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Thema: Marktbezirk

  1. #31
    Newbie Avatar von Ceirinn Velaenor
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    Denerim – Marktbezirk

    „Nehmt Eure Kapuze ab, damit man Euer Gesicht sehen kann, Magierin“, forderte sie der unschwer zu erkennende Anführer des Trupps ohne zu zögern auf, kaum dass die schwer gepanzerten und bewaffneten Männer den Ort des Geschehens erreicht hatten. Wie erwartet, klang der Mann nicht übermäßig freundlich angesichts der Tatsache, dass er entweder eine unnötige Farce oder eine Abtrünnige vor sich hatte.
    Ceirinn verspürte einen gewissen Widerwillen, sich vor der inzwischen unverhohlen gaffenden Masse als Elfe zu erkennen zu geben, doch es machte keinen Sinn, sich den Templern in dieser Angelegenheit zu widersetzen.
    Mit einer schnellen Handbewegung schob sie sich die grobe Stoffkapuze zurück und fast augenblicklich ging ein Raunen und Murmeln durch die Menge, aus dem sie unschwer die Worte „Klingenohr“ und „Dalish“ heraushören konnte. Allmählich wurde das alles regelrecht lächerlich.

    „Ich hoffe für Euch dass Ihr aus dem Magierturm kommt und einen Grund für Euer hier sein habt, Elfe“, fuhr der Anführer der Templer ungerührt fort.
    „Natürlich, Ser. Ich bin Ceirinn Velaenor vom Zirkel der Magi in Ferelden und ich habe die Genehmigung des ersten Verzauberers und des Ritterkommandanten bei mir“, erklärte sie etwas ausführlicher, als gegenüber den Templern nötig gewesen wäre, doch den Schaulustigen wollte sie ebenso klar machen, dass es nicht den geringsten Grund für diesen Aufstand gab.
    Bereits während sie gesprochen hatte, hatte Ceirinn in ihre Tasche gegriffen und den Briefumschlag mit den Papieren des Zirkels hervorgeholt, den ihr der Templer prompt aus der Hand schnappte.
    Er würde nun jeden Moment feststellen müssen, dass Ceirinn einzig und allein für die Schlacht von Ostagar abgestellt worden war und obwohl sich die Elfe bereits eine Ausrede zurechtgelegt hatte, begannen ihre Hände zu schwitzen. Was wenn die Templer ihr nicht glaubten? Es war ihr nicht entgangen, wie der Templer eben noch das Wort ‚Elfe’ betont hatte…

    „Die Papiere sind echt, aber sie erklären nicht Euer Hiersein, Magierin. Laut diesem Dokument solltet ihr lediglich an der Schlacht teilnehmen, ihr hättet längst zum Magierturm zurückkehren sollen“, stellte der Mensch fest, die Augen nun mit strengem Blick auf Ceirinn gerichtet.
    „Die Dinge haben sich geändert, Ser. Während des Rückzugs der Armee haben sich anscheinend einige Magier der Streitmacht von Teyrn Loghain angeschlossen und sind ihm bis nach Denerim gefolgt. Ich wurde geschickt, um die verbliebenen Magier des Zirkels zu finden und zum Turm zurückzubringen“, log Ceirinn, vielleicht ein wenig zu hastig und bat den Erbauer im Stillen um Vergebung, dass sie seine treuen Diener derart hinters Licht zu führen versuchte.
    Einen Moment lang herrschte zweifelndes Schweigen, bevor der Templer entgegnete: „Wer hat Euch diesen Befehl erteilt?“
    „Angus Talsendt, Verzauberer des Zirkels.“
    „Ein Verzauberer?“
    „Nach der Schlacht brach Chaos aus, er war der höchstrangige Magier, dem ich seitdem begegnet bin und die Templer hatten sich ebenso zerstreut wie der Rest der Armee. Wir hielten es für das beste, einen Magier nach Denerim zu schicken, für den Fall dass kein anderer überlebt hatte…“
    „Denkt Ihr nicht, die Templer von Denerim hätten verirrte Magier zurückgeschickt, sobald sie hier eingetroffen wären?“
    „Womöglich waren die Magier oder die Befehlshaber der Armee anderer Meinung. Wir hielten es, wie gesagt, für das Beste, jemanden loszuschicken, um sicherzugehen, dass sämtliche Magier zurückkehren.“
    „Und wo wolltet Ihr nach ihnen suchen? Ihr hättet sofort zu den Templern kommen sollen.“
    Ceirinn musste unweigerlich schlucken und brauchte einen Moment, um eine geeignete Antwort für den misstrauischen Templer zu finden.
    „Ich… wollte mir zunächst ein Zimmer in einer der Tavernen suchen. Die Magier laufen mir nicht davon und es war eine lange Reise.“
    „Hm“, machte der Templer leicht abfällig. Es klang nicht gerade danach, als wäre er mit ihren Antworten sonderlich zufrieden.

