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  1. #21
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    Celeste ließ den Rucksack im Bad auf den Bodenfallen und sah sich um. Zog sich die Sonnenbrille von der Nase und klappte sie zusammen. Dann gähnte sie herzhaft und legte die Brille auf das kleine Regal unter dem Spiegel über dem Waschbecken.
    Die Fußspitze in die Hacke klemmend, schlüpfte sie aus den Stiefel und schob sie dann mit dem Fuß bei Seite. Sie betrachtete sich einen Moment im Spiegel, hob sich das Barett vom Kopf um es dann feinsäuberlich gefaltet neben die Brille zu legen, und zog sich das Top mit beiden Händen über den Kopf. Ließ es auf den Rucksack fallen und entkleidete sich dann vollständig. Betrachtete ihren Körper erneut. Ließ ihren Blick über die zahlreichen Windungen der Tattoo gleiten. Beobachtete die wilden Muster und die strahlenden Katzenaugen der Grinsekatze die sich von ihrem linken Unterbauch aufwärts erstreckte. Sie lächelte leicht und berührte mit ihrem linken Zeigefinger eines der Microdermals das mit einem hellen funkelnden Stein das Augen darstellte.

    Nachdem sie sich nicht an Nicole erinnern konnte - sie hatte nicht mal eine Ahnung wie das so plötzlich von Barney kommen konnte - verneinte sie seine Frage. Und runzelte dann die Stirn. Wie kam er plötzlich auf die Idee sie nach einer Frau zu fragen. Celeste war irritiert.
    Hatte etwa der Gedanken an Whisky und Steak ihn auf diesen Gedankengang gebracht? Aber als sie nachfragte, bekam sie auch nicht wirklich eine Antwort. Sie seufzte und begann vorsichtig den Verband zu lösen. Sie verzog zwar nicht das Gesicht, aber als sich der Verband von der Wunde löste, gab es ein recht ekliges rupfendes Geräusch. Wäre sie ein Mädchen gewesen hätte sie so was wie 'Iiiieh' von sich gegeben. Aber von den kleinen Blutstropfen fasziniert betrachtete sie die Wunde. Verlor sich in der eigenartigen, makaberen Schönheit der roten kleinen Tränen die über ihre Haut rollte. Über die hellen, weißen Stellen und die schwarzen künstlichen Kontraste der Tätowierungen.

    "Allerdings. Wir hätten auch gleich auf einen Schießstand gehen können." raunte sie und beobachtete noch einen Moment die Tropfen wie sie über ihren Arm rollten. Dann erst besah sie sich die Wunde. Schnalzte mit der Zunge und betastete sie mit ihrer rechten Hand. Zog den Schnitt auseinander, was ein schmatzendes Geräusch verursachte um dann in die Wunde zu spähen. Sie betrachtete das rote, weiche Fleisch das unter der Haut in Muskelgewebe überging und das sich darin sammelnde Blut. Sie schnaubte. Okay, doch etwas mehr als ein Kratzer.

    "Egal." hauchte sie und trat an die Dusche. Drehte an den Armaturen bis heißes Wasser durch den Duschhahn schoss. Sie wartete einen Moment bis die Nebelschwaden das halbe Bad in einen dichten Schleier gehüllt hatten und trat dann ohne zu zögern unter den Strahl. Sie zuckte etwas vor der Hitze zurück. Wusste aber das sie zum einen ihren Muskeln gut tuen würde, und zum anderen würde es die Wunde besser auswaschen.
    Das Brennen war höllisch und schmerzte tierisch. Aber es half ihr auch sich über den Schmerz erhaben zu fühlen. In einer gewissen Weise, hieß sie ihn sogar willkommen. Er brannte. Er tobte. Er brüllte sie an. Aber er sagte ihr auch das sie am Leben war und das sie fühlte.

    Celeste konnte sich an solchen Kleinigkeiten erfreuen. Sie halfen ihr bei Sinnen zu bleiben. Wie ein normaler Mensch. Mehr oder weniger. Ruhig. Begann sie aus dem Duschgelspender etwas von der duftenden, aber leicht grünen Flüssigkeit zu nehmen und sich damit einzureiben, ohne darauf zu achten das es das Wasser im großen fast sofort wieder wegspülte.
    Ihre Haare wusch sie einfach nur mit klarem Wasser.
    Als sie schließlich wieder aus der Dusche steig, schnappte sie sich eines der großen Handtücher und wickelte es sich um den Körper. Bei ihrer größte war es allerdings ziemlich knapp um alles zu bedecken, was man bedecken sollte, als Dame. Sie grinste bei dem Gedanken sich als Dame zu bezeichnen. Wo sie doch mehr Wert darauf legte als Soldatin gesehen zu werden. Sie packten ihren Rucksack, die Brille und die Mütze, während sie die Schuhe mit den Füßen schob. Den Rest ließ sie liegen damit die Reinigungskräfte sie zur Wäsche mit nahmen. Sie verließ das Bad um ihre aufgesammelten Sachen neben den Seesack von Barney zu werfen.

    Sie mustere seinen Nacken, während er in einem Magazin blätterte. Entgegen ihrer Hoffnung war es weder der Playboy noch Fornax. Sondern, wiedermal, ein Waffenmagazin. Fast hätte sie sich die Haare gerauft, da ihr die aber nass im Nacken und an der Stirn klebte, wäre das nicht sonderlich gut gewesen. Also trat sie hinter ihm und legte ihm die Hände auf die Schultern. Schnüffelte an seiner Schulter und seinem Hals. Schlug ihm dann mit der flachen Hand auf den rechten Oberarm.
    "Du müffelst. Los ab mit dir unter die Dusche." um ihre Aufforderung zu unterstreichen zupfte sie an seinem Oberteil und nickte mit dem Kopf in Richtung des Bades.
    "Hopp, hopp. Dafür geht das Steak auf mich. T-Bone."

