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  1. #121
    Newbie Avatar von Jason Leonard Church
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    Antirumgon
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    5:55 Uhr


    „3… 2… 1… öffne.“ Jason trat vor und drehte das schwere, metallische Rad der Tür zweimal im Uhrzeigersinn und zog dann die Tür nach außen auf. Sofort gingen die beiden Zwillinge mit ihren Gewehren im Anschlag durch die Tür. „Gesichert“, kam es daraufhin knapp von einem der beiden. Jason konnte sie - egal wie sehr er sich anstrengte – einfach nicht auseinanderhalten. Nun ging auch Jason hindurch und schloss die Tür wieder hinter sich. Nicht, dass zufällig jemand vorbeikam und merkte, dass sie infiltriert worden waren.

    „Corporal, sie gehen vor.“ Jason nickte und ging einige Meter weiter. Die beiden Sergeants waren nun, nachdem der Angriff auf die beiden Wachen einige Minuten zuvor beinahe in die Hose gegangen war, bemüht, konzentriert zu bleiben und sich keine Fehler mehr zu leisten. Hoffentlich halten sie durch und verlieren nicht die Nerven, dachte Jason angespannt. Sie kamen an eine Kreuzung und Jason erkannte im spärlichen Licht einer Lampe jemanden, der über einen Tisch gebeugt war und anscheinend an irgendetwas herumhantierte, sodass Jason genügend Zeit hatte, seine Möglichkeiten abzuwägen.
    Der Gang links war eine Sackgasse. Anscheinend wurde er schon vor einiger Zeit von Geröll und großen Felsen verschüttet. Wie stabil ist dieser Berg eigentlich?, fragte sich Jason nebenbei, leicht nerbös, konzentrierte sich dann jedoch auf die anderen beiden Abbiegungen.
    Sie hätten noch die Möglichkeit, geradeaus zu gehen, müssten dann aber unweigerlich an der beschäftigten Wache vorbei und der wäre wohl kaum so blöd und würde nicht mitbekommen, dass drei Soldaten in voller Montur ein paar Meter hinter ihm vorbeimarschierten, und in einer Höhle wie dieser gab es nicht viele Verstecke, wo man Leichen ungesehen liegen lassen könnte. Er kam also zu dem Schluss, dass ihre beste Möglichkeit die war, den Feind vorerst in Ruhe zu lassen und sich nach rechts zu wenden. Mit der Hand gab er den beiden russischen Zwillingen die Anweisung, ihm Deckung zu geben und ging schnell aber leise in den rechten Gang, der, wie er jetzt sah, nach ein paar Metern gleich wieder nach links führte, also in die gleiche Richtung wie der Gang, den die gegnerische Wache blockiert hatte. Mit ein bisschen Glück würden sie irgendwo wieder zusammen laufen. Er drehte sich um und hörte, wie der Mann an dem Tisch fluchte: „Verdammter Berg! Bekomme nur Interferenzen, auf allen Kommunikationskanälen.“ Jason nahm Blickkontakt mit seinen Kameraden auf und bedeutete ihnen, zu ihm zu kommen. Während sie sich auf dem Weg zu ihm machten, ging Jason zur nächsten Ecke des Ganges und wagte einen Blick. Leer. Doch er erkannte, dass sich der Gang nach einigen Metern nach oben und zur linken Seite öffnete und in einen großen Raum überging.
    Geduckt gingen sie um die Ecke und bewegten sich schnell vorwärts. Als sie die Deckung des Durchgangs verließen und die Höhle betraten, sah Jason links von ihnen einige aufeinander gestapelte Kisten, die geradezu zum Verstecken einluden. Sofort lief Jason zu ihnen hin, ging in die Hocke und presste sich mit dem Rücken gegen sie. Auch die beiden Sergeants saßen neben ihm, Gott sei dank, und Jason versuchte, seinen schnellen Herzschlag wieder zu beruhigen. Da sie nun mehr oder weniger sicher waren, ließ sich Jason erst einmal Zeit, die Höhle genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Decke war hoch über ihnen, an der höchsten Stelle war eine weitere provisorische Lampe angebracht, die die Mitte der Höhle in Licht tauchte, aber die Ecken des Raumes im Dunkeln ließen. Am Rande der Höhle gab es eine Art Pfad, der langsam nach oben führte und mit einigen Kisten und Maschinen an der Kante bestickt war. Jason erkannte sofort, dass diese Kisten groß genug waren, um beim Begehen des Pfades unentdeckt zu bleiben, aber nicht besonders gute Deckung abgeben würden, da Projektile sie leicht in Stücke reißen würden. Also müssten im Falle eines Kampfes die Maschinen herhalten, überlegte er. Doch erst mal warf Jason einen Blick auf die Mitte der Höhle, wo eine Ansammlung von Leuten, er schätzte neun oder zehn, miteinander redeten. Er war zwar zu weit entfernt, um die Spezies der Personen herausfinden zu können, doch er konnte einige gedämpfte Gesprächsfetzen verstehen:
    „Sie verspäten sich…“ „Wir haben nicht ewig Zeit…“ „Dieser Deal muss sauber über die Bühne gehen…“ „Ganz ruhig… Dieser Berg ist sicher. Man kann uns durch die Felsen nicht orten.“
    Jason wandte sich zu den beiden Russen um. „Das scheinen unsere Zielobjekte zu sein.“, flüsterte er. „Die Verhandlungspartner sind noch nicht eingetroffen, das heißt, wir dürfen noch nicht eingreifen. Aber wir wissen nicht, wie lange es noch dauern wird, bis die Partner kommen oder unsere Freunde hier den Deal platzen lassen. Aber wir brauchen eine besser Position zum observieren. Dieser Platz ist nicht hundertprozentig sicher und wenn wir auffliegen, sind wir nicht nur tot sondern der ganze Deal wird abgeblasen und wir bringen damit Garett und den Chief in Gefahr.“ Beim Gedanken daran, aufzufliegen, war der Tod wohl besser als dem Zorn des Chiefs ausgesetzt zu sein, sollten sie überleben. Das ist auch nicht unbedingt eine schlechte Art des Drills, dachte er. Aus Angst alles richtig machen... Jason sah sich den Pfad genauer an, der nach oben führte. Er entdeckte eine Stelle, wo sowohl einige Maschinen für Deckung vorhanden waren als auch einige Kisten. Vielleicht sind in den Kisten ja auch Maschinen. Dann werden wir bei Beschuss nicht gleich zerfetzt… Oder in den Maschinen Kisten… Denk nicht so viel Müll… konzentrier dich.
    „Okay, ich habe einen geeigneten Observationspunkt entdeckt“, sagte er und deutete auf den Ort, den er gerade erspäht hatte. „Ich gehe als erstes. Gebt mir Deckung. Wenn ich da bin, geb ich euch ein Zeichen, dass ihr mir folgen könnt… Aber jeder einzeln! Das verringert die Chance, dass wir entdeckt werden… Und seid vorsichtig… Okay… auf drei.“ Jason vergewisserte sich noch einmal, dass die Leute in der Mitte der Höhle nicht in seiner Richtung blickten, zählte dann bis drei und rannte schnell, aber darauf bedacht, sich möglichst unauffällig in den Schatten der Höhle zu bewegen, los. Dabei dachte er an Garett’s Worte: “Lass dich nicht auf irgendeine Scheiße ein…“ Du mich auch, Alter!