    Eine Zeit lang starrte der Anführer des Trupps scheinbar noch zögernd auf die Papiere, die er nach wie vor in der Hand hielt, bevor er letztendlich einen anderen Mann aus der Menge zu sich winkte. Er hob sich mit seiner roten Kleidung von den Templern ab und war Ceirinn bei der Ankunft der Templer zunächst nicht aufgefallen, sodass sie das Auftauchen des fremden Mannes ein wenig beunruhigte.
    Der Anführer der Templer neigte dem Mann leicht den Kopf zu und sagte irgendetwas, das Ceirinn nicht verstehen konnte, auch wenn sie glaubte etwas von wegen ‚Deserteurin’ herauszuhören.
    Die Hände der Elfe verkrampften sich augenblicklich. War ihre Lüge zu offensichtlich gewesen? Was würde geschehen, wenn die Templer sie wirklich für eine Deserteurin hielten? Und wer war dieser Mann - jemand der wichtig genug war, um über sie zu urteilen, oder doch nur jemand, dessen Meinung es wert war, angehört zu werden?
    Ceirinn schluckte und wartete ab, was nun geschehen würde.

  2. #32
    DA-FRPG Only Avatar von Gerret Thalos
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    Denerim - Marktbezirk

    Der Hauptmann unterhielt sich eine Weile rege mit der Magierin, das sie eine war stand außerhalb jedweder Zweifel und Gerret musste sich eingestehen das die Situation jeder Zeit außer Kontrolle geraten könnte. Die Menge war zwar nicht wild erpicht auf ein Gemetzel und obwohl bereits einige Leute gelangweilt die Szenerie wieder verließen und sich wieder ihren täglichen Geschäften zu wanden gab es unter den verbliebenen immer noch genug Aufwiegler. Einige spekulierten sie wäre eine Vorbotin der dunklen Brut, andere behaupteten zu wissen das sie einen tevintianischen Magister vor sich hatten. In diesem Moment war Gerret mehr als nur froh das die Jagd auf abtrünnige Magiern den Templern und nicht einfältigen Bauern überlassen war. Nichtsdestotrotz lag sein Hauptaugenmerk darauf das niemand bei den Vorgängen zu Schaden kam; es hätte nur wieder einen riesigen Skandal um nichts gegeben und einige der jungen Templer hätten wieder Strafen bekommen. Ganz zu schweigen von der Magierin.
    Und dann winkte ihn der Hauptmann zu sich heran. Gerret schob sich an einigen Leuten vorbei, die ihn verdutzt ansahen, und schritt auf den Hauptmann zu.

    „Ser, sie behauptet im Namen eines Verzauberers hier zu sein um sicher zu stellen das keiner der Magier nach Denerim geflohen ist. Sie hat mit ebenfalls diese Papiere gegeben, die sie allerdings nur dazu befähigen an der Schlacht in Ostagar teil zu nehmen.“
    „Das heißt sie ist entweder in geheim Sache oder illegal hier?“
    „Korrekt, Ser. Was gedenkt ihr zu tun?“
    Prüfend musterte er die elfische Magierin. Die Kleidung wies hier und da einige Risse auf und es fanden sich Schlamm und Gras in enormer Anzahl auf ihren unteren Beinkleidern. Kein wirklich sicheres Indiz darauf das sie von Ostagar hier her kam, sie hätte sich auch genauso gut auf der Flucht vom Zirkel hier her im Dickicht herumtreiben können. Er musste also herausfinden ob sie die Wahrheit sprach. Ohne weiteres Zögern fragte er die junge Frau wie ihr Name lautete und beobachtete dabei ihre Augen. Ein gewisser Grad an Stolz lag in ihrem Blick während ihr Name über die Lippen kam und Gerret war sich sicher das sie die Wahrheit gesprochen hatte. Sie wäre kaum so töricht zu lügen, dann allerdings stolz ihren Namen presi zu geben.
    Gerret drehte sich dem Hauptmann zu und sprach sein Urteil:

