotischen Kräfte entfesselte um Orkarr zu entwaffnen. Doch er war zu langsam.

    Ein dumpfer Schuss. Ein schriller Schrei. Das Geräusch herunterfallender Kühleinheiten. Ein dumpfer Schuss. Stille.

    Das biotische Geschoss schlug fulminant ein und ließ die Barriere von Orkarr lichterloh aufflammen. Der Riese blieb aber standhaft. Kain streckte seine Hand aus als könnte er nach Jekaterina greifen, doch die Menschenfrau schien unerreichbarer denn je. „Nein“, brüllte der Attentäter und dann wurde dieser Schalter in seinem Kopf umgelegt. Der Drell war nicht mehr er selbst, jegliche Kontrollmechanismen setzten bei ihm aus als er einen neuen biotischen Angriff formte. „Dafür lasse ich dich ausbluten, Kroganer“, erklang eine Stimme die nicht blutrünstiger hätte sein können. „Das werden wir noch sehen. Komm her!“, meinte Orkarr und schmiss unter seinem Kampfesgeschrei die Waffe weg. Der Drell schritt auf seinen Feind zu und schleuderte diesem einen Warp entgegen. Die biotische Explosion war gigantisch als das riesige Reptil mit einem Gegenangriff konterte, so dass Thalias Füße wegrutschten und er Mühe hatte sich auf den Beinen zu halten. Aber nicht nur der grüne Schuppenträger, sondern auch Orkarr musste um einen sicheren Stand ringen als es zur Explosion kam, denn mit dem kroganischen Häscher und dem Drellattentäter trafen in diesem tödlichen Duell zwei hervorragende Biotiker aufeinander. Die alten Wunden von Nereus brachen dabei auf, doch der Assassine fühlte keinen Schmerz. Er kannte ihn nicht mehr. Nur Hass, purer reiner Hass trieb ihn und ließ ihn an seine Grenzen gehen. Kain befand sich längst nicht mehr in der Realität. „Ha ha! Du bist besser geworden, Kleiner“, brüllte das Reptil als es auf Kain zu rannte. Nereus nahm die Herausforderung an und sprintete ebenfalls los. Elegant wie ein Vogel schwang sich der Drell vor dem Korganer in die Lüfte um dem Schlag des Fleischberges mit einer Flugschraube zu entgehen. Die grüne Hand leuchtete blau als sie auf die Rüstung des Feindes prallte und diese beachtlich am Rücken eindellte. Kroganisches Grunzen war die Antwort. Orkarr war für einen Kroganer nicht nur groß, sondern auch sehr wendig und so schoss sein Ellbogen in Richtung des Drellkopfs als sich der Koloss umdrehte. Im selben Moment jedoch ließ sich Thalia geschickt nach hinten fallen und entging somit dem gefährlichen Angriff. Vielmehr nutzte der Assassine den Schwung des Kroganers um diesen am Handgelenk zu packen und an sich heranzuziehen, so dass sich Orkarr mit seinem eigenen Plan konfrontiert sah und den Ellbogen des Attentäters küssen durfte. Trotz der nun blutigen Nase verschwand das Grinsen des Aliens nicht von dessen Gesicht. Begleitet von einem erneuten Schrei packten die kroganischen Hände ihren Feind um ihn dann durch die Luft zu schleudern. Schmerzhaft knallte Kain –wie einige Male zuvor an diesem Tag – mit dem Rücken gegen das Skycar von Lyria. Nichtsdestoweniger raffte sich Nereus wie durch ein Wunder wieder auf und fixierte mit seinen Augen das Ziel. Ein Messer flog durch die Luft und wurde als wäre es die einfachste Sache der Galaxie mit einer beiläufigen Armbewegung von Orkarr abgewehrt. Die kurzen Finger des außerirdischen Reptils winkten den Drellgegenspieler zu sich, damit der Tanz weitergehen konnte.

    15:53 Uhr

  2. #112
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    Anwesen von Dr. Orlow
    15:44 Uhr


    Zuerst starrte Nereus sie nur an. Einfach an. Aus diesen unendlich schwarzen, kalten Augen. Lyria fühlte sich an ihre Ausbildungszeit erinnert. Wie die der Ausbilder taxiert hatte... Eine Asari zwischen all den Turianern... Der Drell starrte sie auf dieselbe Weise an. Abschätzend. Bewertend. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken. Sie starrte erschöpft zurück, schluckte hart. Würde aber nicht weggucken. In ihren Blick stand es geschrieben:
    Fick dich doch einfach.
    "Falsch."
    Die Asari hob eine Augenbraue. Hatte sie laut geredet? Aber der Attentäter meinte lediglich ihre Tasche, nicht ihre rein subjektive Situationseinschätzung. Während er sich an der Taxitür zu schaffen machte, lehnte die Pilotin den Kopf gegen das Skycar und atmete noch einmal tief durch. Ihr war immer noch kotzübel. Gleichzeitig knurrte ihr Magen, ihre Hände waren kalt, sie spürte ein Zittern im Nacken und heiße Nadeln hinter der Stirn stecken. Die Kopfschmerzen waren echt übel, als würde ein Triebwerk direkt neben ihr gezündet werden, oder...
    Moment mal! Das Treibwerk war gar nicht in ihren Kopf! Stattdessen schwirrte gerade ein Shuttle heran landetet auf der anderen Seite des Taxis. Die Tasche landete vor ihren Füßen, sie sah den Drell gerade noch um das geparkte Shuttle herumgehen. Sie konnte nicht sehen, was sich jenseits des Shuttles abspielte und alles was sie hörte war ein dumpfes, dröhnendes Wummern. Erst mal egal. Die Tasche.
    Sie langte nach vorn, griff ins Leere. Erst beim dritten Versuch gelang es ihr, das verdammte Ding zu öffnen.
    Ein Mantel. Oberteil, Hose. Bild. Leck mich doch, sie müssen noch irgendwo hier sein... Sie gab die Hoffnung gerade auf, als sie mit klammen Fingern die Packung ertastete. Ein Seufzer entfuhr ihren Lippen. Sie öffnete die Büchse der Pandora, die den Stein der Weisen, dass Allheilmittel enthielt. Ihre Hand zitterte, als sie die objektgewordene Hoffnung aus der Schachtel befreite, sich in den Mund steckte und anzündete. Herber Rauchgeschmack füllte ihre Mundhöhle, sie schloss die Augen und inhalierte tief.

