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  1. #121
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    <--- The Lost Souls
    ---> Narshad, zweite Ebene


    Er atmete reflexartig tief durch, als er das Lost Souls verließ, bis ihm wieder auffiel dass er immer noch von Tonnen an Gestein bedeckt war. Er schüttelte das Gefühl der Beklemmung ab und konzentrierte sich darauf Bilder von herabstürzenden Steinen zu verdrängen. Er lies den Atem diesmal bewusst entweichen.
    Die Umgebung um das Lost Souls war wie ausgestorben, trotz des ganzen Lärms, den sie verursacht hatten und trotz der Dampfschwaden, die sich ihren Weg nach draußen bahnten. Das dumpfe Wummern aus anderen Clubs in der Nähe tönte zu ihnen herüber, aber es fehlten sämtliche Anzeichen von Leben. Das Vergnügungsviertel wirkte wie ausgestorben. Dutzende Neonleuchten flackernden zwar überall, aber die Leere verlieh der Atmosphäre etwas Surreales.
    Calix sog die in der Luft liegende Spannung in sich auf und konzentrierte sich darauf der Asari zu folgen, die überraschenderweise ziemlich zielstrebig voranschritt.
    Sie liefen zuerst durch Hell erleuchtete Straßen. Ein paar Ratten huschten von ihnen weg, um die Ecken klapperten Mülltonnen. Musik kam aus anderen genauso ausgestorbenen Bars. Eine Söldnergruppe begegnete ihnen auf der Straße. Calix wollte sich schon auf sie stürzen, sie niedermachen, doch die Männer nickten ihnen kurz zu, grummelten was von Tosh und Arschlöchern, gingen weiter und verschwanden hinter der nächsten Gasse. Kurz wollte er ihnen nach, warum konnte er selber nicht sagen, doch er schob den Drang beiseite und folgte der Asari weiter durch die Gänge.
    Er dachte an die letzten Stunden. Irgendwas stimmte nicht mit ihm. Dass seine krampfhaft verdrängten Erinnerungen wieder hervorbrachen, war eine Sache. Dass er dabei vollkommen instabil wurde, war eine andere – und zutiefst beunruhigend dazu. In den vergangenen Jahren war er immer vollkommen kalt und beherrscht gewesen. Immer etwas impulsiver und streitlustiger als seine langweiligen Artgenossen, aber nie wahnsinnig. Und jetzt hast du Visionen, metzelst Leute in Fahrstühlen ab, nur weil sie dich provozieren und rastest wegen jeder kleinen Sache komplett aus. Sehr gut Mister. Sie sind auf dem Weg der Besserung. Er schmunzelte. Zumindest war er noch zynisch. Es gab also noch Hoffnung.
    Mittlerweile hatten sie hatten die hell erleuchteten Gebiete hinter sich gebracht. Lyria führte sie jetzt durch dunklere, engere und vor Dreck strotzende Gassen. Mal hierhin mal dorthin. Hier und da lagen Gestalten am Rand auf den Boden. Einige bewegten sich schwach, andere gar nicht.
    Als ihm auffiel, dass die Gänge immer enger wurden, wollte er sich spontan die Asari schnappen und sie ungeachtet irgendwelcher biotischen Zaubertricks fragen, wo sie sie eigentlich hinführte.
    Er schloss die Augen.
    Öffnete sie wieder.
    Der Impuls war verflogen
    Sie verließen die Gasse und waren nun auf einem spärlich beleuchteten Platz und gingen weiter. Funktioniert doch: Calix der Meister der Selbstbeherrschung.

    Ein Schrei ertönte in der Ferne. Sofort erinnerte er sich an die Frau, die in seinen Armen gestorben war. An seine Kindheit. Dann ein Knall. Dann Nichts. Etwas in ihm wollte losstürmen und irgendwas angreifen und zerstören. Wieder war Lyria das Erste, was ihm einfiel. Eine Sekunde später war das Gefühl wieder verflogen.
    „Omega ist besser als das hier“, kommentierte er die Stille und überspielte seine innere Unruhe. Zwanghaft dachte er an die Kälte der Oberfläche und den Schneesturm, durch den sie gekommen waren und der Ax den Rest gegeben hatte. Zwei Tage hatte er der VI und somit auch Zet gegeben. Zwei Tage, die er hier nun fest hing. Ax musste mittlerweile bei dem Quarianer angekommen sein. Vielleicht wurde an seinem treuen Shuttle schon rumgebastelt.
    Er wurde ruhiger. Zum ersten mal seit Stunden. Er nahm die Kälte von der Oberfläche und schloss sie in sein Inneres ein. Konzentrierte sich auf die Vorstellung von einem eiskalten Schneesturm der durch sein Inneres raste und sein inneres Feuer nicht auslöschte sondern einfror, es bewahrte und hütete. Eine gute Vorstellung.
    Augen zu. Augen auf. Gefühl speichern.

