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  1. #11
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
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    Die Dalish versuchte, beinah verzweifelt, die Fassung zu wahren. Auch wenn sie es nie freiwillig zugegeben hätte, hatte sie sich doch an die beiden Shemlen gewöhnt, genauso an den Gedanken, zumindest eine Weile mit diesen zu reisen.
    Sie schluckte hart, blickte langsam von dem einen zur anderen. Die Gesichter starrten ihr undeutbar entgegen, sie hatte nicht den Hauch einer Ahnung wie die beiden Menschen sie sahen. Dass Juliette die Vertrauensfrage löste, war aber im Nachhinein nur berechtigt, hatten die beiden doch bereitwillig ihre Geschichten erzählt, nur Leirâ hatte bisher geschwiegen. Ob vor sich selbst oder vor den Rosenohren war ihr selbst nicht ganz klar. Sie holte tief Luft.
    Vir Bor'Asan. Breche nicht, Vir Assan, geh deinen Weg erhobenen Hauptes. Und nun hatte dieser Weg sie zu diesem Moment geführt, wo es an der Zeit war, ihre Geschichte zu enthüllen. Sie zwang sich, den beiden im Wechsel in die Augen zu schauen.

    "Ich wurde nicht verbannt. Das ist es doch, was euch Sorgen bereitet, nicht wahr?", sie reckte herausfordernd das Kinn vor, deutete dann auf die Spitzen ihrer Ohren. "Ihr müsstet euch schon mit den Händen unterhalten, wenn ich nicht hören soll, was ihr sagt." Sie schaute einen Augenblick lang in die Leere, ehe sie fort fuhr:
    "Ich bin keine Verbrecherin oder Verstoßene. Ich bin....", die Jägerin biss sich auf die Unterlippe, suchte nach den richtigen Worten,
    "...Na ja, eine Gesandte, würde man wohl sagen:

    Die Klingen des Langen Weges, mein Klan, verfolgen seit einigen Wintern einen Weg, der nur in ihren Untergang führen kann. Ràsahla, unsere Hüterin, zeigte mehr und mehr Anzeichen von Besessenheit, jeden Shemlen anzugreifen dem wir gewahr werden konnten." Langsam glitt ihr Blick ab, Bilder von Tod und Blut flammten auf, schlugen ihr Flammen gleich entgegen.
    "Vor drei Wintern geschah es, dass eine Schar gepanzerter Shemlen über uns herfiel. Sie kamen, verdeckt vom Mantel der Nacht. Ich wachte von den Schreien auf. Sie töteten die Alten, die Kinder....", sie schluchzte, als ihr Gesicht vor ihr auftauchte, "meine Mutter.", ein tiefer Atemzug, das Brennen in der Kehle ließ nach, wenn auch eine Träne über ihre Wange floss.
    "Seitdem trieb Ràsahla uns immer weiter an, die Dörfer eures Volkes zu suchen, sie anzugreifen. Vor wenigen Wochen erst fasste sie den Entschluss, wieder eure Hauptstadt, Denerim zu ziehen. Sie wollte unsere versklavten Vettern befreien, mit einem Klan, der kaum noch mehr als vierzig Dalish zählte, beinah die Hälfte zu alt oder zu jung um zu kämpfen."
    Ihr Blick wurde wieder klarer, nun sah sie die beiden wieder an, auch wenn sie immer noch nicht schlau aus deren Gesichtern wurde. Ihre Stimme gewann wieder etwas an Kraft:
    "Nanashi, mein Vater, hatte seit Dyalas Tod mehr und mehr Zweifel an Ràsahlas Entscheidungen und vor zwei Tagen weckte er mich des Nachts. Er sagte mir, dass die Geschichte unseres Klans überleben müsse. Und ich, als Tochter des Bewahrers, bin die Einzige die neben ihm genug über unsere Geschichte weiß um diese zu bewahren.", wieder musste sie Schluchzen. Alrik öffnete gerade den Mund, als sie ihm mit der Hand das Wort abschnitt.
    "Er gab mir zum Abschied noch ein Geschenk." Sie zog das Schwert.
    "Eine Klinge eures Volkes, zur Erinnerung an ihn und dass...."
    ...'Dass du dich stets daran erinnerst, dass es auch unter den Rosenohren solche mit Ehre gibt. Bleibe stets offen im Geiste, sonst erkennst du einen Gefährten nicht, wenn er vor dir steht.'

    "...Und dass...?", hakte Alrik nach. Auf seinem Gesicht hatte die Strenge ungebändigter Neugierde platz gemacht. Die Dalish sah ihn lange an, dann berührte sie sanft seine Wange.
    "Ich habe nur versucht, euch auf eurer Reise weiter zu helfen. Dass es für uns solche Probleme bedeuten würde, dass ich diesen Hornochsen da drüben niederschlage wusste ich nicht." Doch zu einer Entschuldigung konnte sie sich nicht durchringen, dazu fühlte sie sich zu sehr im Recht. Auf Alriks Gesicht stahl sich ein rötlicher Farbton, dann nickte er. Leirâ nickte auch. Es war nicht ihre, zugegebenermaßen überstürzte Tat, die sie so aus der Fassung gebrach hatte, mehr das Misstrauen ihrer Weggefährten. Sie hoffte, dieses nun zumindest fürs Erste aus der Welt geschaffen zu haben. Sie blickte Juliette an, die nur undefinierbar zurückstarrte. Und dann meinte...

  2. #12
    DA-FRPG only Avatar von Juliette de Ludin
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    „Unwissen`eit schützt vor Strafe nischt.“, meinte Juliette scheinbar immer noch streng. Die Adlige hatte der Geschichte der Dalish von außen hin unbeirrt blickend gelauscht während sie die Regungen im Gesicht ihres elfischen Gegenübers genauestens musterte. Anfangs fühlte sie sich in ihrem Argwohn gegenüber diesem fremden Elfenvolk bestärkt als Leirâ davon erzählte wie die Anführerin ihres Clans mit Menschen umzuspringen plante. Es war also nicht einfach nur Gerede von Klatschmäulern das Dalish wahllos Menschen, oder wie Leirâ sagte, Shemlen überfielen und töteten. Ein komisches Wort dieses „Shemlen“, fand Juliette. Sie war sich nicht sicher ob es ihr gefiel so genannt zu werden aber sie war sich auch nicht sicher ob das Wort nun grundsätzlich abwertend zu verstehen war. Als die Elfe dann aber darüber sprach wie einige Menschen über ihren Klan herfielen, dem Gesagten nach, ein untragbares Massaker anrichteten und unter anderem ihre Mutter töteten wurde Juliettes Blick, ohne dass sie etwas dagegen tun könnte, wieder etwas weicher, erst recht als der Dalish eine Träne über das fremdartige Gesicht kroch. Die Duellantin hatte noch nie jemanden weinen sehen können. Ohne Zurückhaltung gesprochen, war sie einfach zu weich, sie selbst hingegen dachte sich lieber, sie wäre eine zu gute Seele für diese Welt.
    Vielleicht war es nun etwas mehr nachzuvollziehen warum die Dalish so etwas taten. Sicher war es Juliette bewusst gewesen das die Feindschaft zwischen ihren Völkern auf beiden Seiten mindestens gleichermaßen erwidert wurde aber da sie logischerweise auf der Seite der Menschen stand hörte sie nicht oft die Version aus der Sicht der Dalish. Es war leicht jemanden zu verteufeln über den man nichts wusste.

    Warum Leirâ dann ihren Clan unbedingt verlassen musste konnte die Duellantin zwar nicht ganz nachvollziehen aber sie beschloss darauf lieber zu schweigen, da es der schmalen Frau doch sehr wichtig zu sein schien. Es klang durchaus aberwitzig mit nur einer Handvoll dieser Wilden diese heruntergekommene Stadt, Denerim, angreifen zu wollen um Elfen zu befreien die dort vielleicht gar nicht erst weg wollten aber so eben fiel der Orlaisianerin auf das sie und das Klingenohr in diesem Punkt etwas gemein hatten. Sie waren beide nicht freiwillig in diesem gottverfluchten Land. Beide hatten sie alles was sie hatten zurück lassen müssen, ihre Heimat, ihre Kultur und ihre Familie. Doch ein Unterschied zwischen ihnen fiel Juliette ein, der bitterer als alles war was die Söldnerin so fernab der Heimat hatte durchmachen müssen: Leirâ war nicht in Schimpf und Schande verstoßen oder als Mörderin verschrien worden. Juliette hingegen schon.
    Diese Unangenehme Erkenntnis mit einem deprimierten Schnaufen hinfort jagend fiel der beinahe feindselige Ausdruck aus Juliettes vernarbten Gesicht und wich einer weicheren Mine, der aber immer noch eine Gewisse Ernsthaftigkeit anhing. Es fiel ihr schwer sämtliche Vorwürfe gegenüber der Dalish fallen zu lassen aber war sie selbst denn so anders gewesen als sie sich erst in diesem abstoßenden Land hatte zu Recht finden müssen? Jedenfalls hatte sie keine Templer angegriffen und versucht Ärger aus dem Weg zu gehen, darum vergab sie Leirâ auch nicht vollends.

