Ich habe zwar noch nicht ganz alle guten Endings gesehen, aber nach 4 Durchgängen in der Hölle kann ich wohl durchaus ein Statement abgeben. Hier ein Mini-Review.
Humor
Die ganz klare Stärke von The Cave ist... ...naja, the Cave eben! Die Kommentare der Höhle sind fast immer witzig, sympathisch und einfach zum Lachen. Doch auch die anderen NPCs sind humorvoll und durchdacht - etwa der Einsiedler (mit der englischen Stimme von Muten Roshi, glaube ich) mit seinem Papagei oder der Souvenir Shop-Verkäufer. In dieser Hinsicht kann man bei The Cave jedenfalls nicht meckern, soviel ist klar.
Gameplay
Etwas kritischer ist das schon beim Gameplay. Die Rätsel sind gut durchdacht und teilweise echte Knacknüsse, doch das Problem von The Cave ist ein ganz anderes: Die Laufwege. Oft muss man lange Strecken mehrere Male bewältigen, im schlimmsten Fall gleich mit allen drei Figuren - das ist erst recht nervig, wenn man keine(n) Multiplayer-Partner hat. Dazu kommt, dass man das Spielprinzip wohl etwas klüger hätte umsetzen können. Da man immer nur 3 Charaktere mit in die Höhle nehmen kann, kommen die fünf immer anwesenden Abschnitte viel zu oft. Da hat man irgendwann doch einfach mal jede Ecke gesehen. Hier wäre mehr drin gewesen.
Technik
Grafisch hat The Cave seinen ganz eigenen Stil, die Charaktere wirken wie aus Knete gemacht. Auch die Hintergründe sind schick und passen zur jeweiligen Location. Musikalisch fehlen zwar die Ohrwürmer, dafür ist die englische Synchronisation sehr gelungen. Stephen Stanton macht als The Cave eine hervorragende Figur und auch die anderen Charaktere wissen zu überzeugen.
Leider hatte ich bei mir auf der 360 einen Bug, der das Spielen unmöglich gemacht hat. So wurde mir immer wieder beim Laden meines Spielstandes angezeigt, dass "Die Disc nicht gelesen werden kann". Wo der Hund da begraben war kann ich nicht sagen, jedoch hat selbst ein Re-Download des Spiels nichts gebracht - ich musste ein neues Spiel beginnen. Online häufen sich übrigens die Beschwerden über diesen Bug.
Multiplayer
Der Multiplayer von The Cave ist ebenfalls eher ernüchternd. Zwar entfallen dann die langen Laufwege, wenn sich mehrere Charaktere gleichzeitig bewegen, allerdings ist es kein richtiger Multiplayer, sondern lediglich die Kontrolle über das gleiche Spiel mit mehreren Controllern. Müssen sich die Charaktere trennen, spielt schlussendlich genau gleich nur eine Person. Hier wäre ein Splitscreen-Modus genau so wünschenswert gewesen wie ein Online-Modus.
Pros und Kontras
+ Toller Humor
+ Tolle englische Sprachausgabe
+ Interessantes, frisches Spielprinzip
+ Charmanter eigener Grafikstil
+ Sympatische Charaktere
+ Knackige Rätsel...
- ...welche man jedoch ab dem dritten oder vierten Durchgang auswendig lösen kann.
- Teilweise nervig lange Laufwege
- Multiplayer-Modus aufgesetzt
- Mit zunehmenden Spieldurchläufen nerven die 5 vorgegebenen Rätseleinlagen
- Doofer "Keine Disc"-Fehler
Fazit
Bei Arcade-/Indiespielen bin ich für gewöhnlich etwas optimistischer, so auch bei The Cave. Denn das kleine Team hat hier dennoch ein wirklich tolles Spiel für Zwischendurch erschaffen, welches zwar einige Macken hat, alles in allem aber doch ein stimmiges Endergebnis präsentiert. Dem tollen Humor der Höhle sei dank.
Den Preis finde ich aber dennoch für zu hoch, als dass er gerechtfertigt wäre. 10 Euro wären meiner Meinung nach angemessener gewesen.
Ich gebe The Cave eine 7.5/10.
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