    6:11 Uhr
    Geändert von Jason Leonard Church (13.02.2010 um 15:04 Uhr)

  2. #122
    Newbie Avatar von Garett Morrtarus
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    Antirumgon ; Planetenoberfläche


    Während Garett immernoch etwas ungläubig die massive Felswand, die ein weiteres Vorankommen verhinderte, betastete, versuchte F'Teras wieder eine Verbindung mit dem restlichen Trupp herzustellen. Doch sowohl die Bemühungen des Turianers, die Felsen mit roher Gewalt einfach fort zu schieben, als auch die hoffnungslosen Kontaktversuche der Asari, scheiterten. Schnaubend stieß sich Garett von dem Hindernis ab und drehte sich - erwartungsvoll - zu seiner Vorgesetzten um. Diese tat ausnahmsweise genau das, was er in jeder anderen Situation - außer eben dieser hier - von ihr erhofft hätte: sie schwieg.

    Irgendetwas in dieser Grotte scheint an ihrem Verstand zu nagen. Und an ihrem ätzenden Sarkasmus...

    "Sollen wir vielleicht jetzt umkehren und versuchen, unauffällig zum Rest zu stoßen? Ich denke sie haben zumindest genug Anstand, um nicht ohne uns anzugreifen. Zumindest Church scheint in der Hinsicht..." Führte Garett aus, doch plötzlich fuhr ihm die Asari scharf dazwischen.

    "Ruhe! Lass mich einen Moment nachdenken... nur einen Moment..." Ungeduldig tippte sie sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn. "... nur einen... die Karte!" Ohne weiteres Zögern öffnete sie mit wenigen Eingaben auf dem Omni-Tool an ihrem rechten Arm eine holografische Karte. Der Turianer trat einen Schritt näher an F'Teras heran, um die Details besser erkennen zu können.

    "Hier." Sie deutete auf einen Punkt auf der Karte, der relativ mittig zu liegen schien. "Genau hier befinden wir uns. Siehst du das, Hund? Laut Karte ist der Weg tatsächlich frei. Und diese Mine ist erst seit knapp 2 Jahren außer Betrieb. Ach, wer weiß, vielleicht war der Kartograph mit ähnlich hoher Intelligenz wie unsere Durchschnittsrekruten gesegnet."

    Während F'Teras mit den Augen eine Linie zu verfolgen schien, trat der Turianer unruhig auf der Stelle, immer wieder einen Blick über die Schulter der Asari in die Richtung werfend, aus der sie eben gekommen waren. "Das ist es! Weißt du, was das hier für ein Weg ist?" Sie schaute ihn an, als erwartete sie jeden Augenblick ein Lob für ihren genialen Einfall. Garett hingegen starrte angestrengt auf die Beschriftung der Linie, auf der ihr Finger gerade deutete.

    "Nun?"

    Sie deutete vielsagend mehrmals auf die Wörter auf der Karte.

    "Also, ich..."

    Dem Master Sergeant schien die Situation zunehmend unangenehmer zu werden.

    "Ach komm, das war doch eine Fangfrage. Du brauchst es doch nur abzulesen."

    "... Ma'am, ich... es ist so, dass..." Seine Stimme wurde undeutlicher.

    "Lies! Verarschen kannst du mich auf dem Rückflug, Hund!"

    "... kann nicht."

    "Wie bitte?"

    F'Teras blinzelte - einmal. Betont. Verwirrt.

    "Ich kann nicht... lesen. Nur... naja, etwas schon.... ein bisschen...zumindest. Sagen wir, das Nötigste."

    Hätte er sich eben die Rüstung vom Leib gerissen und vor ihr Ballett getanzt, ihr Blick hätte nicht ungläubiger sein können. Das Schweigen, das soeben eingetreten war, erfüllte den Raum mit einer dermaßen peinlichen Atmosphäre, dass Garett darum bettelte, dass jeden Augenblick ein Verbrecher um die Ecke biegen und ihn erschießen würde. Da er ihren Blick nicht länger stand halten konnte, fixierte er mit einem jäh vorgetäuschten Interesse die - immernoch geöffnete - Karte.

    Ja, F'Teras, mach schon. Lach dich schlapp. Lach, bis alle Wachen uns auf den Meter genau orten können. Lach, als ob es keinen Morgen mehr gäbe...

    "Verstehe."

    ...was?

    "Gut, also das hier ist sozusagen der Hauptweg, den die Minenarbeiter damals zur Haupthöhle, unserem Ziel, genommen hatten. Wenn man..."