    „Aber wenn niemand dieses kleine Malheur `ier bemerkt `at, kommen wir vielleischt noch einmal mit dem Schrecken davon.“, sie schwieg kurz und nahm ihre Hände die sie vor der Brust verschränkt hatte wieder herunter. Die rechte Hand hakte sie an ihrem Gürtel ein die andere ließ sie herunterhängen als ihr Ton kurzzeitig doch wieder mahnend wurde, wenn auch bei weitem nicht so aggressiv wie vor kurzem. „`altet eusch in Zukunft besser zurück, Leirâ.“
    Auch Alrik seufzte einmal während er zustimmend nickte.
    Juliettes Mine wurde wieder weitgehend neutral als sie kurz in die Gesichter ihrer beiden Gefährten blickte und fragte: „Was jetzt?“

  3. #13
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
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    „Unwissen`eit schützt vor Strafe nischt.“

    Die Dalish zuckte nur mit den Schultern. Einen Gefängniswärter anzugreifen war ihrer Meinung nach nicht wirklich schlimm, erst recht wenn in jenem Gefängnis ausschließlich Leute eingesperrt waren, die es sich nicht ausgesucht hatten Magier zu sein und dennoch dafür verurteilt wurden.
    Aber sie folgte Juliettes nächstem Ratschlag und hielt sich zurück, was sie sich bei dieser Gelegenheit auch für die weitere Reise mit den Rosenohren vornahm. So wischte sie sich also lediglich noch einmal mit dem Handrücken über die Augen und schaute auf ihre Begleiter, die überlegten was sie nun tun sollten.
    Sie wollte etwas sagen, doch ihre Zunge schien am Gaumen zu kleben. Zwar hatte man ihr bei verschiedenen Gelegenheiten beigebracht, dass es helfen würde über sein Leiden zu sprechen, aber nach dem was gerade geschehen war glaubte sie nicht mehr so recht daran, war sie innerlich doch immer noch genauso aufgewühlt wie zuvor. Sie seufzte lang und versuchte, all ihre Sorgen runter zu schlucken, was ihr allerdings nicht so recht gelang.
    "Nun ja...", mischte Alrik sich ein, "wir könnten ja mit dem Boot zum Zirkel übersetzen." Leirâ zog eine Augenbraue empor.
    "Sogar ich als Dalish weiß, dass es in diesem Turm von diesen T'mplern wimmelt. Wie sollen wir an denen vorbei kommen?"
    Darauf wusste der Mann keine Antwort und so beschränkten sich die drei Abenteurer darauf, jeder ratlos vor sich hin zu starren.

    "Ich weiß: Wir setzen hinüber und wenn sie uns fragen wer wir sind und woher wir kommen, sagen wir die Wahrheit: Wir wollen lediglich diese alte Schriftrolle übersetzen lassen und sind wieder weg.", Alrik grinste als hätte er soeben das Rad erfunden. Seine beiden Begleiterinnen schauten ihn nur zweifelnd an.
    "Glaubt ihr nicht, die werden sich wundern was mit der Bootswache geschehen ist?"
    "Ach was, wir sagen einfach der hat uns durch gewunken. Und wir wollen ja nichts schlimmes, nur diese Übersetzung, dürfte für einen Magier ja kein Problem sein, und schon sind wir wieder weg. Keine Sorgen.", er schaute Leirâ seltsam an.
    "Zumindest wenn wir uns alle am Riemen reißen." Die Elfe schnaubte.
    "Ich verspreche, dass ich mich zurückhalten werde.", knirschte sie. Damit war das Thema aber noch nicht vom Tisch, hatte Juliette auch noch ihre Meinung zu diesem Plan.

  4. #14
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    „Das ist doch nischt euer Ernst, oder Alrik?“, fragte Juliette mit skeptischem Blick den grinsenden Burschen. Anfangs schien niemand zu wissen was nun getan werden sollte bis schließlich Alrik diesen entsetzlich naiven Plan vorschlug, strahlend als wäre es die Lösung für ihr Problem.
    „Warum denn nicht?“, entgegnete er immer noch heiter wobei er bei den letzen Worten etwas mehr grinste und der Elfe zu zwinkerte. „Notfalls könnten wir ja wieder unseren lieben Freund Bann Fasado von Baumgreif erwähnen.“
    Die Orlaisianerin beschränkte sich darauf dem Fereldaner zweiflerisch ins Gesicht zu blicken. Bei jedem anderen hätte sie wohl nun ihre Zweifel unverhohlen geäußert aber irgendwie schien Alriks strahlender Gesichtsausdruck die Zweifel größtenteils verstummen zu lassen als hätte er wirklich eine akzeptable Lösung präsentiert. Dennoch blieb ein Teil der Skepsis in Juliettes Verstand zurück. Die Templer würden sie sicherlich nicht einfach reinspazieren lassen, schließlich hatte der Bewusstlose doch eben noch behauptet man brauche die ausdrückliche Anordnung der Kirche um den Turm des Zirkels betreten zu dürfen. Alrik hingegen schienen solche Bedenken fremd zu sein.

    „Habt ihr einen besseren Vorschlag?“, fragte er selbstsicher und als Juliette, die den Blick kurz abwandte, nicht mehr als ein ratloses „Nun ja…nischt wirklisch.“ hervorbrachte sprach er in einem aufmunternden Ton weiter. „Denkt an die Reichtümer die uns erwarten und das Abenteuer das uns noch bevorstehen könnte.“
    Auf Abenteuer kann ich verzichten, dachte sich die Duellantin mit langsam erstarkendem Mut, Ich will die Schätze damit ich nie wieder Abenteuer erleben muss.

    Mit Abenteuern war das so eine Sache. In den Erzählungen und Balladen der Geschichtenerzähler und Barden klang es immer spannend und heroisch wie Helden besagte Abenteuer bestanden und etlichen Gefahren furchtlos trotzten, tausende Feinde besiegten, gefeiert wurden und letztendlich glücklich bis ans Ende ihrer Tage lebten. Doch seien wir ehrlich: Im Grunde genommen bestanden Abenteuern die meiste Zeit nur aus schweren Entbehrungen, andauernder Lebensgefahr und das unangenehme Menschen oder Schlimmeres einen mit spitzen Gegenständen aufspießen wollten. Außerdem war es auch alles andere als sicher das man am Ende glücklich bis ans Ende seiner Tage lebte. Was, im Namen des Erbauers, soll daran so toll sein? Zumindest war das Juliettes Sicht der Dinge. Fast all das hatte sie auch so oder so schon jeden Tag. Wenn man so wollte war ihr Lebensstil also sehr „abenteuerlich“ und das absolut negativ gemeint.

    „Wer nicht wagt der nicht gewinnt.“, meinte der Bursche zuversichtlich und als Juliette schicksalsergeben seufzte, was er als ihre Zustimmung deutete und auch die Elfe einwilligte machten sie sich daran den Calenhad-See zu überqueren. Beinahe schon als würde sie von einer fremden Macht gesteuert setzte sich die Adlige an eines der Ruder während Alrik das andere nahm.
    Der See lag ruhig da. Abgesehen von dem sanften Schwappen der Wellen und dem Plätschern der Paddel, wenn sie in das Wasser getaucht wurden schien es so als schlucke die unheilvolle Präsenz des Turms alle Geräusche. Juliette zog kräftig an ihrem Paddel sodass Alrik seinerseits alle Mühe hatte Schritt zu halten damit sie nicht im Kreis ruderten während Leirâ vorne, Juliette glaubte es hieße Bug, des Bootes saß. Der Bursche bat mehrmals darum das Tempo zu drosseln da er sonst nicht mithalten könnte aber tief in ihre Gedanken versunken bemerkte die Orlaisianerin ihn kaum und reagierte erst nach mehreren vor Anstrengung gepressten Bitten. Bei jedem Meter dem sie dem alten Bauwerk näher kamen schien Juliettes Unterbewusstsein einen Satz zu machen, genauso wie ihr Magen und immer öfter fragte sie sich ob es nicht doch eine andere Möglichkeit gäbe. Doch es gab kein Zurück mehr und das nagte an ihr.
    Nach dem er seinen Dank an Juliette keuchte richtete er das Wort an seine beiden Begleiterinnen, wobei aber wohl nur die Elfe ihm tatsächlich zu hörte.
    „Überlässt mir das Reden. Ich werd` das schon irgendwie deixeln.“
    Schließlich kamen sie am Ufer an und befestigten das Boot an einem Kai bevor sie sich dem alten Gemäuer näherten. Von hier unten, direkt vor ihm sah er noch einmal um einiges größer aus und Alrik gab einen beindruckten Pfiff von sich.
    „Beim Erbauer ist der groß.“
    Juliette schnaubte, geistig immer noch eher abwesend ehe sie antwortete.
    „Isch ´abe i`n zwar noch nie gese`en aber isch bin sischer der Turm in Orlais ist mindestens doppelt so `och.“

    Nachdem sie sich in das Innere des riesigen Bauwerks begaben stiegen sie gefühlte tausend Treppenstufen hoch und gefühlte hundert Templer die ihnen hier und da entgegenkamen oder stellenweise Wache hielten blickten sie misstrauisch an. Nicht wenige der gepanzerten Gestalten blickten ihnen aus einer Mischung aus Verwunderung und Argwohn nach aber keiner stellte sich der bunten Gruppe entgegen. Die ersten von ihnen grüßte Alrik höflich aber nachdem auch der fünfte Templer den Gruß nicht erwiderte sondern eisig schwieg stellte der Bursche es ein einen guten Tag zu wünschen. Während Alrik etwas vorrausging und die beiden Frauen ihm folgten kam es Juliette beinahe so vor das niemand sie aufhielt weil niemand mit ihnen gerechnet hatte.