    “Hauptmann, die Frau die diese Elfe bezichtigte eine Hexe zu sein irrt. Die Magierin gehört zum Zirkel und hat Gründe für ein berechtigtes hiersein. Es finden sich keinerlei Anzeichen irgendeines Einflusses von Blut- oder Abtrünnigenmagie an ihr. Lasst sie gehen.“
    Der Hauptmann blickte mehr als überrascht drein, stellte Gerret allerdings nicht in Frage. Dieser wand sich nun erneut der, nicht minder überraschten, Elfe zu.

    „Es tut mir Leid das euch diese Frau dermaßen beschuldigt hat, Ser Ceirrin. Geht euren Geschäften nach und kehrt dann zum Turm zurück. Die Templer werden euch nicht weiter behelligen.“
    Er deutete eine leichte Verbeugung zum Abschied an und machte sich mit den Templern zurück auf den Weg zur Kirche, bei der sie eigentlich schon längst hätten sein müssen.

    „Ihr habt doch einen Grund für diesen Freispruch, nicht wahr werter Bruder?“.
    „Den habe ich in der Tat, Hauptmann. Ihr werdet alleine zur Kirche zurückkehren müssen. Wenn diese Magierin wirklich in einem geheimen Auftrag hier ist, will ich wissen wie dieser aussieht. Sollte sie doch eine Abtrünnige sein kann ich sie immer noch verhaften oder der Gnade zu führen.“
    „Ihr werdet sie also verfolgen?“
    „Das war der Plan.“
    „Dann wünsche ich euch im Namen des Erbauers viel Glück bei eurem Unterfangen.“
    “Habt Dank Hauptmann, einen schönen Tag noch Brüder.“
    Mit diesen Worte löste sich Gerret wieder von den Templern und kehrte in die Menge zurück. Einige Meter weiter erspähte er Ceirinn in der Menschenmasse und machte sich bereit ihr zu folgen, wo auch immer sie nun hingehen würde.

    > Denerim - Hafenbezirk
    Geändert von Gerret Thalos (18.04.2011 um 05:44 Uhr) Grund: finale Ortsangabe

  3. #33
    Newbie Avatar von Leithil
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    < Brecilianwald, Ostagar

    Denerim Marktplatz
    Tag 3 – Morgen

    Leithil betrachtete das Obst, das vor ihr lag. Sie hatte ihren Rucksack nur über eine Schulter geschwungen, damit er mehr wie eine Tasche für den Einkauf aussah. Außerdem war ihre Hand so dem Dolch näher, den sie dort hineingepackt hatte. Ihren anderen Dolch spürte sie in ihrem Stiefel, wo sie ihn versteckt hatte, um schneller an ihn heranzukommen. Ihr Schwert und ihren Bogen, eingeschlagen in ein Tuch, hatte sie an die Unterseite des Rucksacks gebunden. Es war zwar auffällig, sah aber nicht mehr nach Schwert oder Bogen aus. Besser konnte sie die Waffen nicht verstecken. Ihre leichte Rüstung war auch in dem Rucksack verstaut. Stattdessen trug sie nun ein normales Leinengewand.
    Sie schaute zwar auf den Marktstand, vor dem sie stand, sah ihn aber nicht. Alle ihre Sinne waren auf die Magierin konzentriert.