    Man hätte sie bestenfalls als 'Gelegenheitsraucherin' bezeichnen können, eine wirklich heftige Phase mit den Glimmstängeln hatte sie nie gehabt. Aber an manchen Tagen, da war der einzige Lichtblick eine Zigarette. Und bei der ewigen Verdammnis, dieser beschissene Tag gehörte von vorne bis hinten dazu. Ihre Muskeln entspannten sich, der Hunger blieb, die Übelkeit nahm nur wenig ab, dafür meinte sie, dass das zittern nachließ. Vielleicht auch nur Teil der süßen Illusion. Völlig gleichgültig. Sie hatte kaum zweimal inhaliert, als sie den Schuss hörte. Ein erstickter Schrei. Gefolgt von einem schrillen

    "Nein!"

    Sie riss die Augen auf. Das erste Dutzend Flüche ausstoßend, das ihr in den Sinn kam versuchte sie, sich in Bewegung zu setzen. Ihre Beine gehorchten, wenn auch nur unter Protest. Vorsichtig stützte sie sich an dem Shuttle ab, schob sich langsam nach vorn, bis zu dem Kofferraum. Sie riskierte einen Blick hinüber und was sie sah, lies sie in Eiseskälte erstarren.
    Die Ärztin, Dr. Orlow, lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Rasen, eine blutrote Blume erblühte unter der Frau. Die Blüte breitete Blatt um Blatt aus, der Blutverlust war gewaltig. Und diese dunkle, selbstsichere Stimme in ihrem Kopf flüsterte, dass es ihre Dickköpfigkeit gewesen war, die die Frau das Leben gekostete hatte. Oder wer hatte sie denn ohne Deckung in die Garage gestoßen? Dieses dunkle Gefühl sickerte durch ihren Geist, verschaffte ihr aber auch eine kalte, bittere Klarheit. der Schwindel war weg. Das Dröhnen noch da, aber leiser. Dahinter hörte sie Stimmen der Vergangenheit:
    "Nicht so schnell! LYRIA! NICHT SO SCHNELL!"
    Kelvins letzte Worte. Ihr Fehler.

    Sie verließ ihre Erinnerungen und konzentrierte sich auf die Szene vor ihr. Nereus preschte auf einen Kroganer zu, dunkle Schemen wirbelten um die beiden Gestalten, immer wieder unterbrochen von grellen, kleinen Blitzen. Gerade packte der gewaltige Kroganer den Drell und warf diesen wie eine Spielzeugpuppe durch die Luft. Sein Aufprall war hart, das Taxishuttle mittlerweile völlig verkehrsuntauglich.
    Fuck. Was mach ich jetzt?
    Sie musste Nereus irgendwie helfen, der Drell sah nicht gut aus und diesem Kroganer ging es viel zu gut. Das Problem war, dass es ihr noch viel miese ging als dem Attentäter. Der war allerdings wütend, Zorn bedeutete, dass er Fehler machen würde. Gegen einen kaltblütigen Gegner hatte der Drell so keine Chance. Und oh Scheiße, dieser Kroganer war ruhig. Kaltblütig. Überraschend diszipliniert. Sie musste irgendetwas tun.
    Biotik keine Option. Nahkampf unmöglich zu gewinnen. Bleibt die Pistole.
    Plötzlich flog ein Schemen durch die Luft. Zwar konnte der Kroganer das Messer ohne Probleme abwehren, aber es erinnerte die Asari an etwas.
    Messer. Werfen ineffektiv. Aber wenn ich nah genug rankomme und er nicht mit mir rechnet... Im schlimmsten Fall wäre er abgelenkt, sodass Nereus ihn erledigen konnte. Aber sie musste ungesehen an ihn heran.
    Shutteltür!
    Sie sackte mehr zurück als dass sie sich koordiniert bewegte, aber immerhon lag sie jetzt vor der Tür, die Nereus eben aufgerissen hatte. Sie schob sich auf die Rückbank, hoffte, dass sie niemand sah, dass der Drell noch etwas durchhalten würde. Rauchschwaden umneblten ihren Kopf, die Zigarette im Mundwinkel, das Messer in der Hand. Sie kauerte jetzt direkt hinter der gegenüberliegenden Tür. Ein tiefer Zug, dann hob sie den Kopf. Und starrte in eine wilde, verzerrte Fratze. Das Taxi erbebte, als der Kroganer dagegen prallte, ob von sich aus oder durch Nereus konnte Lyria nicht sagen. Aber die Echse war da, direkt hinter der Tür. Die Asari lies sich auf den Rücken fallen und trat mit aller verbliebenen Kraft gegen die Tür. Viel war’s nicht, aber die mitgenommene Chassis gab dennoch nach. Es klirrte, sie hörte ein Grunzen.
    „Was zum…“, der Kroganer wischte sich etwas aus den Augen, dann sah er sie.
    „Na sieh mal an. Wen haben wir denn da?“ Lyria spürte Panik in sich aufsteigen, doch noch hatte sie sich unter Kontrolle. Sie hob eine Hand.
    „Hey Pizzafresse. Such dir nen anderen Tanzpartner, der Drell geht mit mir zum Ball.“
    „Ach ja?“ Blauschwarze Schwaden umwirbelten des Kroganers Gestalt, sie Luft knisterte. Lyria gab ihm keine lange Pause, versuchte noch einmal zu treten, doch ihre Beine versagten den Dienst. Im letzten Moment erkannte sie, dass Flucht die einzige Möglichkeit war und rollte sich von der Sitzbank herunter, fiel auf den Bodenraum. Ein unglaublich schrilles Knirschen erdrang, das Transportmittel wurde heftig durchgeschaukelt. Das Messer glitt ihr aus der Hand, der Hühne war über ihr. Sie drehte den Kopf, blitze zuckten durch ihren Nacken.
    „Komm her!“
    Sie spuckte die Zigarette und traf genau sein Auge, er schrie auf. Dennoch war sie ohne Deckung, hatte keine Ahnung, wohin das Messer gefallen war. Sie hoffte, betete, dass Nereus bald eingreifen würde…

    15:53 Uhr

  3. #113
    ME FRPG Only Avatar von Kain Thalia
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    Nos Astra - Obere Ebenen
    Anwesen von Dr. Orlow: Außenanlage,
    15:53 Uhr


