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  1. #131
    Let's Play Macherin Avatar von Obscurefighter
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    So, und um eine Cliffhänger aufzulösen, geht es weiter.

    [http://www.youtube.com/watch?v=RkZkekS8NQU]
    Als Chrissy die Augen wieder aufschlug spürte sie, dass etwas nicht stimmte. Erster Punkt, sie lag nicht in ihrem Bett, sondern saß auf einem Stuhl. Zweiter Punkt, sie befand sich nicht in Jacksons Zimmer, sondern in einem dunklen Raum. Und dritter Punkt, sie war alleine.
    „Nein, nicht schon wieder“, hauchte sie.
    Sie blickte sich suchend an. Es war komplett dunkel um sie herum, ihre Augen gewöhnten sich langsam an die Finsternis. Sie begann ihre Gliedmaßen zu bewegen. Ihre Hand- und Fußgelenke waren mit Ketten an dem Stuhl festgebunden.
    „Okay, jetzt keine Panik schieben, Chrissy“, versuchte sie sich selbst zu beruhigen.
    „Die Panik wird noch früh genug kommen“, erklang eine mechanische Stimme.
    Chrissys Kopf wirbelte herum. Neben ihr war eine Gestalt aufgetaucht. Vermummtes Gesicht, langer Mantel, mechanische Stimme: Charon.
    „Aber...aber...“
    Chrissy bekam kein Wort heraus. Tony und Charon hatten doch das Bündnis geschlossen, sie waren ein Team. Wie konnte dieser Typ nur?
    Charon ging um den Stuhl herum, beugte sich zu Chrissy vor und legte seine Hände auf die Armlehnen. Ganz weit nach vorne beugte sich der Attentäter, Chrissy hat fast das Gefühl das Gesicht von Charon sehen zu können.
    „Ich will nur ein paar Antworten auf einige Fragen.“
    Chrissy sagte nichts, sondern starrte das tiefe Schwarz in der Kapuze einfach nur böse an. Charon schwang sich zurück und begann den Stuhl zu umkreisen.
    „Ich habe viele Familien zerbrechen sehen, Christina.“
    „Nenn mich nicht so! Mein Name ist Chrissy!“
    Mit der flachen Hand schlug Charon ihr auf den Hinterkopf, so hart, dass Chrissy kurz Sterne sah. Der Attentäter drehte weiter seine Runden.
    „Nanana, bitte, man soll ältere Leute doch nicht unterbrechen. Wie gesagt, ich habe viele Familien zerbrechen sehen, Christina.“
    Diesmal reagierte Chrissy nicht. Konnte auch am Klingeln in ihrem Kopf liegen. Charon fuhr fort.
    „Aber meistens war ich es, der die Familien zerbrochen hat. Doch was bringt einen Mann dazu seine eigenen Enkelin zu entführen und zu foltern. Das interessiert mich wirklich.“
    Jetzt hielt Charon vor Chrissy an und fixierte sie wieder.
    „Kannst du es mir sagen?“
    „Nein.“
    Die Antwort war ehrlich, Chrissy wusste es nicht. Doch Charon glaubte ihr nicht.
    „Aber Christina, sollst du denn lügen.“
    „Ich lüge nicht.“
    Chrissy versuchte stark zu klingen, sie wollte ihre Angst nicht zeigen. Jedem, aber nicht diesem Kerl. Doch Charon war nicht zu Spielchen aufgelegt. Der Assassine legte wieder die Hände auf die Armlehne, nah an Chrissys Handgelenken und beugte sich vor.
    „Ich bin nett zu dir, Christina. Im Moment. Aber dir sollte bewusst sein, dass ich auch anders kann. Also?“
    „Aber ich weiß es wirklich nicht.“
    Sie bemerkte gar nicht wie er einen Schlagstock zog. Die Existenz von diesem realisierte sie erst, als er sich direkt in ihre Magengrube bohrte und einen Teil des Abendessen wieder nach oben drückte. Chrissy würgte und kniff vor Schmerz die Augen zusammen. Charon richtete sich auf. Noch immer war der Attentäter erstaunlich gelassen.
    „Du sollst mich nicht anlügen, Christina.“
    „Aber ich lüge nicht.“
    Der Schlagstock traf mit der breiten Seite direkt in ihr Gesicht und sie konnte spüren, wie ihr Wangenknochen brach. Sie keuchte auf.
    „Du hast noch eine Chance, Christina“, zischte Charon. „Dann beginnt der Spaß.“
    „Spaß?“
    Chrissy spuckte etwas Blut auf den Boden und schaute Charon fassungslos und fragend an. Der Attentäter drehte den Schlagstock in der Hand und ging vor ihr auf und ab.
    „Ich will doch nur verstehen, Christina. Ich möchte Xerxes verstehen, seine Beweggründe erkennen. So kann ich euch helfen. Also, warum ist er so hinter dir her?“
    „Ich weiß es nicht, verdammt! Ich hatte doch bis vor einigen Wochen keine Ahnung, dass er mein Großvater ist, geschweige denn was er meiner Familie angetan hat! Ich habe keine Ahnung!“
    „Die hast du wirklich nicht.“
    Wieder traf der Schlagstock ihren Körper, diesmal direkt an ihre Rippen und sie glaubte eine brechen zu spüren. Danach ließ Charon den Stock ließ, der in einer Raumecke landete, und zog etwas anderes hervor. Es war ein Messer. Ein langes Messer, in dessen Klinge sich Chrissys Gesicht spiegelte. Charon hielt die Klinge nah an ihr Gesicht heran, beugte sich selbst weit nach vorne.
    „Das ist Hades, meine Lieblingsklinge. Eine wunderschöne Waffe, nicht wahr? Sie hat schon den ein oder anderen zum Reden gebracht.“
    „Hades? Wie der Hades, griechischer Gott der Unterwelt beziehungsweise die Unterwelt selbst? Der Ort des Tantalus und des Sisyhpos?“, fragte Chrissy atemlos.
    „Erstaunlich. Dein Vater interessiert sich sehr für die griechische Mythologie, nicht wahr? Er hat dir viel beigebracht.“
    „Lass meinen Vater aus dem Spiel, Arschloch.“
    Jetzt konnte Chrissy nicht mehr an sich halten. Sie knurrte und zeigte Charon die Zähne. Doch der Assassine schwang sich unbeeindruckt zurück, drehte Hades in der Hand.
    „Meine Geduld ist nicht unendlich, Christina. Und sie wird nicht mehr, wenn du mich beleidigst.“
    Bevor Chrissy antworten konnte, wirbelte Charon herum und warf ihr einen Warb direkt ins Gesicht. Die biotische Kraft schleuderte sie nach hinten, der Stuhl kippte und schlug hart auf dem Boden auf. Schon war Charon über ihr, packte sie am Kragen, zog sie hoch und schlug ihr mehrere Male direkt mit der geballten Faust ins Gesicht. Ihre Unterlippe sprang auf, ein Zahn wurde in ihre Speiseröhre gedrückt und ihre Nase brach. Charon hielt sie am Kragen fest.
    „Jetzt sag mir was ich wissen will. Was will Xerxes von dir?“
    „Ich... ich weiß es nicht.“
    Ihre Stimme war nasal, leise und schwach. Sie spuckte wieder Blut und einen weiteren Zahn auf den Boden. Doch Charon hielt sie weiterhin fest.
    „Letzte Warnung, lüg mich nicht an.“
    „Ich lüge nicht.“
    Charon lockerte kurz den Griff um ihr Handgelenk, packte dann aber ihr Kinn und drehte ihren Kopf so, dass sie auf ihre rechte Hand sehen musste. Mit der Spitze von Hades deutete er auf ihren Ringfinger.
    „Willst du heiraten, Chrissy? Eines Tages einen netten Jungen finden und ihn heiraten?“
    'Gefunden habe ich ihn schon', fuhr es Chrissy durch den Kopf, doch sie blieb ruhig. Charon umfasste die Klinge fester und stieß sie dann nach unten. Sie drang wie Butter durch Haut, Fleisch und Knochen von Chrissys Ringfinger und trennte ihn sauber am Gelenk ab. Der Teenager schrie vor Schmerzen auf, Tränen standen in ihren Augen. Charon hielt ihr die blutige Klinge an ihre Kehle.
    „Schrei so viel du willst, dich hört niemand! Was will Xerxes von dir?!“
    Chrissy konnte nicht antworten, nur schreien. Die Schmerzen waren kaum zu ertragen. Charon hielt sie am Kragen fest, die Spitze des Messers an ihre Kehle gedrückt.
    „Du kommst hier nicht raus bis ich weiß, was ich wissen will!“

    [http://www.youtube.com/watch?v=CHtcPy29bdE]
    „Das reicht“, erklang eine feste Männerstimme von hinten.
    Charon fuhr herum und auch Chrissy wandte den Kopf. Aus der Dunkelheit kristallisierte sich eine neue Gestalt heraus. Ein Mann, gut zwei Meter groß und breitschultrig. Er trug einen langen Mantel, die Hose steckte in den Stiefeln. Mit langsamen, festen Schritte kam der Mann auf sie zu. In der linken Hand hielt er einen Pistole, in der rechten ein langes, gezacktes Messer, an dem die Spitze fehlte. Und genau dieses richtete er jetzt auf Charon.
    „Lass die Finger von meiner Nichte, Assassine.“
    „Onkel Neal“, keuchte Chrissy.
    Neal Bishop stand mitten in diesem Raum. Sein blindes Augen war wie üblich milchig, doch das noch funktionierende hatte er auf Charon gerichtet. Der Assassine richtete sich auf.
    „Der Killer von Omega, was machst du auf meinem Schiff?“
    „Du hast Hand an meine Familie gelegt. Außerdem hast du dein Schiff unbeaufsichtigt gelassen. Ein großer Fehler, mein lieber Charon. Und jetzt lass Chrissy gehen.“
    „Oder?“
    Neal grinste nur. Dabei zuckten die Narben in seinem Gesicht. Seine dunklen Haare trug er kurz, der Pony nach oben gegeelt. Er sah jünger aus als er eigentlich war. Chrissy kannte den älteren Brüder ihrer Mutter kaum, doch sie war so froh ihn zu sehen. Langsam ging er auf ihren Stuhl zu und legte ihr seine Hand väterlich auf die Schulter.
    „Lass die Kleine laufen, Charon, und ich sage dir, was du wissen willst.“
    „Ich höre.“
    „Zuerst Chrissy.“
    Mit dem Messer deutete Neal auf seine Nichte, dann wieder auf Charon. Doch der Assassine schüttelte den Kopf.
    „Erst die Infos.“
    Neal seufzte.
    „Gut. Aber wenn du noch einmal Hand an das Mädchen legst, dann schlitze ich dir die Kehle auf.“
    Die Drohung stand im Raum. Neal zog ein Stofftaschentuch aus seiner Manteltasche und legte es um Chrissys rechte Hand. Genau an die Stelle, wo ihr jetzt der Finger fehlte.
    „Xerxes will ihr Blut. Er hat mit mir und meinen Geschwistern Genexperiemente betrieben, um uns zu perfekten Menschen zu machen. Er hat uns verändert, uns zu besonderen Soldaten gemacht, doch er konnte unsere Einstellung, unsere Moral nicht ändern. Deswegen stellten wir uns gegen ihn. Nun sind wir für ihn unrein geworden, doch Chrissy...“
    Er strich seine Nichte mit seiner prankenartigen Hand sanft über den Kopf.
    „Sie ist rein, unbescholten. Und blutsverwandt mit ihm. Ideal für das, was er vorhat.“
    „Was hat er vor?“, fragte Charon.
    Neal schwieg nur und schaute Charon herausfordernd an. Wieder deutete er auf mit dem Messer auf Chrissy. Diesmal gab Charon nach. Er drückte einen Knopf auf seinem Universalwerkzeug und die Fesseln fielen von Chrissy auf. Sofort packte Neal seine Nichte und hob sie auf seinen Arm. Es war erstaunlich mit was für einer Leichtigkeit er sie hochhob und festhielt. So als wäre sie ein kleines Kind. Schützend legte er die Hände auf ihren Rücken, schaute Charon weiterhin an.
    „Er will einen Dämon beschwören. Einen uralten Dämon, älter als die Reaper und Leviathan und viel schlimmer als sie. Und jeder Dämon braucht einen Wirt.“
    Damit ließ Neal es auf sich beruhen. Er trat den Stuhl um und schaute Charon ein letztes Mal böse an.
    „Fass noch einmal ein Familienmitglied von mir an und du bist tot, Assassine.“
    Mit diesen Worten wandte sich Neal ab und verschwand in der Dunkelheit. Charon dachte über das eben Erzählte nach, doch Chrissy beschäftigten ganz andere Dinge.
    „Onkel Neal, wie kommst du hier her? “, fragte sie leise.
    „Erkläre ich dir alles auf dem Schiff, Kleines. Jetzt bringe ich dich erstmal in Sicherheit.“
    Er ging mit festen Schritten durch einige Gänge der Invisible und wurde erstaunlicherweise nicht entdeckt. Durch eine Luftschleuse betraten sie die Iron Fist. Dort war die Aufregung groß, gerade war das Verschwinden von Chrissy bekannt geworden. Sie hörten Jackson aufgeregt brüllen:
    „Das war dieser Charon, ganz sicher! Ich geh das jetzt rüber!“
    „Immer langsam mit den jungen Pferden, euer Retter in der Not ist das.“
    Die Gruppe, die im Kreis nahe der Luftschleuse stand, wirbelte herum. Neal grinste, doch Tony sah seinen großen Bruder fassungslos an.
    „Neal, aber du...“
    „Später. Kümmert euch erst um Chrissy. Und das schnell.“
    Sofort kam Jackson angerollt und nahm den Teenager auf seinen Schoß. Noel und Sam halfen ihm bei seinem Weg runter zu Klinik. Neal steckte derweil sein Messer weg, schaute dann zu Tony.
    „Und wir beide müssen uns dringend unterhalten.“
    Tony nickte nur.
    „Allerdings.“