    Es war nur ein kleines Dorf gewesen, aber Leithil war lange nicht mehr unter Menschen gewesen und benötigte Neuigkeiten. Also war sie in die Schenke gegangen und hatte sich in eine Ecke gesetzt und halb von Schatten verborgen einem reisenden Händler gelauscht, der seine Erlebnisse lautstark der ganzen Schenke mitteilte. Die Hälfte davon war wahrscheinlich erfunden. Leithil ließ ihren Blick wandern. In der Schenke waren hauptsächlich Dorfleute, die sich von einem anstrengenden Tag erholten. Zwei bewaffnete Männer saßen in der Nähe des Händlers. Wahrscheinlich eskortierten sie ihn und schützten ihn vor Überfällen. Ihr Blick schweifte weiter.
    Da sah sie sie. Etwas abseits saß eine Frau, eine Elfe, die dem Händler auch eifrig lauschte. Ihr Kleidung hatte auch schon bessere Tage gesehen. Aber viel wichtiger war der Stab, den sie bei sich trug. Er wies sie eindeutig als Magierin aus. Leithil wusste nicht, ob sie aus dem Turm kam, vermutete es aber, da sie sonst sicher den Stab nicht so offen getragen hätte.
    Leithil hatte in ihrem ganzen Leben erst ein oder zwei Magier getroffen. Aber an dieser war irgendwas besonderes, irgendwas, was sie nicht begründen konnte, aber sofort spürte.
    Sie beobachtete die Frau den ganzen Abend lang unauffällig. Sie erkundigte sich nach einem anderen Magier, den sie anscheinend suchte. Leithil kannte niemanden, der auf diese Beschreibung gepasst hätte.
    Als die Frau sich erhob und die Schenke verließ, wartete Leithil einen Moment, dann folgte sie ihr unauffällig. Die Frau kaufte sich einen braunen Kapuzenumhang. Leithil wurde noch neugieriger. Was hatte die Elfenmagierin denn zu verbergen? Vielleicht ihre Herkunft? Leithil hatte gelernt, damit zu leben, dass viele sie von oben behandelten, weil sie eine Elfe war. Es hielt sich aufgrund ihrer Waffen allerdings in Grenzen.
    Als die Magierin weiter reiste, folgte ihr Leithil in einigem Abstand. Auch sie wollte anscheinend nach Denerim.
    Beim Betreten der Stadt hatte sie sie kurz aus den Augen verloren. Aber dann hatte sie das Geschrei gehört.
    „Das ist sie!“, keifte eine Frau, als eine Gruppe Templer vorbeiging. „Ich hatte Einkäufe zu machen, als mein Sohn dieses Weib dort gesehen hat! Das dumme Kind wusste es nicht besser und fragte, ob das eine Hexe wäre, da starrte sie ihn ganz eiskalt an, als wolle sie ihm etwas antun! Ich habe das Kind natürlich weggezogen, aber keine Minute später war mein armer Junge ganz blass und konnte kaum noch auf den Beinen stehen bis er dann zusammengebrochen ist! Sie hat ihn mit ihrer finsteren Magie verhext, ein Maleficar ist das, sage ich euch!“
    Die Magierin stand dort, ihre Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Leithil musste lächeln. „Wenn du ein Gebäude unbemerkt betreten willst, nimm den Vordereingang“, hatte ihr Meister ihr einst gesagt. Auch wenn das so nicht stimmte, war doch klar, was er meinte. Die Magierin hatte so sehr unauffällig wirken wollen, dass es aufgefallen war.


    Die Templer waren sofort an die Frau herangetreten. Leithil hatte sich knapp in Hörweite vor den Obststand gestellt. So bekam sie mit, dass die Magierin, Ceirinn hatte sie sich den Templern vorgestellt, tatsächlich aus dem Turm kam.
    Die Templer schienen ihr zu misstrauen. Leithil fragte sich neugierig, wie Ceirinn sich dort herauswinden wollte. Wäre es nicht um Templer gegangen, hätte sie ihre Hilfe angeboten, aber niemand war so dumm, sich mit den Templern anzulegen.
    Da mischte sich noch eine Person ein. Ein Mann, groß, muskulös und offensichtlich ein erfahrener Kämpfer, in einem auffälligen roten Gewand über einer schwarzen Lederrüstung. Offensichtlich hatte er einige Autorität, denn als er dem Templerhauptmann befahl, Ceirinn gehen zu lassen, zögerte dieser nur kurz. Der Mann verabschiedete sich von der Magierin und ging mit den Templern davon.

    „Möchte die Dame etwas kaufen?“
    Leithil schreckte auf. Der Besitzer des Obststandes hatte mit ihr gesprochen. Sie machte sich nicht die Mühe, zu antworten. Stattdessen blickte sie auf und sah dem Mann einfach kurz in die Augen. Der Mann trat einen halben Schritt zurück und sah sie erschrocken an. Leithil hatte seit ihrer Ausbildung durch den Meister dieses Problem. Sobald sie jemandem in die Augen sah, gab sie mehr von sich preis, als sie eigentlich wollte. Erfahrene Leute erkannten sie dann sofort als Kriegerin. Einfachere Leute, wie dieser Mann, bemerkten nur, dass sie gefährlich war. Manchmal, wie jetzt war das nützlich, allerdings machte sie das sehr auffällig.

