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  1. #641
    Rookie Avatar von Pfeonyxdrache
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    Wow das haste gut erklert ich habe mich immer gefragt warum die Asarie Oberschicht so hirnrissig stur und Kompromislos alles Abgeblokt hat was Shepert über die Reper sagte.Religion also. Ist es nicht immer so Wofür sind Religionen eigentliche gut schaut euch die Religionen auf unserer Erde an was haben die in den letzten 1000 Jahren ales angerichtet Ich sage dazu immr STEKE ALLE PRIESTER FANATIKER POLITIKER UND DIKTATOREN IN EINEN SACK UND HAUE MIT NEM KNÜPPEL DRAUF DU TRIFST GARANTIRT DEN RICHTIGEN:

    Also ist es der Proteaner ferstand ham das kann ich so nicht komplet schluken da felt noch was versuch mahl das aufzuklamüsern bin gespant ob du das Schafst?Ansonsten bin ich begeistert mach so weiter.
    Geändert von alceleniel (28.05.2013 um 21:04 Uhr) Grund: Doppelpost

  2. #642
    Film Friek Avatar von Deemonef
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    Danke
    Ganz genau so sollte es klingen. Ist meine kleine Kritik an der Religion. Zumindest an dem Extremistischen Gedankengut. Freut mich sehr, dass es dir gefällt
    Und warte wir's mal ab, ob ich das noch erkläre

  3. #643
    Ich bin an der Bar Avatar von Beauci
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    so...
    musste ja mal wieder ein wenig aufholen
    (so ist das, wenn man ein paar tage nicht da ist)

    das salisa nochmal auftaucht ist super, bin gespannt ob die sich nochmal kurz sehen.

    die letzten 2 kapteil sind super.
    grade javik wird einem immer sympatischer und ich weiß schon warum ich die asari nie sooo möchte...

    wieder super gemacht

  4. #644
    Film Friek Avatar von Deemonef
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    Ich danke dir Beauci

    Freut mich, dass dir Javik immer sympatischer wird. Freut mich sher, denn ich mag ihn ja auch
    Und jap, die Asari waren irgendwie immer zu "gro" in ME, fand es gut, dass mal in ME3 die andere Seite gezeigt wurde.
    Bin froh, dass dir meine Gedanken gefallen

  5. #645
    Film Friek Avatar von Deemonef
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    Ja... es ist lange her... zu lange XD
    Dickes Sorry von mir. Im Herbst habe ich eigentlich nie Zeit, weswegen alles zu kurz kommt. Das ist hier blöd.
    Ich wollte ja die Samara und die Morinth Story parallel schreiben, damit man schön die Renegade- und Paragonunterschiede sieht.
    ..naja. Also entweder habt ihr euch alles soweit gemekrt oder ihr lest noch mal
    Sorry nochmal.
    Hier aber jetzt schon mal der Anfang vom Renegade Ende
    Viel Spaß

    ************************************************** ************************************

    Morinth trottete hinter Falere und Rila her. Nicht etwa weil es wieder einen Streit gab, oder weil erneut zahlreiche Vorwürfe gegen die Ardat Yakshi vorgebracht wurden. Diesmal war es einfach nur wegen einem gewissen Maß an Trauer und Sorge, die Gwen Shepard betrafen und einem absoluten Unwillen gegenüber dem, was ihre beiden Schwestern grade tun wollten. Die Normandy war keine zwei Stunden fortgeflogen, da war das Appartement des Commanders schon wieder aufgeräumt, denn die drei Ardat Yakshi blieben in der Wohnung und hatten die Crew nicht am Schiff verabschiedet. Als dann wieder Ruhe eingekehrt war wollte Morinth entspannen. Zum einen war die Nacht zuvor kurz gewesen und sie war ein wenig erschöpft, und zum anderen wollte sie über Gwen und sich nachdenken. Nebenbei ein wenig faulenzen, etwas trinken und ab und mal ein bisschen was im Extranet schauen. Das tat sie dann auch, jedoch nicht so lange wie sie wollte. Nach zwei Tagen änderte sich das. Rila und Falere wollten nicht einfach rumsitzen, wenn die Galaxie sich im Krieg befand und es überall soviel Leid hab. Darum befanden die beiden Schwestern, dass es richtig wäre zu helfen. Und so geschah es, dass sie beschlossen haben in den Flüchtlingslagern zu helfen. Was Morinth anging, sie hatte keine Lust. Zwar hatte es den Anschein als hätte sie sich in den letzten Tagen sehr geändert, aber das war nur eine Aneinanderreihung von Geschehnissen. Die Vorwürfe von Gwen und ihren Schwestern und die Vorfälle in den Ardat Yakshi Klöstern hatten ihr sehr aufs Gemüt geschlagen und sie wirkte wie ein kleines eingeschüchtertes Mädchen, das in der Opferrolle war. Aber sie war nur in einem Tief. Eigentlich war sie noch immer das Party- und Lust liebende Miststück, das genießerische Weiblein und die starke Kriegerin wie eh und je. Und jetzt einigen Flüchtlingen zu helfen, passte ihr gar nicht. Klar taten ihr einige davon Leid, aber wenn man sich nur um das Wohl anderer kümmert, kommt man selbst ja viel zu kurz. Aber sie dachte ja auch daran, sich mit Rila und Falere wieder besser zu verstehen, und wenn beide sich dabei toll fühlten, wenn sie anderen helfen wollten, dann schluckte Morinth eben diese ‚bittere’ Pille.

    Aber sie konnte ihren Unmut nicht vollends verstecken, schon gar nicht vor ihren Schwestern. Die Flüchtlingslager waren ziemlich überlaufen. Als Morinth das sah, musste sie schon ein wenig grinsen. Klar konnte fast keine jener Asari was für ihre prekäre Lage, aber es war eine innere Genugtuung für die Ardat Yakshi, dass endlich mal alle sahen, dass die Regierung der Asari viel Mist baute. Irgendwann standen die drei Schwestern vor einem Wachposten, der neben einem Durchgang mit Scanner seinen Posten bezog. „Halt!“, knurrte der Turianer übermüdet, „was wollt ihr?“ Rila trat einen Schritt vor und sprach selbstsicher wie eh und je: „Wir würden gerne als freiwillige Helfer hier arbeiten. Sie brauchen sicher so viele Hände wie nur möglich.“ Die Wache änderte nichts in seinem Gesicht: „Dazu muss man sich anmelden. Nach einer Überprüfung dürfen sie das gerne.“ Rila und Falere schauten sich ahnungslos an. „Dazu muss man sich anmelden? Wir wollen freiwillig helfen?“, stutzte Falere. Der Turianer atmete genervt aus: „Mag sein. Aber sie könnten auch alle Kriminelle oder Kriegsgewinnler, Prostituierte oder sonst was sein! Und ich lasse hier keinen durch, der die armen Teufel hinter mir versucht auszunehmen!“, er hob seine Waffe ein Stück nach oben um bedrohlicher zu wirken, „lassen sie sich überprüfen, besorgen sie sich Arbeiterausweise und sie können gerne wieder kommen!“ Falere war bestürzt über das Misstrauen. Rila verstand zwar ein wenig um was es der Wache ging, aber andererseits, wollte sie nicht verstehen, warum man sie nicht helfen lassen wollte. Als die beiden Ardat Yakshi erneut eine Diskussion starten wollten, seufzte Morinth hinter ihnen und schob sich an ihren Schwestern vorbei. Sie stellte sich direkt vor den Turianer und fing an einen Schmollmund zu machen: „Sehen wir aus wie Diebe? Verbrecher?“, sie senkte leicht den Kopf, schaute die Wache aber immer noch mit ihren stahlblauen Augen an, „wie Mörder? Oder wie…“, sie berührte seine Schulter und lehnte ihren Mund nah an den Gehörgang des Turianers, „…Prostituierte?“ Sie dehnte das Wort und gab ihm einen rauchigen Klang. In die Nasenlöcher der Wache drangen unzählige Pheromone und es schien dem Turianer unerträglich heiß zu werden. Er starrte die Asari vor sich an und schluckte. Etwas roch gut an ihr. Seit er diesen Duft in der Nase hatte, waberte ihre Erscheinung geradezu, als wäre es ein Traumbild. Zudem redete sie so aufreizend und sie sah auch wesentlich besser aus, als die anderen beiden Asari. Diese hatten lange weiße Roben an, die bis auf Kopf und Hände alles verdeckten was sich Haut nannte. Die blaue Schönheit vor ihm trug ein enganliegendes schwarzes Outfit, mit verführerischen Stiefeln und einem Ausschnitt der nicht jugendfrei war. Er war kurz davor seinen Kopf nach vorne zu bewegen um die Asari zu küssen. Diese lächelte einladend und malte mit ihrem Finger Kreise auf der Brustplatte der turianischen Panzerung: „Traust du uns etwas Böses zu?“ Alleine, dass sie das persönliche Du benutzte, ließ die Wache fast hecheln. Morinth näherte sich den rauen Wangen und drückten der linken Seite einen zarten Kuss auf. Danach lehnte sie sich zurück, dabei schien sie einzuatmen und ihren Rücken zu beugen, damit ihre opulenten Brüste noch besser wirkten: „Lass uns doch bitte rein.“ Der Turianer brauchte eine halbe Minute um sich zu fangen, dann schüttelte er den Kopf und fing an dümmlich zu grinsen, und das soll etwas heißen, bei einem Turianer: „Aber… aber natürlich. Geht ruhig rein… ich… ich regle das schon… gerne…“, er stammelte noch einige Worte, aber da war Morinth schon an ihm vorbeigelaufen. Natürlich gekonnt immer einen Fuß vor den anderen, damit ihr Hintern sich wie bei einer professionellen Tänzerin bewegte. Der Turianer sah sich diese Pracht an, selbst ein Zerstörer hätte in dem Moment den Scanner passieren können und er hätte es nicht mitbekommen. Rila und Falere waren verblüfft, verwirrt und zum Teil angewidert, aber bevor sie genauer darüber nachdenken konnten, folgten sie lieber rasch ihrer Schwester, bevor es sich die Wache anders überlegen würde.

    Morinth ging gemächlichen Schrittes voran, ihre Schwestern schlossen hurtig auf und als sie ein wenig von der Eingangstür entfernt waren, mussten sie sogleich mit ihrer Schwester reden: „Kannst du uns mal verraten, was das grade sollte?“, flüsterte Falere und Rila ergänzte, natürlich in einem lauteren, zornigeren Ton: „Ich dachte du wärst mit Gwen zusammen!“ Morinth drehte sich um und sah die beiden Ardat Yakshi verwirrt an: „Ich bin mit Gwen zusammen. Das eben war nur ein Trick um reinzukommen. Ihr solltet mir dankbar sein, statt zu meckern“, kurz überlegte sie, sich zu entschuldigen, denn diese Aussage von ihr half sicher nicht, das Verhältnis zu ihren Schwestern zu verbessern. Rila verschränkte die Arme vor der Brust: „Ich bin zwar in einem Kloster aufgewachsen, weiß aber ganz genau was flirten ist!“ Morinth grinste verschmitzt: „Kann ich mir denken, aber es gibt da sehr viele Unterschiede. Zum einen wie weit man geht und zum anderen ob ich richtig flirte oder nur meine Gene spielen lasse.“ Falere starrte verwirrt zu ihrer älteren Schwester: „Gene spielen lassen?“ Die Angesprochene schüttelte lächelnd den Kopf: „Wir Ardat Yakshi können mehr als nur töten. Erkläre ich euch später.“ Sichtlich unzufrieden mit der Antwort trotteten die beiden Schwestern Morinth weiter hinterher. Während ihrer Wanderung durch die Flüchtlingslager dachte die älteste der drei Asari über ihr Vorgehen nach. Wie sie grade mit Rila und Falere sprach, war eindeutig kontraproduktiv gewesen, aber sie wollte sich nicht ewig mit Erklärungen über Pheromone und dergleichen aufhalten. Anfangs wollt sie ja ganz anders an der Wache vorbeikommen. Sie hätte einfach nur sagen müssen, sie sei die Justikarin Samara, hätte ihre gestohlene ID scannen lassen und nach einem Anruf bei den Asari im Rat wäre sie durch den Scanner gewesen… aber wenn Morinth sich als ihre Mutter ausgegeben hätte, wären Rila und Falere wohl noch wütender gewesen.

    Die Flüchtlingslager wurden mit jeder gefallenen Welt voller. Nach dem Untergang von Thessia war es ebenso, auch wenn im Vergleich sehr wenige Asari in die Lager kamen, was wohl an dem beispiellosen Fall der Heimatwelt lag. Wieder etwas was Morinth’s Wut zum kochen brachte. So viele Asari mussten sterben, weil die Regierung Däumchen drehte und sich auf eine Göttin verließ, an die die meisten eh nur glaubten wenn die Luft dünn wurde. Aber es ging ja im Moment nicht nur um das schöne, blaue Volk. In den Flüchtlingslagern war jede Spezies vertreten. An einigen Stellen lebte es sich enger als auf einem Schiff der Migrantenflotte. Leid, Armut und Trauer, hier war alles zu finden. Natürlich gab es auch immer wieder etwas, was einem das Herz höher schlugen ließ. Kinder die spielend durch die Gänge rannten. Leute die sich unterhielten, Karten oder Ähnliches spielten, Ärzte und Helfer die die Flüchtlinge betreuten, an sich sah man, dass die Galaxie näher zusammenrückte. Selbst darüber grummelte Morinth. Erst bei einer großen Katastrophe merkten alle, dass ja alle nur Luft atmeten und man sich gar nicht so sehr unterscheide. Aber um nicht noch mehr Unfrieden zu stiften sagte sie lieber nichts und drehte sich zu Rila und Falere um: „Also? Was wollt ihr machen?“ Falere wollt helfen und sofort in ein Flüchtlingslager, aber als ihre Schwester so direkt fragte, was sie tun wolle, war sie etwas ratlos, weswegen sie zu Rila sah. Diese war wie immer ruhig und wusste eine Antwort: „Wir gehen zu dem anderen Hilfspersonal oder den Ärzten und fragen wo wir uns am Nützlichsten machen können.“ Morinth nickte und war ein wenig enttäuscht, sie hatte gehofft keine wüsste was sie sagen solle. Denn helfen wollen immer alle schnell, aber wenn man vor Ort ist weiß keiner genau was er machen soll.

