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  1. #181
    Film Friek Avatar von Deemonef
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    Miranda räusperte sich kurz und sah Leron fragend an: „Ähm… wieso sind das so viele? Kommt noch jemand?“ Der Salarianer schüttelte den Kopf: „Da wir noch nicht das Vergnügen hatten, wusste ich nicht welche Art von Getränken sie bevorzugen. Tee, Kaffe, Koffein, kein Koffein, mit Milch, oder ohne. Früchte, Minze, Kräuter. Darum von allem etwas.“ Jack lachte laut los: „Du hättest auch einfach fragen können“ – „Oder man bereitet alles vor und ist auf alle Eventualitäten vorbereitet.“ Der Salarianer zwinkerte und nun grinste auch Miranda. Rina wurde wieder leicht rot um die Wangen: „So ist er nun mal, sehr gründlich.“ Jeder nahm sich eine Tasse, die dank des Salarianers sogar in vier verschiedenen Sprachen gekennzeichnet waren. Miranda griff natürlich nach dem schwarzen, starken Kaffee. Jack nahm eine Tasse mit schwarzem Tee. Rina genehmigte sich auch einen Kaffee, es war also nur ein Vorurteil, dass sämtliche Asari nur Tee tranken, aber Klischees gab es eben überall. Leron trank heißes Wasser mit irgendeiner grellen Substanz darin, es war auch de einzige Tasse ohne Beschriftung. Jack schmeckte der Tee und sie sah den Salarianer an: „Alle Achtung, lecker. Das mit den ganzen Sorten ist doch keine schlechte Idee. Außerdem bist du echt in Ordnung. Ich dachte schon alle Salarianer haben einen Stock im Arsch und reden nur von Wissenschaft!“ Miranda fand die Ausdrucksweise unpassend, aber Leron grinste nur: „Typisches Stereotypendenken. Es denken ja auch alle, das Asari sexsüchtig und alle Menschen Tyrannen sind. Ist leider so, aber wir beweißen ihnen allen das Gegenteil.“ Miranda nickte: „Das stimmt. Außerdem kann man sie gut verstehen, ich und Jack haben mal mit einem Salarianer zusammengearbeitet, der sehr schnell gesprochen hatte, Mordin Solus.“ Leron lächelte und sah Miranda an: „Mordin also. Mit dem haben sie zusammengearbeitet?“ Jack sah ihn verwundert an: „Sie kennen ihn?“ – „Nein, nicht persönlich. Aber wer den einzigen Salarianer nicht kennt, den man zu Ehren eine riesige State auf Tuchanka gebaut hat, der ist echt weltfremd!“ Alle am Tisch nickte zustimmend und Leron fuhr fort, „aber das mit dem schnellen Sprechen liegt nicht an ihm oder seiner Intelligenz, es ist, wie soll ich sagen? Ein Dialekt. Je nachdem wo man auf Sur’kesh, oder woanders aufgewachsen ist, spricht man anders“, er sah die beiden Besucher an, „bei euch Menschen ist das am schlimmsten. Ihr habt ja nicht nur verschiedene Dialekte sondern vollkommen unterschiedliche Sprachen.“ Da mussten die beiden Frauen zustimmen. Jack wischte sich die Stirn trocken und trank einen Schluck, dabei presste sie die Arme an den Körper, damit man die Schweißflecken unter ihren Achseln nicht sehen konnte. Danach blickte sie den immer noch übervollen Tisch an: „Wir müssen aber nicht alles austrinken, oder? Bei dem Koffein können wir ja nachts dann nicht mehr schlafen.“ Leron setzte seine Tasse an: „So wie ich das mitbekommen habe, schlaft ihr nachts selten.“ Miranda verschluckte sich an ihrem Kaffee und Rina ließ fast ihre Tasse fallen. Leron und Jack hingegen lachten. „Ach komm’ schon“, grinste Jack, „wenn wir in unserem Keller sind, kannst du uns gar nicht hören“ – „Ach was! Habt ihr so eine Art Liebesnest da unten?“ wollte der Salarianer wissen und Jack nickte eifrig: „Aber klar doch“ – „Jack!“, schnauzte Miranda mit einem Gesicht, das zum bersten rot war. „Was denn?“, grinste die tätowierte Schönheit, „du sagst doch immer ich soll ehrlich sein!“ Miranda legte erneut die Hand vor die Augen und wünschte sich, sie wäre nicht vor Ort. Auch Rina schluckte leicht und fingerte an ihrer Tasse herum. Der Salarianer belächelte die ganze Situation: „Ich habe schon gehört, dass ihr euch leidenschaftlich der Lust hingebt, meine Frau ist in letzter Zeit sehr inspiriert von euch“ – „Das ist doch gar nicht war!“, quietsche Rina und ihr Kopf war ebenso rot wie der Mirandas. Leron grinste teils bösartig: „Ach was? Und wieso kamst du gestern mit dieser Sirupidee?“ Jetzt musste sogar Miranda leicht kichern und Jack sah die Asari beeindruckt an: „Ich habe dich falsch eingeschätzt… zum Glück. War’s schön?“ Rina hüstelte und dachte an den letzten Abend auf dem Bett und die Sauerei auf dem Laken, aber auch an die lustvollen Momente: „Es war… schön. Aber salarianische Zungen sind nicht wie die von Menschen und Asari… es hat furchtbar gekitzelt und der ganze Sirup wurde auf dem Bett verteilt…“ Jack lachte: „Übung macht den Meister, wir können euch sicher noch Tipps geben!“ Die Stimmung war heiter, auch wenn das Thema etwas peinlich war, so waren alle gut drauf.

    Jack sah sich das an, wie sie am Tisch saßen und nach und nach über teils belanglose Dinge sprachen. Dabei Tee und Kaffe tranken. Jack lachte innerlich. Vor nicht mal zwei Jahren hätte sie sich so etwas nie denken können. Zu jenem Zeitpunkt hätte sie jeden gehäutet, der sie nur schief angesehen hätte. Und nun saß sie mit ihrer Ehefrau bei ihren Nachbarn und sie könnte nicht glücklicher sein. Sie griff sich Mirandas Hand und streichelte mit ihrem Daumen deren Handrücken. Ihre Ehefrau lächelte Jack an und sah dann zu den Händen: „Himmel, schwitzt du! Alles in Ordnung?“ Die Anwesenden am Tisch drehten sich zu Jack und diese lächelte: „Ist okay“, aber die Scheißtropfen die von ihrer Stirn liefen sagten etwas anderes. „Wir könnten die Klimaanlage anschalten“, merkte Rina an und Leron trank einen Schluck während er sprach: „So wie sie transpiriert, müsste wir es ja so kalt machen, dass wir anderen ja fast Jacken anziehen müssten. Sie kann ja auch ihr Oberteil ausziehen.“ Es kam so trocken wie es eigentlich nur ein Elkor sagen konnte. Rina wurde leicht rot, und bei Miranda blitzte so etwas wie Eifersucht auf. Jack hingegen hob nur ihre Augenbraue: „Willst mich wohl in ganzer Pracht sehen, oder?“ Leron schüttelte den Kopf: „Ich nehme einfach mal an, dass du noch einen Büstenhalter unter dem Oberteil trägst und bevor du mir noch etwas nachsagt und deine Frau mich mit ihren eifersüchtigen Blicken durchbohrt, solltet ihr wissen, dass wir Salarianer keinen Sexualtrieb haben.“ Mirandas wütender Blick fiel augenblicklich in sich zusammen und wandelte sich in pures Unverständnis und Jack lachte nur, während sie ihr Oberteil auszog: „Ihr armen Schweine! Aber du hast doch Sex mit deiner Frau, oder?“ Leron sah zu Rina: „Asari haben Sexualtrieb und deswegen verkehre ich auch mit ihr. Ich bin ihr Ehemann und verehre sie. Da es sie glücklich macht, ohne Fortpflanzungsgrund zu kopulieren, bin ich gerne bereit dazu.“ Rina lächelte sehr glücklich und griff sich eine von Lerons Händen. Jack trug unter dem Shirt einen knappen BH, der aber die Auslage recht gut verdeckte. Sie atmete schwer aus und grinste: „Jetzt geht’s mir gleich besser!“ Die Asari sah etwas verwundert zu Jack: „Warum ist dir eigentlich so warm?“ Miranda übernahm schnell für Jack: „Außer Asari brauchen ja alle anderen Spezies Implantate für die Nutzung der Biotik. Jack hat viel mehr als jeder andere in sich und wie das bei Apparaten ist, was nun mal so ein Implantat im engeren Sinne ist, erzeugt es Wärme.“ Leron sah interessiert zu Jack: „Dann müssen das wirklich viele sein. Wie stark ist deine Biotik?“ Wieder übernahm Miranda: „Während einiger Missionen haben wir mitbekommen, dass ihre Biotik ungefähr so stark ist wie die von Justikarin Samara.“ Rina verschluckte sich wieder an ihrem Kaffee. Sie kannte diese Justikarin und hörte von ihrer Macht, im Zimmer ihrer Tochter lagen noch viele fiktive Romane von Samara, einige noch von Rina selbst gekauft. „Das ist erstaunlich“, merkte die Asari an, „wer hat ihnen denn all die Implantate eingesetzt?“ Jack und Miranda wechselten einen schwer deutbaren Blick und die schwarzhaarige Schönheit räusperte sich: „Lange Geschichte, das erzählen wir ein anderes mal.“ Rina nickte. Jack stand kurz auf und legte ihr Shirt über die Stuhllehne. Die Asari betrachtete währenddessen ausgiebig Jacks unteren Bauch, was Miranda mitbekam und darum etwas zornig wurde. Als sich Jack wieder setzen wollt hob Rina die Hand: „Warte noch mal kurz“, die tätowierte Frau erstarrte fast und die Asari lehnte sich fast über den Tisch um sich Jacks Bauch anzusehen. Kurz bevor es Miranda zu bunt wurde sprach Rina: „Das ist doch das Symbol für einen Asari Familiennamen, oder?“ Miranda sah fragend zu Jack und auch Leron wurde neugierig. Jack lächelte und nickte „Ja, das ist es.“ Rina sah zu Miranda und dann nervös zu Jack, geht das noch weiter runter?“ Die Angesprochene nickte: „Bis zum Oberschenkel.“ Rina sah scheu zu Miranda: „Hast du was dagegen, wenn ich es mir mal ansehe?“ Der Femme Fatale ging das etwas gegen den Strich, aber sie wusste ja, dass Rina nur das ganze Tattoo sehen wollte: „Okay, aber diesmal dreht sich Leron weg!“ Der Salarianer grinste und sah in eine andere Richtung. Jack zog ihre Hose ein Stück runter und da ihr Slip mehr als knapp war, nahm er nicht viel Sicht auf die Tätowierung. Rina nickte und bedankte sich.

    Jack setzte sich wieder und Rina war neugierig: „Ich dachte ich kenne das Symbol, aber es gibt einfach zu viele davon. Gibt es einen Grund, warum du das hast?“ Die tätowierte Frau setzte sich und auch Leron sah wieder in die Runde: „Jedes meiner Tattoos hat eine Bedeutung. Ich habe auf Omega mal eine Asari kennengelernt und wir haben uns ausgezeichnet verstanden“ – „Was hast du auf Omega gemacht?“, wollte Leron wissen und Jack antwortete brühwarm, noch bevor Miranda sie aufhalten konnte: „Ich hatte eine Raumstation gekapert und die dann leider geschrottet und auf einen Mond der Hanar bruchlanden lassen. Da waren die Quallen echt angepisst und ich floh vorübergehend auf Omega, denn da hatten die keine Befugnisse… da hat keiner irgendwelche Befugnisse.“ Rina und Leron sahen etwas verwirrt aus, aber schienen sich schnell zu beruhigen: „Nun ja… solange du jetzt ein nettes Mädchen bist, ist deine Vergangenheit ja nicht so wichtig“, das sagte er nur, weil er wusste, dass Jack eine der Heldinnen im Reaperkrieg war. Jack lehnte sich zurück: „Ich hab’ da gearbeitet und irgendwann mal diese Asari getroffen“, sie verlor sich lächelnd in den Worten, „sie war ein toughes Mädel, eine geniale Kämpferin und eine Bombe in der Kiste“, Rina wurde wieder leicht rot und Jack fuhr fort, „sie wollte aber an sich nichts langwieriges, weil ihre Mutter sicher was dagegen hätte… die ich übrigens nie kennengelernt habe. Sie hat sowieso nie was von ihrer Familie erzählt“, sie zeigte auf das Tattoo, „kann also sein, dass das gar nicht ihr Familienwappen ist. Aber ich habe es mir stechen lassen, nachdem sie es mir mal gezeigt hatte, um ihr zu zeigen, was sie mit bedeutet. Eigentlich wollte ich mir ihren Namen eintätowieren lassen, aber Liselle ist in Asari Schriftzeichen zu unauffällig für meinen Geschmack gewesen, deswegen ihr Familiensymbol… wenn es ihres ist“, Jack zwinkerte. Alle hörten gespannt zu, bis Miranda eine Frage stellte: „Und was ist dann passiert?“ – „Nun dann…“, wollte Jack grade ausführlich erläutern, als ihr der Stimmfall von Miranda auffiel. Sie drehte sich zu ihrer Ehefrau und sah einen seltsamen Blick, der auf die Tischplatte gerichtet war. In dem Moment wurde Jack klar, dass sie grade mit Schwung und Elan von einer Exfreundin erzählte, und dass so ein Thema oft unpassend ist, wenn die neue Freundin… Ehefrau mit am Tisch sitz. Deswegen schnappte sich Jack Mirandas Hand und lächelte Rina an: „Ist ja auch egal, zumindest kommt das Tattoo da her“ – „Und die anderen?“, wollte Leron wissen, aber Jack winkte ab: „Das würde den Rahmen sprengen, aber ich werde es euch sicher mal nach und nach erzählen… bei einigen sollten wir währenddessen sicher ein wenig Alk trinken!“, sie zwinkerte und der Salarianer grinste.