    Der Brustkorb des Attentäters hob und senkte sich relativ schnell, man sah dass der Atem des Drell nur schwer ging. Trotz aller Wut hatten ihm die kroganischen Angriffe doch körperlich zugesetzt und Thalia wusste nicht wie lange er diesen intensiven Kampf noch überstehen würde. Er wusste aber, dass er nicht eher ruhen würde bis dieses Duell einen eindeutigen Sieger hervorgebracht habe. Kain spuckte Blut, welches aus der Wunde seiner schuppigen Lippen stammen musste. Nichtsdestoweniger ruhten die schwarzen Augen auf dem kroganischen Monster, sie schienen beinahe fasziniert von dem Anblick. Nereus ließ sich nicht zweimal bitten, als Orkarr ihn mit seiner Handbewegung provozierte und so umhüllte der Biotiker sich erneut mit den bläulichen Funken und streckte seinen Geist nach einem der gehackten Sicherheitsmechs aus, die immer noch teilnahmslos in der Nähe des Skycars vor sich hin summten. Die anderen Droiden nahmen es nicht einmal zur Kenntnis, dass ein Objekt aus ihrer Netzwerktopologie entfernt wurde, als die Maschine anfing zu schweben. Daraufhin schleuderte die grüne Hand ihr Geschoss in Richtung des Feindes. Orkarr machte sich nicht die Mühe diesen Angriff abzuwehren, sondern kassierte den Treffer. Der Mech zerschellte wie ein marodes kleines Fischerboot an dem Kroganer, der wie ein Fels in der Brandung stand. Die metallischen Einzelteile schrammten zwar sowohl über die Rüstung als auch die Haut des Aliens und rissen teilweise tiefe Furchen, beeindruckten aber den gestandenen Krieger keineswegs. Nein, sie entlockten ihm sogar ein Lachen. In diesem Moment wurde klar, dass Orkarr lediglich zur eigenen Belustigung ein Spiel mit dem Drell trieb. Ein Spiel, dessen Ausgang zu diesem Zeitpunkt relativ vorhersehbar wirkte.

    Mit dem Arm wischte sich der Koloss das Blut aus dem Gesicht und schritt langsam auf Thalia zu. Kain kam seinem Erzfeind entgegen, zückte aber mit der unverletzten Hand seine Carnifex. Die Waffe zitterte ungewohnt als wieder das Geräusch abgefeuerter Schüsse über das Anwesen hallte. Mehrere kurz hintereinander abgegebene Schüsse sausten durch die Luft während die beiden Kontrahenten aufeinander zugingen. Einige von ihnen fanden nicht ihr Ziel, die körperlichen Anstrengungen forderten nun ihren Tribut. Andere Projektile der Feuersalven schlugen ein und verpufften in der Panzerung. Nereus, einer der zielsichersten Attentäter dieser Galaxie, war nicht mehr in der Lage den großen Kopf seines Gegners zu treffen. Dann folgte die Antwort des Kroganers. Orkarr stieß sich mit seinen kräftigen Beinen vom Boden ab und sprintete los. Es wirkte als würde eine wildgewordene Herde ihr armes Opfer verschlingen und dann überrennen, als der bullige Körper den Drell rammte. Es ging alles so schnell, dass Kain gar nicht wusste wie ihm geschah, als seine Füße den Bodenkontakt verloren. Die Carnifex landete sanft im Gras als ihn erneut die starken kroganischen Hände packten. Orkarr rannte wie ein Wahnsinniger in den grünen Schuppenträger hinein, um ihn dann mit voller Wucht in das Skycar zu treiben. Instinktiv spannte Nereus seine Muskeln an, damit diese wenigstens einen gewissen Schutz beim Aufprall boten. Mit einem Schlag wurde ihm alle Luft aus den Lungen gepresst. Sein Blickfeld verschwamm und seine Gliedmaßen wirkten unglaublich schwer, sein Körper unglaublich schlaff. Der Kroganer trat nach geglücktem Angriff zwei Schritte zurück und gab sein Opfer frei, welches augenblicklich auf die Knie sank. Ein lautes Lachen ging von dem Alien aus, als Kain sich mit letzter Kraft wegrollte und somit einem Schlag auf das Gesicht entging. Die Bewegung des Assassinen war dabei aber so unkoordiniert, dass dieser nicht auf seinen Füßen, sondern mit dem Rücken im Gras landete. Gerade als die verschwommenen Bilder, sich wieder zu einem halbwegs klarem Ganzen zusammenfügten, erkannten die schwarzen Iriden des Killers eine Bewegung des Taxis. Wie durch Zauberhand knallte die Tür des Gefährts gegen die Riesenechse und ließ diese sogar ein wenig einknicken. Der Kroganer hatte wohl mit diesem Angriff nicht gerechnet. Fetzen einer kurzlebigen Konversation drangen an die Gehörgänge des Drell. Lyria, ging es ihm durch den Kopf.

    Dann bebte das Skycar, die Asari hatte den Kroganer nun auch zu ihrem Feind gemacht. Auch wenn ich dich nicht retten konnte, Jekaterina, so werde ich wenigstens versuchen sie zu retten. Mit letzter Kraft kämpfte sich Nereus wieder auf die Beine. Die verletzte Hand hielt seine rechte Seite, die von unangenehmen Nadelstichen heimgesucht wurde. Die Andere ballte er zu einer Faust, welche augenblicklich von dunkler Energie umströmt wurde. Die nächste Szene würde definitiv unschön werden und Thalia hatte mehrmals in seinem Leben darüber nachgedacht, ob er diese Technik jemals wieder anwenden sollte. Biotik war schließlich ein Geschenk, das das Leben des einzelnen oder vieler erheblich erleichtern konnte. Und doch hatte diese grausame Galaxie sie verdorben, sie korrumpiert, es notwendig gemacht, dass man auf sie im Kampfe zurückgreifen musste. Sie wurde zum Fluch. Nichtsdestoweniger war Biotik schnell und tödlich. Beides Attribute, die ein Attentäter nur zu gut gebrauchen konnte. Die Augenlider des Drells schoben sich über dessen Augen während er den Angriff formte. Das Raubtier spürte die Energie, welche um ihn herum alles durchfloss und entschlossen griff Kain nach ihr. Diese Technik war anders. Sie war nicht schnell, sie brach niemandem das Genick oder riss ihn in zwei Hälften. Sie zerschmetterte nicht den Feind. Nein, sie ließ ihn leiden. Potenzierte die Schmerzen, entzog ihm die Lebensenergie und stärkte den Angreifer. Sie war grausam wie ein Parasit, der sich schmerzhaft seinen Weg in den Körper des Wirts bahnte und diesen bis auf den letzten Tropfen Blut aussaugte. Kain hatte damals nicht glauben könne wie ausgerechnet eine solch elegante Asari ihm eine dermaßen widerwärtige Form der Biotik beibringen konnte. Die Augen von Thalia öffneten sich langsam und die düstere Leere in ihnen wirkte noch finsterer als sonst. Schwarz wie die dunkelste Nacht funkelten sie bedrohlich im blutverschmierten Gesicht des Assassinen und verliehen diesem ein unnatürliches Aussehen. Durch seine Augen blickte man direkt in den tiefen Abgrund, der einen zu verschlingen drohte. Die Aura, welche den Drell nun umspielte, hätte nicht beängstigender und bedrohlicher sein können. Und doch besaß sie etwas faszinierendes, sie wirkte beinahe malerisch als sich ein langgezogener blauer Schweif um seinen Körper schwang. Die Faust löste sich und Nereus öffnete seine Hand, die auf Orkarr gerichtet war.

