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Thema: Bannorn

Baum-Darstellung

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  1. #1
    Newbie Avatar von Luana Vindariel
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    Standard Bannorn

    das Bannorn – Großgrundbesitzer Anwesen
    Tag 2 - 21:42 Uhr


    Die Halle war nicht so imposant wie die prachtvollen Häuser in Orlais, für die Verhältnisse Fereldens war es aber schon beeindruckend. Das verzierte Holz und die gewebten Teppiche, ließen dieses Gebäude edeler wirken, als es wohl eigentlich war. Der lange Gang war ruhig und leer, nur sehr wenige Wachen, was wohl an der späten Stunde lag. Luana trug wie bei den meisten Auftragen dieser Art ihr grünes Seidekleid. Die zwei einzigen Soldaten schauten sie nur kurz an und gaben sich damit zufrieden. Was wohl an ihrer
    Begleitung lag. Sie war ein Gast. Der Gast vom Spross des Besitzers diverser Höfe in der Gegend. Es waren genau gesagt drei, also ehr ein unwichtiger Grundbesitzer aus Fereldischer Sicht, aber dennoch ein Auftrag.

    Diesmal war es wieder verhältnismäßig einfach in die Behausung ihres Ziels zu kommen. Luana hätte sicher auch einbrechen könne, was aber den zweiten Teil ihres Auftrags erschwert hätte. Deswegen zog sie diesmal auch wieder die Verführung der Gewalt vor. Man konnte schon sagen, dass Luana in den letzten Jahre ein Profi auf diesem Gebiet wurde. Als sie vor nicht einmal einer Stunde in eine etwas betuchtere Schenke einkehrte dauerte es keine zwei Minuten und sie stellte den ersten Augenkontakt mit ihrer Mittelsperson her. Vier Minuten später saß sie schon an deren Tisch und keine weiteren fünf Minuten später konnte ihr Ziel kaum noch die Finger von ihr lassen.

    Nun war sie also im besagten Haus. Luana sah sich um, merkte sich dunkle Ecken, schätzte die Strecken ab, taxierte die Wächter, es war nur etwas schwer, denn ihr „Rendezvous“ zog sie ungeduldig hinter ihr her. Die Tochter des Hausherren war ganz aufgeregt, drehte sich immer um und lächelte ganz verlegen. Sie kamen eine lange Treppe hoch, Luana fasste diese hart ins Auge. Als sie nun im ersten Stock waren schaute die Elfe eine größere Tür an:

    „Ist das hier dein Zimmer?“, flüsterte sie ganz sanft.
    Das Menschenmädchen begann zu kichern und versicherte, dass dies das Gemach ihres Vaters sei… genau die Information wollte Luana haben.
    „Aber mein Zimmer ist gleich nebenan“, plapperte das junge Ding und zog ihren Gast weiter hinter sich her. Sie waren dann auch gleich in einer geräumigen Kammer. Viele weiche Felle und eine nicht entzündete Feuerstelle. Luana wollte sich umsehen und alles einfangen was wichtig sein könnte, da schob sie das Mädchen schon fast
    energisch in Richtung ihres Bettes. Die Elfe drehte sich fordernd um. Die Tochter war fast schockiert und verstand nicht ganz, aber Luana lächelte nur zog ihr Gesicht an sich heran und küsste sie.

    Was wie ein wundervoller Akt der Leidenschaft wirkte, war nur eine etwas zeit verzögernde Taktik. Während des Kusses konnte sich die Elfe noch etwas genauer umsehen und entdeckte noch einige wichtige Punkte in diesem Raum. Dann lehnte sie sich zurück und schritt langsam zu dem offenen Fenster. Das Mädchen stand fast erstarrt in der Mitte ihres Zimmers. Luana lehnte sich auf das Fensterbrett, schaute nach links und recht und grinste siegessicher.

    „Eine schöne Nacht“, sagte die Elfe während sie sich umdrehte.
    „Mit dir ist sie noch besser“, schwärmte das junge Mädchen und setzte sich auf ihr Bett.

    Luana blickte noch einmal aus dem Fenster, verzog kurz etwas angewidert das Gesicht und knotete dann die Bänder von ihren Schultern auf. Als das Kleid von ihrem Körper glitt, versank das Mädchen fast in Luanas Schönheit. Alles wurde ein emotionaler Traum voller Sinn und Freude.