    Okay.

    "...der Karte wenigstens in dieser Sache trauen kann, dann gibt..."

    Langsam macht sie mir wirklich Angst.

    "...es allerdings parallel noch einen schmaleren, aber besser gesicherten Gang an..."

    Sie müsste tot sein. Getötet von der puren Schadenfreude selbst.

    "... der... äh... Ostseite. Ja, das dürfte die Ostseite sein." Sie deutete rechts von sich auf eine seitliche Felswand. "Hier etwa."

    Hund, freu dich doch. Denk einfach nicht mehr darüber nach. So leicht ist das.

    "Verstanden? Oder soll ich's dir extra aufschrei... ach vergiss es. Folg mir einfach." Die Asari winkte ihm knapp zu, ehe sie sich dem Weg zukehrte, den sie gerade eben erst beschritten hatten. "Ja, Ma'am." murmelte Garett, immernoch etwas verlegen von der kürzlichen Offenbarung, in seinen Helmfunk, ehe er ihr folgte. Doch als er bemerkte, dass sie immernoch der Karte mehr Beachtung schenkte als dem Tunnel, aus dem ihnen jederzeit Feinde entgegen kommen könnten, meldete sich sein Kampfeswille zurück. Entschlossen zielte er mit seinem Sturmgewehr auf das andere Ende des Ganges, bereit, bei der kleinsten Bewegung loszufeuern. F'Teras tastete sich indes mit der freien Hand an der rechten Wand entlang.

    "50 Meter vor der Sackgasse hätte in etwa der näheste Durchgang zu diesem Nebentunnel sein müssen. Den muss ich komplett übersehen haben. Kannst du dich an irgendeine Tür erinnern?" Noch ehe der Turianer zur Antwort ansetzen konnte, hatte sie auch schon für ihn selbst geantwortet. "Nein, kannst du nicht. Ich wette meinen Sold für diesen Monat darauf, dass niemand das verdammte Teil sehen kann. Versteckt, verstehst du? Gerade Bergleute auf Schmugglerplaneten müssten nämlich wissen, dass nicht nur der Berg selbst hier unten gefährlich werden kann. Also haben sie ausnahmsweise mal etwas weiter gedacht als bis zur nächsten Mahlzeit, und die Durchgänge so platziert, dass Außenstehende - besonders die feindlich gesinnten - im Notfall nicht ahnen können... tja, diese Schrottschaufler hatten scheinbar doch etwas im Kopf."

    Ja, ja. Und lesen konnten sie bestimmt auch. Sag es ruhig. Ich bin ein harter Soldat, ich kann das ab.

    "Ich glaube..." Die Asari blieb plötzlich, mit der Andeutung eines Lächelns auf dem Gesicht, stehen und schloss die Karte auf ihrem Omni-Tool. "... ich hab's gefunden." Gespannt drückte sie ihren Kopf gegen das Gestein und klopfte vorsichtig. Obwohl sie einen Helm trug schien das Resultat sie trotzdem zu erfreuen. "Hier ist die Wand nämlich besonders dünn. So hört sich's zumindest an. Jetzt helf mir den Griff zu... ach warte, ich hab ihn schon." Es hatte tatsächlich nicht lange gedauert, bis ihre Finger im Stein auf eine bewegliche Stelle gestoßen waren. Vorsichtig drückte sie den Mechanismus nach unten, wobei sie sich langsam gegen die Tür lehnte, damit diese sich einen Spalt öffnete.

    "Gut, halt mir den Rücken frei. Ich riskier eben einen Blick." Trotz dem leisen Flüsterton hatte Garett sie klar und deutlich verstanden und positionierte sich wunschgemäß direkt hinter seine Vorgesetzte. Der Master Chief spähte indes vorsichtig durch den schmalen Spalt in den anliegenden Gang. Die rechte Hand hielt sie dabei zur Faust geballt ausgestreckt nach oben. Garett ließ den Blick immer wieder zwischen dem Weg, den sie gekommen waren, und der asarischen Hand hin und her schweifen. Plötzlich war nur ein Finger ausgestreckt. Dann zwei. Ihr Mittelfinger zuckte kurz unentschlossen, blieb dann aber doch mit den restlichen Fingern zur Faust geballt.

    Zwei Feinde? Eine Patroullie? Ein Gang voller Wegweißer wäre mir ausnahmsweise lieber...

    Der Turianer tippte, als sie über ihre Schulter zu ihm sah, vielsagend auf sein Sturmgewehr. Doch sie schüttelte bloß den Kopf. Flüchtig deutete ihre linke Hand auf die kleinen Taschen, die sich an ihrem Gürtel befanden. Verwirrt legte der Master Sergeant den Kopf schief.

    Granaten? Ist sie jetzt vollkommen durchgedreht?

    Um seine Zweifel deutlich zu machen schüttelte er ebenfalls mit dem Kopf und deutete als Begründung mit dem Zeigefinger auf die niedrige Decke über ihren Köpfen. Sie brauchte einen kurzen Moment um zu verstehen, worauf er hinaus wollte. Um seine Beunruhigung zu beschwichtigen deutete sie nochmals auf die Granaten und legte anschließend den Zeigefinger auf die Stelle des Helms, hinter der sich der Mund verbarg. Ihre Augen sprachen zudem eine deutliche Sprache: Ich kann das, stell mich also nicht in Frage.

    Na dann... das wird ein Spaß.

