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  1. #34
    Let's Play Macherin Avatar von Obscurefighter
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    Ja, die gute Kim ist erwachsen geworden. Immerhin ist sie jetzt die Mutter von zwei Kindern. Danke für das Feedback, Vala.
    Und jetzt, kurz vor dem Schlafengehen, noch der Anfang vom nächsten Kapitel. Viel Spaß dabei.


    XXIII


    [http://www.youtube.com/watch?v=XZ6C2kT12Lk]
    Charon drehte das Tomahawk in den Händen und das Gesicht des Attentäters spiegelte sich in der blanken Klinge. Jemand klopfte an die Tür und Charon schaute auf.
    „Ja?“
    Die Tür glitt auf und Tobyn kam herein. Er hielt mehrere Datenpads in der Hand und kam mit langsam Schritten auf seinen Freund zu.
    „Twombly hat einige Infos über diesen Tony Bishop herausgesucht.“
    „Und?“
    Tobyn legte die Datenpad auf dem Tisch vor Charon ab und der Attentäters betrachtete sie genauer. Es waren insgesamt acht Stück. Eines zeigte ein Bild von Xerxes, neben ihm das Bild einer schönen Frau mittleren Alters. Unter den Datenpads dieser beiden lagen die anderen Sechs nebeneinander. Fünf zeigten junge Männer unterschiedlichen Alters und das sechste eine junge Frau. Eines der Bilder nahm Tobyn hoch.
    „Also, hier haben wir unseren guten Freund Bishop. Er war früher bei der Allianz, hat es bis zum Corporal geschafft. Mit 19 erhielt er eine Ehrenauszeichnung, weil er beim Angriff der Kollektoren eine Kolonie beschützte. Nach dem Krieg gegen die Reaper jedoch fiel er mehr und mehr negativ auf. Und dann verließ er die Arme.“
    Charon legte das Tomahawk zur Seite und stand auf. Der Attentäter betrachtete die Datenpads genauer, sein Blick blieb auf Xerxes haften.
    „Und was hat Xerxes mit Tony zu tun?“
    „Er ist sein Vater. Komisch, aber wahr. Die Frau daneben ist im übrigen seine Mutter. Sie beging vor vielen Jahren Selbstmord.“
    Charon nahm das Bild von Tonys Mutter hoch. 'Bell Bishop' stand unter diesem und den Attentäter strahlte eine wunderschöne Frau in den besten Jahren an. Ihre Augen strahlten eine beeindruckende Lebensfreude aus. Jemand wie sie hätte sich nicht einfach so das Leben genommen. Da musste mehr dahinter stecken.
    „Und wer sind die anderen Personen?“, fragte Charon.
    „Seine Geschwister. Unsere Freund Bishop ist das jüngste von insgesamt sechs Kindern. Er hat vier Brüder und eine Schwester.“
    „Und lass mich raten: Alle bei der Allianz?“
    Tobyn schüttelte den Kopf. Er deutete auf den dritten der Brüder.
    „Nur er hier noch, Ron. Mittlerweile Captain der Allianz. Alle andere haben den Dienst quittiert.“
    „Und was machen sie jetzt?“
    „Der Älteste, Mark, ist im Krieg um Leben gekommen.“
    Jetzt horchte Charon auf. Der Attentäter erinnerte sich an das, was Tony ihm auf Illium gesagt hatte.
    „Xerxes. Er ermordete meinen Bruder.“
    „Xerxes hat ihn umgebracht“, stellte Charon fest.
    Tobyn legte das Datenpad von Tony zur Seite und schaute den Attentäter erstaunt an.
    „Woher weißt du das?“
    „Bishop hat es mir selbst gesagt. Es sei denn noch einer der Brüder lebt nicht mehr.“
    Jetzt schüttelte Tobyn den Kopf.
    „Nein. Von Neal, dem zweitältesten, fehlt seit seinem Austritt jede Spur. Joan arbeitet in der Mordin-Solus-Klinik auf Omega und Kim, das einzige Mädchen, lebt auf Elysium und arbeitet dort als Nähkampftrainerin in einem Trainingscenter der Allianz.“
    „Elysium“, hauchte Charon.
    Jetzt drehte sich der Attentäter um und ging zu einer Karte, die an der Wand hing. Er betrachtete sie genauer und dachte nach. Tobyn schwieg eine Weile, dann fragte er:
    „Worüber denkst du nach?“
    „Ich denke, wir sollten mit unserem Freund Bishop reden.“
    „Und worüber? Er wird dich nicht an den Jungen heranlassen, Charon.“
    Charon sagte nichts, sondern dachte nur nach. Der Kampf, in dem sie sich befanden, hatte sich geändert. Xerxes war nicht länger ein Verbündeter und das war Charon auch ganz lieb. Dieser Mann war eine Gefahr, er war dabei sein eigenes Feuer zu entfachen, viel größer als Charon es je gedacht hätte. Zu sehr hatte Charon sich von dem Gedanken an Rache leiten lassen, ein verhängnisvoller Fehler, der gerade dem Attentäter nicht unterlaufen durfte. Charon ging wieder zum Tisch und schaute auf die Datenpads hinab.
    „Wir gehen nach Elysium.“
    „Und dann?“, fragte Tobyn.
    Doch Charon antwortete nicht. Der Attentäter blickte nur auf das Bild von Xerxes herab, sah den Wahnsinn in dessen Augen und der Entschluss verhärtete sich.