    Eine ganze Weile später lagen die beiden Damen im Bett. Luana hatte den Arm um ihr Nebenan gelegt. Auch dies war keineswegs etwas Liebevolles. Die Elfe wollte nur ganz genau wissen, wann sie fest eingeschlafen war. Wenn ihre Brust sich beim atmen regelmäßig hebt, wenn aus ihrer Nase und dem Mund im Takt dieselben Geräusche kommen, war es kein Halbschlaf mehr. Als der Moment gekommen war, verließ sie das Bett, zog sich ihre Unterwäsche an und ging auf das Fenster zu, ihr Kleid konnte sie bei der folgenden Kletteraktion nicht gebrauchen.

    Sie stieg auf den Fenstersims und presste sich an die Wand, es sah sehr gefährlich aus, aber Luanas Fähigkeiten, machten diese Kletterpartie zu einem Spaziergang. Der Grund warum sie vorhin so grinste, war die Tatsache, dass das Fenster des Nebenzimmers offenstand. So schlüpfte sie galant ins Gemach des Hausherrn. Dieser schlief alleine in einem Ehebett. Luana schlich zum Schreibtisch und untersuchte dort einige Papiere und Briefe. Sie suchte einen Gesetzesentwurf mit einem grünen Emblem darauf. Sie musste sich beeilen, niemand wusste wie tief genau jemand schläft… oder wann er plötzlich aufwacht. Aber Luana flinke Finger fanden bald ihr Ziel.

    Mit dem Schriftstück in der Hand trat sie ihren Rückweg an. Auch mit einer vollen Hand, war der knappe Pfad in luftiger Höhe kein Hindernis. Schnell war sie wieder im Zimmer der Tochter. Sie legte das Dokument auf ihr am Boden liegendes Kleid. Dann blickte sie kurz auf und beobachtete das schlafende Mädchen. Luana ging um das Bett herum und sah eindringlich ihren „Weg“ in diese Behausung an. Sie legte ihre Hände sanft auf das ruhige Gesicht. Dann sah Luana langsam auf das Dokument und im nächsten Moment zog sie mit Ruck den Hals ihres Opfers zur Seite und brach ihr das Genick.

    Das war ein weiterer Teil ihres Auftrags. Der Gesetzesentwurf sollte aus dem Bestand des Landherrn verschwinden. Ein Gesetz das den Schmugglern an den Kragen gehen würde. Eigentlich etwas Gutes, aber nicht für all die illegal Beschäftigten. Und die Tochter… ein Gesetz nur zu entfernen reicht nicht. Man würde schnell ein neues aufsetzen. Aber wenn der Herr über diese Höfe sein einziges Kind verliert, wird er lange Zeit nicht klar denken können… und wenn es wieder soweit ist, wird er nur die Sachen knapp erledigen die auf
    seinem Schreibtisch herumliegen.

    So gesehen ist dieses Mädchen ein unschuldiges Opfer, aber in Luanas Augen ist sie auch nur eine Art Adelige und somit etwas Schlechtes. Doch ihre Arbeit ist noch nicht getan. Dieser Auftrag beinhaltet einer der schwersten Zusätze: „Es muss wie ein Unfall aussehen“.

    Immer wieder eine bittere Herausforderung… aber dennoch lösbar. Die Elfe ging zur Feuerstelle und nahm ein altes Kantholz. Dann kehrte sie zum Bett zurück und schlug gewisse Stellen ihres Körpers mit dem kantigen Balkenstück. Dann schulterte sie das Mädchen und trug sie in den Flur. Luana sah in die kleine Halle und beeilte sich. Sie legte den Leichnam ans Ende der
    Treppe, ging dann wieder zurück und holte einen Becher Wasser. Sie goss das Gefäß am oberen Ende der Treppe aus und legte den Becher daneben. Mit ihrem Fuß strich sie das Wasser etwas in Richtung Treppe. Vielleicht achtet keiner auf die Wasserspuren, oder die nachgemachte Treppenstufen Abdrücke, aber Luana achtete darauf, dass alles einwandfrei wirkte.

    Dann floh sie schnell. Luana wickelte das Dokument in ihr Kleid ein und sprang fast in derselben Bewegung aus dem Fenster, an den Baum den sie vorhin sah. Teils kletterte, teils rutschte sie dem Stamm hinunter. Am Boden angelangt spurtete sie nach links zu dem Zaun, den sie am Abend zuvor untersucht hatte. Fast in einer Bewegung sprang sie an die Holzlatten
    und zog sich an der kürzesten hoch. Dann spurtete sie hastig zu einem großen Busch, kauerte sich hin und schob einen Haufen Laub beiseite. Darunter verbarg sich ein Stoffbündel.

