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  1. #1
    I am your sword! Avatar von Jeriko
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    Standard The Legend of Korra

    Nachdem ich das Spiel nun sechs Mal durchgespielt habe denke ich, es ist an der Zeit für ein ausführliches Review. Das Review ist spoilerfrei und aus der Sicht eines beinharten Korra-Fans geschrieben, dementsprechend benutze ich viele Begriffe der Serie, als wären sie im Duden aufgelistet.



    Ich bin ein großer The Legend of Korra-Fan. Nein, wirklich, ich bin ein gigantischer Fan des Avatar-Franchises, habe alle Bücher (damit sind die Staffeln der Sendung gemeint), alle Comic-Bücher (welche die Geschichte von Aang fortsetzen), extrem viel Merchandise, Soundtracks, Artbooks und noch viel mehr. Was bisher jedoch in meiner Sammlung fehlte war ein Videospiel in diesem wundervollen Universum. Nunja, es gab bereits einige Videospiele, welche die Geschichte von Aang nacherzählten und einige offizielle Online-Flashspiele sind ebenfalls vorhanden, doch ich spreche hier von einem richtigen Videospiel mit dem aktuellen Avatar Korra als Protagonistin.

    Vor einigen Monaten wurde dieser Wunsch erhört, als der Call of Duty-Gigant Activision einen Download-Titel ankündigte, der genau das beinhaltet: Korra als spielbare Heldin, die jede Menge Gegner verprügeln darf. Das Besondere dabei: Niemand geringeres als Entwicklerriese Platinum Games ist für den Titel verantwortlich. Das sind dieselben Leute, die Spielehits wie Bayonetta oder Metal Gear Rising: Revengeance auf den Markt gebracht haben. Ich muss ehrlich zugeben: Ich hatte damals bei der Ankündigung etwas Angst, als ich den Namen "Activision" las. Die Bude ist schließlich allgemein bekannt für ihre miesen Lizenztitel. Doch als ich dann "Platinum Games" las, waren diese Sorgen wie weggewischt. Ich meine, was kann da schon schief gehen, wenn so ein populäres Studio dahinter steckt? Tja. Einiges.

    The Legend of Cola

    Bevor ich mit meinem Review starte, hier ein kleiner Funfact: Als Activision Platinum Games anfragte, ob das (sich in Japan befindende) Studio Interesse an einem "The Legend of Korra"-Spiel haben würde, war die erste Reaktion des Entwicklers "Was ist The Legend of Cola?". Nach einer Berichtigung durch Activision wurde der Firma schnell klar, dass das Avatar-Franchise in Japan kaum existent ist - lustig, werden beide Serien doch immer wieder mal für Animes gehalten. Jedenfalls ist es tatsächlich so, dass The Legend of Korra in Japan noch nicht einmal ausgestrahlt wird, es gibt schlichtweg keine japanische Synchronisation davon.

    Dennoch hat Platinum Games starkes Interesse daran gezeigt und direkt nach Activisions Anfrage mit der Recherche zur Serie begonnen, alle bisherigen Folgen nachgeholt und vieles mehr. Doch hat das gereicht? Oder war diese Unkenntnis von Beginn weg eine heikle Herangehensweise an so ein vielschichtes Projekt? Nun, die Antwort ist: Platinum Games hat tatsächlich gut recherchiert. Fast schon zu gut.



    Nochmal tief durchatmen, bevor das Abenteuer Review losgeht!

    Für Fans

    Vor dem Release haben Platinum Games und Activision eine Sache immer wieder deutlich angepriesen: Dies ist ein Spiel für Korra-Fans. Und tatsächlich merkt man das an allen Ecken und Kanten. Es ist kein üblicher Platinum Games-Titel, den man ohne Vorkenntnisse der Geschichte einwerfen kann und erwartet, dass einem die Welt mehr oder weniger erklärt wird. Nein. Hier wird klar und zu absolut jedem Zeitpunkt vorausgesetzt, dass man sich mit der Materie beschäftigt hat, dass man die Welt und alle Geschehnisse drum herum kennt. Nun, zumindest von „Die Legende von Korra“. Es gibt zwar auch einige Inhalte aus "Avatar: Der Herr der Elemente", diese beschränken sich jedoch auf einsammelbare Goodies.