    Schließlich kamen sie vor einer massiven, dicken Tür an, an deren Seiten jeweils ein Templer Wache stand und ein weiterer direkt davor. Dieser trug, wie viele seiner Kameraden, einen geschlossenen Helm in dem nur ein dunkler Sehschlitz zwischen einigen Verzierungen vorhanden war. Dieser blickte, genauso wie die Templer zu seinen Seiten, überrascht auf doch er fing sich rasch und erhob abwehrend seine rechte stahlumhüllte Hand.
    „Halt, Fremde!“, befahl er. Der Helm ließ seine Stimme in einem metallischen Ton erklingen als die anderen gepanzerten Gestalten, sowohl die beiden anderen an der Tür, als auch einige andere ihr Augenmerk auf die kleine Gruppe richteten. „Was ist euer Begehr?“
    Juliette schluckte nervös als sie sich in diesem großen, schmucklosen Raum, der wohl als eine Art Vorhalle fungierte, umblickte. Es gab hier keine Fenster und die einzigen Lichtquellen waren einige Fackeln. Das jedoch war es nicht das, das sie verunsicherte. Es waren eher die mindestens ein Dutzend Templer die sich rings um sie herum versammelten. Schwer gepanzerte, kräftige Recken, allesamt bewaffnet und natürlich nicht nur in der Überzahl, man befand sich hier auf ihrem Gebiet. Die meisten waren behelmt aber manche trugen keinen Kopfschutz sodass man ihre angespannten und misstrauischen Minen sehen konnte.
    Alrik räusperte sich kurz und trat einen Schritt vor und ergriff in einem höflichen Ton das Wort.
    „Seid gegrüßt, Ser Templer. Mein Name ist Alrik Riverside, auch bekannt als vom Fluss. Ich stehe in den Diensten des Banns Fasado von Baumgreif. Dies ist Botschafterin Leirâ Ven, vom Klang der Klingen des langen Weges, und für unsere Sicherheit beauftragt Ritterin Juliette.“

    Die „Ritterin“ war erstaunt wie überzeugend Alrik die Lügengeschichte rüber brachte, konnte ihre Überraschung aber hinter einer angedeuteten Verbeugung und einer respektvollen Mine verschleiern, während Leirâ diese eigentümliche Handbewegung tat, die sie auch schon getan hatte als sie sich den beiden Menschen in diesem Wald vorstellte. Der Bursche sprach in einem gebildet klingenden und genauso höflichen Ton, hatte bei seiner Begrüßung eine korrekte Verbeugung getan und seine Mine zuckte nicht einmal. Hätte sie nicht gewusst das diese Geschichte vollkommen erstunken und erlogen wäre hätte sie ihm wohl selbst geglaubt. Während Alrik erklärte wieso er mit einer Dalish reiste und das sie im Namen ihres Banns eine Schriftrolle übersetzen lassen sollten ging ein teils zweifelndes, teils argwöhnisches Geraune durch die Anwesenden. Unter anderem wunderten sich die Templer sowohl über die Begleitung des „Gesandten“ als auch über den Namen dieses scheinbar unbekannten Aristokraten, aber schienen sie dem davon unbeirrten Alrik diese Lüge dennoch gerade so noch abzukaufen. Er sah nebenbei auch eher aus wie ein Mann der Worte, statt wie ein Mann der Taten, wenn auch etwas jung vielleicht, was sich jedoch gut mit der Unwahrheit deckte. Nachdem der Bursche endete und um Einlass bat, schnaubte der Templer der bereits mit ihnen gesprochen hatte. Er war anscheinend der Ranghöchste der Anwesenden und offensichtlich nicht so leicht zu überzeugen.
    „Von einem Bann Baumgreif habe ich noch nie gehört und wir haben strikte Order niemanden in den Turm zu lassen.“

    „Außerdem wurden wir nicht über eure baldige Ankunft informiert, Gesandter.“, fügte der Templer noch hinzu. Man hörte den Argwohn in seiner Stimme deutlich und das Misstrauen schien sich mit jedem Wort zu verdichten, bis er das letzte Wort regelrecht ausspie. Zeitgleich verkrampfte Juliette sich immer mehr was sie aber gerade so noch verbergen konnte. Sie ahnte bereits wie das Enden könnte ließe sich der Templer nicht überzeugen. Vermutlich würde man sie einfach aus dem Turm werfen, wenn sie Pech hatten das womöglich wortwörtlich und zwar aus dem nächsten Fenster.
    Die Duellantin musste ein weiteres nervöses Schlucken unterdrücken als der Templer abwehrend die Arme vor seinem glänzenden Brustpanzer verschränkte und auch die übrigen Gepanzerten noch misstrauischer wurden. Für einen Moment glaubte Juliette dass es nun vorbei wäre und die Templer die Lügen durschauen und so gleich handgreiflich werden würden. Es schien sowieso eine gewisse Anspannung unter ihnen zu herrschen nur wusste die Orlaisianerin nicht wieso. Doch dann erwiderte Alrik die Worte ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
    „Es tut uns Leid wenn ihr nicht informiert wurdet aber wenn wir nicht hier sein dürften hätte euer Kamerad, unten am Pier, uns wohl doch nicht durchgelassen, oder?“, entgegnete Alrik selbstischer als sei es das natürlichste der Welt.
    Der Templer zögerte und erwiderte etwas verunsichert: „Eigentlich schon aber…“
    Doch Alrik ließ ihn sich gar nicht erst zu einer Antwort durchringen.
    „Oder glaubt ihr etwa euer Kamerad ist zu unfähig um seiner Pflicht nachzukommen?“
    „Nun ja…“
    „Und glaubt ihr unserem Bann wird es gefallen wenn wir abgewiesen werden?“
    „Ich…“
    „Obwohl er seit langem darauf hoffte diese Schriftrolle übersetzen zu lassen? Und er sich dafür den Segen der Kirche einholte? Und wer glaubt ihr, wird dafür bestraft werden wenn seine Gesandten abgewiesen werden? Vermutlich der Templer der uns nicht passieren ließ und sich den Zorn eines nicht zu unterschätzenden Banns auf sich zog. Den Zorn eines aufstrebenden Adligen mit weitreichenden Beziehungen. Wollt ihr das wirklich?“

    Während Alrik dem Templer immer schneller und immer strenger klingend eine Frage nach der Nächsten an den Kopf warf und ein zwei Schritte näher ging schien der Templer gleichzeitig immer kleiner und immer unsicherer zu werden, bis der Bursche schon fast dabei war ihm mit einen Finger geräuschvoll auf den Brustpanzer zu klopfen und kaum mehr als nervöses Gestammel als Antwort kam.
    Der Fereldaner stand kurz davor zum krönenden Abschluss seiner Tirade zu kommen da riss der Templer abwehrend die Hände hoch.
    „Schon gut, schon gut, Gesandter.“, gab er deutlich angespannt von sich und nun mit keinerlei Argwohn in der Stimme, eher in einem entschuldigen Ton sogar. „Es tut mir Leid euch aufgehalten zu haben aber ich kann euch nicht einfach durchlassen.“
    Alriks Gesichtsausdruck blieb unerbittlich und eisig, ebenso sein Ton.
    „Der Bann wird davon nicht angetan sein, Ser Templer.“
    Zackig drehte sich der jüngere Mann auf den Absatz um und bedeutete seinen Begleiterinnen ihm zu folgen während er noch autoritär über die Schulter rief.
    „Wir gehen! Mal sehen wie lange ihr euren Posten noch innehabt.“
    Während seine Kameraden vor der kleinen Gruppe respektvoll zur Seite wichen schaute sich der Templer hilflos um ehe er dann doch anfangs stockend die Stimme erhob.
    „Wa-wa-wartet!“, rief er dem Gesandten nach und tat einen hektischen Schritt nach vorne. „Ich werde meinen Vorgesetzten zur Rate ziehen. Es dauert nur einen Moment!“
    Mit einer herablassenden Mine, die jedem Adligen von Orlais, hätte Konkurrenz machen können drehte sich der Angesprochene langsam um.
    „Na gut aber beeilt euch!“

    Aufgeregt mit einander tuschelnd stapfte der Templer mir drei seiner Kameraden davon, derweil Alrik, Leirâ und Juliette zurück blieben und die verbliebenen Wächter des Turms einen respektvollen Abstand zu ihnen nahmen. Als er sich außer Hörreichweite wähnte drehte sich der Bursche zu den beiden Frauen um. Ein erleichtertes Grinsen zierte sein Gesicht als er im Flüsterton sprach.
    „Mann! Ich hätte mir fast in die Hose gemacht.“
    Juliette war sich nicht sicher ob sie sich darüber freuen sollte dass sie es geschafft hatten als Helden verehrte Kämpfer zu belügen, ihr Gewissen hingegen war sich sogar sehr sicher dass es falsch war. Doch irgendwie fiel auch zumindest ein Teil der Anspannung von ihr was ihre Laune auch wieder etwas hob. Dafür loben wollte sie Alrik nicht aber durch Schweigen strafen wollte sie ihn eigentlich auch nicht. Sie entschied sich für einen Mittelweg:
    „I´r seid…unglaublisch.“

    Vorraum

  5. #15
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
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    Juliette war alles andere als angetan davon, sich mittels dieser List Zugang zum Turm zu verschaffen, doch Leirâ hielt sich an ihr Versprechen und sich selbst zurück. Alles, was sie dazu zu sagen hatte war ein fragender Blick, als Alrik ihr zu zwinkerte. SIe war sich nicht ganz sicher, wie diese Geste zu deuten war, aber ehe sie nachfragen konnte schwang der Mensch sich bereits ins Boot. Also tat sie es ihm gleich.
    Die Dalish vermutete dass es ihrer zierlichen Statur geschuldet war, war aber auf der anderen Seite alles andere als böse darüber, nicht an eines der Ruder gelassen zu werden. So hockte sie da, an der Spitze des keinen Fährbootes und lies gedankenverloren eine Hand ins Wsser hängen, derweil sie leeren Blickes in die Ferne starrte. Nach Nordwesten.
    Irgendwo dort muss es sein, wo wir damals rast machten. Ein Seufzer stahl sich auf ihre Lippen als sie daran dachte, wie sie zusammen mit anderen lange am Ufer gesessen hatte... Velven... Sie war zwar immer ein wenig eine Außenseiterin unter Gleichaltrigen gewesen, aber er war die Ausnahme: Immer freundlich, sein Haar, halb so lang wie das ihre, fiel ihm immer in lustigen Springlocken ins Gesicht und den Nacken. Beinah die ganze Nacht hatten sie dort verbracht, sich Geschichten erzählt und...

