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    ME-FRPG-only Avatar von Mika Hyden
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    Standard Buzonetti-Klinikum für Humanmedizin

    Buzonetti Klinikum für Humanmedizin

    Das Buzonetti Klinikum für Humanmedizin ist eine auf Menschen spezialisierte Klinik im Bachjret Ward nahe des Präsidiumringes. Neben dem eigentlichen Klinikum sind auf den 112 Etagen des Gebäudes auch ein Schulungszentrum zur Ausbildung von Pflegekräften und Seminare für Medizinstudenten und eine Forschungsabteilung untergebracht. Das Krankenhaus wird zu großen Teilen durch private Spenden finanziert. Die Klinikleitung nimmt es sich heraus die Kosten für den Aufenthalt anhand dessen Liquidät zu berechnen.

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    Schmerz – Ruhe, Atmen – Schmerz – Ruhe, Atmen... kurz nachdem der Rettungsgleiter abgehoben war hatte es angefangen.
    Wellen unvorstellbarer Schmerzen, die Mikas Körper und Geist überrollten, warfen sie für einige Sekunden in ein Universum in dem außer ihr und der Qual nichts existierte. Jedesmal, wenn ein solcher Tsunami über sie hereinbrach verzog sie leidend das Gesicht, stöhnte auf und krümmte sich vor Qualen zusammen. Bei den ersten beiden Schmerzattacken hatte sie noch aufgeschrien doch dazu fehlte ihr inzwischen die Kraft. Zwischen den Wellen lag sie zitternd und unfähig irgendeinen Gedanken zu formen, auf der Liege während sie versuchte mit rasendem Herzen wieder zu Atem zu kommen. Die Asari-Sanitäterin war vollauf damit beschäftigt gleichzeitig Mika zu stabilisieren und alle relevanten Informationen an ihren Partner durchzugeben, der mit der Klinik in Kontakt stand und die Vorbereitung einer Notfall-OP veranlasste. Doch davon bekam Mika kaum etwas mit.
    Qualen jenseits ihrer Vorstellungskraft – Atmen – "...Can-D-Test positiv. Konzentration bei 2,84 Promille..." - Erneute Schmerzen, ein kraftloses Aufkeuchen, metallener Geschmack im Mund -"Nitrazepam war ne scheiß Idee..." "Wir verlieren sie" "Versuchs mit Mitronol" – Eine erneute Explosion aus Schmerz, Mika meinte förmlich zerrissen zu werden. Schwärze.