    Es waren Luanas Sachen. Sie zog rasch, aber ordentlich ihrer Lederrüstung an, band ihre Haare zu ihrer üblichen Frisur und legte ihre Waffen an. Das Kleid legte sie sauber zusammen und packte alles samt Dokument in
    den Beutel. Dann war es soweit: Auftrag soweit erfüllt, nur noch die Bezahlung musste abgeholt werden. Sie ging ganz normal zu einem kleinen Bauernhof. Sie rannte nicht, schlich nicht durch die Schatten sondern lief wie ein unschuldiger Bürger, durch die Nacht. Der Hof war ruhig und kein Licht leuchtete, das war aber alles nur Fassade. Im Keller dieses Hauses war eine kleine, illegale Taverne, dort wartete ihr Auftraggeber auf sie.

    Luana ging zum Hintereingang, sie klopfte und verlangte nach fünf Sack Korn, das Losungswort um reinzukommen. Die Elfe schritt gleich eine Treppe runter, der Türsteher folgte ihr. Eine weitere Tür am Ende der Stufen führte direkt in den Schankraum, es waren nur sieben Leute und der Wirt darin. Alle glotzten sie an, als Luana zur Theke schritt.

    „Hat alles funktioniert?“, fragte der Wirt.
    Luana hakte ihren Rucksack an einer Schulter aus, griff hinein und legte etwas unsanft den Gesetzesentwurf auf den nassen Tresen. Der dicke Getränkeverteiler nahm das Schriftstück und erkannte sofort das korrekte Siegel.
    „…und seine Tochter?“, harte er nach.
    „Ist unglücklicher weise die Treppe runtergestürzt und brach sich den Hals“, antwortete Luana völlig emotionslos.

    Der Wirt lachte und packte das Dokument hinter sich auf einen Beistelltisch.
    „Ha! Das macht alles viel einfacher… bei der Trauer wird er wohl kaum an neue Gesetze denken… vielleicht dankt er sogar ab und einer von unseren Leuten übernimmt das Ruder!“
    „Ist mir egal“, unterbrach Luana ihn rüde, „Ich bin nur wegen meinem Lohn hier!“
    Der Dicke nickte: „Natürlich. Einen Moment“.
    Er kramte unter dem Thekenbereich herum: „Wie hast du es eigentlich geschafft ins Zimmer zu kommen?“
    „Das ist total unwichtig! Der Auftrag ist zur vollsten Zufriedenheit erledigt worden!“
    „Ja, ja! Ich bin ja nur neugierig. Mit Gewalt oder mit… na ja. Gewaltloser Bardenarbeit?“
    Das verschmitzte Grinsen missfiel Luana sehr.
    „Du weißt schon…“
    „Mein Geld! Wirt!“

    Der unbefriedete Mann zuckte mit den Schultern und legte einen kleinen Beutel auf die Theke. Luana nahm das Säckchen, kippte es sofort aus und zählte nach.

    „2 Sovereigns!“
    „Klar! Danke noch mal!“
    „Es waren 5 ausgemacht!“
    Der Wirt öffnete seine Haltung und guckte überrascht: „N…nein! Zwei! Das ist doch eine ganze Menge!“
    Luanas Blick wurde stahlhart: „Wir standen genau an dieser Stelle und haben uns auf 5 geeinigt!“
    „Na ja… mehr haben wir nicht! Das ist alles! Das ist doch kein Problem? Oder?“
    Die Elfe sah aus ihren Augenwinkeln wie die Kneipengesellschaft sich erhob und langsam bewegte. Luana war weise genug um schnell zu handeln.

    Sie ergriff den Kragen des Wirts. Er war schwer und Luana nicht die Stärkste, aber die Überraschung und die Haltung des Dicken sorgten für einen kleinen Flug über den Tresen. Dann drehte sie sich schnell um und spurtete auf den Gegner mit der kürzesten Entfernung zu. Sie rutsche durch seine Beine, entging so einem Schwerthieb und stellte sich sofort hinter ihm wieder auf die Füße. Blitzschnell zog sie ihren Dolch und ihr Sachs hervor und rammte sie ihrem Ziel durch den Rücken ins Herz und die Lunge.

