Danke für das Feedback, es folgt der nächste Teil.
[http://www.youtube.com/watch?v=UDurU...feature=g-high]
Die Maschinen brummten leise vor sich hin. Sam und Noel standen nebeneinander an der Absperrung und sahen den Maschinen bei der Arbeit zu. Nach einer Weile drehte sich Sam zu ihrem menschlichen Freund.
„Also, was geht hier vor?“
„Wie meinst du das?“
Noel blickte sie nicht an, sondern sah weiter auf die Maschinen. Also packte Sam sein Kinn, genau dort, wo sein Bart am ausgeprägtesten war, und drehte seinen Kopf zu sich.
„Du weißt ganz genau was ich meine. Du hast vor neun Jahren einfach ab, sagst kein Wort wo du hinwillst oder was du vorhast. Und jetzt treffe ich dich wieder und du hängst mit einem Kroganer und einem Batarianer rum. Und wer war dieser Typ, der uns verfolgt hat.“
Noel seufzte und drehte sich zu ihr um, seitlich an das Geländer gelehnt. Es sah nicht aus, als wollte er reden.
„Sagen wir es so, ich hab ein Probleme an der Backe.“
„Und was für Probleme?“
„Sam, dass... mein Gott, wie soll ich das erklären?“
Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare und schaute über Sam hinweg. Unentwegt kaute er auf seiner Unterlippe, bis sie blutete. Sam packte seinen rechten Arm und zog ihn zu sich runter.
„Verdammt, Noel, jetzt rede endlich!“
„Ich kann nicht!“
Sie standen sich gegenüber, schauten sich in die Augen. Sam erkannte in Noels Augen etwas, was sie vorher noch nie gesehen hatte. Langsam lockerte sie ihren Griff um seinen Arm, doch er richtete sich nicht auf.
„Wir fliegen Pakasch an und du gehst nach Hause.“
Seine Stimme war ernst, wie die eines Mannes, nicht wie die eines Jungen. So hatte er noch nie mit Sam geredet, so ernst. Sie überlegte, schüttelte dann aber den Kopf.
„Nein, ich bleibe hier.“
„Wie?“
Er trat einen Schritt von ihr weg und schaute sie perplex an. Die Antwort hatte ihn völlig aus dem Konzept gebracht.
„Aber...“
„Kein aber“, fiel Sam ihm ins Wort. „Ich möchte mehr von der Welt sehen als nur unsere doofe Heimat. Und jetzt bin ich schon mal auf einem Schiff, also lasse ich mir die Chance nicht nehmen.“
„Sam, du kannst doch nicht...“
„Oh doch, ich kann.“
Sie stemmte die Hände in die Hüften und baute sich groß vor Noel auf. Der schüttelte den Kopf und dachte wohl über neue Möglichkeiten nach, wie er sie dazu überreden konnte wieder nach Hause zu gehen. Es dauerte etwas, dann fiel ihm offenbar etwas ein.
„Wo willst du schlafen? Wir haben nicht genug Platz für noch jemanden.“
Sam wollte etwas sagen, wusste aber nicht was. Sie kannte sich doch gar nicht auf diesem Schiff aus. Da erklang eine Frauenstimme hinter ihnen.
„Sie kann doch auf deinem Sofa schlafen, Noel. Du hast doch genug Platz.“
Beide wirbelten herum. Im Eingang zum Maschinenraum stand eine Turianerin. Sie trug eine Art langes Kleid, das gelb bis golden gefärbt war, und auf den Schulterstücken das Zeichen der Iron Fist trug. Sie wirkte es ebenfalls wie eine Uniform. Die Haut der Turianerin war ein sehr helles Grau, im Gesicht trug sie die üblichen Tätowierungen, wie es bei Turianern so üblich war. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging sie zu Sam.
„Ich bin Asanti Fadoris, die Schiffsärztin.“
„Freut mich. Nennen Sie mich Sam.“
„Takasch hat schon von dir erzählt.“
Beide Frauen lächelten sich an, Noel schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
„Asanti, bitte.“
„Ich finde die Idee nicht schlecht“, meinte Sam mit einem Grinsen.
Noel ließ die Hand an seiner Stirn, schüttelte nur den Kopf und verließ dann an Asanti vorbei den Maschinenraum. Sam schaute ihm nach.
„Was hat er denn?“
Asanti lachte auf und legte Sam die Hand auf die Schulter.
„Manchmal hat er solche Anwandlungen. Komm, ich zeige dir sein Zimmer.“
Nebeneinander verließen die Frauen den Raum.
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[http://www.youtube.com/watch?v=AiqZUFiNAlc]
Aus den Aufzeichnungen von Tony Bishop
Ich habe es satt. Für Jahre flogen wir nur hin und her, machten nichts anderes als Informationen zu sammeln. Es ist, als hätten sie Angst. Angst etwas zu tun und Angst ihm entgegen zu treten.
Ich habe keine Angst, nicht mehr. Meine Angst ist einfach fort, so fort wie der kleine Junge, der ich mal war. Jetzt schaue ich den Problemen ins Gesicht und habe einfach keine Angst mehr.
Alles ist kaputt gegangen, wir haben es nicht einmal ein Jahr ohne Mark ausgehalten. Wir haben uns so oft gestritten. Dann haben wir uns getrennt, sind einfach auseinander gegangen. Ich habe sie seitdem nicht mehr gesehen, keinen von ihnen.
Kim und Martin gingen nach Elysium, sie leben jetzt dort. Früher haben sie sich um Jackson gekümmert, heute ist dieser auch erwachsen. Kim hat versucht mich anzurufen, doch ich drücke sie ständig weg. Sie will mich aufhalten in dem, was ich tue, doch das kann niemand. Ich muss es beenden, hier und jetzt.
Neal verschwand von der Bildfläche, ebenso Mila. Ich habe keine Ahnung wo er steckte und hoffe so sehr, dass er keine Probleme hat. Doch ein Gefühl in mir drin sagt mir, dass er große Probleme hat und ich bete dafür, dass er noch lebt.
Ron ist das Aushängeschild der Allianz geworden. Er hat sich öffentlich dazu bekannt, dass er schwul ist. Mark hat sich das so oft von ihm gewünscht, doch er tut es erst jetzt. Jetzt, wo unser großer Bruder mehr da ist. Warum erst jetzt, ich verstehe es nicht?
Joan hat sogar das Militär verlassen. Er arbeitet jetzt in der Mordin-Solus-Klinik in den Slums von Omega und nutzt sein technisches Wissen um anderen zu helfen. Es ist nicht so, als würde ich ihn dafür verachten, aber er hat einfach aufgegeben.
Sie alle haben die Jagt aufgegeben. Sie haben mir versprochen, dass wir ihn finden und stellen werden, aber wiedermal haben sie ihre Versprechen gebrochen. Ich hasse sie dafür, ich hasse sie aus tiefstem Herzen dafür. Und doch irgendwie nicht, denn sie sind meine Familie, die einzige, die ich noch habe.
Was mache ich, Tony, das Küken, nun. Ich jage weiter, habe die Gruppe verlassen und bin jetzt mein eigenen Herr. Ich suche den Mann, der meine Bruder tötete und meine Mutter in den Selbstmord trieb. Ich suche ihn überall und ich werde ihn finden.
Und wenn es das Letzte ist, was ich tun werden.