    Der Kroganer widmete sich gerade der Asari als er plötzlich in seinen Bewegungen langsamer wurde. Seine Barriere war nach den vielen Angriffen zu schwach, um nun aufzuhalten, was Kain entfesselt hatte. Die Echse zog sich aus dem Taxi zurück und blickte den Drell ungläubig an. „Woher…wie? Arrrgh“, fragte der Feind ehe er sich mit beiden Händen an den Kopf fasste und sein Gesicht vor Schmerzen verkrampfte. Nereus rührte sich nicht. Er drang indes immer weiter in das Nervensystem des Kroganers vor und hinterließ auf seinem Weg nur verbrannte Synapsen. Die Beine des Koloss zitterten und gaben nach. Er fiel auf die Knie und ein animalischer Schmerzensschrei durchschnitt die Luft. Während das Alien einen Todeskampf ausfocht, raffte es sich dennoch wieder auf und schleppte sich zu Nereus, der scheinbar an Vitalität dazuzugewinnen schien. Man sah, dass Orkarr bei jedem Schritt unter höllischen Schmerzen leiden musste, doch dieser biss buchstäblich die Zähne zusammen und versuchte seinen Peiniger zu stören, um sich so aus dessen eisiger Umklammerung zu befreien. Schnaufend fiel der Kroganer erneut zu Boden und blieb direkt vor dem Drell im Gras liegen. Die kräftigen Finger des Verwundeten krallten sich in die Erde und hasserfüllt blickten die Reptilienaugen hinauf. Nereus thronte über dem Kroganer und starrte zurück. Heftiger als die schlimmste biotische Explosion trafen sich ihre Blicke, doch im Gegensatz zu Orkarr rührte Kain sich nicht. In diesem Moment wurde klar wieso ein Wesen wie Nereus von Pontos Ashynn geschaffen worden war. Nereus war ein Todesengel für den Schmerz, Leid und Tod in diesem Augenblick an Bedeutung und Faszination verloren hatten. Er war ein Wesen, welches nicht davor zurückschreckte den nächsten Schritt zu gehen um den Feind emotionslos auszulöschen ohne sich dabei von der Magie des Tötens irritieren zu lassen. Selbst der kaltblütige Orkarr, dessen Eingeweide sich anfühlten als würden sie brennen, hatte nicht mit solch einer Herzlosigkeit gerechnet.

    Der Todesbringer blickte hinüber zum Skycar. „Lyria, ich habe nicht mehr die Kraft, um ihn eigenständig zu töten“, sprach Kain mit einer seltsam verzerrten Stimme, „Töten sie ihn!“

    15:56 Uhr
    Geändert von Kain Thalia (21.11.2012 um 17:48 Uhr)

  4. #114
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    15:54 Uhr


    Eine kräftige Hand hatte sie gepackt, Speichel tropfte auf ihre Jacke. Der Kroganer über ihr, keine Chance weiterzumachen. Das Ende war gekommen.
    Hab bis zum Letzten gekämpft, du wärst stolz, Vater. Doch gerade als Lyria das Undenkbare tat und sich ihrem Schicksal fügte, passierte etwas seltsames: Die Augen der Echse wurden weit, schienen in die Ferne zu blicken, er ließ die Pilotin los und drehte sich um. Dumpf prallte sie auf den Boden, die Welt hüpfte auf und ab. Ein Grunzen bahnte sich seinen Weg von ihren Lippen. Sie lag auf dem Rücken. Keine Kraft mehr, aber irgendetwas passierte. Und es war überlebenswichtig, dass sie mitbekam was.

    Na los hoch mit dir!
    Warum kannst du nicht einmal die Klappe halten?
    Immerhin geht es hier um meinen Hintern.
    Du mich auch!


    Dennoch hob sie langsam den Arm, griff nach der Rückbank, drückte sich allmählich nach oben. Langsam, mit zitternden Muskeln kam sie zum Sitzen. Dann fuhren Nadeln in ihren Kopf, schossen durch ihren Schädel und zerfetzten ihr Trommelfell. Ihre erste Reaktion war, sich die Hände auf die Ohren zu pressen, doch in ihrer derzeitigen Lage fielen diese reglos nach unten. Der Schrei des Kroganers würde sie noch Tagelang verfolgen. Doch bald schon ließ der helle Pfeifton wieder nach. Jetzt konnte Lyria die Gestalt des Bastardes sehen, ein Häufchen Elend.
    Er lag bäuchlings vor Nereus im Gras, schwarze Schwaden stiegen von ihm auf, fast wie Feuer. Lyria schluckte hart. Sie hatte so etwas schon einmal gesehen, und es war nicht schön gewesen. Was Nereus da tat war so ziemlich die übelste Art jemanden zu töten, die die Asari sich vorstellen konnte. Abgesehen von Ertränken vielleicht.
    Es dauerte eine Weile, ehe sie Den Blick des Drells bemerkte.

    „Lyria, ich habe nicht mehr die Kraft, um ihn eigenständig zu töten“, sprach Kain mit einer seltsam verzerrten Stimme, „Töten sie ihn!“

    Sie starrte zurück. Hatte er wirklich gerade...?
    Sie hatte schon ein 'Fick dich, du Bosch'tet! auf der Zunge liegen, als sie wieder von dieser dunkleren Stimme unterbrochen wurde:
    Eigentlich erlöst du diesen krogansichen Bastard damit.
    Leck' mich, wenn er jemand wehrlosen töten will, soll er das selber tun! Es gibt da eine Grenze...
    Schätzchen, du warst noch nie in so einer Situation! Und so wie dieser krogonaische -unschöne turianische Personenbezeichnung- drauf ist, wirst du ihn nur damit stoppen.