    Das Spiel setzt also voraus, dass man Buch Eins: Luft und Buch Zwei: Geister gesehen hat, mit der Welt vertraut ist und im Idealfall sogar bereits Buch Drei: Veränderungen gesehen hat, obwohl das Spiel zeitlich in den zwei Wochen zwischen den Büchern Zwei und Drei angesiedelt ist. Warum? Tatsächlich gibt es einige (unbewiesene) Hinweise auf eine Fraktion, welche erst in Buch Drei eingeführt wird, aber auch der derzeitige Zustand von Republika wird hier bereits angepriesen. Hat man sich jedoch mit dem Universum beschäftigt, dann hat das Spiel einige durchaus interessante neue Informationen und vorallem sehr viele Referenzen für Fans parat. Hat man dagegen keine Ahnung vom Avatar-Universum und spielt den Titel nur, weil er von Platinum Games ist, dann ist man komplett aufgeschmissen und wird sich in keinster Weise zurechtfinden. Denn wie gesagt: Vorkenntnisse sind hier Pflicht. Reduziert man das Spiel auf sein Gameplay, bietet es so gut wie gar nichts.

    Der Herr des Chaos

    Die Geschichte des The Legend of Korra-Spiels ist schnell erklärt: Nach einer weltverändernden Entscheidung von Korra am Ende von Buch Zwei muss sie die positiven wie auch negativen Konsequenzen ihrer Entscheidung erdulden. Während die guten Konsequenzen in Buch Drei behandelt werden, nimmt sich das Spiel der negativen Auswirkungen von Korras Wahl an. So ist ihr Gegenspieler ein gruseliger alter Mann namens Hundun (chinesisch für Chaos), der durch Korras Entscheidung aus seinem Gefängnis befreit wurde und sich an ihr für die Taten eines früheren, jedoch nicht weiter benannten Avatar rächen will. Im Gegensatz zu den sonstigen Feinden von Korra ist Hundun vorhersehbar, klischeebehaftet und dementsprechend auch nichts wirklich besonderes, jedoch verfehlt es das Spiel auch ganz simpel, dem Charakter die nötige Zeit für Charaktertiefe zu schenken.

    Denn so interessant wie der Ansatz rund um Hundun eigentlich auch ist, so wird sein Potenzial alles andere als ausgeschöpft. Seine Handlungen sind nicht nachvollziehbar und scheinen eher ein Mittel zum Zweck -in diesem Fall dem Gameplay- zu sein. Hundun, der über viel Geld verfügt (woher er das hat, wird nur angedeutet) hat diverse Fraktionen auf seine Seite gezogen - entweder durch Macht oder aber eben besagtes Geld. Die Fraktionen sind Korra-Fans jedoch alle bestens bekannt, denn es handelt sich hierbei um die Chi-Blocker und die dazugehörigen, von Hiroshi Sato erbauten Mechapanzer sowie auch die Triade der Dreifachgefahr aus Buch Eins sowie die dunkeln Geister aus Buch Zwei. Das war's dann auch schon, weitere Gegner gibt es (mit Ausnahme der Profibändiger-Konkurrenz) nicht.



    Die Triade der Dreifachgefahr läuft Korra oft über den Weg.

    Für die Spieldauer reichen diese Gegnerfraktionen zwar aus, es wirkt jedoch durchaus etwas zu unkreativ. Klar, es ist lobenswert, auf möglichst viel Originalmaterial zu setzen um Fans glücklich zu machen, aber das bedeutet nicht, dass man nicht hier und da etwas erfinderisch sein darf und ruhig auch eigene Feinde hätte designen dürfen. Besonders billig hierbei: Die größte Triade von Republika, besagte Triade der Dreifachgefahr, wird im Spiel nur durch ihre drei in der Serie präsenten Mitglieder Viper (der Anführer), Zweizehen-Ping sowie den dauerhaften Erdbändiger-Mitläufer ohne Namen repräsentiert (siehe Bild oben). Um darzustellen, dass die Triade aus mehr als nur diesen drei Mitgliedern besteht existieren die drei Charaktere ganz billig in verschiedenen Farbvarianten. Sehr schade, haben sich die Macher des Avatar-Universums doch stets so ausgiebig bemüht, selbst "Kulissencharaktere" möglichst einzigartig und detailliert zu gestalten.

