Welche Frage(n) würdet ihr gerne mal eurem Lieblingsautor Stellen?

[Castiel]

Bezieht sich dieser Thread eigentlich ausschließlich auf Autoren oder dürfen wir ihn auch auf Regisseure ausweiten? Ich denke, da ergibt sich noch einmal etwas mehr Fragestoff

Ich etwa würde ganz gern einmal Eli Roth treffen, einen Regisseur und Schauspieler, den ich sehr interessant finde. Gesprächsstoff würde sich reichlich ergeben; Roth kämpft seit Jahren gegen Gewalt an Tieren. Gleichzeitig ist der adrette Mann aber einer der führenden Regisseure ultrabrutaler Folter- bzw. Horrorfilme (Hostel 1 und 2, Cabin Fever). Wie dieses Spiel zusammenpasst, würde ich gerne von ihm aus erster Hand erfahren; Widersprüche faszinieren mich sehr. Und mal ganz ehrlich, er sieht doch wider aller Umstände ganz nett aus

http://www.six-shooter.de/wp-content...9/eli_roth.jpg

[Minow]

Natürlich dürfen wir das!
Ich finde es wäre wirklich mal interesant einen Regiseur zu treffen.
Ich glaube ich würde den/die dan fragen wie sie auf diesen Beruf gekommen sind oder das schon immer ihr Traum war?
Und mache andere die (für mich) wichtige Stellen einfach raus lassen oder die dann unter rausgeschitene Szenen stehen, wie die dan dazu kommen???

LG Minow

[joraku]

Ich würde meine Lieblingsautoren gerne mal befragen, wie sie das mit der Arbeitszeit halten (wenn sie hauptberuflich Autor sind, natürlich^^).

Da würde mich interessieren ob sie sich zum Beispiel wie ein Angestellter in einer Firma einen bestimmten Zeitplan zurechgelegt haben oder einfach dann schreiben wenn sie Lust dazu haben und eine kreative Phase haben (also auch mal Nachts um 4:00 Uhr wenn sie nach einemTraumetc. aufgewacht sind).

[Minow]

Also ich galube nicht das sie einen festen Arbeitsplan haben, sonder einfach nach Lust und Laune schreiben.
So würd ich´s zumindest machen.

LG Minow

[Castiel]

Nun ja, du musst aber bedenken, dass freiberufliche Autoren etwas anders sind als "Hausautoren". Erstere schreiben meist nicht ausschließlich (sie haben noch einen Hauptberuf) und fertigen nebenbei einen Roman an, den sie nach Belieben veröffentlichen. Hausautoren dagegen sind fest bei einem Verlag "verankert"; sie können ausschließlich als Autor tätig sein, müssen dann aber Einreichefristen einhalten. Wenn also der Verlag sagt, "am 20.06. muss der Entwurf vorliegen, was nicht passt kommt ins Lektorat und wird passend gemacht", dann hat der Schreiber nichts zu melden. Er ist ja angewiesen auf das Geld (wenn er keine zusätzliche Arbeit hat) und muss veröffentlichen. Ein freier Autor kann es verschmerzen, nichts zu schreiben oder nur dann, wenn er Lust hat. Es ist dann ihr Hauptberuf, sie können also nicht sagen "Ich habe eine Blockade, ich kann nicht schreiben". Sie MÜSSEN schreiben.

Ich denke mir, dass Autoren in der Situation ungefähr einschätzen können, wann es am besten fließt, und sich danach ihre Zeiten einteilen. Vermutlich setzen sie sich auch ein Limit, wie "Pro Tag sechs Seiten, vielleicht eine mehr, dann kann ich einen schreiblosen Tag auch mal durchgehen lassen".

Allgemein denke ich, dass hauptberuflicher Autor eher Fluch als Segen ist, auf keinen Fall ein Traumberuf. Es artet dann wirklich in Arbeit aus und ist schnell gar nicht mehr so schön, wie aus Lust und Laune heraus zu schreiben.

