Ganz, ganz, ganz großen Dank an euch.
Freut mich sehr, dasseuch der Inhalt so gefällt. Gebe zu manchmal nervt es ständig im ME-Wiki zu blättern und die Spiele noch mal anzusehen, aber es macht mir dann doch sehr viel Freude am kanon zu bleiben.
Und wie Ferestor sagt, muss ich ja auch, ist aj immerhin Vergangenheit
Teil 88: Allegro
Salisa genoss den Urlaub mit ihrer Freundin sehr. Anfangs flogen sie nur herum und sahen sich unterschiedliche Planeten an, besondere Sehenswürdigkeiten, fantastische Raumstationen und begeisternde Naturphänomene. Die Asari hatte abgesehen von Thessia und Omega noch nichts gesehen, und war von der Galaxie beeindruckt. Morinth zeigte dem Mädchen so viel und entdeckte dabei selbst neue Dinge, aus dem einfachen Grund, dass sie viele Welten besuchte nur um dort Opfer zu finden. Sie betrachtete kaum die Welten an sich. Eigentlich war es wunderbar, wie viel Schönes existierte. Die beiden Asari zogen umher und hielten einfach nicht an… im übertragenen Sinne. Natürlich musste gegessen und geschlafen werden. Es war eine angenehme Zeit, bis Salisa vorschlug, dass beide Morinth’ Schwestern besuchen sollten. Die Ardat wurde von da an ein wenig unleidlich, weswegen die Asari das Reisen unterbrachen und in einer Landwirtschaftskolonie Halt machten. Morinth beruhigte sich langsam wieder und wurde wieder fröhlicher, was Salisa sehr gefiel. Beide saßen in einem Café und tranken etwas, denn neben der Landwirtschaft gab es auch noch einen relativ annehmbaren Kurort. „… der Typ hat aus der Nase geblutet und er dachte das muss so sein“, kicherte Salisa, als sie von einem ihrer ersten Freier erzählte. „Bei Verschmelzungen musst du eben vorsichtiger sein“, grinste Morinth und ihr Gegenüber steckte ihr nur die Zunge raus: „Du hast es mir ja nicht beigebracht. Jeden Scheiß, aber nicht wie man eine Verschmelzung beim Höhepunkt erzeugt. Bei Asari ist das ja leicht, aber bei den anderen Völkern eklig anstrengend!“ Die Ardat lachte und stellte ihre Tasse ab: „Den meisten Freiern fällt das doch eh nicht auf… Hauptsache sie kommen auf ihre Kosten“ – „Schon aber für die Dauer einer Verschmelzung ist es auch für mich schöner!“, grinste Salisa und Morinth atmete genervt aus: „Verbindung, Mädel! Verschmelzung ist nur der Allerletzte Moment einer geistigen Verbindung. Warum wird das von den Jungfrauen so oft verwechselt?“ – „Du bist selbst noch Jungfrau!“, kicherte Salisa und sie hatte Recht. Morinth war immer noch keine dreihundertfünfzig, obwohl sie schon so viel erlebt hatte. „Ist ja auch nicht so wild. Dafür sind wir Jungfrauen, um es zu lernen. Schwanger können wir eh erst in der matronalen Phase werden“, Salisa grinste über beide Ohren, „und selbst dann. Ich bin ja froh, dass wir mit die einzige Spezies sind, die nicht aus Versehen schwanger werden kann. Stell dir mal vor: bei jeder Verschmelzung kommt ein Balg bei raus!“
Morinth wurde stiller und fingerte an ihrer Tasse herum und Salisa sah sie besorgt an: „Was ist los mit dir?“ – „Nichts!“, grummelte die Ardat doch die andere Asari ließ nicht locker: „Hör doch auf. Ich kenne dich. Immer wenn wir über Kinder, Verschmelzungen oder etwas Ähnlichem reden, wirst du fast schon depressiv. Was ist los?“ Morinth wusste nicht ob sie patzig reagieren sollte oder sich freuen sollte, da Salisa Sie so genau beobachtete. „Es ist okay, Salisa. Aber danke“, die Angesprochene verdrehte die Augen: „Ich weiß, dass da etwas an dir nagt. Aber ich respektiere es, wenn du es für dich behalten willst. Aber wenn du reden willst… okay?“ Morinth nickte und versuchte angestrengt nicht zu heulen. Sie dachte schon eine ganze Weile daran, ob Salisa ihr tiefstes Geheimnis erfahren sollte. Doch Morinth hatte natürlich berechtigte Angst. Es gab nur eine winzige Chance, dass Salisa nicht durchdrehen würde. Andererseits waren beide kein Liebespaar und das könnte die Dinge vereinfachen. Aber der Zweifel blieb in der Ardat. Salisa war ihre beste und einzige Freundin. Was wenn sie diese verlieren würde? Aber anderer Seits: was wenn sie sie nicht verlieren würde? Wenn sie eine Freundin hätte, die wirklich alles über sie wüsste? Zudem entwickelte sie eine so enge Bindung an diese Asari, dass sich Morinth schämte nicht aufrichtig zu sein, und dieses Gefühl war sehr seltsam… für Morinth.