    Die drei Asari liefen zu einem Gang in dem wie überall Container aufeinander gestapelt waren, in diesen Objekten schlief und lebte man hauptsächlich, manchmal gab es aber auch Ärzte die darin jemanden behandelten. Einen dieser Container steuerten die Schwestern an um mit jemanden absprechen zu können, was man tun könnte um zu helfen. Als sie auf einen der Ärzte zuliefen hörten die Ardat Yakshi eine ziemlich verwirrte Stimme: „Mirala?“ Alle drei drehten sich schlagartig um. Rila und Falere waren schockiert. Sie nahmen an, dass nur sie wussten wie ihre Schwester eigentlich hieß. Morinth war ebenso erstaunt, eigentlich gab es wirklich nur ihre Familie, die diesen Namen kannte, aber als sie sah, von wem dieses Wort kam, war sie noch wesentlich erstaunter: „Salisa?“ Auf einer Liege, in einem der Container lag eine Asari die sich grade versuchte aufzurichten. Morinth konnte die Emotionen die sich grade in ihr auftaten nicht verarbeiten. Sie hatte Salisa gesehen, vor so langer Zeit auf einer Kolonie wo sie einen wunderbaren Urlaub verbrachten. Sie hatte sie gesehen, im Dreck liegend, ohne Herzschlag, mit verdrehtem Hals und unbewegten Augen. Sie war tot. Morinth hatte sich verabschiedet. Doch das war sie. Oder war es wie bei ihr und Samara und sie sah Salisa nur ähnlich? Doch woher kannte sie dann den Namen? All diese Gedanken durchschossen Morinth’s Geist innerhalb weniger Sekunden. Danach stolperte sie fast nach vorne, berührte zitternd die Wange von Salisa und diese Griff nach der Hand und schmiegte sich in die warme Handinnenfläche. Eine Träne floss ihr aus den Augenwinkeln. Nun, da Morinth Salisa berühren konnte und sie eindeutig kein Fantasieprodukt war, fingen die Tränen an bei ihr wie in Strömen die Wangen herunter zu fließen. Doch kein Laut war zu vernehmen. Sie schluchzte nicht, sie atmete nicht schwer. Sie stand nur wie im Schock da und ließ die Tränen laufen.

    Nach einem Moment der unaussprechlichen Nähe öffnete die Ardat Yakshi den Mund: „Du… lebst?“ Salisa setzte sich vollständig auf und lächelte: „Ja, ich scheine echt ein Glückspilz zu sein.“ Rila und Falere standen in aller Ruhe da und beobachteten diese Szene. Achteten aber zeitgleich darauf, dass niemand dieses Gespräch hörte, irgendwie hatten sie die Furcht, es würde etwas Schlimmes passieren, wenn dort eine Person saß, die wusste wer Mirala war. Morinth kam noch einen Schritt näher und kniete sich vor das Bett und umgriff eine von Salisas Händen vollständig: „Wie ist das möglich… ich… ich war so sicher das du…“ – „Ich wäre beinahe gestorben. Ich wurde mit ganz schöner Wucht umgehauen, was mein Herz zum Stillstand brachte und mir den Hals brach, aber die Ärzte konnten mich retten“, sie sah ein wenig zu Boden, „zudem hat mir deine Mutter geholfen. Ohne sie wäre ich wohl noch in einem Hochsicherheitsgefängnis… oder eben schon tot.“ Rila und Falere kamen näher: „Du kanntest Samara?“ Salisa lächelte: „Ja das tue i…“, sie dachte kurz über die Worte nach. Da die zwei Asari von Samara in der Vergangenheitsform sprachen, zählte sie eins und eins zusammen. „Oh“, kam es überrascht und sie sah Morinth an, „hast du sie…?“ Die Ardat Yakshi drehte sichtlich beschämt den Kopf zur Seite, nickte aber: „Je länger es her ist, desto mehr wünschte ich mir es hätte einen anderen Weg gegeben…“ Salisa nickte und sah die beiden anderen Asari an: „Wer sind die beiden?“ Morinth wischte, für niemanden der drei sichtbar, eine Träne aus ihrem Augenwinkel, die ihrer Mutter galt und lächelte: „Das sind Rila und Falere“, mit einer ausholenden Armbewegung deutete sie auf die beiden Ardat Yakshi. Salisa nickte beiden zu, erst dann realisierte sie die beiden Namen: „Moment mal! Sind das etwa deine beiden Schwestern?“, Morinth nickte, „wie… wie ist denn das möglich?“ Die Angesprochene wollte grade etwas sagen, da stellte sich Rila genau neben das Bett: „Möchtest du uns nicht vorstellen, Mirala?“, der Tonfall befand sich irgendwo zwischen gebotener Etikette und einer Art Neugier, die schon fast ärgerlich klang. Morinth vollführte eine überraschte Bewegung und deutete auf ihre alte Freundin: „Entschuldigt. Das ist Salisa. Eine sehr gute Freundin“, mit einem rechthaberischen Grinsen fügte sie hinzu, „und: ja! Sie weiß über meine und eure Gene bescheid!“ Falere, ja selbst Rila machten große Augen. Salisa streckte beiden die Hand entgegen: „Ich freue mich so unendlich euch kennenzulernen und ich freue mich so sehr, dass ihr beide frei seid.“ Die beiden Ardat Yakshi schüttelten die angebotene Hand und Rila sprach vollkommen verwirrt zu ihrer älteren Schwester: „Sie weiß es und…“ – „…und jagt uns trotzdem nicht mit Fackeln und Heugabeln. Ich sagte doch ihr wisst nicht ‚wirklich’ alles von der Außenwelt.“ Rila musste das über sich ergehen lassen. So klug und berechnend sie immer war, aber das hatte sie nicht erwartet.

    Falere war so neugierig wie eh und je und verfiel in eine wahrhafte Plapperei mit Salisa, über ihre Vergangenheit, wie es ihr ging und im Gegenzug erzählt die junge Ardat Yakshi von sich. Zur selben Zeit versuchte Rila zu verstehen, wie es möglich war, dass eine Asari mit einer Ardat Yakshi befreundet sein konnte. Morinth erklärte es gefühlte hundert Mal, aber Rilas Sinn für Logik konnte das einfach nicht verarbeiten. Nach einigen Minuten, in der Falere für alle etwas zu Essen geholt hatte, setzten sich die drei Ardat Yakshi neben das Bett und aßen gemeinsam. Fast. Morinth stocherte in der Schüssel mit der unappetitlich aussehenden Suppe herum und wünschte sich etwas Schmackhafteres. Aber es war nun mal ein Flüchtlingslager und da war die gehobene Küche schwer zu finden. Irgendwann reichte sie die noch volle Schüssel der hungrigen Salisa weiter, die ihre Portion gierig verschlungen hatte. Als alle fertig waren und Rila die Schüsseln in ein dafür vorgesehenes Regal stellte, wollte Morinth ihre Neugier befriedigen: „… du kamst also ins Gefängnis wegen mir und meine Mutter half bei der Begnadigung?“ Salisa nickte: „In etwa; ja. Aber ich war nicht ‚wegen’ dir im Gefängnis, sondern wegen dieser dämlichen Gesetze.“ Rila wollte grade die Stimme gegen dieser Behauptung erheben, aber ein sanfter Stoß von Faleres Ellenbogen ließ sie schweigen. „Ich habe mich dann mit immer wechselnder Arbeit über Wasser gehalten… ich bekam ja nichts Festes mit so einer Vorstrafe.“ Falere lehnte sich nach vorne: „Warst du auf Thessia… als die Reaper kamen?“ Salisa nickte und eine wehmütige Stille legte sich über die vier: „Ja… es war schrecklich, ohne Commander Shepard wäre ich wohl tot.“ Alle rissen die Augen auf: „Wie bitte?“ Die Asari lächelte: „Sie hat mich mit der Normandy von Thessia hierhergeschafft. Ohne sie wäre ich wohl tot.“ Die drei Ardat Yakshi blickten sich an und Rila fing fast an zu grinsen, was Morinth und Falere fast ängstigte, so selten war das: „Der Commander ist ja wirklich überall.“ Salisa lachte leicht und griff sich an die Brust, denn das Lachen schmerzte Sie. Morinth schob das Krankenhemd etwas zur Seite: „Was ist denn da passiert?“ Die Angesprochene grinste: „Ein Schwerthieb quer über die Brust und den Bauch! Echt mal! Wer kämpft denn heute noch mit Schwertern!“ Die vier lachten auf eine merkwürdige Art über diesen Witz.

    Morinth stand dann auf: „Weißt du was, Salisa? Wir lassen dich nicht hier. Du kommst mit in unser Appartement“ – „Du hast hier eine Wohnung?“, staunte Salisa und Morinth grinste: „Nicht ich. Aber Commander Shepard. Und da bringen wir dich jetzt hin.“ Die verwirrte Asari verstand nicht ganz: „Kennst du den Commander?“ Irgendwie lächelten nun alle drei Ardat Yakshi beinahe verschwörerisch. Morinth zog die Decke von Salisa runter: „Das erkläre ich dir unterwegs. Die Asari holte unter dem Bett ihre wenige Kleidung hervor. Bestehend aus der leichten Panzerung, die sie auf Thessia trug und noch den deutlichen Schwerthieb erkennen ließ. Morinth half Salisa beim gehen. Zu viert liefen sie Richtung des Ausgangs. „Müssen wir Salisa irgendwie abmelden?“, kam es verdutzt von Falere. Rila deutete auf eine Art Anmeldung, an der ein Turianer stand: „Ist wohl besser. Falls ihre Daten aufgenommen wurden wird Sie sonst noch als vermisst gemeldet.“ Sie liefen zu dem Tresen als plötzlich eine Ansage lautstark zu hören war:

    „Bewohner der Citadel! Die C-Sicherheit bittet um vollständige Aufmerksamkeit! Die Raumstation befindet sich im Alarmzustand, da ein Angriff bevorsteht! Die Reaper“, das letzte Wort klang als wäre es nachträglich mit einer anderen Stimme eingefügt worden, „sind auf dem Weg hierher! Darum wird das Evakuierungsprotokoll aktiviert! Bewaren Sie Ruhe! Nehmen sie nichts mit, was nicht für sie selbst lebensnotwendig ist und begeben sie sich zu den Andockbuchten! Dies ist keine Übung! Die folgenden Aussagen sind auf die jeweiligen Gebiete der Citadel spezialisiert!“

    Es folgte eine nicht automatisierte Ansage, wo sich die Bewohner dieses Flüchtlingslagers hinbegeben sollten. Es war wohl so, dass überall auf der Citadel diese Aussage anders war, damit man schnellstmöglich bei einer Andockbucht oder einer Rettungsschleuse war. Die Aussage war nicht kurz. Es entstand eine Art Stille. Ein Schock, der niemanden erlaubte sich zu bewegen. Morinth schluckte: „Hört mir zu!“, ihre Stimme war gepresst und leise. Salisa, Rila und Falere sahen sie zitternd an, mit Augen die voller Angst geweitet waren. „Hört ihr!“, es kam mit Nahdruck und alle nickten zögernd. Morinth atmete durch, denn es würde ihr nicht leicht fallen, was sie gleich verlangen würde: „Bleibt bei mir! Ich bringe uns hier raus, aber ihr müsst mir etwas schwören!“ Alle nickten erneut und Morinth presste die Stimme noch mehr: „Was immer ich jetzt tun werde, müsst ihr akzeptieren! Stellt nichts in Frage, bleibt einfach nur genau neben mir! Hasst mich später dafür, aber jetzt werdet ihr nichts anderes tun als neben mir zu bleiben!“ Falere und Rila wunderten sich: „Dich hassen…?“, Morinth schnitt ihnen das Wort ab. „Loslaufen! Langsam!“ Morinth bückte sich und nahm Salisa Huckepack. Das tat ihr sehr am Bauch weh, aber sie konnte wohl ahnen was passieren würde, denn sie war auf Thessia. Die vier liefen langsam und unauffällig zum Ausgang. „Näher zu mir!“, zischte Morinth und ihre beiden Schwestern kamen dem nach. Sie liefen fast Wange an Wange. So langsam rührten sich auch alle anderen. Ein gemächlicher Strom bewegte sich zur Wachschleuse. „Nicht drängeln, du Arsch!“, kam es von weit hinten. „Schneller!“, verlangte Morinth und das Quartett ging ein wenig hurtiger. Der Strom wurde ins Schlingern gebracht. Er war nicht mehr gemächlich. Es wurde gedrängelt. „Lasst mich vorbei!“, kreischte eine raue Stimme. Das Stimmgewirr wurde mehr und von Sekunde zu Sekunde lauter. „Noch schneller!“, knurrte Morinth. Jemand fiel, jemand weinte und dann brüllte jemand: „Wir werden alle sterben!“… dann hörte man Schüsse. Morinth leuchtete blau auf: „Rennt!“ Die Schwestern stürmten nach vorne. Morinth sah, wich sie der Strom von Flüchtlingen an der Tür staute und es zu Schlägerein kam. Die Gasse wurde enger und enger und die Panik brach aus. Sie sah aus den Augenwinkeln, wie an Rila und Falere gezerrt wurde. Die Ardat Yakshi ließ ihre Augen aufblitzen und kleine Barriere entstand um die vier. Die Unglücklichen, die sich genau neben den Asari befanden wurden zur Seite geschleudert. Wie mit einer Kuppel um sie herum rannten sie durch die Halle und drückten alle anderen aus dem Weg. Rila sah wie Männer, Frauen und Kinder von der Biotik umgeworfen wurden: „Mirala! Was tust…?“ – „Ich sagte: akzeptier’ was ich tue und hass’ mich später!“ Falere verstummte sofort. An der Tür standen Wachen, darunter der Turianer von vorhin. Sie hielten die Waffen im Anschlag und schrien: „In aller Ruhe! Wer Ärger macht wird von uns angegriffen! Also Ruhe bewaren!“