    Daran, was danach geschehen war wollte sie nun wirklich nicht zurückdenken. Stattdessen schaute sie nun hoch zu dem Turm, der immer größer zu werden schien. Dunkel und bedrohlich thronte dieser vor ihnen, sie kam sich noch winziger vor als sonst. Sie wand das Haupt, als Alrik erklärte dass sie ihm das Reden überlassen sollte, worauf sie nur nickte. Und dann sprang sie als erste an Land, beäugte misstrauisch das von Busch- und Blattwerk überwucherte Mauerwerk, welches sich schier endlos in die Höhe zu schrauben schien, darin ein großes, schweres Tor.

    „Beim Erbauer ist der groß.“
    „Isch ´abe i`n zwar noch nie gese`en aber isch bin sischer der Turm in Orlais ist mindestens doppelt so `och.“

    Leirâ murmelte halblaut: "dann freut euch, denn ihr könnt doppelt soviele UNschuldige wegsperren.", was Juliette aber entweder ignorierte oder schlicht nicht hörte. Überhaupt schien die Kriegerin nicht mehr wirklich mit ihnen zu sein, dohc ehe die Jägeirn weiter darüber nachgrübeln konnte stemmte Alrik bereits das Tor auf. Sie ging zuletzt, brach einen alten, vertrockneten Ast von einem Strauch und murmelte:
    "Mögest du deine schützende Hand hier über mich halten, große Mythal, ich fürchte es wird Not tun." Dann warf sie den Zweig in Richtung See, wo dieser langsam über das Wasser trieb. Und die Schatten im Innern der kahlen Mauern verschluckten die schlanke, weißhaarige Gestalt. Sie fühlte sich unwohl in dem Engen Gang, der nur dann und wann in kleinere, mit gerüsteten Männern vollgestopfte Räume mündete. Die meisten dieser Männer schauten ihnen zwar nach, ließen sie aber in Ruhe. Auch wenn der Elfe feines Gehör hie und da Gesprächsfetzen heraushörte, welche sich allesamt darum drehten ob man einem Mann namens 'Dylan' mitteilen sollte, dass Besucher im Turm waren.
    Kein Lufthauch war zu spüren, es war kühl und die Luft schmeckte nach dem Rauch der Fackeln. Ein Schauer kroch ihren Rücken hinauf und hinab, ein oder zweimal machte sie einen kleinen Satz rückwärts. Sie hätte jedes Mal schwören können, dass die Wände sich auf sie zu bewegt hatten, aber...
    Nein, das musste ihre Einbildung gewesen sein.
    Und so fuhr sie fort in ihrem Trott, immer hinter Juliette die Stufen empor. Die Stufen. Schritt um Schritt führten diese in unsauberen Spiralen in die Höhe, Leirâ hörte bei der Hundertsten zu Zählen auf, weiter konnte sie ohnedies nicht, auch wenn sie gewollt hätte.
    Dirthamen, bald erreichen wir die Spitze dieses Dings, und das ohne einem einzigen Magier begegnet zu sein..., doch gerade als ihr das durch den Kopf ging durchschritten sie eine Tür und gelangten in einen großen, kahlen und unfreundlichen Raum. Und da trat ihnen dann einer der Templer in den Weg.
    Während des sich nun entwickelnden Gesprächs, in dem Alrik beinah das Blau vom Himmel log, wanderte ihre Aufmerksamkeit mehr und mehr vom Gesprochenen zu dem schwindenden Platz im Raume, als immer mehr dieser gepanzerten Gestalten hinzu traten. Sie bekam noch mit, wie Alrik sie einmal mehr als 'Botschafterin' vorstellte. Hektisch und streng genommen auch zu spät entbot sie den Gruß des Volkes.
    All diese Gestalten, so viele Menschen und so wenig Platz. Das Bisschen an Abstand, das gewahrt wurde nahm sie nicht wahr. Sie hätte keinen Schritt machen können, ohne wider jemanden zu prallen. Unbewusst nahm sie Kampfhaltung an, nervös spielten ihre Finger mit dem Gehilz des Dar'Misu unter ihrem Umhang, langsam hatte sie das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Doch sie zwang sich zur Ruhe, sie hatte Alrik versprochen sich zurück zu halten und daran würde sie sich halten. Sie versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf das Gespräch zu richten und bekam nur noch mit, wie Alrik den -einen Kopf größeren- Mann mit Fragen bedrängte, diesen nicht mehr zu Wort kommen lies. Dann drehte Alrik sich um, ein völlig anderes Gesicht hatte er als sonst, und bedeutete Leirâ und Juliette ihm zurück zu folgen. Die Elfe wunderte sich warum sie den Turm nun wieder unverrichteter Dinge verließen, doch ehe sie Fragen konnte gab der Torwächter nach und ging seinen Vorgesetzten holen, was auch viele, wenn auch nicht alle der anderen Templer veranlasste den Raum ebenfalls zu verlassen.
    Alrik grinste sie beiden an und da musste die Dalish aufstöhnen.
    "Es war also nur ein Trick gewesen, dass wir den Turm wieder verlassen." Alrik warf ihr wieder so einen seltsamen Blick zu, während Juliette nur mit gedämpfter Stimme meinte:
    "I´r seid…unglaublisch.“, hiernach auch sie die Jägerin so seltsam anblickte.
    "Natürlich war das ein Trick, was dachtet ihr denn?", flüsterte Alrik, während die Elfe nur mit den Schultern zuckte. Dann folgte ein Moment, in dem Niemand wusste was er, beziehungsweise sie tun sollte und Blicke wahllos in den Raum geworden wurde. Was Leirâ wieder ins Gedächtnis brachte, wie hoch sie über der Erde waren. Mit nichts als diesen kalten, abweisenden Mauern um sie herum. Mauern, die eben doch noch einen ganzen Schritt weiter weg...? Es schüttelte sie.
    "Und ihr schließt eure Magier für ihr ganzes Leben hier drin ein?" Alrik nickte langsam.
    "Ja, ist wie ein Kloster. Immerhin sind sie hier sicher."
    Leirâ starrte weiter auf die Wände, sie hatte Gänsehaut am ganzen Körper.
    "Warum tötet ihr sie nicht einfach sofort? Diese Tat ist... Folter...", doch noch ehe ein erneuter Streit ausbrechen konnte, Juliette hatte den Mund bereits geöffnet, kam der Torwächter der Templer zurück, in seiner Begleitung ein Mann, ebenfalls in der Rüstung der Verließwächter. Ein Mann mit einem Blick, der kleine Kinder hätte in Tränen ausbrechen lassen. Die Dalish atmete tief ein und versuchte, das Gefühl des Erstickens zu unterdrücken, merkte sie doch instinktiv, dass sie sich bei diesem Kerl keine Fehler erlauben durften, wollten sie dieses vermalledeite Schriftstück endlich übersetzen lassen. Sie wollte keinen Augenblick länger hier drin bleiben als absolut notwendig.
    Da erhob der neu Hinzugekommene auch schon die Stimme:

  6. #16
    DA-FRPG only Avatar von Juliette de Ludin
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    Mit schweren Schritten, begleitet von dem Schaben seiner Stiefel über den Steinboden und dem Scheppern seiner Plattenrüstung, betrat der Vorgesetzte des Torwächters den großen Raum mit einem finsteren, stechenden Ausdruck in seinen dunkelbraunen Augen. Seine, vermutlich streng nach Vorschrift, kurz geschnittenen Haare hatten eine ähnliche Farbe die allerdings etwas heller war und seine Schläfen waren leicht angegraut. Auch sein Bart, ein Kinnbart der mit dem Oberlippenbart zusammenwuchs, sah äußerst penibel sauber gestutzt aus und war ebenfalls, wenn auch sehr viel bedingter, nicht frei von grauen Haaren. Hinter und neben ihm trabten die vier Templer die ihn geholt hatten während die Übrigen teils Haltung annahmen als er an ihnen vorbei schritt. Autorität und eine gewisse Würde schien an dem Neuankömmling zu haften welche aber durch seinen unheilvollen Blick in den Hintergrund gedrängt wurden. Seine Stimme war ebenso hart und streng wie seine Züge, als er, noch im Gehen, das Wort erhob.
    „Ich weiß nicht für wen ihr oder euer Bann euch haltet und es ist mir auch vollkommen egal.“, begann er unfreundlich und baute sich kaum eine Armlänger vor dem kleineren und schmaleren Alrik bedrohlich auf, während der Torwächter und seine Kameraden sich hinter ihm postierten. „Solange wir keine anderen Befehle bekommen wird niemand den Zirkel betreten, egal ob Gesandter, Leibwächterin oder…Ungläubige.“
    Bei den letzten Worten ließ er seinen durchdringenden, abweisenden Blick nacheinander über die drei ungleichen Abenteuer vor ihm schweifen, wobei er das letzte Wort mit merkbarer Abscheu in der Stimme hauchte als sein Blick kurzzeitig auf der Dalish lag. Alrik war wieder einen Schritt vorgetreten während die beiden Frauen etwas hinter ihm standen. Ein Stoßgebet im Geiste murmelnd betete die Orlaisianerin das der Bursche wusste was er sagen würde und hoffte inbrünstig.