    Die Citadel: Klinik für Humanmedizin – Buzzonetti-Klinikum

    Das erste was Mika wahrnam war ihr ausgetrockneter Mund. Wasser! Als nächstes setzte ihr Gehör ein, sie konnte gedämpftes Stimmen und ein dazwischen ein regelmäßiges Piepsen hören. Wo bin ich? Der Geruchssinn setzte ein. Sie nahm den unverkennbaren Geruch von Desinfektionsmittel und frisch gewaschener Bettwäsche war, dazwischen hing jedoch noch, leicht irritierend und kaum wahrnehmbar, ein blumiger Duft. Ein Krankenhaus? Was zur Hölle ist denn passiert? Langsam fing sie an ihren Körper selbst zu spüren. Dem Gefühl auf ihrer Haut nach zu urteilen hatte sie nichts weiter als ein einfaches Nachthemd an und lag in einem warmen weichen Bett. Links und Rechts an ihrer Schläfe waren Elektroden angebracht und eine weitere konnte sie auf ihrer Brust spüren. Das dumpfe Gefühl zahlreicher betäubter Wunden sowie ihre restliche Wahrnehmung bestätigten ihren anfänglichen verdacht. Ein Krankenhaus. Ich bin verletzt, an irgendein Pieps-Gerät angeschlossen und wurde offenbar behandelt. Mika öffnete die Augen um sich endlich umzusehen und für einige Takte setzte ihr Herz aus nur um im nächsten Moment um so heftiger zu Schlagen. Sie sah NICHTS! Nein! Das kann nicht sein! Schrie sie innerlich auf. Mika wusste, dass sie die Augen weit geöffnet hatte, sie meinte förmlich die aussichtslosen Weitungsversuche ihrer Pupillen über die Iris hinaus spüren zu können in der Hoffnung irgendetwas zu sehen. Doch alles was Sie warnahm waren verschwommene Flecken aus Hell und Dunkel ohne jegliche Kontur oder Form. Sie blinzelte ein paarmal vergebens und tastete schließlich vorsichtig mit der rechten nach ihrem Augen. Als der Zeigefinger das empfindliche Gewebe berührte folgte der Reflex sofort. Sie kniff die Augen zusammen, zog blitzartig den Finger zurück und spürrte wie Augenblicklich der Tränenfluss einsetzte. Wieso bin ich Blind? Warum? Ich kann doch sehen!? Verzweiflung machte sich in der Hackerin breit. Sie fing mutlos an zu weinen und krallte ihre Hände in die Bettdecke.
    Irgendjemand hatte auf Mikas hecktisch piepsendes EKG reagiert und nun standen zwei Personen neben ihr die redeten beruhigend auf Sie ein. Mika nahm sie, versunken in vollkommener Hoffnungslosigkeit, lediglich als lästige Störung war und wünschte sich, sie würden Sie in ihrem Elend alleine lassen. Verpisst euch ihr Wichser! Eine dritte, weibliche, Person kam hinzu und komplementierte die beiden anderen offenbar zur Tür hinaus. Danke Ruhe war eingekehrt. Lediglich das sich langsam beruhigende Piepsen von Mikas EKG und die Schritte der Unbekannten waren zur hören. Mika hatte inzwischen aufgehört mit dem Weinen und schluchzte nur noch hin und wieder. Währenddesses jagten sich die die immer selben Gedanken gegenseitig in Mikas Kopf. Wie ist das passiert? Was ist überhaupt passiert? Und was bringt es mir, dass zu wissen?
    Sie hörte das Scharren von metallenen Stuhlbeinen über PVC-Boden und wie sich die Andere darauf niederließ. Die Lehne knarzte ob der Materialbelastung. Der Stuhl war aus Plastik. Mika hörte das Rascheln von Kleidung und ein bestatigend klingendes Piepen. In ihrem Kopf formte sich ein Bild wie eine gesichtslose Frau in weißem Kittel die Beine übereinanderschlug und ein Diagnose-Programm auf ihrem Omnitool startete. "Schön das du zu dir gekommen bist. Mein Name ist Doktor Carol Brinkley und du kannst froh sein noch am Leben zu sein. Gemessen an der Menge an Can-D die du genommen hast bist du es vermutlich trotzdem nicht?" Sie ging am Ende des Satzes mit der Stimme fragend nach oben obwohl es eher eine Feststellung gewesen war. Mika hasste es augenblicklich.
    Can-D? Sag mir doch einfach was passiert ist, oder halt die Klappe! Mika war vollkommen ratlos und fing an wütend auf die Ärztin zu werden der Sie eben gerade noch so dankbar gewesen war. Als Antwort auf die 'Nicht-Frage' schluchzte sie nur erneut.
    Ein erneutes Piepen des Omnitools, Mika vermutete dass das Programm die Diagnose abgeschlossen hatte.
    "Vermutlich kannst du dich aber an nichts erinnern nachdem du dir die Dosis gespritzt hast, immerhin hätte die Menge selbst einen Kroganer für mehrere Stunden in einen Rausch versetzt..."