    Bösewicht Hundun hat also jede Menge Leute auf seine Seite gezogen, um sich an Korra zu rächen. Gesagt, getan, das Mädel wird von den Chi-Blockern entführt, ihrer Bändigungskräfte beraubt und muss diese natürlich nun zurückerlangen, während sie Jagd auf den alten Kerl mit dem Bart macht. Unterstützung erhält Korra dabei lediglich durch ihre treue Eisbärhündin Naga sowie die älteste Tochter von Tenzin, Jinora. Ansonsten sieht es in Sachen bekannte Charaktere ziemlich lau aus. Tenzin und seine ganze Familie glänzen ebenso durch Abwesenheit wie die Polizeichefin Lin Beifong (die Tochter von Fanfavoritin Toph) und Asami, Mitglied des neuen Team Avatars. Und selbst die beiden Sidekicks von Korra, Mako und Bolin, sind lediglich zu Beginn und am Ende des Spiels mit von der Partie. Auch das ist sehr schade, baut die Vorlage doch gerade auf den Charakteren und dem Teamwork auf. Es sieht Korra auch alles andere als ähnlich, nicht mal ihre besten Freunde einzuweihen und sich alleine einer solchen Bedrohung zu stellen.



    Dieser alte Kerl ist Korras bisher langweiligster Gegenspieler.

    Von Republika bis zum Südpol

    Korras Abenteuer ist in acht Abschnitte unterteilt, welche sie größtenteils durch verschiedene Locations führen. Neben dem zentralen Handlungsort von Buch Eins, Republika, führt die Reise für einen kurzen Abstecher zur Lufttempelinsel und schließlich zum Südpol und der Geisterwelt. Das war's dann aber auch schon, neue, spieleigene Gebiete hat der Titel nicht auf Lager, stattdessen wird ohne Ausnahme auf vertraute Orte aus der Serie gesetzt. Grafisch wissen diese Orte alles andere als zu überzeugen. Die Gebiete sind allesamt karg, eintönig und leblos. Klar, niemand erwartet Lebhaftigkeit am Südpol, doch selbst in Republika, der größten Stadt der Welt, sind außer ein paar im Hintergrund herumfahrenden Satomobile keine Lebenszeichen der Tausenden von Bewohnern zu sehen. Das wird zwar durch den Umstand erklärt, dass der Stadtteil in dem man sich während des Spiels befindet durch die Entscheidung von Korra vorerst evakuiert werden musste, das scheint jedoch eine simple Ausrede für die Leblosigkeit zu sein.

    Gut gelungen sind dagegen die Charaktermodelle, welche wirklich hübsch aussehen und die Charaktere gut repräsentieren. Doch auch hier geht es nicht ohne ein wenn und aber: Gesichtsanimationen sind so gut wie nicht vorhanden. Selbst Korra hat nur einige verschiedene Grimassen auf Lager. Wenn sie spricht, bewegt sich ihr Mund kein Stück. Im Jahr 2014 sollten Entwickler solche Kleinigkeiten inzwischen durchaus miteinbeziehen können. Was sich allerdings mehr als sehen lassen kann sind die ganzen Effekte von Korras Angriffen. Wirbelnde (Wasser-)Tornados, Feuerstürme, herumfliegende Felsbrocken und all diese Dinge wurden hervorragend umgesetzt. Ein besonderes Lob muss hier allerdings auch an die Animationen gehen, denn besonders die verschiedenen Kampfstile von Korra für die Elemente wurden perfekt aus der Serie übernommen.

    Apropos Serie, die Zwischensequenzen des Spiels kommen alle im üblichen Cartoon-Style der Sendung daher, wenn sie auch nie die Qualität der Serie erreichen. Das liegt ganz simpel am Umstand, dass nicht Studio Mir, die Animationsfirma hinter The Legend of Korra für die Zwischensequenzen verantwortlich ist, sondern Titmouse Cartoons, welche beispielsweise das Opening von Avatar: Der Herr der Elemente gemacht haben. Die animierten Zwischensequenzen sind bis auf einige Einzelbilder gut, können aber wie bereits erwähnt zu kaum einem Moment mit den ausgearbeiteten Animationen der Serie mithalten.