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  2. #132
    The Queen of Scores Avatar von Vala Shepard
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    Dann direkt ran ans frische Werk und bei deiner dunklen Muskwahl ahne ich schlimmes...

    Okay, Chrissy darf die Invisible besuchen. Wer auch immer sie geholt hat, das war ein unglaubliches Manöver und dann steht, eher sitzt Chrissy Charon entgegen und das Spiel geht los. Charon ist ziemlich auf Xerxes fixiert und schreckt vor keinen Mitteln zurück. Hut ab vor "Hades", schönes detail von der Ausrüstung Charons! Und Chrissy muss leiden. Erst langsam und dann...nachdem sie sich eingesteht, das sie Jackson liebt und einen "Ehemann" gefunden hat, verliert sie einen Finger. Jetzt tut sie mir ein bisschen leid. Die arme, erst Xerxes und jetzt Charon. Die drei Stufen...sehr heftig, das Charon sie auch bei ihr anwendet. Schöner Spruch mit den Familien, du achtest auf einig gute Details aus Charons bisheriger Vergangenheit. Und Chrissy? Sie ist die Leidtragende. Obwohl sie nichts weiß wird sie gefoltert und dann...der neue Abschnitt!

    Neal! Was ein auftritt! Ein Wahnsinns Auftritt! Dieser Tier! Er rettet Chrissy und stellt sich Charon entgegen. War mir klar, das die Drohungen an Charon abprallen, er nicht darauf eingeht und dann der Deal, Chrissy für Informationen! Und wwas lese ich da? Dämon? Noel? Prophet? Da passt doch was zusammen! Das wird sehr, sehr interessant!
    Was mich allerdings wundert, Neal durch die Invisible. Entweder hatte er Glück oder Charon hat damit irgendwie gerechnet. Aber okay. Ein Geheimnis wird gelüftet, zumindest die Lösung angedeutet.
    Jackson Satz, das er rüber wollte, fand ich lustig wobei jetzt die Situation so ziemlich angespannt sein dürfte wenn die Schiffe noch nebeneinander sind.
    Noel, seine Truppe und Tony gegen Charon und fast schon "The Black Hands Elite Group", also da wird es noch krachen, vor allem weil das Bündnis naja...eingehalten wurde es. Noel kam bisher noch nicht zu schaden aber da ist Feuer!

    Wirklich spannend und vor allem, wie wird es um diesen Dämon, für mich ist es Prophet, weitergehen? Ich bin gespannt!

  3. #133
    Let's Play Macherin Avatar von Obscurefighter
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    Danke für das Feedback, Vala. Habe eine ganze Weile an diesem Kapitel gesessen, doch jetzt geht es endlich weiter. Viel Spaß allen Lesern.


    XXV


    [http://www.youtube.com/watch?v=kQDQlRCsrkI]
    Die Maschinen dröhnten laut und das Geräusch füllte den gesamten Raum aus. Neals Feuerzeug flackerte auf, als er es anzündete und an seine Zigarette hielt.
    „Das ist ein Nichtraucherschiff“, warf Tony ein, der an der Wand hinter seinem Bruder lehnte.
    Die schon entzündete Zigarette im Mund wandte Neal sich zu Tony um und schaute fast schon anklagend.
    „Du bist auf einem Söldenerschiff, wo man nicht rauchen darf. Was für ein Saftladen.“
    Aber er warf die Zigarette auf den Boden und zerdrückte sie unter seinen massigen Stiefeln. Tony seufzte nur und schüttelte den Kopf.
    „Also, Neal, was machst du hier? Ich dachte, du bist auf Omega und machst da... ja, was eigentlich?“
    „Ich bin der Killer von Omega, kleiner Bruder.“
    „Tolle Antwort.“
    Neal zuckte nur mit den Schultern und sah fast schon entschuldigend drein. Tony winkte ab und schwang sich von der Wand weg.
    „Dann sag mir aber trotzdem was du hier machst.“
    „Wo soll ich anfangen? Nachdem Xerxes das Afterlife angegriffen hat, habe ich mich mit Aria zusammengesetzt. Sie erzählte mir von der Tochter des Unterweltbosses und einem Söldner, dessen Beschreibung sehr gut auf dich passte. Ich wollte einfach wissen ob du da mit drinsteckst, also bin zu Joan gegangen.“
    „Was hat er damit zu tun?“
    Neal begann auf und ab zu gehen, seine Stiefel erzeugten ein metallisches Geräusch auf dem Boden. Tony folgte ihm mit seinem Blick.
    „Glaubst du im Ernst, dass du deiner Familie entkommen kannst, Kleiner? Wir haben dich im Auge behalten, die ganze Zeit. Wir wussten, was du tust und wollte nur sichergehen, dass du nichts passiert. Joan erzählte mir auf jeden Fall, dass du auf ein Söldnerschiff geflüchtet wärst. Ich habe mich schlau gemacht und euch so auf Elysium gefunden.“
    „Moment.“
    Tony hob die Hände und trat einen Schritt auf seinen Bruder zu.
    „Du warst auf Elysium?“
    Neal nickte nur.
    „Jep. Habe nur aus der Ferne gesehen, wie du dich mit diesem Attentäter unterhalten hast und nichts gutes geahnt. Also habe ich mich auf sein Schiff geschlichen und tada, hier bin ich.“
    Neal breitete weit die Arme aus, doch Tony konnte das alles immer noch nicht wirklich begreifen. Ein Zittern jagte durch seinen Körper und er fuhr sich mit der rechten Hand über den Kopf. Neal zog sein Messer heraus und drehte es in der Hand.
    „Also, was hast jetzt vor?“, fragte Tony seinen älteren Bruder.
    Neal dachte nach, deutete dann mit der abgebrochenen Spitze seines Messers auf Tonys Brust.
    „Das hier ist deine Mission, oder? Dann sag an, Kleiner, wie lautet dein Plan?“
    „Äh... Plan?“
    Neal seufzte nur, nahm das Messer wieder nach unten und schüttelte den Kopf.
    „Du willst gegen Xerxes und all seine Irren antreten und hast nicht einmal einen Plan. Oh man.“
    Er rieb sich genervt den Nasenrücken, doch Tony schob beleidigt die Unterlippe vor. Schnell reimte er sich in seinem Kopf einen Plan zusammen.
    „Also, wir werden in der Nähe des Burg auf Pakasch landen und uns von dort in Gruppe zur Burg begeben. Vor Ort sehen wir dann was Sache ist.“
    „Tolle Antwort“, meinte Neal sarkastisch.
    „Hast du einen besseren Plan?“, hakte Tony nach.
    „Was ist mit diesem Attentäter, diesem Charon? Du kannst mir nicht erzählen, dass du ihm vertraust.“
    Tony lachte spöttisch auf, doch Neal sah den Ärger in den Augen seines kleinen Bruders. Er wollte etwas sagen, doch Tony winkte ab.
    „Um den kümmere ich mich.“
    „Ja, so siehst du aus.“
    Neal konnte es sich verkneifen, er musste mit dem Kopf schütteln. Da erklang Jacksons Stimme durch den Bordfunk.
    „Meine Dame und Herren, wir erreichen in Kürze Pakasch, sie haben dort Anschluss an eine alte Burg und einen Kampf gegen einen fiesen Irren. Söldner-Airlines bedanken sich für Ihren Flug und wünschen ihn noch einen schöne Tag.“
    „Den Humor hat er nicht von seinem Vater, der hatten keinen“, meinte Neal, den Blick zum Lautsprecher gerichtet.
    „Mark war nicht sein Vater. Nicht wirklich.“
    „Tony, jeder Mann, der sich liebevoll um ein Kind kümmert, es großzieht, es umsorgt und sein Leben für seine Sicherheit gibt, der ist ein Vater.“
    Tony war erstaunt. Solche Worte war er von Neal nicht gewohnt.
    „Ja, du hast sicher Recht.“
    Neal schien ihn gar nicht zu hören, er blickte noch immer den Lautsprecher an, schien in Gedanken ganz woanders zu sein. Tony lehnte sich an die Wand an und beobachtete seinen Bruder eine Weile. Schließlich entschied es sich ihm die Frage zu stellen, die ihn schon du ganze Zeit beschäftigte.
    „Neal, du wolltest doch dem Geheimnis unserer Familie auf die Schliche kommen. Und, bist du?“
    Neal wandte sich wieder zu Tony, die Augenbraue fast schon ärgerlich zusammengezogen. Er nickte ernst.
    „Ja, aber es wird dir nicht gefallen.“
    „Sag schon, ich kann damit leben.“
    „Wirklich?“
    Tony verdrehte die Augen und nickte. Neal schnippte mit den Fingern.
    „Okay. Unser Vater ist in seiner Jugend sie wie es scheint über einen uralten Text eines Protheaner gestolpert. Der Protheaner beschrieb eine Art Dämon, der von ihm Besitz ergriffen hat. Ein Dämon, stärker als die Reaper, der sich jetzt seinen Weg in unsere Welt bahnen wollte.“
    „Dämon?“
    Tony war verwirrt, doch Neal nickte nur. Fast schon nervös spielte er mit seinem Messer herum.
    „Meinen Quellen nach hat er sich seine ganze Jugend damit beschäftigt und war zum Schluss der Ansicht, dass dieser Dämon ihm Macht geben kann. Macht im Austausch gegen einen Weg in unsere Welt. Er scharrte Anhänger um sich, stellte sich als Auserwählten da, als großer Meister und versprach ihnen eine bessere Welt.“
    „Spinner“, murmelte Tony verächtlich, Neal nickte nur.
    „Aber sie hören auf ihn. Und jetzt kommen wir ins Spiel. Er braucht ein Gefäß für diesen Dämon und wollte dieses aus seinen eigenen Reihen holen. Im Klartext, er wollte den Dämon in einen von uns stecken. Dafür spielte er mit unseren Genen rum, wollte aus uns Supermenschen machen. Zum Glück konnte er unseren Charakter nicht ändern und daher haben wir uns irgendwann gegen ihn gestellt.“
    „Und, dieser Dämon?“
    Neal zuckte mit den Schultern.
    „Habe nichts über ihn, aber dieses Vieh ist echt gefährlich.“
    Tony kratzte sich nachdenklich am Kinn.
    „Er hat also nur aus Machtgier einen Pakt mit dem Teufel geschlossen.“
    „Kurz gesagt, ja.“
    „Was für ein Arsch.“
    Neal lachte auf.
    „Das kannst du laut sagen.“

    [http://www.youtube.com/watch?v=Xi6ckpNbcHk]
    Die Tür zum Maschinenraum öffnete sich und Sara steckte den Kopf hinein. Sie schaute von Tony zu Neal und wieder zurück.
    „Kommt schnell hoch, das müsst ihr euch ansehen.“
    Die Brüder schauten sich skeptisch an, folgten Sara dann aber.
    Der Rest des Team fanden sie in der Luftschleuse stehend vor. Die Tür nach draußen war geöffnet, sie hatten den Luftraum von Pakasch erreicht. Unter ihnen war die Invisible im Landeanflug, doch alle schauten nach unten. Die Oberfläche von Pakasch war gut zu erkennen. Unter ihnen breitete sich eine weite, grüne Wiese mit einigen Ruinen aus. In der Ferne stand eine Burg auf einem Hügel. Das war also ihr Ziel.
    „Worauf warten wir?“, fragte Tony und schaute zu Takasch.
    Der Kroganer deutete mit seiner Schrotflinte auf die Invisible.
    „Wir warten, bis der Attentäter und seine Freund gelandet sind und die Lage ausgecheckt haben. Danach gehen wir runter und besprechen wer zur Burg geht.“
    „Das sollten Noel und ich übernehmen“, schlug Tony vor.
    Sam hob sofort protestierend die Hand.
    „Moment, ich komme mit, dass das klar ist.“
    „Ich auch“, warf Sara ein.
    Tony seufzte und wollte schon etwas erwidern, da mischte sich Chrissy ein.
    „Ich bleibe auch nicht hier, Onkel Tony. Und Jackson will auch mit.“
    „Nein, ihr beide nicht. Ihr seit Kinder und ich bin für euch verantwortlich.“
    Neal schwieg und schaute wieder nach unten. Dort war die Invisible gerade gelandet, die Türen öffneten sich.

