Und hier ein weiteres Projekt von mir. Diesmal geht es dafür auf die fiktive Station Cartos, etwas zur Zeit der Reaperangriff. Cartos ist der Citadel in der Größe sehr ähnlich, wird jedoch von einem Tyrannen regiert und es Angst beherrschte die Straßen. Aus dieser Angst erheben sich vier junge Leute, die laut nach einer Revolution rufen und den Kampf gegen den Tyrannen aufnehmen.
Aber genug von der Story, jetzt geht es los.
Mass Effect 3 and its assets belong to Electronic Arts and BioWare.
Und hier das Bild:
I
[http://www.youtube.com/watch?v=OrCq30tboLQ]
Das Licht in der kleinen Kneipe flackerte etwas. Es war unglaublich laut, Personen unterhielten sich in verschiedenen Sprachen. Gläser klirrten, wann immer ein Getränk eingeschenkt wurde, zischte es. Conner saß in einer dunklen Ecke, eine Hand um das kalte Getränk gelegt. Er hielt den Blick gesenkt und beobachtete die Kneipe. Je weiter die Zeit vor ran schritt, desto betrunkener wurden die Leute. Conner nippte an seinem Glas, da sprang sein Funkgerät an, dass er im Ohr trug.
„Und?“, fragte Ken, sein älterer Bruder.
„Noch nichts.“
„Das Skycar steht hier in der Nähe, sie müssten schon längst da sein.“
Conner knirschte mit den Zähnen und nippte an seinem Glas.
„Wenn sie Glück haben, haben sie sich nur verlaufen.“
Ken lachte auf und brach den Funk ab. Conner lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ den Blick weiter durch den Raum gleiten. Er suchte eine bestimmte Gruppe Leute, doch die war noch nicht hier. Dafür hatte er durch sein Verhalten die Aufmerksamkeit einer Gruppe Söldner auf sich gezogen. Drei Gestalten, ein Mensch, ein Vorcha und ein Turianer kamen an seinen Tisch.
„Du gehörst hier nicht hin“, lallte der Mensch.
Ein starker Alkoholgeruch schlug Conner entgegen, der lehnte sich vor und legte die Arme auf den Tisch. Er begann mit Finger an den Spitzen trommelnd zusammenzuschlagen.
„Ich wusste nicht, dass du hier die Vorschriften machst, Kumpel.“
Der Mann beugte sich vor und wollte nach Conner greifen, doch er war schneller, packte seinen Gegenüber am Kragen und zog ihn runter. Sofort erschien um ihn herum eine blaue Aura und seine dunklen Augen schimmerten.
„Pass mal auf, Kumpel, wenn du mich anpackst ist der Arm ab, klar?“
Der Mann nickte, seine Augen hatte sich vor Schreck geweitet. Conner grinste und stieß den Mann von sich weg. Die Gruppe verschwand wieder und der junge Mann richtete seine Aufmerksamkeit auf die Tür, die sich gerade öffnete. Kurz huschte ein Lächeln über sein sonst so ernstes Gesicht, denn ein Trupp Söldner der Stadtwache betrat die Kneipe. Die Männer schoben durch den Raum, traten Tische um und stießen Leute zur Seite. Langsam erhob sich Conner und huschte durch den Raum auf die Söldner zu. Die setzten sich an einen der Gruppentische, der Anführer winkte eine leicht bekleidete Kellnerin heran.
„Bring meinen Jungs und mir eurer ganzer Bier, Süße.“
Er schlug der Kellnerin auf den Hintern und lachte dreckig. Conner stand im Schatten und beobachtete die Gruppe leicht grollend.
„Sie sind da“, flüsterte er in den Funk.
„Mach sie fertig, Kleiner“, antwortete Ken.
Conner nickte und steckte die Hand in eine Tasche seines Mantels. Mit der linken Seite lehnte er sich an die Wand und ließ seinen Augen auf den Trupp Söldner ruhen. Diese bekamen gerade ihr bestelltes Bier, mit welchem sie sofort anstießen. Sie grölten laut, stießen mit dem Bechern an und pfiffen jeder Frau hinterher, die vorbeikam. An der Wand schlich Conner sich heran, in der Tasche umschloss er einen kleinen Ball. Jetzt stand er im Schatten direkt hinter dem Kommandanten des Trupps. Langsam zog er den Ball heraus, lauschte den Worten der Söldner.