[Minow]

Also wäre es besser wen man einen Hauptberuf hat und dann villeich am Wochende oder im Urlaub schreibt und Autor als nebenberuf ist.?
Was sagt ihr zu dieser Frage:
Ist es genauso gut oder besser ein Drehbuchautor zu sein oder richtiger Autor?
Ich würde sagen das es schöner ist Autor zu sein denn da erschaft man seine eigenen Zauber- und FantasyWelten, man kann seine eigenen Charakter erschaffen.

LG Minow

[Castiel]

Das wäre die sicherste, lohnendste und vermutlich auch angenehmste Variante. Wenn man natürlich das Glück gepachtet hat und wie Rowling über Nacht zum reichsten Menschen des Landes aufsteigt, kann (und sollte) man sich getrost ausschließlich den Büchern widmen

Zu deiner Frage: Da ist in etwa so, als wolle man abschätzen, ob Rechtsanwalt oder doch eher Arzt der bessere Beruf ist. Jeder hat eigene Tendenzen und Vorstellungen. Es gibt ja zum Beispiel auch Ghostwriter. Das sind Autoren, die Bücher für Menschen schreiben, die es selbst nicht können, sei es aus Zeitmangel oder Talentlosigkeit. Die vielen Star Wars Romane sind ein Beispiel dafür, oder auch Biografien von Stars. Ghostwriter erschaffen keine oder nur bedingt eigene Welten. Sie beziehen sich immer auf schon vorhandenes Material/vorhandene Geschichten und bringen diese in eine gut leserliche, buchtaugliche Form. Das ist bedingt zu vergleichen mit dem Schreiben von FanFictions: Sie beruhen auf vorhandenen Geschichten, spiegeln jedoch eigene Teile dieser Geschichte wieder.

So gibt es nach diesem Schema Autoren und Drehbuchautoren, die den Ghostwritern nicht unänhlich sind. Es gibt jedoch auch Drehbuchautoren, die gleichzeitig Regisseure bzw. Produzenten sind, also ihre eigene Geschichte schreiben und dann mitverfilmen.

[Minow]

Man könnte aber natürlich auch (wenn man so eine berufliche richtung enschlagen will)
seine "normalen" Bücher schreibt und diese dann als Drehbuch schreibt und dann als produzent an dem Film mitarbeitet(so in etwa wäre mein Traumberuf)! Oder?
Ich fände das schön.
LG Minow

[Castiel]

Nun, soetwas wird in der Praxis wohl leider schwerer zu realisieren sein. Im Grunde genommen ist es für einen Filmemacher sicher möglich, ein Buch zu schreiben/umzuschreiben und dann zu verflimen. ABER: Produzent ist ein hektischer, belastender Beruf.

Von einem Filmproduzenten spricht man, wenn er die wirtschaftliche und technische Verantwortung für die Produktion trägt, ihre Durchführung organisiert und sie inhaltlich beeinflusst.

Das sagt so ziemlich alles. In erster Linie ist er ein Verwalter, der den Herstellungsprozess steuert und für den wirtschaftlichen/technischen Erfolg zuständig ist (den künstlerischen Erfolg verantwortet der Regisseur!)
Der Produzent dagegen arbeitet in allen Phasen mit: Ideen- und Drehbuchentwicklung, die Verwirklichung des Filmprojekts, Finanzierung, Kalkulation, Produktion bis zur Fertigstellung. Das ist verdammt viel. Ich bin mir nicht sicher, ob da wirklich so viele künstlerische Ideen mit einfließen können; er ist eher der, der dafür sorgt, dass gedreht werden kann, nicht der, der in ästhetischen, schaffenden Bahnen denkt. Da ist eher der Regisseur gefragt. Wenn ich mich nicht irre, arbeitet dieser mit den Autoren zusammen und passt letztendlich auch die Geschichte an das Drehbuch an.

[Minow]

Hört sich doch interesannt an.
Ich fände Regisseur und Produzent toll.
Auf jeden fall mit Autor kombiniert.