Das sagt mir, dass ich jetzt mal dringend an die Kurzgeschichten ran muss. Ich hab ja direkt mit der Saga angefangen. Ich würde gerne noch die restlichen Witcher-Kurzgeschichten lesen, außerdem die Dragon-Age-Bücher, wenigstens die wichtigsten und die beiden Spiele noch mal zocken. Und außerdem ist Sommer. Herrje...
Aber Visenna hat ja ganz offensichtlich Null Relevanz in Geralts Leben, ich weiß nur, dass er weiß, wer seine Mutter ist, da gab's in den Kurzgeschichten wohl mal eine Begegnung. Aber auf persönlicher Ebene scheint da nicht viel bei rausgekommen zu sein.
Also die Dragon Age Bücher sind toll, die sollte man lesen als Fan. Auch wnen ich "persönlich" Probleme mit Asunder habe.
hast du die Kurzgeschichten gar nicht glesen von Witcher oder ist es nur zu lange her?
Das mit Visenna ist kompliziert. Geralt hat sie die ganze Zeit gehasst, weil sie ihn ja "im Rinnstein zurückgelassen hat".
Als er dann aber schwer verletzt bei ihr ist, hat er gehofft die verbal fertig machen zu können und eine Art perverse Freude daran zu haben sie emotional zu verletzen.
Aber als sie ihn heilt und Geralt nachdenkt und sich beide kurz unterhalten, kommt ihm eben der Gedanke, dass Visenna zahlreiche Möglichkeiten hatte die Schwangerschaft abzubrechen.
Aber sie tat es nicht. Und da wird Geralt klar, dass sie ihm das Leben geschenkt hatte und ihm zumindest eine Möglichkeit gab ein Leben zu haben und sich selbst eine Existenz aufzubauen.
Zudem ließ sie ihn ja nicht im Rinnstein zurück Sie brachte ihn ja direkt nach Kaer Morhen.
Da lohnt sich übrigens auch das Buch zu besorgen "Etwas endet, etwas beginnt", da gibt es eine Kurzgeschichte, die davon handelt, wie sich Geralts Eltern kennengelernt haben.
Geändert von IloveJenny (12.06.2015 um 10:15 Uhr)
Habe sie noch gar nicht gelsen, ich widme mich gerade dem Letzten Wunsch.
Danke für den Lesetipp, das muss ich dann unbedingt noch in mein Repertoire aufnehmen.
Ich finde, die Lehre, die Geralt da zieht, könnten manch andere auch ziehen. Das Verhältnis zu den Eltern mag vielleicht nicht immer das beste sein, aber sie haben einem die Chance auf ein Leben gegeben. Mit dieser Sicht kann man dann doch ganz gut in Frieden kommen, und das zählt.
Gute Worte. Es stimmt schon, dass einige das echt mal so sehen sollten
Und kein Problem. Das Buch hat auch noch eine tolle Witcher Geschichte. ich weiß nicht ob du Fanfiction liest. Aber da gibt es eine Story, die ist wie ein Fanfic, dass Sapkowski selbst geschrieben hat. Ist eine Story neben dem Orginalkanon, geht um Yens und Geralts Hochzeit
Ich habe die Bücher leider nicht wirklich gelesen, kenne also nur das Spiel.
Ich habe immer gehört, das sich The Witcher sehr genau an die Bücher hält, aber hier lese ich nun, das es irgendeinen Bruch gab mit der Geschicht um Cirilla und den Kaiser.
Was genau war denn in den Büchern anders? Würde mich mal intressieren.
Nichts ist anders. Die Bücher erzählen schlicht die Vorgeschichte zu den Spielen. Man erfährt mehr Hintergrundwissen, sei es nun zum Kaiser, Ciri, der wilden Jagd, etc.
Also, da will ich mal antworten:
An sich hält sich das Spiel super an die Bücher und erzählt die Geschichte top weiter, aber es gibt da eine Änderung, die den Buchkanon ganz schön ändert oder anders gesagt; hätte man sich an die Vorlage gehalten, würde das Spiel ganz anders ablaufen:
Was wir im Spiel über Emhyrs Intentionen und Ciri erfahren:
Emhyr ist Kaiser von Nilfgaard und hat ein Bild seiner Tochter im Zimmer hängen. Er will Ciri finden, da sie irgendwann Kaiserin werden soll und, dass sie seine Tochter ist. Was er ganz am Anfang zu Geralt sagt, es später aber öffentlich macht. Ciri verhindert am Schluss, dass die weiße Kälte jemals geschehen wird und wird (zumindest) in einem Ende Kaiserin.
Klingt alles logisch und wenn man rein das Spiel spielt und die Bücher nicht als 100%ige Vorlage nimmt, ist das alles voll okay. Aber in den Büchern lief das anders ab:
Emhyr wollte Ciri nie haben, um sie zur Kaiserin zu machen. Er wollte sie haben um den Herrscher zu zeugen, der die Welt regieren/retten wird.
Als Emhyr noch Duny "war", hatte er mit Pavetta Ciri gezeugt und er erfuhr von Viglefortz die Prohezeihung die Ciri betrifft (Vieles davon wusste er aber schon vorher). Er "spielte" so lange den Duny, bis seine Parteiträger in Nilfgaard soweit waren einen Putsch zu starten um Emhyr wieder zum Kaiser zu machen. Also wollte er sich, Ciri und Pavetta zum Schein töten. Das ging schief, da Pavetta Ciri vorab von dem Schiff schaffte, dass in einer vermeindlichen von Viglefortz herbeigeführten Schiffskatastrophe untergehen sollte.
Viglefortz und Emhyr arbeiteten von da an nicht mehr wirklich zusammen (mehr nur zum Schein) Emhyr wollte Ciri für sich. Viglefotz eben auch, aber aus anderen Gründen. Teilen wollten beide nicht.
