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  1. #1
    Let's Play Macherin Avatar von Obscurefighter
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    Standard Percy Jackson/Helden des Olymp-Alte Feinde

    Hi Leute und willkommen zu einer weiteren Fan Fiction von mir. Diesmal handelt es sich nicht um eine Story aus dem Universum von Mass Effect, sondern es geht in die Richtung Mystik. Um Titel unverschwer zu erkennen habe ich mich an den Werken von Rick Riordan orientiert. Sowohl die fünf Romane der Percy Jackson Reihe, als auch die bis jetzt erschienenen drei aus der Reihe Helden des Olymp beschäftigen sich mit der griechischen/römischen Mythologie. Dreh und Angelpunkt sind hierbei die von Göttern und Sterblichen gezeugten Halbgötter.
    So, lange Rede, kurzer Sinn, für diese Fan Fiction ist etwas Vorwissen im diesem Bereich vielleicht nicht schlecht, aber man findet auch so rein. Denn ich habe mir die Freiheit genommen und die Sache mit den Halbgöttern noch weiter gefasst: Jetzt spielen auch die Götter der Germanen, der Ägypter und der Hindus mit. Es wird etwas brutaler sein, auf explizite Gewaltdarstellungen werde ich aber verzichten.
    Jetzt aber zu der Geschichte an sich, ich wünsche wie immer viel Spaß dabei. Und ein Bildchen gibt es natürlich auch.
    Percy Jackson and the heroes of olympus (c) Rick Riordan
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    Prolog



    „NIEMALS!“
    Um seinem Protest Nachdruck zu verleihen wandte sich Horus von den anderen Göttern ab. Odin, der auf seinem Thron saß, seufzte und rieb sich das Gesicht.
    „Horus, bitte.“
    „NEIN!“
    Der falkenköpfige Gott verschränkte die Arme vor der Brust und hob den Kopf. Er schnaubte trotzig. Odin blickte zu Shiva, der etwas weiter abseits stand. Er hatte seine vielen Arme in die Hüfte gestemmt und schaute Odin fragend an. Dieser war mit den Nerven am Ende. Er stand von seinem Thron auf und ging zu Horus herab.
    „Du weißt, dass wir alleine keine Chance haben. Wir brauchen Hilfe.“
    „Pah. Wir Ägypter haben immer alleine gekämpft.“
    „Und deswegen seid ihr untergegangen“, bemerkte eine zweite Stimme von der Seite.
    Alle drei Götter fuhren herum. Durch den Nebel tauchte eine vierte Gestalt auf. Bei ihrem Anblick wurde Odins Blick streng.
    „Loki, bitte. Wir haben dich wieder in Walhalla aufgenommen. Das heißt nicht, dass du dir alle erlauben darfst.“
    „Verzeih, Allvater.“
    Loki senkte sein Haupt, schaute dann aber wieder auf. In seinen Augen blitze der Schalk und der Gott grinste.
    „Doch ich habe mich mit einigen meiner göttlichen Kollege unterhalten und wir sind alle der Meinung, dass ein Bündnis dringend nötig ist. Auch wenn der Herr Horus nicht dieser Ansicht ist, so ist es sein Herr Vater schon.“
    Horus nahm langsam die Arme aus seiner verschränkten Haltung. In seinen Augen flackerte so etwas wie Angst auf. Wenn auch nur für ein paar Sekunden. Danach schaute er zu Odin.
    „Und wenn es Krieg gibt?“
    Darüber hatte Odin auch schon nachgedacht. Er setzte sich wieder auf seinen Thron und beugte sich nachdenklich vor. Er legte die Hände zusammen und trommelte die Finger gegeneinander. Auf seinen Schultern saßen Hugin und Munin, seine Raben. Hugin flüsterte ihm etwas ins Ohr und Odin hob den Kopf.
    „Wir schicken drei von jeder Gruppe. Einen Germanen, einen Ägypter, einen Inder.“
    „Drei gegen drei, Ausgeglichenheit.“
    Shiva nickte zustimmend und lächelte. Langsam schien auch Horus sich mit dem Gedanken zu arrangieren. Er drehte sich wieder zu Odin und ignorierte Loki so einfach. Für ihn war dieser Gott seine Aufmerksamkeit nicht wert.
    „Dir ist klar, dass mein Sohn unter den Drei sein wird“, stellte Horus klar.
    „Das haben nicht wir zu entscheiden“, meinte Shiva.
    Odin hingegen schwieg und betrachtete den Himmel über Walhalla. Hugin hatte sich wieder in Höhe erhoben und segelte davon, Munin saß weiter auf seiner anderen Schulter. Odin blickte dem Raben nach und ein leises Seufzen entwich seinen Lippen. Seine Hände krallten sich in die Armlehne seines Throns. Zu seinen Füßen führten Shiva und Horus eine laute Diskussion darüber welche Drei sie schicken sollten. Odin hob die Hand.
    „Ruhe. Ruhe verdammt!“
    Beide schaute zu ihm hinauf. Der Allvater stand auf und ließ Munin auf seine Hand hüpfen.
    „Ich schicke Jupiter eine Nachricht.“
    „Oder Zeus. Je nachdem wer er gerade ist“, wandte Shiva an.
    Odin seufzte. Dieser ständige Wechsel der Personen machte die Konversation mit seinem griechisch/römischen Kollege nicht gerade einfacher. Er flüsterte Munin die Nachricht ins Ohr und der Rabe erhob sich in die Lüfte. Alle drei Götter sahen ihm nach, Loki war schon wieder verschwunden.
    „Wir können nur hoffen, dass er darauf eingeht“, meinte Shiva.
    Horus und Odin nickten.

