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  1. #51
    ME FRPG Only Avatar von Kain Thalia
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    Nos Astra – Raumhäfen
    Hotel „Caracas“
    Diplomatensuite der Hanar
    17:31 Uhr


    "Bist du dann fertig?" War dann auch alles was Lyria sagte. Dann erhob sie sich seufzend. "Sag Bescheid, wenn du dich gewaschen hast."

    In den Sekunden des Schweigens die nach der Ansprache der Asari eingekehrt waren, konnte man jeden Atemzug des Schuppenträgers deutlich hören. Der Brustkorb des Drell hob und senkte sich unregelmäßig, ganz so als ob eine fremde Macht die Arbeit seiner beiden Lungenflügel erschweren würde. Wenigstens hielten sich die Kopfschmerzen in Grenzen, scheinbar hatte die biotische Eskapade seine Synapsen nicht angegriffen. Und dennoch hallten die Worte der Asari lange in seinem Kopf nach. Der Blick des Drell war immer noch gen Boden gerichtet. Er vermochte es nicht auf zu sehen, zu sehr schämte er sich einen Moment der Schwäche in Gegenwart einer anderen Person , die ihm nahe stand, gezeigt zu haben. Normalerweise trafen ihn keine verbalen Angriffe. Doch leider war das schützende Schild der Emotionslosigkeit aufgrund der andauernden Attacken an diesem Tag sehr löchrig geworden, so dass die Asari mit ihrer spitzen Zunge einen Dolch tief in sein Innerstes trieb. Sieh dich an, du elender Wurm. Zu feige um abzudrücken. Kriechst im Staub. Wen wundert es das du versagt hast?

    "Hör mal... Kain..."

    Zum Glück erhob nun die Pilotin das Wort, so dass die Selbstzweifel für einen kurzen Moment der Frauenstimme weichen mussten. Nichtsdestoweniger lockerte das Gefühl der Schande keineswegs den Griff mit dem es das Herz des Drell zu zerquetschen drohte. Kain hustete laut und kämpfte mit aller Kraft dagegen an sich dabei nicht weiter auf dem Boden zu krümmen. Er war ganz unten angekommen.
    "Wenn dich das Morden so ankotzt, dann mach doch was anderes. Mit deinen Fähigkeiten findest du doch bestimmt was. Agent, oder... Bodyguard oder so was.", fuhr Lyria fort und Nereus spürte wie sie den Augenkontakt suchte. Thalia tat ihr den Gefallen und sah nun zu ihr auf. Vorsichtig erhob und kämpfte er sich auf seine Füße zurück, um dann im nächsten Moment auf dem relativ rutschigen Badezimmerboden auf die Knie zu fallen. Der Attentäter verzog keine Miene und klammerte sich nun am Waschbecken fest, um nicht erneut Bekanntschaft mit dem harten Untergrund machen zu müssen. Sein Blick fixierte weiterhin die Augen der Asari. Die ausdruckslosen Augen ruhten ganz auf den ihren.
    "Wir alle haben unseren Platz im Universum, weißt du?", beendete die halbnackte Pilotin ihre Antwort.

    „Ich bin kein freier Mann, Lyria. Mir blieb es verwehrt mein Schicksal selbst zu bestimmen“, entgegnete der Drell und setzte wackelig einen Fuß vor den anderen, um die kurze Distanz zu seiner Gesprächspartnerin zu überbrücken, „ In der Vergangenheit war ich ihre Waffe, in der Gegenwart bin ich ihre Beute. Alleinig in der Finsternis befindet sich mein Platz.“

    Der Mann mit dem völlig vernarbten Oberkörper kam sehr dicht vor seiner Begleiterin zum Stehen und starrte diese weiterhin an. Seine Atmung beruhigte sich allmählich, aus den müden Gliedmaßen wich die Anspannung. Und doch schien sein Geist durcheinander, die Gedanken verwirrt und verworren zu sein. Der gefasste Attentäter nicht in der Lage seinen Fokus wiederzuerlangen war schlichtweg durch den Wind. Solche Personen waren imstande Dinge zu vollbringen mit denen man nicht im Entferntesten gerechnet hätte. So auch Kain. Der Drell legte die Arme um die unwesentlich kleinere Asari und drückte diese bestimmend, aber nicht grob, und auf merkwürdige Art und Weise beinahe zärtlich an sich. Seinen Kopf vergrub er oberhalb ihres Schulterblattes, so dass diese mit Sicherheit seinen warmen Atem auf der Haut hätte spüren müssen.

    „Was ist nur los mit mir?“, hauchte der sonst so todbringende Assassine seiner Pilotin entgegen. Die grünen Finger krallten sich leicht und eventuell auch etwas herausfordernd in das bläuliche Fleisch. „Ich danke dir, Lyria“

    17:34 Uhr

  2. #52
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    17:28 Uhr


    Der Drell begann auf sie zuzustolpern. Lyria wollte ihm ja gern die Hand reichen, allerdings war auch ihr wieder schwindlig geworden und sie war froh, sich selbst auf den Beinen halten zu können.
    „Ich bin kein freier Mann, Lyria. Mir blieb es verwehrt mein Schicksal selbst zu bestimmen“, entgegnete der Drell und setzte wackelig einen Fuß vor den anderen, um die kurze Distanz zu seiner Gesprächspartnerin zu überbrücken, „ In der Vergangenheit war ich ihre Waffe, in der Gegenwart bin ich ihre Beute. Alleinig in der Finsternis befindet sich mein Platz.“
    Also, wenn du dich so in von anderen in eine Rolle zwängen lässt, hast du selbst schuld. Lyria biss sich auf die Lippen, sie wollte den Mann eigentlich nicht runtermachen. Eigentlich wollte sie auch überhaupt nicht weiter darüber sprechen. Sie wollte sich einfach nur noch waschen, was essen und dann schlafen. Sehr lange schlafen.
    Mittlerweile stand der Drell vor ihr. Sie hob den Kopf. Blicke trafen sich. Es passte kaum noch eine Hand zwischen sie. Da war etwas seltsames in seinem Blick, als hätte er Schwierigkeiten, sie anzusehen, zu erkennen. Dann kam er ihr plötzlich nahe, legte die Arme um sie. Sein Atem strich warm über ihre Haut, „Was ist nur los mit mir?“
    Lyria hatte eine Antwort auf der Zunge liegen, dann aber bohrten sich Nadeln in ihr linkes Schulterblatt, direkt unterhalb der Prellung. Und knapp unterhalb ihres Nackens, ihre Zähne knirschten, als sie einen Aufschrei unterdrücken musste. Schmerz überschattete dann auch seine nächsten, eigentlich zart gehauchten Worte: „Ich danke dir, Lyria“
    Und auch wenn die Pilotin eine tiefe Wärme ob dieser Worte empfand, war ihr primärer Impuls, die schmerzhafte Umarmung zu lösen. sie schob die Hände zwischen sie beide, drückte vorsichtig und sanft den Attentäter von sich weg.
    "Gern geschehen... Kain...", presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Dann musste sie sich an den Schultern des Mannes festhalten, als die bunten Punkte zurückkamen. Sie wankte, legte eine Hand wieder an den Türrahmen. Hob erneut den Blick. Sie spürte seinen warmen Körper nah dem ihren, bemerkte all diese Muskeln... Hatte er sich von der Umarmung vielleicht mehr erhofft als nur Trost?
    "Hör mal, ich...", Verdammt, ist mir heiß, "...brauch dringend was zu essen. Sag... Einfach bescheid, wenn du hier drin fertig bist, okay?"
    Sie stolperte zurück auf die Treppe und ging vorsichtig die Stufen hinunter. Dabei massierte sie sich mit einer Hand notdürftig Nacken und, ganz behutsam die linke Schulter. Scheiße, Drell haben vielleicht spitze, harte Nägel.
    Als sie unten im Wohnbereich angelangt war, zierten einige violette und purpurne Flecken ihr Gesicht. Wie nah er ihr gekommen war, sein athletischer Körper war ihr vorher schon aufgefallen... Aber ihn als... als... Lustobjekt anzusehen war ihr nicht in den Sinn gekommen. Sie schleppte sich zu einem Kühlschrank, der sich als Lager für ausschließlich alkoholische Getränke entpuppte und durchsuchte weiter die Küchenzeile. Irgendwann hatte sie dann einen Vorrat aus Eiern, Gemüse und Fleisch beisammen. Normalerweise hatte sie durchaus Spaß daran, essen zuzubereiten, auch wenn es kein wirkliches Hobby von ihr war, nun aber begnügte sie sich damit, alles zu einen Eier-Fleisch-Salat zusammen zu würfeln und endlich was zwischen die Zähne zu kriegen.
    Dennoch suchte sie nach zwei Bissen nach Gewürzen und leerte einen der Streuer fast bis zur Hälfte. Sie bemühte sich, sich fürs erste nur aufs Essen zu konzentrieren, doch immer wieder wanderten ihre Gedanken zu dem Badezimmer zurück, der Nähe zwischen ihnen... Und die Frage, wie nah sie es eigentlich haben wollte. Tatsächlich war sie in der Vergangenheit nicht besonders oft in die Verlegenheit gekommen, dass jemand auf sie zugekommen war. Sie hatte immer gedacht, dass es an ihrer muskulösen Statur lag, viele der Männer bevorzugten offensichtlich... zierlicher gebaute Partner. Auch wenn sie das Gegenteil schon erlebt hatte... Und dann hatte es auch noch die Geschichte mit Freyja'Nhja nar Rayya gegeben...
    Ihre Erinnerungen wanderten erst zurück zu dem Drell, dann zu ihrem Magen. Obwohl sie die nicht kleine Menge aus Fleisch, Ei und Salat mittlerweile verdrückt hatte, gab dieser immer noch keine Ruhe.
    Scheißbiotik
    Sie griff nach einer Pfanne, haute noch die restlichen Eier rein und mischte noch Fleisch drunter.

  3. #53
    ME FRPG Only Avatar von Kain Thalia
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    17:34 Uhr


    Der Körper der Asari verkrampfte während der Drell sie in die Arme schloss. Dem aufmerksamen Beobachter, der Kain nun einmal war, fiel das Missbehagen von Lyria sofort auf und so ließ er auch die blaue Kämpferin gewähren als sie sich aus der Umarmung zu lösen versuchte. Sein fragender Blick blieb dennoch auf seinem Gegenüber haften, das sich um einen sicheren Stand bemüht auf ihm abstützte. Da der emotional abgestumpfte Attentäter keinerlei Feingefühl für solch Situationen besaß, konnte Nereus nicht abschätzen, wieso er gerade Ablehnung empfing. Hatte diese Umarmung etwaige Schamgrenzen überschritten? "Hör mal, ich brauch dringend was zu essen. Sag... Einfach Bescheid, wenn du hier drin fertig bist, okay?", lauteten die Worte der Pilotin ehe diese stürmisch das Badezimmer verließ. Thalia wollte noch etwas sagen, doch weil die Asari bereits die Treppe hinunter rumpelte, verkniff er sich seinen Kommentar und für die Dauer ein paar weiterer Wimpernschläge schaute er an die Stelle, wo sich gerade noch seine Begleiterin befunden hatte.

