Borderlands - Ersteindrücke

[Boïndil]

Hallo, Leute,
habe heute schon ausgiebig Borrderlands gezockt, was noch nicht reicht, um ein vollständiges Review zu schreiben, aber doch um schon mal einige Aspekte anzusprechen, sowohl negative, wie positive:

Grafik:
Wenn man sich an den Look gewöhnt hat, dann kommt einem die Grafik sehr sauber und kontrastreich vor und auch der Stil der Gegner, Gegenstände und Umgebung passt.
In dunkler Umgebung wie Höhlen verschwindet der Cell-Shading-Look optisch und die Umgebung wird immer realistischer und beindruckender.
Das Gegnerdesign ist sehr nett, wie auch die Fahrzeuge und Waffen sehr detailliert sind.

Shooter-Steuerung:
Sehr saubere Bedienung und hoher Standard, das liegt gut in der Hand. Die Waffen sind nett und klingen auch gut. Im Moment erschlägt mich die Vielfalt an Waffen, bis ich mal das System durchschaut habe.

Missionsdesign:
Ist bisher nicht gerade der Gipfel der Innovation, die Aufgaben sind so richtig 08/15, suche Schlüssel oder Pflanze, überfahre 10 Biester. Die Missionsgeber sind ebenfalls nicht so der Hammer, man klickt auf Blau und bekommt dann einen Spruch zu hören, da sind weder gerenderte Sequenzen noch sonstige Interaktion, nicht viel besser als in Red Faction.

Fahrzeug-Steuerung:
Welcher Penner hat denn diese Fahrzeug-Steuerung verbrochen? Sorry, das schmerzt mich nur noch und man kann den Dreck noch nicht mal so anpassen, dass er irgend einer Standard-Steuerung entspricht. Das ist bisher der nervigste Aspekt und zieht das Spiel so richtig runter, das ist wahrscheinlich die übelste Fahrzeugsteuerung, die ich jemals in einer Konsole hatte. Ist halt eine andere Sache, wenn man in einem Shooter ein paar Kilometer fahren muss oder eine Open World erkundet.

Navigation:
Das selbe unsägliche Radar-System wie in Fallout, Minimap hat es leider keine, Navigationspunkte kann man ebenfalls nicht manuell setzen.. Beim zweiten Durchgang wird das nicht mehr so negativ auffallen, dass ich ständig die Karte aufrufen muss, um den besten Weg zu finden. Auf der Karte selbst sind keine Höheninfos rauslesbar und es kann sein, dass man plötzlich an einer Mauer oder über einem Abgrund steht.

Tode:
Im Vorfeld wurde das System oft erwähnt, dass man bei einem nahen Tod auf dem Boden liegend einen Feind vernichten kann, um wieder Leben zu bekommen. Das tönt im ersten Moment nett und manchmal funktioniert das auch. Allerdings befindet man sich oft in einer dunklen Ecke in der Deckung und kann dann nicht anvisieren, vor allem da der Tod sehr dunkel dargestellt wird und man den Feind nur noch am roten Fadenkreuz erkennen kann. Das bedeutet auch, dass man im Tod noch Munition verschwehndet, die einem anschliessend fehlt.
Den Blödsinn hätten sie sich gleich ersparen können, vor allem wenn man sich die Situation vorstellt, in der ich gerade bin und wo sich kein Gegner in der Zeit alle machen lässt.
Bei einem Tod wird man in der Nähe respwawnt. Während aber der Gegner wieder völlig unbeschadet da steht, hat man selbst die Munition weniger, die man verbraucht hat. Ich habe jetzt nach dem siebten Tod bei einem beinharten Supermutanten jegliche Munition(Sniper, Pistole, SMG, Raketen und Granaten) verbraucht und es hat weit und breit keine Kiste oder Laden mehr. Entweder habe ich etwas grundlegend nicht begriffen, oder das System wurde von einem Vollidoten geplant.

Waffen:
Ich hatte aus Previews immer im Kopf, dass man sich Waffen selbst zusammenstellen kann, so in der Art, dass man einen Flammenwerfer auf einen Riesenrevolver montieren kann. Das konnte ich bisher nicht finden, es gibt seeeehr viele Waffen, aber man kann (bisher)nichts kombinieren.
Die Waffen sind allerdings schon abwechslungsreich und es würde auch so ausreichen.

Items und Verwaltung
Die Itemverwaltung sieht nett und übersichtlich aus, allerdings hat das viele Macken, die einem mit der Zeit auf den Geist gehen.
Das Einsammeln von Items ist zickig und bedeutet endlose Klicks. Da hat es soviele Kisten, dass man in einem Umkreis von einem Kilometer drei mal zum Laden zurück muss, weil das Inventar viel zu schnell voll ist.
Nach einem mir bisher unbekanntem Schema ersetzen neu auifgenommene Waffen solche, die man aufs Steuerkreuz gelegt hat. Das bedeutet, dass man oft wieder ins Inventar muss, um eine neue viel schwächere Waffe wieder zu ersetzen.
Eigentlich ist im Inventar alles vorbildlich ausgelegt, damit man Waffen vergleichen und sortieren kann. Das muss man nur viel zu oft machen und man verbringt mehr Zeit mit dem Basteln am Inventar als im Gefecht.
Nicht dass ich nicht gerne basteln würde, aber das kann nicht Selbstzweck sein, ich mache das, um anschliessend besser im Gefecht zu sein.
Für mich ist es auch nicht einzusehen, dass man Klicks machen muss, um Munition, Geld und Gesundheit aufzusammeln, vor allem bei so einem Spiel.

Bisheriges Fazit:
Das Spiel hat sehr gute Ansätze eines richtigen Shooter, der Grafik-Stil ist keineswegs ein Nachteil und die Bedienung fühlt sich gut an.
Einige Aspekte des Gameplay wie die Fahrzeugsteuerung schmälern das, dass es trotzdem nicht gerade zu einem perfekten Spiel wird. Die umständliche Item-Jagd, das automatische Austauschen von erhaltenen Waffen durch aufgenommene schwächere und das kleine Inventar machen das Gameplay zäher als notwendig.
Ich könnte mir vorstellen, dass das im Coop bedeutend mehr Spass macht, da man zusammen über die Macken lachen kann.
Ich bereue es bisher nicht, das Spiel gekauft zu haben, aber ich bin auch nicht sehr begeistert.


Kommt sicher noch mehr, bin bisher bis Level 17 gekommen. In den nächsten Tagen wird allerdings nichts damit, da ich gerade einen RoD habe

Edit:
Habe rausgefunden, dass man je nach Länge des Klicks auf Blau Waffen direkt wechselt oder ins Inventar übernimmt. Das Fokussieren und Aufsammeln von Items bleibt aber nervig.