    Viele kamen den nach, denn sie waren unbewaffnet. Aber Morinth kümmerte das nicht: „Schneller!“, brüllte sie. Die Ardat Yakshi hob einen Arm und ihre Handfläche zeigte genau auf die Wachen. Rila sah das und bemerkte wie die Dunkle Energie um die Hand herum zu knistern begann: „Mirala! Nein…“ – „Schnauze!“, donnerte die Ardat Yakshi und ein Blitz fuhr aus ihrer Hand. Eine Schockwelle traf die Wachen und zahlreiche Flüchtlinge. Eine Schneise wurde bis zum Ausgang gezogen. Manche hatten das Glück und wurden ‚nur’ zur Seite geschleudert, aber diejenigen die genau im Zentrum des biotischen Angriff standen ereilte der Tot. Blut auf dem Boden in vielen Farben zeugte von brachialer Kraft. Die Wachen waren nur noch in Einzelteilen in dem Gang zu finden, den sie bewachen sollten. Die Asari rannten über tote Körper durch den langen Gang. Sie erreichten einen weiteren freien Platz wo schon eine gewaltige Masse von Personen stand. Rila machte Anstalten zu stoppen, aber Morinth ließ das nicht zu: „Weiter!“, brüllte sie und kurz bevor sie die Meute erreichten, expandierte sie die Barriere und drückte wieder zahlreiche Körper zur Seite. Bewohner fielen zu Boden, wurden von Nachrückenden zertrampelt. Panik und der Wille das eigene Leben zu retten ließ Moral wie ein Gespenst erscheinen. Morinth sah aus den Augenwinkeln wie Falere weinte. Wie Rila zornig die Augen verzog und die Zähne zusammenbiss. Wie Salisa einfach nur die Augen zusammenpresste und sich in ihre Freundin krallte. Morinth bog links ab, ihre Schwestern folgten ihr. Ein Warp der Ardat Yakshi landete auf dem Boden vor ihr und fegte wieder eine Schneise in den Weg der Flüchtenden. Nach fünf Minuten des Sprintens und des Gemetzels erreichten sie eine Andockbucht. Rila und Falere waren vollkommen außer Puste. Morinth blickte nach vorne. Jetzt noch weiter anzugreifen wäre nicht weise. Denn jemand den sie zur Seite schleudern würde, könnte trotzdem noch an Bord gelangen und mitten im All, in einem Schiff einer rachlüstigen Meute ausgesetzt zu sein wäre kontraproduktiv. Also mussten sie warten. Nach nicht mal zwei Minuten waren sie in dem Raumschiff. Sie fanden eine Reihe von Sitzplätzen und ließen sich dort nieder. Salisa hielt sich den Bauch. Falere sah es sich an, aber es blutete nichts. Rila saß schweigend ihrer Schwester gegenüber. Überall wurde geheult und in Panik nach Verwandten gefragt. Als sich die Türen schlossen und der Antrieb angeworfen wurde, erlaubte sich Morinth durchzuatmen.

    Als sich die Halteklammern lösten blickte Morinth zu ihren Schwestern: „Fangt an?“ Falere sah ihre Schwester an: „Womit?“ – „Das weißt du genau! Es brennt euch sicher auf den Lippen mir zu sagen, was ihr von mir haltet!“ Sie bekam von Rila eine schallende Ohrfeige. Morinth sah sie entgeistert an und rieb sich die Wange. Sie hatte mit einem verbalen Ausbruch gerechnet… das allerdings kam überraschend. „Wie konntest du nur? Du hast Unschuldige getötet! Du hast… Du bist ein…“ – „Monster?“, riet Morinth, „wolltest du das sagen?“ Rila und Falere sahen sie beide finster an. Die jüngste hatte zwar völlig durchnässte Wangen und rote Augenlider, aber trotzdem wirkte sie zornig. Grade als sie etwas Neues sagen wollten, hörten sie Schüsse. Sie sahen aus den kraftfeldverstärkten Fenstern zu der Dockingplattform, auf der sie eben noch standen. Einige bewaffnete Männer schossen sich den Weg frei. Als sie sahen, dass das Schiff abhob, drehten sie um und rannten zu einem anderen Schiff, ebenfalls wieder mit Feuergewalt. Morinth’s Stimme kam ruhig, aber auch bitter: „So ist das, Rila und Falere“, beide schauten ihre Schwester an, „ihr habt im Extranet und von den Klosterschwestern sicher einiges gelernt. Aber die hundert prozentige Wahrheit, ist nie so wie in Büchern, Spielen, Filmen oder Legenden!“ Morinth deutete auf das Fenster und die Plattform, die sich immer weiter entfernte. Leute trampelten sich gegenseitig nieder, schuppen sich in die fast bodenlose Tiefe, schlugen sich, schossen sich nieder, „solange alles gut läuft, ist jeder in Ordnung. Doch wenn es zu Panik kommt, wenn das Chaos regiert, gibt es nur sehr wenige die die ehemalige Ordnung versuchen selbstlos wieder herzustellen. Die meisten wollen nur noch eins: Überleben! Egal wie. Es ist gleich wie heldenhaft sie sich bis dahin gezeigt haben, wie edel Sie waren. Das wahre Gesicht zeigt sich dann, wenn es zum Schlimmsten kommt!“ Morinth’s Worte wurden unterstrichen von den langsam sich entfernenden Massen, die versuchten zu überleben. Das Schiff flog aus der Citadel auf das Witwe-Portal zu. Rila fing sich nach einiger Zeit wieder: „Aber entschuldigt das, was du uns eben gesagt hast? …was du getan hast?“ Morinth lehnte sich zurück: „Nein! Aber ich erwarte auch keine Vergebung! Ich wollte nur nicht, dass ihr sterbt. Wo wären wir denn jetzt bitte, wenn wir uns anständig angestellt und gewartet hätten?“ Falere jammerte: „Weiter hinten, vielleicht noch in der Flüchtlingshalle! Aber wir hätten kein Blut an unseren Händen!“ Morinth wandte ihren Blick ab und sah aus dem Fenster: „Das heißt also, ihr wärt lieber zurückgeblieben? Seid ihr wirklich so selbstlos? Ist es euch lieber, dass ihr guten Seelen sterbt, aber blutrünstige Söldner mit Sturmgewehren und keiner Ehre alle Schiffe besetzen? Ist euer Leben weniger wert?“ Falere schwieg. Ebenso Rila. Sie wollte zwar etwas sagen, aber erkannte tief in sich eine Wahrheit, die sie nicht laut zugeben wollte. Sie war glücklich. Gegen all ihre Moral und ihr Gewissen, war sie einfach nur glücklich weg von der Citadel zu sein. Morinth hatte Recht… leider.

    Der Pilot steuerte das Portal an und wollte so schnell wie möglich zu dem Sammelpunkt, der allen Piloten mitgeteilt wurde. Es dauerte sehr lange, denn viele Schiffe waren in dem leeren Raum vor der Citadel und zum Teil flogen sie sich gegenseitig in den Weg nur um schneller zu sein. Es war das Chaos. Als aber nach ein paar Momenten immer noch nichts passierte, kam ein Offizier dieses eigentlichen Nahrungsmittelfrachters in das Cockpit: „Was zum Teufel soll das? Springen sie endlich durch das Portal!“ Der Pilot drehte sich verängstigt um: „Geht nicht. Es ist bereits von der anderen Seite aktiviert. Ich kann erst springen, wenn es wieder frei ist.“ Der Offizier murmelte wütend: „Das werden die Ersatzschiffe sein… für die Evakuierung. Aber sobald die da sind, werden wir…“, als er zu Ende sprechen wollte, rotierten die Ringe des Portals schneller. Einen Augenblick später schoss etwas durch das Massenrelais. Es handelte sich um fünf Reaper der Sovereignklasse. Der Pilot und der Offizier erstarrten, fanden sich mit ihrem Ende ab. Jedoch schossen diese Monster nicht. Sie glitten grade zu bewegungslos an ihnen vorbei. Vollkommen bleich zitterte der Offizier: „Sprung! Sofort!“ Der Pilot kam dem nach. Kein Blick zurück zur Citadel. Nichts. Es ging nur noch um das eigene Überleben.

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  6. #646
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    Der Sammelpunkt war bei weitem nicht so voll wie es die schon Anwesenden erwartet hatten. Es waren so erschreckend wenige Schiffe gekommen, dass man nur mit dem Kopf schütteln konnte. Keiner hatte auf der Citadel für Ordnung gesorgt. Der reine kaltblütige Überlebenskampf lief dort ab. Waffengewalt, Bestechung und alles was an Abartigkeit nicht zu übertreffen war wurde getan um die Station zu verlassen. In all der Gewalt schafften es wesentlich weniger, als wenn mit der gebührenden Ordnung alle ein wenig mehr auf ihre Mitbürger geachtet hätten. Schon vor Ankunft der Reaper hatten die Bewohner der Citadel sich sehr gut gegenseitig dezimiert. Den Berichten der letzten Schiffe nach zu urteilen, hatten die Reaper die Energieversorgung der Citadel abgeschaltet und die Arme geschlossen. Ohne Energieversorgung keine Schilde, ergo waren alle Personen in den Dockingbuchten tot… ohne Zweifel. Die, die noch in den Häusern und Gebäuden waren könnten noch leben, wenn man Vorräte und Sauerstoff hatte, was zwar der Fall sein mochte… aber wie lange würde das reichen? Morinth, Falere und Rila hatten Salisa in ein Lazarett gebracht und kümmerten sich ein wenig um sie. Seit der Ankunft hatte sich das Verhältnis zwischen den drei Schwestern gewandelt. Irgendwie hatten sie einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Rila und Falere sahen in einem einzigen schockierenden Augenblick, wie grausam die Galaxie sein konnte. Sie sahen, dass Morinth sie gerettet hatte, sie kam mit diesem schrecklichen Chaos klar, denn die Ardat Yakshi lebte in jener Galaxie und nicht in einem Kloster. Mit einem Mal konnten sie gewisse Dinge aus Morinth’s Vergangenheit viel besser verstehen. Die Geschichte mit den Elternmorden und gewisse andere Dinge konnten sie ihr natürlich nicht sofort verzeihen, das wollten sie auch gar nicht. Aber sie sahen ihre älteste Schwester nun mit anderen Augen. Eine Durchsage brachte die vier aus ihrer momentanen Ruhe. Irgendein Militärangehöriger stand in einem Cockpit eines Schiffes und hatte die Außenlautsprecher aktiviert: „Mal alle herhören“, er war wohl das reden vor großen Mengen nicht gewohnt, „laut unseren neusten Informationen haben die Reaper die Citadel in das Sol-System gebracht… das ist da wo die Erde liegt.“ Ein lautes Gemurmel war die Folge, neben Fragen, wie die Reaper es geschafft hatten so eine Station zu bewegen, waren es hauptsächlich angsterfüllte Schwüre. „Wir nehmen also an, dass die Reaper die Erde als Ziel haben. Gehen wir davon aus, dass das wahr ist, wird dort wohl das Ende des Krieges stattfinden!“ Ehrfürchtige Ruhe war das Ergebnis dieser Aussage: „Also herhören! Jeder der bereit ist zu kämpfen wird in einer Stunde mit uns kommen. Es ist freiwillig, aber…“, er dachte nach wie er es sagen könnte, „das wird wohl der letzte Kampf. Egal wie es ausgeht. Sind wir zu Wenige könnten wir alle und zwar wirklich Alle sterben! Also so gesehen, wer nicht mitkämpft, ist einer weniger der den Sieg ermöglichen könnte! Scheitern wir, ist der Rest dem unausweichlichem Ende ausgeliefert!“ Stille. Grausame Stille. „Wie gesagt: In einer Stunde. Meldet euch bei irgendeinem Schiff, alle werden zur Erde fliegen!“ Die Lautsprecher gingen schneller aus als erwartet.