    Mika hörte ein feines Ausschnauben wie, wenn jemand leicht mit den Mundwinkeln nach oben zuckt um eine milde Belustigung auszudrücken. Die gesichtslose Frau nahm in Mikas Gedankenwelt langsam Züge an. Sie sah einen schmallippigen Mund, hohe Wangenknochen, schulterlanges braunes Haar dessen allmähliche ergrauung durch Färben verdeckt wurde. Die Augen waren tiefsitzend, grau und besaßen einen röntgenhaften Blick. Der Stimme nach zu urteilen war sie Ende 40.
    "...deshalb werde ich die ganze Geschichte mal in groben Zügen für dich rekapitulieren. Du hast dir eine Überdosis Can-D injiziert..."
    Nicht, dass ich wüsste... Mika versuchte sich angestrengt zu erinnern irgendwann mit einem injektor hantiert zu haben
    "...und bist anschließend in deinem Rausch durch die Straßen des Ring-Bezirks gewandelt."
    ...momentmal... Sie fasste sich mit der Hand an den Kopf und bemerkte einen professionell angelegten Verband. Da war doch was...
    "Die Überdosis hat dich irgendwann zusammenbrechen lassen und einige Passanten haben den Nootdienst gerufen. Die Sanitäter haben dich wiederbelebt und anschließend zur Beruhigung unglücklicherweise Nitrazepam gegeben. Dieses Mittel ist zwar eigentlich recht schonend hat aber einige ungünstige Wechselwirkungen mit der Substanz Can-D. Unter anderem kann es zu Gefäßverengungen kommen, was zusammen mit der gewebezersetzenden Wirkung von Can-D und dem durch die Droge ausgelösten Bluthochdruck zum massenhaften Platzen von Blutgefäßen und inneren Blutungen führt. Vor der Entwicklung von Medigel..."
    Das ist es! Erinnerungstropfen kehrten zurück. Eine Wohnung, Hektik, Angst, Panik. Ein plötzlicher Schmerz, ein Erste-Hilfe-Kasten mit Päkchen voll Gel, die Mika irrtümlicherweise mit Medigel verwechselt hatte. Doch die Erinnerungen waren noch unvollständig. Etwas fehlte.
    "...hätte man nichts mehr für dich tun können. Deine Blindheit kommt daher, dass einige Hirnareale teilweise minutenlang ohne Sauerstoff waren. Wir wissen nicht, wie groß die Schäden wirklich sind und ob wir Sie mit Implantaten korrigieren können."
    Mika nickte abwesend als Dr Brinkley schloss und ein erneutes rascheln der Kleidung sowie das knarzen der Plastiklehne darauf hindeutete, dass sich die Sitzposition der Ärztin geändert hatte. Vermutlich hatten sich die Beine beim Überschlagen abgewechselt. Mika zermarterte sich inzwischen das Hirn nach weiteren Erinnerungsfetzen doch Sie fand nichtmal einen Erinnerungspunkt an dem Sie sich hätte langhangeln können und die Konzentration viel Ihr schwer.
    "Zu deinem Gück ist dass hier eine gemeinnützige Einrichtung mit großzügigen Spendern. Einer von ihnen hat für deine Behandlung Pate gestanden und ist eventuell Bereit auch das Einsetzen von Implantaten zu bezahlen. Nun jedoch zu dir...wir haben im Grunde keinerlei Informationen über dich und konnten weder eine ID-Tag noch einen Eintrag in den Karteien der Krankenversicherungen finden der zu deinem biometrischen Bild passt."
    Sie legte eine Kunstpause ein und fuhr fort:
    "Fangen wir erstmal mit dem offensichtlichen an, wie heißt du?"
    Diese einfache, banale Frage traf Mika wie ein Faustschlag ins Gesicht. Die ganze Zeit über hatte Sie der Frau nur mit halbem Ohr zugehört und versucht sich an Dinge zu erinnern. Was ihr sehr schwer gefallen war. Denn alle Wörter und Bilder die sie sich ins Gedächnis hatte rufen können waren vollkomen sinnentlehrt, hohl und ohne Bedeutung. Mika war schon drauf und dran gewesen die simple Frage nach ihrem Namen automatisch zu beantworten. Sie hatte die letzten fetzen Spuckereste in ihrem Mund bereits gesammelt um ihre belegte Zunge vom Mundboden zu lösen und die zwei Worte, die ihre Zunge schon so oft geformt hatte, zu artikulieren. Doch es gelang ihr nicht. Mikas Mund klappte auf, doch anstatt 'Alice Skye' oder 'Mika Hyden' zu antworten sagte sie mit einer Mischung aus Überraschung und Verzweiflung: "Ich...ich weiß es nicht."
    Nein! Nein! NEIN! Das ist nicht war, das ist alles nur ein böser Traum und gleich Wache ich auf und alles ist gut!
    Die Erkentniss, den eigenen Namen nicht zu wissen war zuviel für die junge Hackerin und wieder einmal fiel Sie in die zeitlose schwärze der Bewusstlosigkeit.
    Geändert von Kinman (03.11.2011 um 07:57 Uhr)

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