    --

    Der Tag war sehr schön. Bis zu den späten Abendstunden saßen die vier beisammen und versuchten die Tassen auf dem Tisch zu leeren. Dabei unterheilten sie sich über alles was ihnen so einfiel. Lediglich Miranda wurde ein wenig stiller, nachdem die Geschichte mit Jacks Asari Tattoo offenbart wurde. Als es später wurde verabschiedeten sich alle freundlich und versprachen sich, das bald zu wiederholen. Der Weg zu Jacks und Mirandas Wohnung war kurz und er war von Stille begleitet. Als sie in ihrem Haus ankamen und die tätowierte Frau ihr Shirt über einen Stuhl schmiss kratzte sie sich leicht am Hinterkopf: „Miri? Sorry wegen vorhin. Ich habe echt nicht nachgedacht, so was erzählt man eigentlich nicht.“ Miranda stand mit dem Rücken zu Jack und hatte die Arme verschränkt: „Eigentlich ist es unreif wütend zu sein. Klar hattest du schon andere vor mir… nur, dass du dich für sie tätowiert hast… bei dir bedeutet das viel…“ Jack kam näher und atmete schwer aus: „Ich hatte ein enorm beschissenes Leben und jeder, der mir auch nur für einen Moment das Gefühl gab gebraucht… eventuell geliebt zu werden, der war es wert verewigt zu werden“, sie lehnte sich an Miranda, „das ist lange her. Nun habe ich ein gutes Leben und jemanden, der mir jederzeit das Gefühl gibt geliebt zu werden.“ Miranda wollte noch etwas beleidigt sein, konnte es aber nach der Aussage nicht mehr: „Du silberzüngige Verführerin“, sie drehte sich um, legte die Arme und Jack und küsste ihre Lippen heiß und innig, „ich darf dir gar nicht böse sein, wie gesagt, es ist klar das man vorher schon Beziehungen hatte, grade du.“ Jack hob eine Augenbraue an: „Ist ‚grade du’ jetzt ein Kompliment oder eine Beleidigung?“ Miranda lachte nur und küsste ihre Frau erneut. Dann dachte sie kurz nach und lächelte: „Ich habe da etwas, das wollte ich für die Flitterwochen aufsparen, aber ich glaube heute kommt es noch besser. Miranda packte Jack bei der Hand und wollte sie ins Schlafzimmer zerren. Jedoch kapselte sich ihre Ehefrau vorher kurz ab um Grunt zu füttern, danach eilte Jack Miranda hinterher. Sie war bereits im Schlafzimmer und hatte das Fenster in weiser Voraussicht geschlossen. „Zieh dich aus und leg dich hin“, es kam verführerisch von ihren Lippen und Jack ließ sich nicht ein zweites Mal bitten. Sie schloss die Türe, entledigte sich ihrer Kleidung und legte sich aufs Bett. Miranda tat das gleiche, aber statt die Klamotten wild auf den Boden zu werfen zog sie sich konzentriert aus und legte diese fein säuberlich auf eine Kommode. Danach ging sie an ihren Kleiderschrank und holte einen Karton heraus. Sie stellte sich ans Bettende und sah Jack vielsagend an, anschließend öffnete sie das Packet und zeigte Jack den Inhalt. Diese grinste: „Na was haben wir denn da. Hätte nie gedacht, dass du auf so was stehst!“

    Miranda hielt einen Umschnalldildo in der Hand und lächelte: „Ich dachte, ich möchte es mal ausprobieren. Hast du Lust?“ – „Ist Garrus Kalibrierfetischist?“, erwiderte sie als bejahende Frage. Miranda lehnte sich vor und hob Jacks Hintern an: „Was soll denn…?“, wollte die Tätowierte wissen und Miranda grinste nur weiter: „Du trägst ihn heute“, sie legte den Gurt um und schnallte ihn fest, danach zeigte sie Jack eine Fernbedienung und diese lächelte erneut: „Sag bloß, dass ist so ein Teil mit Empfindungschip?“ – „Tja, das werden wir gleich sehen, nicht war?“, kicherte die schwarzhaarige Verführerin und schaltete den Dildo an. Sie legte die Fernbedienung bei Seite und kniete sich vor das Bett. Ihre Finger griffen um den Schaft und die geschlossene Hand bewegte sich auf und ab. Jack spürte es sofort. Es war ein Empfindungschip in dem Spielzeug. Es war einer jener Dildos, die der Trägerin vorgaukelten, sie hätte einen Penis. Jack stöhnte bedacht und es dauerte nicht lange bis ihre Augenlider zitterten. Miranda sah das und genoss es. Sie lehnte sich nach vorne und setzte einen sehr lasziven Blick auf: „Jetzt zeige ich dir mal, was ich auf dem Collage gelernt habe, als ich das erste mal von meinem Vater weg war!“ Jack wollte grade ‚was?’ fragen, aber da schlossen sich die Lippen schon um den Dildo und mehr und mehr des Schaftes verschwanden in Mirandas Mund. Jack spürte die Wärme, den heißen Atem von Miranda, die Zunge die zart massierte. Jacks Hirn konnte die Ekstase kaum verarbeiten. Der Verstand war überfordert damit Informationen von einem nicht existierenden Körperteil zu verarbeiten… aber es fühlte sich göttlich an. Jack wollte, als der Dildo vollends verschwunden war, einen bissigen Witz über Mirandas Schluckreflex machen, aber sie konnte nur stöhnen und sich ins Laken krallen. Nach einem Moment löste Miranda ihre Lippen wieder von dem Dildo. Neben der Erregung dachte sie daran, dass sie das nächste Mal das Spielzeug vorher reinigen sollte, es schmeckte widerlich, aber sie wollte die Stimmung nicht kaputt machen. Wieder lehnte sich die lächelnde Frau vor. Sie nahm den Schaft zwischen ihre fantastischen Brüste und presste diese zusammen. Langsam fuhr sie auf und ab. Jack wurde wild, ihre Hüften bewegten sich vor lauter Lust immer wieder schlagartig nach oben. Immer wenn das passierte, leckte Miranda kurz an der Spitze, was Jack noch wilder machte. Sie schloss die Beine um Mirandas Körper und ihre Zehen krampften zusammen. Ihr Schoß, unter dem Schnallgurt schwamm förmlich und Jack fing an fiepende Laute abzugeben. Etwas das Sie immer kurz vor ihrem Höhepunkt tat. Einer Frau mit solch tiefer Stimme, würde man nie so eine hohe Tonlage zutrauen, aber bei einem starken Orgasmus war es ratsam alle Gläser wegzuschließen, da Jack wirklich schrill werden konnte. Miranda spürte auch ihre gesteigerte Erregung und genoss das Gefühl, Jack so heiß zu machen. Die Femme Fatale drückte sich nach oben, stieg auf das Bett und kniete sich über Jacks Hüften. Frustrierend langsam senkte sie ihren Körper, Millimeter für Millimeter drang der feuchte Schaft in Mirandas Innerstes ein. Sie schloss die Augen und biss sich auf die Unterlippe. Jacks Augen rollen immer weiter nach oben und ihre Tonlage wurde zunehmend höher. Als das Sexspielszeug vollends in Miranda eingedrungen war hob sie ihren Körper erneut und senkte ihn wieder. Wieder und wieder. Jack griff in das Bettlaken und ließ einen fast gellenden Schrei los. Miranda wäre gerne zeitgleich mit ihr gekommen, aber sie brauchte noch ein wenig länger, jedoch war ihr Höhepunkt auch von enormer Natur. Nach einem Moment der Stille hob Miranda ihren Schoß und legte sich neben Jack. Diese schwitzte und rang nach Luft. Miranda lächelte ihre Frau an und streichelte durch ihr Haar. Nach einer Weile öffnete Jack die Augen und lächelte ihre Frau an: „Das war eine schöne Idee, aber…“ Die tätowierte Schönheit raffte sich auf, schnallte den Dildo ab und warf ihn auf den Boden: „…aber ich liebe dich lieber ohne so etwas… eben ganz natürlich.“ Nach einem zarten Kuss schmolz Miranda dahin. Kurz war sie etwas zornig, dass Jack die Idee mit dem Dildo nicht so sehr begeistert hatte, aber die Aussage ihrer Frau war wunderschön… und richtig. Jack kuschelte sich an Miranda und streichelte ihren nackten Körper: „Ich liebe dich“ – „Ich liebe dich auch“, hauchte Miranda zurück. Diese schob ihre Hand in Jacks Schoß, doch diese grinste knapp: „Warte noch kurz… das hat mich doch ganz schön geschafft.“ Miranda lachte und küsste ihre Frau auf die feuchte Stirn. Nach einer Weile schliefen beide ein, eng umschlungen und glücklich. Sie genossen die Zeiten in ihrem Keller, schweißtreibende Erotik und angemessenen Schmerz, oft dachte man, das war es was beide brauchten, aber im Endeffekt, genügte es beieinander zu sein um endlich zur Ruhe zu kommen. Nach einem Leben voller Entbehrungen.

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    Es war sehr früh als Miranda kurz aufwachte, niemand lag neben ihr. Nach einem kurzen geschockten Moment, sah sie zu ihrer Zeitanzeige und bemerkte, dass es sehr früh am Montag war, jedenfalls was die Zeit auf der Grissom Akademie anging, auf Nos Astra war nicht Montag. Jack kam grade noch einmal ins Zimmer, sie war bereits angezogen und hatte einen gepackten Rucksack in die Tür gestellt. In ihrem Arm hielt sie Grunt, den sie behutsam neben Miranda setzte. Diese lächelte mit halbgeschlossenen Augen und zerzausten Haaren. Sie war einfach nur wunderschön, dachte sich Jack. „Musst du schon los?“, murmelte Miranda im Halbschlaf und Jack streichelte ihr durch das Haar: „Ja. Ich melde mich heute nach meinem Unterrichtstag“, sie küsste Miranda auf die leicht spröden Lippen und flüsterte noch einmal wie sehr sie Miranda doch liebte. Danach verließ sie wieder das Zimmer und schnappte sich ihren Rucksack. Grunt stupste seinen Kopf an den von Miranda und diese legte sanft den Arm um ihn, er schlief fast so schell ein wie Miranda. Es nervte die schöne Frau zwar, dass sie ihre Flitterwochen verschieben mussten, aber aufgeschoben, war ja nicht aufgehoben. Außerdem hatte Miranda genug Arbeit über die Woche angesammelt um nicht gelangweilt zu sein. Und am Samstag würde es dann in die wohl verdienten Flitterwochen gehen.

    ***************

    Kurze Info zum Inhalt:
    Das mit Jacks Tattoo ist nicht ausgedacht
    Als ME Obernerd war ich so freakig und habe mir alles mögliche von ME besogrt, eben auch das Artbook, wo einige Tätowierungen von Jack nher erläutert werden. Die Infos bekommt man leider nirges wo anders, deswegen möchte ich sie euch so geben So nach und nach mal Jacks tolle Körperzeichnungen präsentieren.

    Die Tätowierung in der Gescihte ist wie gesagt ein Asari Familienname, aber warum sie es hat, ist nicht geklärt, ich dachte eben nur, dass es eine wichtige Person für Jack war, da nur wichtige Dinge auf ihren Körper verewigt werden.
    Für Liselle abe ich mich entschieden, weil sie und Jack an sich gut zusammenpassen (beide gute Kämpfer, Liselle mag Menschen, Jack sucht Nähe [auch wenn sie es anfangs nie zugab]...) werde da später noch genauer drauf eingehen Wenn ich näher in acks Gegenwart eindringe

  2. #182
    Ich bin an der Bar Avatar von Beauci
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    schön, dass du noch weitermachst, trotz deinen momentanen stresse.
    gefällt mir

  3. #183
    Rookie Avatar von Pfeonyxdrache
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    Leslie ist Arias Tote Tochter oder teusche ich mich da? Sie wurde von Kei Leng umgebracht Ich frage mich ob Jack das weis?Ansonsten gute geschichte muste teilweise herzhaft lachen.Weiter so.

  4. #184
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    Vollkommen richtig Liselle ist Arias Tochter, ich denke mal jack könnte wissen, was Kai leng ihr angetan hat aber wohl ehr nicht. Wer weiß, vielelicht baue ich das ja noch aus
    Erstmal danke an euch zwei

    Schultag

    Jack musste wie jeder andere der die Grissom Akademie anflog eine Codefrequenz angeben. Passierte das nicht, wurde eine Anfrage gestellt, wer der Neuankömmling sei. Da Jack aber Lehrerin an der Akademie war, besaß sie einen solchen Code und somit wurde das kurze Frage-Antwort-Spiel übersprungen. Es war noch sehr früh, genaugenommen zwei Stunden vor Unterrichtsbeginn. Die Schüler die die Akademie über das Wochenende nicht verlassen hatten schliefen wahrscheinlich noch und diejenigen die zu Hause waren, waren auch noch nicht angekommen. Darum war die Landezone für die Gleiter und Shuttle genauso leer, wie die Andockstationen für Frachter. Es wirkte fast wie eine Geiserstation. Wäre das Licht nicht angeschaltet würde man glatt Angst bekommen. Jack landete etwas ruppig und stieg dann aus. Sie lief zu der Durchgangsschleuse an deren Ende sich ein Wachposten mit einem etwas verschlafenen Wachmann befand. Normalerweise wäre er sicher hellwach und schon gar nicht alleine. Grade weil die Grissom Akademie schon zweimal Cerberus mehr oder weniger einem Überfall erlag. Aber Cerberus war zerschlagen, genau wie die Reaper. An sich war es sehr friedlich in der Galaxie, was Jane Shepard zu verdanken war. Darum motze Jack auch nicht, dass sich der Wachmann auf seinem Monitor eine Sitcom über eine Wohngemeinschaft verschiedener Spezies ansah. Der Mann war aber nicht gänzlich abgelenkt. Er hatte die Kamera fest im Blick und sah Jack kommen. Er pausierte seine Aufnahme und sah auf: „Name, Ausweis und Grund des Besuchs!“, kam es bierernst von ihm. Jack zog eine Augenbraue in die Höhe und der Wachmann grinste: „Oh… Jack. Hab dich gar nicht erkannt“, kam es hochironisch und er betätigte einen Schalter, der die Tür neben ihm öffnete. Jack schüttelte belustigt den Kopf: „Wie geht’s der Familie, Mike?“ Der Wachmann zuckte mit den Schulter: „Ich wette gut, nach der letzten Unterhaltszahlung von mir“, gab er lachend zurück. Mike war zwar geschieden, aber der Umstand, dass seine Ex-Frau der Inbegriff einer herrischen Furie war, schmälerte den Verlust. Momentan war er mit einer Mutter einer der Studenten liiert. Natürlich rein inoffiziell, er wollte nicht dass es einer erfährt… aber dann hätte er es Jack nicht erzählen dürfen.

    Mike lehnte sich zurück: „Wie läuft’s bei dir? Hast du nicht eigentlich frei, wegen Flitterwochen und so?“ Jack schüttelte den Kopf: „Doch nicht zur Zeit der Abschlussprüfungen, wenn ich das nicht mache, würde Casey sie betreuen und die ist bei biotischem Training genauso hilfreich wie ein zweites Loch im Arsch!“ Mike lachte und ließ seine Serie weiterlaufen. Jack ging dann durch die Sicherheitstür, die danach wieder verschlossen wurde. Eigentlich mochte Jack Casey, genaugenommen mochte sie jeden Kollegen. Aber Jack verglich jeden biotischen Lehrer mit sich und aufgrund der Tatsache, dass sie die mächtigste menschliche Biotikerin überhaupt war, konnte jeder nur gegen sie abstinken. Zudem hatte Casey das Problem, das sie sehr pazifistisch eingestellt und eine Vollbluttheoretikerin war. Jemand aus der Vorzeit hatte mal gesagt, solche Leute werden keine Astronauten, sonder Astronomen. Aber die Schüler brauchten für die praktischen Prüfungen jemanden, der ihnen alles genauso zeigt, wie es anzuwenden ist. Praxis lernt man eben nur durch Praxis und nicht alleine mit Büchern und Tabellen. Jack lief durch die leeren Gänge der Akademie, dabei immer ihren Rucksack dabei, den sie vor dem Unterricht noch in ihrem Zimmer abstellen würde. Auf dem Weg dorthin, kam sie an Kahlees Büro vorbei, in dem witzigerweise schon ebenjene Frau saß. Jack guckte verwundert und klopfte an die Scheibe, die Gang und Büro trennte. Kahlee hatte das mit Sicherheit nicht erwartet und schrak heftigst zusammen. Sie erkannte Jack, faste sich an die Brust, in der ihr Herz beängstigend schnell schlug und fing dann an zu lächeln: „Scheiße, Jack! Hast du mich erschreckt!“, die Angesprochene wackelte schulmeisterisch mit dem Zeigefinger: „So eine schlimme Wortwahl von einer Lehrerin.“ Kahlee beruhigte sich und grinste: „Zum einen bin ich keine Lehrerin und zum anderen ist das dein negativer Einfluss.“ Sie drückte auf einen Schalter und die Tür zu ihrem Büro ging auf. Jack trat ein. Kahlee stand auf und begrüßte die Lehrerin mit einer Umarmung, das taten sie seit einer Weile. Kahlee hatte nie viele Freunde, das änderte sich während und nach dem Reaperkrieg gewaltig. Jack war zweifelsohne ihre beste Freundin geworden und die Leiterin der Akademie musste sich oft zusammenreißen, um nicht die Wortwahl Jacks vollends aufzunehmen. Kahlee setzte sich wieder und beugte sich über einige Datenpads. Jack lehnte sich an die Wand und musterte die gutaussehende Frau die zwar fast achtundvierzig, aber immer noch überaus knackig war. „Sag mal, Kahle: Was machst du eigentlich schon hier?“, grinste Jack, „solltest du um die Uhrzeit nicht noch auf Davids Sixpack schlummern?“ Kahlee kicherte: „Das gleiche könnte ich dich fragen… ich meine mit Miranda nicht mit David“ – „Uh, das kam schnell. Keine Angst ich schnapp dir deinen Kerl nicht weg ich bin happy. Zudem zählt deine Aussage nicht. Du wohnst auf Elysium und hast einen Anreiseweg von zehn Minuten.“