    Alle Fan Fictions auf einen Blick: http://secret-storys.npage.de/

  2. #2
    The Queen of Scores Avatar von Vala Shepard
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    Standard

    So, nach diesem deprimierenden Abend für den Fussball () etwas Ablenkung. Habe mir dein neustes Werk in diesem Sinne mal durchgelesen, also diesen kurzen Prolog. Hatte den Film gesehen und er war interessant und diese Geschichte fängt ebenfalls interessant an, auch wenn du das Gebiet der Götter etwas weiter ausfächerst. In diesem Prolog wird man direkt in ein Gespräch der Göttergruppe hineingeworfen und man fragt sich erstmal, was hier passiert. Es wird von Bündnissen und einem möglichen Krieg gesprochen. Die Götter hier scheinen sehr angespannt zu sein was die Situation verschärft und dann endet dieser Prolog auch schon. Interessanter Start!

  3. #3
    Let's Play Macherin Avatar von Obscurefighter
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    Standard Ein Sturm zieht auf/Angreifer!

    Danke für das Feedback, Vala. An dieser Stelle geht es gleich weiter und die erste Gruppe rückt ins Licht. Diesmal kommen zwei Kapitel in einem. Viel Spaß.


    Ein Sturm zieht auf

    Natalie


    In bestimmten Dingen unterscheiden sich Halbgötter nicht von Sterblichen. Natalie Santiago hatte schnell herausgefunden, das eines dieser Dinge das Feiern war. Sie lehnte an einer Wand in der Haupthalle des Internats der göttlichen Allianz und lauschte der Musik des DJ's, einem Sohn von Balder. Sie nippte hin und wieder an ihrem Saft und beobachtete die anderen Halbgötter. Die meisten tanzten zur Musik in der Mitte des Raumes. Manche standen am Rand wie sie, manche hielten sich auch ganz bedeckt. Und wieder andere waren durch die gläserne Tür in den Garten gegangen. Sie hingegen stand lieber hier und beobachtete. Als die Sonne noch schien, hatte sich manche dieser Jungen und Mädchen in der Trainingshalle die Köpfe eingeschlagen. Jetzt tanzten und feierten sie Seite an Seite.
    Natalie trank den Rest ihrer Cola und stellte den Becher dann auf einen der Tische. Sie versenkte die Hände in den Hosentaschen und verließ die Haupthalle durch das große, eiserne Tor. Dieses schwang nur langsam auf, Natalie seufzte. Durch einen Spalt schob sie sich in den Vorraum.
    Eine Wendeltreppe führte in den ersten Stock, der Vorraum war dunkel. Durch die Zwischenräume der Säule schien das Mondlicht herein. Natalie ging über den Teppich und kletterte dann durch so einen Spalt nach draußen.
    Sie landete in einem Blumenbeet, direkt in einem Brombeerbusch.
    „Ach, verdammt.“
    „Oh, Meggie wird nicht glücklich sein.“
    Natalie verließ das Beet und schaute sich um. Auf einer großen Buche, die sich neben dem Eingang in die Höhe streckte, saß jemand. Genauer gesagt auf dem untersten Ast. Ein Junge, nicht älter als sie. Er ließ die Beine baumeln und grinste breit. Natalie klopfte sich den Dreck aus der Hose und schaute danach wieder zu dem Jungen hoch.
    „Meggie wird es aber nie erfahren, Markus“
    Der Junge lachte und sprang von dem Ast herunter. Er landete und rollte sich vorne ab. Er hatte ein Gesicht mit weichen Zügen und war relativ blass. Zumindest wenn Natalie ihre eigene, gebräunte Haut bedachte. Markus' Haare waren hellblau und in seinen Augen schienen Stürme zu tanzen. Natalie vermied es seit ihrer ersten Begegnung ihm zu lange in die Augen zu schauen. Sonst drehte sich ihr Kopf.
    „Warum bist du nicht da drinnen?“, fragte Markus und deutete mit dem Daumen auf das Hauptgebäude hinter ihnen.
    Natalie zuckte nur mit den Schultern, grinste dann.
    „Vielleicht hatte ich Sehnsucht nach euch Idioten. Wo ist Steven?“
    „Trainingshalle.“
    Markus streckte ihr nach der Auskunft die Zunge heraus und zeigte dabei kurz die zwei spitzen Eckzähne, die er in seinem sonst blitzenden Gebiss hatte. Natalie wuschelte ihm einmal durch die Haare und zusammen gingen sie den Kiesweg runter, der den kleinen Hügel, auf dem das Hauptgebäude stand, runterführte. Es war ein steiler Abstieg, doch sie waren ihn schon oft gegangen, dass sie damit klarkamen.
    „Da drin geht die Post ab, oder?“, fragte Markus.
    Natalie nickte nur, sagte jedoch nichts. Diese Partys waren eine Farce fand sie. Es waren nur besondere Leute aus dem Internat zu eingeladen und ihre beiden Freunde Markus und Steven zählten nie dazu. Sie, Natalie, jedoch immer. Und das nervte sie. Warum sie trotzdem hinging wusste sie nicht. Vielleicht wollte sie ihr Image schützen? Vielleicht wollte sie auch einfach nur sehen wie die Gewinner des Lebens feierten und einmal nicht zu den Losern zählen.