    Ceirinn war inzwischen weitergegangen. Leithil folgte ihr durch den Marktbezirk. Da sah sie aus den Augenwinkeln ein rotes Gewand. Der Mann, der der Magierin vorher geholfen hatte, hatte ihr also doch nicht vertraut und folgte ihr jetzt.
    Leithil lächelte. Ceirinn war interessanter, als sie gedacht hatte.
    Geändert von Leithil (27.04.2011 um 14:33 Uhr)

  4. #34
    Newbie Avatar von Ceirinn Velaenor
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    Denerim – Marktbezirk

    Tag 3 – Morgen


    „Es tut mir Leid das euch diese Frau dermaßen beschuldigt hat, Ser Ceirinn. Geht euren Geschäften nach und kehrt dann zum Turm zurück. Die Templer werden euch nicht weiter behelligen.“

    Ceirinn hätte es vor Erleichterung über das Urteil des Fremden beinahe die Sprache verschlagen, als er sich auch noch persönlich bei ihr entschuldigte und sie mit Ser ansprach. Diese Behandlung überragte das, was die anderen Menschen Denerims ihr bisher entgegengebracht hatten um ein vielfaches und so konnte sie kaum mehr als ein erleichtertes Lächeln und ein knappes „Habt Dank, Ser Templer“ loswerden, bevor der dunkelhaarige Man sich mit einer angedeuteten Verbeugung verabschiedete und in Richtung der Kirche verschwand.
    Ob er wirklich zum Orden gehört hat? Er war vollkommen anders gekleidet… und dennoch schien er die Befehlsgewalt zu haben… ich sollte dem Erbauer für diese glückliche Fügung wohl dankbar sein.

    „Aber… mein Junge!“, stammelte die Frau, die den ganzen Aufruhr verursacht hatte mit völlig entgeisterter Mine, vermutlich wegen der abfälligen Blicke, die sie nun von allen Seiten erntete anstatt aus Entsetzen über die Begnadigung einer vermeintlichen Abtrünnigen.
    Die Menge begann sich murrend, unter unschmeichelhaften Bemerkung über verschiedene Beteiligte und wild tuschelnd zu zerstreuen, die Menschen gingen allmählich wieder ihren gewöhnlichen Tätigkeiten nach, hielten nun jedoch noch größeren Abstand zu Ceirinn als zuvor.
    „Ihr solltet euch besser um ihn kümmern, anstatt haltlose Anschuldigungen auszusprechen“, wandte sich Ceirinn mit einer gewissen Kälte in der Stimme an ihre Anklägerin, wofür sie von der Frau nur einen hasserfüllten Blick erntete.
    „Sagt mir nicht, was ich mit meinem Sohn zu tun habe, Hexe!“, zischte sie und spuckte das letzte Wort förmlich aus, bevor sie mit zornverzerrtem Gesicht in der Menge verschwand.
    Ceirinn seufzte leise und ging letztendlich selbst ihres Weges, in Richtung Hafen.

    Hätte ich mir das sparen sollen? Sie ist jetzt nur noch zorniger, aber diese Rüge hatte sie sich verdient. Ich hoffe nur, dem Kind geht es gut. Ich wünsche der Mutter nicht, dass sie nach alldem auch noch den Sohn verliert, den sie im Stich gelassen hat, selbst wenn sie sich aufgeführt hat wie ein keifende alte Vettel… Erbauer steh uns bei, wenn meine Suche in Denerim so beginnt, wie soll sie dann erst enden? Ich hoffe nur, dass sich alles zum Guten wendet… und ich Darren rechtzeitig finde.
    Ich will es nicht bereuen müssen, den Templern nicht die Wahrheit gesagt zu haben…


    > Denerim - Hafenbezirk

  5. #35
    Newbie Avatar von Leithil
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    Denerim Marktplatz
    Tag 3 – Morgen


