Ennochsystem im Rosettennebel - Planet Joab

[Merit-Seto]

Ein Stück außerhalb der Hauptstadt New Jericho - Vergnügungspark HuLi2kab (Human Live 2000 and before) - stillgelegt seit 2175

Schwach wehte der Wind durch das Tal, in dem sich der verfallene Vergüngunspark befand. Seit seiner Schließung hatte sich offensichtlich niemand mehr um die fast 100 Fahrgeschäfte und Attratktionen auf 200 Hektar gekümmert, außer ein paar mehr oder weniger kreativen Teenagern, die die Überreste hier und da in bunten Farben vollgeschmiert hatten. Wenn man durch den Haupteingang ging, bekam man das Gefühl, der einzige lebende im Umkreis von Meilen zu sein, doch wenn man einmal quer durch den ganzen Park ging, ganz an das andere Ende, wo die Klippen, die das Tal einrahmten endeten und Platz machten für eine Meeresbucht, in der das Hochzeitsschiff ankerte und wie neu in der Nachmittagssonne leuchtete. Grüne Ranken mit weißen Blüten schlangen sich dekorativ an den hölzernen Säulen des Schiffs nach oben und über die Geländer.
Oberhalb der Bucht stand das alte Raumschiff der gebrochenen Herzen auf den Klippen. Zufrieden stand Mishiko davor und blickte auf das Schiff herab, dass ihre Verbündeten nach ihrem Konzept zurecht gemacht hatten. Heute würde sich ihr sehnlichster Wunsch endlich erfüllen, auf den sie so lange gewartet hatte. Von hier oben konnte sie die Mädls sehen, die auf dem Schiff die Zeremonie vorbereiteten. Ihr war es egal, dass sie das nur taten um Randy eins reinzuwürgen.
Sie seufzte tief, als hinter ihr zwei Soldatinnen die offene Rampe des Raumschiffs herunter kamen und Randy mit Waffen vor sich her trieben.
"Du sieht großartig aus, Liebster.", verwandelte Mishikos eiskalte Fratze sich augenblicklich in ein weiches, liebevolles Lächeln.
Die Soldatinnen hatten Randy seinen Arm wiedergegeben und ihn in eine weiße Prinzenuniform gesteckt, die Mishiko ausgesucht hatte. Da er immernoch von den Nachwirkungen seiner Medikamente gebeutelt wurde, stöhnte er nur leise. Beim Anblick des Schiffs wurde ihm langsam klar, wie ernst Mishiko das alles hier meinte und wie real es war.

[Drachenritter191]

Mit einem lautlosen Knall trat die "Nedas" aus dem ÜLG in den Normalraum über Joab. Das kleine Schiff wartete an einigen bestimmten Koordinaten, und scannte die Umgebung.

"Sind sie schon da?", fragte Elisa, die in das Cockpit trat. Sie hatte wieder ihre N-7 Shadow Panzerung angezogen, und sich bewaffnet.

"Hab sie noch nicht auf dem Schirm.", antwortete Sara. Maik drehte sich in in seinem Co-Pilotensessel zu ihr um. "Wie geht es dir?", fragte er. "Gut.", antwortete Elisa ausweichend. Maik respektierte das, und fragte nicht weiter.

[Merit-Seto]

Nur wenige Minuten nach der Nedas trat die Kirk mit ÜLG in das Ennochsystem ein und verlangsamte ihren Flug, als sie sich Joab näherte.
"Sorry. Ich kann unsere Pilotin in den letzten Tagen einfach nicht erreichen und hab hier und da noch Probleme mit der Steuerung", entschuldigte Marie-Sophie sich über Funk bei Maik, Sara und Elisa, "Fliegerei liegt mir nicht so."
Während Marie-Sophie sprach gab sie ein paar Befehle in die Konsole vor sich ein um die Planetenoberfläche zu scannen. Das Fadenkreuz auf dem virtuellem Planeten zeigte mit einer blinkenden Linie die Richtung an, in der sie Randys Arm geortet hatte. Marie-Sophie folgte mit dem Kreuz der Markierung, bis sie auf einen blinkenden Punkt stieß: "Wie vermutet der HuLi2kab. Sara, ich schick eine Drohne runter, die ihr mit dem Shuttle anpeilen könnt. Wir landen etwa fünf Minuten Fußmarsch vom Strand entfernt im Dornröschenwald. Dort können wir ungesehen absteigen und losmarschieren."
In dem Moment, in dem sie ausgesprochen hatte, startete Marie-Sophie die Drohne, die in einem Bogen zur Planetenoberfläche flog und auf einer Lichtung in dem Wald aus invadierten Laub- und Tannenbäumen landete, so dass die Klippen den Blick vom Schiff auf Lichtung verdeckten.
Marie-Sophie zögerte nicht lange und schaltete die Kirk auf Autopilot, damit sie ruhig im Orbit blieb und stieg mit Derek in das Shuttle.