  2. #22
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    Schießstand… als Cel dieses Wort erwähnte, fiel Barneys Blick gerade auf die Vorstellung eines neuen Schrotflinten-Modells, hergestellt durch Elanus. Zu gerne würde er gerade die Kadenz dieses neuen Modells mit dem Vorgängermodell vergleichen, wozu es einen Schießstand bräuchte, aber leider war er hier auf der Citadel in so etwas wie eine schießstandfreie Zone geraten.
    Er war derart in den Bericht vertieft, dass er nur am Rande Notiz von den nassen, barfüßigen Schritten nahm, die aus dem Bad kamen. Kurz darauf spürte Barney die zarten, aber doch irgendwie kräftigen Hände seiner Schwester auf seinen Schultern ruhen, wodurch ihm der Duft ihres Duschgels in die Nase stieg und er glaubte, Mandelöl herausriechen zu können…
    „Du müffelst. Los, ab mit dir unter die Dusche!“, befahl Cel nach kurzem Schnuppern, begleitet von einem Schlag auf seinen Oberarm. „Hopp, hopp. Dafür geht das Steak auf mich. T-Bone.“
    „Wenn man die freie Wildnis als Einsatzgebiet hat, dann muss man sich anpassen, auch mit dem Geruch“, murmelte er desinteressiert, während er konzentriert den Erfahrungsbericht eines Reporters zu dieser neuen Elanus-Flinte durchlas. Nach ein paar Sätzen jedoch merkte er schon, wie Cels Blick seinen Rücken zu durchdringen drohte und auch die Stille im Zimmer war irgendwie merkwürdig. Barney drehte sich um, um zu seiner Schwester zu sehen, und er sah, wie sie noch unverändert vor ihm stand, mit einem Gesichtsausdruck, der sagte, sie würde ihn jetzt solange nerven, bis er endlich unter die verdammte Dusche springen würde. Seufzend ließ er das Journal auf den Couchtisch fallen und stand auf. Als er jedoch sah, dass das Handtuch, welches sich Cel umgebunden hatte, eher schlecht als recht die eher privateren Stellen ihres Körpers verdeckte, blieb er mitten auf dem Weg zum Bad stehen und runzelte die Stirn. Nachdem er kurz an ihr auf- und abgeschaut hatte, schüttelte er den Kopf und verschwand schließlich ganz im Bad, wo er auch sogleich sein Oberteil auszog.

    Sein Blick fiel auf das Tattoo, das seinen linken Oberarm zierte, ein Totenkopf, der von einem Dolch durchstoßen wird, und plötzlich musste Barney an seine Tage bei dem Luftlanderegiment 606 denken. „Flying Sixer“ nannten sie sich damals, ein recht wilder Haufen, und das Tattoo war unter den Marines das Logo dieser Einheit, jedes Mitglied hatte es an der gleichen Stelle auf dem Körper als Verzierung. Wenig Disziplin, aber sie waren allesamt gute Soldaten. Es war auch die Zeit, in der er sich die Zulassung zum N6-Status verdient hatte…