    Er atmete schwer und fiel torkelnd um. Ein anderer Angreifer rannte auf sie zu. Bevor er etwas machen konnte, schlug sie ihm mit dem Dolchgriff hart gegen den Adamsapfel. Japsend beugte er sich vor und Luana trat im kräftig ins Gesicht. Seine Nase brach und er klappte zusammen.

    Die anderen Männer wurden nun vorsichtig bis ängstlich. Doch Luana musste ihren Willen komplett brechen, nur so würden sie verstehen, dass niemand sie betrügt. So hechtete sie über einige Tisch und gelangte zu zwei überraschten Messerträgern. Beiden rammte sie jeweils den Dolch und das Sachs in die Kniescheiben. Sie brachen zusammen und einige andere ergriffen die Flucht und wollten durch die Tür entkommen.

    Luana zückte eines ihrer Wurfmesser und schleuderte es zur Tür. Das Metall blieb im Türrahmen hängen. Sofort stoppte die Meute und mit Angstschweiß auf der Stirn, erstarrten sie. Die Elfe wusste sie könnte die Fliehenden nicht aufhalten, sie hatte nur noch zwei Wurfmesser, und so exakt werfen konnte sie nicht… aber das wussten ihre Opfer ja nicht.

    „Amateure!“, knurrte sie und ging galant zu dem Schankwirt. Der zitterte wie Espenlaub. Sie kniete sich auf seinen Oberkörper, wischte ihren Dolch und das Sachs kurz ab, steckte sie in die Halfter und sah dann den Fettsack an:
    „Mein Geld!“
    Der Wirt nickte eifrig und alle kramten nach ihren Münzen. Einer untersuchte die „Gefallenen“, ein Anderer suchte hinter dem Tresen.
    Alles im allen waren es dann insgesamt 3 Sovereigns und ein bisschen Silber.

    Luana packte ruhig ihr Geld weg und sah dann den Wirt an:
    „Das war unklug!“
    „Ich weiß“, stotterte der Mann.
    „Ich sollte euch alle umbringen… aber ihr seid Kunden! Ihr habt gesehen wie gut ich bin. Vielleicht besorgt ihr mir neue Aufträge… deswegen bleibt ihr am Leben“
    Sie blickte auf den Kämpfer mit dem durchstochenen Herzen:
    „Zumindest die Meisten von euch!“

    Alle nickten mit einem verzweifelten Lächeln. Süffisant grinste Luana den Wirt an und strich sich langsam ihr Pony zur Seite. Dann zog sie flink ihren wertvollen Dolch aus Drachenknochen und stach in die Stirn des Dicken. Dann riss sie die Klinge quer über das Linke Auge und zerschnitt es.
    Brüllend vor Schmerz wand sich der Wirt als Luana aufstand, den Dolch säuberte und zur Tür schritt. Sie starrte alle noch einmal eindringlich an und zog dann ihr Wurfmesser aus der Tür.

    „Wenn mir auch nur einer folgt“, drohte die Elfe und sah funkelt über ihre Klinge hinweg, „komme ich zurück und kastriere jeden einzelnen von euch Mistkerlen!“
    Diese Drohung zeigte Wirkung. Die Elfe schritt überaus zufrieden… wenn auch mit weniger Geld, die Treppe hoch. Sie ging zu dem Stall der nicht weit entfernt war. Sie knackte das Schloss und ging zu den Pferden.

    Sie streichelte jedem über den Kopf. Das Tier, welches am wenigsten zurückscheute sattelte sie und nahm sie mit. Kurz blickte Luana sich um und öffnete jeden Pferdeverschlag. Zwei rannten davon, der Rest blieb treudoof stehen.

    Die Elfe ritt in die Nacht und dachte wieder nach. Wahrscheinlich würde sie sich Tage oder gar Wochenlang dafür schelten. Schon wieder hatte sie ein paar potentielle Kunden vergrault… die würden sie wohl kaum wieder beauftragen. Nun ritt sie erstmal weg von dieser Hofansammlung. Nach kurzem überlegen zog sie die Zügel nach links und ritt Richtung Demerin... schluss mit den billigen Aufträgen.

    In Demerin würde sie Arbeit finden... und Kneipen und Geschäfte. Denn, auch wenn sie es ungern offen zu gab, sie mochte es ihr geld mit offenen Händen auszugeben..

    23:03 Uhr --> Demerin
    Geändert von Luana Vindariel (26.03.2011 um 21:16 Uhr)

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