    6:08
    Geändert von Garett Morrtarus (27.12.2009 um 03:53 Uhr)

  3. #123
    Newbie Avatar von Jason Leonard Church
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    Antirumgon
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    6:12 Uhr


    Alles klar. Gleich biste da. Kein Problem. Nur noch ein paar Meter… Und er schaffte es tatsächlich. Mit einem leichten Seufzen ging er auf die Knie, hinter den aufgestauten Kisten, die ihn vor ungewollter Aufmerksamkeit schützten. Jetzt, wo Jason hier oben war, konnte Jason sich einerseits für den ausgemachten, fast schon zu perfekten, Observationspunkt, gratulieren, andererseits musste er sich unweigerlich fragen, wer denn bitteschön so viele Kisten und Maschinen ebenso in einem Berg rumstehen lässt, nachdem man alles wertvolle abgebaut hatte. Was meinte F’Teras nochmal? Seit einigen Jahren stillgelegt, dieser Berg? Nunja, jedenfalls sind wir bis jetzt noch keinen ärgerlichen Minenarbeitern begegnet, die diese… Piraten erklären wollen, dass illegaler Waffenschmuggel am Arbeitsplatz nicht geduldet wird… Scheiße. Ich schweif schon wieder ab.
    Er riss sich zusammen und wartete darauf, dass die beiden russischen Soldaten, wie abgesprochen, nach und nach zu ihm aufschlossen.

    Zwei Minuten später, immer noch wie durch ein Wunder unentdeckt, waren sie alle in Position. Jason musste sich anstrengen, das Gespräch ein paar Meter unter ihnen zu verstehen, doch es ging wohl darum, dass der Boss der Gruppe immer ungeduldiger und nervöser wurde.

    Einige weitere Minuten verstrichen, bevor aus dem relativ kleinen Eingang aus der anderen Seite der Höhle zwei Männer kamen und auf den Boss der großen Gruppe zugingen. Sie wechselten einige Worte, danach verschwanden sie wieder. Was hatten sie eigentlich für Möglichkeiten, wenn jetzt die Verhandlungspartner eintrafen? Sie hatten nicht genug Feuerkraft, den Deal platzen zu lassen und dabei die Kontrolle über die Situation zu behalten. Komm schon Garett… Lass mich jetzt nicht hängen hier!

    „Uh-oh“, kam es jedoch plötzlich von einen der Brüder. Jason wandte sich ihm zu. „Was, uh-oh? Was ist los?“
    Der Russe deutete mit seinem Gewehr auf die Öffnung der Höhle, aus der sie vor nur ein paar Minuten selbst gerade gekommen waren.
    „Uh-oh“, stimmte Jason ihm zu.

    6:18 Uhr

  4. #124
    Newbie Avatar von Garett Morrtarus
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    Tag 5, 6:14


    "Auf drei. Eins..."

    Ich glaub's nicht.

    "...zwei..."

    Sie tut's wirklich.

    "..drei!"

    Garett bereitete sich innerlich auf den großen Knall vor. Einen Knall, auf den lautes Beben und herabfallende Felsbrocken folgen würden. In diesem kurzen Moment, in dem F'Teras eine Granate entsicherte und sie in den Geheimgang vor ihnen warf, wurde ihm klar, dass es noch so viel gab, das er gern vor seinem Ableben getan hätte. Er kniff die Augen zusammen und fluchte - innerlich.

    Diese wahnsinnige...

    Der erwartete Knall blieb unerwartet aus. Garett öffnete vorsichtig die Augen. F'Teras war nicht mehr dort, wo sie eben noch gestanden hatte. Hastig rannte der Turianer in den geheimen Nebentunnel und nahm das Sturmgewehr schussbereit in Anschlag - was ziemlich unnötig war, wie sich so gleich herausstellte.

    Sieh sich einer das an.

    Garett lies die Waffe sinken und war, schon zum wiederholten Mal an diesem Tag, froh, dass F'Teras auf seiner Seite kämpfte und nicht für den Feind. Sie stand keine fünf Schritte von ihm entfernt mit ausgestreckten Armen im Korridor. Ihre Silhouette schimmerte bläulich im Widerschein der in Stase gesetzten Patrouille. Beide Gesichter der Menschen waren verzerrt, das eine vor Wut, das andere vor Erstaunen. Der Erstgenannte hatte die Asari wohl sofort kommen sehen und scheinbar versucht, eine Warnung über den Helm-Funk durchzugeben. Das ist ihm offensichtlich nicht gelungen - was auch den wütenden Gesichtsausdruck erklären würde.

    Der Zweite war wohl einfach zu unaufmerksam gewesen und dementsprechend erstaunt, als plötzlich die feindliche Asari vor ihm stand und ihre Biotik verwendete. Sie hatte ihm, der Körperhaltung nach zu deuten, nicht einmal die Chance gegeben, sich ihr vollständig zuzuwenden. Garett stieß einen anerkennenden Pfiff aus.

    Hatte fast vergessen, dass Asari sowas können. Sie ist bestimmt mächtig.

    "Pfeif nicht, Schwachkopf, bring es lieber zu Ende. So gut ich in dieser Position auch aussehen mag, ich kann das nicht ewig durchhalten!"

    Ohne Widerspruch ging der turianische Soldat an seiner Vorgesetzten vorbei und schulterte im Gehen seine Waffe. Für das, was er nun tun würde, brauchte er schließlich beide Hände. Wahrscheinlich kam es ihm nur so vor, aber er hatte das Gefühl, dass der wütend aussehende Mensch jetzt noch ein Stückchen wütender dreinschaute und der Entsetzte ein wenig... entsetzter.

    Ich trau diesem Biotik-Kram nicht. Das reißt mir gleich bestimmt die Hände ab.

    "Kann ich sie... überhaupt einfach anfassen... während sie..." begann er zögernd seine Zweifelt ausszusprechen, während er skeptisch den dünnen Biotikmantel beäugte, der auf den beiden Verbrechern lag.

    "... in einem Feld gefangen sind, das dich selbst augenblicklich bewegungsunfähig machen würde? Kannst du. Solltest du aber wohl nicht. Halte die Hände einfach bereit für den richtigen Moment. Ein Stück über den Kopf und... ja, genau, genau so. Achtung, ich löse die Stase des ersten auf, und zwar genau... jetzt!"