    Das Brummen des Transportshuttles wurde für einen Moment lauter, ein kurzer Moment, in dem die kleine Spezialtruppe eine kleine Turbulenz durchflog, die der Pilot jedoch gekonnt ausgleichen konnte. Barney blickte auf und sah, wie der Teamleader des Trupps sich vor der Ausstiegsluke aufbaute, bereit, ein letztes Mal mit seinem Team zu sprechen, ehe der Pilot grünes Licht für den Absprung geben würde.
    „Noch zwei Klicks bis zur LZ. Ihr alle habt eure Ziele, jeder seine Rolle. Wenn wir da unten keinen Fehler machen, dann werden wir alle morgen auf der Citadel unsere Frauen wiedersehen“, der Second Lieutenant sah zur Seite, direkt auf die Ampel, die gerade von Rot auf Gelb umgeschlagen war, „fertig machen.“
    Sofort standen alle auf und überprüften ihre Ausrüstung. Barney holte den Breather-Vollhelm von dem Werkzeugkoppel, an dem auch sein restliches Werkzeug, wie etwa die Taschenlampe oder die Zange hingen, um sich den Schutzhelm über die schwarze Sturmmaske zu ziehen. Mit ein paar Knopfdrücken startete er den integrierten MP3-Player und gerade wollte er den Kopfschutz aufsetzen, als ein Corporal den Texaner von der Seite ansprach.
    „Hey Havoc“, witzelte er, wobei er sich auf Barneys Spitznamen bezog, „was ziehst du dir da rein?“
    „Iron Maiden“, erwiderte Barney einsilbig, nachdem er sich den Helm aufgesetzt hatte, jedoch das Visier noch offen war, „Aces High.“
    „Ach”, lachte der Corporal, „wieder dieses Rock-Zeug von der Erde? Du musst mit der Zeit gehen, Asari-R&B ist gerade voll angesagt!”
    Während der Soldat von irgendeiner Alienmusik schwärmte, die Barney sowieso nicht kannte –sie würde ihm vermutlich auch nicht gefallen–, schaltete die Ampel von Gelb auf Grün um und Mann für Mann sprang die Truppe aus dem Shuttle, welches sich in mehreren Kilometern Höhe über dem dicht bewachsenem Planeten bewegte.
    „Kinderkram“, erwiderte Barney auf den Musikgeschmack des Corporals und gleichzeitig, mit einem Knopfdruck, den man von außen nicht sehen konnte, fuhr das Visier des Breathers herunter. Als der Texaner mit Springen an der Reihe war, lief er ruhig zur Luke und ließ sich ohne große Tricks, wie etwa der Corporal hinter ihm, der einen mehr oder weniger erfolgreichen Auerbach aus dem Shuttle hinlegte, konzentriert in die Tiefe fallen. Die Soldaten, alle in dunkler Onyx-Rüstung, legten hier und da kleine Tricks ein, sie alle waren ein sehr lockerer Haufen, rissen Witze über den Funk und hatten ihren Spaß dabei, sich die Zeit auf dem Weg zum Boden etwas zu vertreiben. Barney hingegen war der einzige neben dem Teamleader, der keine Witze riss oder gewagte Tricks einlegte, sondern lediglich den Horizont absuchte. Er genoss nicht die Aussicht, nein, wirklich nicht, auch wenn der blaue Himmel, der tiefgrüne Wald unter ihnen, die schroffen Berge, die sich in der Entfernung im Nebel verloren, ja, auch wenn das alles für andere ein wunderbarer Anblick sein mochte, so hielt er vielmehr Ausschau nach näherkommenden Shuttles oder Jägern. Erst als er nichts ausmachen konnte, sah er wieder zu Boden, der mittlerweile ein gutes Stück näher war.
    Und während mit immer schnellerer Geschwindigkeit der Boden unter ihm auf ihn zukam, schloss Barney die Augen und genoss die E-Gitarren, wie sie aus den Lautsprechern des Helmes kreischten. Egal wie alt diese Band war, es gab noch immer treue Anhänger, auch wenn die Künstler längst verrottet waren. Gewissermaßen konnte Barney also die Menschen verstehen, die sich noch klassische Stücke, wie etwa die Ode an die Freude von Beethoven, anhörten, während um sie herum Elektro und R&B zunehmend den Markt dominierten.
    Ein einzelner Ton, sehr hoch, aber nicht schmerzvoll, erklang und Barney öffnete die Augen wieder. Er hatte noch fünfhundert Meter, dann musste er den Fallschirm öffnen. Langsam wechselte das Lied zu einem anderen der Band, Coming Home, und als gerade der Refrain erklang, zog Barney die Reißleine, worauf sich der kleine Militärschirm sofort öffnete und Barneys Sturzflug abrupt abbremste. Langsam, aber zielgenau segelte er auf die LZ zu, wo bereits der Teamleader wartete.
    „Gunnery Chief Gray, Absprung heil überstanden, Sir“, meldete er pflichtbewusst.
    „Jeder kennt seine Position?“, fragte der Teamleader in die Runde und erntete bestätigendes Nicken, „okay, dann los!“
    „Das wird ein Spaziergang“, hörte Barney den Corporal aus dem Shuttle beim Entsichern seiner Waffe witzeln.



    Barney öffnete wieder die Augen, er hatte sie unter der Dusche, unter dem warmen Wasserstrahl für kurze Zeit geschlossen, in der die Bilder seines letzten Einsatzes als N5-Marine erneut vor seinem Inneren aufleuchteten. Die Aussage des Corporals erwies sich nur kurze Zeit später als katastrophaler Irrtum. Ein Irrtum, den der Soldat später mit dem Leben bezahlen sollte. Aber sie waren sich des Risikos ihres Berufes bewusst gewesen. Soldaten starben eben, manche früher, manche später und manche überlebten ihre gesamte Dienstzeit, aber nur, wenn sie wirklich gut waren. So wie Barney.
    Der Texaner stellte das Wasser ab und trocknete sich ab, verzichtete jedoch darauf, halbnackt wie seine Schwester durchs Quartier zu tanzen, sondern er zog sich sofort eine Unterhose an.

    Wieder bei der Couch angekommen, nahm er sich wieder die noch halb gefüllte Flasche, die er vor dem Duschen geöffnet hatte, und trank davon einen Schluck, ehe er sich einen frischen Satz Allianz-Uniform, welche bereits im Schrank hing, überaschenderweise in Barneys Größe, anzog.
    „Glaubst du, wir werden auf der Harare bleiben?“, fragte er seine Schwester, während er die Stiefel band, „eigentlich dauert unser Einsatz auf dem Kreuzer für unsere Verhältnisse schon zu lange, nicht?"
    Geändert von Barney Gray (30.06.2011 um 17:06 Uhr)

  3. #23
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    Celeste starrte ihm so lange in den Nacken bis er sich endlich bewegte. Sie folgte seinen widerstrebenden Bewegungen mit ihrem Blick. Hielt den Kontakt immer aufrecht - um ihm zu signalisieren das er nicht auskam.
    'In der freien Wildnis muss man sich anpassen...' grunzte sie innerlich und bemerkte seinen zweifelnden Blick. Cel tat gar nichts, bis er aus dem Weg war in die Dusche.

    Dann hob sie eine der feingezupften Augenbrauen und knabberte einen Moment auf dem Verschluss ihres Piercings in der Unterlippe herum, um ihren Wunsch ihm manchmal die Meinung zu sagen zu unterdrücken. Sie waren hier alleine. Himmelarsch. Er wusste wie sie nackt aussah, seit sie auf der Welt waren. Er hatte sie zu keiner Zeit ihrer Entwicklung nicht nackt gesehen. Und wo waren hier die Fremden, vor denen sie sich hätte verbergen müssen.
    Manchmal war er wirklich ein Hirsch. Oder ein Rindvieh. Auf jeden Fall etwas mit Hörnern und Hufen.