    Leithil bewegte sich mit der Menge, ließ hier einer Person den Vortritt, drängelte sich dort an anderen vorbei. Es war wie bei der Jagd. Alle Sinne konzentriert, jeder Schritt vorsichtig und geplant, damit weder der Mann im roten Gewand noch jemand anderes auf sie aufmerksam wurde, versuchte sie, Ceirinn nicht aus den Augen zu verlieren und gleichzeitig auf den anderen Mann zu achten, der der Magierin folgte.
    Die sprach noch ein paar Worte mit der Frau, die sie beschuldigt hatte, eine Hexe zu sein. Allerdings fand sie entweder nicht die richtigen Worte oder war absichtlich beleidigend, da diese ziemlich zornig in der Menge verschwand.
    Ceirinn verließ das Marktviertel und betrat den Hafenbezirk. Leithil rückte ihren Rucksack auf der Schulter zurecht. Sie spürte den Dolch in ihrem Stiefel bei jedem Schritt, ein beruhigendes Gefühl. Im Falle eines Falles, das wusste sie, bräuchte sie nur fünf Sekunden, um kampfbereit zu sein, mit dem Dolch in der Hand.
    Dann folgte sie der Magierin ins Hafenviertel.

    > Denerim - Hafenbezirk
    Geändert von Leithil (10.04.2011 um 14:52 Uhr)

  6. #36
    Newbie Avatar von Melina Terrana
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    Denerim Marktplatz
    Tag 3 6.55 Uhr


    Die Sonne erhob sich hinter den Dächern der Stadt, als Melina Terrana die Grenze zum Marktbezirk der Hauptstadt Fereldens überschritt.
    Etwas unsicher schaute sie sich um. Es war schon lange her, als sie zuletzt in einer größeren Stadt unterwegs war und aus Amaranthine wusste sie, dass eine Stadt stets lebhaft ist. Leben...das war es, was sie jetzt um sich herum brauchte. Zu lange schon war sie auf sich alleine gestellt gewesen. Nur ihr alter Lehrmeister hatte ihr in den letzten Jahren Gesellschaft geleistet.
    Sie schlenderte, damit niemand merkte wie unsicher sie sich gerade fühlte, zu einem Zwergenstand, der scheinbar die Frühe liebte. Wahrscheinlich um des Geldes Willen. Sein Handwerk schien sich auf Waffen wie Schwerter, Äxte und dergleichen zu beschränken. Nichts, was Melina wirklich interessierte. Sie hielt eher nach Kräutern und ähnlichem Ausschau. Schließlich war sie Heilerin und keine Kriegerin und um Menschen, Elfen und Zwergen helfen zu können, benötigte sie nun einmal die richtigen Utensilien....und eine Unterkunft. Nicht nur, um dort eine längere Zeit zu verweilen, sondern auch, um die Kranken zu hegen und pflegen, die bei ihr aufschlagen würden. Nur leider hatte sie absolut keine Ahnung, welchen Weg sie einschlagen musste, um eine Unterkunft zugewiesen zu bekommen.
    Unsicher sah sie sich um und seufzte schwer. Vielleicht sollte sie erst einmal eine Taverne aufsuchen. Die nötigen Informationen würde sie dort sicherlich bekommen können.
    Ein wolfsähnliches Schild wies sie auf eine ansässige Taverne hin.
    Klingt nicht sehr einladend...vermutlich werde ich schief von der Seite angeschaut und wieder rausgeschmissen...ich sollte vermutlich einfach jemanden ansprechen...
    Sie seufzte, doch so richtig mutig wurde sie dann doch nicht und so wanderte sie von einem Stand zum nächsten, wartend auf einen passenden Moment, der ihr womöglich nicht einfach so zufliegen würde.

    --> Hafenbezirk
    Geändert von Melina Terrana (26.05.2011 um 18:04 Uhr)

  7. #37
    DA-FRPG Only Avatar von Gerret Thalos
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    < Denerim – Hafenbezirk

    Denerim – Marktbezirk
    Tag 3 - 6:48 Uhr


    Der hinzugekommen Elfe zu folgen hätte sich vermutlich als äußerst schwierig herausgestellt, Ceirrin zu folgen war hingegen geradezu ein Kinderspiel, die Magierin fiel nun mal auf, daran lies sich nur schwerlich etwas ändern.
    Recht unbeirrt waren die beiden durch die folgenden Gassen geschritten, obschon dieser plötzliche Sinneswandel den Templer überraschte. Wobei die Magierin nun einen eher angespannten als wirklich wütenden Eindruck machte, ohne Zweifel musste sie wohl einige Strapazen auf sich genommen haben um hier her zukommen, ein beeindruckendes Beispiel dafür wie weit einen Glauben und Überzeugung bringen konnten.