    [http://www.youtube.com/watch?v=XZ6C2kT12Lk]
    Charon hatte alles mit dem Team abgesprochen. Der Assassine würde hier aussteigen, um den Schein zu wahren, dass sie landen würden. Doch sobald die Iron Fist gelandet war, würde das Team mit den Jägern und den Shutteln zur Burg fliegen und sich dort Xerxes verzuknöpfen. Der Assassine stand auf der grüne Wiese und schaute sich um, als Charon ein Geräusch an der Seite vernahm. Charon wirbelte herum und blickte auf Amalia, die lächelte und eine Pistole am Finger baumeln ließ.
    „So sieht man sich wieder, Attentäter.“
    „Es heißt Assassine.“
    „Wo auch immer.“
    Amalia schnippte mit den Fingern. Sofort sprangen mehrere Trupps von in weiß gekleideten Soldaten hervor und ein blauer Schein erschien um die Invisible. Charon blickte wieder zu Amalia, die nur grinste.
    „Stasisfeld. Wir hatten zwar eigentlich mit dem Söldnerschiff gerechnet, aber du bist auch in Ordnung. Dich will mein Boss auch tot sehen.“
    Sie griff zu ihrer zweiten Pistole, doch Charon lächelte nur unter der Maske und zog sein Schwert aus der Rückenhalterung.
    „Du kannst es gerne versuchen.“
    Charon warf einen letzten Blick auf die Invisible, doch das Team war zum Warten verurteilt. Die Stase hielt die Türen zu und Charon stand alleine draußen. Der Assassine schaute wieder zu Amalia, richtete dann langsam die Spitze des Schwertes auf sie.
    „Komm her, wenn du dich traust.“

    [http://www.youtube.com/watch?v=dua5p9oXggw]
    Auf der Iron Fist sah Neal, wie Amalia Charon mit ihren Truppen umzingelte und das Schiff des Assassinen unter Stase setzte.
    „Da solltet ihr nicht landen“, meinte er an Takasch gewandt.
    Der Kroganer nickte, doch Tony registrierte, wie sein älterer Bruder an den Rand der Luftschleuse trat.
    „Neal, was hast du vor?“, fragte Tony besorgt.
    Neal drehte sich um und grinste nur. Er zog sich die Augenklappe von seinem blinden Auge und reichte sie seinem Bruder.
    „Pass darauf auf, bis ich wieder da. Ist ein Geschenk von Mila.“
    „Aber Neal, was hast du....“
    „Ein Bündnis mit einem Assassinen einzugehen ist dumm, aber im Gegensatz zu ihm wissen wir, dass Verbündete sich helfen.“
    Er tippte sich an den nicht vorhandenen Hut und sprang dann mit einem Salto rückwärts nach unten. Die Gruppe eilten an den Rand, sah, wie Neal in einer Baumkrone landete und von dort zu Charon sprang.
    Der Assassine schaute nur kurz zur Seite und war erstaunt, als der Killer von Omega neben ihm stand und sein Messer zog.
    „Was willst du hier, Killer?“
    „Dir etwas unter die Arme greifen, Assassine.“
    Neal Bishop grinste nur breit. Charon wusste, dass Hilfe in diesem Fall angebracht war. Der Assassine war gut, aber mit einer Masse von schwerbewaffneten Gegner würde auch er Schwierigkeiten bekommen. Also nickte Charon Neal zu.
    „Gut, aber die Frau gehört mir.“
    „Kannst du gerne haben, Assassine. Ich begnüge mich mit dem Kleinscheiß.“

    [http://www.youtube.com/watch?v=ASj81daun5Q]
    In der Luftschleuse der Iron Fist stand der Rest der Gruppe noch immer nahe an der Kante, als Takasch über Funk einen Befehl an Jackson ins Cockpit weitergab.
    „Flieg uns so nahe wie möglich an die Burg heran.“
    Tony wollte etwas dagegen sagen, doch dann glitt sein Blick nach unten, zu Neal. Sein großer Bruder stand dort, das Messer in der einen, die Pistole in der anderen Hand. Die Körpersprache sagte eines ganz klar: Er hatte alles im Griff. Tony sah wieder zu Takasch und nickte nur. Der Kroganer lächelte kurz. Tony lehnte sich an den Rand der Lufschleuse, als jemand seine Hand griff. Sara stand neben ihm und schaute mit ernster Miene in Richtung Burg. An der anderen Seite der Luftschleuse standen Noel und Sam nebeneinander, Noel hatte die Arme vor der Brust verschränkt und Sam ihre Hände die Hüfte gestemmt. Seine Nichte, Chrissy, stand im Türrahmen und jetzt war auch Jackson neben ihr. Beide sahen nicht mehr aus wie Kinder, sondern wie Erwachsene. Tony wandte seinen Blick wieder in Richtung der Burg.
    "Hier wird es enden", sagte er. "Ein für alle Mal. Wir werden die letzte Bedrohung für die Menschheit, für alle freien Völker anschalten, entgültig vernichten. Xerxes, wir kommen!"
    Die anderen stimmten mit lautem Gebrüllt mit ein und die Iron Fist näherte sich der Burg immer weiter.

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  4. #134
    The Queen of Scores Avatar von Vala Shepard
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    o.O O.o O.O *-*
    Aha, endlich geht es auch hier weiter und ich musste zweimal schauen ob hier Himmel Auf stand oder Widerstand. Und ran ans Werk! *-*
    Okay, das Lied, VOLLTREFFER! Darunter kann nur was dramatisches kommen! Ich hab direkt eine Gänsehaut bekommen bevor ich überhaupt den Text gelesen hatte.
    Neal und Tony. Das wird spannend. Das hier fand ich genial:
    „Du bist auf einem Söldenerschiff, wo man nicht rauchen darf. Was für ein Saftladen.“ <<<<
    Aber okay, Tony wurde die ganze Zeit beobachtet. Neal und auch die anderen überwachten tony und das gefällt ihm wohl gar nicht. Interessant und nachdem NEal alles offenbart, fragt er Tony nach einem Plan und Tony? Der wirkt völlig planlos
    Tony enthüllt seinen "Plan" und auch Charon wird erwähnt aber Neal deutet wohl an, das Tony nicht die Klasse von Charon ist (Und Neal wahrscheinlich auch besser als Tony). Dann kommt wieder Prophet, der Leviathan als Dämon ins Gespräch und man weiß nun, woher Xerxes diese Informationen hatte. Interessant.
    "Söldner Airline" von Jackson fand ich auch sehr lustig. Und Martin war nicht der richtige Vater von Jackson? Ich ahne was!
    Ab zum nächsten Abschnitt!

    Okay, da ist diue Gruppe am Ziel angelangt und während die Iron Fist noch abwartet, fliegt die Invisible auf den Planten. Takesch ahnt irgendwas und deutet auf die Invisible und Tony, Noel, Sam und Sara wollen dann runter. Irgendwas wird da unten warten, ob es Xerxes mit Schergen ist? Oder Charon und Co? Die Gruppe sollte aufpassen...

    Ab zum nächsten Abschnitt:
    Angel of Darkness, Charon`s Theme. Für wen wird dieses Theme nun Action bedeuten? Oder eher harte Schläge und blaue Flecken? Okay, Amalia. Ohha, durch Stase ein ganzes Schiff festhalten? Respekt. Das hier war köstlich:
    „So sieht man sich wieder, Attentäter.“
    „Es heißt Assassine.“
    Ich sehe schon was...Amalia vs Charon...gleich weiter.

    Okay, Neal hilft Charon? Ich bin überrascht denn Charon lässt sich eigentlich nie von Fremden helfen esseidenn, er wird ihn hintergehen. Neal denkt noch an das Angebot "Verbündete" dabei hat er schonmal einen Fehler gemacht, an Bord der Invisible geschlichen, normalßerweiße würde Charon ihn nicht so vorbeikommen lassen. Dann Amalia und Truppen gegen einen Assassinen und einen Hardcore Soldaten...spannend!

    Okay...okay...geht es jetzt auf das finish zu? Alles deutet darauf an. Ein Ort des letzten Aktes, alle Akteure da, sowohl Bösewichte (Xerxes, Amalia, anscheinend auch Prophet und Charon) und die Helden (Noel, Sam, Tony, Sara und alle anderen). Es scheint auf jeden Fall auf ein gigantisches Highlight zuzugehen. Und hier...Cliffhanger...gemein! Jetzt heißt es warten.

    Das Kapitel war nach "Der Widerstand" wieder einmal was frisches. Aktion, Gespräche und alles deutet auf einen gigantischen Kampf hin. Hut ab vor der Musikwahl! Die war klasse! Mehr kann ich dazu nicht sagen, einfach klasse. Bemerkungen wegen kleiner Tippfehler sind hier unnütz da sie fast gar nicht meinen Lesefluß störten! Wunderbares Kapitel!

  5. #135
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    Habe ein wenig den Anschluss verloren, und will mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen Valas Analyse ist sehr treffend und ich kann dem nichts hinzufügen, ganz großes Kino.

  6. #136
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    Wieder etwas länger Pause, jetzt geht es weiter. Und natürlich auch wieder mal danke für das Feedback an Vala und Hochdrache.