    "Depp." seufzte sie dann und war schon längst nicht mehr zornig auf ihren Bruder. Sie musste sogar schmunzeln. Tat dann aber nichts weiter. Stattdessen ging sie hinüber zu ihrem Rucksack und öffnete die Schnallen. Hielt einen Moment inne und dachte an ihr letztes Gespräch mit ihrer Mutter.

    '"Schatz, versprichst du mir etwas?" Celeste rollte mit den Augen und drehte sich wieder im Türrahmen um, in dem Barney gerade mit ihrem Vater verschwunden war. Sie zögerte und entschloss sich dann doch sich noch mal um zudrehen. Dann stockte sie. Sie hatte ihre Mutter noch nie so ernst gesehen. So überzeugt, so - ihr viel kein besseres Wort ein als gefährlich. Sie näherte sich ihrer Tochter und blieb vor ihr stehen. Reichte ihr dabei kaum bis zur Schulter, aber sie schüchterte sie in diesem Moment ein. Und das war gar keine einfache Sache. Wer vor Kroganer keine Angst hatte. Tja. Sie war eben eine Mutter. Celeste zog die Stirn kraus.
    "Ja?" Ihr Mama nahm sie bei der Hand und hielt sie zwischen ihnen. Drückte sie so fest wie sie es noch nie getan hatte.
    "Barney geht es schlecht." Celeste versuchte über die Schulter zu blicken, aber ihre Mutter hielt sie mit der freien Hand hab. Packte sie am Kinn und zog den Kopf ihrer Tochter wieder zurück. Starrte ihr tief in die Augen.
    "Versprich mir das du auf deinen Bruder acht gibst. Ich meine, er ist so zurück gezogen. Unruhig. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn." sie war den Tränen nahe und sie schluckte mehrfach. "Achte einfach auf ihn. Okay?"

    Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Oder wie sie handeln sollte, sie wusste das schon lange. Sie hatte Barney lange vor ihren Eltern so erlebt und realisiert das sie auf ihn in einer gewissen weise achten musste. Celeste schluckte ihre Antwort und nickte dann leicht. "Natürlich Mami." Schließlich beugte sie sich runter und umarmte sie. Hielt sie fest und drückte sie.'


    Ihr Kopf bewegte sich zum Bad in dem die Dusche gerade anging. Sie runzelte die Stirn wieder und schluckte schwer. "Verdammt."
    Dann zog sie sich frische Unterwäsche aus dem Rucksack. Sie schlüpfte rein und zog sich dann eine frische Jeans über, sowie ein neues T-Shirt. Zog eine lockere rote, weiß karierte Bluse darüber und rollte die langen Ärmel hoch. Zerrte dann ihr Kufiya heraus und wickelte es sich wie einen Schal ein paar mal um den Hals bis es in mehreren Lagen wie ein Dreieck über ihrer Brust hing. Die noch nassen Haare rubbelte sie eine weile mit dem Handtuch bis sie endgültig trocken waren und kämmte sie dann mit einer Bürste wieder ordentlich.
    Zum Schluss schlüpfte sie in ihre Cowboystiefel und stellte den rechten Fuß auf den niedrigen Glastisch der als Wohnzimmertisch fungierte, um eines ihrer Messer in der Scheide im Stiefel verschwinden zu lassen. Das selbe machte sie am anderen Schuh.
    Dann warf sie sich den Gürtel um die Hüfte, dessen Enden sie nur grob in die Laschen der Jeans einfädelte. Verstaute dann an dem Verschluss vor ihrem Bauch ein letztes, kleineres Messer und hängte sich den Holster mit ihrer Pistole in den Rücken in die kleine Mulde über ihrem Hintern. Dann zupfte sie die Bluse so zu recht damit sie die Pistole verdeckte und den Verschluss des Gürtels.

    In dem Moment kam Barney wieder. Sie lächelte ihm entgegen und streckte sich dann leicht wie eine zufriedene Katze. Seine Frage nach der Harare und ihrem Einsatz ignorierend, schmunzelte sie wieder und nickte leicht.
    "Also - Steak, ja? Ich weiß ein tolles Restaurant in den Bezirken." Gleichzeitig griff sie nach ihrer schwarzen Lederjacke und schüttelte den Kopf als er sich eine Uniform anziehen wollte. "Nicht doch. Nimm etwas legeres. Mir zu lieben ja?"
    Geändert von Celeste Gray (30.09.2010 um 20:23 Uhr)