    Als sich Gerret im Marktbezirk wiederfand war er weit mehr als nur geringfügig überrascht. Er war fest davon ausgegangen das die beiden Elfen ihn schnurstracks zu ihrem Unterschlupf oder gar einer ganzen Gruppe an was auch immer führen würde. Stattdessen war er nun wieder so ziemlich genau da, wo die Jagd begonnen hatte. Sie konnten ihn doch nicht etwa bemerkt haben? Nein, das wäre ihm aufgefallen und er hätte entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten müssen. So aber ging alles seinen mehr oder weniger normalen Lauf, mit Ausnahme eben jener seltsamen Route die von der Magierin und der anderen, unbekannten, Elfe eingeschlagen worden war.

    Einige Minuten noch wand sich der Pfad der beiden durch die Menge bis sie schließlich die Taverne zum müden Adeligen betraten. Ein geschickter Schachzug, der Gerret zugegebenermaßen in Zugzwang setzte. Doch was sollte er nun tun? Vor der Taverne warten stellte sich ihm zunächst als sinnvoll dar, jedoch könnte man nun durch eines der Fenster oder gar mögliche Geheimgänge fliehen. War dies vielleicht sogar schon der Unterschlupf der Abtrünnigen - fast direkt gegenüber zur Kirche?
    Einfach in die Taverne stürzen wäre natürlich auch eine Möglichkeit gewesen, eine gar dreiste um ehrlich zu sein, ja geradezu das Schicksal herausfordernd, aber war der Erbauer nicht unwiderruflich auf seiner Seite? Wovor fürchtete er sich also? So oder so würde er sich entscheiden müssen welchen Weg er nun gehen werden würde.

  8. #38
    Newbie Avatar von Luana Vindariel
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    --> Hafenbezirk
    Tag 3
    12:20

    Sie rieb sich das Auge. Der Kratzer war nicht so schlimm. Doch Luana wusste, es hätte schlimm werden können, wenn Jester es gewollt hätte. Und dann noch der rasch hervorgezogene Stab, es war goldrichtig ihn nicht vorher zu verdammen und zu unterschätzen.

    Luana würde es verbal nie zugeben, aber sie war beeindruckt. Zu oft gibt es zwei Meter große Muskelberge, tätowiert wie ein ganzer Dalish Stamm und mit eintönigen Namen wie Hammerfred die im Endeffekt nichts können und nur durch Erscheinung auffallen.

    Jester war anders, wer weiß: Vielleicht ist er sogar gefährlich. Und Luana liebt die Gefahr.

    Aber sie konnte ihn immer noch nicht einschätzen, die Maske eben. Der Kartentrick war gut, das gab sie noch ein Mal im inneren zu. Aber es war Zeit etwas zu sagen:
    „Guter Trick übrigens! Wenn du gewollt hättest, hätte ich jetzt einen halbierten Augapfel. Nettes Talent!“, dieses Kompliment ließ aber an Stimme fehlen, es klang kalt und unehrlich, aber so war die Elfe nun mal.

    Der Marktplatz war belebt und voll von Menschen. Der baumelnde, hüpfende Jester, trat wieder etwas zu nah an Luana heran. Eigentlich hasst sie so etwas, aber irgendwie war der Narr erfrischend durchgeknallt.

    „Also Blondi, sag wart ihr schon einmal verliebt? Ach ja, die Liebe…..verwirrrrend. Ich rolle gerne das R, das wirrrrrkt so verrrrwegen. Wie sieht ihrrrrr das?“, trällerte er und lief vor ihr, den Rücken Luana zugewandt, was auch besser war, so konnte er die blöde Grimasse nicht sehen, die ihr rausrutschte.