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Es war dunkel als Morinth erwachte und ins Bad ging. Seit langem hatte sie keine Schlafstörungen mehr und deswegen war sie umso genervter. Ein Schwall kaltes Wasser traf ihr Gesicht und danach sah sie sich die drei Monde am Himmel an. „Kannst du nicht schlafen?“, kam es müde von Salisa, die wohl aufgewacht war. Morinth atmete traurig aus: „Ja“ – „Ich könnte mich ja mal ganz weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass es an der Sache von vorhin im Café liegt!“, grinste die Asari ironisch. „Hey“, Morinth spürte wie ihr eine Hand auf die Schulter gelegt wurde, „wir sind ja eigentlich immer ehr witzig und spaßig drauf, aber ich bin für dich da“. Die Ardat fühlte wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie hatte einen Entschluss gefasst und schloss das Fenster: „Können wir uns mal kurz setzen?“ Salisa und Morinth gingen zu dem Sofa und nahmen Platz. Eine Weile sagte die Ardat Yakshi nichts, denn sie überlegte wie sie beginnen sollte. Ein wenig hatte sie sich innerlich vorbereitet, doch nun fiel es ihr unsagbar schwer, wie sie so vor Salisa saß. Es gab keinen einfachen Weg, dass zu erklären. „Ich bin eine Ardat Yakshi“, kam es plötzlich aus Morinth’ Mund und sie war erstaunt, dass es doch so einfach war. Salisa sah ihr Gegenüber etwas irritiert an: „Wirklich?“, die Frage kam ohne jede Betonung und Morinth wunderte das sehr, „kein Witz?“ – „Warum sollte ich mit so was spaßen… es ist leider wahr“, Sie klang vollkommen deprimiert. „Das kann ich nicht glauben“, schoss es aus Salisa raus, „du siehst doch aus wie eine ganz normale Asari. Nicht wie eine, die mir in den Hals beißt und das Blut aussaugt, wenn ich meine Zimmer nicht aufräume“. Morinth verzog das Gesicht: „Wie bitte?“ - „Das hat meine Mutter immer erzählt. Mit Ardats macht man den Kindern doch meistens Angst. Zum Beispiel, dass sie nachts kommen und deine Knochen fressen, wenn du in der Schule unartig warst“. Statt eine ernste Stimmung zu wahren, musste Morinth auf einmal gedämpft lachen. „Echt, ich bin enttäuscht“, grinste Salisa, „oder kannst du dich irgendwie noch verwandeln?“ Die Ardat schüttelte entgeistert den Kopf: „Nein! Ich bin… sag mal hast du verstanden, was ich gesagt habe?“
Salisa änderte ihre Sitzposition: „Das habe ich. Du erzählst mir, du wärst eine Ardat Yakshi. Ich gebe zu, anfangs dachte ich, du erzählst nur einen Witz. Aber dann dachte ich, warum sollte man über so ein Thema Witze machen. Dann dachte ich an die Geschichten über diese Asari und war der Meinung, du willst mich töten. Aber würdest du das wollen, wäre es einfacher, es mir vorher nicht zu sagen“, Morinth hörte das und merkte wie einleuchtend es war: „Was weißt du über… uns?