    Der Pilotin wurde schlecht. Sie wusste, dass sie recht hatte. Es war eine... Der Situation angemessene Handlung. Sie grunzte. Die Pistole? Nein, das würde sich falsch anfühlen. Das Messer. Es lag dort, wo sie eben noch gesessen hatte. Wie eine Spinne, der man ein Bein ausgerissen hatte, tastete ihre Hand nach dem Mordwerkzeug. Mit klammen Fingern ergriff sie es. Sie starrte unentwegt Nereus in die Augen. Abscheu lag in ihren Blick. Dann schob sie sich langsam aus dem Shuttle, knickte ein, saß auf den Knien. Immer noch hatte sie die Augen auf den Drell gerichtet, musste die Hände zu Hilfe nehmen um nach vorn zu robben. Schließlich saß sie auf dem Rücken des Kroganers. Ihr Kiefer knirschte, ebenso die Zähne. Ohne den Blick zu senken ergriff sie die Knochenplatte der Echse, zuckte zurück. Ein elektrischer Schlag, ausgelöst durch die biotische Energie. Sie griff erneut danach, alle Muskeln zitterten. Sie hob das Messer, wie in der Nahkampfausbildung gelernt, die Klinge nach unten. Sie starrte Nereus in die Augen. Diese tiefen, kalten Augen. Und füllte sie mit Abscheu, ehe die Klinge nieder fuhr. Ein Ruck ging durch ihren Arm, spastische, schwache Zuckungen liefen durch den Körper unter ihr. Mehr nicht, es war vorbei. Sie starrte den Drell, der nun seine Konzentration fallen lies, immer noch an.

    "Fick dich." Sie griff nach den Zigaretten, "Mach's das nächste Mal selbst." Eine Faust hatte sich in ihrem Magen gebildet, eiskalt schlossen sich die Finger. Es war mehr als muskelbedingtes Zittern, als sie sich den nächsten Glimmstängel anzündete.
    Als sie den Blick endlich abwandte, erblickte sie Dr. Orlow. Die Ärztin schwamm in einer Lache ihres Blutes. Ihre Schuld. Sie hob die Hand mit der Packung.

    "Nimm Eine."

    Sie konnte förmlich spüren, wie er widersprechen wollte, die rollte nur den Kopf, sah ihn ausdruckslos an.
    "Schnauze! Ich bin mindestens dreimal so alt wie du. Nimm Eine."
    Du wirst sie brauchen.

    10:58 Uhr

  5. #115
    ME FRPG Only Avatar von Kain Thalia
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    Anwesen von Dr. Orlow: Außenanlage,
    15:55 Uhr


    Selbst die vitalisierende Wirkung des biotischen Gedankengriffs konnte nicht die Erschöpfung kompensieren, die dem Drell in den Knochen steckte und so war er nun auf Lyrias Hilfe bei der Beseitigung des Kroganers angewiesen. An diesem Morgen hatte die Asari viel einstecken müssen, war sie denn überhaupt noch in der Lage Orkarr zu töten? Und selbst wenn ihr Körper der Belastung standhielt, würde es ihr Verstand ebenfalls verkraften? Lyria war im Gegensatz zu Nereus keine ausgebildete Attentäterin. An ihren blauen Fingern mochte zwar genügend Blut kleben, doch besaß die direkte Konfrontation mit dem Feind eine Intensität, die sich essenziell von der einer Weltraumschlacht unterschied. Nereus wusste nicht wie lange er den Angriff auf das Nervensystem seines Opfers fortsetzen konnte und hoffte einfach, dass Lyria erkannte wie notwendig ihr Handeln in dieser Situation war, denn langsam aber stetig verließen den Drell seine Kräfte.

    Im Gras des Gartens krümmte sich Orkarr, der fortwährend unter Schmerzen litt. Merkwürdige Laute, die man lediglich als Beschimpfungen interpretieren konnte, kamen über seine Lippen. Immer noch stand Thalia vor dem riesigen Koloss, dessen Körper im Gegensatz zu seinem Willen gebrochen schien. Nereus ignorierte ihn und beobachtete Lyria. Die Blicke des Drell und der Asari trafen sich. Die Verachtung und Abscheu, die die Pilotin dem Attentäter entgegenschmetterte, war unverkennbar, doch Kain strahlte dieselbe Gleichgültigkeit aus wie zuvor. Selbst als Lyria sich zum Kroganer quälte, rührte Thalia sich nicht. Er wunderte sich auch nicht, dass die Asari zum Messer und nicht zur Schusswaffe griff, um Orkarr ins Jenseits zu führen. Sie würde niemals einen Wehrlosen feige erschießen.

    „Möge deine irrgeleitete Seele ihren Frieden finden“, sagte Kain zu Orkarr und schaute dem Kroganer ein letztes Mal in die gelblichen Augen bevor dieser starb. Wieder einmal hat eine Person aus meiner Vergangenheit den Tod gefunden, dachte sich der Drell als er durch die biotische Verbindung genau spürte wann das kroganische Feuer erlosch und die Dunkelheit Orkarr bittersüß umarmte. Eigentlich hätte sich in diesem Augenblick Erleichterung in des Schuppenträgers grünem Körper breitmachen müssen, doch die Anspannung fiel komischerweise nicht von ihm ab. Zuviel hatte sich heute Nachmittag ereignet und all die schlimmen Ereignisse der letzten Stunden hatten Kain in seiner positiven emotionalen Entwicklung zurückgeworfen. Er verfiel wieder in alte Verhaltensmuster. Nereus, die Tötungsmaschine, übernahm die Kontrolle um Kain sicher durch diese dunklen Zeiten führen zu können. „Es tut mir leid, Lyria. Aber es war notwendig Orkarr zu töten. Die Galaxie wird ihm nicht nachtrau...“, erklärte der Drell mit eiseskalter Stimme. „Fick dich“, unterbrach ihn die Asari, welche sich eine Zigarette griff, „Mach's das nächste Mal selbst." Thalia ging gar nicht erst auf die Beleidigung seiner Gefährtin ein. „Jemand wie er weiß, dass ein solcher Tag wie heute kommen würde. Er hatte bereits lange Zeit zuvor sein Leben verwirkt“, beendete der Attentäter vorerst die Konversation und ignorierte Lyria, als diese ihm eine Kippe anbot.