    Nach der Durchsage wurde es langsam wieder lauter. Morinth sah zu Salisa und ihren Schwester: „Ich werde mitgehen“ – „Das dachte ich mir“, lächelte Salisa müde. „Wir auch!“, kam es fest von Falere und sie lehne sich dabei an Rila. Morinth verzog zornig die Augen: „Seit ihr bescheuert? Auf keinen Fall! Ihr könnt ja nicht mal kämpfen, geschweige denn mit einer Waffe umgehen!“ Rila änderte ihren Blick nicht: „Jeder wird gebraucht. Wir sind beide in der Lage Wunden zu behandeln und Falere hat sogar eine ärztliche Grundausbildung!“ – „Wir kommen mit!“, nickte Falere noch einmal, „deine Erlaubnis brauchen wir dazu nicht!“ Morinth schoss in die Höhe: „Ich habe euch aus dem Kloster gerettet! Von der Citadel runtergeholt! Das habe ich doch nicht gemacht um euch gleich wieder an den zurzeit verdammt noch mal gefährlichsten Ort der Galaxie zu bringen!“ Die anderen beiden Ardat Yakshi standen ebenfalls auf: „Wenn die Reaper gewinnen, sterben wir, egal wo wir sind. Kommen wir mit, können wir ja eventuell den Arm behandeln, der später den entscheidenden Schuss abgibt, oder?“ Morinth fletschte wütend die Zähne und sie versuchte wie eine wahrhaftige Dämonin auszusehen. Sie wollte ihren Schwestern Angst machen, sie mit Furcht dazu bringen, zu bleiben. Aber es klappte nicht. Denn wahrhafte Angst konnte sie nur mit Wut erzeugen, aber sie war nicht wütend. Sie hatte Angst um ihre Schwestern. Deswegen brannten nicht ihre Augen voller Hass… ihr liefen Tränen über die Wange. Sie konnte nichts dagegen tun. Auch wenn die drei Schwestern lange getrennt waren, so war jede der anderen gegenüber ein offenes Buch. Rila und Falere liefen auf Morinth zu und umarmten diese. Salisa sah das und lächelte überaus glücklich. Als sich die Ardat Yakshi wieder trennten schluchzte Morinth so, wie man es eigentlich nur von Falere erwartet hätte: „Solltet ihr sterben, werde ich euch umbringen!“, Rila und Falere lachten über diese missglückte Drohung.

    Morinth schickte die beiden Ardat Yakshi los um sich wenigstens leichte Panzerungen mit Schildgeneratoren zu besorgen, denn auch in einem Lazarett konnten einem die Projektile nur so um die Ohren fliegen. Morinth wartete unterdessen bei Salisa. „Schon blöd“, grinste diese, „da sehen wir uns wieder und dann haust du gleich wieder ab.“ Die Ardat Yakshi nickte belustigt: „Ich glaube an Gwen… Commander Shepard, wir werden siegen!“, sie glaubte es nicht wirklich, aber für eine gute Sache zu lügen konnte ja nichts Schlimmes sein. Morinth sah wie ihre Schwestern wiederkamen. Sie trugen die üblichen leichten Kommandopanzerungen, die hatten sie zwar rangtechnisch nicht verdient, aber das war momentan wohl jedem total egal. Die zwei Schwestern verabschiedeten sich herzlich von Salisa und sahen Morinth an: „Die Frau, die uns die Panzerungen gegeben hat, sagte uns mit welchem Schiff wir fliegen sollen. Wir könne gleich los.“ Die Angesprochene nickte und drehte sich dann erneut zu Salisa: „Dann bis später“, es kam mit einem Lächeln und sie umarmte ihre gute Freundin. „Warte noch“, sprach Salisa, als Morinth im Begriff war aufzustehen. Die Asari griff in die Seitentasche ihrer leichten Panzerung und zog ein Medaillon heraus und hielt es Morinth hin: „Nachdem ich freigesprochen wurde, bekam ich die Reste davon wieder… habe es reparieren lassen“, die Ardat Yakshi nahm die Kette in die Hand und erkannte, dass es sich um ein Erinnerungsmedaillon der Asari handelte. Sie stockte kurz, als sie die Namen ihrer Schwestern und ihren eigenen auf dem Anhänger lesen konnte. „Das habe ich so lange nicht mehr gesehen. Du schenkst es mir?“, fragte sie mit einer Träne im Augenwinkel. Salisa nickte: „Es hat sowieso immer dir gehört. Es wird dir Glück bringen… wenn du an so was glaubst.“ Noch einmal umarmten sich beide. Dann ließen sie voneinander ab. Die drei Schwestern verließen Salisa. Morinth legte sich das Medaillon um und dann sah sie ihrer Schwestern an, die den Anhänger zwar sahen, aber im Moment keine Fragen dazu stellten. Sie liefen auf das Schiff zu und waren bereit für den Kampf. Entweder für den letzten Kampf und das Ende, oder für einen neuen Anfang… das würde sich noch zeigen.

  7. #647
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    mir gefällt es.
    es war flüssig zu lesen.
    puh... mein gehirn ist im moment so leer...
    sorry mehr fällt mir grade nicht ein

  8. #648
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    Ich danke dir
    Freut mich so, dass du mir immer noch true bis

    Die Schiffe, die vom Sammelpunkt der Citadelflüchtlinge losgeflogen waren trafen im Utopia System, im Exodus Cluster ein. Dort war die gesamte Streitkraft der Galaxie vertreten. Jedes Schiff, jede Flotte die gegen die Reaper kämpfte war hier vertreten. Trotzdem wirkte es zahlenmäßig wenig. Wenn bedacht wurde wie groß die Galaxie und wie zahlreich deren Bewohner waren, war es schockierend, wie gering die Zahl doch war. Die Gethflotte konnte gesehen werden. Erst vor Kurzem hatten sie die Migrantenflotte vollständig ausgelöscht und somit die komplette quarianische Rasse. Sicher gab es noch hier und da einen Pilgerreisenden oder jemanden der ausgestoßen wurde, aber man konnte wohl ohne Angst behaupten, dass es die Quarianer schon bald nicht mehr geben würde. Die Turianer hatten wie eh und je mit die beeindruckenste Flottille, was Zahl und Macht anging. Neben den Menschen eindeutig das Schlagkräftigste. Die Asari waren auch vertreten: Einige Schlachtschiffe, aber irgendwie wirkte es nicht so beeindruckend ohne die Destiny Ascension. Zwar gab es zwei Schiffe einer ähnlichen Klasse, aber die waren eben viel Kleiner. Irgendwie wirkte die Flotte wie die Asari selbst: Sehr kleinlaut zurzeit. Kleinere Flotten gab es von den Volus und Elcor. Die Hanar fand man nicht, denn ihre Heimatwelt war seit dem Verrat des Botschafters gefallen. Gut möglich, dass diese bald auch aussterben würden. Genau wie bei den Batarianern. Nur sehr wenige Schiffe gab es, eine Art Dankeschön, weil Commander Shepard irgendwelche Pfeiler der Stärke zurückgebracht hatte. Ansonsten war das Volk der Batarianer kaum vertreten. Schon gar nicht in der im Krieg bekannt gewordenen RUM Flotte von Omega, denn die war gar nicht da. Aria T’Loak hatte einen persönlichen Groll gegen Shepard, was irgendetwas mit einem Cerberus General zu tun haben soll. Sie half dem Commander mit Element Zero aus und schickte eine Weile ihre Flotte in den Kampfeinsatz gegen die Reaper. Als sie aber ihrer Meinung nach ihre Schuld getilgt hatte, holte sie ihre Streitkraft zurück und verbarrikadierte sich auf Omega um ihre Station wieder aufzubauen. Das einzige was halbwegs von den Terminussystemen herrührte war eine größere Ansammlung von Söldnereinheiten. Neben Blue Suns, Blood Pack und Eclipse noch viele kleinere Vereinigungen. Laut einigen Berichten war die Anführerin von Eclipse nur dabei, weil sie Shepard töten wollte… Hauptsache sie kämpfte mit. Was beeindruckend war, war die gewaltige Größe der salarianischen Flotte. Noch nie sah man so viele Schiffe, Kreuzer und Jäger des ‚schlauen’ Volkes. Niemand konnte das verstehen, schon gar nicht, nachdem Shepard den Kroganern bei dem Heilmittel gegen die Genophage half. Es war unbegreiflich, warum die Salarianer dem Commander solch eine gigantische Unterstützung angeboten hatten. Jedenfalls für die Meisten. Einige Wenige, so gesehen nur Shepard und die Salarianer selbst wussten, dass die Kroganer keineswegs von der Genophage geheilt worden waren. Es war nur ein Trick und das reptilienartige Volk war weiterhin in seiner Fortpflanzungsfähigkeit eingeschränkt. Darum musste Gwen später fast laut loslachen, als sie hörte, wie Urdnot Wreav lautstark sein Volk anheizte gegen die Reaper zu kämpfen, um danach eine neue kroganische Rebellion zu starten und Rache an der Galaxie zu nehmen.

    Das war sie nun, die große Angriffsflotte gegen die Reaper. Die Armee, die zur Erde fliegen sollte um dort den Krieg zu entscheiden. Morinth schaute aus dem Fenster und starrte zu dem in der Ferne liegenden Massenportal. Laut berichten soll die Normandy ganz in der Nähe des gewaltigen Objekts sein. Die Ardat Yakshi ließ ihre Gedanken zu der Frau gleiten, die sie so sehr begehrte. Ob sie Gwen je wiedersehen würde? Sie war eine Realistin. Ob die Reaper wirklich zu besiegen waren, würde sich noch zeigen. Falere und Rila waren ruhig. Sehr ruhig. Auch wenn sie diese Art von Situation nicht kannten, schien sie das Leben im Kloster ein hohes Maß an Askese gelehrt zu haben. Die Schwestern hatten sich während des Fluges gut unterhalten, noch einmal gewisse Dinge klargestellt, jedoch schwammen sie auch um wichtige Themen herum. Nicht aus Angst die Stimmung zu verdüstern, sondern weil man im tiefsten Inneren hoffte, diese Themen später noch einmal klären zu können. Während dieses Gedankenganges drang eine Durchsage durch das Schiffsinnere: „Ein Admiral der Allianz hat uns grade mitgeteilt, dass die Normandy das Massenportal in wenigen Minuten durchstoßen wird. Sind keine Reaper am anderen Ende, starten wir den Flug hinterher“, alle nickten unbewusst, „wenn wir die Erde erreicht haben findet der Angriff in drei Missionen statt: Schwert, Hammer und Tiegel. Wir sind bei Operation Hammer dabei. Das heißt wir kämpfen nicht im Orbit der Erde mit den Reapern, sondern werden eine Erdenstadt unter der Citadel anfliegen. Dort warten wir dann auf weitere Befehle.“ Einen Moment dachten alle die Aussage wäre zu Ende, aber dann hörte man ein Räuspern: „Wir sind kein Kampfschiff. Wenn wir an den Reapern vorbei auf die Erde fliegen, könnten wir leicht vom Feind getroffen werden. Beten wir einfach, dass wir es schaffen.“ Das Ende war nicht grade erbaulich, aber wenigstens war der Kapitän des Schiffs ehrlich.

    --

    Morinth stand mit ihren beiden Schwestern in einem Zelt, das zwischen Trümmern und zerstörten Gebäuden stand. Sie waren in der Stadt namens London angekommen. Ihr Schiff hatte es ohne Probleme zur Landeplattform geschafft. Aber so viel Glück hatten nicht alle. Die Operation Schwert bestand darin, die Reaper im Orbit mit den Flotten zu bekämpfen. Während dieser Kampfhandlungen, sollte Operation Hammer landen. Trotz der gewaltigen Attacke, hatten die Reaper die Zeit, die landenden Schiffe aufs Korn zu nehmen. Zahlreiche Leben wurden mit wenigen Laserstrahlen ausgelöscht. Trotzdem gelangte ein Großteil der Operation Hammer auf die Erdoberfläche. Nun befand man sich in einer Art unerträglichen Wartezustand. Die Hauptmission würde erst anlaufen, wenn Commander Shepard ihr okay geben würde. Dann würde es aber richtig losgehen. Sämtliche verfügbaren Truppen würden in London Position beziehen und den Weg zu einer Art Transportstrahl freihalten, der von der Citadel herspeiste. Denn dieser Weg ist für den zweiten Teil von Operation Hammer. Die Makos der Allianz würden zu dem Strahl fahren, dabei einen Zerstörer ausschalten, der sich unglücklicherweise genau auf diesem Weg befand und dabei zeitgleich Commander Shepard Deckung geben, welche mit ihrem Team den Strahl zu Fuß erreichen würde. Alle anderen Truppen hätten eben nur die Aufgabe, dass alles was sich Reaper nannte dezimiert wurde und bloß nicht in Shepards Richtung kommen würde. Trotz der einfach klingenden Aufgabe, war es doch sehr schwierig. Das Gros der Reaper sollte bekämpft werden und dies war nicht grade einfach, da sich die Schlimmsten Truppen auf der Erde befanden und zudem noch zahlreich waren. Außerdem durfte die Mission nicht zu lange dauern, denn im Orbit kämpfte Operation Schwert immer noch gegen die Reaper und die würden auf Dauer alle Flotten vernichten. So war man nicht nur einer schwierigen Aufgabe unterworfen, sondern auch noch unter Zeitdruck. Morinth sah an sich herab. Kurzzeitig spielte sie mit dem Gedanken sich eine richtige Panzerung zu besorgen, denn immerhin hatte sie nur das freizügige Kostüm an. Aber sie entschied sich dagegen. Zum einen vertraute sie auf ihre Fähigkeiten und zum anderen hatte sie irgendwie die verrückte Idee, dass ihre Mutter eventuell durch diese Kleidung auf sie achten würde. Das war natürlich abergläubischer Humbug… doch sie wollte irgendwie daran glauben. Falere und Rila standen neben ihr und die drei unterhielten sich über vollkommene Belanglosigkeiten. Es war eine sehr gedrückte Stimmung, denn eigentlich wartete jeder nur darauf, dass es losging und man sich in die Schlacht stürzen konnte… um dann eventuell zu sterben.