    Die grüne Hand strich über den schuppigen Kopf als die schwarzen Augen das volle Ausmaß des biotischen Ausbruchs erkannten. Dieses eigentlich luxuriöse Badezimmer glich nun vielmehr einem Schlachtfeld, welches übersät mit Scherben und zerschmetterten Wandschränken einer neuen Inneneinrichtung bedurfte. Nereus, der Schleicher, tänzelte elegant mit seinen nackten Füßen zwischen den spitzen Gegenständen umher bis er vor der Dusche zum Stehen kam. Nach dem die letzten Hüllen gefallen waren, hörte man das Wasser bereits aus dem Duschkopf schießen. Die grünen Augenlider schoben sich über die schwarzen Edelsteine im Gesicht des Drell und dieser genoss die eiskalte Dusche, welche ihn hoffentlich aus dieser geistigen Verwirrtheit reißen würde. Es schien als würde jeder Tropfen des Eiswassers in Zeitlupe über seinen geschundenen Körper rinnen. Tausend kleine Nadelstiche, tausend kleine Impulse, die allesamt seine Synapsen wachzurütteln versuchten und den Schmutz dieses grausamen Tages mit sich in den Abfluss rissen. Nichtsdestoweniger zog Thalia das nasse Vergnügen nicht unnötig in die Länge und setzte der Erfrischung ein abruptes Ende nach dem sein Körper wieder gänzlich gereinigt war. Erst als der Assassine einen Schritt aus der Duschkabine gesetzt hatte, fiel ihm auf, dass die Badezimmertür nach Lyrias Abgang immer noch sperrangelweit offen stand. Mit einem Kopfschütteln äußerte sich der Drell zu diesem Umstand, kümmerte sich aber nicht weiter darum. Selbst wenn die Asari zufällig in diesem Zimmer erscheinen würde, so hätte er nichts vor ihr zu verstecken.

    Mit einem Handtuch um die Hüften geschwungen stapfte Nereus durch das Badezimmer und hob das Verbandszeug mitsamt seiner Hose vom Boden auf. Wenige Sekunden später fand er sich im Schlafzimmer wieder und riss den dort befindlichen Kleiderschrank auf. Die Lippen des Drell zeichneten ein schiefes Lächeln als er vorfand, was er vorzufinden gehofft hatte. Da es sich hierbei um den Kleiderschrank hochdekorierter Diplomaten im Dienste der Hanar handelte, war dieser reichlich mit Inhalt gefüllt. Von alltäglichen Stücken über extrem teure Roben bis hin zu Outfits, die jedermann unerkannt in Nos Astras finstere Ecken Zutritt verschafften, war alles vorzufinden. Die Diplomatie war ein vielseitiges Geschäft und genau dies spiegelte sich auch in dieser imposanten Ansammlung von Textilien wider. Am Rande stellte Kain fest, dass es sich hierbei aber ausschließlich um Herrenkleidung handelte, die vermutlich Lyria nicht passen oder wie ein Kind, dass aus Kostengründen die getragene Kleidung des großen Bruders tragen musste, erscheinen ließ. Tatsächlich vergrößerte sich das charmante Lächeln bei diesem Gedanken zu einem hämischen Grinsen. Ich werde den Reinigungsdienst beauftragen unsere Kleidung zu säubern. In der Wohnung ist es nicht von Belang wie sie rumrennt , dachte Nereus und verließ mit dem Verbandszeug in der Hand das Schlafzimmer. Vorsichtig schritt er die Treppen hinunter, wollte er doch keinen weiteren und womöglich folgenschweren Sturz provozieren.

    Dem erfrischten Krieger, welcher nach der Dusche sichtlich an Vitalität dazugewonnen hatte, stieg bereits im Wohnzimmer der Geruch des Essens in die Nase. „Ich hätte nie geahnt, dass ich mit einer begabten Köchin Umgang pflege“, meinte Nereus, dem viel zu spät auffiel, dass er wahrscheinlich lieber seinen Körper mit etwas mehr als einem Handtuch bedecken sollte. Hoffentlich würde die Asari nicht erneut in Verlegenheit geraten. Kain ließ von diesen Gedanken nichts nach außen dringen, war er sich sowieso komplett unsicher wie er gerade auf Lyria wirkte. „Leider musste ich feststellen, dass sich oben im Schlafzimmerschrank nur Kleidungsstücke befinden, die sicherlich weder ihrem Geschmack noch ihrer Körpergröße entsprechen, Lyria.“ Kain legte seine Hände auf die Küchenzeile, welche frei im Raum stand und befand sich somit genau gegenüber der Asari, die ihr Mahl zubereitete. Die schwarzen Iriden wanderten über die Speisen und zugegebenermaßen hätte der Drell seiner Pilotin nicht zugetraut, dass diese derart viel essen könne. Er wendete sich von den Eiern ab, welche in der Pfanne brutzelten und suchte den Blickkontakt mit Lyria. „Essen sie bitte in Ruhe weiter, meine Dame. Nur würde es mich freuen, wenn sie mir anschließend noch den Verband anlegen könnten. Ihnen ist sicherlich nicht entgangen, dass wir Attentäter und Meuchelmörder nämlich sehr angespannt auf lose Enden reagieren“, ergriff Thalia das Wort und hob das Verbandszeug demonstrativ in die Luft, um es dann auf der Küchenzeile abzustellen. Für einen weiteren Moment schwieg der Attentäter und ließ die Erscheinung der Asari auf sich wirken ehe der Schuppenträger sich umdrehte und dann auf ein Terminal zu lief. Während der Bewegung zeichnete sich die Arbeit der Muskeln unter seiner schuppigen Haut ab. Wie Schlangen zischten die Narben über den grünen Körper, selbst die Beine des Athleten zierten Erinnerungen der Vergangenheit und an einigen Stellen schien die Haut von schlimmen Brandwunden gezeichnet.

    Die feingliedrigen Finger des Auftragskillers huschten über das haptische Eingabefeld und schickten binnen weniger Sekunden einen eindeutigen Befehl an die Rezeption des Hotels. Ein paar Wimpernschläge später empfing das Terminal bereits die Bestätigung der Reinigungsanfrage. Kain massierte sich die Schläfen und kniff seine Augen zusammen. Der Service im Caracas war augenscheinlich immer noch schnell, diskret und zuverlässig. „Ich war so frei und habe nun den Reinigungsservice schicken lassen. Meine Ausrüstung sehnt sich nach einer Wäsche. Wenn sie nicht in übergroßen Diplomatenkleidern rumlaufen möchten, dann würde ich raten, dass sie ihnen ihre Sachen mitgeben“, wand sich der Drell der Köchin zu, „ Glauben sie mir. Es gibt keinen Fleck in der gesamten Galaxis, den sie hier nicht entfernen können.“ Die letzten beiden Sätze wurden von einem charmanten Lächeln begleitet. „Für gewöhnlich wird die Reinigung aber ein bis zwei Stunden in Anspruch nehmen, so dass ich vorschlage sie machen es sich bequem und ich organisieren unsere Reisemöglichkeit nach Antirumgon. Das ist das Mindeste, was ich ihnen schulde“, beendete Thalia seine Erklärung und baute sich mit dem Handtuch um die Hüften inmitten des Raumes auf. Es war an der Zeit wieder aufrecht durch das Leben zu gehen.

    17:40 Uhr

  4. #54
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    17:38 Uhr


    „Ich hätte nie geahnt, dass ich mit einer begabten Köchin Umgang pflege“
    "Warts ab. Noch hast du nicht probiert."
    Ach du Scheiße! Er ist nackt!

    Lyria konnte fühlen, wie sie violett-purpur anlief und senkte rasch den Kopf. Zusammenhanglose Bilder blitzten vor ihrem Inneren Auge auf, sie bemühte sich, auf keines wirklich konzentriert zu achten. Dann bemerkte sie, dass Nereus was gesagt hatte. Sie hob den Kopf.
    "Mh?"
    Guck ihm nur ins Gesicht.
    Diese Muskeln... Narben....

    Ja, rein körperlich war der Drell durchaus attraktiv. Aber eine Beziehung? In der Vergangenheit hatte Lyria festgestellt, dass sie, wenn sie sich auf ein anderes Wesen einließ, auch mehr wollte als Sex. Und dass ein langes Leben ziemlich schmerzhaft sein konnte. Sie seufzte leise, während sie die Fleisch-Eier-Pampe auf zwei Teller verteilte.
    Gerade bat Kain sie, ihm noch den Verband anzulegen. Sie schob sich noch eine Gabel in den Mund, allmählich verschwand das Hungergefühl. Endlich. Sie konnte es selbst nicht leiden, wenn sie sich so vollstopfen musste. Wie immer, nachdem sie den Sturm entfesselt hatte. Die Asari schaute ihn an. Er stand direkt vor ihr, hatte gerade das Verbandszeug auf den Thresen gestellt. So nah. Irgendwie fühlte Lyria sich unwohl, zu plötzlich zu intim.
    "Ja, klar." sagte sie mit leiser, nervöser Stimme. Sie wollte ihm gerade den zweiten Teller hinschieben, als er sich schon wieder umdrehte. Sie verdrehte ihre Augen.
    Einmal. Nur EINMAL ein normales Gespräch mit ihm. Und das bis zum Ende.

    Dann meinte er, dass er den Reinigungsdienst bestellt hatte.
    "Wie rücksichtsvoll von dir. Aber mach dir keine Sorgen, ich hab noch ein paar Klamotten." Die Pilotin deutete mit dem Kinn auf ihre Tasche, die sie irgendwie durch das blutige Chaos dieses Tages gerettet hatte. Sie ging im Kopf kurz durch, was sie noch hatte.
    Noch fünf Monturen Unterwäsche, ein Pullover, zwei Blusen, meinen Mantel. Obwohl das fürs Erste reichen würde, wäre eine Wäsche wohl keine schlechte Idee. Lyria zuckte mit den Schultern. Das Pochen kehrte in ihre Linke zurück. Sie verzog den Mund und deutete dann auf das Sofa.
    "Setz dich."
    Sie kam herüber, nahm hinter ihm Platz und begann, die Wunde zu verbinden. Sie vermied es, sich etwas auf die Berührungen einzubilden und verdrängte, dass er, abgesehen von dem dünnen Handtuch, eigentlich nackt war. Die Asari fühlte sich wieder leicht unwohl, ungewollt intim. Und kam nicht umhin, über den Drell als Partner nachzudenken. Aber so attraktiv er auch war, vielleicht abgesehen von den Zeugnissen seiner Selbstverstümmelung, irgendwie... es störte sie nicht wirklich, aber es würde sie in einer Beziehung wohl stören. Nicht eben wenige seiner Charaktereigenschaften.
    Irgendwann war sie fertig.
    "Okay, das sollte fürs Erste reichen. Aber sobald wir Illium verlassen haben, solltest du zu einem richtigen Arzt gehen."
    Sie stand auf und verspeiste noch die Reste ihrer Portion.
    "Hier.", reichte sie ihm den zweiten Teller, "Ich bin dann duschen. Die Wäsche werf' ich vor die Tür, falls der Zimmerservice schon aufkreuzt." Und das tat sie dann auch. Allerdings sperrte sie die Tür ab. Sie wollte keinen weiteren... Zusammenstoß provozieren. Oder einem Vorbeugen. Nachdenklich lies die Asari den Blick schweifen. Und ein schiefes Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. Wie oft hatte sie damals die Zimmer in Garrans Wohnung zerstört?
    Sie musterte sich in dem Spiegel über dem Waschbecken, der irgendwie den Ausbruchs des Drells überstanden hatte.
    Sie hatte am ganzen Körper violette Flecken, ihr Nacken war stark gerötet, ihre linke Schulter erstrahlte in einem tiefroten Purpurton. Sei tänzelte zum die Glasscherben herum zur Dusche und begrüßte das kalte Wasser. Sie massierte vorsichtig das Duschgel in ihre Haut ein, an manchen Stellen noch eine Spur behutsamer. Und ihre Gedanken kehrten einmal mehr zu Nereus, also Kain, zurück.