    Kahlee lehnte sich zurück: „Ich muss renovieren und das stresst grade gewaltig“ – „Renovieren? Was denn?“ Die Leiterin drehte sich mit ihrem Stuhl zu Jack: „Das Haus, das ich von meinem Vater geerbt habe.“ Jack zog eine Augenbraue nach oben: „Wann hat der dir denn ein Haus vererbt?“ – „Nachdem er gestorben ist!“, grinste Kahlee und Jack rollte mit den Augen: „Sehr witzig!“ Die Leiterin der Akademie schnappte sich eins der Datenpads: „Nachdem David sein Appartement auf der Citadel verschenkt hat… das erinnert mich daran, dass ich mir von Jane noch meine… Waschtasche aus dem Badezimmer geben lassen muss“, Jack grinste kurz, als sie die Röte auf Kahlees Wangen sah, „jedenfalls wollte David wieder auf einem Planeten leben. Ich hab das Haus meines Vaters nie richtig gewollt. Aber jetzt wo David und ich endlich mal ernst machen ist das eine gute Idee.“ Jack nickte beipflichtend: „Gefällt mir. Schon Heiratspläne?“ Kahlee senkte kurz den Blick und eine ernste Stimmung war spürbar: „Eigentlich nicht. David war schon mal verheiratet und das endete nicht so super. Was mich angeht, weiß ich nicht so Recht was ich in der Sache will… wir werden sehen“, gab sie von sich und sah wieder auf. Jack stieß sich leicht von der Wand ab und durchstöberte die Pads auf dem Tisch: „Alter! Was willst du denn alles renovieren.“ Kahlee drehte den Kopf: „Nun ja… Dinge die an schlechte Erinnerungen mit meinem Vater verbunden sind, was bis auf die Eingangstür eigentlich alles ist…“ Jack lachte. Sie hatte des Öfteren mit Kahlee einen gehoben und viel miteinander gesprochen. Sie wusste also um die Beziehung zu ihrem Vater. Sie hatten sich zwar nicht gehasst, aber sie waren ehr wie Freunde die sich oft stritten und selten trafen. Da war es verständlich, dass sie nicht all zu viele Erinnerungen an ihn wollte. Jack klopfte Kahlee auf die Schulter: „Dann lass ich dich mal weiterackern. Wir sehen uns zur Mittagspause.“

    Jack verließ das Büro und ging in Richtung ihres Zimmers. Es war immer noch totenstill auf der Station und in einigen Gängen war sogar noch das Licht aus. Es schaltete sich erst ein, als Jack in die einzelnen Gänge schritt. Sie stand vor ihrer Zimmertür und ließ mit ihrem Universalwerkzeug die ID-Kennung durchlaufen, danach öffnete sich die Tür. Sie lief in den kleinen Raum, warf den Rucksack auf das Bett und schloss die Türe. Dann hielt sie Inne. Ihr wurde schlagartig ganz flau im Magen. Sie war nun seit ihrer Hochzeit das erste Mal wieder alleine. Es fühlte sich merkwürdig an. Jack lachte verzweifelt. Eigentlich dachte sie, es wäre genau andersherum. Das sie froh sei, nach einem Wochenende mit einer geilen oder nervenden Frau mal wieder alleine zu sein. Aber genau das Gegenteil war der Fall. Miranda fehlte ihr, und zwar gewaltig. Nie hätte Jack gedacht, dass sie mal zu jenen Menschen gehören würde, die so sehr an einer anderen Person hängen würden. Jack legte sich aufs Bett und starte an die dunkle Decke. Aufgrund ihrer Implantate hatte sie viele Vorteile aber auch gewisse Nachteile. Sie verbrannte schnell Nährstoffe, musste also mehr essen und trinken als andere Biotiker. Zudem war ihr meistens sehr warm, wenn nicht sogar heiß. Aber aufgrund des schnellen Stoffwechsels, hervorgerufen durch ihre Implantate, brauchte sie weniger Schlaf. Das klingt zwar für den Moment ganz toll, aber dadurch hat man auch viel Langeweile, wenn die Frau neben einem schläft, oder wenn es noch ewig bis zum Unterrichtsbeginn ist. Jack ließ ihre Biotik aufflackern und erhellte damit zum Teil den Raum. Sie schnappte sich eine Art kleinen Ball, den sie bei einem jüngeren Schüler konfisziert hatte und der nun auf ihrem Nachttisch lag. Sie ließ ihn auf- und abschweben und ein wenig durch den Raum wandern. Wenn Jack Langweile hatte, tat sie so was meistens. Zudem war es ein gutes Training, auch wenn es bei ihrem biotischen Potenzial lächerlich klingen mag. Aber es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen großen Explosionen und kleinen, filigranen Arbeiten. Letztere waren mitunter wesentlich komplizierter. Eine Münze durch die Finger laufen zu lassen und das nur mit Biotik, war schon eine meisterhafte Glanzleistung. Während Jack auf ihrem Bett lag und versuchte besonders komplizierte Tricks mit dem Ball zu machen, glitten ihre Gedanken immer wieder zu Miranda.

    --

    Schultage sind mitunter einer ziemlichen Gradlinigkeit unterworfen und wenn man es genau nahm, passierte immer das Gleiche. Unterricht, Pause, Gespräche, Unterricht, Schulschluss und Schlafenszeit. Natürlich ist das eine grobe Vereinfachung, denn was den Studenten beigebracht wird ist mitnichten immer das Gleiche. Wenn man dann zusätzlich noch eine Lehrerin wie Jennifer Lawson hat, ist jeder Tag eine Überraschung und langweile kommt nie auf. An dem Tag war viel zu tun, wie eigentlich jeden Montag. Da die Grissom Akademie eine Eliteeinrichtung war, gab es so etwas wie einen blauen Montag nicht, man wurde gleich wieder in den harten Lehralltag geworfen. Entspannung und Freizeit gab es natürlich auch, aber während des Unterrichts war Disziplin das absolute Obermaß. Natürlich gab es was Disziplin anging viele verschiedene unterschiedliche Ansichten. Casey Madison sah darunter grades sitzen und still sein wenn der Lehrer redet. Kahlee Sanders sah darin, dass man Respekt gegenüber dem Lehrpersonal hatte und, dass man sich an die Regeln hält. Jack wiederum sah darin ehr ein Wort das mit D beginnt, aber ansonsten nicht viel Sinn macht. Solange man die Prüfungen am Ende bestand und ein wenig Spaß am Lernen hatte, lief ihrer Meinung nach alles richtig. So war ihre Klasse, die kurz vor ihren Abschlussprüfungen stand auch nicht genervt, als der Montagmorgen in gewohnter Härte begann. Ein paar gehässige Tiraden gegen Isabela Rodriguez, die diese aber mit gut gewählten Fluchwörtern zurückgeben konnte, glanzvolle biotische Vorstellungen, die jeden beeindruckt hätten, aber die Jack mit Absicht immer nur als ‚ging so’ kommentierte. In der Theorie war Jack nicht die Allerbeste, meistens saß sie auf ihrem Lehrerpult, sah die Klasse an und ließ die Schüler etwas lesen. Sobald dies aber Jack selbst langweilte, plauderte sie ein wenig. Oft nicht über den Unterricht, sondern meist über ihr Privatleben oder ihre Abenteuer mit Commander Shepard. Peter Johnson wollte wie schon zur Hochzeitsfeier seiner Lehrerin Details über ihr Sexualleben wissen. Dies blieb an sich unkommentiert, abgesehen von einem Witz über Überkompensation und eine mögliche geheime homosexuelle Neigung bei Johnsons, welche der Angesprochene mit knallrotem Kopf unkommentiert ließ.

    Wie sonst auch ertönte zur Mittagszeit ein Signal, damit jeder wusste, das nun die große halbstündige Pause war. Jack ging wie verabredet in die gewaltige Mensa, in der sich alle Schüler trafen, egal ob jung alt oder welchen Fachbereich sie inne hatten. Auch die Lehrer waren dabei. Casey wank schon aus weiter Entfernung Jack zu und bat sie, einen Platz für sich freizuhalten. Jack lächelte gezwungen, aber als Casey sich wieder umdrehte, stöhnte die tätowierte Frau. Casey war nett, sehr nett, zu nett, beängstigend nett, nervig nett. Die Art von überschwänglichen Menschen die man nicht zu hundert Prozent mochte aber auch nicht verletzen wollte. Jack setzte sich an einen Tisch und hatte etwas vor sich, was Ein Rührei sein sollte, neben einer Suppe, Nudeln mit einer grünen Soße, zwei Stück Kuchen und Milch. Das war die Ration für die Biotiklehrer und -studenten wenn sie an jenen Tagen Praxisunterricht hatten. Da der Einsatz von Biotik viele Nährstoffe verbrannte musste man auch viel zu sich nehmen. Das störte natürlich vor allem die Mädchen, die auf ihre Linie achten wollten, aber es gab ja nicht umsonst mehrer Sporthallen in der Akademie. Wie verabredet kam Kahlee dazu und setzte sich zu Jack, die sich an einen der wenigen Tische mit nur zwei Stühlen gesetzt hatte. Als Casey das sah, grinste sie nur, kam näher und erwähnte, dass sie es einfach zum Abendessen noch mal versuchen würde. Kahlee grinste frech und sah auf ihr Sandwich, das Glas mit Wasser und den Apfel: „Habe ich Casey doch glatt den letzten Platz geklaut.“ Jack grinste ebenso: „Sie ist ja nett aber…“ – „Kann schlimmer nerven als ein Pustula am Rectum?“, erwiderte Kahlee und Jack sah ihr gegenüber vollkommen ahnungslos an: „Ein was am wo?“ Die Leiterin der Akademie stöhnte gewitzt: „Ein Pickel am Arsch.“ Jack lachte: „Sag das doch gleich“ – „Nein! Ich will nicht so viele Schimpfworte benutzen… das gilt übrigens auch für dich. Glaub’ mal nicht, das ich nicht wüsste wie du mit deinen Schülern redest, oder im Lehrerzimmer, oder zu Elterngesprächen, oder zu…“ – „Ich hab’s ja verstanden“, stöhnte Jack genervt und stopfte sich eine Gabel mit Rührei in den Mund, „sag mal. Ich hab da eine Frage an dich“, sprach sie, wobei während dem schmatzenden Tonfall ein wenig Eigelb aus dem Mund auf den Teller zurückfiel. Kahlee schüttelte den Kopf: „Wie hält das Miranda nur mit dir aus?“ Die tätowierte Frau grinste: „In dem ich ihr das Hirn aus…“ – „Ich will’s gar nicht wissen! Aber was wolltest du?“ Jack lehnte sich nach vorne: „Ich wollte mit meiner Abschlussklasse einen Ausflug machen und dafür brauche ich ja dein Einverständnis.“ Kahlee sah sichtlich verwundert aus: „Ein Ausflug? Grade du?“ Die Angesprochene lächelte schief: „Ich will ja nicht in ’ne Pizzeria auf Elysium oder ins Kino. Ich will mit den Kids in offenes Gelände, um sie besser vorbereiten zu können.“ Die Leiterin der Akademie war immer noch etwas ratlos: „Kannst du das nicht hier machen?“ – „Nein!“, Jack schüttelte mit dem Kopf, „eine Turnhalle ist zu sicher und man hat kein Gefühl für den Raum. Wenn du da nach hinten läufst kannst du nicht in ein Erdloch stolpern, oder in ein Straßenschild laufen!“ Kahlee nickte unbewusst: „Verstehe, aber glaubst du nicht, dass die paar Monate Kampf gegen die Reaper ausreichen?“ Die tätowierte Schönheit lachte: „Grade da habe ich gesehen, dass es noch nicht klappt“, wieder fiel ihr einiges an Essen aus dem Mund, „klar haben sie einiges gerissen, aber ohne mich wären immer noch einige draufgegangen und ich will verdammt noch mal, dass sie endlich mal selbst auf sich aufpassen können!“ Kahlee lächelte: „Die Kinder liegen dir echt am Herzen, was?“ Als Jacks Wangen rot wurden drehte sie den Kopf trotzig zur Seite. Die blonde Frau kicherte: „Ich werde das regeln. Muss aber erst die Eltern anrufen und das genehmigen lassen, wird aber sicher nicht lange dauern.“ Jack drehte den Kopf zurück und grinste über beide Ohren: „Du bist einfach die Beste, Kahlee. Danke.“ Nun war es Kahlee die rot wurde.

    Nach der Mittagspause hatte Jack Unterricht bei einer Klasse, die in zwei Jahren ihren Abschluss machen würden, mit einigen Ausnahmen kamen auch diese Kinder sehr gut mit ihren Lehrmethoden klar. Auch wenn zwei der Studenten regelrecht Angst vor Jack hatten und sich ein Mädchen hoffnungslos in seine Lehrerin verliebt hatte. Das brachte sie durch zahlreiche schüchterne, zweideutige Aussagen und mit klar deutbarer Körperhaltung klar. Mal abgesehen von den vielen E-Mails, die zwar anonym auf Jacks Account einliefen, aber wo jeder Irrtum ausgeschlossen war, dass sie von jenem Mädchen herrührten. Auch drei Gespräche unter vier Augen halfen nicht, also nahm Jack es einfach mit Humor und würde den Tag lächelnd erwarten, an dem das Kind nachts an ihre Tür klopfen würde, mit nichts an als ihrer Unschuld… aber dieser Gedanke kam wohl nur zustande weil Jack schon etwas zu lange von Miri getrennt war… fast neun Stunden. Es lag wohl einfach nur daran, dass Jack so lange mit Miranda in den letzten Tagen zusammen war, da macht sich eben schnell ein Gefühl der Einsamkeit und in Jacks Fall auch ein Gefühl der Geilheit breit. Nach dem Unterricht mit der benannten Klasse hatte Jack ein wenig Freizeit, da sie aber neben ihrem Job und Miranda und ihren Freunden keine Hobbies hatte, verbrachte Sie die Zeit nicht in ihrem Zimmer sondern bildete sich weiter. Jack war immer ein wenig verbohrt und vollkommen von sich überzeugt. Aber im Zuge ihres Wandels, hat sie viel über sich gelernt. Eines davon war, dass sie eine perfekte Biotikerin war und einfach nur angreifen konnte wie eine Maschine. Aber Biotik ist nicht nur Zerstörung und Angriff. Das wollte sie auch ihren Studenten beibringen. Jack selbst konnte hundert Möglichkeiten aufzählen, wie man das Schild von einem Gegner pulverisieren, ihn möglichst effektvoll ausschalten und mit ein wenig Zeit noch erniedrigen konnte. Aber wenn es um Schutz ging und andere biotische Möglichkeiten, konnte sie selbst noch einiges lernen. Die beste auf dem Gebiet war an der Schule leider Casey. Auch wenn sie mit ihrer knutschkuscheligen Art nervte, hatte sie echt was auf dem Kasten. Jack lernte in ihren Freistunden viel von der personifizierten Guten Laune. Schutz war bis zu Jacks Treffen mit Shepard nur ein Nebenprodukt der Biotik, bis dahin hatte der schlichte Angriff gereicht, aber da ging es ja auch nur um Sie selbst. Nun lebte die tätowierte Frau mit der bunten Vergangenheit auch für andere.