    Nach einigen Minuten kam ein Mensch in das Zelt und blickte sich um: „Waren hier die zwei Asari, die sich für die Lazarettplätze gemeldet hatten?“ Die drei Ardat Yakshi drehten sich zu dem Menschen und die beiden jüngsten nickten. Der Soldat kam näher: „Wären sie bereit in einer der mobilen Lazarettstationen zu arbeiten? Das sind große Fahrzeuge die direkt im Kampfgebiet sind, damit wir schneller an die Verwundeten kommen.“ Morinth wollte grade lautstark protestieren, aber Rila hielt ihr sanft die Hand vor den Mund, anscheinend wusste sie, dass von ihrer älteren Schwester Widerspruch kommen würde: „Wir kommen gerne mit“, sie deutete auch auf Falere. Der Mensch nickte: „Gut. Packen Sie ihre Sachen, in drei Minuten geht es los.“ Mit diesen Worten verschwand er wieder. Morinth war schockiert. Die ganze Zeit wusste sie, dass sich ihre Wege hier trennen würden, aber jetzt, da sie wusste, dass es nur noch drei Minuten waren… schien es so endgültig. Rila und Falere drehten sich zu Morinth um: „Es passt dir sicher nicht, dass wir in mobilen Lazaretten sein werden…“ Die Angesprochene grinste verzweifelt: „Im Endeffekt seit ihr überall in Gefahr… ich würde euch ja beschützen“, sie verlor sich in ihren Worten, „aber ich glaube ich kann direkt im Kampf mehr bewirken.“ Falere lächelte und nahm ihre älteste Schwester in den Arm: „Ich bin so stolz auf dich.“ Es kam so überraschend, dass Morinth fast ein vollkommen dämlichen Gesichtsausdruck aufgelegt hätte. Falere lehnte sich zurück und Rila stellte sich neben sie: „Du bist ein Miststück!“, kam es von der mittleren Schwester, aber sie lächelte dabei, „hedonistisch, rechthaberisch. Eben Morinth, die von ihren Gelüsten aber auch sehr von ihrer Umwelt geformt wurde.“ Rila legte der erfahrenen Ardat Yakshi eine Hand auf die Schulter: „Aber du bist so oft Mirala. Jemand der die eigenen Schwestern rettet und sehr oft, auch wenn es dir unbewusst ist sehr selbstlos ist. Hör zu“, ihr Gesichtsausdruck wurde sehr ernst, „was du unseren Eltern angetan hast und sicherlich vielen unschuldigen Seelen, will und kann ich dir momentan noch nicht verzeihen. Aber sollte wirklich der schlimmste Fall eintreten und wir sterben alle, sollst du wissen, dass ich froh bin dich als Schwester zu haben“ – „Wir lieben dich“, schloss Falere ohne eine Pause an, „wir beten darum zu überleben, dass wir über alles reden können um uns wieder so nahe zu kommen wie früher. Aber sollten wir das nicht überleben, wisse, dass ich glücklich bin dich zur Schwester zu haben, auch wenn ich bei Weitem nicht alles gutheißen kann, was du die letzten vierhundert Jahre getan hast.“ Rila und Falere umarmten beide Morinth. Diese konnte die Worte kaum in ihrem Verstand erfassen und ihre Tränen fingen erneut an zu fließen. Für einen Moment gab es keine Erde, keine Reaper und keinen Krieg… ja nicht einmal das Universum. Es gab nur die drei Schwestern die einander so nahe waren. Nach ein paar Momenten trennten sich die Geschwister wieder. Morinth wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und lächelte: „Ihr seit das Wichtigste in meinem Leben und ich liebe euch. Ich bete ebenfalls das wir überleben mögen.“ Der letzte Satz klang so surreal bei Morinth, trotzdem war er ernst gemeint. Rila und Falere machten sich dann auf zu dem Lazarett. Kurz bevor sie um die Plane des Zeltes bogen, drehte sich Rila noch einmal um: „Du hast übrigens eben geflunkert“, Morinth verstand nicht ganz, aber ihre Schwester löste die Situation mit einem Grinsen, „nicht nur ich und Falere sind das Wichtigste in deinem Leben.“ Damit verschwand sie.
    Morinth musste nicht lange nachdenken. Sie wusste genau wen ihre Schwester meinte. Und so saß die Ardat Yakshi da und war mit ihrem Gedanken kurz vor dem Kampfeinsatz bei Gwen Shepard.

    --

    Es war Krieg. Ein wahres Gemetzel. Die Schlacht fand überall statt. In den Ruinen zerstörter Häuser, auf den offenen Straßen der Erdenstadt, in unterirdischen Gängen und sogar am Himmel. Shepard hatte vor knapp einer viertel Stunde mit ihrer Mission begonnen und somit musste auch die gesamte Streitkraft der Galaxie ihren Auftrag erfüllen. So begann das große Sterben, auf beiden Seiten. Reaper und deren Infanterie fielen in Massen. Aber auch die Verluste auf der Seite des Widerstands waren enorm. Morinth war mittendrin. Alles was die Galaxie zu bieten hatte kämpfte hier mit. Alle Völker waren vertreten, auch wenn deutlich zu spüren war, dass es ein Zweckbündnis war und nicht mehr. Morinth erblicke mehr als einmal, wie beispielsweise ein Kroganer einen Turianer nicht rettete, auch wenn es noch absolut möglich gewesen wäre und teilweise konnte sie sogar ein Lächeln bei den Kroganern finden. Batarianer hielten einfach in die feindlichen Reihen, auch wenn sich noch Verbündete im Nahkampf befanden. Granaten wurden geworfen, auch wenn im Detonationsradius nicht nur Reaper waren. Man kämpfte zwar zusammen gegen den Feind, aber ein wahres Zusammengehörigkeitsgefühl war nicht zu finden. Manchmal stritten Soldaten sogar miteinander, warum man einen Schuss vermasselt hatte oder etwas dergleichen. Es war abzusehen, dass wenn die Reaper besiegt werden würden, es danach genauso weitergehen würde wie vorher: Mehr gegen- als miteinander. Morinth kämpfte alleine. So gesehen war sie nicht besser als die anderen, aber Sie regelte das wie früher: Wenn sie auf keinen achten musste, kämpfte sie am mächtigsten. Ihre Attacken zerfetzten alle Feinde und ihre Barrieren schützen sie vor den meisten Angriffen. Sie lebte momentan nur für den Kampf, bis zu einem bestimmten Augenblick: Sie hatte grade einige nervige Husks und Marodeure zu Kleinholz verarbeitet, als eine Banshee von einem zerstörten Mauervorsatz schrie und zu Boden glitt. Morinth stand vor dem Monstrum und lud ihre Energien für einen Warp auf, um die starken Barrieren dieses Wesens zu zerstören, um sie danach locker ausschalten zu können. Aber sie hielt kurz inne. Sie erkannte das Wesen vor sich und musste, ohne es zu wollen, nachdenken. Das war eine Ardat Yakshi. Nicht nur eine Asari sondern so gesehen eine genetische Schwester. Nur sie wurden zu solch einer Monstrosität verwandelt. Morinth spürte Hass in sich. Sie hatte keine Furcht oder Reue die Banshee zu töten, aber sie spürte grade einen derart großen Zorn in sich, dass es Morinth geradezu wunderte. Sie hatte oft gehasst, Wut empfunden, Zorn gespürt, aber nun war es anders. Sie hasste ihre Mutter zeitweilen, aber nicht so wie diese Banshee. Sie hasste die Asariregierung, aber nicht so sehr wie das Reaperungetüm vor sich. Grade jetzt, wo sie sich eigentlich auf den Kampf konzentrieren sollte, schossen ihr Gedanken durch den Kopf die sie zutiefst verwirrten.

    Die Reaper verdienten Hass, für das was sie vorhatten, was sie taten, wie sie es taten. Sie wollten alles zerstören. Das war das wahre Böse. Unbewusst verglich Morinth die Reaper mit anderen Dingen die Sie hasste. Mit der Asariregierung: Diese wirkte, als wäre sie an allem Schuld was den Asari passiert war… aber bis die Asari ihrem ersten richtigen Feind begegnet waren, war dies eine eventuell verschwiegene Form der Politik, aber auch eine erfolgreiche. Hasste sie ihr Volk dafür, dass sie sich genauso verhalten hatten wie zehntausende Jahre zuvor? Sicher, einiges hätten sie ändern müssen, aber konnte sie alles verurteilen? Sie hasste ihre Mutter zu mancher Zeit? Warum? Sie jagte ihre Tochter, weil sie eine Mörderin war… sie bat ihr anfangs sogar noch den Frieden an. Was hatte ihr Vater doch gleich getan? Rila und Falere verletzt… aber war das Grund genug um Shaja zu töten? Ardat Yakshi wurden weggesperrt… weil sie Mörder waren… Rila und Falere waren brave und anständige Mädchen. Warum nicht Morinth? Könnte es sein, dass die Kloster existierten um genau das Gegenteil zu erzeugen, was Morinth immer befürchtet hatte? Nicht die Galaxie wurde von den Ardat Yakshi geschützt, sondern die Klosterschwestern wurde vor der Galaxie geschützt? Morinth und alle anderen freien Ardat Yakshi lebten in einer Welt die nicht wie ein Kloster geordnet war. Es war chaotisch und gefährlich und in einer solchen Umgebung muss man sich anpassen… man wurde zu dem, was alle in einem sahen. Während die Banshee näher kam, weitete sich eine Erkenntnis in Morinth’s Geist aus. Eine Erkenntnis, die nur entstand, weil die grade nachdachte, und weil ihr Personen wie Rila, Falere und Gwen etwas klargemacht hatten: Es war Morinth’s Schuld. Vielleicht nicht alles. Hätte zum Beispiel Tevos sie besser behandelt, wäre Mirala mit mehr Geduld gesegnet gewesen, dann wäre alles anders gekommen. Samaras Tod, Shajas Tod, der Tod vieler Unschuldiger, das war Morinth’s Schuld. Wie viele Leichen sind die Freiheit wert? Morinth schüttelte den Kopf. Sie würde später darüber nachdenken, zusammen mit Gwen und ihren Schwestern. Denn in ihrem Geist dachte grade nicht Morinth nach, sondern Mirala. Mirala, die seit Rila und Falere wieder da waren immer aktiver zu werden schien. Doch für den momentanen Kampf war Mirala nicht hilfreich. Jetzt brauchte es eine Morinth, die mit aller Härte kämpfen würde.
    Der Warp der Ardat Yakshi ließ die Barrieren der Banshee zerbersten und die Projektile aus ihrem Disciplegewehr ließen den Kopf der Reaperkreatur zerplatzen. Morinth stand kurz in aller Ruhe da und bedachte das tote Monstrum mit einem überheblichen Grinsen und wäre fast davor gewesen auf es zu spucken. Doch dann wandelte sich ihr Gesichtsausdruck und sie senkte den Kopf: „Finde Frieden, in den Armen der Göttin, Schwester.“ Ein Gebet, welches an die Ardat Yakshi gerichtet war, welche die Banshee einst war. Morinth drehte sich um und suchte sich neue Gegner. Morinth wollte kämpfen… das Gebet kam von Mirala.