    Juliettes respektvolle Maske geriet durch diesen unangenehm starrenden Blick kurzeitig ins Wanken und ohne das sie etwas dagegen tun konnte schluckte sie den letzten Rest Speichel in ihrem Mund, der nun wie ausgetrocknet schien, herunter. Beim Erbauer hatte der Mann einen verstörenden Blick und er hatte die ganze Zeit nur einmal geblinzelt und das bevor er zu den unerwünschten Gästen sprach. Die Duellantin war sich sicher: Wer sich dadurch nicht zumindest auch nur ein bisschen verunsichert fühlte, war ein Oger.
    Während er sprach, hatte die Orlaisianerin ihn genauer gemustert, seine präzisen, knappen Bewegungen, seine kerzengerade Haltung und seine Mimik. Dieser Mann verfügte über ein großes Selbstvertrauen ohne an (allzu viel) Arroganz zu grenzen. Bei ihrer Erfahrung als Duellantin war sich Juliette sicher dass er ein herausragender Kämpfer sein musste und dass er kein Problem damit hätte es ihnen zu demonstrieren.
    „Wie bereits erwähnt tut es uns…“, entgegnete Alrik sicher klingend aber auch er hatte kurz seinen Mut sammeln müssen um dem breiteren, gepanzertem Fereldaner zu antworten.
    „Ich habe euch nicht das Wort erteilt, Bursche!“, unterbrach der Templer Angesprochenen harsch und plötzlich schienen seine Augen Blitze zu schleudern als er einen Schritt näher trat, derweil seine Kameraden größtenteils unbehaglich von einem Bein auf das andere traten manche aber auch erwartungsvoll die Arme vor der Brust verschränkten, als ob das Verhalten ihres Vorgesetzen nichts neues wäre. „Hier im Zirkel gelten Regeln und wer sich nicht an diese Regeln hält und Respekt vermissen lässt, hat hier ohnehin nichts zu suchen.“
    Alrik räusperte sich, vielleicht um über seine eigene Nervosität hinwegzutäuschen, derweil Juliette und auch Leirâ sich kaum merklich verkrampften, erstere hatte ihre Fäuste so fest geballt dass das Leder ihrer Handschuhe leise knirschte.
    Diesem Templer schienen Regeln und Vorschriften ziemlich wichtig zu sein und bei diesem gefahrvollen Ausdruck in seinen dunkelbraunen Augen kam Juliette der unangenehme Gedanke dass er sie vielleicht so ernst nahm das er dafür durchaus seine Fäuste sprechen lassen würde.

    „Verzeiht meine Unachtsamkeit, Ser…“, entschuldigte sich der Bursche höflich und ging mit der Stimme fragend nach oben.
    „Hauptmann Dylan!“, knurrte der Hauptmann streng.
    „Hauptmann Dylan.“, wiederholte der Bursche bestätigend und deutete eine erneute Verbeugung an. Nachdem er sich wieder aufrichtete wandelte sich die Höflichkeit in seiner Mine zu einem bittenden Ausdruck, dem scheinbar ein Hauch von Verzweiflung anhing. „Natürlich haben wir Verständnis für eure Lage und ebenso selbstverständlich den größten Respekt vom Orden der Templer und seinen frommen Streitern doch diese Angelegenheit ist unserem Bann sehr wichtig. Vermutlich würde er uns alle drei enthaupten lassen wenn wir mit leeren Händen zurückkehren.“
    Doch Dylans Gesicht blieb ungerührt und weiterhin kalt abweisend, als ob es ihn nicht scheren würde was außerhalb dieser kalten Mauern geschah.
    „Ich habe meine Befehle.“, beharrte er unnachgiebig.
    „Natürlich habt ihr die und ihr habt sie sicherlich aus guten Gründen erhalten.“, meinte Alrik in einem ernsten Ton bevor er seine Stimme etwas senkte. „Doch wir haben eine gewisse…Nervosität unter euren Männern bemerkt, die zweifellos nicht durch unseren Besuch entstanden sein kann.“

    Langsam verengten sich die dunklen Augen des Hauptmannes, was Juliette einen Schauer den Rücken herunter laufen ließ, ehe er mehreren seiner Untergebenen harsche Blicke zuwarf. Diese zeigten öfters plötzlich großes Interesse an ihrem Schuhwerk oder an dem Kamerad zu ihrer Seite bis auf einige wenige die seinem Blick trotzten aber auch allesamt Helme trugen, die ihre Gesichter vollkommen verbargen.
    „Wir können nicht gehen bevor diese Schriftrolle entziffert wurde. Unsere Loyalität gebietet es uns und um eure und die Seelen eurer Männer nicht mit der Sünde zu belasten, Unschuldige die nur ihre Pflicht gegenüber ihrem Bann taten in den Tod zu schicken, bitte ich euch uns Einlass zu gewähren.“, bat Alrik untertänigst und senkte ergebenst das Haupt.

    Der hochrangige Templer schwieg als dachte er über die Worte nach. Während sie warteten und Juliette das Herz bis zum Halse zu klopfen schien, fiel ihr ein das sie mal über Fereldaner gehört hatte das ihnen Loyalität über alles ging, sowohl über Wohlstand, körperliche Unversehrtheit und sogar über Vernunft. Wenn es stimmte und nicht nur eines dieser verdammten Vorurteile wäre, war das ein schlauer Schachzug von Alrik, den Hauptmann so gefügig zu bekommen. Einerseits fühlte sie sich bei dem Gedanken schlecht diese durchaus ehrbare, wenn auch nicht von sonderlicher Intelligenz zeugende Merkmal auszunutzen aber wenn es klappen würde und sie dadurch der Hiebe der Templer entgehen würde…sie würde sich vermutlich nachher selbst Vorwürfe machen aber sich lieber von seinem Gewissen plagen lassen als möglicherweise zusammengeschlagen werden. Eine der Lektionen die sie in diesem sehr gewöhnungsbedürftigen Land gelernt hatte.

    Dylans Mine verfinstere sich kurzeitig und Juliettes Herz schlug mit einem so schnell, dass sie sich wunderte dass es nicht der ganze Turm hörte.
    „Wagt es nicht mich über Loyalität oder Glauben zu belehren, Bursche!“, mahnte der Templer gereizt mit geballten Fäusten. Alrik wollte gerade eine Entschuldigung herauswürgen da wurde Dylans Blick etwas friedlicher, wenn auch genauso kalt und abweisend wie schon bei Beginn des Gesprächs. „Was ist das für eine Schriftrolle?“

    Während die Orlaisianerin erleichtert aber sachte ausatmend die Schultern geringfügig sinken ließ und sich erlaubte sich etwas zu entspannen zeigte Alrik dem Templer-Hauptmann die besagte Schriftrolle. Nachdem dieser sie einige Augenblicke eingehend musterte, bedeutete er dem Burschen und seinen Begleiterinnen sich ein paar Schritte zurück zu ziehen, während er sich mit einigen seiner Untergebenen austauschte. Als sich die kleine Gruppe etwas abseits hinstellte um auf das Urteil zu warten, filterte Juliettes feine Nase einen neuen Geruch aus der von Rauch der Fackeln verpesteten und stickigen Luft, denn sie aber nicht gleich einordnen konnte. Beißend und unangenehm, das erste Wort das ihr einfiel war „Jauche“ aber wo kam das den plötzlich her?
    „Riescht i`r das auch?“, fragte die nasekräuselnde Juliette flüsternd.
    Während Leirâ die Duellantin etwas verständnislos anblickte wurde der Fereldaner rot.
    „Jetzt habe ich mir in die Hose gemacht.“, meinte er verlegen wodurch die Orlaisianerin zuerst angewidert das Gesicht verzog dann aber so taktvoll wie möglich weg sah.