    Sie schüttelte den Kopf. Was sollte das denn? Dieser 'Loser' waren ihre besten Freunde. Sie stapfte lieber mit Markus die ausgetretenen Wege zur Trainingshalle entlang und ließ sich den kalten Nachtwind um die Nase wehen als da drin in der Hitze bei überlauter Musik zu feiern.
    Sie erreichten die Trainingshalle, die aussah wie eine große Sporthalle. Einfach nur ein langes Rechteck aus Backsteinen mit kleinen Fenstern, die man nicht öffnen konnte, und großen Türen. Markus und Natalie betraten sie durch den Seiteneingang. Die Tür knackte und quietschte beim Öffnen etwas, doch Natalie und Markus schlüpfte hinein.
    Es roch nach Schweiß und Bohnerwachs. Es war dunkel, bis auf das Licht des Mondes. Sandsäcke und Seile hingen von der Decke, ein kleiner Hindernisparcours war aufgebaut worden. Er bestand aus einigen Böcken, einer Sandgrube und einem Slalomlauf. Zuerst war es totenstill. Dann klangen Schlaggeräusche zu den beiden. Einer der Sandsäcke bewegte sich immer wieder.
    „Steven?!“, rief Natalie in die Dunkelheit hinein.
    Das Sack schwenkte nach hinten, wurde dann angehalten und jemand trat hervor. Ein Junge, im gleichen Alter wie Natalie und Markus. Er strich sich die verschwitzten, dunklen Haare aus dem Gesicht und lächelte seine beiden Freunde an. Wie es für ihn und seine Leute übliche war hatte er mit nacktem Oberkörper trainiert und seine beiden Freunde erhaschten einen kurzen Blick auf seine tätowierte Brust. Während sie zu ihm gingen, bückte er sich, um das Hemd aufzuheben, das auf dem Boden lag. Ähnlich wie Natalies Bluse und Markus' T-Shirt war auch das Hemd rot und trug das Emblem des Internats auf der rechten Brustseite. Steven zog es sich über und fing an es zuzuknöpfen.
    „Was gibt’s?“, fragte er.
    Er sah kurz von seiner Arbeit auf und sein Blick traf den von Natalie. Seine roten Augen fixierten ihre goldenen. Sie hielten diesen Blickkontakt, bis Markus auf Stevens Frage antwortete.
    „Wir haben dich gesucht. Natalie hatte wohl keinen Bock mehr auf Partie.“
    Steven zog fragend eine Augenbraue hoch und schloss den letzten Knopf seines Hemdes, doch Natalie winkte nur ab.
    „Gehen wir etwas raus.“
    Zusammen mit den Jungen verließ sie die Trainingshalle. Steven fischte noch schnell seine Jacke, eine lederne Bikerjacke mit vielen Nieten und Aufnäher, vom Boden. Sie gingen den Weg etwas weiter und erreichten eine große Eiche, die auf einer Lichtung stand. Sie stand mitten in einem Waldstück, in der Nähe zog sich ein Fluss durch das Gebiet des Internats. Er plätscherte leise vor sich hin und glitzerte im Mondlicht.
    Natalie setzte sich im Schneidersitz unter die Eiche und betrachtete den Fluss. Markus kletterte wie ein Äffchen auf den untersten Ast und Steven lehnte sich neben ihr an den Stamm. Er griff in seine Hosentasche und zog ein Klappmesser heraus. Natalie warf ihm einen strengen Blick zu, doch er grinste nur und ließ es auf und zu schnappen. Immer wieder. Über ihnen kletterte Markus immer weiter in die Höhe, bis er die Baumkrone erreichte. Dort stellte er sich auf einen Ast und schaute in den Nachthimmel.
    „Es ist so verdammt still“, meinte er.
    Steven nickte nur. Er glitt am Stamm herunter und setzte sich neben Natalie. Ihr war eine verflochtene Haarsträhne ins Gesicht gefallen, die er jetzt zurückstrich. Kurz stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht, wobei die Narbe an seiner Wange etwas tanzte. Natalie spürte, wie sie rot wurde und betrachtete wieder den Fluss.
    „Zu still“, sagte sie nur. „Das braut sich etwas zusammen.“
    „Und was?“, fragte Markus von oben.
    „Mein Gefühl sagt mir, dass wir das noch früh genug erfahren werden“, antwortete Natalie.
    Sie schaute in den Nachthimmel hinauf und betrachtete den Vollmond. Alles lag so friedlich da. Für sie als Tochter des Kriegsgottes war es komisch, aber sie mochte den Frieden irgendwie. Diese Ruhe, diese Stille. Der Wind strich durch die Blätter der Eiche und ließ diese wehen. Neben ihr hatte Steven die Hände hinter dem Kopf verschränkt und sah ebenfalls in den Himmel.
    „Du wartest immer noch auf Antwort, oder?“, fragte Natalie zögerlich.
    Er nickte nur, seufzte dann, ersparte sich aber jede Antwort. Stattdessen sah er nur geradeaus und Natalie versuchte zu erraten was in seinem Kopf vor sich ging. Steven war, anders als Markus, ein stiller Charakter. Er dachte viel nach, beobachtete und auch wenn er nicht so aussah, er hat viel auf dem Kasten.
    Sie allen warteten jeden Tag auf eine Antwort. Auf eine Antwort ihres göttlichen Elternteils. Diese waren der Dreh-und Angelpunkt ihrer Existenz in diesem Internat. Traurig, aber wahr.
    Markus stieß mit einem Mal einen erstickten Ruf aus.
    „Was ist?“, fragte Natalie zu ihm hinauf.
    Die Antwort kam, als eine Druckwelle über den Wald fegte und die Freunde von den Füßen riss.



    Angreifer!