    Auf der einen Seite begrüßte Lyria es, dass er nun offener mit ihr Umsprang. Auf der anderen Seite fand sie manche Seiten seines Charakters... bestenfalls befremdlich. Doch wieder kamen ihr die Muskeln in den Sinn, die sich unter ihren Händen anspannten... Ihre Gedanken machten einen Sprung, weiche, nur von einer dünnen Anzugsschicht verborgene Haut, die unter ihren Händen leicht erbebte, sanfter Druck, den sie selbst ausgeübt und glühende Augen hinter einer dünnen Scheibe Glas...
    "Huh?"
    Sie realisierte erst jetzt, dass sie ihre Brüste... hingebungsvoller massiert hatte als nötig gewesen wäre. Die Pilotin schüttelte den Kopf, was ein leichtes Ziehen im Nacken verursachte, und drehte das kalte Wasser auf. Schließlich stieg sie aus der Dusche. Sie fühlte sich gut, nicht mehr so zerschlagen wie zuvor, wenn auch immer noch unfassbar müde. Erst jetzt bemerkte Lyria, dass sie vergessen hatte, sich frische Wäsche mit nach Oben zu nehmen. Schlagartig verfärbte sich ihr Gesicht wieder. "Scheiße!"
    Zum Glück für sie fand sie in einem der Schränke ein langes Handtuch, sodass sie sich zumindest notdürftig bedecken konnte. Zögerlich trat sie hinaus. Normalerweise geriet Die Asari nicht so leicht in Verlegenheit, doch mit Hinblick auf ihre aktuelle Situation und Kaines dezent aufdringlichem verhalten... Beiläufig bemerkte sie, dass ihre dreckige Wäsche verschwunden war. Dann fiel ihr sein schiefes Lächeln ein, als er davon gesprochen hatte, dass ihre Sachen gewaschen werden würden. Und dass er nur mit einem Handtuch bekleidet heruntergekommen war, obwohl er ohne Probleme etwas in seiner Größe im Schlafzimmer gehabt haben musste. War das etwa seine Methode, mit Frauen... also Wesen, die er als weiblich wahrnahm, umzugehen?
    Nun ja, er IST ein emotionaler Holzklotz.
    Süße, er war einfach fertig. Du kannst aus dieser Situation keine Rückschlüsse auf sein sonstiges Verhalten ziehen.
    Naja, schon, aber ein oder zweimal hat er's trotzdem auf die Spitze getrieben...
    Und DU bist halbnackt zu ihm ins Bad gegangen.
    Sie stöhnte. Gedankenlosigkeit servierte einem immer die Quittung, notfalls als dunkle Selbstgesprächsstimme.

    Bevor Lyria jedoch nach unten ging, warf sie noch einen Blick in das Schlafzimmer. Ein Doppelbett... Na, das wurde immer besser. Schicksalsergeben machte doe Pilotin sich auf den Weg nach unten. Er saß noch immer halbnackt auf dem Sofa, ihre dreckigen Klamotten waren verschwunden. Sie straffte die Schultern und hielt auf ihre Tasche zu.
    "Ich hab meine Wäsche vergessen." Sie griff danach.
    "Wo schläfst du? Sofa oder Bett? Ist deine Hütte, als entscheidest du."

    18:00 Uhr

  5. #55
    ME FRPG Only Avatar von Kain Thalia
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    17:38 Uhr


    "Okay, das sollte fürs Erste reichen. Aber sobald wir Illium verlassen haben, solltest du zu einem richtigen Arzt gehen“, erklang die feminine Stimme der Asari nach dem sie die Wunde am Körper des Drell notdürftig verbunden hatte. Die prüfenden Augen von Nereus wanderten über das vollbrachte Werk, welches seinen Oberarm und Teile der Schulter zierte. Der Verband saß ordentlich und war scheinbar nicht der erste den Lyria angebracht hatte. Dennoch war Kain sich sicher, dass er die Arbeit besser verrichtet hätte, aber man konnte seiner Aushilfskrankenschwester eigentlich keinen Vorwurf machen. Zumal er es nicht vermochte sich an dieser Stelle selbst zu verarzten. „Danke“, fiel die knappe Antwort des Assassinen aus, der nun begann das Essen zu kosten. Auch in diesem Falle war das Ergebnis nichts was ihn beeindruckte.

    Die nächsten Worte seiner Pilotin beantwortete er mit einem leichten Nicken während er sich eine weitere Gabel in den Mund schob. Kain erwischte sich dabei, wie er der halbnackten Erscheinung einen weiteren Blick hinterher warf, als diese sich die Treppe hinauf schwang. Ihr Hinterteil weiß durchaus mehr als ihr Essen zu überzeugen, dachte Nereus und erhob sich von der Couch. Nachdem die beiden Teller abgewaschen und fein säuberlich in den Schrank gewandert waren, meldete sich die Klingel des Appartements, woraufhin der abgekämpfte Athlet aufgeschreckt zur Sprechanlage eilte und dabei beinahe sein Handtuch verloren hätte. Mit einer Hand und in leicht verkrampfter Pose hielt Thalia das Stück Stoff vor seinem Körper während die freie Rechte das Panel neben der Tür betätigte. „Ich schätze sie sind wegen der Wäsche gekommen?“, fragte der Drell und versuchte mit aller Kraft die Schwerkraft zu überwinden um nicht völlig nackt in der Wohnung zu stehen falls Lyria ins Wohnzimmer kommen würde. Killerelite, Meuchelmörder, Todesbringer. Und trotzdem bereitet dir ein Handtuch Probleme. Ich verstehe, Kain, ging es Nereus durch den Kopf als er das Gefecht mit seinem Handtuch fortführte. „Sehr wohl“, rauschte die Antwort des Gegenübers durch die Sprechanlage. „Einen Moment bitte“, entgegnete Thalia blitzschnell und ließ von dem Panel ab, um sich endlich das Handtuch wieder richtig um die Hüfte schwingen zu können.

    Mit einem aufgezwungen Lächeln übergab der grüne Schuppenträger sowohl seine als auch die Wäsche von Lyria, welche er zuvor aus dem oberen Stockwerk geholt hatte. Die Tatsache, dass die Asari die Badezimmertüre abgeschlossen hatte, war ihm zwar aufgefallen, störte ihn aber nicht im Geringsten. Kain war nicht im Stande irgendeine Bedeutung diesem kleinen Detail zu kommen zu lassen. Die Menschenfrau bedankte sich und versicherte eine schnelle und ordentliche Reinigung, obwohl sie beim Anblick der stark in Mitleidenschaft gezogenen Kleidung eine merkwürdige Miene verzogen hatte. Umgehend hellte diese sich aber auf als der attraktiven Blondine der muskulöse Oberkörper des Attentäters ins Auge sprang. Nichtsdestoweniger verabschiedete sich Thalia höflich und schloss vor ihrer Nase die Tür ehe sie ihn in einen Flirt verwickeln konnte. Ein lautes Seufzen war zu hören, als die schwere Tür endlich wieder geschlossen war. Die schwarzen Augen wanderten zur Uhr. Die Reinigung der Kleidung würde etwa zwei Stunden in Anspruch nehmen. Genügend Zeit, um sich nach einer Reisemöglichkeit umzuhören. Kain ging erneut auf die Couch zu und ließ sich erschöpft auf die weiche Sitzgelegenheit fallen. Seine Hand strich über sein geschupptes Haupt während er die Augen schloss. Auch wenn man seinem Körper die Anstrengung der letzten Stunden immer noch ansah, so arbeitete sein analytischer Verstand bereits wieder in den gewohnten Bahnen.

    Reisemöglichkeit. Schnell, diskret, unerkannt. Inoffizielle Route? Ja, schwieriger nachzuvollziehen. Illegal? Eventuell, aber zu unbedeutend für die Behörden. Keine Ermittlungen zu befürchten. Schmuggler , lauteten die Gedanken im Kopf des Drells, welcher die Augen langsam öffnete als er hörte, dass die Asari die Treppe hinabschritt. Auch sie trug nur noch ein Handtuch, das die entscheidenden Stellen ihres Körpers mehr oder weniger gut zu verbergen wusste. Die dunklen, seelenlosen Augen des Assassinen musterten Lyria nun etwas eindringlicher als sie es ansonsten getan hätten, wenn sie doch ordentlich gekleidet vor ihn getreten wäre. Auch ein emotionaler Holzklotz vermochte es körperliche Lust zu empfinden. "Ich hab meine Wäsche vergessen.", meinte das weibliche Objekt der Begierde als es nach seiner Tasche griff, woraufhin Thalia sich erhob und neben ihr aufbaute. Seine Muskeln – bereit zum Angriff – spannten sich an.

    "Wo schläfst du? Sofa oder Bett? Ist deine Hütte, also entscheidest du.", drangen die Worte von Lyria in Nereus Gehörgänge. „So gern ich auch das Bett mit einer attraktiven Asari, wie ihnen, teilen würde, Lyria“, Kain machte eine Kunstpause und schaute seiner Pilotin in die Augen, „Muss ich leider ablehnen, da ich mich nun um unsere Abreise kümmern werde“ Ein Moment der Stille kehrte ein, als der Drell auf die Asari zu schritt, den Arm um ihre Hüften legte und sie völlig unerwartet küsste. Der Kuss war zwar kurzweilig, aber versprühte trotzdem eine gewisse Innigkeit und Leidenschaft. Es war kein tiefgehendes Gefühl, welches der Drell ohnehin nur schwer imstande war zu fühlen, sondern vielmehr Ausdruck der Anziehungskraft, die die Asari auf ihn ausübte und ihn somit zu dieser körperlichen Hingabe antrieb. Nereus löste sich von den dunklen Lippen seiner Begleiterin und verschwand ohne ein Sterbenswörtchen im Schlafzimmer der Suite. Er riss die Schranktür auf und suchte nach einem passenden Outfit, um sich in die dunkelsten Gassen der Raumhäfen zu begeben.


    18:03 Uhr

  6. #56
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    18:00 Uhr


    „So gern ich auch das Bett mit einer attraktiven Asari, wie ihnen, teilen würde, Lyria“, Seine Augen schauten tief in die Ihren, ein seltsames, schwer zu umschreibendes Gefühl machte sich ihn Lyrias Hinterkopf breit, „Muss ich leider ablehnen, da ich mich nun um unsere Abreise kümmern werde“
    Stille. Empörung. Dieses eigenartige, prickelnde Gefühl in ihrem Kopf.
    Das stand nie zur Debatte, du notgeiler... Sie hatte es schon auf der Zunge liegen. Und plötzlich seine in ihrem Mund. Kain hatte sie völlig überrumpelt, sie schnell ergriffen, seine Hand ruhte auf ihrer Hüfte, sacht berührten sich die Lippen, auffordernd wurden sie von seiner Zunge umspielt. Für einen Herzschlag lang entstand ein Tor zwischen ihnen, durch das ein warmes Gefühl der Zuneigung floss, Verlangen blitzte auf. Gerade, als ihre Hand sich auf seine Schulter legte und sie im Begriff war, den Kuss zu erwidern, löste er sich von ihr.
    Fassungslos starrte die Asari dem Drell hinterher, wie dieser rasch die Treppe hinauf glitt. Sie stand da, mitten im Raum, die Arme hingen herab und... fuhr mit der Zunge verträumt über ihre Lippen. Sie zuckte zusammen, als das Handtuch herunter glitt.
    Scheiße! Hektisch zog sie sich die Unterwäsche über, die sich in der Tasche befunden hatte. ihr Gesicht war Purpur angelaufen.
    Was war DAS denn?
    Sie zog schnell die Hose über, holte eine ärmellose Bluse heraus und hielt inne. Lohnte es sich, die Bluse über zu ziehen? Sie wollte sich sowieso gleich hinlegen... Aber wenn sie weiterhin halbnackt hier rum lief, wer wusste, zu was Nereus sich noch hinreißen lies? Ihr erster Eindruck von ihm schien sich zu bestätigen: Er war ein Raubtier, wenn es um Sex ging. Sein trockener Humor schien nur dazu gut zu sein, das schlummernde Verlangen in ihm zu überspielen. Oder war er einfach dankbar? Er hatte erst heute Dr. Orlow verloren, es war möglich, das er gar nichts für sie empfand, sondern nur ein... ein Ventil brauchte.
    Klingt plausibel, denk mal an seinen Ausbruch oben im Bad.
    Du hältst dich da raus!

    Die weiße Bluse schloss sich um ihren Oberkörper. Sie war nicht besonders teuer gewesen, aber im vergleich zu dem Schirt, das sie den ganzen Tag getragen hatte, war sie richtiggehend elegant.
    Dann hörte sie die Schritte des Attentäters auf der Treppe. Sie wandte sich um.