“ Salisa sah nachdenklich nach oben: „Offiziell nichts. Aber inoffiziell natürlich eine ganze Menge, so wie alle Asari. Ardats sollen Dämonen in Asarigestallt sein. Dann sind sie wieder Mörder mit Sexsucht. Dann wieder evolutionäre Pannen. Eigentlich immer was Schlechtes“, Morinth spürte wie ein alter Groll in ihr erwachte. Salisa merkte, dass ihre Freundin zornig wurde: „Aber die Regierung erzählt eine ganze Menge und vertuscht auch Vieles. Man weiß schon gar nicht mehr, was man glauben soll“, sie blickte irgendwo in die Ferne, „mein Vater starb bei einem Bandenkrieg auf Thessia. Aber da diese Art von Kriminalität nicht ‚existieren’ soll, da es ein Schlechtes Licht auf die Asari werfen würde, hat man alles unter den Teppich gekehrt!“ Der Blick der jungen Asari wurde wehmütig: „Die Regierung untersagte uns eine Beerdigung meines Vaters. Er wurde eingeäschert und ich kann zeitlebens kein Grab besuchen… nur damit ein peinlicher Moment gelöscht werden konnte. Du verstehst also, warum ich nicht gerne alles glaube, was mir die Regierung erzählen möchte!“ Morinth nickte etwas zaghaft und Salisa betrachtete sie mit einem warmen Blick: „Ich bin ehrlich: hättest du mir am ersten Tag erzählt, was du bist. Wäre ich wohl schreien weggerannt, aber nun kennen wir uns fast ein Jahr. Und entweder verbringt ihr verdammt lange mit jemanden, bevor ihr ihn killt“, sie ließ den Teil ironisch klingen, „oder aber, es ist nicht alles wahr, was ich über Ardat Yakshi weiß“.
Der klare Blick von Salisa, lies in Morinth ein merkwürdiges Gefühl aufsteigen: „Das überrascht mich jetzt etwas…“ – „Ich wette du hast eine drastischere Reaktion erwartet“, die Asari nahm Morinth’ Hand, „Umstände. Auch wenn es blöd klingt. Es ist Glück, dass du grade mit einer Asari redest, die was gegen die Regierung hat. Zudem kenne ich dich schon eine ganze Weile und du machst mir nicht den Eindruck eine Killerin zu sein… jedenfalls keine die mir ans Leder will!“, Morinth musste bei dem kleinen Scherz leicht lachen. „Aber ich verstehe, warum du Angst hattest mir das zu erzählen… wir bekommen Schlimme Dinge über euch eingetrichtert“, ihr Blick wurde trauriger, „und wenn du es schon mal jemanden erzählt hast, hat der vielleicht anders reagiert“. Morinth musste augenblicklich an Tevos denken und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Es war keine Trauer oder Wut um ihre Ex-Frau, sondern einfach die Tatsache, dass sie für etwas Angeborenes so oft zurückstecken musste. Arme schlossen sich um sie und Morinth wurde dicht an einen warmen, freundlichen Köper gedrückt. Salisa streichelte ihrer Freundin über den Kopf und diese weinte einfach nur. Anfangs gegen diese himmelschreiende Ungerechtigkeit die sich AY-Gen nannte, doch dann wandelten sich die Tränen. Sie waren nicht mehr bitter sondern süß. Eine wunderbare Person hielt Morinth in den Armen. Eine, die sie nicht verurteilte oder hasste. Jemand der nicht fortrannte oder sie verteufelte. Sie war noch da, trotz der Gewissheit, wer Morinth war. Erst jetzt erwiderte die Ardat Yakshi die Umarmung und Salisa lächelte. So saßen beide noch eine ganze Weile da, bis sich irgendwann Morinth nach hinten lehnte. „Alles in Ordnung?“, fragte Salisa und lächelte dabei so sanft sie nur konnte. Die andere Asari wischte sich das Gesicht trocken: „Ja. Es war noch nie in Ordnunger“, Salisa verzog das Gesicht: „’Ordnunger’? Das Wort gibt es doch gar nicht!“, Morinth lachte kurz auf: „Mach mir den Moment nicht kaputt!