    Natalie




    Das Piepen in ihren Ohren ließ nicht nach. Auch nicht, als Natalie den Kopf hob und sich umsah. Die Druckwelle hatte die meisten Bäume umgeknickt, die Eiche stand gerade noch. Natalie lag auf dem Rücken, doch die Welle hatte sie einige Meter nach hinten geworfen. Nur langsam kam sie wieder auf die Füße und schaute sich suchend um.
    „Jungs!“
    Zuerst rührte sich nichts. Dann tauchte aus dem Schutt Steven auf. Er schob ein paar Ästen von sich, hustete und schüttelte sich. Manchmal hatte er etwas sehr hündisches. Aus der Krone der Eiche ließ sich Markus nach unten gleiten. Er wirkte durchgeschüttelt, aber unverletzt.
    „Alles klar?“, fragte er.
    Natalie und Steven nickten. Dann sahen sie sich um. Die Druckwelle war einmal durch den Wald gefegt und hatte einen Halbkreis von abgeknickten Bäumen hinterlassen. Wie ein Pfeiler stand die Eiche da. Markus ging zu einem der umgestürzten Bäume und kniete sich hin. Mit der Hand fuhr er über den Stamm. Ein Zittern jagte durch seinen Körper.
    „Das war kein normaler Wind.“
    Er wandte den Kopf zu seinen Freunden, sein Blick war ernst.
    „Das ist Magie oder etwas in der Art.“
    „Ein Gott?“, mutmaßte Steven und schaute Natalie fragend an.
    Sie fuhr sich durch die dunkelbraunen Haare und richtete den Blick gen Himmel. Dort zogen ein paar Vögel ihre Kreise, sonst war alles ruhig und still. Ihr Vater zeigte sich nicht.
    „Ich... weiß nicht“, gab Natalie zu und schaute ihre Freunde wieder an.
    Markus saß noch immer neben dem Baumstamm, Steven lehnte jetzt an der Eiche und spielte nervös mit seinem Klappmesser zwischen den Fingern herum.
    „Warum sollte ein Gott so etwas tun?“, fragte er. „Und welcher Gott? Alle, die ich kenne, sind Mitglieder der göttlichen Allianz.“
    „Oder verbannt“, ergänzte Markus in Bezug auf die Göttin Hel, die von der Gruppe und ihren Freunden erst letzten Sommer in die Unterwelt verbannt worden war. Aber eine andere Gottheit, die das Internat angreifen würde, fiel Natalie auf Anhieb nicht ein.
    „Vielleicht sollten wir nachsehen, ob das Internat etwas abbekommen hat“, schlug sie vor.
    Steven grummelte leise etwas, versenkte dann die Hände in den Taschen seiner ausgeleierten Jeans und sagte nichts. Doch Natalie sah ihm im Gesicht an, dass er nicht sehr glücklich über ihren Vorschlag war. Markus stand wieder auf und wischte sich die Hände an seiner Jacke ab. Gerade wollte er etwas sagen, als hinter der Gruppe das Klappern von Ketten erklang. Sie wandten sich um. Aus dem noch intakten Teil des Waldes, direkt hinter dem Fluss, tauchte etwas auf. Oder besser jemand.
    „Fenris!“, rief Natalie erstaunt.
    Fenris blieb direkt vor ihr stehen und senkte sein Haupt. Die Ketten an seinem Körper klapperten noch etwas.
    „Gut, dass ich euch drei hier finde. Ihr müsst abhauen, ganz schnell.“
    „Wieso?“, fragte Steven und sah Fenris skeptisch an. Der schüttelte nur den Kopf.
    „Erkläre ich euch später. Aber erst müsst ihr hier weg. Sie sind hier und ihr kommt ihnen gerade recht.“
    „Von wem redest du?“
    Natalie kannte Fenris seit mehr als sechs Jahren, sie waren jahrelang alleine gereist. Doch so aufgewühlt hatte sie ihn noch nie gesehen. Fenris öffnete den Mund um weiter zureden, als hinter ihm mehrere Personen auftauchten. Es waren gut zwei Dutzend bis an die Zähne bewaffnete Krieger. Sie trugen Speere, Pfeile und Bögen, manche sogar Schwerter. An ihren Gürteln hingen Blasrohre. Sie trugen Rüstungen, die Natalie noch nie irgendwo gesehen hatte. Einer der Männer entdeckte sie und deutete auf die Gruppe. Fenris wirbelte herum und fletschte knurrend die Zähne, Natalie blickte zu Steven und Markus.
    „An die Waffen!“
    Es war ein einfacher Befehl, doch beide grinsten. Markus griff den Stock, den er immer an seinem Gürtel trug, und ließ ihn nach vorne ausklappen. Innerhalb von Sekunden hatte er einen Speer in der Hand. Steven zog sein Klappmesser auseinander und hielt zwei gefährlich geschwungene Krummsäbel in seinen Händen. Natalie hingegen zog die beiden Anhänger von ihrer Halskette und nahm in jede Hand einen.In ihrer linken Hand erschien ein Rundschild, in der rechten eine Axt.
    „Los, kommt her!“, brüllte Steven.
    Er hatte seine Bikerjacke, die er über dem Hemd trug, ausgezogen und ließ seine Muskeln spielen. Die Tattoos auf seinen Armen tanzten. Markus hielt den Speer in beiden Hände, kniff die Augen zusammen und schielte dann zu Natalie.
    „Solche Kerle habe ich noch nie gesehen. Du?“
    Natalie schüttelte den Kopf, die Augen fest auf die Angreifer gerichtet. Die stürmten auf sie zu, schienen immer schneller zu werden. Als mehrere Pfeile auf die Gruppe zuflogen, sprangen die Jungen hinter Natalie, die ihr Schild über den Kopf hob und leicht in die Hocke ging.
    „Die nehmen dich wörtlich, Steven“, meinte Markus mit einem Grinsen auf den Lippen.
    Doch Steven hatte in den Kampfmodus geschaltet. Sein Atem ging ruhig und langsam, seine Hände hatten die Krummsäbel fest umschlossen. Er blickte an Natalie vorbei in Richtung der Feinde.
    „Wann soll ich?“, zischte er.
    Natalie, die weiterhin ihr Schild hochhielt, beobachtete weiter die Feinde. Zahlenmäßig war die Gruppe ihnen unterliegen, das war klar. Sie mussten es mit ihrer Taktik und ihrem Teamwork wieder wettmachen. Sie spürte die Vibrationen des Bodens unter ihren Füßen und wartete ab. Noch waren die Bogenschützen zu weit weg. Ein paar gezielte Schüsse und sie könnten die drei ausschalten.
    „Markus, schnapp dir die Bogenschützen, sie sind die größte Gefahr.“
    Markus nickte nur, doch Steven schaute etwas beleidigt. Mit ihrer Axt deutete Natalie auf einen Mann in der Mitte. Das Gesicht war nicht zu erkennen, eine große Kapuze in Form eines Leopardenmauls verbarg es.
    „Wenn ich mich nicht ganz stark irre, dann ist das der Anführer. Hältst du mir den Rücken frei?“
    Steven nickte nur und bleckte die Zähne. Jetzt konzentrierte sich Natalie auf ihre Atmung. Sie atmete tief und ruhig, zählte jeden Atemzug. Zwei...Drei...Vier...
    „Los!“