    18:05 Uhr

  7. #57
    ME FRPG only Avatar von Daniel Jalowy
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    Mittlere Ebenen-------------------->

    Daniel mochte seinen derzeitigen Zustand. Es war ein Gefühl, dass jeder Soldat kannte.
    Er spürte noch die vergangenen Anstrengungen in seinem Körper. Die Schwere in seiner Körpermitte, die leichte Mattheit in seinem Kopf und das Ziehen in seinen Muskeln. Die Reserven in seinem Körper waren angeschlagen aber er war noch nicht am Ende.
    Er genoss diese Ruhephase. Es war einfach toll, es hatte entfernt Ähnlichkeit mit betrunken sein.

    Er saß auf seiner Transportkiste in einer Standardfelduniform mit hellbraunem Tarnmuster. Die Gleiche Uniform trugen auch die anderen. Ihm gegenüber saß Silver ebenfalls auf ihrer Kiste und schien durchs Extranet zu surfen.

    Sie saßen im Transportraum einer kleinen Militärmaschine, den Typ nannte man umgangssprachlich Militärbus. Es verfügte über ein, für den Typ, überraschend großen Transportraum hatte dafür keinerlei Offensivsysteme.
    Der Pilot und der Techniker saßen im Cockpit und schlossen die letzten Maßnahmen vor dem Start ab.

    Daniel ließ seine Fingerknöchel knacken und sein Blick auf das gestickte Ärmelabzeichen. Sie würden sich als eine kleine Söldnertruppe tarnen als die Red Circle Soul.. Er öffnete die Ärmeltasche und holte eine Packung Zigaretten auf. Voller Wonne zündete er sich einen Glimmstängel an und zog daran, sodass seine Wangen fast schon hohl wurden.

    „Hey!“ Daniel sah zur geöffneten Heckrampe wo gerade Orca reinkam. Der Mensch hatte den gleichen Zwirn an wie Daniel. Er setzte sich auf seine Transportkiste neben Daniel und reichte ihm eine kleine, unscheinbare braune Papiertüte.
    Verwundert nahm Daniel die Tüte
    „Was ist da drin?“ fragte er während er schon rein sah
    „Ein Keks“
    Daniel ließ einen großen, etwa Handtellergroßen Schokokeks in seine Hand gleiten und machte einen irritierten Eindruck
    „Und zu was gab es den zusätzlich?“ fragte er während er schon reinbiss.
    „Den hab ich so gekauft!“
    Daniel hielt inne mit dem kauen und sah noch verwirrter auf den Keks
    „Ist was mit dem Ding nicht in Ordnung?“
    „Nein“
    „Wolltest du ihn nicht?“
    „Nein, ich hab ihn für dich gekauft!“
    „Waren da zwei drin?“ Daniel sah übertrieben in die Tüte um abzuschätzen ob dort mehrere Kekse reinpassen würden
    „Nein“
    Daniel sah überrascht zuerst zu Orca dann zu Silver die ihn und Orca mit gerunzelten Augenbrauen musterte
    „Du hast mir nen Keks gekauft…..ohne Grund?“
    „Ähhh…ja, ist das ein Problem?“ fragte Orca unsicher nach
    Daniel musterte kurz ernsthaft seinen Freund
    „Du hast doch nicht etwa draufgespuckt?“
    Kopfschütteln
    „Was dümmeres gemacht?“
    „Nein! Was machst du für so nen Aufriss drum? Ist doch nur ein Keks!“
    „Nur ein Keks! So was tut man nicht! Man kauft seinem Kumpel nicht einen Keks ohne sich selbst was zu holen oder darum gebeten worden zu sein!“ er hätte es sich selbst nicht zugestanden doch Daniel kam etwas in Fahrt.
    „Hä? Was? Sagt wer? Der Bro Code oder was?“
    „Du weißt was ich meine! Du machst mir Angst!“
    „Was? Hast du schlecht geschlafen, mies geträumt?“
    „Spiel nur den Dummen Orca. Ich wollte es vor Silver nicht sagen aber das ganze kommt ziemlich schwul rüber!“
    „Ach hör auf! Du machst hier aus ner Mücke einen Elefanten!“

    „Was ist eine Mücke und was ist ein Elefant?“ fragte Silver
    „JETZT NICHT!“ riefen Daniel und Orca unisono

    „Warum kaufst du mir einen Keks?“ fragte Daniel eindringlich
    „Herr Gott Castle, ich wollte nur nett sein!“
    „Willst du damit auf irgendwas hinaus? Soll das so ne Art Kekserpressung werden?“
    „Komm lass gut sein! Wenn du den Keks nicht willst dann lass es einfach!“
    „Willst du mir jetzt Schuldgefühle einreden?“ fragte Daniel als auch schon Red, der Turianer reinkam

    „Hey!“ grüßte er in die Runde und ging gerade die Laderampe hinauf
    „Hey Red, hör dir das an: Orca hat mir einen Keks gekauft ohne sich was selbst geholt zu haben. Einfach so!“
    „Ich wollte nur nett sein!“ verteidigte sich Orca
    Red drehte sich abrupt um und verließ wieder das Schiff.
    „Siehst du! Red findet das ganze genauso bescheuert wie ich!“ schlussfolgerte Orca

    „Ein Keks? Ohne Grund?“ fragte Red, der am Fuß der Laderampe Halt gemacht hatte.
    „Meine Fresse es ist doch nur eine nett gemeint Geste!“ beklagte sich Orca

    Die Diskussion endete als ein weiterer Söldner, Miracle, ein Batarianer das Schiff betrat und die Rampe hinter sich schloss. Er hielt einen 6er Träger mit Kaffeebechern und zwei große Papiertüten in der Hand.
    „So Leute hab Frühstück mitgebracht!“ erklärte er und verteilte das Essen.
    Miracle gehörte zu den erfahrensten Truppführern der Einheit und war bereits seit 7 Jahren dabei. Davor war er bei den Luftlandeaufklärern der Blue Suns gewesen. Er würde den Führungsoffizier für ihre Mission auf dem Tharkad sein.

    Nachdem jeder sich mit einem Heißgetränk und einem belegten Brötchen bewaffnet hatte verteilte er PDAs
    „Hier habt ihr den detaillierten Befehl für unseren Auftrag. Kurz gesagt werden wir als Söldnertruppe Red Circle Soul. dort auftreten. Der Hintergrund ist der Lage angepasst: Ehemalige Special Forces mit dem Schwerpunkt auf Anti-Terror und Force Protection.
    Wir ihr schon wisst sollen wir drei Mitarbeitern von Exo Geni begleiten. Was genau die vorhaben erfahren wir erst vor Ort, das heißt wir müssen kurzfristig flexibel agieren können!
    Dafür sind wir gut aufgestellt. Im Rückwertigen Raum in Camp Twycross sind wir schichtfähig und autark aufgestellt.
    Die Einsatzteile sind mit einer Kestrel 7G eigenbeweglich jedoch nur eingeschränkt schichtfähig. Lageabhänig kann es sein, dass wir dem SOCOM des Allianzmilitärs auf dem Tharkad zur Verfügung stehen müssen.
    Unterm Strich heißt es für uns erstmal Ankommen – operatives Niveau erreichen und Verbindung mit den Leuten von ExoGeni herstellen – Abwarten!“
    Miracle ging zum Interkomm und teilte dem Piloten mit, dass sobald sie Startfreigabe hätten abfliegen sollten.
    Kurze Zeit später befanden sie sich schon auf dem Weg auf den Tharkad.

    -------------------->Tharkad/ Orbitalstation Bifröst
    Geändert von Daniel Jalowy (24.07.2013 um 21:17 Uhr)

  8. #58
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    Nos Astra - Raumhäfen
    Hotel Caracas
    Tag 6
    7:15 Uhr


    Lyria schlug die Augen auf. Viertel nach Sieben. Einen unverständlichen Laut ausstoßen drehte sie sich von einer Seite auf die Andere. Sie schob verschlafen die Decke zur Seite, ihre Finger begannen zu tasten, sie stellte sich auf die Berührung ein, doch die blieb aus. Ein Seufzen verließ ihre Lippen. Sie war allein. Vielleicht besser so. Wer weiß, was sonst noch passiert wäre? Und hätte sie das überhaupt gewollt? Sie drehte sich auf den Rücken und dumpfer Schmerz pochte in ihrem Nacken. Überall am Körper hatte sie Druckstellen und Schmerzen, aber im Großen und Ganzen fühlte sie sich ausgeruht. Seufzend schlug sie die Decke zurück und setzte sich auf. Vom Nacken über ihre Linke Schulter zog sich der Schmerz. Nicht schön, aber erträglich. Langsam erhob sie sich. Vielleicht hatte Nereus doch unten auf dem Sofa geschlafen. Schade... Sie schlug sich mit der Hand vor die Stirn.
    Was heißt hier 'schade'? Der Kerl ist ein Eisblock, und nach dem Kuss gestern hat er dich eiskalt stehen lassen.
    Na ja, er hat eine Geliebte verloren, wollte sich umbringen und war verletzt. Wahrscheinlich auch auf Schmerzmitteln. Das entschuldigt so einiges.
    Da hast du's! Keinerlei Gefühle für dich!
    Ich... Na ja... Moment Mal! Wo ist Kain?

    Er war nicht im Wohnzimmer. Oder im Eingangsbereich. Noch nicht einmal das Chaos im Bad war beseitigt worden. Alles deutete darauf hin, dass er seit dem Verlassen der Wohnung nicht mehr hier gewesen war. Aber wieso? Er wollte sich nur nach einem Flug erkunden. Das dauerte keine 12 Stunden. Lyrias Gedanken wurden von der Tür unterbrochen. Sie schnappte sich rasch einen Bademantel, der ihr ein gutes Stück zu groß war, und ging zu dem Öffnungspanel. Ein weiblicher Mensch in Hoteluniform war zu sehen. Die Pilotin öffnete.
    "Guten morgen. Hier ist das Frühstück, wie bestellt."
    Lyria nickte nur, nahm das Tablett entgegen und schloss wieder. Sie hatte eh kein Trinkgeld, das sie hätte geben können.
    Der Lurch hat wenigstens vorgesorgt.
    Als sie jedoch die Glocke anhob erblickte sie neben einem kleinen Frühstück für nur eine Person eine Karte:
    'Treffen um 10:00 Uhr, Raumhafen, Ebene 20, Bucht D.
    N.'
    Sie rollte mit den Augen. Immer noch so melodramatisch. Dennoch konnte sie eine gewisse Nervosität nicht verleugnen. Warum war er nicht hier? War etwas vorgefallen? Das Bild, wie er sich die Waffe an den Kopf gehalten hatte tauchte wieder vor ihrem geistigen Auge auf. Sie schüttelte den Kopf. Und wünschte sich augenblicklich, sie hätte es nicht getan.
    Wird schon nichts passiert sein, überleg doch mal, wie der Kerl kämpft.
    Behutsam kneteten blaue Finger ihren Nacken durch. War schon besser als gestern.
    Und bei dem Treffen kannst du endlich ein paar Dinge klar stellen.
    Ja wird Zeit, dass das von Gestern aufgeklärt wird.