    --

    Als eigentlich die ganze Galaxie für die Erde kämpfte bewegte sich Gwen Shepard Schritt für Schritt auf den Strahl zu, der sie zur Citadel führen sollte. Weder ein Zerstörer, noch der Vorbote persönlich konnten sie aufhalten. Zwar wurde sie von einem Angriff des gewaltigen Reapers fast getötet, aber sie gelangte zu dem Strahl und war bald darauf in der Citadel. Dort wurde es sehr wirr. Denn sie traf dort David Anderson und den Unbekannten, welcher irgendwie in der Lage war Gwen zu kontrollieren. Schlussendlich konnte der Commander den Boss von Cerberus aber doch noch erschießen… Anderson starb dabei. Doch danach war es noch nicht vorbei. Gwen erwachte in einer Art Außenbereich der Citadel, dort wo der Tiegel angedockt war. Auf sie wartete eine Art Hologramm, welches genauso aussah, wie ein Kind, das einst auf der Erde starb. Angeblich war dieses Wesen der Katalysator und Gwen sollte entscheiden, ob Sie die Reaper kontrollieren oder zerstören wolle. Angeblich gäbe es auch eine dritte Option, die aber nicht realisierbar wer, da der Tiegel nicht vollständig war, da es zu wenig Arbeiter ab und er von den Reaperrachni sabotiert wurde. Gwen brauchte keine Sekunde um sich zu entscheiden. Sie wollte die Reaper zerstören. Der Commander zerschoss eine Apparatur und eine rote Strahlung vernichtete alles, was auch nur im Entferntesten mit den Reapern zu tun hatte. Danach war der Krieg vorbei. Der Aufbau konnte wieder beginnen. Welten wurden neu errichtet. Völker lebten neu auf und endlich gab es Frieden. Doch irgendwas war komisch. Ganz entfernt in Gwens Gedanken hörte sie eine Stimme. Eine wohlbekannte Stimme. Es war die von Morinth. Sie hatte einst mit ihr eine geistige Verschmelzung… war sie grade bei ihr? Die Worte die sie hörte waren weder liebevoll von tröstend. Es war schlicht und einfach ein Satz: „Glaubst du den Scheiß wirklich?!“

    …Gwen erwachte. Sie lag in London, beinahe genau vor dem Vorboten. Der Commander war vielleicht ein Hitzkopf, aber schlau war sie allemal. Sie brauchte einige Sekunden um sich zu fangen, erkannte aber realtiv schnell, dass die ganzen Geschehnisse, die mehrere Jahre umfassten nur in ihrem Kopf passiert waren. Der Vorbote hatte sie nicht getroffen, nur den Boden neben ihr um sie bewusstlos schlagen zu können. Der Reaper erkannte wohl, dass sein Indoktrinationsversuch gescheitert war. Er wollte den Commander beseitigen, wurde aber von mehren Schiffen abgelenkt, die ihn angriffen. Der Vorbote konnte einige spielend zerstören, flog dann aber davon. Gwen rappelte sich auf und erblickte Major Coats und Admiral Anderson, die die ganze Zeit hinter ihr waren. Die zwei Soldaten und alle anderen die eigentlich zum Strahl rennen wollten, waren verwundert und danach entmutigt, als der Commander erklärte was mit ihr passiert war. Gwen glaubte nicht mehr an diesen Strahl. Es war eine Falle. Shepard erklärte, dass die Reaper allem Anschein nach mit der Citadel alle Streitkräfte der Galaxie zur Erde locken wollten, um alle auslöschen zu können, die ihnen gefährlich werden könnten. Aber Gwen hatte den Krieg noch nicht aufgegeben. Ganz im Gegenteil: Sie hatte einen Plan. Der beinhaltete, dass sie Kontakt zur Normandy aufnahm. Joker sollte mit den Waffen der Normandy die Citadel an einem bestimmten Punkt angreifen, den EDI ausgerechnet hatte. Ein Ort, an dem die Hülle dünner war und sich eine Konsole befand, an der die Steuerung der Citadelarme möglich war. Währenddessen nahm Anderson auf Gwens Befehl Kontakt mit der Gethflotte auf. Kurz darauf gelangte ein kleiner Gethjäger zu dem Ort, an dem sich Gwen befand. Ihr Plan war es, dass sie mit dem Gethjäger durch einen ‚Kratzer’ in der Citadelhülle fliegen würden, den die Waffen der Normandy erzeugen sollten. Dort angekommen, sollten die Geth die Arme öffnen, damit der Tiegel andocken könnte. Gwen wählte die synthetischen Wesen, weil diese wohl am versiertesten waren, was Technik anging. Trotzdem nahm sie Anderson mit… denn sie traute den Geth nicht sonderlich.

    Der Plan musste schnell erfolgen, denn niemand wusste, wie lange Operation Schwert den Tiegel beschützen konnte. Der Gethjäger war in Position und die Normandy feuerte. Beinahe fünf Schüsse mit voller Energie waren nötig, die Energieversorgung auf der Normandy brach fast zusammen, aber ein… eigentlich vollkommen unbedeutender Kratzer wurde erzeugt. Der Gethjäger passte grade so hindurch, ein Landebein brach dabei ab, da das Loch zu klein war. Das Team bestehend aus zwei Geth, Gwen und David eilten zu einem Raum, in dem eine Konsole stand, mit der die Arme geöffnet werden konnten. Die Geth erledigten das, was gut war, denn sie taten es so schnell, das hätte ein Organischer wohl nie hinbekommen. Während sich die Arme öffneten und der Tiegel sich näherte, erschienen Nachrichten auf der Konsole. Laut den Geth kamen diese von den Keepern, die sich als jene Spezies herausstellten, welche die Grundidee für den Tiegel hatten und auch das erste Volk waren, das von den Reapern speziell verändert wurde. Es war zwar interessant, aber Gwen musste mit zahlreichen Schimpfworten klarstellen, dass sie das momentan überhaupt nicht interessierte. Sie schuppte die Geth beiseite und aktivierte ein aufblinkendes Feld. Kurz darauf gab der Tiegel in Verbindung mit der Citadel eine Art nicht sichtbare Strahlung ab, welche über die Massenportale über jeden Winkel der Galaxie verteilt wurde. Reaper und all ihre Truppen wurden von einer Sekunde auf die andere ausgelöscht. Bewegungslos schweben die Titanen im All, fielen auf Planeten einfach um. Infanterie wurde geradezu vollständig zersetzt. Aber es geschahen auch andere Dinge. Sämtliche Geth verhielten sich genau wie die Reaper und stellten ihre Funktionen ein. Die Keeper sackten zusammen. Die Normandy war kurzzeitig ohne Energie, bis die Notversorgung anlief. Und zu allem Übel fiel direkt neben David Anderson Gwen Shepard zu Boden. Sie atmete nicht und ihr Herz schlug nicht. Der Admiral setzte einen Notruf ab, der glücklicherweise durchkam. Denn kurzzeitig dachte David, dass eventuell alle Kommunikation unmöglich wäre. Während auf Heimatwelten, Kolonien und Raumstationen ausgelassen gefeiert wurde, dass die Reaper endlich besiegt waren, versuchte David Gwen wiederzubeleben, was aussichtslos schien. Während Kroganer ihren Sieg in die Welten brüllten und schon in Gedanken bei der nächsten Rebellion waren, erreichte ein turianischer Jäger die Citadel um den Commander schnellsten einzusammeln. Während Asari und Menschen vor Freude weinten oder lachten, wurde der Commander zu den Salarianern geflogen um dort medizinisch behandelt zu werden. Während Batarianer sich zwar über den Sieg freuten, aber Angst um ihre Spezies hatten, kämpften Ärzte um das Überleben Shepards, die mehre Minuten klinisch tot war. Jubel, Freude, ein wenig Wehmut, aber gepaart mit der Gewissheit, dass der Krieg vorbei war, erfüllten die gesamte Galaxie. Nur hier und da wollte nicht so Recht Freude aufkommen. Dazu gehörte auch eine Ardat Yakshi, die alleine auf der Erde stand, während um sie herum alles jubelte. Sie stellte sich nur eine Frage und blickte dabei zur Citadel: „Bist du am Leben, Gwen?“

    ************************************************** ********

    Okay, einige werden jetzt mit Sicherheit sagen: Das war ja ganz schön schnell runtergerattert. Um ehrlich zu sein: ja, das stimmt. Lasst es mich erklären:
    Der Plan von Gwen ist genau der gleiche wie im Paragon Teil Kapitel 13. Da die meisten ja beide Stories lesen, wollte ich euch nicht noch mal 12 Word-Seiten antun Sicher spielt auch Faulheit eine gewisse Rolle Ich wollte wie gesagt beides zügig hintereinander schreiben, damit die Unterschiede auffälliger werden. Ich habe in dem Kapitel quasi nur einige Änderungen zu dem Paragon Teil herausgestellt. Auch die Aktivposten Hommage fiel viel kürzer aus. Es geht jetzt weiter wie in der anderen Story: Erst ein Ausblick über die Vorgänge in der Galaxie wie in Kapitel 15 und dann einige NPC Kapitel. Aber nicht ganz so viele… es sind ja unter der Renegade Gwen viel mehr gestorben

  9. #649
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    Die Reaper waren besiegt. Endlich war der Krieg vorbei. Die größte Bedrohung die es je gab war beseitigt worden. Morinth kam irgendwann wieder zu sich. Sie stand mehrere Minuten bewegungslos da und dachte an Gwen. Die Ardat Yakshi wollte so schnell wie möglich ihre Schwestern finden. Es war natürlich schwer Auskünfte einzuholen, wenn man nur feiernde Massen traf, die nichts anderes konnten als sich zu freuen. Es dauerte einige Zeit bis Morinth einen Soldaten traf, der ebenfalls die mobilen Lazarettstationen suchte. Leider war in dem ersten gefundenen Lazarett niemand mehr. Im zweiten gefundenen sah Morinth wenigstens eine Ärztin die sich um einen Patienten kümmerte. Von dieser erfuhr Sie, wo sich die anderen mobilen Stationen befanden… jedenfalls wo sich diese zur letzten Kontaktaufnahme befanden. Morinth machte sich auf den Weg und musste weiterhin durch sich umarmende Meuten hindurch. Schließlich gelangte sie zu einer weiteren Lazarettstation. In dieser war auch niemand, doch bevor Morinth anfangen konnte den Mut zu verlieren, entdeckte sie ihre beiden Schwestern. Sie befanden sich ebenfalls auf der Straße und jubelten mit einigen Soldaten. Als Rila und Falere ihre Schwester sahen, ließen sie von den anderen Jubelnden ab und rannten zu Morinth. Diese kam den zwei Ardat Yakshi entgegen und als sie sich erreichten, fielen sie sich in die Arme. Es war eine Begegnung wie man sie sonst nur aus Märchen kennt: Tränen der Freude, eine Umarmung die einfach nicht enden wollte und es musste nichts gesagt werde, jede der drei wusste, was die andere dachte: Es war einfach nur schön am Leben zu sein, und das zusammen. Die Schwestern verließen nach einer schier endlos langen Umarmung die großen Massen von Personen und gingen dorthin wo sie vorerst Ruhe hatten.

    Keine der drei fand ein Wort. Das pure Glück konnte nicht gefasst werden. Doch auch diese Freude barg ein wenig Wehmut, wusste doch jede, dass noch viele Dämonen der Vergangenheit auszutreiben waren, doch für der Moment dachte man an so etwas nicht. Sie genossen die gemeinsame Nähe und ließen sich dieses Glück nicht nehmen. „Samara?“, die drei Ardat Yakshi drehten sich zu der Stimme um. Es war der Soldat James Vega, den Morinth in dem Ardat Yakshi Kloster auf Lessus traf und später auf der Party in Gwens Appartement. Er kam näher und war vollkommen außer Puste: „Bin ich froh Sie zu sehen. Mir hat eine Ärztin erzählt, dass sie wohl hier in der Nähe sein würden.“ Morinth ließ ihre Schwestern los und belegte James mit einem fragenden Blick: „Ich freue mich, dass Sie noch leben. Warum haben sie mich gesucht?“ James ertappte sich bei einem kleinen Fauxpas: „Oh… ich freue mich auch, dass sie noch leben. Ich wollte nur sagen, dass ich Nachricht von Admiral Anderson bekommen habe und Shepard über den Berg ist.“ Morinth weitete die Augen: „Wie über den Berg?“ James zog eine Augenbraue in die Höhe: „Hat sie die Neuigkeit nicht erreicht? Gwen hat den Krieg auf der Citadel beendet, aber irgendwie ist sie kurz darauf in eine Art Koma gefallen und war klinisch tot. Aber die Salarianer haben sie wieder hinbekommen.“ Morinth erfuhr innerhalb von ein paar Sekunden, dass Gwen nicht nur den Krieg beendete, sondern auch dem Tod von der Klinge gesprungen war. Sie fasste sich aus Reflex an ihr Herz und sah James atemlos an: „Was ist mit ihr?“ Der Soldat erinnerte sich an die Geräusche aus dem Schlafzimmer von Gwen während der Party, weswegen er richtig annahm, dass beide zusammen waren. Darum wählte er seine Worte mit bedacht: „Nun… was die Salarianer auf die Schnelle sagen können ist, dass Shepard ohne Maschinen momentan nicht leben kann. Aber Dank der Medizin- und Klonforschung wird sie wieder ganz die Alte… es wird eben nur dauern…“ Morinth atmete trotzdem erleichtert aus und lächelte mit geschlossenen Augen. Sie war froh. Gwen war am Leben und das war momentan das Wichtigste. Egal wie es für sie aussah. Morinth selbst war schon öfters am Rande des Todes gewesen, aber mit Zeit und guter ärztlicher Behandlung konnte man alles kurieren.