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  4. #4
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    Standard

    Ein frisches Kapitel, dann ran an den Speck

    Im ersten Abschnitt lernt man Natalie kennen die bei einer Party der Halbgötter mit dabei ist? Okay, lustige Idee und dort kommen auch weitere Charaktere zum Vorschein. Natalie wirkt sehr, zurückhaltend. Sie scheint alles sehr genau zu beobachten und kommt dann ich ein Gespräch mit Markus. Und auch sie hat irgendwie ein mulmiges Gefühl, ahnt sie vielleicht einen Konflikt? SPannung wird aufgebaut.

    Zweiter Abschnitt:
    Hier geht es zur Action, also es zeigt sich an aber die oder der ANgreifer bleibt noch unbekannt. Fenris? Erinnert mich an Dragon Age aber egal. Seltsam, dass er anscheinend weißt, was hier vor sich geht und die drei wegschicken will. Jetzt erinnert Natalie und Co an den Film, da gehts ja auch um ein kleines Grüppchen
    Natalie versteht bisher überhaupt nichts und der Leser bleibt auch im Unklaren. Da heißt es abwarten.

    Ich muss sagen, die Geschichte ist bisher sehr interessant aber du hälst eindeutig noch Infos zurück. Nun heißt es abwarten bis zu den nächsten Kapiteln

  5. #5
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    Standard Krisensitzung

    Wie üblich, danke für das Feedback. Wenn du dich fragst wer Fenris ist, einfach mal etwas in der germanischen Mythologie stöbern, da taucht der Gute auf. Oder einfach warten, ich stelle ihn noch genau vor.
    Heute ein etwas längeres Kapitel in dem ich einige Fragen aufklären werde. Viel Spaß dabei.



    Krisensitzung

    Natalie



    [http://www.youtube.com/watch?v=ItWN5IDJffA]
    Sie sprang auf und stürmte nach vorne, die Jungen folgten ihr. Den Schild hielt sie wie einen Rammbock vor sich und stieß es mit voller Wucht gegen einen Gegner. Markus verschwand in einem Wirbelwind und tauchte hinter den Bogenschützen auf. Steven schlug mit seinen Krummsäbeln auf jeden Gegner ein und boxte sie von Natalie weg, die mit schnellen Schritten auf den Anführer zulief. Dieser zog ganz ruhig ein Schwert heraus und blockte den ersten Angriff der jungen Germanin ab. Natalie glaubte ihn lachen zu hören. Sie blockte einen Schlag mit dem Schild ab und zielte mit der Axt auf die Seite ihres Gegners.
    „Euer Blut wird das erste eines neuen Krieges sein“, zischte der Anführer.
    Natalie war erstaunt, doch er schlug ihre Axt mit seinem Schwert zur Seite und schlug ihr mit der anderen Hand gegen die Brust. Natalie stolperte ein paar Schritte zurück und blickte schnell zur Seite. Aus dem Wald sprang Fenris heraus und stürzte sich mit gebleckten Zähne auf die Gegner. Markus duckte sich in seiner flinken Art unter jedem Angriff hinweg und rammte seinen Speer in die Gegner. Etwas hinter ihr kämpfte Steven gegen zwei Feinde gleichzeitig. Er nutzte seinen ganzen Körper als Waffe, warf sich gegen Gegner und hieb mit den Säbeln auf sie ein. Doch auch er hatte keine Augen im Hinterkopf und sah daher einen anstürmenden Feind nicht.
    „Steven, hinter dir!“, schrie Natalie.
    Er wirbelte herum, doch das Schwert krachte auf seinen ungeschützten Oberkörper. Mit einem Aufschrei stolperte er zurück, packte sich an die Brust und stutzte dann. Natalie erwartete einen Schwall Blut, der aus dem Brustkorb ihres besten Freundes schoss, doch nichts dergleichen passierte. Steven grinste, bleckte seine Zähne wie ein Hund und rammte seinen Säbel dem Angreifer durch den Unterleib.
    „Der Waffen sind stumpf!“, brüllte er.
    Natalie blickte wieder zu dem Anführer. Der nutzte ihre Verwirrung und schlug ihr den Knauf seiner Waffe direkt ins Gesicht. Ihr Kopf schnellte nach hinten, die Nase und ein Wangenknochen knackten beim Brechen. Natalie setzte einen Fuß nach hinten um sich abzufangen. Kurz entwich ihr ein Keuchen, sie spuckte etwas Blut auf den Boden. Als sie den Kopf wieder hob war der Anführer ein paar Schritte zurückgewichen. Er lachte wieder auf.
    „Es ist erst der Anfang.“