    Sie fand es immer noch seltsam, mit ihrer tieferen Gedankenstimme zu diskutieren. Aber irgendwie machte das es ihr leichter, ihre Gedanken zu ordnen. Also warum nicht?
    Ja, Sie würde die gestrigen Vorfälle zur Sprache bringen und aufklären, was da genau zwischen ihnen los war. Sie aktivierte ihr Omnitool und rief eine Karte von Nos Astra auf. Die Raumhäfen waren nicht weit weg und sie hatte noch jede Menge Zeit. Allerdings wurde sie unter Umständen gesucht. So sicher dieses Hotelzimmer auch schien, wenn sie zu lange hier blieb, würde sie früher oder später jemand finden. Dennoch kein Grund zu hetzen. Und sie sollte auf etwaige Verfolger vorbereitet sein.
    "Ein einfacher Klamottenwechsel wird es da wohl nicht tun.", stellte sie seufzend fest, griff nach ihrer Tasche und verschwand im Bad. Das hatte sie schon eine ganze Weile nicht mehr gemacht.
    Zunächst überschminkte sie die Narbe über ihrem Muttermal und die aufgesprungenen Lippen. Peinlich genau darauf achtend, in keine Scherbe zu treten betrachtete sie ihr Werk. "Gut genug, aber ein paar Änderungen darüber hinaus würden nicht schaden." Zunächst musste sie von ihrem auffälligsten Erkennungsmerkmal ablenken, dem Muttermal. Da Lyria keine besonders dezente Asari war, malte sie sich einfach ein zweites auf die rechte Schläfe. Dann noch einen weißen Strich von der Unterlippe abwärts, einige verschnörkelte Linien über die Stirn und dünne Striche über ihre obersten beiden Tentakel.
    "Na ja, keine komplett neue Person, aber einem flüchtigen Blick oder jemandem, der mich nicht kennt wird's wohl standhalten." Jetzt zu den Klamotten.
    Sie hatte zwar nur noch eine Hose und dasselbe Paar Stiefel, dass sie schon gestern getragen hatte aber was den Oberkörper betraf, waren einige Varianten möglich. Sie entschied sich für den dünnen, roten Pullover und zog den schwarz-weißen Mantel über. Von ihrer Pilotenpanzerung war nichts zu sehen. Diese war offensichtlich nicht aus der Reinigung zurückgekehrt. Mit einem Schulterzucken warf sie achtlos wie eh und je ihre restlichen Sachen in die Tasche. Blick auf die Uhr: kurz nach Acht. Sie nahm sich die Zeit, einige Spuren zu beseitigen: Die Spiegelscherben aus dem Badezimmer landeten im Müllschacht und die Karte wurde verbrannt. Sicher war sicher. Dann verließ sie das Appartement und beschloss noch bevor sie das Gebäude verließ, einige weite Haken auf dem Fußweg zum Raumhafen zu schlagen.

    Nos - Astra
    10:20 Uhr
    Raumhäfen, Ebene 20, Bucht D


    "Scheiß-Aufzüge.", fluchte Lyria. Sie hätte es rechtzeitig geschafft, wenn nicht jeder zweite Aufzug nach unten ausgefallen wäre, was sie zum mehrmaligen Umsteigen gezwungen hatte.. Na ja, lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Seufzend warf sie einen Blick umher.
    Die 20. Ebene lag irgendwo zwischen den Andockbuchten der Yachten und Privatmaschinen und den Schmuggler- und reinen Transportbuchten. Trotz der frühen Stunde war hier schon einiges los, Schiffe wurden beladen, Familien umarmten sich und auch die ein oder andere zwielichtige Gestalt trieb sich hier herum. Bucht D war eine riesige, offene Fläche in einem Hochaus, die Schiffe dockten seitlich an mittelgroßen Landeplattformen an. Drei Schiffe sah sie, doch von dem Drell keine Spur. Lyria seufzte. Was jetzt?
    Nach einigen Sekunden planlosen Herumstehens erhaschte sie eine Bewegung im Augenwinkel. Zwei Leute, ein Turianer und ein weiblicher Mensch, unterhielten sich angeregt vor einigen Frachtcontainern und schauten immer wieder zu ihr herüber. Die Pilotin schluckte. Hatte Kain sie angeheuert, um sie abzuholen, oder hatte Pontus sie erneut aufgespürt? Moment mal: Kain? Die Karte war mit 'N.' unterschrieben gewesen, aber der Drell hätte doch auch 'K.' benutzen können. Vor allem nach den... intimen Erfahrungen gestern. War sie getäuscht worden? Leise vor sich hin fluchend setzte Lyria sich in Bewegung. Hauptsache Bewegung. Sie hielt auf das nächstbeste Schiff zu, warf immer wieder verstohlene Blicke über die Schulter. Ja, die Beiden folgten ihr!
    Ruhig bleiben. Sie fühlte nach ihrer Pistole, nachgeladen und geholstert. Täuschen und Überrumpeln! Dann finden wir raus, was hier vor sich geht. Sie beschleunigte ihre Schritte, ging um eine Gruppe von Asari herum die ihr entgegenkamen und verschwand hinter einem Transportfahrzeug. Sie blieb direkt hinter der Kante stehen, legte eine Hand auf ihre Waffe und spannte die Muskeln erwartungsvoll an. Es gab einen kleinen Blitz, als ihr Hinterkopf das Metall berührte und leicht schwindlig wurde ihr auch. Großartig: Ihre Biotik hatte sich wieder aufgeladen. Toll.
    Dann erschien der Schatten vor der Fahrzeugkante.
    In einer schnellen, flüssigen Bewegung umschlang die Asari den Hals der Menschenfrau, zog die Pistole und hielt sie ihr an die Schläfe. Der Turianer war gut, hatte die Waffe bereits gezogen, aber Lyria war bereits genau da, wo sie sein wollte.
    "Wer seid ihr?"
    "Lassen sie die Waffe fallen."
    "Du bist in keiner Position um zu verhandeln. Noch Mal: wer seid ihr?" Lyria musste das lange, blonde Haar der Frau ausspucken. Von nahem sah man dem Turianer den Bodyguard an: Leichte Panzerweste unter einem Mantel. Die Frau trug einen eleganten, wenn auch nicht übermäßig teuren Geschäftsanzug. Sie hob die Hand.
    "Ist gut, Pevor." Der Turianer lies ganz langsam die Waffe sinken, Lyria machte keinerlei Anstalten es ihm gleichzutun.
    "Sie werden ihrem Ruf gerecht, Lyria.", die Frau lächelte, "Mein Kompliment für das Make-up. Wir hätten sie fast nicht erkannt.“
    Und das hätten sie auch nicht, wenn ich mich nicht so hektisch reagiert hätte. Scheiße! Sie konnte das Knirschen ihrer Zähne hören.
    "Ihr habt meine Frage nicht beantwortet."
    "Könnten sie wohl zuerst die Waffe runter nehmen, ich versichere..." Die Asari verstärkte ihren Griff. Der Turianer hielt seine Pistole noch in der Hand.
    "A... Also gut.", lenkte die Frau ein, "Nennen sie mich Esprit, dies ist mein Leibwächter Pevor. Wir sind nicht hier um sie zu verfolgen. Aber sie sind bereits auf Mitarbeiter meines Arbeitgebers getroffen: Sie kennen die Namen Nereus und Geist?"
    "Ich hab allmählich die Schnauze voll von Decknamen.", knurrte Lyria, "woher wusstet ihr, dass ich hier sein würde? Was ist mit Nereus?"
    "Immer sachte. Wie ich bereits sagte, sind wir nicht hier um sie für die gestrigen Ereignisse zur Rechenschaft zu ziehen. Wir möchten nur in paar Dinge klar gestellt wissen." Sie drehte den Kopf, bis sie Lyria in die Augen sehen konnte. Die Pilotin registrierte beiläufig ihre Brille.
    "Also lassen sie uns endlich vernünftig miteinander reden. Diese Lage ist doch sehr unangenehm. Außerhalb der Bucht befindet sich ein Café?" Der Turianer machte auch weiterhin keine Anstalten etwas anderes zu tun, als sich bereit zu halten. Überleg mal, wohin dich die Kopf-durch-die-Wand-Methode gestern gebracht hat, Süße.
    "Also schön.", sie lies langsam die Waffe sinken und entließ die Frau aus ihrem Griff, stets den Turianer im Blick.
    "Sie sind in der Tat noch unberechenbarer und brutaler als ich angenommen hatte.", ein schiefes Grinsen stahl sich auf Esprit's Lippen. Dann lud sie ein, ihnen zu folgen. Lyria steckte die Waffe weg, es gab genug Sicherheitskräfte auf dieser Ebene und sie konnte einen Zwischenfall jetzt nicht gebrauchen. Aber sie achtete darauf, während sie zu dem erwähnten Café gingen, immer in Schlagweite und bereit zum Angriff zu sein. Dann fiel ihr Kains Offenbarung von gestern ein:
    "Ihr arbeitet für Silent?"
    Die Frau lächelte. "Sie wissen, mit wem sie es zu tun haben. Oder zu tun haben glauben." Lyria verzog nur den Mund. Sie hasste diese Spielchen, wie sie immer in Spionage-Filmen gespielt wurden. Dass unendliche Hin- und her, das abwägen, verbale Schachspielen... Wann war sie eigentlich in einen verdammten Agententhriller geraten?
    "Ich möchte nun zunächst ihre Fragen beantworten, ehe ich dazu komme, was wir von ihnen wollen: Wir wussten, dass sie hier auftauchen würden weil wir sie hierher gelockt haben. Das Personal des Caracas ist immer an einem kleinen Nebenverdienst interessiert.", sie setzen sich, zwei Cafés wurden bestellt. "Auf unsere Kosten.", fügte Esprit mit einem süffisanten Lächeln hinzu.
    "Uns ist Nereus derzeitiger Aufenthaltsort leider nicht bekannt. Er interessiert uns allerdings auch nicht weiter, er hat sich als sehr... wankelmütiger Mitarbeiter herausgestellt."
    "Und ist damit eine potentielle Gefahr für sie."
    "Wo denken sie hin, dafür hat er nie die nötigen Informationen erhalten. Nein. Er ist verschwunden. Geist, unser abtrünniger Mitarbeiter ist verstorben. Damit haben sie Beide uns einige Unkosten erspart." Sie zwinkerte ihr zu, als der Kaffee kam. "Milch oder Zucker?"
    "Ich helfe mir selbst,", ein schiefes Grinsen auf den Lippen nahm Lyria eine der Tassen zu sich und begann, die Brühe zu zuckern. Esprit zuckte mit den Schultern. "Wie sie meinen. Damit sind zwei Figuren aus dem gestrigen Debakel außerhalb unserer Reichweite. Ebenso die Tänzerin, der sie ja selbst begegnet sind. Bleiben noch sie."
    Sie lehnte sich nach vorn.
    "Ist das eine Drohung?" fragte Lyria über den Rand ihrer Tasse hinweg.
    "Eine Feststellung." Hört diese Frau irgendwann auch mal auf zu lächeln?
    "Wir waren überrascht: Eine Kampfpilotin mit dem Ruf zu pulsiver Unzuverlässigkeit sieht nicht gerade nach der bevorzugten Partnerwahl eines Mannes wie Nereus aus. Dennoch haben sie die Ereignisse überlebt, beeindruckend. Allerdings stehen sie nun ohne ihren Partner da. Und ohne Anstellung, wie ich hinzufügen möchte. Eine Verschwendung ihrer Fähigkeiten, wie wir finden. Und daher haben wir ein Angebot für sie."
    "Halt, halt. Moment. Nur damit ich das richtig auf die Reihe kriege: Ich arbeite mit jemandem zusammen, der einen eurer Stützpunkte einäschert, töte sogar einige eurer Agenten und ihr wollt mir einen Job anbieten?"
    "Sie haben nie einen unserer Leute getötet. Und das als eine der wenigen Akteure in diesem Drama der letzten Tage, wie ich hinzufügen darf. Vielmehr sind sie uns durch ihre Fähigkeiten aufgefallen. Und wir brauchen dringend mehr Mitarbeiter, wie ich zugeben muss." Lyria konnte nicht anders, sie musste einfach laut auflachen. Das war zu gut. Einfach zu gut!
    "Das war's? Alle verschwinden, sie locken mich hierher und jetzt schließen wir das Kapitel und ich bekomme einen Job?", sie nippte an ihrem Kaffee. Es fehlte noch etwas Zucker. "Die Göttin hat Sinn für Humor. Und extrem miese Drehbuchautoren."
    Dieser perplexe Gesichtsausdruck, den Esprit für eine Sekunde durchscheinen lies war zu köstlich.
    "Dann lassen sie mal hören."
    "Danke für diese Möglichkeit: Wir möchten von ihnen, dass sie sich nach Antirumgon begeben. Dort hat in jüngerer Vergangenheit eine Gruppierung namens 'Rotaugen' an Stärke gewonnen, ehe der Informationsfluss vor drei Tagen abriss. Da Silent gerne über alles informiert ist, hätten wir gerne, dass sich jemand dort umsieht und uns mitteilt, was genau auf dem Planeten vor sich geht."
    "Hinter Silent verbirgt sich nicht REIN zufällig eine Infomrationsmaklerin von Illium?" Esprits Mimik gefror.
    Volltreffer.
    "Im Gegenzug würden wir nicht nur für die Reise aufkommen und ihnen ein angemessenes Honorar zahlen, sondern uns darüber hinaus noch mit einigen ihrer alten Bekannten einigen, sie doch lieber in Ruhe zu lassen."
    Meint sie jetzt Eclipse, diese Piraten, die Tänzerin, oder...?
    Hast dir auf Illium ja ganz schön Feinde gemacht, Süße.
    Halts Maul.
    Überleg' Mal: Eine schnellere Möglichkeit, diese... 'Differenzen' beizulegen wirst du nicht bekommen. Und mal wieder Geld in der Kasse zu haben wäre auch nicht verkehrt.
    Auf der anderen Seite passt das alles etwas zu gut: Wollte nicht auch Kain nach Antirumgon? Wer sagt, dass nicht Silent hinter seinem Verschwinden steckt?
    Ein Grund mehr, zum Eisplaneten zu fliegen und genau das herauszufinden. Und das auch noch bezahlt.