„Habt ihr das Gesicht der Schlampe gesehen?“ Einer lachte laut und dreckig auf.
Sein Kamerad schlug ihm auf die Schulter und lachte ebenfalls auf.
„Der haben wir es echt besorgt.“
Der Kommandant hörte dem Geprahle seiner Männer zu, lächelte und nickte. Conner verschaffte sich einen letzten Überblick, atmete durch die Nase tief ein und ließ den Ball auf den Boden fallen.
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Sofort breitete sich starker, dunkler Rauch im Raum aus. Die Leute schrien auf, die Soldaten verstummten sofort. Conner griff unter seinen Mantel und zog zwei Pistolen hervor. Sie konnten keiner Marke zugeordnet werden, denn Ken hatte sie aus verschiedenen Teilen von anderen Pistolen zusammengesetzt. Einzig in dem aufgeschraubten Schalldämpfer ähnelten sie sich. Die rechte Pistole setzte Conner langsam an den Hinterkopf des Kommandanten an und drückte ab. Er sah den Kopf nicht explodieren, doch er hörte es. Mit einem Sprung sprang er über den Kommandanten und landete auf dem Tisch. Ein Bierglas zerbrach unter seinen Stiefeln, er stand in Bier, Zigaretten, Blut und Gehirn, doch das störte ihn nicht. Stattdessen hob er beide Arme und drückte ab. Die Kugel bahnten sich lautlos ihren Weg, doch jeden fand ihr Ziel: Den Kopf eines Söldners.
Diese begriffen allmählich, dass sie angegriffen wurden. Conner hörte, wie sie aufstanden und nach ihren Waffen griffen. Flink warf er sich nach hinten und entging so den Schüssen von Sturmgewehren. Zwei weitere Söldner starben durch Schüsse in die Brust, vier waren noch übrig. Es waren die, die mit dem Rücken zur Wand gesessen hatten. Dort kauerten sie jetzt im Rauch, ihre Waffen umklammert und warteten ab. Sie wussten nicht wer sie angriff, doch sie konnten das Blut riechen und die Umrisse ihrer toten Kameraden sehen. Und diese Gestalt, die auf dem Tisch stand. Langsam drehte sie sich um. Conner hob seine Pistolen und drückte mit der linken einmal, mit der rechten zweimal ab. Drei der Männer waren tot, der vierte hockte in einer Ecke und klammerte sich an seine Schrotflinte. Conner sprang vom Tisch herunter, trat eine Leiche aus dem Weg und hockte sich vor den Mann.
„Wer... wer bist du?“, fragte dieser leise.
Seine Stimme zitterte, doch Conner grinste nur. Er richtete den Lauf seiner rechten Pistole auf das Gesicht des Mannes.
„Ihr habt euch an den Unschuldigen vergangen, Frauen geschändet, Kinder bestohlen und geschlagen. Und euch war nie klar, dass euer Handeln Konsequenzen haben wird.“
„Alpha meinte, dass wir es dürfen.“
„Aber ihr durftet es nicht.“
Conner drückte ab und verteilte den Kopf des Söldners an der Wand. Noch immer verdeckte der Rauch seine Tat, also stand er auf und ging zum Ausgang der Kneipe. Im Laufen steckte er seine Pistolen ein, warf ein paar Credits auf den Tisch und verließ die Kneipe noch ehe der Rauch sich verzogen hatte.
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Conner stand auf einer kleinen Seitenstraße, irgendwo in den unteren Ebenen der Station Cartos. Mit einem Griff zog er sich die Kapuze seines Mantels zurecht, kontrollierte, ob seine Waffen gut versteckte waren und ging dann mit strammem Schritt die Straße runter. Ihm kamen nur ein paar Leute entgegen, doch sie beachteten den jungen Mann in dem langen, schwarzen Mantel mit der hochgeschlagenen Kapuze nicht weiter. Conner bog in eine weitere Seitenstraße ab, durchquerte sie und erreichte die Hauptstraße. Doch hier war kaum ein paar Schritte gegangen, da erklang eine Stimme hinter ihm.