  4. #24
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    Dass Cel seiner Frage auswich, ließ ihn vom Binden seiner Stiefel aufschauen. Auch, wenn sie es geschickt verstand, ihre Bewaffnung zu verbergen, so hätte Barney auch ohne auf die minimale Ausbeulung auf der Rückseite ihrer Bluse achten zu müssen, sagen können, dass Cel mindestens drei Waffen am Körper trug. Er kannte sie einfach zu gut.
    „Nicht doch“, stellte sie mit Blick auf die Uniformhose und die Armeestiefel, die er angezogen hatte, fest, „Nimm etwas legeres.“
    Barney sah etwas verwirrt an sich herab. Bis auf die Stiefel und die Hose hatte er noch nichts angezogen und seine Hundemarken baumelten über der blanken Brust, direkt neben dem Kopf des Dudelsackspielers. „Wieso? Wir-“
    „Mir zuliebe, ja?“, unterbrach Cel den sich anbahnenden Vortrag, dass man als Allianzsoldat auch die Allianz mithilfe der Uniform repräsentieren sollte, dass dies die Pflicht eines jeden Soldaten sei.
    „In Ordnung“, seufzte Barney und zog die zur Hälfte komplette Uniform wieder aus. Etwas hilflos durchsuchte er seinen Seesack nach etwas, das nicht nach einem Uniformteil aussah und nach ein paar Minuten des Wühlens fand er schließlich ein grau meliertes, fast grafitfarbenes T-Shirt, auf dessen Vorderseite in schwarzer Schrift mit goldener Kontur der Schriftzug „Army“ stand. Ein altes Relikt aus seinen Zeiten bei besagter US-Army. Zu dem eng anliegenden Shirt zog Barney noch eine ältere, bereits recht ausgewaschene Jeans an, sowie hellbraune Outdoorschuhe aus Wildleder.
    Abschließend setzte er sich noch eine Sportsonnenbrille mit großen, verspiegelten Gläsern und ohne Rand auf, ehe er sich wieder direkt Cel zuwandte. „Gehen wir.“
    Im Gegensatz zu Cel verzichtete Barney darauf, sich zu bewaffnen. Wer auch immer den Fehler machte, den Texaner angreifen zu wollen, würde erstaunt feststellen müssen, auf wie viele Arten man den eigenen Körper als Waffe einsetzen konnte. In seinem Fall traf wohl am ehesten „Rammbock“ zu.
    Direkt vor den Quartieren stiegen die zwei in ein Shuttle ein, welches sie direkt zu den Bezirken, genauer gesagt in einen hinteren Teil brachte und Barney nahm zufrieden zur Kenntnis, dass das Shuttle von den Quartieren weg eindeutig leerer war, als das von vorhin, welches zu den Quartieren hin geflogen ist.
    „Und wenn der Tag besonders gut läuft, dann kommt es vielleicht sogar zum Einsatz deines kleinen Ballermanns, den du da mit dir rumschleppst“, raunte er leise in Cels Ohr, die mit dem Rücken zu ihm direkt vor ihm stand.

    18:47 Uhr
    ---> Bezirke

  5. #25
    ME FRPG Only Avatar von Celeste Gray
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    Celeste lächelte und rollte mit dem Kopf hin und her, während sich Barney anzog. Sie musterte seine Muskulatur und seine Bewegungen dabei. Er wirkte bei weitem nicht so steif wie sie sich fühlte. Der Einsatz mitten im Dschungel hatte ich mehr abverlangt als ihr recht war zu geben zu müssen. Doch am Ende änderte es nichts daran das sie vermutlich immer noch besser drauf war als die meisten Anderen.

    Sie schmunzelte und lehnte sich gegen die Wand in der Nähe der Türe. CC wusste das Barney nicht entging das sie eine Waffe hatte. Den meisten anderen würde es. Und so sollte es sein. Er wusste schließlich auch genau wo er zum einen Hinsehen musste. Und er war geübt. Sie zögerte schließlich einen Moment und seufzte dann leise.

    "Ich hab richtig Hunger. Aber mir ist noch nicht so richtig nach Steak. Ich hoffe die haben auch noch was anderes." Dann schnappte sie sich ihre Sonnebrille und setzte sie sie sich auf die Nase.

    Sie marschierten gemeinsam zum Shuttleservice hinunter und ignorierten dabei den Blick der anderen Soldaten. Geschweigeden den vom Wachmann. Er kuckte wie ein Hamster der im Mixer landet.
    Celeste wartete ruhig bis das Shuttle vor ihnen landete. Öffnete die Türe und ließ Barney einsteigen. Als er zögerte und schnaubte, sogar Anstalten machte sie vor zu lassen, hob sie eine ihrer Augenbrauen und lächelte sanft. Klimperte mit den Wimpern. Bedeutete ihm, sich zu setzen. Celeste war ebenso froh, dass das Shuttle leerer war als zuvor.

    Sie hörte seine Worte und lächelte sanft. Streichelte über ihren Oberschenkel und zupfte einen Fussel von der Jeans. Spielte mit ihm zwischen ihren langen Fingern und schnippte ihn weg.
    "Ach weißt du..." es war ihre typischen Spielstimme, wenn etwas bestimmtes anstand. Aber dazu würde sie vorerst beharrlich schweigen.

    18:47
    ---> Bezirke

  6. #26
    ME-FRPG-only Avatar von Juana Morales
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    <---- Die Citadel: Allianz-Kommando

    Die Citadel: Allianz-Quartiere

    0800


    Zischend glitt die Tür zu Juanas kleiner Wohnung in Allianz-Wohnblock auf und Juana trat ein. Amyla hatte offensichtlich aufgeräumt und abgesehen von einem Zettel der auf dem Küchentisch lag und Juanas ruiniertem Top daneben gab es nichts, was an die wilden Ereignisse der letzten Nacht erinnerte. Juana nahm den Zettel in die Hand und laß ihn.

    Ich musste Arbeiten gehen. Ab 18:00 Uhr hab ich aber Zeit, ruf mich dann an oder schick mir ne Nachricht.
    Dadrunter hatte Amyla einen dunkelblauen Abdruck ihrer Lippen hinterlassen. Juana überlegte einen Augenblick ob Amyla erwähnt hatte als was sie Arbeitete, kam jedoch schnell zu dem Schluss das sie darüber nicht gesprochen hatten. Sie legte den Zettel wieder auf den Tisch begutachtete nocheinmal mit bedauern das Top mit dem Rotweinfleck und zog sich anschließend um. Ihrer Meinung nach musste sie nicht unbedingt in Uniform bei ihrem 'Blind Date' aufkreuzen. Sie überlegte einen Augenblick ob sie nicht ihre Kessler VI mitnehmen sollte entschied sich dann aber dagegen. Sie hatte keine Lust auf peinliche Fragen an einem C-Sec Checkpoint. Anschließend verließ sie die Wohnung wieder um ein Shuttle zum Tayseri Ward zu nehmen.