    "Also gut,", lenkte sie dann ein, "Klingt gar nicht so übel. Wann fliege ich?"
    "Sehr schön. Betrachten sie diesen ersten, kleinen Auftrag als eine Art Einstellungstest. Vielleicht ziehen wir dann eine weitere, gut bezahlte Zusammenarbeit in Betracht." Sie zwinkerte. Dann schob sie einen kleinen, metallen Koffer zu Lyria herüber, der der Asari bis eben nicht aufgefallen war.
    "Darin finden sie weiter Informationen zu Antirumgon, einen Kommunikator und ein Kennwort."
    "Was für ein Kennwort?"
    "Das Kennwort für ihr Shuttle, mit dem sie zu dem Eisplaneten aufbrechen werden."
    "Whoa, dafür, dass das hier ein Einstellungstest werden soll wisst ihr aber ganz schön was zu bieten."
    "Für Antirumgon blieb uns leider keine andere Wahl, Passagierschiffe dorthin gibt es nicht und Frachter lassen sie seit Tagen nicht mehr andocken. Ihr Transportmittel befindet sich in Bucht D 3. Wir hören von ihnen." Damit erhob die Frau sich und lies sie dort sitzen. Lyria sank in dem Stuhl zurück.
    Und alle Spuren führen nach Antirumgon. Sie ließ sich Zeit mit dem Kaffee, ihr Aufbruch hatte jetzt keine Eile mehr. Als sie dann allerdings in Bucht D 3 stand, musste sie gleichzeitig Lachen und Weinen. Was für eine Schrottmühle!
    Das Shuttle hatte eine anständige Größe und würde wohl als kleiner Transporter durchgehen, allerdings stammte es offensichtlich aus der letzten Generation von Raumschiffen. Noch dazu hatte es schon bessere Tage gesehen: Der Rumpf wies zahllose Flecken und Schweißnähte auf, die Triebwerke starrten vor Dreck und alles war so... alt. Lyria seufzte. In letzter Zeit seufzte sie ziemlich oft, wenn sie so darüber nachdachte.
    Sieh es einfach als Herausforderung.
    "Oh ja, das wird helfen."
    Sie ging an Bord. Kleiner Frachtraum, ausreichend großes Cockpit mit genug Platz für Navigator und Copiloten. Die Geräte waren alles Vorläufermodelle, sahen aber intakt aus. Auch wenn man hier mal wieder durchwischen könnte.
    Silent muss offensichtlich noch Kosten sparen, ging es ihr durch den Kopf. Sie warf ihre Tasche auf einen der freien Sitze, warf sich in den Pilotensessel und öffnete den Koffer, den Esprit ihr gegeben hatte. Darin fand sie eine Omni-Disc und einen Ohrsender samt Mundstück. Außerdem eine Creditkarte mit 200 Einheiten. Die Pilotin stieß einen überraschten Pfiff aus.
    "Mehr als ich gestern hatte." Sie schob die Disc in ihr Tool. eine Datei, die schlicht 'Antirumgon' betitelt war, eine weitere, 'Rotaugen'. Sie würde sie später auf dem Flug lesen. Und die Passwörter.
    Stotternd nur erwachte die Maschine um sie herum zum Leben die holographischen Armaturen blinkten auf. Und ein schiefes Grinsen stahl sich auf Lyrias Lippen. "Es gibt eine Göttin." Das hier war dasselbe Modell wie jenes, auf dem ihr Vater ihr damals erste Flugstunden gegeben hatte. Verdammt, es hätte dieselbe verflcuhte Maschine sein können, wenn man Zustand und Baujahr berücksichtigte.
    "Also dann, Agentin Lyria bricht zu ihrer streng geheimen Mission auf.", grinste sie und lies die Motoren stotternd starten.

    >>>> Die unendlichen weiten der Galaxis

  9. #59
    ME FRPG Only Avatar von Kain Thalia
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    Nos-Astra Raumhäfen
    Hotel „Caracas“
    Diplomaten-Suite der Hanar
    Tag 6
    12:00 Uhr


    Das Omnitool klingelte. Es war ein eingehender Anruf und der Empfänger konnte sich denken wer ihn in diesem Moment kontaktieren wollte. Niemand anderes würde es auf dieser Frequenz versuchen. Das orangene Holopanel erschien, er nahm das Gespräch an.

    „Ich höre“, lautete seine knappe und eher harsche Begrüßung.

    „Bintho, es ist schief gelaufen“, antwortete der Anrufer.

    Der Salarianer stand am Fenster eines fremden Appartements, welches in keiner Akte der Stadt gelistet war und sich daher zum Untertauchen bestens eignete für Personen mit den nötigen Kontakten und entsprechend Kleingeld. Bintho gehörte glücklicherweise zu eben dieser Personengruppe. Die Augen des amphibienähnlichen Wesens spähten durch die Jalousie. Allzu lange würde der ehemalige STG-Agent zum Glück nicht mehr auf diesem Planeten verweilen. Dann würde sich diese Paranoia hoffentlich etwas legen und er könnte zur Ruhe kommen. Doch dieser Anruf beunruhigte ihn sehr. So sehr, dass sich Bintho eine Zigarette anzündete.

    „Warum rufst du mich an? Versteh mich nicht falsch – ich hab irgendwie etwas für mysteriöse Drell-Attentäter übrig– aber nach der ganzen Geschichte, musst du zugeben, dass es klug gewesen wäre erst mal für ein paar Tage Funkstille herrschen zu lassen“, meinte der Salarianer, „Sie haben mich bereits in meiner Wohnung gefunden. Sie könnten mich wieder aufspüren“

    „Ich habe getötet“, kam es aus dem Omnitool und Bintho nahm diese Aussage mit einem kräftigen Zug an der Zigarette zur Kenntnis. Die Rauchwolke brauchte einen Augenblick ehe sie sich wieder verflüchtigte.

    „Soll mich das nun wundern? Scheiße nochmal, Kain! Du bist ein gottverdammter Attentäter!“, fiel seine Antwort aus, „Ich nehme an das nennt sich….ehm….Berufsrisiko“

    „Gareth Harvey“, fuhr Kain Thalia am anderen Ende der Leitung fort und Bintho musste aufpassen, damit er sich nicht an seinem Glimmstängel verbannte, als dieser ihm vor Schreck fast aus dem Mund gefallen wäre. Der Name war ihm bestens bekannt. Ein Name, der für Ärger stand.

    „Schmuggler, Drogenbaron, Bordellbesitzer“, erklang die Stimme des Salarianers hörbar schockiert, aber dennoch sehr erregt, „die Liste ist lang und du, mein Freund, hast richtige Scheiße gebaut. Du kannst doch nicht einfach in den unteren Ebenen beim Raumhafen – ja, ich weiß wo du dich befindest und nein, ich verfolge nicht jeden deiner Schritte- herumstolzieren und einen Piratenkönig umlegen, wenn es dir gerade mal so in den Sinn kommt! Wieso pisst du der Unterwelt so ans Bein? Bei deinen Göttern, Nereus, du bist ein Schatten…..kein verfluchtes Kroganerkommando! Was ist nur los mit dir, Kain?“

    Bintho drückte sein Suchtmittel auf einem Tisch aus und setzte sich in einen Sessel im Wohnzimmer. Diese Neuigkeiten waren alles andere als gut und Kain hatte es geschafft, dass er sich nun richtig beschissen fühlte. Wegen Harvey. Wegen der Situation. Und wegen seiner letzten Frage, deren Antwort er bereits kannte und die mit einer kürzlich verstorbenen menschlichen Ärztin zu tun hatte. Armer Kerl, ging es dem Salarianer durch den Kopf während er mit den Fingern über seine Augen rieb.

    „Die unteren Ebenen. Das Schmugglerviertel, der Rotlichtbezirk. Ich wollte Lyria und mir eine Reisemöglichkeit besorgen. Harvey schien mir der richtige Mann für diese Aufgabe. Habe früher einen Auftrag für ihn erledigt. Ein anderer Attentäter. Menschlicher Herkunft, war mit der Eliminierung des Piraten beauftragt. Ich habe diesen Plan durchkreuzt“, sprach der Drell nach einem Augenblick der Stille, der zwischen den beiden Gesprächspartnern eingekehrt war. Thalia konnte zwar nicht sehen wie Bintho seinen Kopf schüttelte und die feingliedrigen Finger über die angestrengte Stirn kratzten, doch er ahnte es. Der Salarianer hasste es schließlich, wenn sein schuppentragender Freund in den Erinnerungen seines photographischen Gedächtnisses kramte und dann in abgehackten Sätzen mit ihm sprach. „Harvey verdankt mir sein Leben. Er lachte als er mich sah. Herzliche Begrüßung unter alten Bekannten. Ein kurzer Befehl. Konnte den ersten Schläger abwehren, danach nur Schwärze. Vermutlich wegen eines Kopfgeldes. Sehr lukrativ für Piraten. Erwachen nach Stunden der Finsternis. Ein Hinterzimmer. Ein lieblicher Duft, diese Frau. Hübsch und jung, öffnete mir die Fesseln. Ich sollte sie mitnehmen. Sie bekam meine Zustimmung. Wir flüchteten, wurden entdeckt. Schüsse fielen. Die Fremde lag in meinen Armen als sie starb. Jekaterina kam mir in den Sinn. Hass stieg in mir auf. Verlor die Kontrolle. Verwüstung. Leichen“, erklang Thalias Stimme, dessen Zunge die Worte in einer unfassbaren Geschwindigkeit formte,“ Harveys Gesicht war nicht mehr zu erkennen, als ich zu mir kam. Die Biotik hat ihn zerschmettert. Ich habe ihn vernichtet“

    Nereus atmete tief durch und tauchte langsam wieder aus seinem tranceähnlichen Zustand auf. Seine schwarzen Augen erblickten die Kleidung mit der er bei den Piraten vorstellig geworden war und die, nun nach dem er sich in seine gereinigte Arbeitskleidung gezwängt hatte, auf dem Bett lag. Es handelte sich bereits um den zweiten Klamottensatz, den er in kürzester Zeit mit einer relativ großen Menge an Blut versaut hatte. Der Attentäter wand sich dem Fenster des Schlafzimmers zu und zuckte dabei merklich zusammen, da zu den alten Blessuren neue Verletzungen hinzugekommen waren. Mehrere Skycars huschten bedenklich nahe an dem verstärkten Fensterglas vorbei und ein Lichtstrahl legte sich auf das düstere Gesicht des Meuchelmörders.

    „Lyria, die Asari, befindet sich nicht mehr bei mir. Sind dir Informationen bezüglich ihres Aufenthaltsort zugänglich?“, fragte Kain seinen Informanten und langjährigen Freund Bintho.