    [http://www.youtube.com/watch?v=5RiXNPrxRY4]
    Amalia warf sich nach hinten weg und wich so einem Angriff von Charons Schwert aus. Sie warf die Füße nach oben, doch Charon sprang zurück und stieß das Schwert nach vorne. Es streifte die Rüstung und zerriss den weißen Stoff. Amalia knurrte.
    „Der war teuer, Arschloch.“
    Charon lachte auf und holte mit dem Schwert auch, doch Amalia steckte eine ihrer Pistolen ein und blockte den Schlag mit dem Omniblade ab. Sie schlug das Schwert zur Seite, drehte sich elegant um die eigene Achse und stand neben Charon. Der Assassine wirbelte herum und sprang zurück, sodass er einem Kämpfer der Reinen Art auf den Schultern landete. Der Mann schlug nach Charon, doch dieser stieß sich an dem Mann ab und sprang nach hinten. Der Kämpfer landete direkt in Amalia Omniblade. Wütend riss diese ihre Waffe aus dem Sterbenden.
    „Weg von mir“, knurrte sie und griff wieder Charon an.
    Der Assassine sprang an einen der umstehenden Bäume und flog über Amalia hinweg. Charon landete in der Nähe von Neal, ließ an beiden Armen die versteckten Klingen herausfahren und erstach zwei Männer. Kurz erhaschte Charon einen Blick auf den kämpfenden ehemaligen Agenten der Allianz.
    Neal stand auf einigen Leichen, das kroganische Kampfmesser mit der abgebrochenen Klinge in der Hand. Er zwang seine Gegner zum Nahkampf, indem er unter den Schüssen hinwegtauchte und vor seinen Gegnern wieder nach oben schnellte. Mit dem Messer schlitzte er gerade einem Soldaten die Kehle auf, in einer Drehung packte er einen zweiten und brach ihm das Genick, um die leblose Leiche dann gegen zwei seiner Kameraden zu werfen.
    „IST... DAS... ALLES?!“, brüllte Neal.
    Er teilte Faustschläge aus, die Kiefer brachen, und Tritte, durch die Magenwände und die ein oder andere Milz rissen. Wer auf den Boden fiel, wurde von ihm nicht weiter beachtet.
    „Hey, Attentäter, hier spielt die Musik.“
    Instinktiv duckte Charon sich unter einer Attacke von Amalia hinweg, wirbelte herum und holte mit dem Schwert aus. Die Assassine sprang zurück, landete dabei auf ihren Händen und aus ihren Stiefeln fuhren Pistolen heraus.
    „Es heißt Assassine“, meinte Charon kalt und griff nach seinem Tomahawk.
    Amalia landete auf den Füßen, die Pistolen richteten sich nach vorne aus. Die Assassine lächelte nur.
    „Oh, wie klar das war. Ein Auslaufmodell wie du steht auf Auslaufmodelle von Waffen.“
    Charon sagte nichts, sondern griff an. Amalia sprang über den Assassinen hinweg und zielte mit ihren Pistolen auf ihn, doch Charon warf schneller und die Assassine spürte für wenige Sekunden den kalten Stahl des Schwertes an ihrer Kehle. Sie warf sich nach hinten und tauchte unter der Klinge hinweg, doch Charon rammte ihr Tomahawk in den Rücken. Rot tropfte das Blut auf den Boden. Amalia stolperte etwas zurück, knurrte leise.
    „Das wirst du bereuen, Attentäter.“
    „Assassine, zum letzten Mal.“
    „Pah. Die Assassinen sind ausgestorben, nein, ausgerottet.“
    „Und was bist dann du?“
    „Eine Dienerin des Herrn.“
    Amalias Augen funkeln irre auf und sie schoss mit ihren Pistolen auf Charon. Die Rüstung des Assassinen schluckte viele von ihnen, doch eine erwischte eine schlechter gepanzerte Stelle und riss Charon im Sprung eine Fleischwunde in die Schulter. Dadurch, dass das Gesicht verdeckte war, konnte man nicht sehen, ob Charon die Miene verzog. Wenn der Assassine Schmerzen hatte, dann ließ er es sich nicht anmerken. Stattdessen griff Charon Amalia wieder an. Diesmal wich sie dem Tomahawk aus, doch das Schwert zerriss den Stoff, der an der Hüfte nach unten hing. Einige weiße Fetzen landeten auf dem Boden.
    Neben ihm rammte Neal einem Kämpfer gerade das Messer durch das Auge in den Schädel, doch er erkannte die Übermacht und wusste, er und Charon waren dieser einfach nicht gewachsen. Er packte sich an das Funkgerät in seinem rechten Ohr.
    „Frequenz Doppel B, ich wiederhole den Hilferuf von eben. Bitte, ihr müsst sofort kommen, die nehmen uns auseinander und dann ist alles verloren.“

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    [http://www.youtube.com/watch?v=fYM2TxNRrP8]
    Die Iron Fist hatte die alte Burg erreicht. Sie hatte wirklich Ähnlichkeit mit einer mittelalterlichen Burg. Vor dem großen Tor standen mehrere Kämpfer von Xerxes. Tony trat an den Rand der Klappe heran.
    „Sind nicht allzu viele, mit denen sollten wir fertig werden.“
    „Ich kann hier nicht landen“, erklärte Harto über den Funk. „Ihr werdet abspringen müssen.“
    „Abspringen?“, fragte Jackson ungläubig. „Du willst mich verarschen.“
    „Keineswegs. Auf den Türmen sind überall Gegner, die nehmen das Schiff sofort unter Beschuss, wenn ich zu weit runter gehe. Ich kann nur für kurze Zeit auf eine Höhe sinken, von der aus ihr gefahrlos springen könnt.“
    „Wir haben wohl keine Wahl“, meinte Noel.
    Beim Anblick der alten Blick durchfuhr ihn ein ungutes Gefühl. Er hatte düstere Erinnerungen an diesen Ort. Viel düsterer, als die meisten hier ahnten. Harto senkte das Schiff langsam ab, Tony wandte sich in der Zeit an Takasch.
    „Und was hast du vor?“
    Der Kroganer grinste und holte seine Schrotflinte heraus.
    „Ihr springt ab und rennt in die Burg. Um die Knalltüten hier draußen kümmern die Jungs und ich uns. Klar?“
    „Verstanden.“
    Tony lächelte. Das Tor kam immer näher, langsam erklangen Rufe von den Kämpfern am Boden. Tony zückte seine Pistole, zielte auf einen der Männer und drückte ab. Er konnte regelrecht sehen, wie dem Mann der Kopf explodierte.
    „Wir rennen durch das Tor einfach rein“, erklärte Tony den anderen. Die nickten, doch Jackson wirkte etwas nervös. Er krallte die Hände in den Rollstuhl.
    „Willst du aussteigen?“, fragte Tony seinen Neffen.
    Der lachte auf.
    „Das vergiss mal schön, Onkelchen.“
    „Na gut. Aber dann heul nachher nicht rum.“

    [http://www.youtube.com/watch?v=IiGTDrxDLLI]
    Mit diesem Satz sprang Tony nach unten. Er landete direkt auf einem der Männer und riss ihn zu Boden. Ohne Rücksicht schoss er ihm in den Kopf. Noel folgte dem Söldner, lief aber geduckt auf das Tor zu. Sara sprang danach nach unten, landete hinter Tony. Der erschoss gerade Kämpfer von Xerxes.
    „Komm!“, rief Sara in seine Richtung.
    Sam fing ihren Sprung mit etwas Biotik ab und landete näher am Tor. Chrissy und Jackson sprangen gleichzeitig ab. Jacksons Rollstuhl landete auf den Rädern und ein Ruck fuhr durch seinen Körper. Er keuchte auf, folgte Chrissy aber dann durch den Kugelhagel auf das Tor zu. Hinter ihnen bebte die Erde. Ein sicheres Zeichen dafür, dass Takasch gelandet war.
    „Los, mein Krant, zeigt diesen Wichsern aus welchem Holz wir geschnitzt sind.“
    Von den Sechs sah keiner zurück, sie rannte genau auf das Tor zu. Eine große Holztür versperrte ihnen den Weg.
    „Verdammt!“, fluchte Noel und trat gegen das Holz.
    Sara rüttelte an dem alten Metallgriff, ein Ring, doch nichts passierte.
    „Fest verriegelt. Was nun?“
    „Geht mal zur Seite.“
    Tony schob die anderen von der Tür weg. Er musterte das Holz, verlagerte dann sein Gewicht nach hinten und trat zu. Er durchstieß das alte Holz und schaffte ein Loch. Mit einigen Tritten mehr vergrößerte er es, sodass einer nach dem anderen die Burg betreten konnte. Selbst für Jackson und seinen Rollstuhl war das Loch groß genug.

    [http://www.youtube.com/watch?v=RkZkekS8NQU]
    Es war totenstill, die alte Tür schluckte sämtliche Geräusche von draußen. Sie standen im großen Eingangsbereich, eine breite Treppe führte weiter nach oben. An der Decke hing ein großer Kronleuchter.
    „Wahnsinn“, hauchte Chrissy und drehte sich im Kreis um die eigene Achse.
    „Wer auch immer das gebaut hat, er hatte exakte und gute Kenntnisse über den Baustil des Mittelalters auf der Erde“, meinte Noel nur und ging auf die Treppe zu.
    „Wir sollten uns genau umsehen.“
    „Einen möglichst großen Raum sollten wir suchen“, warf Tony ein.
    Seine Freunde schauten ihn fragend an. Er verschränkte die Arme vor der Brust und erklärte.
    „Neal meinte, dass Xerxes irgendein Ritual vorhat und dafür wird er einen möglichst großen Raum brauchen.“
    „In alten Burgen gibt es nur einen“, schlussfolgerte Chrissy. „Den Thronsaal. Wenn ich mich richtig an das erinnere, was mein Vater mir erzählt hat, dann ist der meistens in der Mitte der Burg.“
    „Nichts wie hin.“
    Tony rannte vorneweg die alte Steintreppe nach oben, die anderen folgten.
    „Hey, Leute!“, rief Jackson.
    Auf der Treppe blieb die Gruppe stehen und wandte sich um. Jackson stand am Fuß der Treppe und schaute hilflos nach oben. Sofort rannte Noel und Chrissy nach unten. Jeder von ihnen packte den Rollstuhl an einer Seite, gemeinsam hoben sie ihn an und trugen ihn die Stufen hinauf. Oben angekommen lächelte Jackson beide dankbar an.
    „Danke, Leute. Manchmal... ach.“
    Er winkte ab und folgte zusammen mit Noel und Chrissy Tony und den beiden anderen in den großen Thronsaal. Er war fast leergeräumt, an der Wand stand ein großer Thron aus Stein. Die Wände waren verziert, in der Mitte lag ein alter, sehr verblasster Teppich. Doch von Xerxes und seinen Leuten fehlte jede Spur.
    „Seltsam“, murmelte Tony und blickte sich suchend um.
    Sara rief ihr Universalwerkzeug auf und stieß ein erstauntes 'Oh' aus.
    „Was ist?“, fragte Jackson.
    „Ich habe gerade eine Nachricht von jemandem unbekannten erhalten. Kein Text, nur ein Plan dieser Burg. So wie es scheint ist dieser Raum wirklich der größte.“
    „Aber wo ist Xerxes?“
    Sam breitete die Arme aus und schaute die anderen fragend an. Noel hatte sich etwas zurückgezogen und blickte sich um. Bilder schossen vor seinem inneren Auge vorbei, Bilder, die von der Burg stammten. Er sah einen Raum, der größer war als dieser. Und eine alte Steintreppe, die einen engen Gang nach unten führte.
    „Hier...“, fing er an. Sofort schaute alle zu ihm. Er hob den Kopf und eine Haarsträhne fiel ihm quer über das rechte Auge.
    „Hier ist noch ein anderer Raum. Ein größerer Raum. Wir... müssen eine Steintreppe nach unten.“
    „Woher weißt du das?“, fragte Sam erstaunt.
    Noel schluckte nur, winkte dann aber ab. Chrissy nickte nur und schnippte dann mit den Fingern.
    „Ein Geheimgang. Dad hat erzählt, dass alte Burgen früher viele Geheimgänge hatten. Im Falle einer Belagerung konnte die Königsfamilie dann schnell flüchten. Vielleicht gibt es hier auch so etwas.“
    „Wo soll solch ein Gang denn sein?“
    Sara wirkte skeptisch, doch Chrissy zuckte nur mit den Schultern.
    „Keine Ahnung. Oft waren sie durch einen speziellen Mechanismus gesichert. Ein Buch in einem Regal, das man herausziehen oder eindrücken mussten. Oder ein Kerzenständer, an dem man ziehen musste. Oder auch ein Backstein im Mauerwerk, den man eindrücken konnte.“
    Tony klatschte in die Hände.
    „Gut, suchen wir danach. Wir grasen das ganze Schloss ab und wer so einen Gang findet, der schreit. Alles klar?“
    „Klar!“, riefen alle im Chor.

    ------------------------------------------------------------------------------

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  7. #137
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    Wie gewohnt gibt es das direkte Feedback ^^

    Charons Kampf Theme, Neal, Amalia und der Attentäter selber. Es sprüht vor Action, Toten und Kämpfen! Amalia ist Charon fast ebenbürtig, kann aber dann doch nicht mithalten und Neal? Er ist ein gott verdammten Tank! Der zerhaut alles was in seine Reichweite kommt! DIe Musik gibt die Würze für das phänomenale Kopfkino bei dieser Szene und es gibt Wunden und böse Wörter. Amalia macht große Worte, hoffe, sie und Charon werden kein Paar
    Klasse Abschnitt! Ab zum nächsten!