    0810

    Die Citadel: Tayseri Ward ----->
    Geändert von Juana Morales (27.02.2011 um 15:15 Uhr)

  7. #27
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    ---> Die Citadel: Die Botschaft

    ,Es muss wohl einen Schichtwechsel gegeben haben.' Als Robert an der Rezeption ankam um sein Schlüssel zu holen wurde er von einer netten jungen Frau empfangen. Wie der nette junge Mann gegen Mittag, war auch sie eine Unteroffizierin. Auf sein Verlangen hin übergab sie ihm den Schlüssel zu seinem Zimmer und ein Paket, welches von einem Schneider auf dem Präsidium stammte. „Absender ist ein gewisser Nico Lynch.“, sagte die Dame. „Ja. Den kenne ich. Ist ein alter Freund von mir.“ Freundlich bedankend nahm er das Paket entgegen und steckte den Schlüssel in die Tasche. Auf dem Zimmer angekommen öffnete er das Paket und legte die Anzüge fein säuberlich in seine Tasche. Ein Blick zur Uhr ließ ihn ein wenig nachdenklich werden. ,Fast Sechs. Ich glaub ich gehe mich noch ein wenig auspowern.' Er ging in die Untergeschosse zu den Fitnessräumen und zog eine dreiviertel Stunde sein Workout durch. Nach der Dusche machte er sich allerdings wieder auf zum Zimmer und legte sich hin. Er hatte noch etwas Schlaf nachzuholen. Das Abendessen ließ er allerdings nicht aus.

    19:15 Uhr.

  8. #28
    ME-FRPG ONLY Avatar von Robert Elle
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    Er schreckte auf. Das Messer, welches er vorab unter dem Kopfkissen platziert hatte, in Abwehrhaltung vor dem Körper gehalten und mit einem angsterfüllten, schweißgebadeten Gesicht, saß er, halb liegend, in seinem Bett. Die Augen weit aufgerissen. Heftig atmend konnte er seinen schnellen aber kräftigen Herzschlag fühlen. „Scheiße“, entfuhr es ihm. ,Wieder einer dieser scheiß Albträume.' Er steckte das Messer wieder zurück in die Scheide und setzte sich hin. Fuhr mit den zitternden Händen durch sein Haar und wischte sich mit der Bettdecke den Schweiß aus seinem Gesicht. "Mami? Krieg ich ein Glas Cola?" "Nein, Schatz. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Mach jetzt deine Hausaufgaben." In seinem Traum war er, zusammen mit seinen Eltern, bei der Forschungsgruppe, die das „Portal 314“, wie es die Turianer nannten, aktivieren sollte. Er saß in der Küche des Quartieres seiner Eltern und hing bereits, seit einer knappen Dreiviertelstunde über einer Aufgabe fest: Male einen Sack Kartoffeln und singe ein Lied dazu. "Mami? Was sind Kartoffeln?" "Nein, Schatz. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Mach jetzt deine Hausaufgaben." Diese Aussage reichte ihm vollkommen und er machte sich wieder an die Arbeit. Was als Routineforschung begann, wandelte sich binnen Sekunden in einen eisernen Kampf ums Überleben. Auch wenn Robert zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich bei seinen Eltern war, konnte er sich dennoch ausmalen, wie sehr sie Angst hatten. Wie sehr sie um ihr Leben fürchteten. Was muss das für ein Gefühl gewesen sein, als erster Mensch Außerirdischen zu begegnen? Den ersten Kontakt herzustellen? Es musste ein erhabenes Gefühl gewesen sein. Glück, Aufregung, Freude, Stolz aber auch Angst, Zweifel oder … Verrat. ,Verrat! Ja, es war Verrat. Diese scheiß Turianer haben uns schon verraten bevor sie uns überhaupt kennenlernten.'
    In seinem Traum war er nicht bewaffnet. Alles war ein wenig schemenhaft. Doch erkannte er sich selbst in den teils spiegelnden Wänden. Nicht wie er früher einmal war, eher sein jetziges Ich. Er setzte einen Fuß vor den anderen und schlich um jede Ecke um bloß keine Aufmerksamkeit zu erregen. Plötzlich liefen ihm seine Eltern in die Arme und Robert wurde umgerissen. Auf dem Boden liegend wollte er seine Eltern warnen. Doch er hatte keine Chance mehr. Die Alarmsirenen ertönten. Ein Geräusch, welches die ganze Anlage erfüllte. Ein grausiges Geräusch. Gewehrfeuer und verzweifelte, angsterfüllte Schreie waren als einziges durch den penetranten Alarmton zu hören. Ein Turianer näherte sich und schoss den beiden unbewaffneten Forschen das Fleisch von den Knochen. Robert konnte nur hilflos zusehen. Er schrie vor Verzweiflung und versuchte sich in die Schusslinie zu werfen. Doch war er wie angewurzelt. Er konnte sich keinen Millimeter bewegen.
    Mit einem mal verstummte alles, außer Robert. Sein Wimmern war in der ganzen Einrichtung zu hören. Gefühlte Stunden später, allein, mit dem Tod konfrontiert, kam der Turianer wieder zurück und Robert griff nach dem nächst besten Gegenstand um sich gegen ihn zur Wehr zu setzen, dem Oberarmknochen seiner toten Mutter. Das nächste, woran sich Robert erinnerte, war, das Messer in seiner Hand und die vertraute Wand seines, ihm zugeteilten, Zimmers in den Allianzquartieren. Er stand auf und ging ins Bad, spritzte sich ein wenig Wasser ins Gesicht und als er aufblickte um sich im Spiegel zu betrachten erschrak er. Das Gesicht von Drawl prangte ihm entgegen. Zähnefletschend und mit blutunterlaufenen Augen starrte er ihn an. Nach einer kurzen Schrecksekunde konnte Robert sich wieder beruhigen. Seine Pupillen waren stark erweitert. Er musste blinzeln um gegen das Licht anzukommen. Als sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten, betrachtete er sich einige Minuten länger im Spiegel. ,Du musst das endlich hinter dir lassen, Robert. Sie sind tot. Finde dich damit ab. Nichts, was du tust, wird sie dir je wieder bringen.' Er entdeckte seine Narben auf der linken Körperhälfte. Streichelte sie und entsann sich, wofür er die Kugeln kassiert hatte. ,Du hast mindestens zwei Raumschiffe auf dem Gewissen. Du bist ein Held. Ein geringer Preis für die Leben, die du an dem Tag gerettet hast.' Er war sich nicht einmal sicher, ob seine Aktion an dem Tag überhaupt ein Leben rettete, aber allein die Vorstellung, er könne eins gerettet haben, beruhigte sein Gewissen wieder. Er zögerte einen Augenblick, überlegte, ob er einen nächtlichen Spaziergang unternehmen würde oder ob er sich wieder hinlegen sollte.