    Als wären seine Füße aus Blei setzte dann Thalia vorsichtig einen Fuß vor den anderen und schritt mit zittrigen Knien auf die Leiche von Jekaterina zu. Der Körper der Menschenfrau befand sich in Wirklichkeit nur wenige Meter entfernt und doch bildete sich der Drell ein, dass ein ganzer Tagesmarsch zwischen ihm und den Überresten lag. Die schwarzen Augen erblickten die Carnifex, welche er vorhin verloren hatte und die nun im Gras lag. Langsam umschlossen die filigranen Finger das kühle Metall und verstauten anschließend in einer flüssigen Bewegung die Schusswaffe während Kain der Toten immer näher kam. Es war nun Stille im Garten eingekehrt. Hatten selbst die Vögel die Flucht ergriffen?

    Schwer wie ein Felsbrocken, der sich von seiner schützenden Klippe löste und nun tief in die stürmische See stürzte, fiel Thalia neben der Leiche auf seine Knie. Kain schaute sich um und konnte nicht fassen, dass sich überall so viel Blut befand. Das Blut, welches heute Morgen noch durch die Adern seiner Exfreundin geflossen war. Jekaterinas Blut. Allmählich bröckelte nun auch die heile Fassade des Attentäters und man erkannte deutlich die Erschöpfung in seinem Gesicht. Nereus konnte tatsächlich noch nicht fassen was hier vor wenigen Momenten geschehen war. Seine Hand strich durch das Gras. Es fühlte sich nass an.

    Die Augen des Drell fixierten die blutige Hand vor seinem Gesicht. Wie verzaubert studierten sie das Menschenblut, welches nun die grüne Schuppenhaut zierte. Die Anspannung fiel schlussendlich doch von ihm ab und ließ einen gebrochenen, verletzten und müden Mann zurück. Kain seufzte laut und ließ seine Schultern hängen. Sie ist tot und ich fühle mich trotzdem so leer. Wieso?. Als hätte es der Zufall genau so gewollt, landete ein Regentropfen in seiner Handfläche und riss Nereus aus seinen Gedanken. Thalia richtete daraufhin den Blick gen Himmel und erkannte wie sich ein dunkles Wolkenband bedrohlich über ihm aufbaute. Es würde nicht lange dauern bis der Himmel seine Schleusen öffnen und der Regen die blutigen Spuren dieses Nachmittags verwischt haben würde. Vorsichtig machte sich Nereus nun daran den Körper der Toten umzudrehen, so dass er in Jekaterinas Gesicht blicken konnte. Schlaff und beinahe schon friedlich entspannt lag die Menschenfrau in den Armen des Drell-Attentäters als dessen Augen sie ausdruckslos anstarrten. Thalia strich ihr mit dem Handrücken über die Wange eher er die Augen der Ärztin schloss. Wo war nur jetzt der beruhigende Wasserfall aus seinen Träumen? Die Oase der inneren Ruhe schien in weite Ferne gerückt zu sein. Die Illusion eines friedlichen Lebens war zerstört und lag in Scherben. Eine davon befand sich gerade in seinen Armen.

    Der Zweifel packte ihn. Hasserfüllte Klauen kratzten an seinem Herzen, versuchten es in Stücke zu reißen und doch ließ Kain sie gewähren. Schließlich war es sein eigener Hass, der ihn aufzufressen drohte. „Verzeih mir“, kam es dem Drell über seine Lippen als er wieder die Sehnsucht nach dem süßen Schmerz spürte. Der Attentäter blickte zu seinem Arm. Die Narben vergangener Selbstverstümmelung fühlten sich an als würden sie sich in sein Fleisch brennen. Sie pochten förmlich und nur zu gerne hätte Kain sie aufgeschnitten. Doch die Gedanken an Jekaterina hielten ihn davon ab zum Messer zu greifen. Sie hatte ihn damals in dieser grauenvollen Nacht erwischt als er nach einem Attentat die Klinge tief in seinen Arm getrieben hatte. Trotz ihrer bedingungslosen Liebe hatte sie ihn damals dafür verurteilt.

    Bilder aus alten Tagen stiegen in dem Drell auf. Sein perfektes Gedächtnis ließ die Erinnerungen beinahe real wirken und so würde Kain den Moment nie vergessen als er Frau Doktor Orlow kennenlernte. Da war er. Diese dunkle Gasse in den unteren Ebenen hier auf Illium. Blut. Sein Blut. Die Wächter der toten Zielperson hatten die Verfolgung aufgenommen. Nur durch eine List hatte er sich einen Vorsprung erkämpft, doch die Zeit lief ihm davon. Die Situation schien ausweglos. Er stürzte, schlug sich die Knie auf. Man reichte ihm die helfende Hand. Jekaterina. Sie hatte gerade die Armen besucht, die sich keine teure Behandlung leisten konnten. Ihre Haare dufteten wunderbar. Sie half ihm auf. Ihre zarten Hände stützen seinen verletzten Körper. Ohne Fragen zu stellen rettete sie ihn. Gewährte ihm Unterschlupf. Versorgte die Wunden. Liebte ihn. Heiß und innig. Ihre schwarzen Haare lagen wild. Ein zartes Lächeln. Sie schlief ein. Für ihn, ein kurzweiliges Abenteuer. Er wollte die Frau nicht in Gefahr bringen. Für sie, die große Liebe. Eine feste Zukunft. Ich hätte dich retten können. Habe ich die falsche Entscheidung getroffen als ich Lyria und nicht dir gefolgt bin?

    Der angekündigte Regen prasselte nun auf das Anwesen nieder und komplettierte die Szene. Sie wirkte grotesk, da Kain immer noch keinerlei Emotion zeigte. Er hielt die Frau in seinen Armen als wäre nichts Schlimmes passiert. Als würde Jekaterina friedlich schlafen. Nur zu gern hätte Thalia etwas daran geändert, doch er konnte einfach nicht. Es war ihm nicht vergönnt sie aufzuwecken oder etwas anderes als Hass in diesem Moment zu spüren. Doch auch dieser würde irgendwann weichen und ehrlich gesagt fürchtete sich der Drell davor, denn dann käme die finstere Leere wieder über ihn. Lediglich der zittrige Tanz, den die Carnifex in seiner Hand veranstaltete, ließ darauf schließen, dass etwas in dem Attentäter wütete. Kain entsicherte die Waffe und blickte noch einmal zu Lyria ehe er sich die schwere Pistole seitlich an den Kopf setze. Die schwarzen Augen des Drell wandten sich vom Blick der Asari ab, wirkten weiterhin unbeteiligt und starrten vor sich hin. Seine Atmung ging ruhig und gleichmäßig. Hätte seine Hand mit der Schusswaffe nicht so stark gezittert, würde der Attentäter das Bild eines entspannten Mannes abgeben, der mit sich selbst und der Welt im Reinen war.