    Sofort schossen die Hände des Turianers nach vorne und packten brutal und unnachgiebig den Kopf des Entsetzten. Er kam nicht einmal dazu, einen Schrei auszustoßen. Das einzige Geräusch, das von ihm kam, war das gedämpfte Knacken seines gebrochenen Genicks. Garett, der den leblosen Körper immernoch zwischen seinen großen Händen hielt, legte diesen behutsam - sprich: geräuschlos - auf den Boden. Dabei und danach spähte er immer wieder den Tunnel entlang, um nach weiteren möglichen Gegnern ausschau zu halten.

    "Wirst du gerade sentimental oder was?! Hund, hör auf zu träumen und mach den zweiten kalt! Oh Göttin... ich weiß schon, wer mir heute Abend den Arm massieren wird..."

    Warum kann sie sich eigentlich nicht bewegen? Das Menschengör in Narshad konnte das.

    Wie befohlen positionierte sich der Master Sergeant neben dem übrig gebliebenen Feind und nahm wieder die angriffsbereite Haltung ein.

    Kann es sein, dass F'Teras vielleicht doch nicht so mächtig ist...?

    Der Gedanke machte ihm bewusst, wie wenig er selbst nach all den Jahren in der GFL über Asari und Biotiker bescheid wusste. Er kannte natürlich die Grundlagen, Gerüchte und Berichte, konnte sich aber immernoch keine Vorstellung von der blau leuchtenden Kraft machen, die von einem scheinbar erlauchten Kreis von Auserwählten kontrolliert werden konnte. Bisher hatte er einfach nicht den Mut gefunden, einen Biotiker auf seine seltsame Gabe anzusprechen. Wovor er sich fürchtete, war endloses und unverständliches Gerede über Wissenschaft und höhere Mächte. Zwei Themen die Garett mied, wo er es nur konnte...

    "...in B-7, Feinde in B-7! Es sind Bio..."

    Bevor er den panisch ausgeschrienen Satz zuende bringen konnte, endete sein Leben auf die gleiche Weise wie die seines Kameraden. Erst als Garett sich darüber wunderte, dass sich der schlaffe Körper in seinen Händen immernoch zuckend bewegte, wurde ihm bewusst, dass seine eigenen Hände zitterten.

    Oh Scheiße, ich hab's vermasselt! Du Idiot, du Idiot...

    "Hund!" - meldete sich wie erwartet die drohende Stimme seiner Vorgesetzten -, "Der Feind wird gleich hier sein, mit fünfzig Mann und schwerem Geschütz! Wir werden jämmerlich draufgehen, die Sergeants, der Corporal, ich, du. Weißt du eigentlich, was du bist?"

    "Ma'am... Sir... ich... ich weiß nicht wie das eben passieren konnte..."

    "Ich sage dir, was du bist: ein leichtgläubiges, sich vor Angst in den Anzug scheißendes Riesenbaby. Da hab ich dich aber drangekriegt, was, Morrtarus?"

    Beinahe hätte der Turianer die Menschenleiche in seinen Händen einfach fallen gelassen.

    Aber warum... aber wieso...

    "Aber... der Funkspruch..." wandte er irritiert ein, während er den Toten lautlos neben den anderen legte.

    "...war verschwendeter Atem. Dafür, mein liebes Schoßtier, war die Granate. Sie hat sämtliche Elektronik auf fünf Meter Distanz überladen und somit vorerst unbrauchbar gemacht. Gut, was?"

    Nein, gar nicht gut. Wie ein Riesenbaby. Genau so komme ich mir gerade vor.

    "So eine Granate war das also..."

    "Was sollte es auch sonst für eine gewesen sein? Hältst du mich etwa für inkompetent?"

    "Ich dachte nur..."

    "Siehst du, damit fängt das Problem immer an. Lass es einfach sein und überlass das Denken anderen, zum Beispiel mir. Damit bist du bisher doch ganz gut gefahren, oder etwa nicht? Komm jetzt, oder glaubst du jemand wird uns freundlich bescheid geben wenn der Deal abgewickelt wird?"

    Wann genau hat sie eigentlich aufgehört mich zu siezen...?

    Gemeinsam schlichen die zwei Ranghöchsten des Geheimtrupps durch den langen Paralleltunnel, ohne dabei auf weitere Anzeichen von feindlichen Aktivitäten zu stoßen. Nur einmal hielt F'Teras kurz inne, scheinbar hatte sie etwas gehört oder es sich zumindest eingebildet, lief dann aber mit einem entwarnenden Kopfschütteln weiter. Garett verlor nach und nach das Gefühl für die Zeit, die verstrich während sie sich vorsichtig vorwärts bewegten. Nach einer gefühlten Ewigkeit begann er sich schon zu fragen, ob sie wohlmöglich längst an dem - möglicherweise ebenfalls getarnten - Ausgang vorbeigeschlichen wären.

    "Ma'am, ich..."

    "Sssssssch. Stimmen... am Ende des Tunnels... drei. Nein, vier... fünf... Hund, das sind sie. Die Anzahl, die Akkustik... das muss die große Halle sein, in der die Ware über den Tisch gehen wird. Halte dich bereit."

    Garett lauschte angestrengt, konnte jedoch trotz intensiver Bemühungen nur ein einheitlich klingendes Summen wahrnehmen. Ihm war völlig schleierhaft, wie F'Teras daraus einzelne Gesprächsteilnehmer, geschweige denn ihre Anzahl, bestimmen konnte. Letztendlich musste er sich wohl einfach darauf verlassen, dass ihre Sinne einfach um ein vielfaches schärfer waren als seine. Kommentarlos positionierte er sich, wie üblich, links von der Tür. F'Teras bezog gegenüber von ihm Stellung und riskierte, nach kurzem Zögern, einen Blick um die Ecke.

    "Wie viele?" fragte der großgewachsene Turianer nach einer Weile des Schweigens.

    "2 hoch 5."

    "Wissen Sie, ich bin eigentlich kein guter Masseur. Es könnte heute Abend passieren, dass ich wohlmöglich... unbeabsichtigt... ein klein wenig zu fest zudrücke. Aber so bin ich eben, Ma'am. Dumm und grobmotorisch."