    Nach einer sich scheinbar unendlich langen Weile drehte sich der Hauptmann von seinen Untergebenen weg zu den Abenteurern, nachdem er irgendwas aus dieser Entfernung unhörbares zu einem verunsicherten Templer gesagt hatte.
    „Wie es aussieht…dürft ihr euch nun als Gäste des Zirkels betrachten.“, verkündete er mit einer widerwilligen Mine. Mit diesen Worten kam es Juliette vor als fiele eine gewaltige Last von ihren Schultern und sie konnte sich ein knappes und erleichtertes Lächeln nicht verkneifen, ebenso wie Alrik, doch als Dylan die nächsten Worte mit drohender Schärfe sprach, gefror es. „Seid euch aber unserer ständigen und unerbittlichen Aufmerksamkeit gewiss! Aus unserer Sicht, seid ihr unliebsame Eindringlinge, bis wir unsere Meinung ändern.“
    Die Gruppe Templer die sich um ihn versammelten hatten setzten sich eiligst in Bewegung und stellten sich auf verschiedene Positionen als Dylan lautstark befahl: „Öffnet das Tor!“
    Geändert von Juliette de Ludin (08.02.2012 um 22:19 Uhr)

  7. #17
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
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    Dylan. Der Name schmeckte bereits nach der kurzen Zeit, die sie den Mann kante wie eine bittere Medizin und zwar von der Sorte, von der man dachte der Heiler wollte einen damit nur quälen und nicht retten.
    Spätestens, als sein Kommentar über Ungläubige an sie gerichtete wurde und das mit einem Blick, der einen Riesen in die Knie gezwungen hätte. Streng den Sitten des Volkes folgend erwiderte Leirâ diesen Blick, doch bemerkte sie ein leichtes Zittern ihrer Beine. Diese Augen... Als würden sie ihr direkt in die Seele blicken und all das finden, was vor diesem Mann als Sünde galt. Als würde er genau danach suchen, einen Grund um sie auf der Stelle nieder zu strecken. Die Dalish zwang sich zur Ruhe, musste sich im Takt ihres Herzschlages an ihr Versprechen erinnern, sich zurück zu halten. Sie bemühte sich wirklich, Alrik das Reden zu überlassen, was ihr immer schwerer fiel, je länger das Gespräch andauerte. An ein oder zwei Stellen hatte sie ihren Mund bereits geöffnet, doch hielt sich rechtzeitig zurück.

    Was? Die Anführer der Shemlen, diese 'Banns', würden ihre Untergebenen köpfen, nur weil diese einen Auftrag nicht erfüllt hatten? Talon'Din, und die nennen UNS Wilde?

    Derweil wogte das verbale Kräftemessen zwischen Alrik und diesem Dylan hin und her und die Dalish kam nicht umhin, ihren Begleiter zu bewundern. Wie er es schaffte, dem in Zorn aufwallenden, dabei aber unnatürlich ruhig bleibenden Dylan immer wieder den Wind aus den Segeln zu nehmen war erstaunlich. Wie tief er sich dazu vor dem Gerüsteten, sinnbildlich, verbeugen musste fand die Jägerin aber wiederum... würdelos...

    Schlussendlich händigte Alrik dem Kerl die Schriftrolle aus und trat zwischen die Frauen, während Dylan zu seinen Templern zurückging. Leirâs Aufmerksamkeit galt nach wie vor diesem Mann, irgendetwas sagte ihr, dass sie früher oder später in große Schwierigkeiten geraten würden und dieser Dylan der Grund dafür sein würde. Also hieß es wachsam bleiben. Die Elfe strengte sich an zu hören, was die Templer besprachen, doch gerade als sie
    "...Also, Hauptmann, was tun wir nun?" hörte, lenkte Juliette ihre Aufmerksamkeit wieder auf sie drei.

    „Riescht i`r das auch?“, fragte die nasekräuselnde Juliette flüsternd.
    Leirâ schaute nur fragend zurück, abgesehen von der abgestandenen Luft roch er hier doch... Moment, was war...?
    „Jetzt habe ich mir in die Hose gemacht.“
    Die Elfe rollte mit den Augen und versuchte, in eine andere Richtung zu gucken. Alrik hatte es gerade geschafft, die eigentlich gar nicht so schlechte Meinung die sie von ihm hatte wieder zum negativen zu kippen. So sah sie nur, wie der Dylan zurückkam.

    Wie es aussieht…dürft ihr euch nun als Gäste des Zirkels betrachten.“, verkündete er mit einer widerwilligen Mine, ehe er mit einer Stimme fortfuhr, von der Leirâ hätte schwören können dass sie es in dem kleinen Vorraum kälter werden lies: „Seid euch aber unserer ständigen und unerbittlichen Aufmerksamkeit gewiss! Aus unserer Sicht, seid ihr unliebsame Eindringlinge, bis wir unsere Meinung ändern.“
    Die Gruppe Templer die sich um ihn versammelten hatten setzten sich eiligst in Bewegung und stellten sich auf verschiedene Positionen als Dylan lautstark befahl: „Öffnet das Tor!“

    Kaum dass dies geschah, ging der Mann mit den Augen eines Henkers voraus, die drei Abenteurer starrten sich unschlüssig an, bis Alrik tief Luft holte und als erster folgte. Kaum dass sie einen weiteren, nun aber deutlich größeren Vorraum betreten hatten hieß der Hauptmann der Torwache sie wieder zu warten.
    "Ich werde nach Verzauberer Myrddin schicken lassen, der soll sich dann um eure Rolle und deren Übersetzung kümmern.", er sprach von dem Magier wie von einer schlimmen Krankheit. Leirâ schaute nur aus großen, betroffenen Augen zurück. Dies war der wohl unbarmherzigste Gefängniswärter, dem sie je begegnet war. Nun, um der Wahrheit die Ehre zu geben war es der erste Kerkermeister den sie kennen zu lernen das zweifelhafte Vergnügen hatte, aber dennoch war sich sicher, dass er auch der unbarmherzigste war, dem sie je begegnen würde. Ob sich dies bewahrheiten sollte, wusste wohl nur Dirthamen selbst.

    So entstand ein weiteres Mal eine kurze Wartepause, in der jedoch keiner der Drei es wagte etwas zu sagen, standen doch überall in Hörweite Templer. Und das Gefühl der Enge kehrte zurück, die Dalish legte, ohne es selbst zu bemerken, die Arme um die Ellenbogen als müsse sie sich selbst Trost spenden und kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum, ihre Augen huschten unruhigen Schatten gleich immer hin und her.
    Und blieben an den gnadenlos, ohne einen Wimperschlag unterbrochenen zurückstarrenden Augen Dylans hängen. Die Jägerin lies sofort die Arme wieder hängen und zwang sich, zurück zu starren. Dylans ganze Verachtung für Ungläubige ruhte in diesem Blick, des weiteren spürte sie auch die Blicke der anderen Shemlen auf sich ruhen. Sie würde in der Menschenwelt wohl immer für Aufsehen sorgen.

    Da kam Bewegung in die Templer und ein Mann trat ein, was Leirâ veranlasste ein Lachen unterdrücken zu müssen, trug der Mann doch ein Kleid, welches ihm bis auf die Knöchel fiel. Ein Mann in einem Kleid...
    Er selbst war knapp einen Kopf größer als sie und hatte einen dichten, langen Bart, der ihm bis auf die Brust fiel und mal blond gewesen sein mochte, nun durchsetzt mit haufenweise grauer Strähnen, das Haupt trug er kahl geschoren.
    "Ah, Dylan. Wie kann ich zu Diensten sein?" richtete der neu Hinzugekommene das Wort an den Hauptmann der Templer, der mit einem verachtenden Blick zurückstarrte. Leirâ fröstelte es, dass ein Wesen ein anderes mit so viel Verachtung anblicken konnte. Nicht einer vom Volk würde ein Rosenohr so anstarren. Nun ja, Ràsahla vielleicht, aber die war auch dem Wahnsinn verfallen.
    "Diese... Untergebenen eines Arls von Baumgreif hier wollen irgend so einen Wisch übersetzen lassen. Also macht schon, Myrddin!"
    Die grauen Augen des Magiers leuchteten auf, als er die Abenteurer musterte. Auch sein Blick blieb an der Elfe hängen.
    "Ah ja? Sehr schön, dann kommt doch erst mal mit.", er wies nach einem Treppenaufgang und die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung, Leirâ ging zuletzt.
    "Ihr seht irgendwie anders aus wie andere Elfen, meine Liebe", richtete Myrddin das Wort an sie, als er neben sie trat, "gehört ihr etwa dem Volk der Dalish an? Ich habe viel darüber gelesen, müsst ihr wissen, aber wir Magier kommen nun mal nicht viel rum, und...", die Dalish hörte ihm nur mit einem Ohr zu, diese schmale Wendeltreppe machte sie schwindlig. Es war eng, direkt vor ihr Juliette, direkt hinter ihr der an einem fort quasselnde alte Mann, die Decke kaum zwei Schritt über ihr... Es schüttelte sie und kostete sie alle Willenskraft, sich aufrecht zu halten.
    "Äh, ja. Ich bin vom Volk.", antwortete sie knapp.
    "Oh, wie interessant. Wisst ihr, ich habe mich immer gefragt, ob..."
    "Verzeiht, gelehrter Herr?", ertönte Alriks Stimme von vorn, "diese Tür?"
    "Jawohl, mein Lieber." Sie traten in einen Flur, der immerhin etwas geräumiger war als das schmale Treppenhaus. Und erst jetzt wurde Leirâ des Templers gewahr, der ihnen wohl schon die ganze Zeit gefolgt war:
    Ein Bursche, etwa von Alriks Größe und Statur, aber ohne Bart. Auf dem Kopf hatte er eine Lederkappe.
    "Immer nur weiter, mein Junge. Meine Kammer ist am Ende des Ganges, rechter Hand.", wies Myrddin sie an und sie setzten sich einmal mehr in Bewegung, den Templer stets im Schlepptau. Zwar richtete der Magier wieder das Wort an sie, doch die AUfmerksamkeit der Jägerin ruhte auf etwas anderem.
    Mythal, waren das... Elfen? Hier?, sie blieb stehen und starrte weiter durch die offene Tür und tatsächlich: Eine schlanke, große rothaarige Elfe stand dort und unterhielt sich mti jemandem den Leirâ nicht sehen konnte.
    Haben etwa die Flachohren auch die Gabe der Alten? Die Jägerin konnte es nicht fassen, dass die Stadtelfen über die Gabe verfügten -dass die Frau nicht zum vom Volk war erkannte sie daran, dass sie keine Vallasslin trug, obwohl Leirâ sie älter als sie selbst schätzte-, obwohl diese sogar zwischen den Dalish, welche die alten Wege doch am Leben hielten, immer seltener wurde.
    "He, geht weiter.", herrschte sie der Templer an. Einen vernichtenden Blick später, denn auch Leirâ konnte sehr unnachgiebig gucken wenn sie wollte, folgte sie den anderen Menschen in das kleine Zimmer, das der Verzauberer Myrddin sein eigen nannte. Er bot ihnen einige Stühle an, setzte sich selbst hinter seinen Schreibtisch und sah sie mit einem aufgeregten Funkeln in den Augen an.
    "Dann zeigt doch mal eure Schriftrolle."
    Die beiden Frauen blickten zu Alrik, welcher sich auch nicht lange bitten lies und das Pergament entrollte. Myrddin starrte lange darauf. Sehr lange. Die Dalish begann, unruhig auf ihrem Stuhl hin und her zu rutschen, warf einen nervösen Blick zurück. Ihr wurde allmählich übel von der rauschgeschwängerten Luft, denn das Zimmer wurde derweil nur von Kerzen erhellt, das Fenster war mit Holzverschlägen geschlossen. Sie warf einige nervöse Blicke umher, wie hoch mochten sie mittlerweile sein? Nur gehalten von der Shemlen Mauerwerk. Hinter ihnen stand immer noch der Templer.