    Sie waren an einem Bereich angekommen wo Treppen in den Fels gehauen waren und nach unten verschwanden oder sich die Wände hochzogen. Die Rampen, die neben den Aufzügen den offiziellen Weg nach oben oder unten bildeten, waren nirgends zu sehen.
    „Und das führt wirklich nach unten?“, fragte er und sah die enge Treppe, die nach unten führte, skeptisch an. Geniale Frage. „Also zur dritten Ebene?“, fügte er hinzu und betrachte skeptisch den für seinen Geschmack viel zu engen Abgang.

  2. #122
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    < --- Narshad: Lost Souls

    „Ich vermute schon“, erwiderte Arseni, knirschend und angeknockt. Eine Hand auf der Wange, irgendwie stets die Wunden abtastend, lief er etwas orientierungslos den anderen beiden hinterher. Wenn er Sterne hier unten fand, dann weil sie um seinen Schädel kreisten.

    Das in Stein gehauene Treppengelände kam rüber als wäre es das letzte rustikale Utensil der Kolonie. Als man in die Erde reinbohrte, um sich vor der Kälte zu schützen, und als die Aufzüge und die Siedlung um die Treppen entstanden, blieben sie nur noch als Notausgang übrig. Passend, dass das gefährliche Geländer, wo viele Stufen zu knapp selbst für Menschenschritte war, nun ihr unscheinbarer Eingang in die dritte Ebene war.

    Er tastete sich etwas voran, ungewollt und deshalb umso vorsichtiger. Für Calix könnte das ganze eventuell ein akrobatisches Wagnis werden. „Stell‘ dich nicht so an“, hörte er von hinten jemanden sagen. Tatsächlich erinnerte sich Arseni an ein Kind, das nicht ins kalte Wasser springen wollte. Der Zehner war zu hoch, und für den Fünfer reichte der Mut auch kaum aus…

    Als er die ersten Schritte runtersetzte, musste er den Treppen zugutehalten, dass die Wand kernig und wellig genug war um sich daran effektiv festzuhalten. So hielt er sich mit einer Hand stets fest, und manchmal sogar mit beiden. „Man kommt schon runter“, flüsterte er, und winkte dann Calix und Lyria heran. Noch bevor er sagen konnte, ob sie ihm folgten, wandte er sich aber wieder dem Abstieg zu. Mit Bergsteigen hatte das nicht viel zu tun, aber die steilen Stufen, die manchmal nur bloß ein Vorsprung waren, stellten manches Mal sein Herz vor die Aufgabe einen Sprung ins Dunkel zu wagen.

    Von hinten schien ihm das Licht auf den Rücken; Scheinwerfer von Calix‘ Rüstung mussten das sein. Als er sich umdrehte, erkannte er es nicht so wirklich. Praktisch war es schon, wenn man quasi in einem reduzierten Panzer umher schlurfte. Gatling Guns, Kommunikationszentrale… da waren Scheinwerfer wohl die billigste Anlage. Als sie tiefer kamen, sah erste Dinge von der dritten Ebene. Zuerst bloß Schilder, dann machte langsam die Wand auf und man sah durch Löcher hindurch… sah Licht und Schattenspiele, Feuer hier und dort… Doch noch wichtiger, man hörte etwas wieder! Raus aus der Stille der Treppen, wo man nur das schwere Atmen der drei Bergsteiger vernahm. Jetzt schlug wieder der Lärm zu. Die Gefahr. Da unten klirrte und schepperte es. Erste vereinzelte Schüsse kündigten den Konflikt an...

    Arseni wollte lauschen, doch sah er schon nicht mehr hin, wohin er ging. Sah nicht auf den Weg vor ihm. Tollpatschig oder zwangsläufig griff sein Füßchen nach einer Stufe, die nicht mehr dort war. Keine Hand griff nach ihm, als er in das Dunkel fiel. Nur ein kurzer Schrei bevor er in der Dunkelheit aufschlug… „Aaaah, verdammt…“ Wehleidig rollte er sich am Boden herum. Von dort oben sah er Lyria und Calix, wie sie herabschauten. „Geht schon wieder, geht schon…“, atmete er schwer und richtete sich auf. Er griff sich an die Schläfe, na toll… ein weiterer Cut. Der Hinterkopf leicht klebrig. Schutt und Gestein fingen ihn auf, die Überreste der Steintreppe. Der Gestank einer Bombardierung umgab das Geröll. Doch jetzt lag er dort unten, die dritte Ebene. Kein Weg zurück rauf? Wen scherte das gerade… Sein Kopf brummte, Arseni, Punching Bag Deluxe. Griesgrämig zündete er sich eine Zigarette an, und humpelte weg vom Plätzchen seiner Pein. Er stolperte einige Male über das Gestein, quälte sich dort hindurch und hinab, rutschte ein paar Mal aus. Die Steintreppen endete unfreiwillig einige Höhenmeter über der dritten Ebene, so konnte man beinahe die Decke greifen, wenn man sie zu dritte eine Räuberleiter bilden würden.
    Ein Vorsprung war nahe an dem Geröllhaufen, die Lichter der dritten Ebene schimmerten als wären sie der Horizont von dort oben. Er meinte, er stünde auf einer Klippe, doch stellte sich bald als Wohnheim dar, von wo eine Feuerleiter sie endgültig auf die dritte Ebene bringen würde. „Hier entlang“, rief er den anderen zu.. „glaube ich“, korrigierte er sich aber lieber nochmal selber.. Einen anderen Weg gab es wohl ohnehin nicht mehr.