    Gegen Ende des Unterrichtstages hatte Jack nur noch eine Aushilfsstunde im Sportunterricht. Neben dem üblichen Sport wie Boden- und Geräteturnen oder Gymnastik gab es auch Sondersportarten, wie Schwimmen oder auch Biotikball für ebenjene Studenten. Die Grissom Akademie hatte sogar eine eigene Mannschaft die sogar in der Liga spielen durfte. Es gab viele gemischte Teams in der Liga, aber für die großen Meisterschaften wurde meist auf reinrassige Teams gesetzt. In jenen Wettstreiten wechselten sich die Menschen und Asari mit dem Sieg fast regelmäßig ab, da beide Spezies großartige Biotiker sind. Jack musste nur immer grinsen, denn das würde sich sicher ändern wenn mal eine Mannschaft nur aus kroganischen Biotikern bestehend kommen würde. Jack selbst durfte in offiziellen Turnieren nicht mitmachen. Was nicht an ihrer Macht lag, da gab es keine Regelung. Selbst Justikarinnen könnten bei derlei Spielen teilnehmen. Aber eine Justikarin hat nun mal wesentlich Wichtigeres zu tun als Ball zu spielen. Bei Jack lag es an ihren Implantaten die rein offiziell gesehen illegal sind. Sie selbst störte das nicht. Um ehrlich zu sein fand sie Biotik Ball sogar langweilig. Irgendwie fehlte ihr der Kick und die Ernsthaftigkeit bei dem Spiel. Sie sagte Kahlee einmal, Biotikball wäre wie Sex wenn beide Partner einen Raumanzug anhätten. Nach dem Sportunterricht war der Tag für Jack auch vorbei. Sie kehrte in ihr Zimmer zurück und erledigte ihren administrativen Teil des Jobs. Was einfach nur Datenpads, Tabellen und Formeln beinhaltete. Sie machte es trotzdem realtiv gerne, weswegen es wohl auch so schnell bei ihr ging. So schnell, dass sie bis zum Abendessen noch viel Zeit hatte. Diese verbrachte sie meist mit Kahlee, für welche der Arbeitstag jetzt erst so richtig anfing. Denn nach dem Unterricht, wenn die Kinder meist in ihrem Zimmern waren, kümmerte sich die Leiterin um Probleme, die sich am Tag angesammelt hatten oder aber sie musste die Daten der Biotikstudenten auslesen. Früher war das kein Problem, als sie nur für diese Schüler zuständig war, aber seitdem sie die Leiterin der ganzen Akademie war, gab es oft Zeitdruck, da war es gut, dass jemand wie Jack ihr half.

    Oft gingen sie zusammen in die Zimmer. Bei den jüngeren Schülern ließ sich Kahlee anfangs ungern begleiten, da Jack da noch nicht ganz die Person war, die mit Kindern umgehen konnte. Das hatte sich aber mit der Zeit eingepegelt. Nun waren die Schüler mitunter sehr locker, obgleich ein leicht schmerzvoller kleiner Eingriff bevorstand, denn das Auslesen der Daten war nicht sehr angenehm. Eine Nadel in den Nacken gestochen zu bekommen war nicht grade das Schönste was man sich vorstellen konnte. Aber Jacks lockere Art und das Vertrauen in Kahlee machten es erträglich. Zudem wollten die ältern Schüler den zwei schönen Frauen immer imponieren indem sie nicht mal zuckten wenn das Auslesen begann. Jack ließ sich sogar beibringen, wie sie selber diese Prozedur durchführen konnte, damit sie Kahlee noch mehr Arbeit abnehmen konnte. Auch wenn sie es schnell lernte, musste sie ihre Art wie sie es tat noch ändern. Ein ‚stillhalten oder du wirst gelähmt’ will nun wirklich keiner hören. Nach diesen Auslesungen ging Kahlee meist gleich die Daten verarbeiten und aktualisieren. Manchmal half Jack auch da, aber an dem Tag hatte Sie etwas anderes vor. Sie ging in den Aufenthaltsraum der jüngsten Studenten. Dort befanden sich nämlich momentan auch die neuen Schüler für das Ascension-Projekt, Kinder die zwölf waren oder bald so alt wurden. Diese würden demnächst ihre Implantate erhalten und das machte einige der Kinder sehr nervös. Jack hatte sich schon einige Male um solche Schüler gekümmert, aber da war sie noch recht ruppig. Wenn ein Kind fragte, ob die Operation weh tun würde, sagte Jack nicht nein, sondern ‚möglich. Eigentlich bist du bewusstlos, aber danach kann es höllisch wehtun!’, da wusste sie noch nicht, dass man Kinder in manchen Belangen einfach mal schnell anlügen sollte. Das hatte sich aber geändert. Sie ging besser mit den jungen Schülern um. Zudem wusste grade Jack, wie nervös man vor so einer Operation sein konnte. Sie hatte damals nicht den Luxus sediert zu werden als man ihr nach und nach ihre zahlreichen Implantate einpflanzte, zudem war sie nicht zwölf sondern noch viel jünger. Aber diese Zeit war vorbei. Jack war nun ein glücklicher Mensch und ihr ging im wahrsten Sinne des Wortes das Herz auf, wenn sie sich um die Kinder kümmerte. Vor allem ein kleines Mädchen hatte es ihr angetan. Sie hatte in letzter Zeit oft geweint und verspürte eine große Angst wegen der Operation. Einmal hatte sie schon bei Jack geschlafen. Das kleine Mädchen mochte diese Lehrerin, vor allem seitdem sie einem vorlauten Jungen eine Kopfnuss verpasst hatte, der sich über die blonden Haare des kleinen Mädchens lustig gemacht hat. Jack wurde zwar getadelt, aber das war ihr natürlich egal. Die tätowierte Lehrkraft blieb ein wenig bei den Kindern und erzählte einige kindgerechte Geschichten ihrer Abenteuer, das waren bei Weitem nicht viele, aber sie modelte einige andere während des Erzählens um. Als es so weit war zu Abend zu essen, nahm Jack zwei der Kinder an die Hand und ging zur Mensa. In diesen Momenten war Sie sehr froh, dass Miranda nicht da war, denn dann würde sie noch früher auf den Trichter kommen um Kinder haben zu wollen. Da sie nun einige Kinder dabei hatte, die ihr wie im Entengang gefolgt waren, gab es diesmal auch ‚leider’ wieder keinen Platz für Casey. Als die jungen Schüler ihr Essen hatten und munter durcheinander schnatterten sah Jack nur zu, lehnte den Kopf auf die Hände und musste lächeln… jedenfalls bis Kahlee vorbei kam und sie regelrecht anstrahlte. Als Jack das mitbekam setzte sie sich auf und räuspere sich ertappt.

    Nach dem Abendessen brachte sie einige Kinder zurück in ihre Zimmer und musste dann, ob sie wollte oder nicht noch ein wenig bei dem kleinen Blondschopf bleiben, denn der wollte partout nicht alleine sein. Aber irgendwann durfte Jack gehen. Sie machte sich auf den Weg in das Lehrerzimmer. Dort waren kaum noch welche, da einige der Lehrkräfte die Schule über die Nacht verließen und andere in ihren Zimmern für sich den nächsten Tag vorbereiteten. Lediglich Casey und zwei andere Lehrer waren noch da. Das gute Gelaunte Etwas musste Jack sofort wieder ein Gespräch ans Bein nageln, welchem sie sich erst eine vierteil Stunde später entziehen konnte. Bevor Jack noch einem nervigen Subjekt in die Arme lief, machte sie sich lieber wieder auf den Weg in ihr Zimmer. Dort angekommen legte sie sich aufs Bett und während sie darüber nachdachte, was sie nun tun konnte, formte sie einige Barrieren um Gegenstände in ihrer Entfernung. Das war anstrengend für einen Biotiker. Um sich selbst eine Barriere zu erzeugen war nicht weiter schwer, aber um andere Objekte einen Schutzfilm zu legen brauchte große Konzentration und Können. Und wenn man wie Jack nur auf Angriff gepolt war, machte selbst einer solch großartigen Biotikerin dies Probleme. Ihr war trotzdem langweilig. Sie wusste momentan nichts mit sich anzufangen. Wenn man sein ganzen Leben lang nur geflohen war, Straftaten begannen hat oder sich absolut jeder Lust erfreut hat, wird man nun mal kein Nerd für Videospiele oder Filme im Extranet. Derlei Aktivitäten fand Jack mehr als nur öde. Sie musste sich schon schwer zusammenreißen, wenn sie mit mal Miranda einen Film ansah. Es wurde später, die Lichter auf den Fluren wurden ausgeschaltet und selbst jetzt war Jack weder müde, noch hatte sie eine Idee, was sie tun konnte. Sie entschied sich etwas gegen ihre Langeweile zu unternehmen und schwang sich von ihrem Bett. Jack verließ ihr Zimmer und machte sich auf den Weg zu Kahlee. Diese war um die Uhrzeit sicher nicht mehr in ihrem Büro, weswegen sie zu dem Zimmer der Leiterin ging. Als sie vor der verschlossenen Tür stand klopfte sie nicht. Jack entschied sich mit ihrer ID einfach die Tür zu öffnen, das war der Vorteil, wenn man eine Lehrkraft war. Im Nachhinein hätte sie dann aber doch mal lieber geklopft. Das Problem bei kleinen Zimmern ist, dass das Bett meist sofort sichtbar ist, wenn sich die Tür öffnet. So war es auch bei Kahlees Raum. Als Jack die Tür geöffnet hatte sah sie direkt auf das Bett, auf welchem Kahlee saß und sich, ohne etwas unterhalb der Hüfte an Kleidung zu tragen, selbst verwöhnte. Die Akademieleitern riss die Augen bis zum zerreißen auf und zog in einer atemberaubenden Geschwindigkeit die Decke über ihre Blöße. Jack lehnte sich kokett an den Türrahmen und grinste süffisant: „Beschäftigt?“ Kahlee hatte einen knallroten Kopf, dass er fast in der Dunkelheit strahlte. „Mach gefälligst die Tür zu!“, sie flüsterte zwar, aber man konnte ihr ansehen, dass sie eigentlich schreien wollte.

  5. #185
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    Jack kam dem Wunsch nach und kam näher an das Bett. Kahlee räusperte sich und wischte sich die schweißnasse Stirn trocken: „Du sollst nur in einem Notfall einfach so reinkommen!“ – „Das ist ein Notfall“, lächelte Jack, „mir ist langweilig.“ Kahlee lehnte das Gesicht in die Handfläche und hoffte auf einen Themenwechsel, aber dafür kannte sie Jack zu gut. „Lange her das David bei dir war, oder?“ Trotz der peinlichen Situation musste Kahlee auflachen: „Du weißt genau, dass er mit Shepard grade auf dieser komischen Nachkriegs Promotour ist… ich habe ihn das letzte Mal vor vier Wochen persönlich gesehen.“ Jack pfiff begeistert: „Vier Wochen! Du musst ja rostig sein wie ein altes Stahltor… es sei denn du kümmerst dich öfter um dich selbst!“ Kahlee zog eine Augenbraue nach oben: „Kann ich dich irgendwie dazu bewegen das Thema zu wechseln?“ – „Möglich. Hast du was zum Saufen da?“ Die Leiterin starrte ihr Gegenüber verdutzt an: „Das hier ist eine Schule!“ – „Heißt das ja oder nein?“ Kahlee atmete genervt aus: „In meinem Nachttisch, dritte Schublade.“ Jack grinste und ging an den Nachtisch, sie öffnete ihn und Kahlee fiel fast aus dem Bett: „Dritte von oben! Nicht die dritte von unten!“ Jack sah wie der Kopf der Leiterin erneut rot wurde, weswegen sie ohne einzulenken die falsche Schublade öffnete. Sie sah in das Fach und grinste erneut sehr lasziv: „Da kann ich ja froh sein, dass du den nicht benutzt hast als ich rein kam!“ Kahlee wünschte sich im Boden zu versinken. Jack kicherte: „Naja. Der vibriert auch sicher sehr laut wenn du ihn anmachst, das hört man ja sicher gleich auf dem Flur!“ – „Jack!“, flehte Kahlee. Die Angesprochene schloss das Schubfach und holte aus der richtigen Lade eine Schraubflasche mit ihr unbekanntem, durchsichtigem Inhalt. „Immer mit der Ruhe, Kahlee. Erstens ist Selbstbefriedigung sehr gesund und zweitens, weiß ich seit dem ich deinen Kulturbeutel in Sheps Appartement gefunden habe, dass du Dildos gegenüber nicht abgeneigt bist!“ Die Akademieleiterin riss Jack die Flasche aus der Hand und trank einen großen Schluck, nachdem sie diese geöffnet hatte: „Das habe ich jetzt gebraucht!“ – „Ist es jetzt weniger Peinlich?“ – „Nein! Aber erträglicher!“, sie reichte die Flasche an Jack weiter. Diese trank ebenfalls einen Schluck, konnte das Gebräu aber nicht einsortieren, aber im Endeffekt war ihr auch egal, was ihr da die Kehle hinunter plätscherte. Kahlee sah zu Jack: „Ich vermisse David um ehrlich zu sein wahnsinnig. Zum einen fehlt er mir und zum anderen… grade dir kann ich es ja erzählen, ich brauche ihn verdammt noch mal! Wir kennen uns so lange und sind erst seit kurzem Zusammen und er ist ständig unterwegs. Liebe ist ja gut und schön, aber ab und an will ich einfach mal…“ – „Genagelt werden bis du dir die Kehle blutig schreist?“, unterbrach Jack. Kahlee lächelte schief und nahm die angebotene Flasche entgegen: „Ja. Davis ist… spektakulär!“ – „Uh! Jetzt bin ich neugierig“, stichelte die tätowierte Schönheit, „warum hast du dann so viel Spielzeug wenn er soooo gut ist?“ Kahlee grinste und hob das Kinn etwas an: „Zum einen habe ich dir grade gesagt, dass er oft mal weg ist… und zum anderen guckt er mir gerne dabei zu.“ Jack lachte und schlug sich mit der flachen Hand aufs Knie: „Ihr seid ja geil! Hab’ nie gedacht dass ihr so pervers seid!“ – „Pervers?“, lachte Kahlee, „wenn ich dich nicht besser kennen würde, würde es mich nicht wundern wenn du einen Sadomasoraum im Keller hättest!“

    Jack und Kahlee leerten in der Nacht noch die Flasche und unterhielten sich weiterhin über die intimsten Kleinigkeiten. Auch wenn es der Akademieleiterin an vielen Stellen sehr peinlich war, so war sie doch glücklich, eine Freundin gefunden zu haben, mit der sie über so etwas reden konnte. Als die Flasche knochentrocken war, sah Kahlee sichtlich angeheitert aber auch müde zu Jack: „Eigentlich wollte ich dich ja morgen damit überraschen, aber da du schon mal hier bist. Ich habe die Erlaubnis der Eltern für deinen Ausflug bekommen.“ Jack strahlte über beide Ohren: „Wie geil! Danke, Kahlee. Dann werde ich der Bande morgen mal richtig einheizen!“ Die Blondine wollte verwirrt schauen, es funktionierte aber nicht gänzlich: „Morgen schon? Du hast doch alle Zeit“ – „Scheiß drauf! Ich mach’ das morgen! Kann’s eh kaum abwarten!“ Jack schwang sich von der Bettkante und ging zur Tür: „Dann schlaf mal gut. Wir sehen uns morgen.“ Sie verschwand schneller als Kahlee es mitbekam, oder Jack verschwand in normalem Tempo, aber Sie bekam es nur noch teilweise mit. Kahlee sah dann kurz unter ihre Decke und betrachtete ihren Schoß. Dann schüttelte sie aber ihren Kopf und sprach, obwohl sie alleine war in normaler Lautstärke: „Nee… bin viel zu betrunken…“, damit schob sie alle sinnlichen Gedanken beiseite und legte sich schlafen. Jack hingegen schlitterte über die Flure und polterte in ihr Zimmer hinein. Das ganze Gerede über Sex hatte sie ziemlich erregt, weswegen sie einfach mal Miri anrufen wollte um wenigstens ein bisschen guten alten Cybersex mit ihrer Frau zu haben. Also schmiss sie sich aufs Bett holte ihren Laptop und rief sofort zu Hause an. Aber auch nach dem dritten Versuch ging nur der gemeinsame Anrufbeantworter an. Auch auf Mails reagierte Miranda nicht. Jack überschlug kurz im Kopf wie spät es auf Nos Astra war. An sich war es noch am frühen Abend. Jack war zwar etwas säuerlich, dass Miranda nicht da war aber das hatte sie noch nie daran gehindert unbefriedigt einzuschlafen. Darum entledigte sie sich all ihrer Kleidung, stellte den Laptop zurück auf den Tisch und legte sich hin. Dann hob sie ihre rechte Hand und sah sie schon fast theatralisch an: „Schuldigung, dass ich dir so wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe, aber ich brauch dich so selten seit Miri da ist. Ich mach’s jetzt wieder gut!“ Damit schloss sie ihre Augen und fing an sich selbst zu verwöhnen. Dabei dachte sie an Valerie und natürlich auch den Rest ihrer Frau, wie sie sich kichernd dachte.