    Okay, Szenenwechsel zum Noel Tony und Co. Sie haben ihr Ziel fast erreicht und auch Xerxes ist schon dort, so macht es den Anschein. Die Gruppe soll abgeworfen werden und da hat Jackson ja echt die A-Karte Kroganer, Schrotflinten ...Knalltüten...das wird lustig Und dann geht es wohl los und ich ahne eine weitere Konfrontation mit großen Auswirkungen...Okay, keiner schaut nach hinten, alle nach vorne und die Gruppe geht nach etwas Schnetzelei zum Ziel. Der Trick von Tony ist nice und dann...nach der kurzen aber heldenhaften Aktion geht die Gruppe in die Burg...ich ahne übele Sachen...

    Okay, sie haben die Burg erreicht und es wirkt wie im Mittelalter, schönes detail und dann wird überlegt, was und wie vorkommen kann. Geheimsaal, Xerxes, Ritual. Irgendwie alles zwar spannend, aber keine wirklichen Ergebnisse. Du lässt den leser im Dunkeln. Und schwupps, endet das Kapitel -.-

    Also Musikwahl, Szenario hat mit sehr gut gefallen. Es gibt gleich zwei Handlungsorte, einer mit Charon, Neal und Amalia, der zweite ist der Haupthandlungsort mit Noel und Co. Wie wird das nur weitergehen? Ich bin gespannt darauf. Es geht wohl auf das Finale zu...leider ...Also ich war begeistert von dem Kapitel

  8. #138
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    Das Finale rückt näher, doch wir werfen erst einen Blick nach draußen. Danke an Vala für das große Feedback.


    [http://www.youtube.com/watch?v=rnM6bmZ5_nA]
    Neal packte einen Kämpfer seitlich am Kopf und drehte diesen so, dass das Genick des Mannes brach. Mit einem Tritt beförderte er eine Frau zu Boden, einem dritten Kämpfer rammte er das Messer durch die Brust genau ins Herz. Danach stieß er den Toten einfach von sich weg und sah sich um. Wer von Xerxes' Kämpfern nicht tot war, der war gerade dabei zu flüchten. Doch Gegner waren keine mehr da. Neal atmete tief durch, sein Herz raste. Er ließ seinen Blick über die Toten streifen, da hörte er ein Geräusch hinter sich. Sofort umfasste er das Messer fester, riss es hoch und wirbelte herum. Seine Instinkte hatte ihn nicht getäuscht, Charon griff an. Das Tomahawk prallte auf der gezackten Messerklinge auf und der Killer von Omega blickte den Attentäter wütend an.
    „Ich wusste es. Leute wie dir kann man nicht vertrauen.“
    „Jeder ist sich selbst der nächste, Neal. Das solltest gerade du am besten wissen.“
    Mit einem Tritt wollte Neal Charon von sich wegbringen, doch der sprang zurück und zückte sein Schwert. Amalia lag hinter ihm auf dem Boden, sie stellte momentan keine Gefahr mehr da. Neal fing eine weitere Attacke mit seinem Messer ab und rollte sich zur Seite ab. Zum Glück hatte er sein blindes Auge vor einigen Jahren aufrüsten lassen. Jetzt konnte er damit nicht nur wieder sehen, er konnte auch die Umgebung analysieren und Schwachstellen in der Panzerung seines Feindes ausfindig machen. Doch bei Charon versagte diese Technik leider.
    Flink brachte Neal seine Füße nach oben und trat einen Schwerthieb von Charon zur Seite, hatte aber im selber Moment den Griff des Tomahawks im Gesicht. Mit blutiger Oberlippe stolperte er zurück.
    „Du bist ein Riesenfeigling, Charon. Läuft hier maskiert und mit Decknamen herum und jeden, der dein Gesicht kennst, tötest du einfach.“
    „Was unterscheidet uns da?“
    Charon griff wieder an, diesmal landete Neal einen Treffen. Seine Faust schlug unter die Kapuze und er glaubte einen Wangenknochen getroffen zu haben. Doch Charon wirbelte hinter ihn und wollte das Schwert zu einem vernichtenden Schlag in Position bringen. Neal rollte sich nach vorne ab, drehte sich auf den Boden und warf sein Messer. Es blieb in der Beinpanzerung des Attentäters stecken.
    „Nur ein Idiot wirft seine einzige Waffe weg“, höhnte Charon.
    Doch Neal grinste nur.
    „Wer sagt, das es meine einzige Waffe war.“
    Geduckt stürmte er nach vorne und packte den überraschten Charon, beide landeten auf dem Boden. Sofort zog Neal Charon das Messer aus der Panzerung und wollte es in die Nähe der Kehle des Attentäters bringen, doch der stieß ihn von sich weg und nur durch eine seitliche Rolle entkam Neal einem tödlichen Hieb mit dem Tomahawk. Er lag auf dem Bauch und wollte sich wieder hochstemmen, doch er kam gerade mal auf die Knie. Als er wieder aufstehen wollte, spürte er kaltes Metall an seinem Hals und hielt inne.

    [http://www.youtube.com/watch?v=HS4ouTfRu88]
    „Schach und Matt, Killer von Omega“, grollte Charon.
    Neal war ein Krieger und er wusste, wann er verloren hatte. Also warf er sein Messer vor sich in den Sand und stieß einen tiefen Seufzer aus. Hinter ihm stieß Charon ein heiseres Lachen aus. Neal krallte die Hände in seine Oberschenkel und senkte kurz den Kopf.
    „Neal, du musst das nicht machen.“
    „Es ist mein letzter Auftrag. Mein allerletzter, versprochen.“
    „Bitte, komm wieder. Ich... ich kann das nicht ohne dich.“
    „Nein, nicht so. Nicht so.“
    Neal knurrte, krallte seine Hand in die Erde unter ihm und warf sich zur Seite. Im richtigen Moment ließ er den Dreck los und warf ihn Charon direkt ins Gesicht. Er hörte den Attentäter vor Wut zischend die Luft einziehen. Jetzt lag Neal auf dem Rücken, streckte die rechte Hand nach hinten aus und packte sein Messer.
    „Glaubst du wirklich, dass ich so einfach aufgebe?“
    „Du hättest es besser tun sollen. Du kannst deine Lieben nicht vor mir schützen. Niemand kann das.“
    „RAHR!“
    Neal sprang auf die Füße und riss das Messer nach vorne, doch Charon lehnte sich elegant nach hinten und wich aus. Neal hörte den Attentäter auflachen, griff immer wieder an. Mit Leichtigkeit wich Charon den Attacken aus.

    [http://www.youtube.com/watch?v=ASj81daun5Q]
    Plötzlich knallte etwas und ein greller Blitz blendete beide. Neal stolperte zurück und hielt sich schützend die Hand vor die Augen. Lichtpunkte tanzten dort. Er blinzelte sie weg und hob den Blick.
    „Neal!“, rief jemand durch das grelle Licht.
    Drei Gestalten tauchten auf, sie rannten genau auf Charon und Neal zu. Der Attentäter richtete sich wieder auf und auch Neal kam auf die Füße. Ungläubig rieb er sich die Augen. Denn die drei Gestalten waren Joan, Kim und Ron, der noch immer seine Granatenwerfer in der Hand hielt. Sie trugen alle drei ihre Allianzuniform und sprintete mit den Waffen im Anschlag auf das Kampffeld zu. Mit einem höhnischen Grinsen auf den Lippen wandte sich Neal zu Charon um.
    „Jetzt hast du ein Problem, mein Freund.“
    „Es gibt keine Probleme. Nur kleine Stolpersteine.“
    Charon warf ein Messer, das Kim nur haarscharf verfehlte. Aus dem Lauf heraus legte Joan auf den Attentäter an und gab mit seiner MP eine Salve ab. Charon sprang zurück. Ron erreichte Neal als Erster.
    „Sind wir zu spät.“
    „Pünktlich wie Maurer, Brüderchen.“
    „Gut, ich dachte schon.“
    Kim und Joan nickten ihrem älteren Bruder nur zu, dann wandten sich alle an Charon. Der zückte das Schwert und richtete es nach vorne aus, doch Neal lachte nur auf.
    „Willst du es wirklich mit uns dreien aufnehmen?“
    „Ihr seid keine Gegner. Nicht mal ansatzweise.“
    „Willst du es ausprobieren?“, fragte Joan höhnisch.
    Eine tiefe, lange Narbe zog sich durch sein Gesicht, sie war frisch und musste von dem Angriff auf die Krankenstation auf Omega stammen. Dazu fehlte ihm ein Finger. Doch in seinen Augen funkelte der alte Kampfgeist. Bei Kim war es nicht anders. Selbst Ron wirkte befreiter, nicht mehr so steif.
    „Ich habe dich gewarnt, Attentäter!“, brüllte Kim.
    Sie zeigte wütend die Zähne und umfasste ihre Sturmgewehr fester. Neal fiel auf, dass seiner Schwester ihre Jacke fehlte. Ja, er hatte Chrissy damit gesehen. Charon schien über die Situation nachzudenken. Er hatte bestimmt schon von ihnen gehört und sich Informationen beschafft. Der Attentäter wusste, dass sie stark waren. Die Fragen war nur, wollte er einen direkten Kampf ohne sein Team riskieren?

    [http://www.youtube.com/watch?v=dua5p9oXggw]
    „DU SCHWEIN!“
    Jemand griff Charon von hinten an und rammte dem Attentäter ein Messer in die Schulter. Amalia blickte die Gruppe durch einen Schleier aus Blut voller Hass an. Sofort wirbelte Charon herum, zog sich ungerührte das Messer aus der Schulter und griff Amalia wieder an. Die drei Geschwister blickte sich fragend doch, doch Neal sah ihre Chance gekommen. Er blickte in Richtung der Burg. Dort erkannte die das Feuer von aufblitzenden Mündungsfeuern und glaubte das Schreien von Soldaten zu hören.

    [http://www.youtube.com/watch?v=RmC2rSIPtOY]
    „Wir müssen hier weg und dahin.“
    Er deutete auf die Burg. Ron wirkte skeptisch.
    „Sicher? Sollten wir nicht...“
    „Lassen wir die beiden spielen, die da oben brauchen uns. Tony wollte mit den anderen rein und Takasch wird ihnen wohl den Rücken decken, wenn der Kroganer auf mich hört.“
    „Welche anderen?“, fragte Kim besorgt.
    „Äh....“ Neal kratzte sich nervös am Hinterkopf.
    „Deine Tochter ist auch dabei.“
    Ohne ein weiteres Wort rannte Kim los und ihre Brüder folgten ihr. Sie sprinteten die Hügel hinauf und die Kampfgeräusche wurden immer lauter. Hinter eine Böschung tauchte der Eingang der Burg auf. Dort kämpften Xerxes' Männer gegen Takasch und sein Team. Der Kroganer zerschoss mit seiner Schrotflinte jeden Feind, Klix und Harto standen mit Flammenwerfern am Rand und dünnten diesen aus. Selbst Asanti war da und zeigte, dass sie eine turianische Kampfausbildung hinter sich hatte. Die drei Bishopgeschwister sahen sich nur an, dann nickten sie sich zu und stürmten in den Kampf.