    ->>> Dritte Ebene

  3. #123
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    Lyria stand zweifelnd vor der Treppe. DAS sah nun wirklich nicht nach dem offiziellen Weg nach Unten aus. Was auch immer das auf Antirumgon sein mochte. Hatte diese kleine, dreckige Straßenratte ihr die Schilder falsch erklärt? Sie getäuscht? Oder...
    Bin ich den Fluchtweg-Signalen gefolgt? Oh Mann, Süße, du musst dich besser konzentrieren...
    Dieser Agenten-Scheiß ist echt nicht meins...

    Doch obwohl sie eine klare Linie, ein klares Missionsziel und ein regelmäßiges Einkommen vermisste, musste sie sich eingestehen, dass die Arbeit für ein Informations-Makler-Netzwerk was hatte. Fremde Orte, Aufregung und ein gewisses Maß an Freiheiten, was die Ausführung des Jobs anging.
    „Und das führt wirklich nach unten?“, fragte der Elcor, „Also zur dritten Ebene?“
    Geniale Frage.
    "Nein, es führt zur Oberfläche.", gab die Asari gereizt zurück. Und gemahnte sich selbst zur Zurückhaltung.
    Keine weitere Konfrontation mit dem Bulldozer.
    Zumindest nicht, bis ich was gegessen und ein paar Stunden geschlafen hab.
    Nein, verdammt!

    Scheiß-Gedankenstimme.

    Arseni ging voran. Zögerte.
    "Was stellst du dich so an?", hörte Lyria sich selbst knurren. Der Mensch setzte seinen Weg fort, wobei er sich an der blanken Felswand abstützte. Lyria musste ihm allerdings zustimmen: Das Geländer lies Vertrauen sehr tief schlafen...
    "Nun kommt schon.", zischte Arseni, ehe er weiter hinab stieg. Lyria trat auf die oberste Stufe.
    "Gib mir nen Vorsprung.", sagte sie über die Schulter, "Wir haben's ja nicht so eilig, unten anzukommen." Ein letzter, tiefer Zug, dann schnippte sie ihre Kippe fort. Sie ertappte sich dabei, wie sie ihre Standard-Beinhaltung für den Kampf einnahm. Es erleichterte ihr, das Gleichgewicht zu halten. Und auf diesem wackeligen, altem Mistding konnte sie jeden Kniff brauchen. Da erstrahlte ihre Umgebung in hellem Licht.
    "Na sowas." Sie musste grinsen. "Dieser riesige Haufen Altmetall, in dem du steckst, scheint ja ganz nützlich zu sein."
    Du treibst es zu weit. Flüsterte diese zweite Gedankenstimme in ihrem Hinterkopf. Aber ihr war bewusst, dass das nicht das Problem war. Das Problem war, dass sie es genoss, den Elcor zu reizen...
    Schüsse.
    Lenkten ihre Aufmerksamkeit nach Unten.
    Halt! Augen auf den Untergrund!
    Im nächsten Moment war Arseni verschwunden und vor ihr klaffte ein Abgrund. Nur ihre über Jahrzehnte trainierten Reflexe bewahrten sie vor dem Schicksal des Menschen, der gerade in einem Berg aus Schutt gelandet war.
    Sich mit einer Hand an dem wackeligen Geländer festhaltend rang die Pilotin um ihr Gleichgewicht. Sekunden schienen zu Stunden zu werden, in denen sie über dem Abgrund hing. Bis der Mensch die erleichternden Worte „Geht schon wieder, geht schon…“ ausstieß.
    Calix leuchtete mittlerweile hinab. Arseni entfernte sich bereits von dem Ort seines Aufschlages. Lyria konnte spüren, wie das Geländer nachgab. Ihr blieb nichts als der kontrollierte Fall. Kaum, dass sie Boden unter den Füßen spürte, begann sie zu rollen. Kam auf, rutschte ein kurzes Stück Schutt hinab. Staub schlug ihr entgegen. Sie hustete ihn aus.
    "Hier entlang“, vernahm sie Arsenis Stimme. Der Mensch stand ein gutes Stück vor ihr, wo die niedrige Decke des Treppenschachtes endete. So trat sie hinter ihn.
    Sie konnte die Feuer sehen. Sie konnte Schüsse hören.

    Na großartig. Willkommen auf Ebene 3. Bandenkrieg inklusive.

    >>>> Dritte Ebene

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