So, ein kleiner Happen noch, sozusagen als Einsteiger für einen großen Kampf.
[http://www.youtube.com/watch?v=5BnFHaVpy_o]
Die Straßen von Cartos rasten unter ihnen hinweg und sie näherten sich immer weiter dem Viertel der Mittelschicht. Während Maya und Ken die Umgebung im Auge behielten, nahm Conner über Funk Kontakt zu Nadja auf.
„Also, um wie viele Wagen haben wir?“
„Meinen Informationen nach sind es vier. Ein Leitfahrzeug und drei Transportfahrzeuge.“
„Alpha plant etwas großes.“
„Das kannst du Gift drauf nehmen, Assassino.“
Conner schmunzelte bei dem Spitznamen, den Nadja ihm gegeben hatte und schaute zu Maya. Die erwiderte seinen Blick ernst, doch in ihren Augen las er eine Art Traurigkeit, die er nicht genau zuordnen konnte.
„Plan?“, fragte Maya nur.
Conner nickte und tippte Ken auf die Schulter. Der wandte sich um und hob fragend den Kopf. Conner legte die Hände zusammen und beugte sich vor.
„Wir vier Fahrzeuge. Drei davon sind Transportfahrzeuge. Die müssen wir vom Himmel holen. Das Leitfahrzeug ist unwichtig, Alpha soll ruhig wissen, dass der Widerstand immer noch da ist.“
„Wir können die Fahrzeuge nicht hier runter bringen, zu viele Unschuldige“, warf Maya ein.
Ken winkte ab, doch Conner nickte.
„Sie hat Recht. Nadja, gibt es einen Ort, wo wir die Fahrzeuge runter holen können, ohne das jemand zu Schaden kommt?“
Kurz schwieg Nadja, dann meldete sie sich wieder zu Wort.
„Ja, ein altes Fabrikgelände, drei Block westlich von euch.“
„Alles klar.“
Conner schaute seine beiden Partner an, die den Funkspruch auch gehört hatten.
„Die Kerle sind unter uns“, meldete Tobster.
Der Turianer öffnete die Tür und jetzt entdeckte die drei, dass die drei großen Transportfahrzeuge direkt unter ihnen war. Durch die Fenster konnte man schemenhaft Soldaten erkennen, sie bewachten die Lieferung.
„Okay, wir...“, fing Conner an, doch Ken kam ihm dazwischen.
[http://www.youtube.com/watch?v=ItWN5IDJffA]
Mit einem Kriegsschrei und gezückter Schrotflinte sprang der ehemalige Allianzsoldat aus dem Skycar und landete auf dem Dach des hintersten Transportfahrzeuges. Er zerschoss das Dachfenster, aus dem gleich darauf ein Söldner sprang und in den Nahkampf ging. Ken schlug ihm mit der Waffe so hart gegen den Kopf, dass der Schädel brach und sich Blut und Gehirn auf dem Dach verteilte. Conner schaute erschrocken zu Maya, die schluckte nur.
„Es ist dein Bruder.“
„Ja. Und er ist auch noch älter.“
Maya zog ihre zwei Schwerter und sprang auf das nächste Transportfahrzeug. Sie landete auf der Ablagefläche und stand zwei Söldner gegenüber. Offenbar hatte der Pilot des hinteren Wagens Kens Angriff gemeldet. Conner sah Maya dabei zu, wie sie über die Männer sprang und einen von hinten mit dem Säbel aufspießte. Sie nutzte ihn als Schutzschild und schlug dem zweiten mit der anderen Klinge den Kopf ab. Mit schnellen Schritten lief sie zur Fahrerkabine, trat das Dachfenster ein und verschwand im Inneren.