    "Und seit neuestem auch zickig, wie mir scheint. Morrtarus, das mit dem Sarkasmus üben wir gerne noch einmal wenn wir wieder auf der Citadel sind. Jetzt haben wir größere Probleme."

    "Church?"

    "Erraten."
    Geändert von Garett Morrtarus (28.02.2010 um 02:07 Uhr)

  5. #125
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    Da waren sie also. In einem Berg, mitten im Nirgendwo, auf einem korrupten Eisplaneten, um einen der täglich dutzend vonstattengehenden Geschäfte mit Schmuggelware zu unterbinden. Abgesehen davon, dass es sich bei der Ware um extrem seltene und illegale Geth-Waffen handelte, ein Tag wie jeder andere.
    Nervös trommelte Jason mit seinen behandschuhten Fingern auf eine der Kisten, die um sie herum aufgeschichtet waren und ihren Observationspunkt auf die Szenerie unten darstellten.
    Doch plötzlich änderte sich der Geräuschpegel der sich unterhaltenden Schmuggler und kurz darauf kamen sechs gepanzerte Leute, von drei Leibwachen der Schmuggler begleitet, in die Höhle.

    Es ging los. „Verdammt, wo bleiben die beiden denn?“, fragte einer der Zwillinge, der nun auch deutlich nervöser wurde. Sie hatten keine konkreten Anweisungen vom Chief erhalten, wann sie eingreifen oder sich verhalten sollten. Währenddessen ging unten der Deal über die Bühne. Knappe Wortwechsel und einer der gepanzerten Truppen legte einen großen, metallenen Koffer auf den Tisch. Anscheinend öffnete er ihn, doch seine massige Gestalt versperrte die Sicht auf die Ware.

    „Da sind sie.“, kam es plötzlich links erleichtert von Jason. Hmm? Er folgte dem Blick seines Kameraden und entdeckte an der Tür gegenüber von ihnen Garett und den Chief, die sich auf beide Seiten der Tür aufgeteilt hatten. „Das wurde auch Zeit“, murrte Jason, war jedoch sichtlich erleichtert und funkte sie an, da nun keine massigen Felsen mehr die Kommunikation unmöglich machten. Unsicher, ob F’Teras ihm mit dem Tode drohen würde, sagte er leise in sein Com: „Ma’am, schön sie zu sehen, wir sind gegenüber ihrer Position. Die Ware wurde schon vorgezeigt, sie werden also sicher nicht mehr lange rumtrödeln. Anweisungen, wie wir vorgehen sollen?“ Oder soll ich mir einfach lieber jetzt schon meine Waffe in den Mund stecken?

  6. #126
    Newbie Avatar von Garett Morrtarus
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    Kaum hatte die Asari Garetts Befürchtung bezüglich Church bestätigt, meldete sich dieser auch schon per Funk zu Wort. Nachdem er seine Meldung mit der Frage, wie der weitere Ablauf nun aussehen würde, beendet hatte, drehte F'Teras ihren Kopf in die Richtung des Turianers und rollte mit den Augen.

    "Als ob uns nicht bereits klar gewesen wäre, dass sich dieser haarige Haufen dummerweise auf der anderen Seite befindet."

    Garett antwortete ihr mit einem irritierten Blick, da er zunächst nicht begriff, dass sie ihre abfälligen Worte nur zu ihm und nicht in den Kommunikationskanal sprach. Als es ihm schließlich dämmerte, versuchte er angestrengt eine neutrale Maske zu wahren, um ihr nicht schon wieder einen Beweis für seine unendliche Begriffsstutzigkeit zu liefern.

    "Es ist zum Heulen. Heute geht auch wirklich alles schief. Erst wird mir der wohlverdiente Urlaub mit diesem spontanen Auftrag vermasselt, dann das Debakel um Cayannis plötzlichen Tod - musste das denn wirklich heute sein? - und als wäre es nicht genug, dass mir eine Truppe hohlschädliger Freizeitschützen unterstellt wurde, nein, jetzt musste auch noch das hier passieren." Sie warf einen flüchtigen Blick auf die integrierte Uhr in ihrem Helmdisplay. "Hund! Sagen Sie mir, wie kann die Schüssel noch vor dem Frühstück derart am dampfen sein?"

    Garett, der mal wieder absolut keine Ahnung hatte, was sie mit ihrem letzten Satz überhaupt meinte, starrte sie nur an. Er hatte nicht viel von dem verstanden, was sie eben so herzzerreißend beklagt hatte - außer die für ihn erstaunliche Tatsache, dass sie den Tod des Commanders nicht wirklich betrauerte, sondern wohl nur in die Kategorie 'schlechter Start in den Tag' einsortierte. Wie es aussah war der Asari-Club, wie die Offiziersränge von den Mannschaften oft spöttisch betitelt wurden, wohl doch nicht so eng miteinander befreundet wie es schien.

    Wie blöd die Jungs alle schauen würden, wenn sie an meiner Stelle hier wären.

    Der Master Sergeant kniff die mandelförmigen Augen kurz zusammen und korrigierte sich in Gedanken selbst.

    Nein, nicht nötig. In Sachen 'Blödschauen' macht mir hier ja keiner etwas vor. Idiot.

    "Wie erwartet, keine Antwort." seufzte die Asari, als sie Garetts verunsichertes Schweigen schließlich satt hatte. Sie ließ das Sturmgewehr in der linken Hand locker herabhängen, während sie mit der rechten ihren Helm berührte. "Sergeants, Corporal, gut, dass sie bereits in Stellung sind. Es ist zwar nicht die Stellung, die ich eigentlich geplant hatte, aber so ist das Leben. Master Sergeant Morrtarus und meine Wenigkeit haben eben ausführlich das weitere Vorgehen besprochen, deshalb auch die verzögerte Antwort."

    Schau mich gefälligst nicht so an! Es ist deine Notlüge, deine Schuld, nicht meine.