    ---> Die Citadel: Choras Nest

    20:30 Uhr

  9. #29
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    <--- Dark Star Lounge
    22:37


    Mit einem flüchtigen Nicken begrüßte Barney den Private, der die Nachtschicht an der Rezeption übernommen hatte – gleichzeitig ein Zeichen für jenen, sich wieder seinen Pflichten zu widmen. Zielstrebig ging Barney auf den Aufzug zu und nach zwei Knopfdrücken war er auch schon auf dem Weg nach oben. Der Kontakt im Dark Star hatte ihm noch gesagt, in welchem Stockwerk der Mitarbeiter zu finden war, was die ganze Sache entscheidend abkürzte.

    Vor der richtigen Tür baute sich Barney schließlich auf und kramte den Stick hervor. Falls es sich bei seinem Gegenüber nicht um den richtigen handelte, dann müsste der Texaner sofort von einem Sicherheitsleck ausgehen. Meistens verbunden mit einer tätlichen Auseinandersetzung…
    „Ja?“, raunte der Soldat, ein Mann mit asiatischen Einflüssen, etwas genervt, während er seine Augen reibend an Barney hinaufsah.
    „Washington ist gerade aufgebrochen“, war die einzige Antwort, die er erhielt.
    „Oh verdammt… ihr nehmt auch gar keine Rücksicht, hm?“, maulte der etwas zu klein geratene, der wohl gerade noch tief und fest geschlafen hatte, und nickte in Richtung seines Gegenübers, „In Boston soll es um diese Jahreszeit sehr kalt sein.“ Jetzt war es Barney, der nickte und ihm die OSD hinhielt. Der Mann nahm sie entgegen.
    „Willst du mich verarschen?“, rief der Asiate schließlich durch den Gang, einige Sekunden nachdem sich Barney verzogen hatte. Der Texaner blieb stehen und drehte sich um. „Das kann nicht euer Ernst sein!“ Wütend fuchtelte der Agent mit dem Stick in der Hand durch die Luft. Die typischen orangenen Farbmuster hatten sich um seinen Arm gebildet. Er hatte also gerade die Befehle mit seinem Omnitool verifiziert.
    „Beschweren Sie sich bei Ihrem Vorgesetzten, falls Sie von der Mission-“
    „Was für eine Mission? Alles, was ich hier drauf finde, ist verdammte Musik!“ Barney runzelte die Stirn. „Zugegeben, auf den ersten Blick schaut es nach vernünftigen Songs aus, aber dafür bin ich nicht seit Tagen auf Standby…“ Noch während der Soldat nachdenklich über die Musik sinnierte, ging Barney mit festen Schritten auf ihn zu, um ihm, vor ihm angekommen, schließlich den Stick mit einer schroffen Bewegung aus der Hand zu reißen. Als ob es etwas ändern würde, hielt Barney das durchsichtige Stück Elektronik gegen das Licht und sah hindurch. Wie zum Teufel war das möglich?
    „Hm… Ballin‘, Freedom Band, Kush, alles Club Remixes. Chief, das hätte ich Ihnen nicht zugetraut!”
    Dann dämmerte es Barney. Nein, es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Wie einzelne Momentaufnahmen der Szene sah er alles noch einmal vor Augen: wie er aus der Dark Star Lounge ging, seine Zigaretten suchte, mit dem Kleinen zusammenstieß, die Sticks auf den Boden fielen, Barney einen der beiden nahm und wieder ging. Was war er nur für ein Idiot! Das war ein Amateurfehler!
    „Scheiße!“, stieß er laut aus, was ihm einen verwirrten Blick seitens des Asiaten bescherte, „entschuldigen Sie mich, Sir.“ Barney verschwand, wetzte den Gang entlang, um dann im Aufzug wie ein Wilder auf die Tasten zu prügeln.
    „Nun mach schon!“ Barney war außer sich. Er war einer der alten Hasen beim Geheimdienst, er und seine Schwester waren beinahe Legenden, Helden (zumindest für jene, die von ihrer Existenz wussten). Die heimliche Gallionsfigur des Geheimdienstes, ausgetrickst durch einen verdammten Straßenmusiker… peinlich. Doch der Texaner fokussierte seine Gedanken. Scham kannte er ohnehin nicht, aber er ärgerte sich, so abgelenkt gewesen zu sein. Es war beinahe wie eine Beleidigung seiner Fähigkeiten, wobei so ein abstrakter und abstruser Komplex wie Ehre für Barney im Einsatz ohnehin nichts wert war. Innerhalb von Momenten schaltete er um, vom Barney, der nur auf einen erholsamen Schlaf in seinem Bett gehofft hatte, zur Maschine, nein – zum Tier, das nur über seine Instinkte funktionierte. Noch bevor sich die Türen des Aufzugs wieder geöffnet hatten, war Barney wieder vollständig ruhig und in seinem Inneren hatte er sich schon einen Plan zurechtgelegt.
    „Ich benötige eine Waffe, sofort“, sagte er in bestimmten Ton zu dem Private, der hinter dem Empfangstresen saß.
    „Tut mir Leid, Sir, aber…“, gab dieser verunsichert zurück, doch Barney fiel ihm sofort ins Wort.
    „Keine Zeit für Widerreden, das ist ein Befehl. Ihre Pistole und die Dienstjacke.“ Barney streckte seine mächtige Hand zum Private, der noch immer zögerte. Barney seufzte. „ich bin Gunnery Chief Barney Jackson Gray und ich befinde mich auf einem Auftrag im Rahmen der Abteilung 2, Special Operations Division. Vermerken Sie das einfach im System mit dem Tag Retrieval Mission und händigen Sie mir endlich die angeforderte Ausrüstung aus!“ Das wirkte. Das Erwähnen des Arbeitsgebers zog immer. Der Private löste den Gürtelholster, in dem sich die Dienstwaffe befand, und reichte sie Barney zusammen mit der Dienstjacke, einer dunkelblau gefärbten, wasserabweisenden Jacke, die lediglich ein kleines Allianzlogo auf der Brust aufgedruckt hatte. Ohne ein weiteres Wort nahm Barney beides entgegen und verschwand mit ausfallenden Schritten durch den Haupteingang, während er noch den verwirrten, etwas überrumpelten Blick des Privates im Rücken spürte.
    Dieser Abend sah nach einer Menge Papierkram aus.