    [http://www.youtube.com/watch?v=1rm9mIneSVA]
    Ron schoss zuerst eine Granate direkt in die Gruppe von Feinden. Das grelle Licht blendete sie so stark, dass viele sich schreiend auf den Boden warfen. Mit gezücktem Messer stürmte Neal auf die Geblendete zu und schlitze ihnen nach und nach die Kehlen auf. Joan und Kim waren direkt hinter ihm, schossen auf alles, was weiße Kleidung trug.
    „Ihr kommt reichlich spät, der meiste Spaß ist schon vorbei!“, brüllte Takasch und die beiden Vorcha lachten auf.
    „Keine Sorge, jetzt wird es spaßiger. Partypeople sind in the House!“, brüllte Neal und rammte einen Feind zu Boden.
    Kim prügelte einen Feind auf den Boden und schoss einem zweiten in der Drehung genau in den Bauch. Rücken an Rücken zu ihr kämpfte Joan. Er hatte seine zweite MP gezückt und schoss jedem Gegner mitten ins Gesicht.
    „Genau wie früher“, meinte er lachend zu seiner Zwillingsschwester.
    Kurz dachte Kim an diesen einen Einsatz und musste lächeln. Mit einem Tritt stieß sie einen Gegner den Abhang hinab, da riss Joan sie zu Boden und schoss einem Feind in den Schritt. Dieser hatte versucht Kim im Nahkampf anzugreifen.
    „Danke“, keuchte sie und rappelte sich auf.
    „Keine Problem, dafür sind große Brüder da.“
    Joan grinste. Am Rand unterstützte Ron Harto und Klix, indem er mit seinem Granatenwerfer immer wieder in große Feindgruppen schoss. Es knallte laut und weiße Krieger wurden durch die Luft geworfen.
    „Scheiße, ey, das habe ich vermisst!“, brüllte Ron.
    Neben ihm jubelten die Vorcha auf und Klix brüllte:
    „Für einen Arschkriecher von der Allianz sind sie schwer in Ordnung, Alter.“
    „Danke für das Kompliment, aber nenn mich nicht Alter.“
    Klix grinste nur und röstete ein paar Gegner. Mit einem Tritt brach Neal einem das Genick, wandte sich im Kämpfen an Takasch.
    „Sind die anderen drin?“
    „Ja, sind sofort reingerannt. Keiner von den Scheißkerlen ist durchgekommen und das wird auch keiner, dafür sorge ich. Ihr solltet auch rein gehen, ist immerhin euer Vater.“
    Neal nickte, zögernd aber. Er lachte auf und rammte einer Frau das Messer durch die Kehle.
    „Und den Spaß hier versäumen? Nicht mit mir, Kroganer. Mich wirst du nicht los.“
    „War einen Versuch wert.“
    Doch Takasch lachte auch und schleuderte einen Mann mit so einer Gewalt auf den Boden, dass er ihm alle Knochen brach. Blut tropfte an seinem Messer herunter, Schüssen peitschten um sie herum. Die Erde hatte sich rot gefärbt, kurz schielte Neal zum großen Tor, das in die Burg führte.
    „Wir machen das hier fertig und dann ist Xerxes dran!“, brüllte er.
    Mit einem lauten Kriegsruf stimmten seine Geschwister mit ein. Kurz glaubte Neal dort auch die Stimme von Mark zu hören, doch das musste er sich eingebildet haben. Doch eines war ihm klar: Sein großer Bruder war in diesem Kampf an ihrer Seite. Es würde hier und jetzt enden. Und dann würden die Seelen endlich ruhen können.

    Alle Fan Fictions auf einen Blick: http://secret-storys.npage.de/

  9. #139
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    Salat? Check!
    Musik? Check!
    Feedback starten? Yes und los geht es!

    Also, fängt mit Fightmusik an, Charon und Neal. Neal der Tank räumt alles weg und dann!? DAMN IT! Charon macht das, was ich kenne. Nur man selber steht sich nahe und genau das macht Charon jetzt, er greift das "verbündete" Team an, in Form von Neal vorerst. Die beiden kämpfen wie die Berserker, erinnerte mich an "Charon vs Abadon" aus Beginning. Die beiden prügeln auf sich ein und Ende des Abschnittes hat Charon die Oberhand. Amalia? die liegt da und pennt ...besser für sie. Ab zum nächsten Abschnitt.

    Okay, es sieht als ob Neal den Löffel abgeben würde doch rettet er sich in letzter Sekunde, aber für wie lange? Ich hoffe nicht, das Neal sterben wird doch mit Charon hat er schon einen heftigen Gegner vor sich. Aber man merkt, was Neal für ein Berserker ist, er gibt nicht auf und es geht zur zweiten Runde los!
    O.O! Mir...mir fehlen die Worte! F++K YEAH! Bishop Batallion! Mir einer wahnsinns Musikunterstützung eilen sie Neal zur Hilfe! Was für ein BOMBASTISCHES Kopfkino!
    Kim, Joan und Ron! Pure Gänsehaut! Eine wahnsinns WENDUNG! Und Charon? Gegen das Bishop Batallion ist es schwer aber ...nein, ich hoffe doch, die Bishops bekommen Charon zur Vernunft, wenisgtens um gemeinsam gegen Xerxes vorzugehen.

    VERDAMMT! Da dachte ich doch Bishop vs Charon und dann Amalia? Oh man! Die ist auch hart in Nehmen und sowas liebt Charon, da spielt er mit seinem Gegenüber (Oder holt sie in seine Crew). Neal sieht die Chance und ab zur Burg! Kim stürmt natürlich nach der Info, dass ihre Tochter dabei ist, direkt zur Brug und dort räumt Takasch alles aus dem Weg, jetzt gibt es das Treffen der Treffen!

    Bishops und Takasch wie auch Vorcha in Action! Was ein bombastischer Kampf! Rücken an Rücken wird alles zerlegt! Wirklich genial dieses Kapitel das von Action, guten Sprüchen und viel Kampf lebt! Es gab einzelne, kleine Tippfehler aber nicht schlimm, die störten kaum. Der Inhalt des Kapitels deutet jetzt langsam auf das Ende hin.Die Bishops zur Brug, Charon amüsiert sich mit Amalia und Noel und Co? Wah! Spannend! Mehr muss ich nicht sagen

  10. #140
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    An dieser Stelle nur eines: BÄM, Megakapitel. Viel Spaß dabei.

    XXIV



    [http://www.youtube.com/watch?v=9EkqvUIO3Po]
    „Ich hab was! Ich hab was!“
    Gefühlte Stunden hatte die Gruppe damit verbracht den Thronsaal und die umliegenden Räume nach eventuellen Geheimgängen abzusuchen. Doch es war Sam, die sich ganz unbeabsichtigt an einen Kerzenhalter lehnte, der unter ihrem Gewicht nachgab und einen Gang freilegte. Noch auf dem Boden liegend rief sie nach ihren Freunde.
    Die rannte sofort zu ihr, Noel zog seine Freundin auf die Füße. Tony machte die Taschenlampe an seinem Universalwerkzeug an und lehnte sich in den Gang hinein.
    „Ist ziemlich steil. Und dunkel. Runter?“
    Er schaute die Gruppe fragend an. Noel nickte nur.
    „Unsere einzige Chance.“
    „Gut. Ich geh vor.“
    Die anderen folgten Tony, der langsam die steilen Stufen hinabstieg. Es war eine Wendeltreppe, die tief in das Innere der Burg hinabführte. An dem alten Stein hatte sich Wasser gesammelte und ein paar Pflanzen wuchsen hinein. Der Abstieg der Freund wurde von einem regelmäßigen 'Tock', begleitet, das von Jackson kam, der in seinem Rollstuhl langsam die Treppe hinabrollte. Je weiter sie nach unten stiegen, desto mehr hatte Noel das Gefühl, als würden zu viele alte Bilder auf ihn einstürmen. Er war hier schon mal gewesen, das wusste er. Und er hatte sich geschworen nie wieder hierher zurück zu kommen. Langsam spürte er wie seine Beine schwach wurden. Diese alte Bilder, die einfach in Massen auf ihn einströmten. Er hielt es fast nicht mehr aus. Seine Knie wurden langsam schwach, er klammerte sich an die Wand und blieb stehen.
    „Leute, können wir mal.... anhalten.“
    Er spürte, wie Chrissy, die hinter ihm ging, ihm besorgt die Hände auf die Schultern legte.
    „Noel, alles klar?“
    „Nein, nicht wirklich.“
    Seine Knie gaben nach und er knickte ein. Vor ihm wandten sich Tony, Sara und Sam um. Sam wurde sofort kreidebleich, als sie sah, wie ihr Freund auf die Knie sank. Noel packte sich an die Schläfe, die alten Bilder wurden immer realer. Seine Freunde stellte sich um ihn herum, Sam griff seine Hand.
    „Was ist mit dir?“
    „Ich... ich war hier schon mal. Vor neun Jahren. Jetzt kommt alles wieder hoch, die ganzen Bilder sind wieder da.“
    „Noel, was ist damals hier passiert?“, fragte Tony.
    Zwar lehnte er an der Wand, doch in seinem Gesicht lag ernste Sorge. Noel setzte sich auf die Stufen und seufzte. Vor seinem inneren Augen flackerten die Bilder auf, so real, als würden sie gerade passieren.
    „Meine Mutter hat mich damals hier runter geführt. Ich... ich weiß nicht mehr genau was damals ablief, aber...“
    Mit einem Mal war alles da und Noel erzählte es so detailliert und lebhaft, dass seine Freunde das Gefühl hatte, es genau vor sich zu sehen.

    [http://www.youtube.com/watch?v=RkZkekS8NQU]
    Der Gang ist lang und eng, Noels Mutter hält ihren Sohn so fest am Handgelenk fest, dass der keine Chance hat sich irgendwie los zu machen und wieder nach oben zu flüchten.
    „Mum, was soll das hier?“
    „Du sollst keine Fragen, das habe ich dir doch gesagt. Komm einfach.“
    „Aber...“
    Sie schaut ihn böse an und der Junge schluckt nur. Sie erreichen das Ende der Treppe. Ein großer Raum liegt vor ihnen. Am Ende des Raumes steht das Modell eines Massenportals auf einem Podest, genau davor erkennt Noel einen Mann in einem weißen Mantel. Der Mann lächelt, als er Noel und seine Mutter sieht. Zwischen den beiden und ihm stehen viele Personen, Männer und Frauen, alles tragen weiße Mäntel mit hochgeschlagenen Kapuzen. Sie haben einen Gang gebildet, den Noel jetzt von seiner Mutter entlanggeführt wird. Ein kalter Schauer läuft seinen Rücken hinab und er hat das Gefühl, als wäre es am besten sofort wegzurennen. Doch er kann nicht. Der Mann kommt langsam das Podest herab und bleib direkt vor den beiden stehen.
    „Du hast es also getan.“
    Seine Stimme ist tief und dunkel, am liebsten würde Noel sofort davonlaufen. Seine Mutter nickte nur.
    „Ja, Herr.“
    „Sein Kind für so etwas zu geben ist ein großes Opfer, aber ein wichtiger Beitrag für unsere Sache.“
    Jetzt hebt er den Kopf und wendet sich an alle.
    „Heute werden wir eine Verbindung schaffen. Eine Verbindung zwischen den großen Meistern und uns. Wir werden den Herren ihren Weg in diese Welt ebnen, durch dieses Kind.“
    Er deutet auf Noel, der immer noch nicht wirklich weiß was hier abläuft. Mit Angst in jedem Knochen schaut er sich um, sein Blick bleibt auf dem riesigen Massenportal hängen. Er glaubt von dort ein Flüstern zu hören, ein Flüstern, dass immer lauter wird. Nur versteht er nicht, was genau das Flüstern sagt.
    Eine Sekunden später glaubt er zuerst ein Paar rote Augen zu sehen, dann schießt eine Art Strahl direkt auf ihn zu. Er trifft den Jungen mitten ihm Gesicht und Noel wird sofort ohnmächtig.



    „Als ich wieder aufwachte, war ich zu Hause, in meinem Bett. Ich dachte, dass alles wäre nur ein Traum gewesen. Aber jetzt, jetzt...“
    Er rieb sich das Gesicht und seufzte. Sam strich ihm sanft über den Arm, doch Sara warf einen besorgten Blick zu Tony.
    „Dein Vater?“
    „Sehr wahrscheinlich. Das muss mit diesem Ritual für den Dämon zusammenhängen, von dem Neal erzählt hat.“
    „Prophet“, warf Jackson von hinten ein.
    Tony nickte nur und blickte dann den Gang runter. Der Söldner schien über etwas nachzudenken. Er versenkte die Hände tief in seinen Hosentaschen.
    „Gut, dann schauen wir uns das Ganze mal an.“
    Noel stand wieder auf und nickte nur. Die alten Erinnerungen waren wieder da und er fühlte sich angestachelt zu erfahren, was damals genau passiert war und warum gerade er dafür hinhalten musste. Die Folgen waren nicht nur seine Brandnarben, es war auch Prophet, der in seinem Kopf mit ihm sprach.
    Zusammen stiegen sie die Treppe weiter nach unten, bis sie den großen Raum am Ende erreichten. Es war ein langezogener Raum, an dessen Ende noch immer das hohe Modell des Massenportals stand. Säulen stützten die Decke ab, überall waren merkwürdigen Zeichen in den Stein geritzt worden. Auf dem Boden klebten in gleichmäßigen Abständen Blutflecken auf dem Boden. Erstaunt sah die Gruppe sich um, doch da entdeckte Chrissy jemanden, der vor dem Massenportal kniete.
    „Da!“, rief sie.