    "Da Sie ja bereits vor uns hier waren, muss ich Ihnen wohl kaum erklären, wie die Lage dort unten aussieht." fuhr Aryana F'Teras unbeirrt fort. "Ihre Zahl ist um ein Vielfaches größer als unsere. Die Tanarus Raiders sind gewohnt gut ausrüstet, die Schießbudenfiguren dazwischen dürften demnach die Mitglieder des Syndikats sein. Wir müssen uns den Spaß nicht mit eigenen Augen ansehen um zu wissen, dass irgendwo dort unten auch Allya Onassis, die Anführerin der Raiders, ihre Untergebenen mit ihrer hoheitlichen Präsenz überschüttet. Ich möchte euren gestreichelten Menschenstolz nicht verletzen, aber sie wird das Primärziel sein, da sie als ehemaliges Mitglied einer asarischen Commando-Einheit die größte Gefahr darstellt."

    Noch eine Biotikerin. Noch eine Asari. Von beidem habe ich langsam die Schnauze voll.

    "Varus Antigonus, unser Kontaktmann, befindet sich ebenfalls unter den Dealern. Im Idealfall erkennt ihr ihn an dem lachenden Gesicht, dass er sich auf die Rüstung gemalt hat. Soll wohl witzig sein - was auch immer. Spätestens dann, wenn euer Gegner nicht auf euch zielt, solltet ihr den Finger vom Abzug lassen. Wer Antigonus umholzt, wird mir später den 50-seitigen Bericht samt Erklärung, wie es dazu kommen konnte, mit einer blutigen Glasscherbe zwischen den Zehen unter meiner Aufsicht schreiben und persönlich der Leitung vorlegen. Na, wenn das mal kein waschechter Grund ist, um einem lachenden Gesicht mit einem Lächeln zu begegnen."

    Oh ja. Hurrah, Hurrah. Es lebe die GFL. 'Wir sind alle Brüder'...

    "Gut, damit wären die Grundlagen geklärt. Nun zum eigentlichen Plan: Antigonus wird auf Seiten des Syndikats versuchen, den Preis für die Ware nach oben zu feilschen. Das wird die Verhandlungen lähmen und bestenfalls für genug Ablenkung und Zwist unter den Geschäftspartnern sorgen. Onassis wird das natürlich gar nicht passen, weshalb wir nicht zu lange warten sollten. Es wäre natürlich eine gute Sache, wenn sich die Möchtegernschmuggler dort unten einfach gegenseitig ausradieren, aber dabei würde unserem Kontaktmann wohl das Lachen vergehen. Mist, wo war ich... ah, richtig, der Plan. Also, Folgendes: die Sergeants und Corporal Church werden zuerst... -"

    Was genau der spontan entworfene Plan für die drei Menschen vorsah würden sie wohl nie erfahren, denn plötzlich drang ein gellender Schrei an ihre Ohren, der von den breiten Wänden der Höhle mehrfach zurückgeworfen wurde. Ein weiteres, dumpfes Geräusch folgte - dann Stille. Garett hielt erschrocken für einen Moment den Atem an, die Hand am Abzug seines Sturmgewehres zuckte nervös. Durch das leicht getönte Visier seiner Vorgesetzten konnte der Turianer sehen, wie F'Teras förmlich ihre Unterlippe verschlang. Dies und ihre zusammengekniffenen Augen machten selbst einem Blitzmerker wie Garett klar, dass der 'Plan' wohl gescheitert war, bevor er überhaupt zu Ende erklärt wurde.

    "Und was jetzt?" fragte er geradewegs in den Gruppenfunk hinein.

    "Bloß keine Panik. So wie sich das gerade angehört hat, können wir schlimmstenfalls nur davon ausgehen, dass Antigonus eins in die Fr-"

    Ein einziger, krachender Schuss hallte durch den Raum, zerschnitt die Stille wie eine Kettensäge einen Baumstamm. Und dann, bevor der Turianer auch nur den Hauch einer Chance hatte, sich in Gedanken ein mögliches Szenario auszumalen, brach das pure Chaos aus, ein Inferno aus Schüssen, Geschrei und panischem Getrampel.

    "Und was jetzt?" wiederholte der Master Sergeant seine Frage, das Gewehr im Anschlag.

    "Halt die Schnauze und kratz' mir nicht ab!" Mit einem Klacken, dass in dem lauten Getöse beinahe vollkommen unterging, wechselte sie den Modus ihres Sturmgewehrs. "Das gilt für euch alle! Denkt auch an Antigonus! Fokus auf die reinblütige Schlampe! Los, los, los!"

    Endlich - die Zeit des ewigen Geschwafels ist vorbei. So muss ein Kampf beginnen!

    6:21
    Geändert von Garett Morrtarus (26.04.2010 um 02:00 Uhr)

  7. #127
    Newbie Avatar von Jason Leonard Church
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    Antirumgon
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    6:20 Uhr


    Church erkannte sofort, dass alles den Bach runterging, noch bevor ihr sogenannter ‘fröhlicher Kontaktmann‘ dem Verhandlungspartner der Raider zu nahe kam, um ihm drohend seinen Preis mitzuteilen, den er nun wohl schon zum dritten Mal erhöht hatte.
    Bevor F’Teras ihnen mitgeteilt hatte, nicht auf Antigonus zu schießen, hatte Jason nicht ein Mal gewusst, dass ihr Kontaktmann mit vor Ort sein würde. Allerdings war er geübt darin, sich schnell auf eine neue Situation einzustellen.

    Nun jedoch begab sich Antigonus selbst in Gefahr, durch seine übertriebene Provokation der Raider hatte er sein Gegenüber so lange bearbeitet, dass er vor Wut ausholte und ihrem Kontaktmann mitten ins Gesicht schlug. Der Helm schützte Antigonus zwar vor schwereren Verletzungen, aber dank der gepanzerten Handschuhe des Angreifers konnte Jason sich vorstellen, dass er dennoch leicht benebelt sein würde, worauf ebenfalls sein folgender, wutentbrannter Aufschrei schließen ließ.

