Natürlich kann Umbra bei mir bleiben, liebend gern sogar Da scheint ja einiges zu brodeln bei euch. Ich hoffe nur, das Ganze hat im Endeffekt auch einen Nutzen.

Verabschiedet sich von aaryys Mutter, als sie gerade wieder aufbrechen will. "Kommen Sie gut Nachhause, und bestellen Sie aaryy doch bitte meine Grüße."
Frau: "Das werde ich, und haben Sie nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe." Sie steigt auf Aurora, die sich mit Luna zusammen an den Abflug macht.
Umbra: "Und warum soll ich nicht mit zu aaryy? Warum hat sie mir nicht gesagt, dass sie zu tun hat?"
"Vermutlich wollte sie nicht, dass du ständig nachfragst." Lächelt. "Ich dachte, du bist gern bei mir?"
Umbra: "Oh, natürlich, natürlich bin ich das! Aber... warum dürfen Luna und Aurora dann zurück?"
"Weil sie aaryys Mutter tragen sollen, und da du so einen guten Draht zu mir hast, hat sie sich entschlossen, dich für ein paar Tage hier zu lassen."
Umbra legt den Kopf schief, dann lässt sie sich nieder. "Naja, dann bleibe ich eben etwas bei dir." Stößt ihn an und rollt sich dann zusammen. Er ist derweil erleichtert, dass sie keine Fragen mehr stellt.
Als er den Quarantäneraum betritt, um eines von Rikas Eiern transportfähig zu machen, steckt Liang seinen Kopf durch die Tür. "Also gut, warum ist sie wirklich hier?"
"Wie meinen?"
Liang: "Du willst mir doch nicht weismachen, dass aaryy nur zu viel zu tun hat." Sieht ihn eindringlich an. "Was ist es? Dasselbe wie mit Achilles?"
"Bezüglich Achilles habe ich bereits Revision beantragt. Und nein, es ist etwas sehr viel Schwerwiegenderes." Setzt sich auf eine Kiste. "Man will Umbra nach England zurückbringen."
Liangs Gesicht glättet sich vor Entsetzen. "Das kann man doch nicht tun..."
"Du glaubst gar nicht, was man alles darf, mein Lieber. Es sind Aktivistenbewegungen, die gegen die Aufnahme ausländischer Drachen protestieren. Sie unterstützen die Ämter nur zu gern, wenn sie einen Anspruch geltend machen wollen, der irgendwie Bezug zum Züchtungsland hat. Niemand gibt gern seine Drachen weg, auch ein Staat nicht, und oftmals versuchen sie, die Tiere doch noch für die eigene Zucht zu erhalten."
Liang: "Aber das ist doch Blödsinn! Es gibt hier doch auch lauter ausländische Menschen!"
Setzt ein verunglücktes Grinsen auf. "Du wirst nicht glauben, wie viele Einwohner unseres Staates auch gegen diese protestieren. Ich schätze, es hängt mit dem Zuchtregister zusammen. Hierzulande gibt es keine anderen Xenica, daher will man sie lieber in England wissen."
Liang schnaubt, seine Schwanzspitze zuckt. "Ich habe diese Ämter zwar noch nie gesehen, aber ich würde sie am liebsten in Stücke reißen. Warum können die nicht mal etwas Gutes für uns tun?"
"Zumindest bezahlen sie Geld."
Liang murmelt: "Aber nicht für Achilles."
"Ich bitte dich, mein Lieber: Sei still. Kein Wort zu Umbra. Und auch kein Wort zu den anderen."
Liang gibt ein unzufriedenes Knurren von sich. "Von mir aus."
Nimmt eines der beiden identischen Eier und packt es in eine mit Füllstoff gepolsterte Kiste, die er nach draußen trägt und Rika bringt. Diese nimmt sie in ihr Maul, dann nickt sie ihm zu, breitet ihre Flügel aus und steigt in den trübgrauen Himmel - es ist bereits tiefster Herbst, wie ihm klar wird.
Liang: "Es ist kalt. Mir hat der Sommer besser gefallen."
"Es wird schon bald wieder Sommer, schneller als du glaubst." Er will gerade wieder zu Umbra gehen, als sich plötzlich ein Schatten nähert: Jie kommt von seinen täglichen Ausflügen zurück und sieht alles andere als erfreut aus.
"Was ist denn passiert?"
Jie schnaubt abweisend, knurrt dann aber: "Der Kaiserdrache."
"Was?"
Jie: "Der Kaiserdrache, Lung Qin Huang. Er hat der Station einen Besuch abgestattet, und jetzt will Laetitias Gefährte nicht mehr, dass wir zusammen kommen."
Er selbst unterdrückt seine Erleichterung, als er Jies Niedergeschlagenheit sieht. "Mein Lieber... Du solltest dir das nicht so annehmen. Sieh doch mal, es gibt so viele andere..."
Jie: "Andere was? Drachen? Ich bin der einzige Scharlachblütler hier neben Liang, mit wem soll ich denn bitte zusammen kommen? Huang hat gesagt, ich könne mich nicht einfach willkürlich paaren, sondern dürfte nur innerhalb meiner Spezies bleiben. Er mochte Laetitias Musterung nicht", fügt er leise hinzu.
"Nun ja, die Chinesen sind Verteidiger der Monotonie. Sie züchten hauptsächlich Drachen einer Farbe mit dezenten Mustern. Dass ihnen die bunten Chansson-de-Guerres nicht zusagen, habe ich mir denken können."
Jie fährt auf: "Aber was ist denn mit den beiden Petit Chevaliers? Oder dem Defendeur-Brave? Die sehen doch gar nicht so bunt aus, vorallem erstere nicht."
"Nun ja, aber es ist nunmal außerhalb der Tradition..."
Jie: "Ich spuck auf die Tradition!" Er steht auf und fliegt wütend davon in Richtung Wald.
Bleibt zurück und seufzt, dann geht er wieder nach drinnen. Er will mit Huang über das Problem diskutieren.