    [http://www.youtube.com/watch?v=H25iM7eRiIQ]
    Die Gestalt erhob sich und drehte sich langsam um. Der weiße Mantel ragte bis auf den Boden, die Ärmel waren rot von Blut. Ein Lächeln der Bösartigkeit lag auf dem Gesicht des Mannes. Es war Xerxes.
    „Willkommen zum letzten Akt dieses tragischen Stücks“, begrüßte er die Gruppe, dabei breitete er die Arme aus.
    Tony grollte leise und zog sein Scharfschützengewehr, auch die anderen griffen zu ihren Waffen. Doch Xerxes lachte nur auf.
    „Zieht keine Waffen in diesen heiligen Hallen.“
    „Zu spät“, grollte Noel.
    Xerxes lachte auf und schnippte mit den Fingern. Sofort tauchten hinter den Säulen seine Soldaten auf, alle in weißen Rüstungen und bewaffnet. Zahlenmäßig waren sie der Gruppe weit überlegen. Wieder lachte Xerxes auf.
    „Ihr werdet Zeuge sein, wenn der große Herr diese Welt betritt und mir die Macht gibt, die mir zusteht.“
    „Dir steht ein feuchter Scheiß zu!“, brüllte Tony nur.
    Xerxes erhob in einer majestätisch anmutenden Bewegung den rechten Arm und deutete auf die Gruppe.
    „Lehrt sie Respekt!“

    [http://www.youtube.com/watch?v=IiGTDrxDLLI]
    Auf diesen Befehl hatte die Soldaten nur gewartet, sie griffen an. Zwei von ihnen wurden nach hinten geschleudert, als Sam einen Warb nach ihnen warf. Die Gruppe stellte sich zusammen, jeder hatte die Waffe erhoben. Doch Xerxes schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein, er stand lachend auf dem Podest.
    Mit einem gezielten Schuss in den Kopf streckte Tony einen Soldaten nieder, einem zweiten, der ihm zu nahe gekommen war, zog er den Griff seines Gewehrs über den Kopf. Hinter ihm arbeiten Noel und Sam als Team. Sie griff die Gegner mit ihren Biotiken an und er verschaffte er mit gezielten Schüssen aus seiner Pistole Atempausen.
    Ein Soldat der größer war als seine Kollege stürmte mit einer angelegten Schrotflinte heran. Sara versierte ihn über den Lauf des Sturmgewehrs an und zog den Abzug durch. Ein Rattern erklang und der Soldat brach mit einem blutigen Unterleib zusammen. Als er nach hinten kippte, riss er zwei seiner Kollegen mit zu Boden, die Sara durch gezielte Schüsse in den Kopf ausgeschaltete.
    „Habe noch zwei Magazine!“, rief sie.
    „Wird reichen!“, antwortete Tony. Er wechselte auf seine Pistole und schoss damit auf seine Gegner. Doch der Strom an Feinden riss nicht ab. Im Rücken der Freunde mussten sich Chrissy und Jackson beweisen. Im Gegensatz zu ihrem Freund hatte Chrissy noch nie eine Waffen in der Hand gehabt. Ihre Hände zitterten, als sie die MP hochhielt, die ihr Neal vor dem Absprung in die Hand gedrückt hatte. Jackson hingegen hatte zwei Pistole dabei und schoss seinen Gegner in die Beine, sodass sie schreiend zu Boden gingen.
    „Chrissy, schieß schon!“, brüllte er.
    „Ich... ich kann nicht!“
    „Verdammt, du... AH!“
    Jackson zuckte zusammen, als sich eine Kugel in seine linke Schulter bohrte. Sofort spürte Chrissy, wie sich ein heißes Brennen in ihrer Brust ausbreitete. Sie richtete den Lauf ihrer Waffe auf den Soldaten, der auf Jackson geschossen hatte und drückte ab. Ihre Kugel riss eine tiefe, blutige Wunde in die Brust des Soldaten, der schreiend auf den Boden sank.
    „Ganz die Mutter!“, rief Tony lachend von vorne und auf Chrissys Lippen stahl sich ein kurzes Lächeln.
    Sie schaute besorgt zu Jackson.
    „Geht's?“
    „Klar, muss ja.“
    Er rammte sich gerade eine Spritze mit MediGel, die er in einer seiner Rollstuhltaschen bei sich hatte, in den Arm, griff dann zu seinen Waffen und eröffnete wieder den Kampf. Ein lauter Frustrationsschrei ließ die Gruppe wieder zu Xerxes schauen. Der Mann bebte vor Zorn. Er stürmte von dem Podest nach unten, entriss seinem toten Soldaten das Sturmgewehr und mischte sich in den Kampf ein.
    „Ich mache das!“, rief Tony.
    Keiner widersprach. Als Xerxes nahe an der Gruppe war, stürzte sich Tony auf ihn, ging direkt in den Nahkampf. Er rammte sich gegen seinen Vater, der zwar ins Straucheln geriet, jedoch weiterhin stand und seinem Sohn mit der geballten Faust in den Magen schlug. Tony keuchte auf, steckte seine Waffen ein und verpasste seinem Vater einen Faustschlag direkt gegen das Kinn. Es knackte und Xerxes spuckten einen Zahn aus. Blut benetzte den Boden. Grollend holte der Mann aus und zog die Beine weg. Dieser fing sich ab, rollte sich zur Seite weg und wollte wieder seine Waffe ziehen, doch schon hatte Xerxes seine Hand gepackte und verdrehte ihm das Handgelenk so, das Tony vor Schmerzen aufschrie. Er befreite sich aus dem Griff und stolperte ein paar Schritte zurück. Die Soldaten hatten einen Kreis um Xerxes und Tony gebildet, seine Freunde waren mittendrin.
    „Tony, pass auf!“, rief Sara und Tony hörte wirklich Angst in ihrer Stimme.
    Er duckte sich unter einem Schlag von Xerxes hinweg, wurde aber dann von seinem Vater gepackt und zu Boden geworfen. Eine Rippe knackte gefährlich und Tony schnappte nach Luft. Er stemmte sich wieder hoch und griff nach Xerxes' Bein, sodass er ihn zu Boden riss. Sofort wollte er sich auf seinen Vater werfen, doch der saß schon wieder aufrecht und rammte Tony die geballte Faust in das Zwerchfell. Der Söldner begann zu taumeln.
    „Du hast nichts dazugelernt“, grollte Xerxes. „Gar nichts.“
    „Doch, eine Sache. Unfair plus Unfair ergibt Fair.“
    Tony zog eine Hand aus der Tasche, über die Finger hatte er einen Schlagring gezogen. Mit diesem schlug er seinem Vater direkt ins Gesicht. Xerxes keuchte erstaunt auf, wirbelte herum und trat Tony in den Unterleib. Langsam wurden diesem die Beine schwach, doch er wollte nicht aufgeben. Er wollte diesen Scheißkerl, der sich seinen Vater schimpfte, zu Boden ringen, koste es, was es wolle. Mit einem Kriegsschrei stürmte er auf Xerxes zu, doch er zückte einen Schlagstock und zog ihn Tony quer über den Schädel. Dem Söldner tanzten Sterne vor den Augen, er taumelte.
    „Tony!“, schrie Sara voller Angst.
    Doch Tony hörte sie kaum noch. Mit einem Seufzer stürzte er zu Boden und wurde ohnmächtig.


    [http://www.youtube.com/watch?v=_VMrFdYiqAA]
    Keuchend schlug Tony die Augen auf. Alle Schmerzen waren weg, er starrte direkt in einen blauen Himmel, lag auf weichem Gras. Langsam erhob er sich und rieb sich den Kopf.
    „Was zur Hölle... Wo bin ich? Bin ich tot?“
    Verwirrt blickte er sich um. Langsam erkannte er die Umgebung. Es war der Park von Elysium, dort, wo seine Geschwister und er immer als Kinder gespielt hatten. Zu seinen Füßen lag eine Senke, in der er zwei Gestalten erkannte. Teenager. Ein Mädchen mit langen blonden Haaren und in einem Sommerkleid. Neben er stand ein Junge mit rabenschwarzen Haaren, der seine Hände tief in seiner Jeans versenkt hatte. Obwohl die beiden mehrere Meter von ihm entfernt waren, konnte Tony jedes einzelne Wort verstehen, was sie zueinander sagten.
    „Das kann doch nicht dein Ernst sein, Xerxes.“
    Tony erschrak. Dieser Junge, der da gerade stand, das war sein Vater? Er sah so unschuldig aus, hatte nichts mit dem Psychopathen gemeinsam, der er jetzt war. Seine Stimme klang freundlich, als er dem Mädchen antwortete.
    „Bell, hör zu, manche Dinge müssen einfach getan werden.“
    „Aber nicht von dir. Du bist kein Superheld, Xerxes.“
    „Nein, aber ich kann versuchen ein normaler Held zu sein.“
    „Interessant, nicht wahr?“
    Tony fuhr herum. Neben ihm, im Gras, hockte Mark. Er sah anders aus wie an dem Tag, als er starb. Anstatt der typischen Allianzuniform trug er zivile Kleidung, ein Hemd, eine Jacke, eine Jeans und Stiefel. Tony wäre fast nach hinten übergefallen.
    „Mark! Aber.... du bist... das heißt ich bin...“
    „Nanana, jetzt mal ganz ruhig.“
    „Aber...“
    Mark stand auf und hielt Tony die Hand hin. Zögernd ergriff dieser sie. Er hatte erwartet einfach durchzugreifen, doch sein Bruder konnte ihn wirklich auf die Beine ziehen. In diesem Moment verwandelte sich die Umgebung. Der Park verschwand und an seine Stelle trat ein langer Tunnel. Tony sah sich um.
    „Was ist das hier?“
    „Mum lässt dich an ihren Erinnerungen teilhaben?“
    „Mum?“
    Entsetzt sah Tony zu Mark, doch der nickte nur.
    „Sie nutzt deine Ohnmacht um dir Dinge zu zeigen und zu erklären, die ihre anderen Kinder nicht wissen.“
    „Meine Ohnmacht? Ich bin also nicht tot?“
    Mark nickte.
    „Das hier spielt sich in deinem Unterbewusstsein ab. Du, kleiner Bruder, bekommst jetzt die Antworten auf die Frage, die du dir schon lange stellst.“
    „Du meinst, ich erfahren, warum Mum wirklich gestorben ist?“
    Mark nickte wieder. Der Tunnel veränderte sich, sie standen auf einer Straße. Es war tiefe, dunkel Nacht. Tony war verwirrt.
    „Wo sind wir?“
    „Du musst Vater besser kennenlernen, bevor du über ihn urteilst. Ich habe das und... ich habe ihm verziehen.“
    „Was hast du?! Mark, er hat dich getötet!“
    „Hat er das?“
    Mark schaute fast schon verträumt an Tony vorbei. Auf der Straße tauchten jetzt ein paar Gestalten auf. Wieder war es Xerxes, diesmal etwas jünger, doch ihn begleitete eine Frau. Sie war größer als er, hatte ähnliche Gesichtszüge und hielt seine Hand fest. Unverkennbar, es war seine Mutter. Gemeinsam gingen sie Straße runter, direkt auf Tony und Mark zu.
    Plötzlich sprangen aus seiner Seitengasse zwei Männer heraus. Es waren Turianer. Einer von beiden hatte ein Messer in der Hand, sie brüllten den beiden etwas entgegen, was Mark und Tony aber nicht verstanden. Es kam wohl keine Reaktion, weder von Xerxes noch von seiner Mutter. Also stieß einer der Männer das Messer nach vorne. Ein Frauenschrei erklang und danach das flehende Weinen eines kleinen Jungen. Die Männer verschwanden wieder in der Seitengasse und die Brüder konnten sehen was sie angerichtet hatten. Xerxes' Mutter, also ihre Großmutter, lag blutend auf dem Boden, der kleine Xerxes kniete neben ihr. Sie hörten ihn weinen und schluchzen, doch von seiner Mutter kam keine Reaktion mehr. Die Blutlache unter ihr wurde immer größer, der rote Lebenssaft schwappte über den Bordstein und sickerte durch die Rillen in die Kanalisation.
    Xerxes sprang auf, das Gesicht feuerrot. Zum einen von der Wut, zum anderen von den Tränen, die ihn immer noch die Wangen hinabflossen. Er reckte seine Faust in die Richtung der Männer und schrie:
    „Ihr elenden Schweine! Dafür werdet ihr bezahlen!“
    Das Bild verblasste wieder und Tony schaute zu Mark.
    „Deswegen seine Wut auf Aliens. Zwei von ihnen töteten seine Mutter.“
    „Richtig. Und gerade du solltest am besten wissen, wie es ist, wenn man seine Mutter verliert.“
    Tony seufzte. Das Bild wurde klarer, sie standen in einem Arbeitszimmer. Auf einem Schreibtisch stand das Hologramm des Unbekannte, vor ihm, auf einem Sessel, saß Xerxes. Er sah älter aus, hatte die Beine überschlagen und blickte wütend drein.
    „Das ist alles zu lasch, viel zu lasch.“
    Hinter ihm öffnete sich die Tür und Tony sah seine Mutter hereinkommen. Sie erschrak, als sie den Unbekannten sah, blieb aber still. Doch der Anführer von Cerberus hatte sie schon entdeckt.
    „Wir reden ein anderes Mal darüber, Xerxes.“
    Das Hologramm verschwand und Xerxes wandte sich um. Er lächelte, als er seine Frau entdeckte. Doch die sah nicht glücklich aus.
    „Du hast gemeint, dass du aufhörst.“
    „Das tue ich auch, Schatz.“
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern und lächelte liebevoll. Dann nahm er eine Hand herunter und legte sie auf den nicht zu übersehenden Babybauch seiner Frau.
    „Für dich und für unsere Familie. Ich steige aus. Auch wenn...“
    „Ich weiß, du willst Rache. Aber Rache verdirbt Menschen, du veränderst dich. Ich...“
    Bell blieben die Worte im Halse stecken, denn Xerxes lächelte sie liebevoll an.
    „Ich werde meine Rache verschieben müssen.“
    Bell lächelte glücklich, küsste ihren Mann und verließ das Zimmer wieder. Xerxes schaute ihr nach, seufzte und wollte ihr folgen, da taumelte er zurück und sank auf die Knie.
    „Nein“, keuchte er. „Geh weg.“
    Eine Stimme erklang, sie füllte den gesamten Raum.
    „Rache darf man nicht aufgeben, Xerxes. Sie nährt unseren Hass, sie ist gut für uns. Du bist von uns auserkoren, du bist der Eine. Ebne unseren Weg.“
    Xerxes stand wieder auf und hob den Blick. Seine Augen sahen anders aus. Sie waren nicht so strahlend braun, die Augenfarbe, die er an seine Kinder weitergegeben hatte. Jetzt waren so fast schwarz, ohne Pupille. Er nickte langsam.
    „Ja, hoher Herr.“
    Wieder verblasste das Bild. Tony war verwirrt.
    „Aber dann ist er auch...“
    „Genau“, antwortete eine Frau neben ihm.