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    [http://www.youtube.com/watch?v=Xi6ckpNbcHk]
    „Noel, du musst das nicht machen.“
    Martin schaute den jungen Mann sorgenvoll an. Noel saß auf dem Sofa, nach vorne gelehnt, nickte aber nur.
    „Ich... ich muss es machen, Martin. Wir müssen so viel wie möglich über Prophet herausfinden, das hast du selbst gesagt.“
    „Ja, aber...“
    Noel stand auf und blickte den Doktor ernst an.
    „Es geht nicht anders. Ich bin der Knotenpunkt, die Verbindung zu Prophet. Wenn wir alles über ihn wissen wollen, dann nur über mich.“
    „Wir wissen nicht was er machen wird. Noel, es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass er dich tötet.“
    „Das weiß ich, aber es ist der einzige Weg.“
    Martin schwieg, doch Noel sah die Sorge im Gesicht des Mannes. Sie waren in der kurzen Zeit, die sie geredet hatten, schon fast Freunde geworden, sie verstanden sich wirklich gut. Eine Tatsache, die Noel nie gedacht hätte. Jetzt lehnte Martin an seinem Schreibtisch und musterte ihn wie ein besorgter Vater.
    „Dich das tun zu lassen grenzt an Wahnsinn.“
    „Wir wissen nicht ob er mich töten wird. Irgendwie bezweifle ich das. Er braucht mich, Martin.“
    Der Doktor antwortete nicht, sondern massierten seinen Nasenrücken und schaute auf den Boden. Noel setzte sich wieder auf das Sofa und sah den Mann schweigend an. Schließlich riss sich dieser aus seiner Starre.
    „Dann lass mich wenigstens Sam holen.“
    „Nein. Ich will nicht, dass sie damit reingezogen wird.“
    Martin winkte ab.
    „Deine Worte in allen Ehren, aber das ist sie schon längst. Du brauchst einen Dreh und Angelpunkt. Bis jetzt hat Prophet dich immer gerufen, doch wir wissen nicht was passieren wird, wenn es umgekehrt abläuft.“
    Noel konnte nicht mehr antworteten, irgendwie fühlte sich sein Mund trocken an. Seine Hände begannen zu zittern. Die Stimmen in seinem Kopf wurden lauter, immer lauter. Er fasste sich an die Schläfen und hob seinen Kopf, der sich anfühlte, als hätte ihn jemand mit Bleib gefüllt. Martin blickte direkt in die schwarzen Augen und erkannte etwas, was er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.
    „Leg dich aufs Sofa. Jetzt!“
    Er drückte Noel auf das Sofa, ein Zittern jagte seinem jungen Freund durch den Körper. Die schwarzen Augen wurden glasig und in der nächsten Sekunde fielen ihm die Augen zu. Doch seine Muskeln waren angespannt, er zitterte immer wieder. Martin konnte nicht anders, er eilte zum Fenster und riss es auf. Unten, im Garten, entdeckte er Sam und Jackson.
    „SAM!“, rief er nach unten.