Als das Shuttle wie geplant auf der Lichtung gelandet war und die Tür sich öffnete staune Marie-Sophie nicht schlecht. Die Betreiber hatten sich echt Mühe gegeben um einen echten Märchenwald hierher zu zimmern, der über die Jahre um einiges verwildeter war, aber trotzdem erahnen ließ, wie perfekt er einmal war. Verwundert blinzelnd legte sie den Kopf schief. Waren das ECHTE Tiere, die sie da vom Rand der Lichtung aus ansahen? Rehe und Hasen schoben ihre Nasen neugierig durch das hohe Gras und sogar eine alte Eule sah vom Geäst einer Eiche auf sie herab. Schüchtern trat ein Reh aus dem hohen Gras auf die Lichtung auf Marie-Sophie zu. Je näher es kam, desto lauter wurde das metallische Quitschen, dass von einem der Hinterbeine kam.
"Krass... die haben hier Tierroboter.", strich sie dem Reh über den Kopf.

[Drachenritter191]

"In Ordnung, wir folgen dir.", sagte Sara. Danach folgte sie dem Signal der Sonde, und landete auf der Lichtung. Sogleich schnappten sich alle ihre Ausrüßtung und stiegen aus. "Unheimlich.", kahm es von Maik, als er die Umgebung betrachtete. Darauf fing er sich einen Schlag auf seinen Arm. "Das ist nicht Unheimlich, sondern schön.", berichtigte Elisa ihn. "Aber das können wir später genießen.", trat sie an MS heran. "Gibt es hier einen guten Punkt für mich, wo ich meine Valiant einsetzen kann, und trotzdem schnell beim Schiff sein kann?"

[Merit-Seto]

Mit einem nachdenklichem "Hmmmm..." öffnete Marie-Sophie ihr Omnitool und scannte die Gegend.
"Am Strand, nicht weit vom Schiff, steht das dazugehörige Schloss.", erschien auf ihrem Omnitool eine Projektion desselbigem in dem wenige rote Punkte blinkten, "Ich registriere Biosignaturen darin, also wirst du vielleicht ein paar Wachen ausschalten müssen. Könnten aber auch nur Ratten sein. Auf jeden Fall hast du von dem Balkon hier aus ein freies Schussfeld."

"Dieses Kleid ist traumhaft. Findest du nicht, Randy?", drehte sich Mishiko fröhlich kichernd um ihre eigene Achse, dass der weite Rock ein Stück nach oben flatterte und leicht wie eine Feder wieder herab sank. Randy saß auf dem alten Holzstuhl der Booteinrichtung in einem Raum im Schiffsrumpf, bewacht von zwei seiner bewaffneten ExGeliebten, und sah Mishiko von unten herauf böse an. Mishiko tänzelte über den Boden bis zu Randy und beugte sich vor, so dass ihr Gesicht nur wenige Zentimter von seinem entfernt war:
"Sag mir, dass ich die schönste bin!", säuselte sie.
Randy schwieg und starrte sie einfach nur weiter verächtlich an.
"Ich liebe den Trotz in deinen Augen, Randy.", fuhr die Japanerin mit den Rücken ihrer Finger über Randys Wange, "Ich weiß, was die Medikamente mit dir anrichten und trotzdem sträubst du dich mit allen Mitteln. Wenn du dir einmal etwas in den Kopf gesetzt hast, ziehst du das auch durch.", lachte sie in sich hinein, "Ein Sturkopf, wie dein Vater."
Bei der Erwähnung seines Vaters zuckte in Randys Wange wütend ein Muskel, doch er zwang sich den Mund zu halten.
In dem Moment piepste das Funkgerät einer der Wachen. Sie schaltete es ein und hörte kurz zu, bis sie die Kommunikation mit einem "Ich gebe es weiter." beendete. Sie sah zu Mishiko auf: "Es ist alles für die Zeremonie bereit, Mishiko-sama."

[Hamilton]

Das Zischen eines landenden Shuttles erfüllte die Luft. Dieses "Shuttle" sah aus als wäre es in der Werkstatt irgendeines verrückten Hobbymechanikers zusammengeschraubt worden. Groß, schwer und klobig landete der halb verrostete Kahn halb auf der Lichtung, halb im Wald. Derek blickte zu Marie Sophie und murmelte etwas wie "kroganische Landung, auch bekannt als kontrollierter Absturz..."
Auf den schweren, wild aneinandergetackerten Panzerplatten stand mit verrußter weißer Farbe "Smasha". Darüber deutlich zu erkennen das Symbol eines galaktischen Credits. Das seitliche Außenschott wurde aufgestoßen und fünf Kroganer stapften die Rampe runter. "Ihr drei passt auf dat mein Schiff nich geklaut wird un´alläz seine Richtigkeit behält. Putzelchen, Fingaz wech vonnem Krempel uffm Boden un´ komm sofott mit!" Mit der Claymore in der einen und seinem Souveniertäschchen in der anderen Hand stapfte der sammelwütige Kroganer seinem Meister hinterher.
Urdnot Grom, wie immer in seiner schwarzgoldenen Kampfrüstung samt aufgemaltem Glückscredit, marschierte energisch auf die kleine Gruppe zu. Es gab Credits zu verdienen, Gegner zu plündern und Verbündete mit exorbitanten Sondergebühren auszunehmen. Gierig rieb sich der ehemalige Barkeeper die Klauen...