    Die Ardat Yakshi ging auf James zu: „Wo wird sie momentan behandelt?“ Der Soldat wirkte perplex: „Nun… auf irgendeinem salarianischen Schiff, keine Ahnung wie das heißt. Aber sie wird nicht behandelt. Zurzeit gibt es wichtigere Dinge. Shepard liegt im künstlichen Koma und wenn es wieder etwas ruhiger ist in der Galaxie wird man sich um sie kümmern.“ Die Mundwinkel von Morinth senkten sich, genau wie ihre Augenlider: „Wie bitte?“ Rila kannte diesen Stimmfall und wollte etwas sagen, doch da war es schon zu spät. „Willst du mich verarschen, Vega?“ der Ausbruch kam so schlagartig und hart, dass James fast von den Worten alleine umgeworfen wurde. „Gwen hat die ganze verdammte Galaxie gerettet und jetzt soll sich ‚später’ um sie gekümmert werden?“ James hob abwehrend die Hände: „Hey, es geht ihr doch gut. Aber sie würde es verstehen, dass man sich eben erstmal um wichtigere Dinge als…“ – „Gwen ist das ‚Wichtigste’!“, Morinth glomm ein wenig blau auf, „sie hat verdammt noch mal verdient, dass wir uns um sie kümmern. Und zwar auf die beste Art und Weise!“ James war überrascht. Er dachte eigentlich, dass grade eine Justikarin dafür Verständnis hätte. Morinth ging einen Schritt auf den Soldaten zu und starrte ihn giftig an: „Ich werde persönlich mit allen möglichen Oberhäuptern reden, wenn es nötig ist, um dafür zu sorgen, dass Gwen sofort versorgt wird! Mir kann keiner erzählen, dass jeder verdammte Arzt zurzeit gebraucht wird! Einige können Gwen sicher behandeln!“ Rila und Falere hielten sich zurück. Kein Wort drang über ihre Lippen, auch wenn sie etwas sagen wollten, aber in dem Moment wollte sich keiner der beiden mit Morinth anlegen. James nickte nur verängstigt: „Ich… werde versuchen Admiral Anderson zu erreichen um… na ja… ich gehe dann mal…“, er war schneller verschwunden, als man es ihm je zugetraut hätte. Nachdem sich die Ardat Yakshi ein wenig beruhigt hatte, erlaubten sich die beiden anderen Schwestern etwas zu sagen: „Alles in Ordnung mit dir? …du warst grade ziemlich aufgebracht.“ Morinth schnaubte nur abfällig: „Diese Idioten die Befehle geben, wollen der Frau, die diesen ganzen Frieden ermöglicht hat nicht gleich Hilfe zukommen lassen? Das kann ja wohl nur ein schlechter Witz sein!“ Falere ging zaghaft einen Schritt auf ihre älteste Schwester zu: „Nun ja. Es gibt viele wichtige Dinge zu erledigen. Die Galaxie muss neu aufgebaut werden, Überlebende müssen geborgen werden und…“, alleine ein vernichtender Blick von Morinth genügte um die junge Ardat Yakshi zum Schweigen zu bringen. „Ich will Gwen!“, knurrte die blaue Schönheit, „selbst wenn sie die ganze Galaxie wieder aufgebaut haben, lohnt es sich erst für mich dort zu leben, wenn Gwen wieder bei mir ist!“ Auch wenn der Ausspruch überaus aggressiv kam, so konnten Rila und Falere spüren, dass es Morinth im Endeffekt nur um ihre Liebste ging. Auf ihre etwas verquere Art und Weise, war das grade ein gewaltiger Liebesbeweis. Auch wen man diskutieren konnte, ob Gwen wirklich wichtiger war als das gesamte Universum… aber das kann man wohl nur verstehen, wenn man wirklich verliebt ist.

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    Der Krieg war beendet und einjeder wusste, dass nun schnell etwas geschehen musste, damit die Ordnung wiederhergestellt werden konnte. Sicherlich wurde am Anfang mehr gefeiert als irgendetwas anderes. Man feierte den Sieg und die Heldin, die all das ermöglicht hatte. Nach einer äußerst kurzen Diskussion wurde beschlossen, den Commander so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu bekommen. Eigentlich wollte man warten und sich anderen Dingen annehmen, aber eine äußerst wütende Justikarin und die salarianischen Dalatrassen setzten sich für die Heilung von Shepard ein. Diese würde aber dennoch viel Zeit in Anspruch nehmen, denn so gesehen war alles im Körper des Commanders funktionslos. Fast alles musste nachgeklont werden, das brauchte Zeit, jedoch war es den Fürsprechern nur wichtig, dass Shepard versorgt wird und nicht bis zum Ende des galaktischen Aufbaus ohne Behandlung herumliegen würde. Während sich um den Commander perfekt gekümmert wurde gab es in der Galaxie sehr viel zu tun. Zerstörte Gebäude und Welten mussten neu aufgebaut, Überlebende mussten gefunden und politische Bande geknüpft werden. Das klang allerdings alles viel leichter als getan. Als die große Suchaktion für Überlebende ausgerufen wurde gab es viele Unruhen. Die Kroganer wollten so schnell wie möglich neue politische Rechte eingeräumt haben. Jedem war natürlich klar, dass die Bergungsaktionen Vorrang hatten, aber die Kroganer nutzten das als Druckmittel. Nämlich, dass sie erst helfen würden, wenn sie eine stärkere Position in der Galaxie einnehmen würden. Der noch existente Rat bot den Kroganern eine Botschaft an das war denen aber zu wenig. Die Völker der Galaxie waren zwar in Zugzwang, wollten aber keine wichtigen Entscheidungen übers Knie brechen. Während also Salarianer, Menschen, Turianer und Asari, mit der Hilfe der Volus und Drell die Galaxie nach Überlebenden, die sich Gefahr befanden suchten, stritten sich die Kroganer mit den galaktischen Politikern. Als keine Einigung errungen werden konnte und die Ratsvorsitzenden sich gegen einen Sitz in der politischen Führung aussprachen, soll der Gesandte der Kroganer nur finster gegrinst haben und verschwörerisch den Namen Urdnot Wreav erwähnt haben, dem diese Entscheidung wohl nicht gefallen würde. Die Kroganer beteiligten sich nicht an der Bergungsaktion. Sie kaperten einige Schiffe und flogen alle nach Tuchanka.

    Natürlich starben aufgrund dieser ‚Ablenkung’ viele Personen, die sicher noch hätten gerettet werden können. Die Salarianer entwickelten einige nicht sehr ausgefeilte Apparate um Verschüttete besser finden zu können, aber da die Suchgruppen im Verhältnis zur Galaxie sehr klein waren konnten meist nur Tote geborgen werden. Gute Nachrichten über Überlebende in Ruinen und zerstörten Raumstationen waren selten. Das half natürlich der galaxieweiten Motivation kein Stück. Ab und an ließ man in den Nachrichten verlauten, wie es um Commander Shepard stand. Anfangs war dies noch ein Grund zum feiern. Aber nach und nach wurden einige ehr sauer, dass sich so um Shepard gekümmert wurde, anstatt mehr für die Galaxie zu tun. Zudem nervte es, dass dies eigentlich die einzigen guten Nachrichten waren. Nachdem die Bergung zwar beendet, aber im Allgemeinen als gescheitert angesehen worden war, sollte der Wiederaufbau der Galaxie beginnen. Aus der Idee vom Rat, dass jeder jedem helfen sollte und man so schneller wieder zum ehemaligen Bild der glanzvollen Welten gelangen werden konnte, wurde nichts. Fast jede Spezies kehrte auf ihre eigene Heimatwelt und die eigenen Kolonien zurück und kümmerte sich um die eigene Sache. Das war für Völker wie die Turianer, Asari, Menschen und Salarianer etwas Gutes, aber für andere war dies alles andere als Gut. Die Batarianer kehrten ebenfalls nach Kar’shan zurück, aber da von der ehemals großen Spezies nur noch knapp zehn Prozent am Leben waren, konnte man kaum von einem erfolgreichem Wiederaufbau sprechen. Es waren einfach zu wenige. Zudem waren Kar’shan und die batarianischen Kolonien schwer verwüstet worden. Die Versorgung war eine Katastrophe und es gab selbst für die wenigen Batarianer weder genug zu Essen noch anständige Unterkünfte. Die wenigen Oberhäupter der Spezies riefen alle Batarianer auf Kar’shan zurück. Jede Kolonie wurde aufgegeben und jeder dieses Volkes mit Heimatgefühlen folgte dem Ruf. Nur wenige Söldner, die gut bezahlt worden oder Batarianer die sich einen Dreck um Kar’shan scherten kehrten nicht zurück. In den Folgemonaten starben zahllose Batarianer an Unterernährung, Krankheiten und an gegenseitigen Morden und Tötungsdelikten. Die letzten Überlebenden von der Spitze der Hegemonie traten in Kontakt mit dem Rat, da sie es alleine nicht schafften. Der Rat bot Hilfe an, wenn die Batarianer sich dazu bereiterklärten, von dem kriminellen Pfad zu wechseln, den sie seit der Schließung ihrer Botschaft gefolgt waren. Zudem sollten sie Reparationen für die Angriffe auf Elysium und Terra Nova zahlen. Selbst andere Rassen außer den Batarianern fanden das schockierend. Diese Angriffe waren lange vergangen und niemand verstand so Recht, warum grade jetzt davon gesprochen wurde. Für den Rat war es jedoch nur logisch. Das eigenbrötlerische Verhalten der Galaxie machten Tausch und Handel oft einen Strich durch die Rechnung. Also konnte man nicht anders, als sich Geld und Güter von denen zu holen, die man unter Druck setzen konnte. Die Batarianer hatten kaum genug Ressourcen für sich und zudem empfanden sie diese Aussagen des Rates als eine Unverschämtheit. Die Batarianer traten nie wieder in Kontakt mit dem Rat und dem Rest der Galaxie. Sie starben nie wirklich aus, aber ihre Anzahl befand sich immer hart an dieser Grenze. Sie demontierten Raumschiffe und Raumhäfen um wenigstens auf ihrer Welt überleben zu können. Noch heute wimmelt es auf Kar’shan von Ruinen. Gebäude wurden eigentlich nie wirklich wiederaufgebaut. Der Rat erließ ein Verbot auf Kar’shan zu landen, weder für Hilfe noch für kriegerische Zwecke. Die wenigen Batarianer, die noch in der Galaxie außerhalb ihrer Heimatwelt lebten mussten keine Zwangsdeportierung nach Kar’shan befürchten, sie lebten normal weiter. Auch wenn sie nach einigen Jahren immer merkwürdiger angestarrt wurden. Denn für viele war dies ein sehr seltener Anblick.

    Aber nicht nur den Batarianern ging es was die Anzahl anging schlecht. Auch die Hanar waren nach dem Fall von Kahje so gut wie ausgestorben. Dieses Volk lebte zu fast neunzig Prozent auf seiner Heimatwelt, als diese von den Reapern angegriffen wurde blieb kaum etwas übrig. Das lag zum einen am Verrat des Hanarbotschafters und zum anderen daran, dass das Volk an sich kaum in der Lage war sich zu verteidigen. Selbst in die tiefsten Ozeane konnten die Reaper vordringen. Die Drell waren die einzigen Verbündeten für den vernichtenden Erstschlag, aber auch die konnten kaum etwas ausrichten. Noch schlimmer war, dass viele Hanar den Ansinnen des Botschafters in nichts nachstanden. Sie verehrten die Entflammten und somit auch die Reaper. Es kam zu zahllosen Selbstmorden nach der Vernichtung der Reaper. Hier und da gab es noch vereinzelte Händler oder andere Hanar, aber es war nicht genug um die Existenz der Spezies zu bewerkstelligen. Das Volk der Hanar und die Quarianer waren einhundertsechs Jahre nach dem Krieg gegen die Reaper vollends ausgestorben. Auch die Elcor wurden hart vom Feind getroffen, aber dieses Volk konnte sich auf die Hilfe es Rates verlassen. Die Elcor bauten ihre Welt neu auf, was nicht schwer war, denn eigentlich lebt dieses Volk kaum in Behausungen und nach und nach erhöhten sie ihre Anzahl wieder.
    Neben diesen Völkern hatte auch ein weiteres große Verluste, um genauer zu sein den größten Verlust. Denn mit dem Ende des Krieges war das Volk vollkommen ausgelöscht worden. Es handelte sich dabei um die Geth. Die Strahlung, welche die Reaper vernichtete, tötete auch das gesamte synthetische Volk. Eine Spezies mit einem Schlag aus der Existenz genommen. Auch die Keeper der Citadel wurden von der Strahlung vollends dahingerafft. Zahllose Cerberussoldaten mit Reaperimplantaten fielen einfach tot um oder waren bis an ihr Lebensende nicht in der Lage selbst für ihre Körper zu sorgen. Selbst Shepard war nur aufgrund der Strahlung in ihrem erbärmlichen Zustand. Die Salarianer erforschten später den Tiegel genauer und entdeckten, dass seine Funktionen bei Weitem nicht ausgefeilt waren. Zum einen die Zerstörungen durch die Rachniklone und zum anderen der zu theoretische Ansatz des Baus. Die Geth und die Salarianer waren zu technisch vorgegangen und hatten viele Dinge nicht beachtet. Es ging nur um die Zerstörung der Reaper und um nichts anderes. Einige Salarianer sprachen später davon, dass wenn die Quarianer mitgeholfen hätten, wohl die Strahlung eine andere gewesen wäre, die der Tiegel ausgesandt hätte. Das Volk der Quarianer wäre nicht so technisch vorgegangen, hätte das organische Leben berücksichtig und Dinge ehr hinterfragt als sie stupide umzusetzen. Durch den reinen Willen den Feind zu vernichten, wurde mehr zerstört, als gewollt war. Unter anderem auch die KI des Allianzschiffes Normandy. EDI überlebte die Strahlung ebenfalls nicht.