    "Diese Zeichen kommen mir bekannt vor,", erhob Myrddin das Wort und Leirâ sowie Alrik hingen an seinen Lippen.
    "Ja, sie erinnern entfernt an die zwergische Runenschrift. Genau."
    "Und...", begann Alrik zögerlich, "..könnt ihr lesen was da steht?" Doch der Verzauberer schüttelte den Kopf. Und gerade als Alrik wieder den Kopf hängen lies, lächelte der Magier.
    "Aber ich kenne genau den richtigen dafür, einen ehemaligen Schüler von mir." Er schaute zu dem Templer.
    "Ser Richard, dürfte ich darum bitten, ob ihr kurz auf den Gang rufen könntet? Bitte? Ich möchte nach Rhaego schicken lassen, er scheint mir der Richtige hierfür zu sein."
    Der Templer schaute zunächst empört drein, doch dann rollte er mit den Augen udn öffnete die Tür einen Spalt.
    "He! DU da! Ja, du! Geh und hol Rhaego her, der alte Myrddin will ihn sehen."
    Die Dalish zog die Augenbrauen zusammen ob der Respektlosigkeit, Myrddin einen 'alten' zu nennen. SO behandelte man doch niemanden, der bereits einige Lebensweisheit erlangt hatte. Doch sie erinnerte sich ihres Schwurs und
    hielt
    sich
    zurück.

  8. #18
    DA-FRPG only Avatar von Rhaego Alcaryen
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    In den Gängen des Turms

    Rhaego lehnte seinen Kopf an das kühle Glas. Er hatte die letzte Stunde damit verbracht, seinen Hauptfeind neben den Templern zu bekämpfen – Langeweile. Im Zirkel konnte man nach der Läuterung tun, was man wollte – innerhalb gewisser Regeln. Das hatte zur Folge, dass man sich auch wirklich eine Aufgabe suchen musste, um nicht in irgendeiner Ecke des Turms zu versauern. Allgemein achteten die Verzauberer darauf, dass die jungen Magier ein Projekt fanden, mit dem sie sich auseinander setzen konnten. Es waren auch schon beeindruckende Fortschritte in der Magie durch die Forschungen der gelangweilten Magier zustande gekommen. Rhaego widmete sich allgemein, wenn er nicht gerade eine neue Sprache lernte, der Übersetzung – von verschiedenen Sprachen ins Fereldische oder auch andersherum. Allerdings stand ihm im Moment nicht der Sinn danach.
    Also hatte er zuerst seine Unterlagen in sein Zimmer gebracht und war kurz danach aufgebrochen, um im Turm irgendeine Beschäftigung zu finden. Das ziellose Umherirren in den Gängen war an sich auch schon anstrengend – man musste den Eindruck vermeiden, beschäftigungslos zu sein oder gar irgendwo mit verräterischen Absichten herumzuschleichen. Also war Rhaego durch den Turm geschlendert, ohne zweimal in kurzer Zeit denselben Gang zu betreten.
    Wie so oft hatte sein zielloser Spaziergang rasch bei einem Fenster geendet. Wenn er ganz weit nach links sah, konnte er noch die Anlegestelle der Fähre erkennen. Die Gruppe war nicht mehr zu sehen, wahrscheinlich hatte sie wie so viele vor ihr wieder umgekehrt. Seufzend vergrub der Magier seinen Kopf in den Händen. Es wäre vermutlich besser, nicht mehr so oft an Fenstern herumzuhängen. Es war sowieso sinnlos. Er würde den Turm nicht mehr verlassen und schmerzte nur, die freie Umgebung des Zirkels anzustarren. Er würde sich jetzt umdrehen, jetzt gleich, und dann gehen. Er warf einen letzten Blick auf den See, versuchte sich jede Einzelheit zu merken...
    „Blondie!“
    Rhaego fuhr herum. Ein Templer stand hinter ihm. Rasch ging Rhaego alles durch, was der Templer von ihm wollen könnte. Wahrscheinlich kam irgendeine Standpauke übers „Herumlungern“.
    „Du sollst sofort zu Myrddins Zimmer kommen.“
    „Ich habe nicht... Was?!“ So etwas hatte er nicht erwartet. „Was will er denn?“
    „Wenn ein Templer etwas von dir will, gehorchst du, Magier!“, erklang eine eiskalte Stimme am anderen Ende des Korridors. Rhaego musste sich nicht einmal umdrehen, um zu wissen, dass Dylan dort gerade um die Ecke gebogen war und sich nun sofort einmischen musste. Dennoch wandte er sich um, verbeugte sich – nur eine Spur zu tief – vor dem Templer und antwortete respektvoll: „Jawohl, Ser!“ Er konnte es sich nicht leisten, Dylan noch mehr zu verärgern, als er ohnehin schon war. Rasch setzte er sich in Bewegung und folgte dem ersten Templer. Als er schwere Schritte hinter sich hörte, drehte er sich um. Aus irgendeinem Grund kam Dylan mit – und verpasste dem Magier einen harschen Stoß, damit er weiterlief.
    Rasch stolperte Rhaego weiter – sein Gesichtsausdruck ein einziges Fragezeichen. Was zum Teufel wollte Myrddin von ihm? Und warum kam Dylan mit? Und warum wurde überhaupt ein Templer geschickt, wenn ein Verzauberer etwas von ihm wollte? Normalerweise schickten die Magier irgendwelche Novizen, aber doch keine Templer.
    Er versuchte seine Gedanken zu ordnen und kam dann auch mit halbwegs ausdrucksloser Miene vor der Tür zu Myrddins Zimmer an.
    Der Templer stieß die Tür auf und trat dann zur Seite – weniger aus Respekt vor Rhaego, sondern weil sein Hauptmann hinter dem Magier stand und ihm ins Zimmer folgte.
    In Myrddins Zimmer hatte sich die merkwürdigste Gruppe versammelt, die Rhaego jemals gesehen hatte. Vor Myrddins Tisch saß ein Mann, einige Jahre jünger als er selbst. Er war fast gleich groß wie Rhaego, aber recht schmal gebaut. Seine schlaksige Gestalt war in ein merkwürdiges Wams gehüllt. Dennoch sah er noch am normalsten aus. Auf den Stühlen neben ihm saßen zwei Frauen, die ihn anstarrten, noch ehe der schlaksige Mann mitbekommen hatte, dass die Tür aufgegangen war. Die eine war nur etwas kleiner als Rhaego. Sie trug eine einst edle, nun recht abgewetzte Hose und auch ein dazu passendes Oberteil. Er hatte noch nie gesehen, dass eine Frau eine Hose anhatte. Man konnte jede ihrer Rundungen überaus deutlich erkennen, doch sie schien das nicht zu stören. Es sah auch nicht so aus, als würde sie jemals mit unwillkommenen Verehrern Ärger haben, denn an ihrem Gürtel hingen verschiedene Waffen. Auch sie schienen teuer zu sein, soweit Rhaego das beurteilen konnte.
    Bei der anderen Frau – einer Elfe – bemerkte er zuerst die feinen Linien in ihrem Gesicht. Sie war über einen Kopf kleiner als er und in eine absolut fremdartige Kleidung gehüllt. Rhaego kannte Elfen – im Zirkel lebten einige von ihnen – aber jemanden wie sie hatte er noch nicht gesehen. Er vermutete, dass sie eine der Dalish waren, von denen er schon einiges gelesen hatte.
    Auf den zweiten Blick stellte er fest, dass das die Leute waren, die er vor kurzem am Ufer des Sees gesehen hatte. Sie mussten ein ziemliches Durchsetzungsvermögen haben, wenn sie es doch irgendwie in den Turm geschafft hatten. Jetzt war ihm klar, warum Dylan mitgekommen war. Der Zirkel war stets vorsichtig mit Kontakt zwischen seinen Magiern und Fremden, und nun, nach Uldreds Rückkehr, hatte sich das noch verschärft.
    Aber was konnten ein fereldischer Bauer, eine bewaffnete Kriegerin und eine Dalish im Zirkel wollen? Und was genau hatte er damit zu tun?
    Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er Myrddin an, auf eine Erklärung wartend.
    Der Verzauberer setzte sich hinter seinem Schreibtisch zurecht und sagte: „Ah, Rhaego, da bist du ja. Wurdest du informiert, warum ich dich sprechen wollte?“
    Stumm schüttelte der blonde Magier den Kopf.
    Myrddins Mundwinkel zuckten verärgert, aber jede andere Reaktion verkniff er sich – vermutlich wegen der anwesenden Templer.
    „Am besten, sie erklären es dir selbst“, sagte er und deutete auf die Fremden.
    Geändert von Rhaego Alcaryen (13.02.2012 um 16:37 Uhr)