    Warum Naga wohl so traurig schaut?

    Wasser, Erde, Feuer und Luft

    Kommen wir nun aber zum Kernelement, für welches Platinum Games so berühmt ist: Das Gameplay. Hier dreht das The Legend of Korra-Spiel nach etwas Einarbeitungszeit voll auf und bringt einen abwechslungsreichen action-orientierten Spielstil mit sich. Zu Beginn hat das Spiel nicht viel Tiefe, da Korra bekanntlich ihre Bändigungskräfte verloren hat und diese erst wieder erlernen muss. Dementsprechend flach fällt das Gameplay zu Beginn des Spiels auch aus, doch im Laufe der kurzen Spieldauer erlernt der Avatar das Bändigen der Elemente erneut, wobei jedes Element einen eigenen Kampfstil mit sich bringt.

    Das Bändigen des Wassers erlaubt Angriffe aus der Ferne, um etwa fliegende Feinde vom Himmel zu holen. Erdbändigen ist zwar langsam und schwerfällig, teilt dementsprechend aber auch ganz schön aus. Feuerbändigen ist das genaue Gegenteil: Hier geht es um Schnelligkeit und viele Angriffe in kurzer Zeit, Quantität wird hier über Qualität gestellt. Und schließlich gibt es natürlich noch das Luftbändigen, welches ideal für weitreichenden Arealschaden ist, falls Korra mal von dutzenden Gegnern umzingelt sein sollte. Hat Korra ein Element erstmal gelernt, kann sie es bis zu zehn Mal hochleveln, um so neue Combos freizuschalten, aber auch ihre Lebens- und Chi-Balken zu erweitern. Weitere Combos lassen sich zudem im Ingame-Shop ersteigern.



    Feuerbändigen ist besonders effektiv, um sperrige Gegner einzudecken.

    Neben den normalen Kampfabschnitten gibt es zudem noch drei Abschnitte, in welchen man auf Korras treuer Begleiterin Naga durch die Areale reiten darf. Das alles hat jedoch lediglich den Faktor eines Endless Runner-Minispiels, mit dem Unterschied, dass man hierbei tatsächlich ein Ziel erreichen kann. Die Naga-Sequenzen sind zwar für zwischendurch kurzzeitig spaßig, es wäre jedoch bestimmt mehr drin gelegen, denn tatsächlich gibt es sogar einen Mini-Bosskampf auf Nagas Rücken. Ein Ansatz, den man ruhig verstärkt hätte anpacken dürfen.

    Ganz allgemein blüht das Spiel erst gegen Ende richtig auf. Kaum dreht der Titel endlich auf und bringt einen epischen Bosskampf voller toller Effekte und der richtigen Prise Taktik, laufen auch schon die Credits über den Bildschirm. Das ist extrem schade, denn gerade der finale Bosskampf zeigt, wie gut das Spiel hätte sein können, wenn sich dieser Umstand durch das ganze Abenteuer gezogen hätte.

    Wieder und wieder?

    Leider hat das ganze Spiel auch in Sachen Wiederspielwert ein kleines Problem: Ehe man sich versieht, ist man bereits fertig mit der tatsächlich gerade mal zweistündigen Geschichte und hat selbst auf dem leichtesten Spielmodus bereits so gut wie alle Combos und maximale Elementarlevel erreicht. Das Spiel versucht allerdings, durch diverse Boni zur Wiederholung des Abenteuers zu animieren. Dazu zählen etwa diverse Kostüme für Korra (wobei sich hier zwei der fünf Kostüme nur durch Codes freischalten lassen), aber auch Truhen die sich nur mit dem richtigen Element öffnen lassen und den Spieler somit zur Rückkehr in vorherige Levels locken sollen.

    In diesen Truhen befinden sich diverse einsammelbare Items aus dem Avatar-Universum, welche Fans natürlich erkennen sollten. So sind etwa die Maske von Amon, Aangs Fluggleiter, ein Poster von Nuktuk und natürlich auch die legendären Kohlköpfe in diesen Truhen vorzufinden. Das Problem hierbei: All diese Dinger haben keinen Nutzen, sie können lediglich auf einem besonderen Bildschirm mit kurzen Informationshappen angeschaut werden.