    Ein weiteres großes Problem waren die Kroganer. Wie Wreav schon gesagt hatte, wollte er eine neue Rebellion, doch auch einem Sturkopf wie ihm fiel auf, dass die Geburtenrate nicht anwuchs. Irgendwann kam ihm mit seinem gesamten Volk der Gedanke, dass sie betrogen worden waren. Sie zogen ein weiteres Mal vor den Rat und verlangten Antworten. Die Salarianer argumentierten, dass es eine Weile dauern würde, bis das Heilmittel Wirkung zeigen würde. Der Gesandte der Kroganer verlangte mehr als das und drohte mit einer neuen Rebellion, mit dem Zusatz, dass es diesmal ernst gemeint sei. So zog der Rat mit seinen Wissenschaftlern nach Tuchanka und installierte in dem Folgejahr nach dem Krieg weitere Mantelanlagen. Der Rat versuchte neu mit den Kroganern zu verhandeln um eine neue Rebellion zu verhindern. Darum rief man auf, dass alle Kroganer nach Tuchanka kommen sollten damit bei der neuen Freisetzung des Heilmittels alle Kroganer betroffen seien. Es geschah auch fast so und als die Mantelanlagen eingeschaltet wurden wurde die Genophage beendet… und auch die Existenz der Kroganer. Der Rat hatte nämlich beschlossen, die Gefahr endgültig zu beseitigen. Die neuen Anlagen verteilten kein Heilmittel sondern vergifteten die Atmosphäre, wie es die Reaper einst versuchten. Zudem brachten die einzelnen Mäntel die Atmosphäre mit magnetischer Strahlung ins Wanken, sodass die ungefilterte Strahlung der Sonne Tuchanka erreichte. Technologie wurde somit zerstört, so war keine Flucht mehr möglich. Die Kroganer wurden vernichtet. Nach zwei Monaten, in denen die Mantelanlagen aktiv waren, war der gesamte Planet ausgestorben. Weder die Kroganer in ihren Behausungen, noch die Dreschschlunde im tiefen Sand überlebten diesen Genozid. Das wurde nie publik gemacht. Der Öffentlichkeit wurde erzählt, dass eine unfassbar starke und nicht vorhergesehene Strahlungsperiode von Aralakh Tuchanka vernichtete. Natürlich glaubten das nur die, die es glauben wollten. So waren auch die Kroganer zum Aussterben verurteilt. Jedoch dauerte es bei ihnen länger, da sie leicht tausend Jahre alt werden konnten. Aber eine Fortpflanzung war kaum noch möglich, da sich sämtliche Weibchen auf Tuchanka befanden. Die wenigen Kroganer die nicht betroffen waren, waren sowieso Personen, denen das Schicksal ihres Volkes egal war, weswegen keine Rache von ihnen ausging… es wäre auch vergebene Müh gewesen.

    Leider war auch dies nicht der einzige Genozid, den der neue alte Rat veranlasste, aber es war der Einzige der im ‚Geheimen’ passierte. Der zweite Massenmord an einem Volk geschah sogar in aller Öffentlichkeit. Die Berichte über das ‚Alte Volk’, dass auf 2181 Despoina lebte, flößte der galaktischen Bevölkerung eine Heidenangst ein. Als Reapererschaffer und Gedankenkontrolleure wurden sie verschrien. Darum sollte eine Taktik gefunden werden damit umzugehen. Ein Kontakt wurde von vornherein ausgeschlossen, denn egal was dieses Volk sagen würde, nie könnte ihnen vertraut werden. Darum beriet man sich mit Shepards Team von der Normandy, wie man das Volk aufhalten könnte. Nach der grausamen Erkenntnis, dass ein Reaper von diesen Wesen innerhalb eines Moments vernichtet wurde, bekam man Sorge, dass man niemals etwas gegen diese Wesen unternehmen könnte. Raketen und Schiffe würden nichts ausrichten können, da diese Wesen anscheinend Technik ausschalte konnten. So griff man zu einer äußerst grausamen kroganischen und batarianischen Taktik. Man installierte Fusionsantriebe an gigantischen Asteroiden und lenkte diese zu 2181 Despoina. Diese Operation dauerte elf Monate… aber sie war erfolgreich. Man wollte nichts dem Zufall überlassen und lenkte sieben globale Killer auf den Planeten, obwohl nach Berechnung zwei genügt hätten. Die Ozeane verdampften, Feuersbrünste zerstörten die Atmosphäre und verbrannten alles, die Oberfläche wurde bombardiert bis nichts mehr übrig war. Egal wie stark dieses Volk einmal gewesen war, Asteroiden konnte man mit Impulsen nicht ausschalten. Die Fusionsantriebe schon, aber sobald die Asteroiden in die richtige Bahn gelenkt waren, war es dafür zu spät.

    Zwei große ‚Gewinner’ des Krieges waren die Drell und die Volus. Die Drell hatten sich mit ihrem Einsatz in dem Krieg eine Botschaft verdient und zudem die Siedlungsrechte für Rannoch bekommen. Da sie nichts mehr auf Kahje hielt zog das Volk auf die nun unbewohnte Welt. Zahlreiche Drell von der überbevölkerten Welt Rakhana folgten ihnen. Rannoch war ideal für die Drell, trocken und heiß. Natürlich fing das Volk sofort an Rannoch zu verändern. Zahlreiche Städte wurden errichtet und die wertvollen Bodenschätze wurden abgebaut. Infolge dieser Änderungen passierte es auch, dass vieles von Rannochs Flora und Fauna dahinschied. Aber die Drell wurden einflussreicher in der Galaxie, denn da weder Geth noch Quarianer je die mineralischen Schätze dieser Welt angerührt hatten, war Rannoch voll davon. Viele Jahrhunderte später, sollte Rannoch wie Rakhana aussehen: Überbevölkert, die Ressourcen knapp und zahlreiche Kämpfe und Zwistigkeiten… nur diesmal gab es keine Hanar, die kamen um die Drell zu retten.
    Die Volus hatten immer genügend Kapital und Rohstoffe, dass es ihnen an nichts mangelte. Mit dem immensen Vermögen halfen sie der Galaxie beim Wiederaufbau. Dafür erhielten die Volus als fünfte Spezies einen Sitz im Rat, den sie sich quasi erkauft hatten. Das war auch eine der Änderungen in der Politik der Galaxie. Der Rat wurde aufrecht erhalten und regierte so wie vorher. Das änderte sich aber nach einer Weile mit dem Erscheinen Shepards.

    Sie war nicht in einem Krankenhaus bis sie vollends kuriert war. Als sie von selbst wieder zum größten Teil lebensfähig war, wurde sie aus dem Koma erweckt. Sicherlich mussten noch viele Dinge Maschinen für sie erledigen, wie Nahrungsaufnahme, Verdauung, Anfangs Sprechen und vieles mehr. Aber ab einem gewissen Zeitpunkt konnte sie in einem speziellen Rollstuhl sitzen, an dem sie festgeschnallt war und der mit ihrer bis dahin funktionierenden rechten Hand gelenkt werden konnte. Neben ein zwei aufbauenden Reden für die Galaxie gab es auch Dinge, bei denen man geschockt staunen musste. Wie zum Beispiel das Treffen mit dem Rat. Eigentlich sollte Shepard offiziell für alles gedankt und ein neuer Titel verliehen werden, aber es kam anders. All die Jahre der Abneigung, des Hasses, all die Momente in denen ihr niemand glaubte, all das kam hoch, als der Rat in digitaler Anwesenheit der gesamten Galaxie dem Commander danken wollte. Gwen schrie die Asariratsherrin Irissa an, als ihr ein Orden umgelegt werden sollte. Jahre der Frustration wurden in einer halbstündigen Schimpftirade in die Galaxie gebrüllt. Wie dumm der Rat doch war ihr nicht zu glauben, selbst nach eindeutigen Beweisen, dass selbst in größter Not jeder nur teilweise helfen und erst Gefälligkeiten wollte. Gwen stellte die Menschheit in ein gutes Licht und forderte, dass die Citadel über London bleiben sollte, als Beweis, dass die Menschen, den Löwenanteil am Sieg hatten. Die Turianer und Salarianer wurden nur ein wenig angemotzt, was wohl an der großartigen militärischen Hilfe im Krieg lag. Aber an den Asari ließ der Commander kein einziges gutes Haar. Als unfähig und arrogant wurden sie beschrien. Als Heuchler und Verräter. Irissa bekam alles direkt ab, ihr wurde von Gwen sogar der Tod jedes Einzelnen in die Schuhe geschoben, der im Krieg starb, weil die Asari nicht gleich mitgezogen hatten. Zwei Dinge passierten an diesem Tag: Die Asari blieben zwar im Rat, aber des Commanders Ausbruch hatte viel Wahres. Die blaue Spezies war nicht mehr die oberste Instanz in der Galaxie. Eigentlich waren im Rat offiziell alle gleichberechtigt, aber seit jeher entschieden im Endeffekt eigentlich immer die Asari. Aber seit diesem Tag waren die Asari nicht mehr das Zünglein an der Wage. Im Gegenteil. In den Folgejahren wurde ihr Einfluss immer geringer. Eine zeitlang gab es sogar eine regelrechte Hexenjagd. Shepards Wutausbruch hatte mehr Leute erreicht, als sie wohl gedacht hatte. Es kam zu Morden an Asari. Das Volk war kaum noch in Bordellen und Clubs zu finden, da es für einen gewissen Zeitraum zu zahlreichen Übergriffen kam. Jedoch beruhigte sich das wieder. Die Zeit des Gemetzels wurde zerschlagen und die Gemüter beruhigten sich. Aber die Asari vergaßen, dass nicht… sie lernten daraus. Sie sahen sich nicht mehr als etwas Besseres… und der Preis dafür war sehr hoch gewesen.
    Das zweite was an dem Tag geschah, als Gwen ihre Rede hielt war, dass Irissa sich in ihrem Büro erhängte.

    So war es nun in der Galaxie. Es war zwar Frieden, doch wirklich friedlich war es nicht. Der Aufbau ging schleppend voran, was an Rohstoffengpässen und an ekelhaften Preisverhandlungen lag. Die Politiker versuchten an allen Ecken zu sparen. Man gab die Terminussysteme so gesehen auf. Alle Kolonien und Werke wurden aufgelöst. Man überließ diesen ‚Ort’ sich selbst. Die Systeme wurden noch gewalttätiger als vorher. Krimineller und gefährlicher. Der Rat mischte sich in nichts ein. Selbst Reisen in die Systeme wurden nicht überwacht, jeder war sich selbst überlassen. Passierte jemanden etwas, hatte er keine Hilfe zu erwarten. So sparte man viel Geld mit dem Schutz der Kolonien die sich damals dort befanden und weil kaum noch Transporte überfallen wurden. Zudem wurden die Terminussysteme zu einer Art galaktischen Müllhalde. Beispielsweise wurden die Reaperleichen einfach durch die Massenportale in die Systeme geschafft und schweben dort nun auf ewig herum. Lediglich Illium musste ein wenig besser bewacht werden, denn es befand sich sehr nah an den Grenzen zu den Terminussystemen. Sicherlich gab man auch zahlreiche Minen dadurch auf, aber da sich fast alles an kriminellen Abschaum in den Systemen befand, war es um einiges besser im Ratsraum geworden. Die Heimatwelten wurden nach und nach wieder zu alter Schönheit gebracht. Aber auch nicht alles. Zu zerstörte Landstriche wurden unangetastet gelassen und einige Kolonien gab man ganz auf, was Bewohnbarkeit anging. So gab es nach dem Reaperkrieg viele Geisterstädte, -stationen und –kolonien. Die Galaxie war nach dem Krieg nicht ordentlicher oder friedvoller. Aber der größte Feind war besiegt und einige andere ‚Feinde’ ebenso. Verabscheuungswürdige Entscheidungen führten dazu, dass ganze Völker vernichtet, galaktische Bezirke aufgegeben und neue politische Wege eingeschlagen worden waren. Ob und wie lange eine Galaxie, die mehr gegen- als miteinander lebt existieren kann, wird nur die Zukunft beantworten können. Doch über all diesen üblen Dingen, die nach dem Krieg passierten, bleibt die Erkenntnis, dass eine Frau den Anstoß brachte, die größte Bedrohung aller Zeiten zu besiegen. Commander Gwen Shepard, Schlächterin von Torfan und nun Heldin der Galaxie, die, nachdem sie den Rat eine halbe Stunde lang angeschrien hatte endlich ihren Orden erhielt und nur einen Satz von sich gab: „Jetzt will ich Ruhe!“
    Kennt man ihr Leben, so weiß man, dass sie viel durchgemacht hatte. Den Tod ihrer Eltern, Gefängnis, dann in die Armee und immer nur Krieg und Kampf. Der Tod, wiedergeboren werden nur um weiterzukämpfen. Gwen wollte endlich Ruhe. Oder um es besser auszudrücken: Sie wollte endlich in Ruhe gelassen werden. Und sie konnte den Tag gar nicht mehr erwarten, an dem sie nicht mehr an einen Rollstuhl gefesselt war. Dann würde sie ihre Zukunft so leben wie sie es sich erträumt hatte. Und wenn alles perfekt lief, auch mit der Frau, die ihr nicht mehr aus dem Kopf ging… wortwörtlich.

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    Tja… ich hoffe ich habe euch nicht deprimiert
    Ich sagte ja, dass der Renegadepart viel düsterer wird. Ich wollte zeigen dass die Entscheidungen von Shepard sehr viel auswirken können, je nachdem für welchen Weg sie sich entscheidet. Ich wollte zum Beispiel dem Bild eines leeren Tuchankas am Ende des Extended Cuts mehr Inhalt verleihen. Es wird auch hiermit einigen NPC Kapiteln weitergehen, wenn ihr es bei all der Düsternis noch lesen wollt

  10. #650
    Ich bin an der Bar Avatar von Beauci
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    also mich haste nicht deprimiert.
    passt doch zum renegade shep.
    war eine feine geschichte

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