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Die Nacht wurde sehr lang, aber keineswegs unangenehm. Die beiden Asari unterhielten sich bis die Sonne aufging. Die meiste Zeit erzählte die Ardat Yakshi. Sie log nicht einmal und öffnete sich voll und ganz, das erste Mal in ihrem Leben. Salisa hörte gebannt zu, ab und an mit einem Grinsen auf den Lippen und manchmal auch mit einem schockierten Gesichtsausdruck. Doch Salisa blieb so ruhig. Morinth hatte wirklich mehr als nur Glück mit dieser Freundschaft. Die andere Asari stellte auch sehr interessante Fragen und war vollkommen begeistert: „Was ist das eigentlich, diese Todessucht? Ist da was dran?“ – „Das ist an sich schon richtig“, kicherte die Ardat, „aber um es ehrlich zu sagen. Da ist nichts Mystisches dran. Im Endeffekt löst der Tod nur eine Art Superorgasmus aus“. Salisa lachte: „Ernsthaft? Das ist also ‚ne Sexsache? Und ich dachte, ihr erlangt dadurch große Weisheit oder Unsterblichkeit!“ Die beiden Asari fingen ruhig an, aber nach und nach hellte sich ihre Laune auf: „…jede Spezies?“ – „Mann und Frau. Ich hatte alles schon. Aber die Spezies ist nicht wichtig, die Individuen machen den Unterschied zwischen gut und schlecht aus“, erzählte Morinth mit steigender Begeisterung und ihr Gegenüber nickte nur. Morinth erzählte von Hallex, dem Kloster, Aria und Omega, eigentlich über ihr ganzes Leben. „Du bist kein Monster. So was Blödes!“, merkte Salisa, über die Erzählung von Tevos an, „wir hatten an der Uni mal einen Gastdozenten von Sur’kesh, irgendwas mit Solus. Hatte eine Vorlesung über Evolution der Gesellschaften und gesagt, dass das ‚Böse’ eine Sache vom Einfluss ist. Eine weise Asari kann in der falschen Umgebung eine Killerin werden und ein angeblich fieser Batarianer kann ebenso Recht schaffend und gutherzig werden“, Morinth war beeindruckt, „Hätte man dich nicht in ein Kloster gesperrt, oder dich einfach leben lassen ohne dich als Monster zu bezeichnen, wärst du nie so geworden… wie du jetzt bist!“ Der Anfang war ernst gemeint, aber am Ende des Satzes grinste Salisa und Morinth stieg drauf ein: „Ja. Ich könnte jetzt Hausfrau sein und vom Geld meiner Frau oder Ehemann leben“, die Asari lachten gemeinsam.