    „Gut, ich habe gelogen. Meine Augen ruhen tatsächlich auf den meisten deiner Schritte, daher habe ich ebenfalls die Fährte der Asari verfolgen lassen. Sie hat vor ein paar Stunden das Caracas verlassen, war wahrscheinlich auf der Suche nach dir. Mein Schnüffler hätte sie beinahe nicht erkannt aufgrund ihrer Verkleidung. Im Raumhafen wurde sie aber nervös, das enthüllte ihre wahre Identität. Deine Lyria wurde nämlich nicht nur von mir beschattet. Eine Menschenfrau sowie ein Turianer haben sich mit ihr unterhalten, sie in ein Café geführt. Danach weiß ich nichts mehr über ihren Verbleib, da es meinem Ermittler zu heiß wurde. Elendiger Feigling“, folgte prompt die Antwort des Salarianers und Kain war sich nicht sicher, ob er gerade mitanhören musste wie Bintho am anderen Ende der Übertragung vor Abscheu auf den Boden gespuckt hatte.

    „Haben wir Gesichter? Namen? Auffälligkeiten?“, erkundigte sich Thalia und humpelte aus dem Schlafzimmer. Seine grüne Hand krallte sich fest in das Treppengeländer ehe der verwundete Drell den Abstieg wagte.

    „Den Turianer kennst du“, entgegnete Bintho, der hörbar etwas Flüssiges zu sich nahm. Kain vermutete eine Spirituose, da Bintho schon immer ein Nervenbündel war, welches sich oftmals nur durch alkoholische Substanzen beruhigen konnte. „Das macht die Sache aber nicht besser, Kain. Sein Name lautet Pevor“

    „Der Leibwächter“, kam es Thalia über die Lippen, als er kurzerhand seine Waffen einsteckte, die er während seines Ausflugs in das Piratenparadies nicht mit sich geführt hatte. Für den langjährigen Attentäter dauerte es gefühlte Stunden bis alle Tötungsinstrumente ihren rechtmäßigen Platz eingenommen hatten.

    „So wie es aussieht wirst du also heute noch auf weitere Bekannte treffen, Assassine“

    „Finde bitte seinen Aufenthaltsort heraus“

    „Ich übermittle dir seine Adresse, hatte sie noch irgendwo hier rumfliegen vom letzten Mal. Hoffe er wohnt noch dort“

    „Danke“

    „Aber Kain….. Bitte lauf‘ dieses Mal nicht wieder Amok. Pevor killt dich“

    Nereus biss sich auf die Lippen als er seinen Körper gen Boden bemühte. Das Knie schmerzte als es den Boden berührte, dennoch musste er unbedingt die gerade gefundene Karte vom Untergrund aufheben. Die schwarzen Iriden huschten über die wenigen Buchstaben und ein schiefes Lächeln zwang sich auf die Lippen des Drells, als er die gefälschte Nachricht las. Bosh’tet.

    „Bintho, darüber hinaus benötige ich immer noch einen Flug“, erhob Thalia seine Stimme, „Antirumgon. 2 Personen. Diskret“

    „Machen wir aus den zwei lieber drei Personen. Ich werde mitkommen. Irgendwer muss schließlich auf dich aufpassen während die Asari fort ist und den Planeten wollte ich sowieso verlassen. Gut, Antirumgon ist sicherlich seit meinem letzten Besuch nicht wesentlich schöner geworden – das war es schließlich noch nie-, aber komischerweise ziehst du mit deiner Art einen Haufen Bräute an und vielleicht fällt etwas für mich ab“, lautete die Antwort des Salarianers. Kain beendete das Telefonat und verließ die Suite.

    Nos-Astra Raumhäfen
    Balkon von Pevors Wohnung
    12:24 Uhr


    Der Turianer stütze sich am Geländer seines Balkons ab, als ihn ein Anruf erreichte. Pevor fasste mit zwei Fingern an den Kommunikator an seinem Ohr. „Ich stelle ihnen eine einfache Frage und wäre ihnen sehr verbunden, wenn sie diese nach bestem Gewissen beantworten würden, Pevor“, meldete sich Nereus, der mit seinem Scharfschützengewehr einige Dächer entfernt Stellung bezogen hatte. Durch das Visier seiner Viper erkannte der Drell wie sich der Oberkörper des Turianers hob und senkte. Dies waren keine reinen Atembewegungen, er lachte. „Ach Nereus. Wie geht es dir? Schön, dass du dich mal wieder meldest“, antwortete er hämisch, „Du willst bestimmt Informationen zu deiner Asarifreundin. Warum? An der ist doch nichts dran? Es wundert mich natürlich nicht, dass ein Attentäter solch einen merkwürdigen Frauengeschmack hat. Wobei Frau Dr. Orlow war eigentlich…“. Ein Schuss fiel und verfehlte knapp die Hand des Turianers. Die Muskeln des Drell spannten sich an und seine Hand knirschte bedenklich an der Waffe. Die Luft um Thalia wirkte wie elektrisiert, als der Name von Jekaterina gefallen war. „Soll mir das Angst einjagen? Erschießt du nun einfach so Leute auf ihrem Balkon? Was ist aus dir geworden? Deine Geschichten zeugen von Stil, nicht von Verzweiflungstaten. Traust dich mir nicht mehr unter die Augen?“ konterte der Leibwächter den Einschüchterungsversuch, welcher scheinbar keinerlei Wirkung gezeigt hatte. „Sollten sie nicht kooperieren, schlage ich Ihnen vor sich bereits jetzt zu überlegen wie die Worte lauten werden mit denen sie den Göttern entgegentreten, Pevor“, drohte Kain mit seiner emotionslosen kalten Stimme, die durch die Signalübertragung etwas verzerrt klang. Pevor schüttelte nur den Kopf, welcher sich mittlerweile im Fadenkreuz des Scharfschützengewehres befand. „Was soll der Mist? Wenn du mich umlegst, wird es deine Suche nach Fräulein Barian nur erschweren. Außerdem hättest du deine Munition für einen unwichtigen Turianer verschwendet und das wäre doch dumm von dir. Du magst zwar feige sein, aber dumm bist du sicherlich nicht, Nereus. Sonst würdest du es nämlich von Mann zu Mann mit mir aufnehmen wollen“, meinte Pevor und drehte den Kopf in der Hoffnung die Position des Schützen anhand der Flugbahn des letzten Schusses ausfindig machen zu können.

    „Ich muss mich entschuldigen, Pevor. Hätte ich im Vorfeld gewusst, dass sie einen Todeswunsch hegen, dann wäre ich ganz anders an sie herangetreten“, antwortete der Drell und fixierte die Stelle zwischen den Augen des Turianers. „Maulheld“, lautete die kurze Antwort von Pevor dessen Muskeln sich sichtlich anspannten. Der grüne Finger des Attentäters legte sich währenddessen um den Abzug seiner Waffe. Kain war bereit das Licht dieser Existenz auszublasen. Präzise würde die Kugel in den Kopf und das Gehirn eindringen, kein Schild, keine Barriere dieser Galaxie könnte dies verhindern. Dennoch kam es anders. Pevor sackte plötzlich in sich zusammen, seine Beine quittierten ihren Dienst und ließen ihn ungebremst gen Balkonboden sausen. Man sollte meinen, dass ein geschulter Krieger schnelle Reflexe besäße und sich demnach im Fall rechtzeitig abstützen könne, doch eine Reaktion seitens des Turianers blieb aus. Mit einem Knall klatschte der Kopf auf den steinigen Untergrund. Kain erhob sich und schaute ungläubig auf das Schauspiel, welches sich ihm bot.

    „Bevor mein Freund deine Gehirnmasse auf dem Balkon verteilt, würde ich trotzdem gerne die Antwort hören“, erklang die Stimme von Bintho, welcher einen Com-Kanal geöffnet hatte, so dass Kain mithören konnte. Langsam materialisierte sich der Salarianer neben dem regungslosen Turianer. Nereus blickte erneut in das Zielfernrohr seiner Viper um zu sehen was dort unten vor sich ging. „Was ist mit meinem Körper? Ich kann…kann… mich nicht bewegen!“, stotterte Pevor, der selbst völlig überrumpelt den zuvor unsichtbaren Überraschungsgast ansah. „Versuch nicht abzulenken, Freundchen“, meinte der ehemalige STG-Agent mit einer merkwürdig fröhlichen Stimmung, „Gift. Es lähmt erst deine Gliedmaßen und dann deine Organe. Was es bedeutet wenn du zu spät ein Gegengift erhältst, brauche ich dir aber nicht zu erklären oder?“

    Der Drell klappte sein Scharfschützengewehr ein und platzierte es an seinem Körper um sich somit schnell an den Abstieg zu machen. Wobei schnell aufgrund seiner Verletzungen und im Vergleich zur sonstigen Agilität des grünen Schuppenträgers sehr relativ war. Nichtsdestoweniger wollte Nereus so wenig Zeit wie möglich verlieren, denn er wusste um die Wirkung des Giftes, welches der Salarianer Pevor verabreicht hatte. Schließlich war es Bintho gewesen, der ihn selbst schon mit derlei Toxinen für so manchen Mord versorgt hatte.

    Währenddessen nahm Bintho sein Opfer weiter verbal in die Mangel und zückte eine Injektion. „Eine kleine Auskunft und ich schenke dir das Leben. Ist die Asari es wirklich wert zu sterben? Pevor, gib dir einen Ruck“, knisterte es durch den Com-Link, dessen Signal scheinbar durch äußere Einflüsse etwas beeinträchtigt wurde. Der Salarianer warf einen Blick auf den Countdown, welcher ihm sein Omni-Tool anzeigte. Es war eben jene Zahl, die rückwärts rannte und den Tod des Turianers bedeuten würde. Pevor atmete bereits schwer, man sah ihm an, wie langsam das Leben aus ihm glitt. Allmählich wurde er steif und kalt. „Seit wann interessiert sich das STG für die Angelegenheiten eines Drell-Attentäters, Salarianer?“ Bintho packte den Vergifteten am Kragen seiner Kleidung und schaute ihm direkt in die Augen. „Verdammte Scheiße, komm zu dir, Mann! Wenn du noch länger wartest sind die Schäden dauerhaft. Du hast eine Chance“, schrie der ehemalige STG-Agent den schlaffen Körper an. Als äußerer Beobachter konnte man deutlich erkennen wie seine Fassade zu bröckeln begann je näher sich die Zahl auf dem Omni-Tool der Null näherte. An seiner Haltung erkannte man, dass Bintho im tiefsten Inneren eigentlich zu keiner Zeit vorgehabt hatte den Turianer zu töten.

    „Nereus“, fiel die knappe Begrüßung des Salarianers aus, als der befreundete Assassine auf der Bildfläche hinter ihm erschien. Jedoch widmete Bintho ihn keines Blickes und bemerkte daher nicht, dass Thalia mittlerweile seine Carnifex gezogen und direkt auf Pevor gerichtet hatte. Im Gegensatz zu dem Turianer, der mit aller Kraft seine Augen aufriss. Bintho folgte dem Blick und zuckte kurz zusammen als er das Mordinstrument in der Hand des Drell erspähte. „Sein Blut wird nicht an deinen Händen kleben“, erklang die Stimme von Kain, welche mit ihrer Eiseskälte einen Schneesturm an Emotionslosigkeit allen Anwesenden entgegenschmetterte. Der Mund des Salarianers stand für einen Augenblick offen, der gesprächige Bintho war kurzzeitig sprachlos. Dann gab er Pevor die rettende Injektion, woraufhin dieser anfing zu keuchen. Der Countdown stoppte und einen Wimpernschlag später krampften die turianischen Muskeln. Er wand sich wie ein Wurm hin und her, die Finger kratzten auf dem Boden. Es war kein schöner Anblick und doch blickten die anderen Beteiligten nicht weg. Sowohl der Meuchelmörder als auch der salarianische Agent waren den Anblick gewohnt. Dennoch hielt Binhto dies nicht lange durch.
    „Ich habe bereits in seiner Wohnung Informationen gefunden, die Lyrias Aufenthaltsort enthalten. Hatte nur gehofft, der Kerl wüsste vielleicht noch etwas mehr. Scheinbar verschwenden wir hier aber unsere Zeit. Sein Schicksal liegt nun also in deinen Händen. Triff die richtige Entscheidung, Nereus“, meinte Bintho ehe er in das Apartment stieg und die anderen alleine auf dem Balkon zurückließ. Er wollte nicht mitansehen wie Kain die Lebensgeschichte Pevors zu ihrem unrühmlichen Ende brachte. Die salarianischen Finger umklammerten hilflos ein Datapad mit den eben genannten Daten, als er mit dem Rücken zur Balkontür im Wohnzimmer stand. Niemand sollte mitkriegen, dass ihm die Situation derart zusetzte. Beschämt wagte Bintho es nicht einmal aufzusehen während er damit rechnete, dass jeden Moment ein tödlicher Schuss abgegeben werden konnte. Man verlernt das Töten also doch, dachte sich der Ex-Agent. Der schreckliche Schuss blieb jedenfalls aus.