„Hey, Freak.“
Er blieb stehen und wandte sich halb um. Eine Gruppe Typen tauchte hinter ihm auf. Sie kamen schnell auf ihn zu. Sie hielten Schlagstöcke in den Händen und schaute Conner bedrohlich an. Dieser verschränkte die Arme vor der Brust.
„Freak?“, fragte er.
Schon hatte die Schläger ihn eingekesselt, sie knurrten und drehten die Schlagstöcke in ihren Händen. Ihr Anführer, ein Batarianer, tippte Conner auf die Brust.
„Ja, du Freak.“
Conner senkte seinen Blick und schaute auf die Hand herab.
„Kumpel, nicht anpacken, klar?“
„Sonst? Willst du uns drohen, Freak?“
Der Batarianer lachte auf, doch Conner nahm nur die Arme aus der Verschränkung. Das schien als Provokation zu reichen, denn das Alien schlug zu. Conner wich aus, indem er den Oberkörper nach hinten warf, sich sonst aber nicht bewegte. Er vollzog kleine Bewegung, nicht mehr. Doch so wich er jedem Schlag aus.
„Ups, daneben“, meinte er sarkastisch. „Ach, schon wieder... Das war echt knapp... Beinahe... Ja, nein, doch nicht.“
„Halt endlich still“, knurrte der Batarianer.
Conner blickte sich schnell um und sah, dass die anderen Schläger sich zum Angriff bereit machen. Er wollte das schlimmste verhindern, eine Eskalation war das Letzte, was er jetzt brauchte.
„Jungs, das muss hier nicht blutig enden. Geht einfach wieder und dann ist gut.“
„Packt ihn!“, brüllte der Batarianer.
„Oh nein“, seufzte Conner.
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Er sprang nach hinten weg und ließ zwei Menschen ineinander laufen. Geschickte landete er auf einem Turianer und trat ihm gegen den Kopf. Mit einer Drehung war er wieder auf dem Boden, sein Mantel wehte nach hinten und gab weitere Waffen frei. Conner griff sein Tomahawk. Die alte Waffe der Indianer war von dem Assassinen aufgerüstet worden. An jedem Ende hatte sie eine Spitze und dazu zwei fast identische Klingen. In seiner linken Hand war das Messer aufgetaucht, das er immer an einer Armschiene am Unterarm trug. Die Schläger stutzte, griffen dann aber wieder an.
Conner rollte sich nach hinten ab, warf die Füße vor und trat einem Salarianer genau vor die Brust. Der Assassinen landete auf dem Alien, duckte sich unter einem Schlag hinweg und stach einem Vorcha mit dem Messer in den Unterleib. Sein Tomahawk warf er, es blieb einem Menschen in der Schulter stecken. Schon war Conner vor ihm, verpasste ihm eine Kopfnuss und zog seine Waffe wieder heraus. Im nächsten Moment war er weg, mit einem Sprung an die Hauswand war er einem Angriff des Batarianers entkommen. Jetzt hing Conner mit einer Hand an einer Fahnenstange.
„Komm runter, Feigling!“, brüllte ein Turianer.
„Oh, mit Freuden.“
Conner schwang sich nach vorne, flog durch die Luft und zückte im Flug einige Wurfmesser, die er auf seine Gegner herabregnen ließ. Elegant rollte er sich ab und stand auf, doch die Schläger wälzten sich vor Schmerzen auf dem Boden. Nur der Batarianer nicht. Conner kam langsam ihn zu.
„War das alles? Komm schon, da kämpft meine Oma besser. Und die ist tot.“
Mit einem Kriegsschrei griff der Batarianer an, der Schlagstock schlug Funken. Conner streckte die rechte Hand aus und ein Warb warf den Batarianer zurück.
„Biotiker, auch das noch?“, keuchte dieser.