„Wählst du deine Opfer eigentlich gezielt aus? Oder wie machst du das?“ – „Unterschiedlich“, kommentierte Morinth, „manchmal ging es mir nur um eine Verschmelzung, der Rest war egal. Eine zeitlang nur bestimmte Rassen… aber jetzt wo ich erfahrener bin nehme ich nur noch was mir gefällt. Alle die ich schön finde“. Salisa nickte: „Also hauptsächlich Asari?“ Die Ardat schüttelte entschieden mit dem Kopf: „Du bist noch jung. Für dich ist Schönheit etwas Äußerliches, du wirst erkennen, dass es nicht so ist. Schön ist die Gesamtheit. Das Aussehen macht nur so… zwanzig Prozent aus“. Salisa riss die Augen auf: „So wenig?“ – „Vielleicht auch nur zehn Prozent oder noch weniger. Überleg doch mal. Fett kannst du dir absaugen lassen, Wangenknochen richten lassen, Augenfarbe ändern lassen. Am Ende geht auch immer noch schminken. Du siehst also, dass Schönheit, mit dem Aussehen rein gar nix zu tun hat, denn da kann man immer noch mogeln!“ Die Asari verstand, denn es war erschreckend wahr: „Und was ist dann schön?“ – „Wie gesagt, die Gesamtheit“, lächelte Morinth, „das Verhalten, die innere Einstellung, Stärke… so viele Faktoren. Deswegen verschmelze ich mich auch so oft mit Vorcha“. Salisa verzog das Gesicht: „Echt… ich meine die sind doch häss…“, sie erinnerte sich an das eben gesagte, „okay, du hast es grade erklärt. Aber Vorcha?“ Morinth grinste: „Vorcha leben kürzer als die meisten Tiere und evolutionstechnisch, lebten die einzelnen Spezies in ihrer Entwicklung am Anfang ihrer Entwicklung noch kürzer“. Die Ardat schien regelrecht zu schwelgen: „Vorcha schafften es trotz kurzer Lebensdauer Städte zu bauen und haben das All erobert“ – „Das ist nicht wahr. Vorcha sind nicht aus eigener Kraft in den Weltraum gekommen“, unterbrach Salisa ihr Gegenüber, aber die lächelte nur: „Die Kroganer doch auch nicht. Trotzdem gelten sie mit zu den stärksten Spezies!“ Das war natürlich wahr, weswegen Salisa still blieb und Morinth fortfuhr: „Fast jede Spezies muss sich an gegebene Umstände erst evolutionär entwickelten. Kam es zu einer Eiszeit, starben dutzende Generationen, bevor sich beispielsweise eine dickere Haut oder ein dichteres Fell entwickelt hatte. Vorcha können sich in einer Generation… als Individuum an gegebene Umstände anpassen. Sie sind zäh, stark, gewieft und intelligent!“ Salisa belegte die Ardat mit einem ironischen Blick und diese hob beschwichtigend die Hände: „Ich weiß worauf du hinaus willst. Sicher könnte ein Vorcha nie an einer Uni bestehen. Aber schmeiß in auf den Müll und er bastelt sich aus dem Schrott eine vollfunktionstüchtige Waffe und rächt sich an dir. Jeder kann sagen was er will, wenn man etwas länger lebt und die Umstände erforscht, ist Aussehen echt so was von nebensächlich!“ Salisa verstand wirklich und war davon regelrecht beeindruckt: „Das heißt, alles Starke zieht dich an?“ – „Nicht unbedingt“, kommentierte Morinth, „Mut ist gut. Tollkühnheit lässt mich kalt. Feigheit ist ekelhaft, aber Besonnenheit etwas Gutes. Deswegen bin ich in den letzten Jahren länger mit meinen gewählten Partnern zusammen, um genau zu sehen, mit wem ich es zu tun habe“.
Als die Sonne aufging, holte Salisa etwas zu Trinken und zu Essen, doch danach redeten beide angeregt weiter: „Funktionieren die Pheromone bei jedem?“ – „Fast“, Morinth biss von einer roten Frucht ab, „ist eben wie in der Natur. Auf direkte Familienmitglieder wirkt es anscheinend nicht. Und auf ältere Personen wirkt es auch nicht, außer Asari“. Salisa trank einen Schluck: „Warum wirkt es bei Asari nicht?“ Morinth lehnte sich zurück: „Die anderen Völker und eben auch Tiere, verlässt der Sexualtrieb irgendwann, das ist ganz natürlich. Deswegen können ältere Tiere sich dann um beispielsweise die Organisation im Rudel kümmern. Und intelligente Völker gehen in die Politik“, grinste Morinth und Salisa kicherte, „Asari aber, bleiben bis zu ihrem Lebensende sexuell aktiv und können nach ihrer Jugendlichen Phase bis zum Tod Nachwuchs bekommen. Deswegen klappt es bei Asari immer, worüber ich ganz froh bin“. Salisa erfuhr noch mehr, unter anderem auch über Falere und Rila. Nun wusste sie auch, dass die beiden Schwestern ebenfalls Ardat Yakshi waren: „Das meine ich! So liebe Mädchen und die Regierung erklärt euch zu Killern und Dämonen!“ Morinth konnte nur nicken, da es der Wahrheit entsprach. Auch kam ein Gespräch über Samara auf. Salisa war schockiert, als sie erfuhr, dass diese eine Justikarin, die Morinth schon mehr als einmal fast erwischte ihre eigene Mutter war. Zu einem Zeitpunkt merkte Morinth, dass das Gespräch schon fast zu normal wirkte, wenn sie bedachte, worum es ging. Jedoch war es kein sorgenvolles Gefühl. Im Gegenteil, sie war erleichtert und froh. Und glücklicher als je zuvor. Denn zum ersten Mal in ihrem Leben gab es eine Person, neben den anderen Ardats im Kloster, die Morinth akzeptierte.