  9. #19
    DA-FRPG only Avatar von Juliette de Ludin
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    Mit einer herablassenden und kühlen Mine betrachtete Juliette, derweil sie sich auf ihrem Stuhl umdrehte um den Neuankömmling in Augenschein zu nehmen, diesen Mann, diesen Magier, der soeben gefolgt von dem Hauptmann das Zimmer betrat. Scheinbar war das dieser ehemalige Schüler, von dem dieser komische, alte Kauz gesprochen hatte und den er „Rhaego“ nannte. Die Orlaisianerin fühlte sich ohnehin schon unwohl in der Gegenwart einer dieser Sonderlinge verweilen zu müssen, doch als der Neuankömmling eintrat verdoppelte sich logischerweise die Anzahl der Magier im Zimmer und damit auch Juliettes Unbehagen. Seine blonden Haare trug er unsittlich lang und an ihm schien der Geruch von Tinte anzuhaften und wenn sich die Duellantin, die eine für hierzulande viel zu gute Nase besaß, nicht täuschte hing auch ein Hauch von Rauch an ihm. Sie wollte definitiv nicht wissen woher. Im Gegensatz zu dem alten Mann aber kam sie nicht darum herum zu bemerken, dass er eigentlich gar nicht mal so schlecht aussah. Überhaupt hatte sie sich Magier bis jetzt ganz anders vorgestellt.
    Man hatte ihr immer, seit ihrer Kindheit schon, gesagt Magier seien böse, wandelnde Bollwerke der Blasphemie und sahen auch genauso aus aber nun da sie zum ersten Mal einen Magier in Fleisch und Blut sah…dieser Myrddin wirkte höchstens etwas wunderlich und zerstreut, nun mal wie ein etwas in die Jahre gekommener Lehrmeister. Dieser Rhaego mit seiner rebellisch wirkenden Frisur und seiner beinahe ausdruckslosen Mine, wie ein überrumpelter, leicht aufmüpfiger Schüler und nicht wie ein grausamer Dämon in Menschengestalt. Juliette war sich nicht sicher ob sie enttäuscht oder erleichtert sein sollte. Der Einzige im Raum der einen wahrhaft nervös machte war ohne Zweifel der finster blickende Dylan, der mit Argusaugen alle Anwesenden mit seinem überaus unangenehmen Blick musterte und sich jedes einzelne Wort das gesprochen wurde einzuprägen schien. Überhaupt wirkten diese Templer hier recht unfreundlich, beinahe schon aggressiv. Man könnte sogar fast meinen nicht die Magier seien es die zu fürchten waren, sondern…

    Juliettes mit Zuckerbrot und Peitsche getrimmter Verstand unterbrach den Gedanken ganz schnell. Die Templer taten nur was sie tun mussten um die Welt vor den Auswirkungen der Magie zu bewahren und sich gegenüber Fremden argwöhnisch zu verhalten war dabei nur vernünftig. Außerdem, egal wie harmlos die beiden Magier wirkten, sie mussten es garantiert nicht sein. Vielleicht waren sie ja doch die Wölfe im Schafspelz nur konnten sie ihre Verderbtheit hinter schauspielerischen Fähigkeiten und vielleicht sogar hinter ihrer Magie verstecken. Man wusste nie, weshalb Juliette sich ihr Misstrauen bewahrte.

    „Seid gegrüßt, Ser Magier.“, begrüßte Alrik höflich und nickte dem jüngeren Magier freundlich zu. Dem Burschen schien Misstrauen gegenüber Magiebefähigten wohl fremd zu sein, was Juliette zwar nicht gefiel, aber sie hielt den Mund. Sollte er doch reden. Sie hatte nicht die geringste Lust ein Wort mit diesem, in eine dunkelrote Robe gehüllten Mann, zu wechseln. „Das hier sind Leirâ Ven und Juliette. Ich bin Alrik Riverside.“
    Der Magier schien ein wenig überrascht über die höflichen Worte die doch tatsächlich an ihn gerichtet waren. Während er seine Begleiterinnen vorgestellt hatte, hatte Alrik auf die genannten zu seinen Seiten knapp gedeutet, während Juliettes Blick nun wieder ganz wie früher am Hofe des Hochadels war. Gelinde gesagt: So eisig herablassend als blickte sie auf ein unwürdiges Insekt. Der Bursche schilderte weshalb sie hier waren, nämlich eine hochgelobte Schriftrolle im Namen des Banns Baumgreif übersetzen zu lassen, der sie hinrichten lassen würde, würden sie ihrem Auftrag nicht zur Genüge erfüllen. Derweil er sprach warf die Adlige einen kurzen Blick aus den Augenwinkeln zu Leirâ. Die ganze kurze Zeit die sie bereits im Turm über waren wirkte sie nervös, aber mehr als es für die Söldnerin normal und vernünftig erschien. Sie schien sich in diesem uralten Gemäuer mehr als nur unbehaglich zu fühlen. Juliette kannte sich mit den Emotionen der Elfen, besonders von Dalish-Elfen, viel zu schlecht aus um sich sicher zu sein aber scheinbar schien ihr dieser Ort nicht gut zu tun. Doch auch wenn die unwissenden Worte der Dalish, Juliette mehr als nur einmal, gereizt hatten kam ihr bei der Erkenntnis von Leirâs Unbehagen keine Häme auf. Vielleicht schien diese unheilvolle, von stickiger Luft verhangene Atmosphäre auch auf die Elfe Wirkung zu zeigen.

    Doch als der Bursche mit den hoffnungsvollen Worten „Würdet ihr uns also den Gefallen erweisen, besagte Schriftrolle zu übersetzen?“ endete riss die Adlige ihren Blick von der Elfe wieder zu dem Magier. Es gefiel ihr natürlich nicht das so viele Fremde in so kurzer Zeit die Schriftrolle betatschten aber wenn man ihr nun endlich ihre Geheimnisse entlocken würde…

  10. #20
    DA-FRPG only Avatar von Leirâ Ven
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    Sie warteten. Und warteten.
    Der Templer hatte den Raum verlassen, nachdem die Person die er eigentlich angewiesen hatte, diesen Rhaego zu suchen ihn offensichtlich ignoriert hatte, hatte er sich selbst bequemt den Raum zu verlassen. Leirâ war mittlerweile richtig übel geworden, es kostete sie alle Mühe ruhig zu bleiben. Ihr wurde schwindlig von der Luft und unwohl von dem Gedanken, in unzähligen Schritt Höhe eingesperrt zu sein ohne auch nur eine Chance auf einen vernünftigen Fluchtweg.

    "Können... Wir das nicht öffnen?", fragte sie mit schwacher Stimme und deutete auf den Holzverschlag.
    Myrddin wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da ging die Tür auf und der Templer von eben trat herein, die drei erhoben sich von ihren Plätzen.
    Direkt hinter dem Mann, den Myrddin eben 'Richard' genannt hatte kam ein Magier mit wallender, blonder Mähne, ähnlich der von Leirâ was Länge und Fall betraf. Woher sie wusste dass es einer der Shemmagier war? Nun, er trug ein schwarz- rotes Kleid. Die Dalish musste kurz Grinsen, fing sich aber direkt wieder. Sie wollte sich nicht bei den Magiern ob deren Mode unbeliebt machen.
    Ob meine Kleidung auf die Menschen auch so seltsam wirkt? Sie warf einen verstohlenen Blick an sich herab, zwar trug sie wie die meisten Shemlen eine Tunika, diese reichte jedoch nach Dalish- Art an den Seite nur bis zur Hüfte, während sie vor Schritt und Gesäß gut knielang war. Dazu die Lederhose und die Bogenschützen Handschuhe...
    Ja, sie musste wohl etwas seltsam auf die Rosenohren wirken.

    Nach dieser kurzen Ausführung stellte Alrik nun seine beiden Begleiterinnen vor, Leirâ grüßte Rhaego mit dem elfischen Gruß und sah ihm ins Gesicht. Zwischen den wilden, blonden Locken -ihr Haar lockte sich nicht annähernd so hübsch- spross die erste Ahnung eines Bartes hervor. Wäre das nicht gewesen, hätte sie den Magier wohl als recht ansehnlich empfunden, trotz der eigenartigen Gesichtszüge. Aber diese Haare im Gesicht...
    Hinter dem Blonden trat dann noch jemand ein, der ganz bestimmt kein angenehmer Anblick war:
    Dylan.
    Alrik überreichte just die Schriftrolle und die Jägerin zwang ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch, musste jedoch eine Hand auf die Stuhllehne hinter ihr legen. Ihr wurde wieder schwindlig, das Fenster zu öffnen war wohl wieder vom Tisch.

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