Conner zückte sein Tomahawk, holte tief Luft und sprang dann auf das letzte Transportfahrzeug. Er rollte sich ab und schlug einem Söldner direkt die hintere Klinge des Tomahawks ins Bein. Schreiend fiel der Mann auf den Boden, doch sein Schrei verstummte, als Conner ihm mit der Pistole in den Kopf schoss. Zwei weitere Söldner rannten über das Dach auf ihn zu. Conner konzentrierte sich und hob einen von ihnen mit seiner Biotik in die Luft. Eiskalt stieß er ihn vom Dach. Der zweiten war dem jungen Assassinen jetzt gefährlich nahe gekommen, doch Conners Schilde fingen die Schüsse ab und er rannte auf seinen Gegner zu. Jetzt entdeckte der Söldner das Zeichen auf Conners Rüstung und erstarrte.
„Der Widerstand.“
Conner nickte nur, zielte mit der Pistole und schoss dem Mann in die Brust. Danach warf er in mit einem biotischen Stoß vom Wagendach. Langsam ging er weiter zur Fahrerkabine.
„Tobster“, wies er den Turianer über Funk an. „Fliege zurück zum Hotel, wir kommen alleine zurück.“
„Alles klar.“
„Conner“, meldete sich Ken mit einem Mal. „Hast du noch welche bei dir? Meine sind alle tot.“
Conner seufzte. Er stand auf dem Dach der Fahrerkabine, die Söldner hatten das Dachfenster hinter sich geschlossen. Mit der Pistole schoss er es ein und sprang ins Innere.
Der Beifahrer griff sofort zu seiner Waffe, doch Conner schoss ihm in den Kopf. Der Fahrer, ein Vorcha, wirkte panisch und lenkte das Transportfahrzeug auf ein Haus zu. Sofort packte Conner ihn, zog ihn vom Fahrersitz und rammte ihm das Tomahawk in den Kopf. Dann schwang er sich auf den Fahrersitz. Schnell brachte er das Transportfahrzeug wieder auf Kurs, schaltete dann seinen Funk wieder an.
„Leute, ich bin im Sitz.“
„Ich auch“, meldete Maya.
„Dito, aber ich will noch mehr töten“, nörgelte Ken.
„Wenn das Leitfahrzeug merkt, dass wir ihre Ware geklaut haben, dann wirst du genug Leute zum töten haben“, meinte Maya nur.
„Leute, Konzentration“, wies Conner an. Warum nur musste er die Rolle des Anführers übernehmen. Es gab doch bestimmt Leute, die waren geeigneter dafür als er. Schnell schüttelte er die Selbstzweifel ab und funkte Nadja an.
„Nadja, ich brauche ein konkreten Weg zum Fabrikgelände.“
„Ist unterwegs.“
Eine Karte erschien auf seinem Universalwerkzeug. Conner orientierte sich schnell und fasste dann einen weiteren Plan.
„Maya, Ken, auf mein Kommando lenken wir diese Dinger nach links ab, in die nächste Gasse. Bleibt dich hinter mir und lasst euch nicht ablenken. Auf dem Fabrikgelände sehen wir, wie wir sie verschrotten können.“
„Aber, Conner, die Waffen“, fing Ken an, doch Conner fiel seinem Bruder ärgerlich ins Wort.
„Diese Waffen sollten benutzt werden um Menschen zu töten! Menschen wie unseren Vater, Ken! Um Menschen zu etwas zu zwingen! Menschen wie unsere Mutter und unsere Schwester! Wir werden sie nicht verwenden!“
Normalerweise schrie Conner seinen Bruder nicht an, doch bei diesem Thema wurde er sauer, regelrecht aggressiv. Ken verstummte am anderen Ende der Leitung und auch Maya war still. Conner beruhigte sich langsam wieder, verbannte die alten Bilder aus seinem Kopf und fokussierte sich auf den Plan.
„Gut, bei drei. Eins... zwei... drei!“
Er riss die Steuerung herum und das Transportfahrzeug lenkte nach links. Sie bogen in eine Gasse ein, weg vom angestammte Weg. Conner wusste, den leichten Teil hatten sie hinter sich. Jetzt folgte der schwere.