    [http://www.youtube.com/watch?v=FqaC03Kjp2o]
    Tony fuhr herum. Es war seine Mutter. Sie trug ein wunderschönes Sommerkleid und lächelte auf eine so liebevolle Art und Weise, das Tony sich gleich wieder wie ein kleiner Junge fühlte.
    „Mum“, hauchte er.
    „Tony, mein Kleiner. Dein Vater ist kein schlechter Mensch. Es war dieses Wesen in seinem Kopf. Es hat ihn verändert. Wie die Rache, die er immer für seine Mutter wollte. Er wurde ein anderer Mann.“
    Sie standen jetzt im Wohnzimmer des Hauses, in dem Tony aufgewachsen war. Sein Vater saß im Sessel und schien wieder eines seiner Sektentreffen zu planen, da stürmte seine Mutter herein.
    „Was hast du mit Joan gemacht? Er hat Alpträume und kann nicht schlafen.“
    „Nur ein paar kleine Tests, mein Schatz. Ich wollte sehen, ob der Junge Talent hat.“
    „Talent wofür?“
    Xerxes schaute auf. Seine Augen wirkten kalt. So kalt, dass Bell schluckte und von ihm zurückwich.
    „Bitte, lass unsere Kinder aus dem Spiel. Du liebst sie doch.“
    Xerxes lachte nur auf, das Bild verblasste.
    „Er hat euch wirklich geliebt. Ihr sechs wart sein Ein und Alles. Aber dieses Ding in seinem Kopf hat ihn immer mehr verändert“, erklärte Bell ihrem Sohn.
    Tony nickte und strich sich über sein Kinn.
    „Aber warum die Experimente mit uns?“
    „Er war und ist dem Wahn verfallen, dass unser Blut etwas besonders ist. Etwas einzigartiges. Er wollte euch nur testen, euch zu seinen Soldaten machen. Ich habe alles getan um euch zu schützen.“
    „Aber warum hast du dich dann umgebracht?“
    Seine Mutter seufzte nur.
    „Das habe ich nie.“
    „Was?“
    Wieder änderte sich das Bild.

    [http://www.youtube.com/watch?v=jJaDkE2z8JE]
    Sie standen im Bad des Hauses und Tony sah seiner jüngeren Mutter dabei zu, wie sie Sachen in eine kleine Tasche packte. Die Tür ging auf und Xerxes kam herein.
    „Bell, was tust du da?“
    Erschrocken fuhr die Frau hoch. Tony fiel auf, dass die Augen seines Vaters wieder braun waren. Nicht schwarz, nein. Rehbraun, wie bei ihm und seinen Geschwistern.
    „Ich gehe, Xerxes, ich verlasse dich. Und die Kinder nehme ich mit“, erklärte Bell toternst.
    Xerxes fiel aus allen Wolken.
    „Nein, das kannst du nicht tun.“
    „Merkst du denn nicht, was hier passiert? Du veränderst dich. Du machst unseren Kindern Angst.“
    „Aber, sie sind mein eigen Fleisch und Blut.“
    „Und trotzdem hast du Neal ein Augen ausgeschlagen.“
    Xerxes begann zu zittern. Mit Verzweiflung im Gesicht packte er Bell am Arm.
    „Aber das war ich nicht. Ich würde ihnen nie wehtun. Sie und du sind alles in meinem Leben. Bitte, hilf mir.“
    „Das kann ich nicht. Du musst dir selbst helfen. Diese Leute, deine Sekte, sie machen dich kaputt. Du bist von Cerberus in etwas noch schlimmeres geraten. Und du musst damit aufhören.“
    „Ich... ich...“
    Xerxes stotterte, er schien fast zu weinen. Zum ersten Mal hatte Tony Mitleid mit seinem Vater. Bell nahm die Hand ihres Mannes und küsste ihn dann auf die Wange.
    „Ich komme wieder, wenn du wieder der Mann bist, den ich geliebt habe. Jetzt bist du ein anderer.“
    Damit wandte sie sich ab und packte weiter. Xerxes sah sie verzweifelt an, da wurden seine Augen anders. Das Braun wurde zu schwarz, die Verzweiflung wich aus seinem Gesicht und wurde zu blankem Hass.
    „Du verlässt mich nicht! Niemand verlässt mich!“, brüllte er.
    Bell fuhr herum.
    „Aber...“
    Doch schon hatte Xerxes seine Waffe gezückt und drückte ab. Die Kugel durchschlug den Kopf seiner Frau und brachte ihn zum platzen. Wie ein Brett kippte die Leiche von Bell Bishop um, Blut und Gehirn verteilten sich auf dem Badezimmerboden. Xerxes stand da, sackte auf die Knie und brach in den Tränen aus.
    „Nein, nein, bitte nicht“, flüsterte er.
    Auf den Knien rutschte er zu seiner toten Frau, streichelte ihre Wange, doch es brachte nichts. Sie rührte sich nicht, blieb starr.
    „Du Schwein“, keuchte Xerxes. „Du Monster. Warum hast du mich dazu getrieben?“
    „Sie stand unserem Plan im Weg“, antwortete die Stimme und Tony war klar, dass es Prophet war. Dieser hatte also vor seinem Bruder und Noel auch schon von seinem Vater Besitzt ergriffen. Langsam ergab alles einen Sinn.
    Xerxes weinte noch immer neben der Leichen seiner Frau. Mit einem Mal schreckte er auf.
    „Die Kinder, oh nein. Wie soll ich ihnen das erklären? Wie sollen sie jemals begreifen, dass ich sie getötet habe? Ich... kann nicht.“
    Wie ferngesteuerte wischte er die Waffe ab und legte sie in die Hand seiner Frau. Fest schloss er diese um den Griff, beugte sich vor und hauchte Bell ein sanften Kuss auf die Stirn.
    „Es tut mir so Leid.“
    Damit stand er auf und ging. Er hinterließ das Szenerio, welches Tony nur wenige Minuten später sehen würde. Ein Szenerio, welches den Kindern ewig sagen würde, dass ihre Mutter eine Selbstmörderin sei.
    Wieder verblasste alles, Tony schaute zu seiner Mutter.
    „Er hat dich... getötet?“
    „Nicht wirklich er, eher das Wesen in seinem Kopf.“
    „Prophet.“
    „Wenn du ihn so nennen willst.“
    Bell sah traurig aus.
    „In seinem inneren ist ein Vater noch immer der Mann, der er einst war. Ein liebevoll Mann mit so viel Rücksicht und Liebe.“
    Jetzt flackerten einzelne Bilder auf. Tony sah seinen Vater, wie er ihn und seine Geschwister als Kinder auf dem Arm hielt, dabei lachte und strahlte. Er sah Xerxes und Bell als Teenager, wie sie lachten und als Paar glücklich waren. Und immer wieder die Bilder eines Xerxes', der versuchte gegen die Stimmen in seinem Kopf anzukämpfen.
    „Er hat diesen Kampf verloren“, meinte Bell.
    Tony nickte nur, reden konnte er nicht. All das warf ein völlig neues Licht auf seinen Vater. Er war kein Täter...“
    „Er ist ein Opfer“, schlussfolgerte Tony und sah seine Mutter fragend an.
    Die lächelte und nickte.
    „Du hast es begriffen. Nun geh zurück. Vielleicht bringst du ihn dazu, dass er das auch erkennt. Erkennt, wer er wirklich ist.“
    Sie verblasste langsam.
    „Warte!“, rief Tony. „Ist das alles echt oder findet das in meinem Unterbewusstsein statt?“
    Seine Mutter lachte auf.
    „Es findet in deinem Unterbewusstsein statt, warum soll es aber nicht echt sein. Ich liebe dich, Tony. Dich und alle aus unserer Familie. Sag deinen Geschwistern wie stolz ich auf sie bin. Ihr seid eine Familie, vergesst das nie. Familien sind stark, sie halten zusammen. Als Team seid ihr unschlagbar.“
    „Tony!“
    Neben seiner Mutter war schwach die Gestalt von Mark aufgetaucht.
    „Sag Jackson und Victus wie stolz ich auf sie bin. Bitte, sag ihnen das.“
    „Ja, das mache ich! Das mache ich alles!“
    Die beiden wurden blasser und Tony fühlte sich mehr und mehr alleine. Die letzten Worte seiner Mutter klangen an seine Ohren.
    „Wir sind immer bei euch, wir sind in euren Herzen und werden immer für euch da sein.“
    Sie waren weg und Tony war alleine in der Stille. Er stand da und dachte nach. Sein Vater war auch ein Opfer von Prophet, er war nicht böse, nur voller Kummer und Hass. Tony seufzte nur, als eine sanfte Frauenstimme durch die Stille klang. Es war nicht die seiner Mutter, er war seine andere. Sanfter und liebevoller.
    „Tony?“

    Alle Fan Fictions auf einen Blick: http://secret-storys.npage.de/

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