    [http://www.youtube.com/watch?v=84mL7hYNuDk]
    Es war Pakasch und doch wieder nicht. Noel stand auf einer weiten Ebene, vor ihm dieses Wesen. Kein Reaper und doch so ähnlich. Prophet.
    „Du hast mich gerufen“, sagte die kehlige Stimme.
    „Wer oder was bist du?“
    „Ich bin Prophet.“
    „Bist du ein Reaper? Ein Leviathan.“
    Die Umgebung wackelte als Prophet auflachte. Er schien noch größer zu werden, nahm schon bald Noels gesamten Gesichtsfeld in Anspruch.
    „Ich bin mehr als sie alle waren. Ich bin älter als sie alle. Ich bin größer als sie alle. Mir kann man keinen Namen geben, kleiner Mensch. Ich bin der Prophet eures Unterganges.“
    Noel schluckte und wich nach hinten zurück. Worauf hatte er sich da nur eingelassen. Prophet lachte wieder auf.
    „Du wirst es nicht begreifen, Noel Caspar. Du bist nur meine Verbindung. Ich verfüge über dich, nicht umgekehrt.“
    „Was?“
    Prophet wurde noch größer, immer größer. Er schien Noel einzukesseln, ihn einzukreisen.
    „Dein Doktor will Erkenntnisse“, sprach das Wesen. „Die soll er bekommen.“
    Wieder wurde Noel mit Bildern überflutet. Bilder von Soldaten, die kämpfend in den Krieg zogen, von Toten, die regungslos dalagen. Und von Gesichter, verschiedene Personen, von denen er manche zu kennen glaubte. Doch alles war so schnell, sein Gehirn konnte es nicht erfassen. Schließlich brach er unter der puren Last zusammen.

    [http://www.youtube.com/watch?v=cOt6zc3pR80]
    „Wie konnten Sie das zulassen?“
    Sam starrte Martin entsetzt an. Der Mann stand mitten in seinem Raum, sie hockte neben Noel und hielt seine Hand. Martin sah ratlos aus.
    „Es ist einfach passiert.“
    „Aber das wollten Sie doch, Dr. Stolz.“
    „Mit Vorbereitungen, Sam. Nicht so.“
    Voller Angst blickte Sam ihren Freund an. Mit einem Mal riss Noel die Augen auf und setzte sich auf. Doch seine Augen hatte nicht das hübsche Haselnussbraun, dass Sam so liebte. Nein, sie waren pechschwarz wie die Nacht. Sein Mund verzog sich zu einem höhnischen Grinsen, als er den Doktor ansah.
    „Sie wollen Erkenntnisse, Dr. Stolz? Die sollen Sie haben.“
    Noel sprach kehlig und tief, nicht menschlich. Sam ließ seine Hand los und stolperte ein paar Schritte zurück, bis sie gegen Martin stieß. Der Mann legte der Asari schützend die Hand auf Schulter. Noel stand auf, noch immer grinsend.
    „Prophet?“, fragte Martin.
    „Ganz richtig, Doktor, gut erkannt.“
    Sam konnte sich nicht halten.
    „RAUS AUS MEINEM FREUND, DU MONSTER!“, brüllte sie.
    „Sch, ganz ruhig. Ich bekommen da hin“, flüsterte Martin ihr ins Ohr und zog sie etwas hinter sich. „Halte dich einfach nur bereit.“
    Jetzt wandte er sich an Prophet. Sam konnte nicht hinsehen. Ihren Freund so verändert zu sehen tat ihr weh. Sie wollte einfach nicht begreifen, dass dort nicht Noel, sondern dieses Ding, dieser Prophet stand. Martin holte einmal tief Luft.
    „Was willst du hier, Prophet? Was willst du von dem Jungen?“
    „Er ist nur eine Verbindung, nicht mehr. Bald schon werde ich ihn nicht mehr brauchen. Sie haben die Reaper studiert, Doktor, sie haben sich mit Leviathan beschäftigt. Doch erkennen Sie auch, was ich bin.“
    Martin schwieg, sah Prophet einfach nur. Sein Blick war von den schwarzen Augen wie gefesselt. Seine Hände bewegten sich unruhig, um ihn sammelte sich immer wieder biotische Energie.
    „Wenn ich rate, dann würde ich sagen, du bist den Reapern nicht ganz unähnlich.“
    „IDIOT!“
    Als Prophet brüllte flogen die Datenpads aus dem Regal und der Raum wackelte. Sam schlug sich schützend die Hände über den Kopf, doch Martin blieb ganz ruhig.
    „Was willst du von uns?“, fragte er.
    „Das werde Sie nicht verstehen, Doktor. Das werdet ihr niederen Wesen erst begreifen wenn es zu spät ist. Denn dann ist euer Untergang da. Und hier und jetzt werde ich anfangen Zeichen zu setzen.“
    Er lachte auf und der Raum wackelte wieder. Schwarze Energie bildet sich, warf die Möbel um. Martin warf sich schützen über Sam und beschwor eine Barriere herauf.
    „Biotik“, höhnte Prophet. „Das wird euch nichts nützen. Ich nutze E-Zero schon viel länger und weiß, was es kann und sie was ich es nutzen kann. Ihr seid Narren.“
    „Was machen wir, Dr. Stolz?“, fragte Sam ängstlich.
    „Wir können mit diesem Ding nicht reden. Wir müssen es davon abhalten hier alles zu zerstören.“
    „Und wie?“
    Martin dachte nach. Er blickte auf das Armband um Sams Handgelenk. Da hellte sich sein Gesicht auf. Er hatte einen Plan. Mit einem Griff hob er die Asari hoch und zog sie neben sich.
    „Noel, hör mir zu. Ich weiß, dass du mich hörst. Willst du Sam wirklich Angst machen? Du hast mir selbst gesagt, dass du sie schützen willst. Das kannst du nur, wenn du dieses Ding vertreibst.“
    „Ha!“, lachte Prophet auf. „Narr. Der Junge hat keine Macht über mich. Er kann nichts tun.“
    Ein Kugel aus schwarzer Energie flog auf Martin zu, erwischte ihn im Bauch und warf ihn nach hinten. Er landete zu den Füßen eines Regals. Sam stand regelrecht schutzlos da, schaute zuerst zu dem Doktor, dann zu Prophet.
    „Noel, bitte“, hauchte sie.