    Nos-Astra Raumhäfen
    Raumhafen, Ebene 22, Bucht G
    12:56 Uhr


    „Stell dich nicht so an“, entgegnete Bintho auf den ungewöhnlich vielsagenden Blick seines Drellbegleiters, der gerade ein paar Handschellen argwöhnisch begutachtete, „Es wäre sonst zu auffällig. Weißt du, Kain, ich mache dir ein Angebot. Auf unserer nächsten Schmugglerexpedition ins Ungewisse darfst du die Rolle des Kopfgeldjägers übernehmen und ich spiele den Gefangenen. Wäre das nicht in deinem Interesse, mein Freund?“ Am liebsten hätte Nereus seinem Freund die Sklavenaccessoires selbst angelegt und ihn dem nächsten Kroganer mit Vorliebe für Fesselspielchen vorgeworfen, doch Kain hielt dem Salarianer lediglich stumm seine Hände hin. „Ich lasse dir deine Waffen für alle Fälle. Sieht man sowieso nicht unter deiner Kleidung“, fügte der Ex-STG-Agent noch hinzu als er die Handschellen anlegte und diese eine Art Energieband um die schuppigen Handgelenke warfen. „Hoffentlich kaufen sie uns ab, dass ich dich auf dem Sklavenhandel erstanden habe und nun zum Boss bringe. Bei diesen Schmugglern weiß man schließlich nie, was denen so alles in den Sinn kommt. Aber wem erzähle ich das denn?“, plapperte der gesprächige Salarianer weiter als er seine Waffe zückte und Kain andeutete, dass dieser sich nun aus der dunklen Ecke begeben konnte.

    Mit den hängenden Schultern eines niedergeschmetterten Gefangenen trat der Drell aus dem Schatten auf die Gasse zwischen Raumhäfen und Andockbuchten. Zur Mittagszeit war ein reges Treiben hier unten auszumachen, man hörte viele Stimmen, die wild durcheinander quatschten und über die Dringlichkeit ihrer Lieferungen stritten. Den Blick gen Boden gerichtet schritt Kain voran, er spürte immer wieder den des salarianischen Gewehrs im Rücken. Zwischen den zahlreichen Raumhafenmitarbeitern, die hektisch die jeweiligen Schiffe be- und entluden, fanden sich immer wieder üble Zeitgenossen, die das Duo mit einer grimmigen Miene begrüßten. „Schneller, du elendiger Wurm!“, brüllte Bintho seinen unechten Gefangenen an und schien in der Rolle des Sklaventreibers sichtlich aufzublühen, „Wir haben keine Zeit zu verlieren, Mistkerl!“ Die letzten Worte begleitete ein Stoß mit dem Gewehr in den Rücken des Drell, welcher dabei kurz das Gleichgewicht verlor und ein paar Schritte nach vorne stolperte. Fieses Lachen war zu hören, denn die Banditen und Räuber hier unten fanden es scheinbar sehr amüsant wie ein Mitglied des stolzen Volkes von Kahje herumkommandiert wurde. Thalia war dies egal. Er war nicht zum ersten Mal in Gefangenschaft geraten und irgendwie bezweifelte er auch, dass so etwas nie wieder vorkommen würde.

    Gerade als sich die beiden Schauspieler vor der letzten Andockbucht befanden, ertönten lautstark ein paar Sirenen und mehrere blaue Skycars mit Blaulicht huschten über den Raumhafen hinweg. „Scheiße, die Sache mit Harvey muss wohl doch ernster sein, als gedacht. Die Detectives zeigen sich für gewöhnlich nicht hier unten“, meinte ein Verbrecher, der ganz in der Nähe stand und sich mit einem anderen Piraten, dessen Gesicht völlig vernarbt war, unterhielt. „Insgeheim freuen sie sich doch darüber, dass es einen Piratenkönig weniger gibt um den sie sich kümmern müssen. Lediglich die aufgeblasenen Geschäftsmänner aus den oberen Ebenen, die mit seiner Hilfe Umsatz gemacht haben, sind wohl empört darüber, dass man ihm die Fresse eingedellt hat“ Das Narbengesicht des Menschen lachte laut und wirkte wie eine alptraumhafte Grimasse, „Hoffentlich schließt sich das Machtvakuum, das der alte Hund hinterlassen hat, ohne allzu blutige Auseinandersetzungen“ Der Gesprächspartner des entstellten Banditen schüttelte nur mit dem Kopf. „Macht….was?“, lautete seine knappe Antwort. „Schon gut, jetzt pass lieber auf, dass die Hafenpenner alles ins Schiff schaffen“

    Bintho trat Kain direkt von hinten in die Kniekehle, so dass Nereus schmerzhaft mit den Beinen auf dem Boden aufschlug. Der Drell biss sich auf die Lippe um den Schmerzensschrei zu unterdrücken, was die Schmugglerbande, welche sich mittlerweile um die beiden versammelte hatte, freudig zur Kenntnis nahm. Der vermeintliche Anführer der Truppe sprang gerade mit einer Zigarette im Mund aus seinem Schiff, einem etwas älteren Frachter, welchen man nachträglich mit sehr vielen Waffen und Kanonen ausgerüstet hatte. „Ah unsere Gäste. Herzlich willkommen“, meinte der Batarianer in roter Rüstung und zwinkerte mit seinem mittleren Augenpaar, „Wir hatten schon befürchtet, dass sie gar nicht mehr auftauchen und der Deal geplatzt ist“

    „Wir wurden aufgehalten“, entgegnete Bintho mit tiefer Stimme, „Deshalb sollten wir unverzüglich aufbrechen“ Der Batarianer nickte einem seiner Crewmitglieder zu, welches ein schweres Gewehr in den Händen führte. „Durchsuch den Drell nach Waffen. Nach dem was Harvey heute passiert ist, möchte ich kein Risiko eingehen“, lautete der Befehl des Anführers, „Sie, Herr Kopfgeldjäger, geben ihre Waffen bitte ab“ Der Untergebene setzte sich bereits in Bewegung um den Anweisungen Folge zu leisten, als der Salarianer einem anderen Crewmitglied seine Waffe zu warf. „Finger weg vom Drell. Ich erhöhe die Credits, aber fassen sie ihn nicht an. Mein Auftraggeber mag es nicht gerne, wenn man an seiner…Ware… rumspielt. Er möchte ihn gerne…sagen wir…er will ihn als erstes abtasten“, meinte der Salarianer und verzog eine grimmige Miene, die etwas überzogen wirkte. Kain schaute nun zum ersten Mal vom Boden auf und drehte den Kopf in Richtung seines vermeintlichen Peinigers. Die Blicke der beiden Freunde trafen sich und Bintho konnte sogar in den toten Drellaugen die Fassungslosigkeit klar und deutlich sehen. Hatte der Ex-STG-Agent seinen Freund nun endgültig dem letzten Funken Würde beraubt? Der Batarianer fing an zu lachen, woraufhin auch seine dümmlichen Gefolgsleute in das Gegröle einstimmten. „Scheiße, sind manche Leute krank in dieser Galaxie. Wer vergeht sich an einem Drell-Bastard?“, brachte der Batarianer unter seinem Lachen hervor um dann schlagartig wieder ernst zu werden, „Nun gut. Das Vierfache und wir kommen ins Geschäft. Außerdem möchte ich eine Direktüberweisung. Was nützt mir ein elendiges Versprechen, wenn ich in ein paar Stunden tot bin? So hat wenigstens meine Süße etwas von der ganzen Sache, wenn es schieflaufen sollte“ Bintho blieb ruhig und willigte ein.
    Ohne sich zu bedanken betraten die beiden Abenteurer das Quartier, welches sie über die Dauer des Fluges beziehen würden. Der Schmuggler, welcher sie bis dorthin durch den relativ großen Frachter geführt hatte, ließ die beiden Passagiere nun alleine und schloss die Tür hinter sich. Als sie unter vier Augen waren, entfuhr dem Salarianer ein lauter Seufzer. Nereus sah in schweigend an und nahm Platz auf der einzigen Pritsche in dem leeren Zimmer, welches ansonsten nur noch mit einem Tisch und einem Stuhl ausgestattet war. „Tut mir leid, Kain“, entschuldigte sich Bintho und wirkte sichtlich geknickt. „Werden sie ihre Credits erhalten?“, meinte der Drell daraufhin ohne weiter auf die erniedrigende Behandlung einzugehen. „Nein, aber sie werden es solange glauben bis wir längst in Narshad verschwunden sind. Sind dir die Cayman Inseln auf der Erde ein Begriff?“

    13:13 Uhr
    >>>>>> Die unendlichen Weiten der Galaxis

  10. #60
    ME FRPG only Avatar von Kai "Yuri" Luz
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    Omega >>>> Ilium

    Tag 7, 8:14 Uhr

    Sie wuchteten Roan auf einen Sitz und Nalee begann sich um ihn zu kümmern während er das Bewusstsein verlor.
    Yuri wurde unsanft von Varruk in Richtung Quartiere geschoben. Er schüttelte heftig den Kopf. "Was?!", fragte der Turianer noch etwas energiegeladen und hastig. Dank eines kräftigen Schubers taumelte er rückwärts in das Zimmer. "Ich habe immer noch Zweifel in deinen 'Freund'", sagte Yuri spöttisch wie es sich für einen Gefangenen gehörte. Varruk gab sich entspannt: "Was ist dein Problem? Wir atmen und sind in der Luft." Yuri schüttelte wieder nur den Kopf. "Und überhaupt", lachte Varruk,"es sah gerade nicht so aus als würden sich 'deine Freunde' viel aus dir machen. Das nennt man dann wohl eine einseitige Liebe." Der Turianer lachte laut als er den Schlüssel für die Handschellen auf das Bett warf und die Tür hinter sich verschloss.
    Yuri trat daraufhin so heftig gegen die Tür dass er hätte eine Delle hinterlassen. Sein Fuß schmerzte als er sich endlich von diesen Fesseln befreien durfte.
    Resignierend viel er auf sein Bett. Sein Körper schmerzte, er hatte Schlafmangel und der psychologische Stress machte sich ebenfalls bemerkbar da er trotz allem immer noch nicht schlafen konnte. Er dachte an zu Hause um seine eigene Unsicherheit in diesem Moment zu vergessen und döste vor sich hin.
    Nach etwa einer Stunde wurde die Tür erneut geöffnet.
    "Du darfst dich frei bewegen.. aber mach keinen Blödsinn, Kleiner" erklärte ihm Varruk bevor er schnell wieder wegging. ~Das kommt überraschend~
    Relativ entspannt ging er ins Cockpit in dem sich alle aufhielten. Als er hereintrat spürte er dass alle Augen auf ihn gerichtet waren.
    Er stockte kurz:"ähh.. habt ihr vielleicht was zu Essen?"

    Tag 7, 9:03 Uhr

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