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  1. #1
    Not my Fallout Avatar von Boïndil
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    Standard Red Faction Armageddon - Meinungen

    Hallo, Leute,
    da ich es vorhin durchgezockt habe, wird es Zeit für den obligaten Meinungsthread. Obwohl es ein wenig so aussieht, als ob ich der einzige wäre, der das von sich behaupten kann, wenn man die rege Anteilnahme im anderen Thread so betrachtet

    Vorab: Nein, das ist nicht das Red Faction, das ich mit Guerilla kennen gelernt und geliebt habe und das ist nicht das, was ich von einem Nachfolger erwartet hätte.

    Es ist ein solider Shooter, aber ein Schlauch-Shooter, der die Schläuche ernst nimmt, inklusive komfortablem Leit-System, damit man sich auch garantiert nicht verirren kann.

    Spieldauer ist mit über 10 Stunden in Ordnung, aber Schlauchshooter haben nun mal die Eigenschaft, dass man froh ist, wenn man das Ende erreicht hat. Das ist nicht wie in Guerilla, wo ich jeweils über dreissig Stunden lang jedes Fitzelchen Barschrott aus dem Mars geklopft habe und mich über eine riesige Karte voller taktischer Zielen freute.

    Ja, es hat jetzt ein wenig mehr Story und Zwischensequenzen, aber: leider nicht soviel, dass es die offene Welt aufwiegen würde.

    Grafik: Die Zwischensequenzen sehen teilweise toll aus, mit sehr markanten und relativ hoch aufgelösten Gesichtern, ein sehr netter Stil, der gar nicht versucht, Realismus nachzurennen.
    Im Spiel selbst sieht es anders aus, da ist die Umgebung öfters mal verwaschen und nicht auf aktuellem Niveau. Darüber habe ich im Vorgänger noch hinweg gesehen, weil ich es als Geschicklichkeitsspiel betrachtete.
    Ziwschendurch ging mir der weisse Eierkopf vor mir dann schon auf den Wecker, der in den Sequenzen noch wie ein recht cooler Typ aussah.
    Die von weit her sichtbaren Container und rumliegenden Waffen finde ich irgendwie übertrieben.

    Gameplay-Elemente: Irgendwie sind die Skills unglaubwürdig, manchmal denkt man, man sei ein Biotiker in Mass-Effect mit zusätzlichem Bonus-Skill Reparatur-Granate. Im Vorgänger war das irgendwie noch auf normalem Niveau, ein Nano-Gewehr lässt sich ja leicht vorstellen. Aber ausser bei Jehova oder in der GeoMod-Engine kann ich mir keine Technologie denken, die beliebige Gebäude und komplizierte Maschinen wieder in den Normal-Zustand versetzt
    Da kann ich mich des Verdachts nicht erwehren, dass man RF: A eigentlich um die GeoMod-Enigne rumgebastelt hat.
    Im Vorgänger hatte ich noch das Gefühl, das ich mich mit Barschrott zur Kampfmaschine aufrüsten müsste und hatte damit gar einen Ansatz von Rollenspiel, während einem hier alles unterwegs in den Schläuchen nachgeworfen wird und man automatisch früher oder später alle Skills haben kann.

    Gegner: Für mich ein grosser Kritik-Punkt. Zu 90% kämpft man gegen dümmliche und kunterbunte Monster, statt mit einigermassen intelligenten Soldaten, wie ich sie im Vorgänger noch schätzte. Aber für was auch flankieren, wenn die Schläuche so eng sind. Im Vorgänger noch freute ich mich auf die Armeen, während ich den Barschrott abfarmte, hier gibt es Szenerien, wo man nur noch lustlos mit der Shotgun ballernd die Gänge von Schleimviechern reinigt.
    Und sehr schade: da komme ich endlich aus den Schläuchen raus und sehe Marauder und sogar eine ganze Stadt davon und muss sie statt dessen mit einem Robot vernichten, statt endlich mal wieder einen richtigen Häuserkampf mit Hammer und Marauder-Schrotflinte zu erleben.
    Und wo ich im Vorgänger solange hätte knüppeln können, bis mein PC abraucht, ist hier wieder alles wie in den üblichen Shootern, ein drei-Minuten-Häppchen nach dem anderen. Wenn einem die Gegner nerven, weiss man ja, dass es nur eine Frage von Minuten ist, bis sich das erledigt hat.

    Waffen: Zwar einigermassen abwechslungsreich, dann aber auch wieder überpowert, denn mit der einen Waffe kann man ohne Munition zu verbrauchen ganze Gebiete durchkämmen und wenn man einen bestimmten Skill hat, kann man plötzlich einige Sekunden lang unendlich mit Raketenwerfer und Singularitätswumme ballern. Auch beim Endgegner: ich finde im Sekunden-Takt respawnende und dabei aufleuchtende Munitionskisten irgendwie läppisch. Passt eben auch zur allgemeinen Linie: keine Vorbereitungen oder irgendwelches Nachdenken notwendig, denn da liegen sowieso alle Waffen rum und dann auch noch mit respwanender Mun.

    Technik: Eigentlich läuft es auf höchsten Einstellungen ruckelfrei, allerdings gibt es alle paar Minuten einen Ruckler von ein paar Sekunden, wo gar nichts mehr geht. Sehr nervig und ich hoffe, dass es noch einen Patch dafür gibt.

    Weiteres: Gute Gamepad-Unterstützung mit kräftigem Rumbeln, ein Pluspunkt. Auto-Aim muss man natürlich deaktivieren, denn mit den Wummen trifft man auch so.
    Kam mir allerdings ein wenig schwammiger und langsamer vor, als im strahlenden Vorbild des Vorgängers, wo ich das Pad völlig in den Fingern vergessen konnte.

    Abschliessend: macht wieder Lust auf den Vorgänger. Das ist für mich einfach das bessere Red Faction. Ich habe da zwischendurch AC/DC und Judas Priest eingeworfen, bin durch die Wüsten gedüst und habe die grenzenlose Freiheit und die sinnlose Zerstörung genossen, ein Gefühl, das mir hier völlig abgeht.
    Hier gibt es so vieles nicht mehr: keine teilweise recht anspruchsvolle Minispiele, keine vergnüglichen Planungen für Strassensperren, keine Expedition ins Marauder-Gebiet, damit ich endlich den Entweider und die Schrotflinte in die Finger kriege, und, und und. Schade.

    Fällt mir sicher noch mehr ein, aber im Moment wars das.

    Grüsse
    Boïndil
    Geändert von Boïndil (15.06.2011 um 06:08 Uhr)
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