  6. #186
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    hihi...
    so alltag ist irgendwie langweilig... vor allem für jack...
    voll putzig *gg*

    aber auf so einem ausflug kann ja einiges passieren, vielleicht fliegt jack ja mal biotosch durch die gegend

    *pfeif*

  7. #187
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    Wenn ihre Studenten ernst machen sicher schon

    Trainingsausflug

    Man konnte viel gegen Jack sagen. Zum Beispiel, dass ihr Erscheinungsbild dem eines Lehrers nicht grade gerecht wird, oder, dass ihre Aussprache und Wortwahl alles andere als pädagogisch wertvoll ist. Aber man konnte nicht sagen, dass Jack nicht wusste, wie man unterrichtet. Sie tat dies auf ihre eigene beinahe unnachahmliche Weise und nach einiger Zeit sprangen eigentlich alle ihre Schüler drauf an. Als Misses Lawson an einem Morgen in ihre Abschlussklasse kam und sie den müden Studenten erzählte, dass am heutigen Tag der Unterricht nicht im Klassenraum stattfand sondern im Freien, war niemand überrascht. Denn Ideen mit denen keiner rechnet sind eigentlich so etwas wie Jacks Markenzeichen. Schulausflüge sind an sich ungewöhnlich auf einer Akademie für Hochbegabte. Aber in seltenen Fällen kam es schon mal dazu. Aber ein Ausflug ins Freie für ein Biotiktraining war noch nie da. Natürlich haben sich alle Studenten von Jack riesig gefreut, was die Lehrerin natürlich ein wenig im Keim ersticken musste, indem sie mit ihrer gewohnten Auswahl an Fluchwörtern deutlich gemacht hatte, dass es um einen ersten Trainingsausflug gehen wird, in dem sie absolut keinem ihrer Schüler etwas schenken würde. Aber selbst das minderte die Laune nur geringfügig. Wer im Reaperkrieg fast an vorderster Front mitgekämpft hatte, dem konnte ein Trainingsausflug mit der Lehrerin wohl kaum etwas ausmachen. Das ließ sich auch fast jeder Schüler raushängen, was Jack nur mit einem Grinsen beantwortete, denn die hatte einige Überraschungen auf Lager. Jack hatte ihren Studenten gesagt, dass sie zehn Minuten Zeit hatten sich vorzubereiten. Das beinhaltete sich leichte Panzerungen aus der Sporthalle zu holen, mehrere Snacks einzupacken und sich dann am Wachposten einfinden. Jack selbst war noch kurz in ihrem Zimmer. Sie hatte überlegt etwas einzupacken, stellte aber dann fest, dass sie eigentlich nichts brauchte. Weswegen sie ihren Rucksack unangetastet ließ und einfach wieder aus ihrem Zimmer ging. Vor der Türe wartete Kahlee, in welche Jack fast hineinlief: „Kahlee? Was machst du denn hier?“, wollte Sie wissen. Die Akademieleiterin stand mit verschränkten Armen da: „An sich nichts Wichtiges. Ich weiß, dass deine Schüler dir viel bedeuten und du alles tun würdest um sie zu beschützen. Außerdem bist du sehr erfahren und…“ – „Komm zum Punkt!“, grinste Jack und lehnte sich an die Wand. Kahlee lächelte verlegen: „Denk’ dran, dass wir immer noch eine Schule sind. Und unsere Studenten haben mitunter sehr reiche Eltern, denen es sicher nicht gefallen würde, wenn auf einem Schulausflug jemand mit gebrochenen Knochen wiederkommen würde.“ Wie zu erwarten musste die tätowierte Lehrerin dumpf lachen: „Ich sorg’ schon dafür, dass wir keine Klage bekommen. Wird nur ’n harmloser Trainingsausflug“ – „Jack!“, kam es herausfordernd von Kahlee. Die mächtige Biotikerin rollte mit den Augen: „Ich werd sie schon nicht so hart rannehmen, dass ihnen was passiert. Aber ich will sie nun mal so weit bekommen, dass sie alleine zu Recht kommen.“ Kahlee nickte: „Das weiß ich doch. Aber ich wollte es eben nur mal erwähnt haben. Also wenn jemand wie Mr. Johnson sich ungebührlich verhält, wirf ihn bitte nicht gegen den nächsten Baum.“ Leider musste Kahlee dabei selbst lächeln. Ihr war nur wichtig, den Standpunkt der Akademie klargestellt zu haben.

    Jack lief mit nichts außer ihrer Kleidung am Körper zum Wachposten. Vorher hatte sie noch bei der Mensa einige Rationen geordert, denn bei einem biotischen Trainingsausflug waren viele Nährstoffe nötig. Als die tätowierte Lehrerin auf den Wachposten zuging, zeigte sich wieder einmal, dass ihre Lehrmethoden durchaus fruchteten. Denn sämtliche Studenten waren schon vor Ort und bereit. Nicht einer fehlte. Das war genau die Mischung aus Respekt und Ehrfurcht die Jack bewirkte. Und eventuell auch eine kleine Prise Angst. „Bereit für den Ausflug, Kids?“, kam es von Jack, als sie ihre Hände in die Hüfte stemmte. Einstudiert kam von den Studenten, nicht ganz ohne unterschwelligen Sarkasmus: „Jawohl, Ma’am!“ Natürlich wusste die Lehrerin, dass es nicht ganz ernst gemeint war, trotzdem grinste sie und nickte beipflichtend. Mike öffnete die Tür und die Klasse ging zu der Landezone, die mittlerweile gut gefüllt war. Immerhin war es ja ein bereits laufender Schultag. Jack hatte zuvor ein Shuttle geordert, das im Aufbau sehr an einen Hammer der Allianz erinnerte, aber nicht bewaffnet war und zudem größer im Innenbereich war, damit mehr Leute Platz finden konnten. So konnte die ganze Klasse mit Jack in einem Fluggerät reisen. Pilot und Co-Pilot waren schon an Bord und hatten ihre Vorbereitungen bereits abgeschlossen. Die Schüler nahmen ihre Plätze ein und schlossen die Haltebügel. Jack tat das selbige, auch wenn sie eine sehr schwammige Philosophie hatte, was das Anschnallen anging, aber sie wollte ja ein gutes Vorbild sein… meistens. „Wo geht’s eigentlich hin, Ma’am?“, fragte Jason, der sich grade dabei ertappte Isabelas Hand zu umfassen, sich dann aber dagegen entschied. In der Klasse sollte niemand wissen, dass beide zusammen waren. Peter wusste es zwar, aber er war keine Tratschtante und er war in einigen Bereichen seines Wesens zu beschränkt um einen Vorteil aus seinem Wissen zu schlagen. Jack schloss den Haltebügel grade das dritte Mal, um die richtige Position zu erreichen. Sie schnallte sich so oft nicht an, dass sie ganz vergaß wie es funktionierte. Als es endlich an der richtigen Stelle einrastete sah sie auf und pustete entnervt Luft zwischen ihren Lippen hervor. Erst jetzt wurde Jack klar, dass ihr grade eine Frage gestellt wurde, weswegen sie Jason ansah: „Wir fliegen nach Eden Prime.“ Die Studenten sahen sich etwas verdutzt an. „Wieso grade Eden Prime?“, wollte Peter wissen und Jack atmete genervt aus: „Was? Wollt ihr nach Thessia und blauen Ärschen nachglotzen?“ Eine kleine Salve Lacher schoss ihr entgegen und einige Mädchen wurden rot. „Nur aus Interesse“, kam es von Jason, „weil da so viel Kriegsentscheidendes passiert ist?“ Jack zuckte mit den Schultern, soweit es die Haltebügel zuließen: „Was? Nee. Wir fliegen da hin weil es ein Eintagesausflug ist und wir nur einen Portalsprung dahin brauchen. Zudem ist es dort sehr lange hell und es gibt viel unbewohnten Wald, wo ihr weniger kaputt machen könnt“, beim letzten Kommentar grinste Jack, „aber eigentlich seid ihr ja eh zu schwach um was kaputt zu machen!“ Die Studenten verfielen in ein Gemurmel aus leisen Flüchen und sarkastischem Lachen.

    Das Shuttle verließ dann die Station und flog in den Frachtraum eines größeren Schiffes, welches an den Dockingbuchten angebracht war. Das war nötig, weil das Shuttle keinen ÜLG-Antrieb hatte und somit die Reise viel zu lange dauern würde. So nutze die Klasse die Geschwindigkeit des Frachters um schnell ihren Ausflug zum gewünschten Ziel bringen zu können. Der Flug dauerte nicht allzu lange. Die längsten Flugphasen waren die zu dem Massenportal im Vetus-System und die Reise vom Relais im Utopia-System nach Eden Prime. Aber da Jack extra nur einen Portalsprung mit eingerechnet hatte, blieb die Zeit noch im Rahmen, auch wenn sie nach Zeitrechnung der Grissom Akademie erst am frühen Nachmittag ankamen. Auf Eden Prime, war es momentan Mittag, was aber nicht viel zu heißen hatte, da ein Tag auf Eden Prime vierundsechzig Erdenstunden hatte. Somit würde es noch ewig bis zur Dämmerung dauern. Der Frachter nahm eine Position im Orbit von Eden Prime ein und das Shuttle landete auf einer der Hauptansiedlungen dieser wunderschönen Welt. Eden Prime wurde von den Menschen und anderen Völker immer als Paradies bezeichnet. Das stimmte auch, wenn man sich die Fauna und Flora anschaute. Wenn hier und da die noch atemberaubenden Überreste der protheanischen Gesellschaft in den Himmel emporragten, die warme Sonne die über dreißig Stunden erstrahlte und somit genug Wärme speichern ließ, dass es auch in der Nacht angenehm warm war. Und ebenjene Nacht war so schön. Da diese Welt keine Umweltschäden hatte, konnte man einen klaren Blick in den Sternenhimmel genießen. Traurig war es, dass diese Welt bereits zweimal einem starken Angriff von Feinden ausgesetzt war. Einmal durch Saren und die Geth, durch welche zahlreiche Kolonisten starben und knapp drei Jahre später kam auch noch ein Angriff von Cerberus dazu, kurz nachdem die Kolonie ihre alte Schönheit wiederfand. Jedoch waren die Menschen diesmal vorbereitet. Keiner floh oder zog in den Kampf. Die Kolonisten versteckten sich und so fand Cerberus eine beinahe leere Welt wieder. Wenige starben… aber auch das waren an sich bereits zu viele. Dank Commander Shepard, welche die Kolonie aufsuchte um, wie sich später herausstellte, den protheanischen General Javik zu erwecken, konnte Eden Prime befreit werden. Im Zuge von Janes Mission, lud sie Daten über die Standorte von Cerberus auf der Kolonie hoch und leitete diese an die Bewohner weiter. So konnten die Menschen die Angreifer zurückdrängen und besiegen. Eden Prime war seitdem wieder frei und gedieh prächtig. Javik besuchte oft und lange diese Kolonie, wie auch andere Welten der Protheaner, um das verborgene Wissen zu finden und zu teilen, und um viele Fragen zu beantworten. Dabei war der General erstaunlich freundlich. Was seit dem Untergang der Reaper beinahe ein Dauerzustand war.

    Die Studenten und Jack verließen kurz das Shuttle, um sich die Beine zu vertreten. Zudem musste die Lehrerin sich im engeren Sinne anmelden. Es war immerhin ein Schulausflug und bei solchen Vorgehen mussten nun mal alle Protokolle berücksichtigt werden. Kahlee hatte bereits viele dieser Pflichten erledigt, da Sie genau wusste, dass Jack derlei Dinge einfach nur hasste. Deswegen kamen der Klasse schon einige Leute entgegen. Darunter die momentane Kolonieleiterin Dr. Warren, welche das Glück hatte vor drei Jahren den Gethangriff zu überleben und ebenso die Besetzung durch Cerberus. Die schon etwas betagte Dame lächelte und reichte Jack die Hand: „Sie müssen Misses Lawson sein. Miss Sanders hat sie bereits angemeldet.“ Die Lehrerin lächelte und schüttelte die angebotene Hand: „Danke. Und nennen sie mich Jack, Misses Lawson heißt meine Frau“, als Peter anfangen wollte zu kichern, drehte sich Jack um, „Das gilt aber nicht für meine Studenten!“ Womit die Schüler verstummten. Der Doktor nickte: „Sie wollen also einen Trainingsausflug machen?“ Die Angesprochene nickte: „Ja“, sie deutet mit dem Daumen in eine Richtung, „wir werden etwa vierzig Kilometer von hier auf einer Lichtung landen. Kahlee sagte ich soll ihnen das sagen.“ Dr. Warren nickte und lächelte: „Ja. Damit wir wissen wo sie sich aufhalten.“ Jack streckte sich und sah zum Shuttle: „Gut. Wenn das geklärt ist, können wir ja los.“ Dr. Warren stimmte zu: „Genau, ich habe heute auch noch einiges zu tun. Wir wollen solange unser hoher Besuch da ist noch einige Ruinen erforschen.“ Jack zog eine Augenbraue in die Höhe: „Hoher Besuch? Sagen sie bloß Javik ist grade hier.“ Der Doktor schien verdutzt: „Nun… ja. Das ist er“ – „Ja leck mich doch! Wo steckt das Vierauge?“ Dr. Warren deutete etwas bestürzt zu einem Gebäude. Sie bekam fast Schnappatmung, weil diese tätowierte Lehrerin so abfällig über jemanden redete den Sie so bewunderte. Jack rief nur ein knappes ‚bin gleich wieder da’ zu ihren Studenten und ging dann schnellen Schrittes zu dem angegebenen Gebäude. Dort stand der protheanische General an einem Tisch, beinahe umzingelt von Menschen in teuer aussehenden Kitteln. Javik sah zur Tür, als er Schritte hörte. Sofort erkannte er Jack wieder und ging auf Sie zu, dabei ignorierte er gekonnt die verdutzten Blicke der Wissenschaftler.