Emhyr nahm dann später Cintra ein umd Ciri endlich zu bekommen. Was auch schief ging.
Der wahre Grund, warum Emhyr Ciri wollte war eben, dass er mit ihr ein Kind zeugen wollte und dieses Kind sollte wiederum ein Kind zeugen, sodass Ciris Enkelkind der Retter der Welt werden würde.
Da ist also das Problem. Es würde schlechte Publicity sein, wenn der Kaiser seine eigene Tochter heiraten würde und sie schwängern würde. Darum der fingierte Tod anfangs und die Identitätsänderung.
Viglefortz arbeitete wie gesagt noch teilweise mit Emhyr zusammen, aber er wollte ja Ciri für sich. Über einige Umwege wurde eine Doppelgängerin gefunden die genauso wie Ciri aussah. Sie wurde zum Kaiser geschickt, der das aber sofort durchschaute.
Ciri war nämlich mehr als nur die Ahnin des Weltretters sondern auch die Thronerbin von Cintra. Wenn Emhyr Ciri heiratet, würde er legal Cintra beherrschen, was er bis dahin nur besetzt hatte.
Also behielt er die Doppelgämgerin so lange, bis er die echte Ciri hätte.
Ganz am Schluss, als Emhyr Ciri fast hatte, ließ er sie mit Geralt und Yen doch ziehen (wohl die allerletzten Vatergefühle die er in sich hatte). Nun hatte er die Wahl: Lässt er die Doppelgängerin töten oder heiratet er sie und gibt sie als echte Ciri aus.
Er tat Letzteres. Das Bild, was in seinem Zimmer hängt, zeigt Ciris Doppelgängerin. Im 5. Roman erfährt man, dass es von Ciri keinerlei Bilder gibt.
Fazit: Emhyr wollte Ciri um ein Kind mit ihr zu zeugen. Das Ciri seine Tochter war wusste nur er, Geralt (in einem letzten Gespräch mit dem Kaiser am Ende von Roman 5), eventuell Yennefer, ist nicht explizit erwähnt und gaaaaaanz eventuell Ciri. Der Kaiser verabschiedet sich am Ende von Ciri und spricht in der älteren Rede. Wir erfahren nicht, ob Ciri nur so tut, oder ob sie wirklich die Worte "Mädchen und "Töchterechen" verwechselt hat.
Ergo, ist die ganze Sache mit ihr zur Kaiserin machen in Witcher 3 falsch. Er würde öffentlich zugeben, eine Doppelgängerin auf Cintras Thron gesetzt zu haben. Er würde öffentlich zugeben seine Tochter heiraten zu wollen... usw.
Zudem wurde die Doppelgängerin ja vollkommen aus der Geschichte von Witcher 3 gestrichen wie mir scheint.
Letzter Punkt ist Ciri: Am Ende beendet sie die Weiße Kälte. Und so sehr ich Ciri Fan bin, eigenltich war das nie Ciris Bestimmung.
Ciris Enkelkind sollte die Welt retten und die weiße Kälte beenden. Witzigerweise ist das etwas was Avallac'h Geralt selbst erzählt hat, als er ihn mal in Roman 4 traf.
Das ist auch der Grund, warum Emhyr und die Loge der Zauberinnen Ciri unbedingt haben und schwängern wollen. Viglefotz hingegen wollte nur ihre Macht haben, ihm war der Weltenretter egal.
Daher; nicht Ciri ist die Weltenretterin sondern ihr Enkelkind.
Darauß ergibt sich: Die Story im Spiel ist trotzdem total geil und schlüsslich, aber wenn man es absolut genau mit den Büchern zusammenzieht, ergeben sich einige große Änderungen.
Es gibt noch ein paar "kleinere" andere Änderungen, aber die fallen nicht so stark ins Gewicht wie das bene genannte.
Das ist für mich das größte Manko im Spiel.
EDIT: Eventuell gibt es eine Szene, die auf die Sache mit Emhyr und Ciri abzielt: Nachdem Ciri mit Emhyr sprach, sagte sie, er habe ihr einen abartigen Vorschlag gemacht. Es ist nicht explizit erwähnt und nur eine mögliche Interpretation, aber womöglich hat der Kaiser da davon erzählt, dass er ein Kind mit ihr haben will.
Aber wie gesagt: Rein interpretativ.
Geändert von IloveJenny (14.06.2015 um 12:22 Uhr)
Ich wusste, besser als du wirst das keiner erklären.
Ich finde, man kann das da sehr gut hinein interpretieren, denn es ist für Ciri derart unangenehm, dass sie es nicht einmal Geralt erzählen kann. Und er sagt noch extra, dass er sie auch nicht drängt, wahrscheinlich weil er sich denken kann, worum es geht.
Aber das größte Manko ist wohl wirklich, dass jemand, der die Bücher kennt, Ciri wahrscheinlich nie freiwillig zu Emhyr bringen würde (ich hab's auch nur mit nem ganz blöden Gefühl getan), was aber am Ende zum idealen Ende führen kann, nämlich dass Ciri Kaiserin wird, noch dazu eine gute. Weil mal ehrlich, wer wollte schon sein Leben lang mit dem eigenen Vater herumziehen? Es soll ja darum gehen, dass sie ihren eigenen Weg findet. Okay, ich war trotzdem auch sehr bedröppelt, als sie im Spiel dann gegangen ist.
Übrigens würde ich es nicht so formulieren, dass die Bücher die Vorgeschichte erzählen, sondern treffender, dass die Spiele die Nachgeschichte erzählen. Denn die Saga ist ja an sich eine abgeschlossene Erzählung, also mit einem Ende im letzten Buch. Und die Bücher gab's schon lange vor den Spielen.