    [http://www.youtube.com/watch?v=9EkqvUIO3Po]
    Er gab seinen Männern ein Handzeichen, die sich sofort umwandten und wieder zurück rannten. Völlig verdutzt blieben die drei Halbgötter stehen und sahen ihren Gegnern hinterher.
    „Hey, kommt zurück, ihr Feiglinge!“, brüllte Steven und regte bedrohlich seinen Krummsäbel in die Höhe.
    Markus stellte sich neben Natalie, legte seine blau schimmernden Speer quer über seine Schulter und schaute zu seiner Freundin.
    „Was waren denn das für Kerle?“
    „Keine Ahnung. Aber wir sollten zurück zum Internat. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Ärger droht.“
    Markus nickte nur. Mit einem Griff zog sich sein Speer zusammen und wurde wieder zu seinem Stab, den Markus sich an den Gürtel heftete. Steven starrten den Feinden noch immer mit Zornesröte im Gesicht hinterher, schnaubte dann und wandte sich um. Natalie warf ihm seine Jacke zu.
    „Komm, gehen wir zurück.“
    Er zog sich seine Jacke über und steckte die Griffe seiner Krummsäbel zusammen, die wieder zum Klappmesser wurde. Natalie hängte sich die Anhänger wieder um den Hals. Zusammen gingen die Drei den Weg zurück zum Internat. Sie stiegen den Hügel hinauf bis zum großen Hauptgebäude. Die Partymusik war verstummt, die Lichter gedimmt. Vom Haupteingang her kamen mehrere Personen auf die drei Freunde zu.

    [http://www.youtube.com/watch?v=XsgiNkflc-Y]
    Eine große Frau, gut zwei Meter wenn nicht größer, in einer Metallrüstung. Sie sah aus wie eine Amazone. Auf ihrem Rücken trug sie ein Schwert und ein Schild, auf dem ein großer Adler aufgedruckt auf. Ihr Haupt schmückte eine altertümliche Krone. Mit strengem Blick sah sie auf die drei hinab.
    Für Natalie war es immer seltsam vor Germania, der Leiterin der Internat, zu stehen. Die Frau war einfach eine imposante Persönlichkeit, die Macht ausstrahlte.
    „Was war da unten los? Wir haben Kampfgeräusche gehört.“
    Etwas Sorge schwang in Germanias Stimme mit. Natalie hob zu einer Erklärung an, als hinter Germania zwei weitere Personen auftauchten.
    Links von der Frau erschien ein junger Mann mit arabischen Gesichtszügen, nur etwas älter als Natalie. Sein Gesicht war grimmig, die dunkelbraunen Augen funkelten angriffslustig. Die dunklen Haare waren in militärischer Art und Weise kurz geschoren, seine Kleidung wirkte luftig und weit geschnitten. Da er nur ein T-Shirt trug, konnte Natalie die tätowierten Armen sehen. Sie waren mit ähnlichen Zeichen verziert wie die von Steven.
    Rechts trat eine junge Frau heraus. Sie war älter als Natalie und der junge Mann. Ihre schwarzen Haare fielen lang herab und sie trug einen Sari, ein indisches Gewand. Die junge Frau lächelte und in ihren hellen Augen sah Natalie, dass es ein ehrliches Lächeln auf.
    Bei dem jungen Mann handelte es sich um Hakim, den Sohn von Horus und Anführer der Ägypter. Er war Natalie dauernder Gegenspieler, sie gerieten ständig in Streit. Die Tochter von Odin wusste, eigentlich war Hakim wirklich nett, aber das zeigte er zu selten.
    Die Frau hieß Lakshmi und war die Tochter von Shiva, einem der wichtigsten Götter im Hinduismus. Sie war die Anführerin der indischen Halbgötter und die Dienstälteste im Rat der göttlichen Drei.
    Natalie blickte wieder zu Germania, die sie immer noch mit ihren Blicken durchbohrte.
    „Wir wurden von einem unbekannten Feind angegriffen.“
    „Die Idioten kämpften mit stumpfen Waffen“, brummte Steven.
    Hakim funkelte ihn böse an, sagte jedoch nichts. Germania zog die Augenbrauen zusammen und schob die Unterlippe vor, ein Zeichen dafür, dass sie verunsichert war. Sie schnippte mit den Fingern.
    „Ich rufe den Rat der göttlichen Drei ein.“
    Der Rat der göttlichen Drei setzte sich aus den drei Vertretern der einzelnen Halbgötter zusammen, Germania nahm ebenfalls daran teil, hin und wieder auch ihr Stellvertreter Hermann. Lakshmi nickte nur, doch Hakim wirkte nicht glücklich. Hinter ihnen hatten sich immer mehr Halbgötter versammelt, die die kleine Gruppe beobachtete. Germania schnippte wieder und marschierte mit großen Schritten in Richtung Hauptgebäude.
    „Steven, zurück zum Trupp“, brummte Hakim und deutete mit dem Daumen über die Schulter.
    Natalie packte Steven am Arm, als er an ihr vorbeiging, doch er lächelte nur.
    „Du packst das schon, Prinzessin“, hauchte er und drückte kurz ihre Hand. Es war eine kurze Berührung, doch in ihr lag so viel Zuneigung. Er lächelte noch kurz, machte sich dann von ihr los und ging zu seinen Halbgeschwistern.
    Die Kinder von Anubis waren eine merkwürdige Truppe. Alle waren groß und breitschultrig, hatte dunkle Haut und sahen etwas hündisch aus. Gerade musste Steven seine beiden jüngeren Halbschwestern bändigen, doch er wandte sich um und zwinkerte Natalie zu. Sie spürte, wie sie rot wurde.
    Markus hatte als Sohn des Affengenerals Hanuman nur zwei Brüder, die jedoch viel jünger waren als er. Er klopfte Natalie auf die Schulter, als er auf die beiden zuging.
    „Packst du schon. Wir warten draußen auf dich.“
    Er reckte den rechten Daumen in die Höhe und ließ Natalie dann alleine stehen. Die seufzte nur.
    „Ich hassen diesen Job“, murmelte sie, folgte Hakim und Lakshmi dann aber in das Hauptgebäude.
    Als Tochter von Odin war Natalie vor gut einem Jahr die zweifelhafte Ehre zuteil geworden die Anführerin der Germanen zu werden. Wann immer der Rat der göttlichen Drei einberufen wurde, stieg sie zusammen mit den anderen die Wendeltreppe hinauf bis in den dritten Stock. Dort gab es nur einen großen Raum, der hinter einer großen Holztür verborgen lag: Germanias Büro.