Die Sonne verschwand tatsächlich wieder am Horizont und die beiden Asari redeten immer noch: „Und vom jetzigen Standpunkt aus. Wer ist oder war die Schönste Person, die du je kennengelernt hast?“ – „Abgesehen von mir?“, grinste Morinth, doch danach setze sie ein ernstes Lächeln auf: „Meine Mutter“. Salisa spuckte den Rum aus, den sie im Mund hatte: „Das war ein Witz oder?“, Morinth schüttelte den Kopf, „grade Die? Die die dich töten will? Ins Kloster sperrte und nie mütterlich war?“ Morinth lehnte ihren Kopf in den aufgestützten Arm: „Fast alle denken, dass man auf eine Person nur eine einzige Emotion beziehen kann. Doch das ist falsch. Ja, ich hasse sie dafür, dass sie mich töten will. Dass sie mich in das Kloster hat bringen lassen, das sie selten mütterlich war…“, ihr Blick wandelte sich, zu etwas Stolzem, „aber ich muss einfach ehrlich und objektiv sein. Sie ist die stärkste Person die ich kenne. Sie gab ihr altes Leben auf um eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, Sie war eine hohe Offizierin im Oberkommando, hatte die perfekte Frau kennengelernt. Sie jagt mich schon so lange und gibt nicht auf. Findet mich sogar dann und wann, obwohl ich fast unsichtbar agiere“, ihre Stimme nahm einen erregten Klang an, „Sie sieht prächtig aus, das ist natürlich nebensächlich, aber eben die Gesamtheit, wenn du dich erinnerst. Diese Frau muss man einfach respektieren. Wäre ich nicht ihr Alpha-Ziel, würde ich sicher ein Zimmer voll mit Postern von ihr haben!“ Salisa lächelte: „Du bist erstaunlich, dass du das so siehst. Aber du hast sogar Recht!“ Morinth nickte: „Wenn ich mal umgelegt werde, sollte sie es sein… alles andere wäre peinlich“, grinste die Ardat und Salisa lachte sarkastisch: „Aber nicht morgen, da gehen wir in das Kurzentrum“ – „Du bleibst also meine Freundin?“, grinste Morinth und Salisa nickte: „Klar. Immerhin trägst du ja fast alle meine Auslagen!“ Die Ardat lachte nicht laut, sondern lächelte sacht. Es war ein wunderbares Gefühl nicht verachtet zu werden und endlich akzeptiert zu werden, auch wenn es nur von einer einzigen Person war.
„Danke“, hauchte Morinth und legte ihre Hand auf Salisas Schulter. „Wofür denn?“, fragte die andere Asari und die Ardat Yakshi lächelte mit einem tränenden Auge: „Für alles“.
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Aethyta hatte mit ihrem Gleiter keine Verkehrsregeln beachtet und wurde am Raumhafen sogar von der Sitte eingeholt. Die rüstige Asari donnerte aber, dass es um eine wichtige Angelegenheit ginge und die Polizei grade mit zwei Matriarchinnen reden würde. Samara bedankte sich bei den beiden Asari und suchte schnell ein Raumschiff, welches sie zu ihrer Tochter bringen würde. Da sie aber auf Thessia war und ihren Justikarinnenstatus vorbrachte, wurde ihr sogar ein Shuttle geliehen. So konnte Samara auf dem kürzesten Weg zu dieser landwirtschaftlichen Kolonie fliegen. Und mit etwas Glück, war Morinth noch da.