    Der Protheaner reichte Jack die Hand, eine Geste die er von Shepard mehr oder minder gelernt hatte. Die Lehrerin schüttelte aber nur frech grinsend den Kopf: „Ich hab dir doch schon auf Shepards Party erzählt, dass ich mich nicht von dir anfassen lasse“, sie verschränkte die Arme, „in mir gibt’s Dinge die ich dich nicht lesen lassen will.“ Javik wusste durch Shepard viel von Jack, weswegen er wie von der Lehrerin beabsichtigt, keine Böswilligkeit vermutete. Er nickte respektvoll und legte die Hände auf den Rücken: „Was führt Sie hierher, Jack?“ Die Angesprochene stemmte einen Arm in die Hüfte: „Zum einen will ich mit meinen Kids mal ordentlich trainieren und zum anderen könnte ich dich ohrfeigen, dass du nicht auf meine Hochzeitsfeier gekommen bist!“ Man konnte beinahe das kurze Zucken von Scham auf Javiks Gesicht erkennen, aber er fasste sich schnell wieder: „Ich habe seit dem Kriegsende viel zu tun. Ich bin fast jeden Tag auf einer anderen Kolonie um das Erbe meines Volkes…“ – „Ja, ja. Erbe am Arsch!“, unterbrach Jack, „das will ich nachgeholt wissen, klar? Selbst Wrex und Grunt waren da und ich weiß genau, dass du mich auch magst. Also irgendwann wird mal ein Besuch fällig!“ Sie hatte vollkommen Recht. Javik war anfangs nur von starken und respektablen Individuen zu beeindrucken. Solche wie Garrus Vakarian, Grunt und Shepard mochte der Protheaner sofort und auch Jack gehörte dazu. Die Tätowierte grinste: „Außerdem komm’ ich gut mit Shep aus und wie ich hörte hast du was mit Liaras Mutter am Laufen!“ Während Jack zweideutig grinste, schien Javik mit den Augen zu rollen. Seit der Hochzeitsfeier von Jack und Miri hatte sich einiges verändert. Es war wohl die Tatsache, dass die Reaper geschlagen worden waren und man über sein Leben nachdachte. Das war wohl der Grund, warum Karin und Aethyta getrennte Wege gingen. Dr. Chakwas erkannte langsam aber sicher, dass Zaeed wohl mehr wollte als Sex und Aethyta hatte ja schon bei der Party von Shep ein Auge auf den Protheaner geworfen. Die Asari und der Menschendoktor hatten wohl noch einmal kurz ein Abenteuer gesucht, bevor sie sich in eine ernste Beziehung wagen konnten. Obgleich es bei beiden Paaren noch eine ganze Weile dauerte, bis sie wirklich ernst machten. Javik musste unweigerlich an Aethyta denken und zudem auch an seinen Plan, nachdem er der Galaxie half, alles über die Vergangenheit herauszufinden. Er wollte in den Cronier-Nebel, die letzte der Echoscherben dort beisetzen und dann seinem Leben ein Ende setzen. Er kannte schon einige Gefühlsausbrüche der Matriarchin und wollte sich noch nicht vorstellen, wie sie dann wohl reagieren würde. Deswegen wichen seine Gedanken dieser Zukunft und er nickte einfach nur Jack zu: „Ich werde dieser Verpflichtung nachkommen und dich besuchen.“ Jack schlug dem Protheaner an den Hinterkopf: „Das soll keine Verpflichtung sein, Vierauge!“, Sie grinste, „das soll Spaß machen.“ Javik nickte. Die tätowierte Lehrerin sah dann zur Tür: „Okay, ich muss dann mal los. War trotzdem nett dich mal gesehen zu haben“, sie ging dann einfach und winkte schon fast abwesend. Der General lief an den Tisch zurück. Er war nun etwas stiller, als vor Jacks Besuch, was auch den Wissenschaftlern auffiel. „Alles in Ordnung, Sir?“, wollte einer der Menschen wissen. Javik sah kurz auf: „Was? Ja. Alles in Ordnung“, während er das sagte rieb er sich am Hinterkopf die Stelle, wo Jack ihn aus Spaß geschlagen hatte. Wohl ohne Absicht von Jack, konnte der Protheaner durch die kurze Berührung vieles lesen. Er verstand nun warum sie oft so zornig war. Eine Frage, die er sich einst stellte, als er auf der Normandy ihren alten Unterschlupf auslas.

    Jack und ihre Studenten, die langsam ungeduldig wurden, bestiegen das Shuttle und wurden zu der Lichtung gebracht. Es gab hier und da einige Bäume, unebenes Gelände, Büsche und viele Felsen. Dazu einen kleinen See und in nicht allzu weiter Entfernung eine Art Berg, der aber der Größe geschuldet dann doch nur ein Hügel sein mochte. Kurz bevor das Shuttle den Ort des Trainings erreichte, öffnete Jack ihre Sicherheitshalterung und stand auf: „Alles klar. Bereit für ein ordentliches Training, Kids?“ Es wurde im Allgemeinen genickt. „Klar doch!“, kam es siegessicher von Jason, „wir haben im Reaperkrieg ordentlich was gerissen! Da wird so ein kleiner Trainingsausflug ein Klacks!“ Die Klasse stimmte mit stolzem Gemurmel zu. Jack nickte: „Ist das so? Dann habe ich mal eine Frage an euch.“ Die Studenten horchten aufmerksam auf, als sich der Stimmfall ihrer Lehrerin seltsam wandelte, „wie oft wärt ihr verreckt, wenn ’Ich’ nicht dagewesen wäre?“ Es wurde sofort still in dem Shuttle. Jeder der Schüler wusste worauf Jack hinaus wollte. Es war sich jeder sicher, dass ihre Lehrerin wohl der Hauptgrund war, dass jeder Schüler überlebt hatte. Jack sah zu Isabela: „Rodriguez! Erinnerst du dich noch an Palaven?“ Jeder erinnerte sich an diesen Einsatz. Als die Kroganer nach Palaven entsandt wurden, hatte auch die Allianz Soldaten bereitgestellt, um den Turianern beizustehen. Auch Jack war mit ihrem Biotiktrupp dabei. Es waren harte und lang andauernde Kämpfe. An einem besonders schlimmen Tag, brachen einige Schildgeneratoren zusammen, als auf der kinetischen Kuppel zahllose Husks herumkrabbelten, die getötet wurde und somit das Feld überlasteten. Als die Schilde ausfielen, stürzten die Reapereinheiten auf die Soldaten unter dem Schild. Isabela war einer dieser Menschen. Die Studentin und viele andere Soldaten waren nicht mehr zu sehen. Jack konnte ihre Schülerin nur retten, weil laut ihrer Aussage, die hässlichen Stiefel von Isabel aus dem Haufen von Husks hervor ragten. Das Mädchen schluckte ob der Erinnerung und Jason griff ihre Hand. Jack nickte, denn jeder schien verstanden zu haben: „Die Reaper sind besiegt und es ist Frieden. Aber es wird immer Gründe zum Kämpfen geben!“ Sie verschränkte die Arme: „Ob nun ein paar Piraten eure Reiseroute kreuzen und euch kapern wollen, oder wenn Söldner die Kolonie eurer Oma angreifen, oder ob ein Stollen zusammenbricht und darin Leute gefangen sind, ihr müsst bereit sein! Denn ich bin nicht ewig bei euch!“ Die Studenten nickten. „Ich wünsche euch ein tolles Leben und es wird ein tolles Leben. Kinder, Karriere, was immer ihr verdammt noch mal machen wollt! Aber lasst fünfundneunzig Prozent eures Lebens super sein, dann sind fünf Prozent beschissen und gefährlich, egal aus welchen Gründen. Und auf diese fünf Prozent will ich euch vorbereiten, damit ihr verdammt noch mal so leben könnt wie ihr es wollt!“ Die Studenten lächelten und nickten stolz. Auch Jack lächelte und schlug mit der Faust gegen die Pilotenkabine. Mit diesem Signal öffnete sich die Tür des Shuttles und die Sicherheitsbügel schnappten auf.

  8. #188
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    Die Studenten standen auf: „Wir sind bereit! Wann landen wir?“ – „Gar nicht!“, grinste Jack, „das hier wir ein Abwurf, also macht euch bereit!“ Peter spähte aus dem Shuttle und sah unter sich die Lichtung: „Das sind gut und gern sieben Meter!“ – „Dann solltet ihr wohl ordentlich abbremsen bevor ihr landet, oder?“ Damit machte Jack einen Satz und sprang aus dem Shuttle zusammen mit der Kiste, in der der Proviant verstaut war. Sie leuchtete blau auf und schwebte den letzten Meter langsam zu Boden. Sie sah nach oben und rief: „Der Letzte der hier unten ist muss alleine gegen mich Biotikball spielen!“ Die Studenten hörten das und sprangen einer nach dem anderen… nach einer gehörigen Ansammlung von Mut. Das dauerte so seine Zeit und einige bremsten zu viel, Peter fast gar nicht, aber Jack griff ein, bevor er sich noch die Oberschenkel durch die Knie jagen würde. Ein Mädchen landete als Letzte und sah angsterfüllt zu ihrer Lehrerin. Diese kam näher und klopft dem Schüler auf die Schulter: „Keine Angst. Du musst nicht gegen mich spielen, sonst verliere ich noch meinen Job.“ Die Studenten atmeten beruhigt aus. Jeder kannte noch die Szene, als Jack in einer Biotikballdemonstration den Hallenboden zerschmetterte. Die Lehrerin legte den Finger ans Ohr und nahm Kontakt zum Piloten auf: „Ihr könnt los. Ich melde mich wenn ihr uns abholen sollt.“ Nach einem knappen ‚verstanden’ verschwand das Shuttle. Jack stellte sich dann vor ihre Schüler, die in Reih und Glied Position bezogen hatten. „Okay, Kids. Um es richtig schön spannend zu machen, will ich einen echten Kampf simulieren. Das heißt ich will, dass ihr selbstständig eine Angriffs-, Verteidigungs- und eine Reservelinie aufbauen werdet!“ Dieses Vorgehen war allgemein üblich in einem Biotiktrupp. Ein Teil verstärkte Barrieren, das war die Verteidigungslinie, ein andere Teil war für den Angriff zuständig und sollte Personen aus diesen beiden Linien die Energie ausgehen, die Abklingzeiten wurden zu lange, oder jemand wurde verletzt, wurde derjenige durch die Reservelinie ausgetauscht. Peter meldete sich: „Und wer wird dann den Gegner spielen?“ Jack grinste bitterböse: „Na ich, ihr Genies!“ Das verhieß nichts Gutes, denn jeder wusste wie mächtig Jack war und auch, dass es ihr oft mangelte, wenn es mal Zurückhaltung bedeutete. Biotik war eine komplizierte Sache im Kampf. Alleine konnte nur jemand wie Jack oder eine gut ausgebildeten Asari wirklich glänzen. Ansonsten gab es das leidige Thema Abklingzeiten und den schnellen Verbrauch von Nährstoffen und wenn der erschöpft war, war ein Biotiker genauso wie jeder andere. Zudem waren Biotiker keine Superhelden, wie viele oft dachten. Ein Angriff oder ein Schutz brauchte immer Vorbereitung. So konnte auch der tollste Biotiker in einer Kneipe mit einer Flache erschlagen werden, wenn er es nicht kommen sah. Das galt für Asari und für alle anderen Biotiker. Nur mit gutem Training konnte man seine Auflade- und Abklingzeiten verkürzen, aber nie gänzlich auf null bringen. Das war auch der Grund warum Biotiker immer noch Waffen trugen, denn das war nötig, wenn die Biotik nicht mehr so Recht mitspielen wollte.

    Biotiker wie Jack und beispielsweise Justikarinnen waren da Ausnahmen, aber die waren auch selten und sollten nicht als Vorbild für biotische Unbesiegbarkeit gelten. Die Lehrerin sah zu, wie die Studenten sich kurz absprachen und dann drei Reihen knapp hintereinander bildeten. Ganz hinten die Verteidiger, in der Mitte die Ersatzleute und vorne die Angreifer. Die Schüler sammelten ihre Kräfte und man konnte das Knistern in der Atmosphäre hören und spüren. Kurt darauf bildete sich um die Klasse mit vereinten Kräften ein Kuppelschild. Das war natürlich der falsche Begriff dafür, aber er hatte sich im Laufe der Zeit durchgesetzt. Korrekt wäre Kuppelbarriere, aber so wie der Volksmund spricht, so setzt es sich auch durch. Technisch gesehen war es natürlich absolut fehl am Platze. Ein Schild war eine kinetische Panzerung, die durch einen Generator erzeugt wurde. Projektile die dort auftreffen werden zerstört und stecken Schaden wie eine Panzerung ein. Dadurch verliert der Schild Energie, weswegen er nur begrenzt Schaden einstecken kann. Das gleiche gilt auch für Schläge. Sehr gute Schilde können bis zu zehn Treffer einstecken bevor sie versagen. Barrieren waren etwas gänzlich anderes. Es war ein Feld, geformt mit dunkler Energie. Ein Projektil, das auf diese Barriere trifft verliert augenblicklich seine physikalische Geschwindigkeit, es wird in diesem künstlichen Gravitationsfeld also sprichwörtlich abgebremst. Jedoch verbraucht dies, wie bei Schilden auch Energie, weswegen man auch nur begrenzt Schaden einstecken kann. Schläge werden dem gleichen Prinzip unterworfen. Sie verlieren sofort ihre Geschwindigkeitsenergie beim Aufprall, was sich wie Widerstand anfüllt, technisch gesehen aber keiner ist. Aber auch Barrieren waren nicht unbesiegbar so lange sie hielten. Spezielle Munitionsverbesserungen wie Warpgeschosse konnten Barrieren durchdringen. Wie der Name schon sagt, fliegen die Warpgeschosse schneller als das Licht. Sie werden quasi beim Auftreffen auf die Barriere abgebremst, da sie aber schneller als das Licht sind, haben sie nach dem abbremsen noch genügend Geschwindigkeit um Schaden anzurichten. Das waren alles Dinge, die Biotiker beigebracht bekamen. Im Gegensatz zu den Asari waren nämlich andere Spezies oft dem Trugschluss unterworfen, dass sie als Biotiker allem gegenüber erhaben seien, aber im Endeffekt, waren sie genauso verwundbar, wie jeder andere auch. Jack wollte diese Gedanken bei ihren Schülern einimpfen, denn eine große Klappe konnte man sich nur leisten, wenn man sie auch verdiente.