    [http://www.youtube.com/watch?v=RkZkekS8NQU]
    Bücherregale ragten bis unter die Decke an jeder Wand hoch, durch zwei hohe Fenster konnte man direkt in den Hof blicken. Ein Eichenschreibtisch stand in der Mitte des Raumes, mehrere Stühle auf dem Teppich darum herum. Germania legte ihre Krone auf den Tisch und ließ sich auf den ledernen Schreibtischstuhl fallen. Hakim zog sich einen Stuhl aus einer Ecke heran, drehte ihn um und setzte sich darauf, sodass er die Arme auf die Lehne legen konnte. Natalie nahm einen Stuhl in der Mitte, lehnte sich zurück und überschlug die Beine. Lakshmi setzte sich in den Sessel in einer Ecke und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Nun“, fing Germania an. „Was ist passiert, Natalie?“
    Natalie erzählte alles. Vom Windstoß, über Fenris' Warnung bis zum Angriff und dem Rückzug der Angreifer. Alle drei hörten ihr aufmerksam zu, selbst Hakim, obwohl das sonst nicht seine Art war. Am Ende lehnte er sich weiter vor und zog fragend die Augenbrauen zusammen.
    „Und... die haben wirklich mit stumpfen Waffen gekämpft?“
    Natalie fuhr sich mit den Fingern über ihre Nase. Sie schmerzte etwas, war wahrscheinlich angeknackst. Etwas Blut klebte an ihren Fingern. Sie verzog kurz das Gesicht.
    „Ja, ich glaube schon. Auch wenn ich nicht verstehen.“
    Germania winkte ab. Sie stützte ihre Ellenbogen auf dem Tisch auf und blickte die drei Halbgötter streng an.
    „Das ist egal. Fakt ist, sie haben drei Internatsschüler angegriffen und das ist nicht zu dulden.“
    Ihre rechte Faust krachte so laut auf den Tisch, dass Lakshmi erschrocken zusammenzuckte. Natalie und Hakim warfen sich erstaunte Blicke zu.
    „Wir müssen mit einem Angriff rechnen“, meinte Hakim trocken.
    „Bist du sicher?“, hakte Natalie nach.
    Hakim nickte nur. Er hatte die Hände zusammengelegt und schaute nicht mehr ganz so grimmig drein. In seinen braunen Augen lag so etwas wie Sorge.
    „Aber nicht alle“, meinte Lakshmi von der Seite.
    Ihre Stimme, sonst immer stark und kräftig, war jetzt leise und brüchig. So kannte Natalie sie nicht und das machte ihr Angst. Sie mochte Lakshmi wirklich und wollte nicht, dass es ihr schlecht ging. Germania sah sie fragend an.
    „Wie meinst du das?“
    „Wir können doch nicht verlangen, dass die Kinder kämpfen.“
    „Die Kinder?“
    Hakim schien etwas überrascht zu sein, doch Germania nickte nur. Sie stand auf, nahm die Hände hinter den Rücken und schaute aus dem Fenster.
    „Sie hat recht, wir können nicht verlangen, dass die Kinder kämpfen. Vielen sind noch nicht so weit.“
    „Germania, es fallen zu viele Kämpfer weg!“, polterte Hakim.
    Die Frau wandte sich um, doch Lakshmi sprang ein.
    „Es sind noch Kinder, du Idiot! Es gibt genug von uns Erwachsenen, die kämpfen können.“
    „Außerdem war es ein kleiner Trupp, wir werden nicht so viele Leute brauchen“, unterstützte Natalie ihre Freundin.
    Hakim stieß ein tiefes Grollen aus, stand auf und stieß den Stuhl um.
    „Das kann doch nicht euer Ernst sein!“
    „Doch!“
    Natalie lehnte sich vor und funkelte ihn böse an. Germania nickte nur und stützte sich auf den Tisch auf. Sie schaute zwischen Hakim, Natalie und Lakshmi hin und her. Ein Spannung herrschte in der Luft, jeder wartete auf eine Entscheidung der Direktorin.
    „Wir... schicken alle unter 18 von hier weg.“