    Fast schon zu nützlich ist dagegen der Shop, in welchem euch der gute alte Onkel Iroh diverse Gegenstände für den persönlichen Gebrauch verkauft. Neben einfachen Einwegitems bietet Iroh hier jedoch auch mächtige Gegenstände an, die beispielsweise Korras Leben im Sekundentakt auffüllen, Stuns verhindern oder sie (durch Halbierung des Lebensbalken) ohne Unterbrechung im Chi-Modus befinden lassen, ein Modus, in welchem Korra besonders mächtige Elementarenergien freisetzt (nicht zu verwechseln mit dem Avatar-Modus, welchen Korra nach Aufladung ebenfalls für kurze Zeit aktivieren kann).



    Ein vertrautes Gesicht für jeden Avatar-Fan.

    Durch die Items wird das Spiel jedoch zu einem absoluten Kinderspiel und selbst der „Extreme Schwierigkeitsmodus“, den ich im Vorfeld etwas gefürchtet habe, ist keine Herausforderung mehr. Aber natürlich kann man sich das Spiel so dementsprechend auch selbst etwas fordernder machen, indem man bewusst auf diese zu mächtigen Items verzichtet. Denn Korra kann (muss aber nicht) nur bis zu vier Gegenstände mit sich tragen, weswegen der Spieler stets selbst entscheiden muss, mit welchen Items der Avatar ausgerüstet wird.

    Das Problem von The Legend of Korra ist beim Wiederspielwert jedoch, dass man nach dem zweiten Durchgang der zweistündigen Kampagne bereits so gut wie alles freigeschaltet hat. Dazu kommt noch, dass man viel zu viel „Geld“ für Irohs Laden erhält und so selbst die teuersten Items nach nur kurzer Spielzeit bereits ersteigern kann. Hat man zudem erstmal alles freigeschaltet, bietet das Spiel keine Möglichkeit mehr, die Währung in irgendetwas zu investieren.

    Profis bei der Arbeit

    Als kleinen aber feinen Zusatz bietet The Legend of Korra einen weiteren Spielmodus, in welchem der beliebte Sport „Profi-Bändigen“ aus Buch Eins gespielt werden kann. In diesem Spiel bekämpfen sich zwei Dreierteams auf einer kleinen Plattform und haben das Ziel, das gegnerische Team herunterzustoßen. Das geschieht jedoch nicht einfach in einem großen Durcheinander, sondern ist an sehr viele Regeln gebunden, die für das nötige taktische Element sorgen. Stilecht wird dieser Modus vom Serienmoderator Shiro Shinobi kommentiert, welcher übrigens sogar im Storymodus einen amüsanten kleinen Auftritt hat.

    Für einen Zusatzmodus ist das Profi-Bändigen überaus spaßig und auch deutlich fordernder. Allerdings schöpft auch dieser Modus seine Möglichkeiten alles andere als aus. So sind die Spieler gezwungen, als Korra zu spielen, Mako und Bolin werden immer nur von der KI gesteuert. Auch ist es extrem schade, dass es für diesen Modus keine Mehrspielervariante gibt, denn der würde sich nahezu perfekt für spaßige Mehrspielerpartien mit Freunden eignen, sowohl online als auch offline. Sehr schade.



    Die Feuerfrettchen haben ihre Gegner ein Feld zurückgeschlagen und dürfen vortreten.
    Pros und Kontras

    • Extrem viele Referenzen für Serienkenner
    • Englische Originalsprecher aus der Serie
    • Original-Soundtrack aus der Serie
    • Tolle Elementareffekte und Animationen
    • Schicke Charaktermodelle
    • Schön anzusehenden Zwischensequenzen
    • Kampf-Gameplay macht Spaß
    • Epischer finaler Bosskampf
    • Freischaltbare Kostüme
    • Vielseitige Itemanpassungen
    • Profi-Bändigen motiviert