    Jack sah, dass die Barriere stand und wollte keine Zeit verlieren. Sie lud sich auf und donnerte einen Warp gegen das Gebilde. Als er auftraf flackerte die Barriere gefährlich. Jack zischte leise, sie hatte mal wieder übertrieben und fuhr sich ein wenig runter. Die Verteidiger zuckten zusammen und gaben dann mehr Energie in die Barriere. Jack leuchtete blauviolett auf und zeigte somit, dass auch sie Schutzvorkehrungen getroffen hatte. „Na los, Kids!“, forderte die Lehrerin und somit fing der Angriff an. Die Schüler hatten aber genug gelernt um nicht wahllos eine Attacke nach der anderen einzusetzen. Sie setzten auf Taktik. Die Attacken eines Schülers, nutze ein weiterer aus um mehr Schaden anzurichten. Peter erzeugte eine Singularität, in welche ein anderer Schüler einen Warp schleuderte um so eine ansehnliche biotische Explosion hervorzubringen. Jacks Barriere zitterte und der Boden unter ihr kam leicht ins Wanken, was ihren Stand verschlechterte. Genug, damit ein biotisches Ziehen einer andern Schülerin das noch standhafte Bein umweben konnte. Jack wirkte mit einem Stoß dagegen, damit sie nicht umfiel, wurde dann aber seitlich von zwei Schockwellen getroffen, die sie erheblich nach hinten drängten. Das nutzte die Klasse aus um einige Schritte nach vorne zu kommen. Mit mehreren biotischen Würfen wurde Staub aufgewirbelt und einige der Angreifer wurden durch Reserveleute ersetzt. Das geschah so schnell, das keine Pause in den Angriffen zu finden war. Jack hielt all dem entgegen, war aber sehr beeindruckt, denn Sie wirklich zu besiegen, so sagte sie sich selbstsicher, war nie Teil der Aufgabe gewesen. Nach drei Minuten, gab die Lehrerin das Zeichen für eine Pause. Die Studenten waren ein wenig erschöpft und Jack war stolz, würde das aber nicht explizit sagen, denn zu viel Lob sorgte gerne mal für zukünftige Schludrigkeit. „Nicht ganz so schlecht für die erste Runde. Jetzt nimmt sich jeder was zu Essen aus der Kiste und dann geht’s weiter!“ Die Studenten nickten und kamen dem Befehl nach. In der Zeit überprüfte Jack ihr Universalwerkzeug, denn sie hatte diese Lichtung nicht nur wegen ihrer schönen Umgebung ausgesucht, sondern auch, weil sie von der Kolonieleitung einige Dinge hier verstecken lassen hatte, um ihren Schülern das Training zu erschweren. Nachdem die Studenten etwas gegessen hatten nahmen sie wieder ihre Positionen ein und machten sich bereit.

    Jason hatte sich mehr oder weniger zum Anführer gemausert und schrie Befehle. Kurz nachdem die Attacken begannen, tippte Jack unmerklich auf eine an ihrer Jacke befestigten kleinen Fernbedienung. Damit explodierte in einem der Büsche eine Übungsgranate, die zwar viel Krach machte und etwas Rauch ausstieß, aber ansonsten absolut ungefährlich war. Fast alle Schüler drehten sich überrasch in die Richtung der Granate und ließen die Deckung beinahe fallen. Das reichte Jack, um mit leichten Angriffen vier Schüler auf die Bretter zu schicken. Erschrocken wurde die Barriere wieder verstärkt und ein kleiner Rückzug wurde angeordnet. Beim rückwärts laufen trat einer der Schüler in ein Erdloch, stürzte und riss eine Mitschülerin mit um. Wieder griff Jack an und schaltete erneut drei Studenten aus. Ein erneuter Druck auf eine andere Fernbedienung ließ einfach nur hinter einem Baum das Geräusch ertönen, dass ein Schildgenerator ansprang. Das allein genügte um wieder die Aufmerksamkeit herabzusetzen. Jack attackierte wieder ihre Schüler und beendete die Übung damit. „Glückwunsch, ihr seid alle tot!“, grinste Jack finster. Jason setzte sich auf und rieb sich sein Hinterteil: „Das war nicht fair! Sie haben nicht gesagt, dass sie uns so ablenken!“ – „Entschuldigt, Kids. Eure Feinde werden euch sicher auch vorab mailen wo und wie sie zuschlagen werden“, kam es hämisch von Jack. Die Studenten verstanden augenblicklich und senkten beschämt ihre Blicke. Die tätowierte Lehrerin klatschte in die Hände und machte sich sofort wieder kampfbereit: „Dann mal los! Wieder in Position!“ Die Studenten standen auf und hatten sich wohl von der Überraschung erholt. Schnell fanden sie sich wieder in ihren drei Reihen ein und waren für neue Aktionen bereit. Diesmal lief es auch wesentlich besser, was wohl daran lag, dass jeder wusste, dass nach und nach etwas passieren würde, was die Studenten ablenken würde. Deswegen blieben die Barrieren auch diesmal standhaft, wenn etwas explodierte oder ein Geräusch ertönte. Jack war wieder mal sehr stolz, denn ihre Attacken konnten zurückgeschlagen werden und ihr Schutz zitterte mehr als einmal sehr beträchtlich. Aber auch diesmal gab es einen Moment, bei dem die Klasse unkonzentriert wurde. Die Barriere flackerte zwar nicht, aber Jason schrie wütend auf: „Auch wenn es überraschend kommen soll; sie hätten uns wenigstens vor scharfer Munition warnen können!“ Jack hörte das und wurde sofort aufmerksam. „Genau!“, kam es von Isabela, „das ist nicht witzig!“ Die Lehrerin verstand nicht ganz: „Was erzählt ihr da? Ich habe hier keine Selbstschussanlagen mit scharfer Munition versteckt!“ Die Studenten sahen sich verdutzt an: „Ich habe aber genau gespürt, dass die Barriere etwas durchdringen wollte!“ Jack wollte zu ihren Schülern gehen, als sie etwas hörte. Ein fernes Rascheln und das bei Windstille. „Schon wieder!“, donnerte Isabela, als die Barriere erneut getroffen wurde. Jack legte sofort den Finger an ihr Ohr und nahm Kontakt zum Shuttle auf: „Ihr müsst uns dringend abholen! Sofort!“ Die Studenten wurden nervös: „Was ist los!“ – „Das gehört nicht zur Übung!“, knurrte Jack und wieder drang etwas in die Barriere und diesmal war auch das Geräusch von Feuerwaffen zu vernehmen. Es wurde lauter, häufiger und Stimmen gesellten sich dazu, aus allen Richtungen.

    Jack leuchtete bedrohlich auf und sah zu ihren Studenten: „Das ist keine Übung mehr! Schützte euch!“, schrie sie, denn auf einmal wurde es sehr laut. Rings um die Schüler, aus den Büschen, hinter Bäumen, drangen Männer auf die Lichtung. Gut und gerne dreißig Mann. Die Studenten wurden panisch, fingen sich aber relativ schnell wieder. Aber das half nicht alleine. Die Angreifer schossen gezielt auf die Barriere und auch wenn die Hälfte der Klasse diese stärkte, so konnte sie nicht endlos Schaden einstecken. Jack ging zum Angriff über. Mit beiden Händen hob sie biotisch mehrere Ziele an und ließ sie dann aus großer Höhe zu Boden schmettern. Mit Schockwellen versuchte sie die Gegner vom Schießen abzubringen, was aber kaum half. Nachdem die Lehrerin zwei weitere Männer mit ihren atemberaubenden Fähigkeiten erledigt hatte, fiel ihr auf, dass die Fremden nur auf die Barriere der Schüler schossen. Also hechtete Jack zu ihren Studenten und verstärkte die Barriere. „Wer sind die?“, kreischte Peter. Jack verzog das Gesicht: „Keine Ahnung! Ist auch egal! Kümmer’ dich um deine Barriere!“ Das Shuttle kam dem Notruf schnell nach und nährte sich. Jack sah, wie einige der Angreifer das Flugobjekt ansahen und nutzte diese Ablenkung um wieder einige der Männer zu töten. Ihre Biotik verdrehte die Hälse bis sie knackend zerbrachen. Das Shuttle kam nah an den Boden und öffnete die Türen: „Barrieren nur auf euch reduzieren und reinspringen!“, brüllte Jack. Die Studenten waren zwar etwas verängstigt, aber bei weitem nicht hilflos. Sie hatten bereits gekämpft und taten es auch diesmal. Der Kuppelschild erstarb und jeder Schüler leuchtete einzeln. Die Angreifer schossen weiter. Einige auf die Schüler. Andere auf das Shuttle, welches aber gut gepanzert war, aber nicht gegen schwere Geschütze. Jack sah aus dem Augenwinkel wie zwei der Angreifer Granatwerfer bereit machten. Da die Männer zu weit auseinander standen, konnte sie nicht schnell genug beide angreifen, bevor sie das Shuttle treffen würden. Darum erzeugte sie so schnell es ihr möglich war eine Barriere um das Shuttle. Als die erste Granate kurz vor der Barriere detonierte, fiel Jacks eigener Schutz zusammen, da das bilden einer Barriere um ein anderes Objekt bei weitem schwieriger war. Zudem musste die Barriere an der Tür für die Schüler durchlässig sein. „Losfliegen!“, brüllte Jack, denn sie wusste, dass sie auch noch in das Gefährt springen konnte, wenn es weiter oben war. Nun wurde sie aber getroffen. Da ihre eigene Barriere unten war, spürte sie einen Stich am Hals. Sie griff an die Stelle, aber statt Blut fühlte sie etwas Metallisches. Sie zog es heraus und sah eine Art Pfeil. Ohne sich weiter zu wundern, warf sie das Teil zu Boden und konzentrierte sich wieder auf die Barriere um das Shuttle. Die Männer kamen weiter näher und feuerten auf das Fluggerät, was sehr an Jack zehrte. Alle Schüler waren an Bord und das Shuttle flog höher. Jack machte sich breite hinterher zu springen, als sie wieder getroffen wurde. Sie nahm Anlauf und genau in dem Moment wurde der zweite Granatwerfer abgefeuert. Wieder gab es eine Detonation vor der Barriere, dabei wurden zwei Schüler aufgrund der Erschütterung aus dem Shuttle geschleudert.

    Einen Fing Jack biotisch auf, so dass der Student schnell wieder ins Shuttle konnte. Die zweite Schülerin fiel fast zu Boden. Ihrer Lehrerin lief auf sie zu, dabei fühlte sie sich schwach und alles schien um sie herum zu wabern. Jack wusste nicht was los war, war sich aber sicher, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde. Das Shuttle war schon weit oben und die Studentin würde es alleine nicht wieder zurück schaffen. Weswegen Jack einfach nur auf das Mädchen zielte und sie äußerst unsanft in das Fluggerät katapultierte. Erneut wurde die Lehrerin getroffen. Sie fiel auf die Knie und ihre Augen wurden schwer, ihr lief unkontrollierbar der Speichel aus dem Mund und ihre Glieder wurden bleiern. Sie hörte wie ihre Schüler riefen, aber als die Granatwerfer wieder geladen wurden, brüllte sie mit letzter Kraft, dass sich das Shuttle endlich verpissen solle. Das letzte was der Pilot sah, als er die Türen schloss, war, dass knapp fünfzehn Männer über Jack herfielen und sie mit den Waffenkolben bewusstlos prügelten. Die letzte abgeschossene Granate verfehlte das Shuttle, dank der Flugkünste des Piloten. Die Studenten waren vollkommen fassungslos, nach dem was grade passiert war. Der Co-Pilot öffnete die Cockpittür und sah nach, ob es allen gut ging. Zwei der Studenten bluteten und die Schülerin, die aus dem Shuttle fiel hatte anscheinend ein gebrochenes Bein. Der Co-Pilot holte einen Sanitätskasten und sprach dann mit dem Piloten: „Melde sich sofort bei der Kolonieleitung. Die sollen sofort was unternehmen!“

  9. #189
    Ich bin an der Bar Avatar von Beauci
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    genial...
    es kommt wieder spannung auf
    zum angrifffffffff !!!

    das wird bestimmt klasse

    und wo natürlich wo alles began: eden prime

  10. #190
    Film Friek Avatar von Deemonef
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    Tja, Eden Prime scheint Ägrer anzuziehen
    Ich danke dir. Ja, es wird wieder spannend

    Entführt


    Kahlee ging grade die neuen Daten der Schüler durch. Sie war damit heute früher dran, damit sie sich bald um die jungen Schüler des Ascension Projekts kümmern konnte. Mit jedem Tag wurden die Kinder nervöser, was aber auch verständlich war. Sie wollte aber auch nicht schludern, was die Testergebnisse anging, darum nahm sie sich trotz alledem genügend Zeit um sämtliche Forschritte oder Rückgänge in ihre Systeme einzutragen. Grade bei dieser Arbeit erschallte ihr Terminal. Sie drehte sich von den Datenpads fort und aktivierte den Bildschirm: „Kahlee Sanders, hier“, sprach sie in gewohnter Manier, als sie das Bild von jemand realtiv Bekannten sah. „Hier ist Dr. Warren, von der Eden Prime Hauptansiedlung.“ Alleine die hektische Sprache und der Tonfall genügten um Kahlee einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Augenblicklich ging sie in ihrem Kopf automatisch zahllose Szenarien durch und keines davon gefiel ihr. „Es… es hat einen Vorfall gegeben…“ – „Was für einen Vorfall?“, die Unterbrechung kam rüder als es Kahlee eigentlich wollte, „was ist passiert?“ Die Doktorin schien sich zu sammeln: „Die Klasse wurde angegriffen. Wir wissen nicht von wem. Das Shuttle der Akademie ist vor einer Minute hier gelandet, ich habe Sie dann gleich angerufen.“ Die Leiterin der Akademie fuhr sich nervös durch die Haare: „Aber… was…? Wie geht es allen?“ Das kleine Bild auf dem Monitor von Dr. Warren schien immer nervöser zu werden: „Drei Schüler sind verletzt, aber nur leicht“, sie schluckte, „und Misses Lawson ist anscheinend…“ – „Was?“, es war die pure ungewisse Ungeduld die aus Kahlee sprach. „Sie hat es nicht in das Shuttle geschafft, und laut dem Piloten wurde sie… also. Wir wissen es nicht, aber sie ist nicht hier.“ Kahlee lehnte sich vollkommen fassungslos zurück und legte die Hand erschrocken vor den Mund. „Haben Sie… haben sie schon etwas unternommen?“, sie sprach fast zu schnell, da sie so aufgeregt war. Dr. Warren nickte vorsichtig: „Wir schicken gleich ein paar Leute zu der Lichtung, wir übereilen nichts, da die Angreifer angeblich sehr stark bewaffnet waren.“ Kahlee versuchte nach und nach zu erfassen, was ihr da alles gesagt wurde, aber das war wirklich nicht leicht. Bevor sie noch unberechtigterweise beleidigend wurde, versuchte sie schnell das Gespräch zu beenden: „Okay, tun sie so schnell wie möglich etwas. Ich versuche einige Leute zu erreichen. Kümmern sie sich bitte um die Kinder“ – „Natürlich…“, wollte Dr. Warren sagen, aber da hatte Kahlee die Verbindung schon unterbrochen. Für einige Augenblicke saß Sie nur da und wiederholte in immer verschiedener Betonung das Wort ‚scheiße’. Dann versuchte sie nachzudenken und rieb sich unablässig den Nacken. Sie musste jemanden anrufen, Kahlee brauchte Hilfe. Es war ihr Glück, dass sie viele wichtige Persönlichkeiten kannte. Darum wählte sie sich in den Allianzkanal des Extranets und bekam ach relativ zügig eine Antwort: „Hier Arcturus zwei, mit wem spreche ich?“ – „Kahlee Sanders. Es geht um einen dringenden Notfall. Ich erbitte sofortige Verbindung mit der Normandy SR-2…“