    [http://www.youtube.com/watch?v=cJjQoiOAtTE]
    Natalie rechnete schnell im Kopf nach. Man wurde erst zwischen 15 und 16 im Internat aufgenommen und ausgebildet. Dafür blieb man länger, die ältesten Leute hier waren fast 30. Es waren etwa 50 Schülerinnen und Schüler, die das Internat verlassen mussten.
    „Wo sollen die denn hin?“, fragte Hakim, sein Unterton provozierte.
    Germania ging zu einem Regal und zog ein dickes Buch heraus. Sie legte es auf den Schreibtisch, schlug es auf und suchte etwas.
    „Ich... glaube ich kenne da einen Ort. Und dort haben ich einen Freund, der mir noch etwas schuldet.“
    „Welchen Ort?“
    Hakim hakte weiter nach, doch Natalie seufzte nur.
    „Hakim, lass es gut sein.“
    „Nein, ich will wissen, wo meine kleine Schwester hingeschickt wird.“
    Er fauchte und seine Augen funkelten böse. Doch Natalie wollte keinen Streit. Im Moment wollte sie einfach nur auf die Krankenstation und ihre Nase versorgen lassen. Germania hob nur die Hand.
    „Ist ja gut, Hakim, beruhige dich.“
    „Bin ruhig“, nuschelte Hakim und schob etwas beleidigt die Unterlippe vor.
    Jetzt sah der harte Kerl aus wie ein kleiner Junge und alle grinsten. Doch Germania wurde schnell wieder ernst. Sie trat an die Karte, die hinter dem Schreibtisch hing. Sie zeigte die Welt, die Kontinente waren in unterschiedlichen Farben eingefärbt.
    „Ihr habt mich doch immer gefragt, warum ich euch Ausflüge in die USA strengstens verboten habe.“
    „Ja, und dabei würde ich so gerne nach New York.“
    Lakshmi schaute verträumt aus einem der Fenster. Germania räusperte sich.
    „Nun, heute werdet ihr den Grund erfahren.“
    Sie deutete auf einen Punkt auf den nordamerikanischen Kontinent. Dort war ein großer Kreis eingezeichnet, den jemand mit roten Totenköpfen verziert hatte. Die Art und Weise deutete auf Hermann hin. Germania sah die drei Kinder der höchsten Götter der göttlichen Allianz bedeutungsvoll an.
    „Das ist der Grund: Camp Half-Blood, das Zuhause der griechischen Halbgötter.“
    Geändert von Obscurefighter (30.05.2013 um 15:12 Uhr)

    Alle Fan Fictions auf einen Blick: http://secret-storys.npage.de/

  6. #6
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    Ein neues Kapitel und mit etwas Versprätung das Feedback, dann mal ran!

    Der erste Abschnitt des Kapitels ist ein Kampf, der Leser wird direkt in Action geworfen und Natalie zeigt dem Angreifer ein wenig Gegenwehr. Am Ende des Abschnitts spricht dieser Anführer der irgendwie erhaben wirkt, seltsam. Muss mal abwarten was da noch kommt unjd um wen es sich da handelt.
    Zweiter Abschnitt: Überraschend ziehen sich die Angreifer zurück und Steven? Kleines Großmaul Hoffentlich bereut er seinen Satz nicht irgendwann
    Im nächsten Abschnitt gibts Ermahnung für Natalie und ihre Freunde. Diese Frau, sie scheint eine höhere Rangordnung zu haben? Auf jeden Fall lernt man neue Charaktere kennen doch wer die Angreifer waren, bleibt irgendwie ein Geheimnis und man ahnt schlimmes.
    Germania, sie weiß wohl wer die Angreifer waren doch durfte Natalie noch einmal alles erklären und es wird ein Gegenangriff geplant. Das man Kinder angegriffen wurden, scheint echt ein wunder Punkt gewesen zu sein. Bin etwas baff und muss erstmal den Gedanken wegschieben, warum die Kinder so überraschend angegriffen und dann verschont wurden. Im letzten Abschnitt wird beschlossen, die Kinder in Sicherheit zu bringen und Hakim hat da eine Idee die aber nicht gerade auf sanfte Gemüter trifft.

    Also ein kleines Fazit an der Story: Der Storybogen ist mysteriös, das baut Spannung auf. Es wird viel mit Liebe geschrieben, schöne und kleine Details wie Schild mit dem Adleraufdruck bei Germania. Diese scheint sehr besorgt zu sein was den Angriff angeht. Die Muskwahl, hier passte sie teilweise. Die Drums am Ende des Kapitels, da musste ich mich erst dran gewöhnen als ich den Text las denn so richtig passte es nicht oder ich hab das Einsatztiming nicht mitbekommen. Ansonsten ist die Geschichte sehr interessant und es heißt abwarten, was als nächstes kommt. Die Kapitel waren bisher okay von der Größe, schön die Absätze gesetzt damit es nicht zu chaotisch beim lesen wird. Ich muss gestehen, auf Tippfehler habe ich nicht geachtet da meine Augen den Text verschlangen und sowas nicht beachteten.
    Also alles in allem gefällt mir die Geschichte bis jetzt und das sie hier ist, eine tolle Bereicherung

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