    Plötzlich ging alles blitzschnell. Beide Parteien hatten ihre Waffen gezogen und bedrohten sich gegenseitig, während der Verhandlungsführer der Raider nicht mehr zu beruhigen war. Nach dem ersten ausgeführten Schlag ging er hinter Antigonus her und wollte zu einem weiteren Angriff ausholen. Womit er aber nicht gerechnet hatte, war, dass ihr Kontaktmann sich bereits erholt hatte, den Schlag mit seiner Rechten zu Seite ablenkte, den Hals seines Gegners griff, den ganzen Körper zur Seite bog und ihm die in seiner Linken befindlichen Pistole freundschaftlich an die Schläfe hielt.

    „Scheiße!“, flüsterte Jason. „Bereit machen“, gab er an seine Kameraden weiter. „Hier geht’s gleich ziemlich rund. Hört auf den Chief: Beschützt Antigonus, aber behaltet Onsassis im Auge.“ Dank der farblichen Markierungen als Anführerin der Raider-Gruppe konnte man Onassis gut identifizieren. Jason legte bereits sein Gewehr an, als plötzlich die gespannte Stille von einem einzelnen Schuss, unmöglich zu sagen, von welcher Partei, abgefeuert wurde.
    Das war das Startsignal des von Jasons prophezeitem Chaos, überall wurden Kugeln abgefeuert und innerhalb kürzester Zeit lagen bereits ein halbes Dutzend Leichen in der Mitte der Höhle. Antigonus konnte sich, nachdem er seinen Verhandlungspartner mit einem Kopfschuss exekutiert hatte, unbehelligt zur Rückwand der Höhle zurückziehen, befand sich momentan also außer Gefahr.

    "Halt die Schnauze und kratz' mir nicht ab!", tönte plötzlich ein Gesprächsfetzen zwischen dem Chief und Morrtarus durchs Com. "Das gilt für euch alle! Denkt auch an Antigonus! Fokus auf die reinblütige Schlampe! Los, los, los!"
    „Ihr habt die Lady gehört“, wandte sich Jason an die beiden Ruskis, wobei er sorgfältig darauf achtete, den Comkanal nicht offen zu lassen. „Dann rocken wir mal die Bude.“

    Gleichzeitig standen sie auf, beugten sich über ihre Deckung und eröffneten das Feuer auf die untenstehenden, kaum geschützten Feinde. Jason hielt mit Dauerfeuer auf die Asari drauf, doch ihre Barrieren waren zu stark, als dass er ihr bemerkbaren Schaden zufügen könnte. Schnell realisierten die Söldner der Raider und des Syndikats, woher sie noch beschossen wurden und nahmen ihre Stellung unter Beschuss. Mit einem Aufschrei ging einer der Russen plötzlich neben ihm zu Boden. „Scheiße!“, schrie der andere und stürzte auf ihn, um ihn zu versorgen. „Drück auf die Wunde!“, schrie Jason, während er sein Medi-Gel heraus kramte. Er blickte auf den am Boden liegenden Soldaten und die Blutlache, die sich langsam unter ihm ausbreitete. Die Zeit schien stillzustehen. Blitze, Gedankenfetzen…

    Sonne. Viele Menschen… Ein Park.
    In Zivil waren Faux, Merqus und er hier, um ihren Kontaktmann zu treffen, der ihnen Informationen über die 'Organisation‘ liefern sollte.
    Merqus hatte die Zielperson als erstes erkannt und unterhielt sich mit ihm unauffällig innerhalb einer großen Menschenmenge. Jason und Faux behielten die Umgebung im Auge. Der Park war einerseits ein Segen, andererseits ein Fluch. Durch die großen Menschenmengen, die in diesem Park spazieren gingen, war es schwer, spezifische Personen zu erkennen, die einerseits sich über eine Terrorgruppe unterhielten oder andererseits diese Diskussion mit einem großen ‘Bumm‘ unterstreichen wollten. Außerdem gab es hier kaum gute Deckung außer ein paar geparkte Fahrzeuge und Parkbänke. Jason kam einfach nicht in den Sinn, warum sich ihre Kontaktperson unbedingt hier mit ihnen treffen wollte.
    Zzzzt. „AAARGH!“ Es ging alles so schnell… Als erstes ging ihre Kontaktperson zu Boden, mit einem faustgroßen Loch an beiden Seiten des Halses. Nur Sekunden später war er bereits tot. Die Mengen schrien und stoben auseinander. Merqus rannte los, wollte seine Waffe ziehen…
    Zzzzt. Er ging zu Boden, sein Rücken war eine einzige klaffende Wunde. „NEEEIN!“ Rings um Merqus bildete sich eine Lache aus blauem Blut….
    „Church!“ Er versuchte zu kriechen, doch er hatte kaum mehr Kraft in den Armen…. „CHURCH!” Ein weiteres Zischen war zu hören und Merqus regte sich nicht mehr, eine weitere.… „CHURCH!“

    Jason schüttelte den Kopf, die Erinnerung war weg und er wieder bei klarem Bewusstsein. Zumindest hoffte er das. „Was?!“ „Er ist stabilisiert!“, brüllte sein russischer Waffenbruder. Jason blickte auf den Verwundeten und sah, dass die Blutung gestillt und ein Verband angebracht war. „Aber der Chief und der Sergeant stecken in Schwierigkeiten.“, fuhr er fort und deutete über ihre Deckung. Jason entdeckte F’Teras und Morrtarus sofort, sie waren vorgerückt, wurden nun aber von allen Seiten beschossen, Onassis und Antigonis konnte er nirgends entdecken. „Versuch, sie abzulenken, ich seh zu, das ich da runter komm und sie da raus hol.“ Mit einem Nicken gab der Russe zu verstehen, dass er Jason verstanden hatte, drehte sich um und feuerte aus allen Rohren, während Jason nach unten sprintete.

    6:26 Uhr

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