Hab gestern auch das Spiel beendet und mir alle "Enden" angesehen. Es ist wie bei den meisten Rollenspielen, das Ende ist lächerlich, weil wohl mal wieder die Zeit weglief. Die alternativen Enden werden von einer einzigen Entscheidung bestimmt..das ist aufgepropft, damit man damit werben kann, aber drei 08/15 Texteinblendungen sind für mich keine wirklichen Abschlüsse eines Rollenspiels..das hätten sich die Entwickler besser ganz schenken sollen. Wenn schon kein Abspann, dann wenigstens ein richtiges Bossmonster am Ende. Der Knallchargenmönch am Ende ist mit einem Schlag umgefallen und ich konnte ihn mit der Spezialattacke am Boden mit einem Schlag killen...sehr unbefriedigend genauso wie die 3 Enden. Irgendwie ist ja keines so wirklich gut, denn die Welt, die man bereist hat, wird durch jede Entscheidung massiv verändert..wozu war also der ganze Aufwasch gut? Damit nicht der ganze Planet ausgerottet, sondern "nur" neugestaltet wird?

Na ja, bis auf das Ende hat mir das Spiel ganz gut gefallen und es war angenehm lang von der Spieldauer her, auch wenn mir am Ende das Recylcen von bereits bereisten Gebieten inklusive neu gespawnter Gegner etwas auf die Nerven ging. Ansonsten war es aber von den Möglichkeiten und Gegenständen her eher abwechslungsarm (ich hatte glaube ich gerade mal 4 verschiedene Waffen im ganzen Spiel), es gibt keine Magie, sondern nur Nahkampf- und Fernkampfwaffen. Fernkampf habe ich nicht wirklich oft gemacht, weil das viel zu lange dauerte und für das coole Gewehr hatte ich am Ende gerade mal 230 Kugeln glaube ich. Da kamen eigentlich eh nur Armbrüste oder Bögen in Frage. Von daher war es ein reines Haudraufspiel ohne jegliche Taktik für mich.

Zum Abgrasen der Karten benötigte man sehr viel Geduld, da gerade am Anfang Geld und Hitpoints knapp sind und was mir von jeher gegen den Strich geht, ist dieser Mischmasch aus Deutsch und Englisch. Deutsche Texte lesen, währen einer auf Englisch sabbelt, hat bei mir noch nie dazu beigetragen, dass ich mich mit der Story groß anfreunden und ins Spiel eintauchen kann..habe das Spiel durch, ohne eigentlich so genau zu wissen, warum man manchmal von Mönchen oder den FRA-Soldaten angegriffen wurde und manchmal nicht (auch unabhängig von der jeweiligen "Verkleidung").

Auf der Habenseite verbucht das Spiel einige gut gemachte Quests, wo man nicht nur stumpf 10 Gegenstände zum NPC XYZ bringen muss. Auch wenn ich diese manchmal nur durch durchgehendes Speichern und Rücksetzen beenden konnte, denn obwohl das Spiel einen nicht linearen Verlauf stellenweise zulässt, ist man bei den Quests in ein enges Korsett geschnürt und wenn man nicht den von den Entwicklern vorgesehenen Wegen folgt, läuft man Gefahr, einen Queststopper zu erleben.

Die Graphik und vor allem die Auflösung bewegte sich ja eher auf Steinzeitniveau und hat trotzdem mit Schatten und Bloom genug Ressourcen gefressen. Der Sound war ok, aber auch hier weit vom Industriestandard entfernt, was die Soundqualität anbelangt. Alles in allem war Hard to be a God ein schöner Snack für zwischendurch, wird bei mir aber nicht für bleibende Erinnerungen sorgen. Von daher wäre ich auch nicht so scharf auf ein Addon...wenn dann eher ein Nachfolger, der ein zeitgemäßes Gewand bekommt und den Entwicklern genug Zeit lässt, die Knackpunkte des Spiels anzugehen. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob sich das Spiel dafür gut genug verkauft hat. Nun beginnt für mich das Warten auf Mass Effect und bis dahin werde ich mir die Zeit mit dem Silverfall-Addon vertrösten. Man sieht sich in den dunklen Ecken der RPG-Forenwelt.