    22:42 Uhr
    ---> Dark Star Lounge

  10. #30
    ME-FRPG only Avatar von Barney Gray
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    <--- Citadel-Bezirke
    05:32 Uhr


    Barney sah dem Offizier in die Augen, während dieser mit einem Seufzen seine Uhr polierte und etwas Blut davon entfernte. Neben ihm schien wohl auch der Lieutenant in dem Kampf nicht gerade zimperlich vorgegangen zu sein. Als er dann einen veralteten Code, Deathtrack, ins Spiel brachte und den Texaner fragte, ob er mit dem Begriff etwas anfangen könne, zeigte Barneys Gesicht nicht den Hauch einer Regung. Wie aus der Pistole geschossen antwortete er mit einem bestimmten „Jawohl, Sir.“ Natürlich wusste er, was Deathtrack bedeutete. Auch wenn das Rufzeichen mittlerweile obsolet geworden war, Barney war bestens mit dem Jargon des Geheimdienstes vertraut. Er bezweifelte, dass es ein Codewort gab, dessen Bedeutung der Texaner nicht kannte. Elle sah unterdessen aus dem Fenster, musterte das Stadtbild der Citadel und es schien, als ob er gut über die nächsten Sätze nachdenken würde.
    Schließlich holte er sein Com heraus und zeigte Barney das Bild eines Mannes, in etwa so alt wie er. Elle erläuterte Barney, dass es sich dabei um einen der Menschen handelte, den der Texaner in der Disko, als er den DJ vor dem Verhör durch den Turianer bewahrt hatte, erschossen hatte. Geistig rekapitulierte der Support Gunner erneut die Szene, wie er die Tür aufgetreten und so den Salarianer ausgeschaltet hatte, dann eine leichte Drehung nach links, um die Asari zu erschießen. Was kam dann? Es war dieser Mann gewesen, der sich als erster umgedreht hatte und bereits die Waffe angehoben hatte, als Barney ihm präzise in den Kopf geschossen hatte.
    „Er hat mit dem Feind versucht, das Paket in der Disko zu verhören, unter Umständen zu töten“, erwiderte Barney auf die Frage von Elle, „was ist mit ihm, Sir?“ Barney hatte eine Ahnung, worum es hier ging, sprach jedoch seinen Verdacht nicht aus. Es handelte sich wohl um einen Undercover-agenten von Echo Alpha, der dumm genug war, mit seiner Waffe in Barneys Richtung zu fuchteln und jetzt durch eine Kugel der Allianz getötet wurde.

    Mit einem Räuspern unterbrach der Taxifahrer die Unterhaltung der Agenten und die zwei Männer bezahlten den Salarianer, der mittlerweile mit seinem Shuttle direkt vor den Allianzquartieren geparkt hatte. Barney stieg zuerst aus, auf eine Antwort des Lieutenants wartend. War dieser Mann der Grund, weshalb Elle so unangekündigt im Unterschlupf aufgetaucht war?

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