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    Es waren nur knapp vier Männer und fünf Frauen geworden, die mit leichter Bewaffnung und dem Shuttle der Grissom Akademie zu der Lichtung geflogen waren, auf welcher die Studenten und ihrer Lehrerin angegriffen worden waren. Es war nichts mehr zu sehen. Keine Männer mehr, keine Leichen. Abgesehen von leichten Beschädigungen an der Umwelt war nichts mehr vorzufinden. Zum Glück hatten sie den Protheaner Javik dabei, denn dieser konnte mehr sehen, als ein menschliches Auge erfassen konnte. Seit geraumer Zeit kniete er sich dann und wann zu Boden und fuhr mit seinen Händen über die Grasfläche und die Erde. Merkwürdig fand das niemand der Anwesenden, denn schon während des Krieges wurde bekannt, dass noch ein Protheaner lebte und nach und nach wurde bekannt was sein Volk ausmachte. Zum Beispiel die Tatsache, dass sie über Berührungen Informationen austauschen konnten. Javik spürte und fühlte was geschehen war, sah es und verarbeitete es. Er berührte den Boden und sah Angreifer mit Waffen, er sah die Projektillaufbahn und lief zu einem anderen Ort, dort suchte er weiter. „Es waren zweiundzwanzig Männer und neun Frauen. Siebzehn Menschen, sechs Turianer, sieben Batarianer und ein Salarianer“, Javik sah erneut etwas und fasste ins tiefe Gras. Er holte ein metallisches Objekt hervor, welches er begutachtete. Viel konnte er daraus nicht lesen, aber es wirkte wie ein Pfeil und Jacks DNS klebte daran. Javik erhob sich und ging zu den Menschen: „Eine Ahnung was das ein könnte?“ Einer der Freiwilligen nahm den Pfeil entgegen und begutachtete ihn: „Nicht wirklich, aber das finden wir raus, wenn wir zurück in der Kolonie sind.“ Der Protheaner nickte: „Im Inneren des Pfeils war irgendetwas, kann es aber nicht genau deuten“, er sah sich wieder um, „neun der Angreifer sind gestorben. Sie haben die Leichen mitgenommen und Jack auch“ – „Lebt Sie noch?“, kam es fast gekreischt von einer der Frauen. Javik drehte sich zu den Menschen und legte den Kopf etwas schief: „Das ist nicht ganz klar. Vielleicht wissen wir es, wenn wir den Pfeil genauer untersuchen“, danach sah er zu dem Shuttle, „lasst uns gehen. Mehr kann ich nicht herausfinden.“

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    Kahlee brauchte mehrere externe Freigaben und einiges an Geduld was die Wartezeit anging. Zudem befand sich die Normandy anscheinend im ÜLG-Modus und da war es immer schwieriger Kontakt aufzunehmen. Manchmal kommt eben alles zusammen. Während Kahlee also darauf wartete, rief sie mit einer anderen Konsole bei Miranda Lawson Zuhause an. Dabei saß der Leiterin der Grissom Akademie ein gigantischer Kloß im Hals. Sie wusste noch nicht mal ansatzweise, wie sie diese schreckliche Neuigkeit überbringen sollte. Aber es half nichts, Kahlee musste es tun. Also rief sie an. Einmal, zweimal, sie versuchte es neun Mal aber nie ging jemand, außer dem Anrufbeantworter ran. Kahlee fuhr sich nervös durch die Haare und murmelte weiterhin Fluchwörter. Dann blinkte ihre erste Konsole wider auf. Wie aus einem Traum gerissen, stürzte Kahlee zu dem Monitor und betätigte ihn. „Hier ist die Normandy SR-2. Was kann…“ – „Ist David da?“, unterbrach Kahlee erneut rüde. Am anderen Ende der Leitung wurde fast gelacht: „Woha, immer mit der Ruhe. Mit wem rede ich überhaupt?“ – „Kahlee Sanders von der Grissom Akademie.“ Es blieb nicht lange still, man hörte erneut eine Art knappes Lachen: „Nicht so förmlich. Ich bin’s doch. Joker. Wir haben uns…“ – „Ich will echt nicht unhöflich sein, aber ich brauche dringend David! Es ist ein Notfall!“ Joker mag ja ein Spaßvogel sein, mit starkem Hang zum Sarkasmus, aber auch er wusste, wenn jemand es wirklich ernst meinte. Darum erwiderte er nur kurzes ‚Moment’. Kahlee hörte danach nur ein knappes ‚verbinde’ und ein paar Sekunden später, vernahm Sie die Stimme, auf die Kahlee die ganze Zeit gewartet hatte. „Anderson hier. Was kann…“ – „David! Na, endlich!“, kam es überschwänglich und mal wieder mit einer ordentlichen Unterbrechung von ihr. „Kahlee? Bist du das. Es ist schön deine Stimme zu hören.“ Für einen Moment verlor sich die starke Leiterin im melodiösen Klang von Davids Worten, aber sie schüttelte schnell den Kopf. Sie hatte wegen etwas anderem angerufen. „Ich freue mich auch, aber es ist etwas Schlimmes passiert und ich… ich weiß nicht genau was ich tun soll.“ David hörte die Hilflosigkeit in Kahlees Worten und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er bewohnte das Zimmer, das ihn vor über drei Jahren gehört hatte. Danach wurde es zum Arbeitsraum von Miranda Lawson und später zum Zimmer des Shadow Brokers. Nun war es wieder eine normale Kajüte, die momentan Anderson bewohnte. „Was ist denn passiert?“, wollte der Fleetadmiral wissen. Kahlee sammelte sich kurz, sie wollte nicht vor Aufregung alles zweimal wiederholen: „Jack hat einen Trainingsausflug mit ihrer Klasse auf Eden Prime gemacht. Dort wurden sie angegriffen und Jack… ist fort. Wohl verschleppt oder… ich weiß auch nicht!“ Anderson nickte unbewusst: „Gut. Beruhige dich“, David überlegte, „warte kurz. Ich bin gleich wieder da“ – „Okay“, kam es viel zu leise und unsicher von Kahlee.

    David stand auf und verließ augenblicklich sein Zimmer. In der Messe saßen einige müde Crewmitglieder. Seit Wochen war die Normandy unterwegs, besuchte Welten, freuten sich über den Frieden, es wurden Reden gehalten und Shepard wurde gefeiert. Das ermüdete natürlich alle und zwischen den Besuchen gab es ein allgemeines Tief, das nur durch Schlaf gehoben werden konnte. David sah wie Garrus am Tisch saß und vor ihm ein Teller mit irgendeiner ihm unbekannten Dextronahrung stand. Der Turianer versuchte zu essen, was schwer war, da Tali an ihm lehnte und schon längst schlief. Der Teller vor ihr war noch nicht angerührt worden. „Garrus, hast du Jane gesehen?“, fragte David und der Angesprochene drehte sich um, soweit es seine Freundin zuließ: „Sie ist vor ein paar Minuten in ihre Kabine gegangen“ – „Danke“, ohne ein weiteres Wort eilte der Fleetadmiral zum Fahrstuhl und fuhr zur Kabine des Captains. David wollte schon reinplatzen, als er sich aber besann und dann doch lieber das Türsignal zweimal betätigte. Es dauerte eine knappe Minute, aber dann wurde die Tür geöffnet. Vor Davis stand Liara, die abgesehen von einem seidenen Bademantel, der nur knapp zugebunden wurde, nichts trug. „David“, sie rieb sich die Augen, „was ist denn los?“ – „Ist Jane noch wach?“, kam es hastig von dem Fleetadmiral. Liara sah über ihre Schulter und David folgte dem Blick. Jane lag bäuchlings vollkommen erschöpft quer über dem Bett und zersägte einige Bäume. Sie hatte sich die Ruhe wirklich verdient, aber momentan gab es nun mal Probleme, und die konnten nicht warten. „Liara. Jack wurde anscheinend entführt“ – „Bei der Göttin“, kam es wie gewohnt von der Asari und sie legte ihre Hand erschrocken vor den Mund. Danach nickte sie und eilte zu Jane. Liara berührte sanft ihre Schulter und versuchte ihre Liebste zu wecken: „Jane? Wach auf.“ Die Asari bekam als Antwort eine Mischung aus Murmeln und Schmatzen. „Bitte, Jane. Jack ist entführt worden!“ Der Captain erwachte realtiv schlagartig und sah mit noch fast zugekniffenen Augen zu Liara: „Wie bitte?!“ David drehte sich schnell um, da bei Janes Aufschrecken die Decke den Körper herabrutschte und sie nichts darunter trug. „Jack ist… wann?“ Liara sah zu David, der zwar immer noch mit den Rücken zu beiden stand, aber dennoch antwortete: „Ich habe einen Anruf in meiner Kajüte von Kahlee. Ich kann ihn hier durchstellen.“ Jane nickte und von einer Sekunde auf die andere war nichts mehr von ihrer Müdigkeit zu sehen. Sie eilte zu ihrem Schrank und nahm einen weiteren Bademantel hervor, den sie sich schnell überstreifte. Als David hörte, wie Schritte näherkamen, nahm er an, dass er sich wieder umdrehen konnte. Er ging zu Shepards Schreibtisch und tippte einige Befehle in die Konsole. Kurz darauf erschien über der Glaswand, an der Janes Modelle hingen, das Bild von Kahlee.

    Sicherlich hätte Kahlee einen Witz gemacht, dass David alleine da stand und neben ihn zwei schöne Personen die nur einen Bademantel trugen, aber momentan war nicht die Situation für Witze. „Was ist passiert?“, fragte Jane ohne weitere Begrüßungsfloskeln. Kahlee zuckte fast ratlos mit den Schultern: „Keine Ahnung. Ich habe von der Eden Prime Leitung nur erfahren, dass Jacks Klasse bei einem Trainingsausflug angegriffen wurde und, dass… dass Jack eben vermisst wird.“ Jane fluchte halblaut und dachte nach: „Schon wieder Eden Prime, die Kolonie scheint echt Ärger anzuziehen! Weiß man denn schon irgendwas?“ Kahlee schien weiterhin hilflos: „Javik ist wohl vor Ort und soll unterwegs zu dem dahin sein, wo die Klasse überfallen wurde. Keine Ahnung was wir tun sollen.“ Jane nickte und sah zu Anderson: „Wann ist unser nächster Termin?“ David dachte nicht lange nach: „In vier Tagen, auf Irune.“ Shepard überlegte: „David, wir werden mit der Normandy zur Grissom Akademie fliegen. Mir ist das Leben eines Freundes wichtiger als ein weiterer Promoauftritt“, sie verbesserte sich gleich wieder, „den holen wir natürlich nach. Aber momentan gibt es Wichtigeres zu tun!“ David nickte: „Wir sollten es aber dennoch nicht an die große Glocke hängen. Ich werde irgendwas von internen Spectreaufgaben an Irune weitergeben.“ Jane nickte: „EDI?“ – „Ja, Shepard?“, die KI ließ nicht lange auf eine Antwort warten. „Nehmt so schnell wie möglich Kurs auf die Grissom Akademie!“ – „Jawohl, Captain!“, erwiderte EDI und gab die Informationen an Joker weiter. Kahlee nickte nur hastig: „Danke. Wir… wir müssen Jack unbedingt helfen!“ Jane erwiderte das nicken: „Ich würde ja sagen, Sie kann auf sich selbst aufpassen. Aber alleine, dass sie verschleppt wurde ist schon Beweis genug, dass das keine Idioten waren.“ Jane deaktivierte den Schirm und schaltete die Konsole aus. Dann sah sie Liara und David besorgt an: „Hoffen wir nur, dass sie Jack lebendig wollen.“ Sie hatte damit extra gewartet, bis die Übertragung beendet war, denn sie wollte Kahlee nicht noch mehr beunruhigen. David nickte zustimmend: „Ich werde mich mit Hackett in Verbindung setzen, damit er diese Tour vorübergehend abbrechen kann“, damit verschwand er aus der Kabine. Liara und Jane standen noch einen Moment fast regungslos da. „Was mag da wohl passiert sein?“, fragte die Asari mehr in den Raum als direkt an Jane gerichtet. Shepard fühlte sich trotzdem angesprochen: „Keine Ahnung. Aber wir werden es rausfinden!“

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    Jack öffnete die Augen nur sehr langsam. Sie fühlte sich sehr komisch. Einen Kater hatte die tätowierte Frau noch nie, aber sie hatte Geschichten davon gehört, eventuell war ihre momentane Verfassung damit zu vergleichen. Als sie die Augen vollständig offen hatte sah sie auch nicht mehr als vorher, denn es war stockfinster. Kurz wollte sie sich erheben, bemerkte aber erheblichen Widerstand. Kaum eine Faser ihres Körpers konnte Jack rühren. Es füllte sich an als wäre sie gefesselt oder mit Schnallen an etwas Metallisches befestigt. Nach und nach erprobte sie was sie eventuell doch bewegen konnte, aber das war nicht erbaulich. Es fühlte sich an als wären Hand- und Fußgelenke, sowie Knie und Ellenbogen fixiert. Zudem noch der Hals und mehrere Bereiche des Oberkörpers. Am Kopf fühlte sie einige Anschlüsse und irgendetwas Größeres, was sie aber nicht genauer beschreiben konnte. Was Jack mit Sicherheit sagen konnte, war, dass sie nackt war. Keinerlei Stoff war an ihrem Körper spürbar. Langsam aber sicher erkannte sie etwas in der Dunkelheit, als sich ihre Augen daran gewöhnt hatten. Aber viel war es auch nicht. Gähnende Leere. Kurz überlegte sie ein bisschen biotisch den Raum zu erhellen, entschied sich aber dagegen, auch ein Versuch sich schnell selbst zu befreien wurde erstmal zur Seite geschoben. Wer immer sie gefangen genommen hatte, hatte es wortwörtlich geschafft sie… gefangen zu nehmen. Das war ein starkes Stück und sicher ein weiteres Mal möglich. Darum wollte sie denjenigen kennenlernen, der das geschafft hatte. Denn Rache macht viel mehr Spaß, wenn man den genauen Grund kennt. Ansonsten war Jack sehr ruhig, was erstaunlich war. Wenn man gefesselt und nackt, nach einer gewaltsamen Entführung in einem dunklen Raum erwacht, wurde jeder panisch, bekam Angst, schrie meistens oder Schlimmeres. Jack aber war ruhig. Der Lohn für ein Leben wie ihres, das oft mehr Entbehrungen und Schmerzen als alles andere hatte, war, dass man eben in solchen Momenten besonnen blieb, da es tragischerweise nichts Neues war. Jack stellte sich so langsam die Frage, wer wohl an ihr Interesse hatte. Der Krieg war vorbei. Vielleicht ging es einfach nur um Lösegeld, aber da wäre eine Klasse Schulkinder sicher noch mehr wert. Bei dem Gedanken hoffte die Lehrerin, dass es ihren Studenten gut ginge. Sie wünschte sich mehr als alles andere, dass niemand verletzt wurde. Kurz danach drifteten ihre Gedanken zu Miranda. Sie würde sich sicher schreckliche Sorgen machen. Mit einem Grinsen setzte sie den Gedanken daran, dass Miri ihr die Hölle heiß machen würde, da sich Jack nicht in Sicherheit gebracht hatte. Aber auch Miranda würde einsehen, dass die Studenten Vorrang hatten. Kurz nach diesen Überlegungen wurde das Licht im Raum eingeschaltet. Jack schloss reflexartig die Augen, da es sie sehr blendete. Als der grelle Schock ein wenig nach ließ, blickte sie sich um. Wie zu erwarten war sie in einem kleinen Raum, ein wenig schmutzig und die ehemals weißen, kaputten Fließen an der Wand wirkten ehr wie ein mattes grau. Wieder versuchte Jack an sich herabzusehen. Der Halsgurt und was immer an ihrem Kopf saß, hinderten sie sehr daran. Trotzdem erkannte sie eine Art Liegestuhl, an dem sie halbsitzend festgeschnallt war. Zudem hatte Jack Recht. Sie war tatsächlich splitterfasernackt. Kurz nach dieser Erkenntnis öffnete sich eine Tür, die Jack bis dahin nicht bemerkt hatte, denn sie war wie die Wände aufgebaut. Die Tür befand sich direkt in Sichtrichtung des Stuhls. In wenigen Sekunden würde Jack erfahren, wer sie entführt hatte. Danach würde sie den Stuhl mit ihrer Biotik sprengen und zeigen was es bedeutete, sich mit Jack anzulegen. Nach dem die Tür vollends geöffnet war, trat ein Mann hinein und zu Jacks Überraschung, hatte sie dieses Gesicht noch nie zuvor gesehen.

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