    Nereus hatte schon oft an Suizid gedacht. Mehrmals wollte er seinem Leid ein Ende setzen in der Hoffnung durch seinen Tod endlich etwas Licht in diese dunkle Galaxie bringen zu können. Oder um zumindest die Wesen beschützen zu können, die ihm etwas bedeuteten. War er doch bis jetzt nicht nur für seine Feinde ein Todesbote gewesen. Der Tod, die Erlösung, aber wäre in seinem Fall ein Geschenk. Solch eines, welches er in seinen Augen nicht verdient hatte. Gab es überhaupt eine Erlösung für ein Monster wie ihn? Was käme nach dem tödlichen Schuss? Lyria würde sich durchbeißen. Sie ist hart im Nehmen. , dachte der Assassine und versuchte krampfhaft seine Hand ruhig zu halten. Es gelang ihm nicht. Würde er Jekaterina folgen? Selbst wenn er den Göttern mit offenen Armen entgegentreten würde, hieße das nicht, dass sie seine Umarmung erwidern. Zu schwer wog die Last der Sünde auf seiner Seele. Existenzen zu beenden ist ein blutrünstiges Handwerk. Ein Leben zu retten hingegen, ist reine Kunst. Ich wollte immer Künstler sein und doch malte ich nur schwarz

    16:00 Uhr

  6. #116
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    15:58 Uhr


    Die Kälte kroch durch ihren Körper. Im Magen hatte es begonnen, breitete sich nun langsam über die Gliedmaßen aus. Sie inhalierte tief, doch statt der gewohnten Entspannung schmeckte sie nur den bitteren, ekligen Rauch. Natürlich hatte Nereus ihr Angebot ignoriert. Er hatte irgendetwas zu ihr gesagt, sie hatte es über das Dröhnen nicht gehört. Das Dröhnen ihres Herzschlages, der helle Pfeifton in ihrem Gehörgang. Und die dunkle Stimme in ihrem Kopf.

    Mörder.
    Es war nicht das erste Mal. Nicht das erste Mal überhaupt, nicht das erste Mal von Angesicht zu Angesicht. Verflucht, es war noch nicht einmal das erste Mal auf die harte, dreckige Art.
    Aber es war Mord.


    Das Zittern kam nicht allein von der Anstrengung. Ihre Augen registrierten, wie der Drell sich in Bewegung setzte. Er schwankte bedrohlich, stolperte mehr als dass er ging. Na ja, er war erst vor kurzem ziemlich schwer verletzt worden, und nun dieser Nahkampf...
    Lyria saß nur da und versuchte, die Zigarette zu genießen. Als würde man an dem Finger eines Toten saugen. Klamm und Kalt, herber Geschmack, der jeden anderen fortwischt. Sie schaute angeekelt auf den Glimmstängel, ehe sie ihn davonschnippte. Egal wohin, nur weg von sich. Der Drell kniete gerade über Dr. Orlow nieder. die Pilotin fragte sich, ob das Frösteln vom Wetter, den Muskeln oder ihrer Seele herkam, versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Natürlich hatte der Kerl etwas Zeit mit seiner Flamme verdient, aber sie durften nicht zulange bleiben. Wer immer ihre Gegenspieler waren, sie waren mächtig. Schnell. In der Überzahl. Als ihr bewusst wurde, dass sie eigentlich keinen Schimmer von den weiteren Umständen hatte, presste sie ihre Zähne fester aufeinander. Ein Knirschen drang aus ihrem Kiefer. Nereus zog die Pistole, hielt sie an seien Schläfe. zuerst weiteten sich ihre Augen, doch dann spürte sie ein Zucken im Mundwinkel.
    Diese Kurzlebigen.

    Sie starrte herüber, der Regen rann in kalten Bahnen über ihre Haut. Ihr fiel ihre Tasche ein und langsam erhob sie sich, schaute dem Drell in die Augen. Ausdruckslos wie eh und je. Sie hob eine Hand.
    "Warte noch." Sie neigte den Kopf nach vorn. "Bitte. Damit solltest du es eh nicht eilig haben." Ihr war immer noch schwindlig, aber der Regen drang kalt in ihren Kopf, klärte ihre Gedanken. An dem Shuttle abgestützt ging sie herum, griff nach ihrer Tasche. Die Ursache für den ganzen Ärger. Als sie sie heben wollte musste sie in die Knie gehen, um nicht vornüber zu kippen. Scheiße!
    Ihr ging es deutlich dreckiger als sie angenommen hatte. Sie wickelte den Tragegurt um den Unterarm und wankte zurück zu Nereus, die Tasche zog sie hinter sich her. Er hatte gewartet. Langsam kam sie näher. Er rührte sich nicht. Lyria kam direkt neben ihm zum Stehen, schaute zu dem Transporter aus Dr. Orlows Garage hinauf. Dann zu dem Attentäter.
    "Weißt du, dein Leben ist doch so schon viel zu kurz. Warum willst du jetzt aufhören?" Sie schloss einen Moment die Augen, genoss den Regen.
    "Ich halte dich nicht auf,", ihre Hände schoben sich in die Jackentaschen, förderten ihre roten Handschuhe zutage. Sie zog diese über.
    "Aber ich finde, du schuldest mit vorher noch ein paar Erklärungen, oder?" Sie zwinkerte. Dann setzte sie sich in Bewegung.
    "Komm schon, ich nehm' dich mit."
    Sie warf ihre Tasche in den Laderaum des Transporters und drehte sich zu dem Attentäter um.