    • Klischeebehafteter, langweiliger Bösewicht
    • Grafische Umgebung lässt stark zu wünschen übrig
    • Kaum Gesichtsanimationen
    • Extrem kurze Geschichte (2 Stunden!)
    • Nur wenige bekannte Gesichter
    • Wiederspielwert sinkt schnell
    • Items sind teilweise zu stark
    • Sammlungsgegenstände sind nutzlos
    • Repetitives Gameplay
    • Nach rund 4-5 Stunden hat man so gut wie alle Inhalte freigeschaltet
    • Potenzial wird nicht ausgeschöpft
    • Keine deutschen Texte

    Fazit

    Ist The Legend of Korra der erwartete Hit? Nein, definitiv nicht. Wie ich in diesem Review nun zusammengefasst habe, hat das Spiel viele Macken. Das Hauptproblem ist dabei in jeder Hinsicht, dass das Spiel weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt und immer genau dann aufhört, wenn die Ansätze richtig interessant werden. Und auch die extrem kurze Spielzeit ist natürlich alles andere als motivierend. Doch das alles sind nun mal die Flüche eines Download-Titels und alles hätte vielleicht anders kommen können, wenn uns hier ein Vollpreistitel erwartet hätte.

    The Legend of Korra ist für beinharte Fans wie mich sicher mehr als nur einen Blick wert, denn das Spiel macht gerade in Sachen Fanservice so einiges richtig (über umgefärbte Triadenmitglieder werfen wir nun einfach mal den Mantel des Schweigens). Doch alle anderen überlegen sich den Kauf lieber zwei Mal, denn für den Preis von 15€ bietet das Spiel bei weitem nicht genügend Inhalte. Und wer ohnehin nur Interesse an dem Spiel hat, weil es von Platinum Games ist, der ist mit Bayonetta 2 auf jeden Fall besser beraten.

    Nun gilt es also, auf The Legend of Korra: A New Era Begins zu warten und zu sehen, ob der Taktik-RPG-Titel für den Nintendo 3DS, der derzeit bei Webfoot Technologies entsteht und nächste Woche erscheinen soll es besser machen wird...



    Es gibt keine Hoffnung mehr.

    Doch wer weiß, vielleicht erwartet uns eines Tages dann ja ein richtiges Vollpreis-Spiel mit einer frei erkundbaren Welt, Haupt- und Nebenquests, Naga als jederzeit verfügbarem Reittier und einer vielschichtigen Story von den Serienmachern.

    Man darf ja noch träumen.

  2. #2
    The Main Man Avatar von Vargo
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    Gamertag: NebelVargo PSN ID: NebelVargo

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    Da dein Test sehr ausführlich ist, liefere ich nur ein kurzes Fazit dazu:

    Das Spiel als solches hat mich sehr an die Naruto: Ultimate Ninja Storm-Reihe erinnert. Das liegt einerseits am Grafikstil, andererseits aber auch am Gameplay und gewissen Mechanismen. An die Reihe (die aber zugegebenermaßen aus Vollpreisspielen besteht) kommt The Legend of Korra aber nicht heran. Dafür ist der Ablauf zu repetitiv, außerdem fehlen Erkundungsreize (abgesehen von den erwähnten Goodies, die ganz nett sind aber absolut nichts bringen). Platinum Games hält sich zwar sklavisch an die Vorlage, aber es wäre besser gewesen, wenn sie ihre eigenen Ideen mit eingeflochten hätten. An Metal Gear Rising sah man, dass sie so einfach am besten arbeiten. Sie nehmen ein Franchise, verändern es entsprechend ihrer Vision und halten sich dennoch an die Chronologie. Das ist hier nicht wirklich gelungen. Als Avatar-Fan kann man mit dem Spiel (speziell dem Probending) sehr viel Spaß haben, aber alle Nichteingeweihten erhalten keinen spielerischen Mehrwert. Man kann nur hoffen, dass es irgendwann vielleicht eine Fortsetzung gibt, die begangene Fehler umschifft, denn Potential lässt das Projekt durchaus erkennen.

    EDIT: Jinora hatte eine andere Sprecherin als in der Serie, oder? Kam mir komisch vor.
    Geändert von Vargo (24.10.2014 um 19:50 Uhr)


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