„Ich bin noch viel mehr, Kumpel.“
Conner grinste und strich sich die Kapuze zurück. Dabei fuhr seine Hand über die kurzen, schwarzen Haare und seine eigentlich braunen Augen leuchteten bläulich auf. Sie blitzten so gefährlich, dass der Batarianer schluckte und sich langsam zurückzog. Conner folgte ihm.
„Hey, du willst deine Freunde doch nicht etwa hier liegen lassen, oder? Oder verlässt die Ratte das sinkenden Schiff.“
Er machte einen Sprung und war hinter dem Batarianer. Ihre Gesichter schwebte voreinander, Conner legte die Klinge seines Tomahawks an die Kehle des Batarianers.
„Pack mich nie wieder an.“
Das Alien nickte, im nächsten Augenblick bohrte sich das Messer in seine Brust. Conner winkelte es so an, dass sich eine Rippe des Batarianers in die kleine Kerbe am Ende der Klinge legte, nahe am Griff.
„Du hast mich nicht gesehen, du kennst mein Gesicht nicht, ich war nie hier. Das gilt auch für deine Leute.“
Eine Drehung und die Rippe war frei. Conner stieß den Batarianer angewidert von sich weg, kniete sich neben einen toten Turianer und wischte die blutigen Waffen an dessen Kleidung ab. Dann suchte er seine Wurfmesser zusammen und aktivierte den Funk.
„Ken, bist du da?“
„Gerade an der Kneipe vorbei, auf dem Weg Richtung Hauptstraße.“
„Gut. Ich musste hier noch eben den Müll rausbringen.“
[http://www.youtube.com/watch?v=xWtZ-POTyag]
Er wandte sich zu den Schlägern um, doch von denen bewegte sich keiner mehr. Conner seufzte und schlug die Kapuze wieder nach oben.
„Ich hatte euch gewarnt, aber ihr wolltet nicht hören. So spielt das Leben.“
Dann blickte er gen Himmel und seufzte.
„Findet Frieden im ewigen Reich, auf das euch eure Sünde vergeben werden. Eure Geister sollen frei sein und eurer Leib zurückkehren in den Schoß von Mutter Erde.“
Er verstummte, steckte die Hände in die Taschen seines Mantels und erblickte das Skycar, dass den Straße runterkam. Der schwarze Lack schimmerte im Abendlicht, es kam neben ihm zum Stehen und die Tür zur Beifahrerseite ging auf. Ken saß am Steuer, er grinste breit. Doch als er die toten Schläger sah, wurde er ernst, fast schon wütend.
„Musste das sein, Kleiner?“
„Nein, musste es nicht. Aber sie wollten durch meine Hand den Tod finden, Ken.“
Ken, der eigentlich Kennedy hieß, zuckte nur mit den Schultern und wartete, bis sein jüngerer Bruder eingestiegen war. Danach flog das Skycar weiter, Conner sah aus dem Fenster nach draußen. Die Straßen von Cartos, einer Station so groß wie die Citadel, flogen unter ihnen vorbei, sie reihten sich ganz locker in den normalen Feierabendverkehr ein. Conner wandte den Blick zu seinem Bruder.
„Viel Polizei an der Kneipe?“
„Du hast eine Patrouille kalt gemacht. Keine Sorge, waren laut Nadja ganz üble Kerle. Vergewaltigung, Mord, die ganze Palette. Also, gut gemacht.“
Lächelnd klopfte Ken Conner auf die Schulter. Der strich sich jetzt die Kapuze zurück und lehnte den Kopf an den Sitz des Skycars.
„Zurück zum Hotel?“, fragte Ken.
„Ja, tauchen wir wieder unter. Außerdem solltest du dich mal wieder duschen.“
Ken zog fragend eine Augenbraue hoch.
„Du hast gerade Sport gemacht und böse Jungs getötet, nicht ich. Ich bin nur der Fahrer.“
„Ha!“
Conner lachte auf und auch Ken grinste. In der Ferne ging die künstliche Sonne von Cartos unter. Das Skycar steuerte auf ein hohes, altertümliches Gebäude am Rand der Station zu.