    16:10 Uhr

  7. #117
    ME FRPG Only Avatar von Kain Thalia
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    16:07 Uhr


    Mittlerweile hatte der Regen stark zugenommen und brachte außer Nässe noch zusätzlich Kälte mit sich. Der Lauf der schweren Pistole brannte dennoch wie Feuer an seiner Schläfe. Seine Synapsen wurden von elektrischen Blitzen durchzogen. Alle Sinne konzentrierten sich auf diesen Fremdkörper an seinem Kopf. Kain blinzelte mehrmals hintereinander als ihm Regentropfen in die Augen flossen. Oder waren es Tränen? Nein, er fühlte sich immer noch so leer.

    "Warte noch."
    "Bitte. Damit solltest du es eh nicht eilig haben."

    Die Worte von Lyria drangen an die Drellohren, doch Nereus zeigte auf sie keinerlei Reaktion. Weiterhin kniete er einfach still und seelenruhig im Gras, nicht mal mehr die entsicherte Waffe zitterte in seiner Hand. Die Carnifex hob und senkte sich sachte mit jedem Atemzug den Thalia machte. Nein, er würde nicht abdrücken ehe ihm Lyria die Erlaubnis zu gehen erteilt habe. Es kommt nun nicht mehr auf die Minute an. Gewähren wir der Asari also ihren Wunsch.Die schwarzen Augen des Attentäters schlossen sich. Seine Lungen saugten die frische Luft ein während die Pilotin neben ihm zum Stehen kam.

    "Weißt du, dein Leben ist doch so schon viel zu kurz. Warum willst du jetzt aufhören?"

    „Jeder weitere meiner Atemzüge vergrößert nur unnötig das Leid, welches ich in diese Galaxie gebracht habe. Ich bete nicht um Vergebung und doch wollte ich etwas Licht in dieses Dunkel bringen“, antwortete Nereus mit geschlossenen Augen, als wäre er in seiner eigenen Traumwelt, „Wer bin ich, dass ich nicht mal meine Nächsten vor der drohenden Finsternis beschützen kann?“

    "Aber ich finde, du schuldest mir vorher noch ein paar Erklärungen, oder?" Lyria zwinkerte. Dann setzte sie sich in Bewegung. "Komm schon, ich nehm' dich mit."

    Als die Tasche hörbar im Transporter aufschlug, öffneten sich die Augen des Drell schlagartig. Langsam senkte sich auch die Carnifex und fiel mitsamt der Hand von Thalia schlaff ins Gras. Sie hat Recht, Kain . Etwas zittrig stützte sich die grüne Schuppenhand vom Boden ab und sichtlich abgekämpft erhob sich der gebrochene Krieger. Ein Blick in den Himmel, der Wind streichelte Kain über den Kopf. „Ein Sturm zieht auf, Lyria“, meinte der Attentäter und steckte im Vorbeigehen seine Carnifex weg, „Sie haben tatsächlich ein Recht darauf zu erfahren in was für ein Unwetter sie hineingeraten sind. Doch bitte üben sie sich noch in Geduld“
    Mühsam schleppte sich der Drell, der die schmerzende Seite mit der Hand hielt, in das Gefährt, umschiffte dabei vorsichtig die Tasche der Asari und ließ sich schlussendlich in den Pilotensitz fallen. Anschließend kippte sein Kopf in den Nacken und die Gesichtszüge von Nereus verzogen sich schmerzerfüllt. Danach fixierte die schwarzen Augen die Steuerung des Transporters und Kain startete augenblicklich die Triebwerke. „Auch wenn es in ihnen Missbehagen hervorrufen sollte, werde ich fliegen. Mein Gesundheitszustand mag zwar nicht der Beste sein, aber wenn ich mir sie so anschaue, scheint ihrer noch miserabler zu sein. Also werde ich sie wohl mitnehmen“, erhob Thalia seine Stimme als er die Asari einsteigen hörte. Ein paar Momente später schloss sich die Laderampe des Shuttles und mehr oder weniger elegant schwang sich der Eisenvogel in die Lüfte. „Ich werde nun zum Raumhafen aufbrechen und eine Mitfahrgelegenheit suchen, um diesen Planeten zu verlassen. Illium ist nicht mehr sicher und ich empfehle ihnen sich mir anzuschließen, Lyria. Dank meiner Vergangenheit kenne ich einige Plätze in dieser Galaxie, die es erlauben für eine gewisse Zeit von der Karte zu verschwinden. Andererseits werde ich sie aber nicht aufhalten, falls sie einen anderen Plan verfolgen“, erklärte Nereus während er den Schub der Triebwerke erhöhte und das Gefährt zwischen den Häuserschluchten verschwand.

    16:16 Uhr
    >>>>Nos Astra – Raumhäfen

  8. #118
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    16:10 Uhr


    Lyria schnaubte. 'Üben sie sich in Geduld'. Ja, du mich auch!
    Ihr wurde wieder schwindlig, ihre Schläfe pochte, die Lippen brannten, Nadeln steckten ihr im Genick. sie würgte, schloss die Augen, musste sich an dem Transporter abstützen, um nicht umzukippen. In die Finsternis. Ihr Zustand war beschissen.
    Sie brauchte viel zu lange, ehe sie wieder so weit zu sich kam, dass sie sich zumindest bis in das Cockpit schleppen konnte. Sie sackte auf den Platz neben Nereus.
    „Auch wenn es in ihnen Missbehagen hervorrufen sollte, werde ich fliegen. Mein Gesundheitszustand mag zwar nicht der Beste sein, aber wenn ich mir sie so anschaue, scheint ihrer noch miserabler zu sein. Also werde ich sie wohl mitnehmen“, meinte der, was ihr ein Augenrollen abverlangte.
    sag' mal, wie oft muss ich ihm eigentlich noch den Hintern retten, bis er aufhört mich wie sein zartes, kleines Anhängsel zu behandeln?
    beruhig' dich, so schlimm ist es doch gar nicht

    Sie kam nicht dazu, sich selbst zu antworten, ein schwacher,, elektrischer Schlag riss sie aus ihren Gedanken. Jetzt noch!
    Wie groß ist mein verdammtes Potential eigentlich?

    Schweigen machte sich breit, endlich eine Gelegenheit, durch zu atmen.

    Irgendwann meinte die Asari:
    "Dicht bevölkert oder abgelegen?"
    Sie öffnete die Augen und sah den Drell von der Seite her an.
    "Unser Ziel mein ich. Schmugglerversteck? Industriewelt? Omega? Citadel? Elysium war mal ne Weile lang ein guter Ort zum Untertauchen...", sie überlegte kurz, "muss jetzt wohl so 30 Jahre her sein..."

    16:20 Uhr
    >>>>Nos Astra – Raumhäfen

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