    [http://www.youtube.com/watch?v=m9VBF2qcrA0]
    Und da passierte etwas. Mitten in der Bewegung stoppte Prophet und schaute Sam an. Das Schwarz in den Augen begann sich zu verändern, es wurde wieder bräunlich.
    „Sam?“
    Aus Noels Mund kam wieder seine Stimme, ganz schwach und leise. Sam lächelte, nickte und tat einen Schritt auf ihn zu. Sie verdrängte die Angst, die sie vor Prophet hatte, und konzentrierte sich ganz auf die Zuneigung für Noel.
    „NEIN!“
    Das war wieder Prophet. Noel verzog das Gesicht immer wieder, sein Körper zuckte und krampfte. Endlich war Sam nahe genug, um seine Hand zu nehmen. Sie spürte wie er zitterte und sich verkrampfte, doch Noel schien diesen Kampf zu gewinnen. Sein Griff um Sams Hand wurde stärker und fester, seine Augen erhielten ihre natürlich Farbe wieder. Er keuchte in der Sekunde leise auf, als das schwarz sich bis in die Pupillen zurückgezogen hatte. Sam beugte sich vor und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss, löste sich dann und hauchte:
    „Danke.“
    Und schon brach er ohnmächtig in ihren Armen zusammen. Sam hielt ihn und ließ ihn nach hinten auf das Sofa fallen. Hinter ihr stand Martin auf, klopfte sich den Staub aus der Kleidung und nickte nur.
    „Die stärkste Macht auf Gottes Erden“,flüsterte er. Und sagte dann, etwas lauter: „Jetzt komm wieder raus, du Schisser.“
    K-7, der sich die ganze Zeit unter der Schreibtischplatte versteckt hatte, steckte jetzt den Kopf heraus. Martin schaute zu Sam, die neben Noel auf dem Sofa saß und ihm sanft die Wange streichelte. Jetzt sah der Junge wieder so friedliche aus. Niemand würde ihnen glaube, dass er vor wenigen Minuten diese Verwüstung angerichtet hatte.
    „Das ist übler als gedacht. Sehr viel übler“, meinte der Doktor zu sich selbst.

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    Geändert von Obscurefighter (18.02.2013 um 18:33 Uhr)

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