    „Roll was du willst! Ist mir egal!“, sie verschränkte im Gehen die Arme, aber der Clown ließ nicht locker. Also kramte sie in ihrem Wortschatz nach der richtigen Antwort:

    „Liebe ist ein Wort, Herr Narr! Jeder definiert das anders!“, sie versuchte eloquent zu klingen, was ihr nicht gut gelang „Einer sagt: Ich liebe meine Mutter, einer sagt ich liebe gutes Essen! Liebe ist ein Ausdruck starker Zuneigung! Und zu starke Zuneigung macht schwach. Wenn man etwas gern hat, kann das gegen einen angewandt werden! Dann doch lieber eine einmalige wilde Nacht, mit jemand Unbekannten!“

    Sie versuchte grimmig zu starren, dass wiederum gelang ich ausgezeichnet:
    „Und verliebt sein ist was für Kinder die keine Ahnung von Sex haben! Dämliches Geseiere ohne Halt! Ob ich schon mal verliebt war? Tja wir waren alle mal lein und dumm!“, sie pustete ihre Strähne nach vorne, diese fiel sofort zurück.

    Sie zog an dem Clown vorbei:
    „Du hast das nicht ohne Grund gefragt! Die Shemlen fragen immer Sachen, damit man sich nach Beantwortung das gleiche fragt! Das werde ich aber nicht tun!“, sie seufzte, „Aber du Plappermaul, wirst es auch ohne Frage tun, oder? Da vorne müssen wir links!“

  9. #39
    DA FRPG only Avatar von Markus Pfeifer
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    „Und verliebt sein ist was für Kinder die keine Ahnung von Sex haben! Dämliches Geseiere ohne Halt! Ob ich schon mal verliebt war? Tja wir waren alle mal lein und dumm!“, Jester blieb stehen und sah die Elfe prüfend an Jemand der NICHT an Liebe glaubt! Unfassbar, ob ihr wohl jemand weh getan hat? Da muss man was machen Von hier auf jetzt wurde die Musik sehr sentimental.
    „Du hast das nicht ohne Grund gefragt! Die Shemlen fragen immer Sachen, damit man sich nach Beantwortung das gleiche fragt! Das werde ich aber nicht tun! Aber du Plappermaul, wirst es auch ohne Frage tun, oder? Da vorne müssen wir links!“
    Die Elfe war an ihm vorbeigegangen doch mit flinkem Schritt baute er sich vor der Elfe auf und brachte sie zum stehen.
    „Du hast recht Blondie Liebe ist nur ein Wort. Es ist ein einziges Wort das Tränen vertreiben kann. Es kann die Schwingen geben und dich schweben lassen. Es kann dich hoch in die Lüfte tragen und dich mit einer Wolke wieder zurück bringen. Ein einziges Wort kann ein Lächeln in traurige Gesichter zaubern. Es kann die Sonne an einem bewölkten Himmel scheinen lassen. Es kann die wunderbare Träume verschaffen die auch tagsüber bestehen. Ein einziges Wort kann Leben retten. Es kann Süchte und Krankheiten lindern. Es kann ein gebrochenes Herz heilen und dir große Freude bereiten.
    Ein einziges Wort kann aber auch Tränen fließen lassen, ein zerbrechen, Sterne vom Himmel stürzen lassen und den Mond erlöschen. Es kann Tod und Zerstörung bewirken. Es kann Süchte und Krankheit schüren. Es kann deiner Seele Angst machen.....und danach alles wieder heilen.
    Ein Wort kann manchmal sehr mächtig sein seine Kraft haben wir beide gespürt!“

    Jester trat näher an die Elfe „Ich sehe deinen vollen Schmollmund, doch es scheint, als hätte er das Lachen längst verlernt“ sachte berührte er mit dem Zeigefinger ihren Mund, „Ich sehe deine stechend blauen Augen, doch es scheint, als hätten sie sich an das Dunkel gewöhnt“ liebevoll fuhr er über ihre Augenbraue. „Ich sehe deine honigblonden Haare, doch es scheint, als hätten sie den Hauch des Windes nie gespürt“ zärtlich streifte er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Und ich sehe dich und es scheint, als hättest du dich verloren!“ behutsam nahm er ihre Hand und legte sie an seine Brust, damit sie sein Herzschlag spüren konnte.
    „Spürst du das? Auch mein Herz ist gebrochen, denn ich liebe eine Frau obwohl ich es nicht darf, obwohl sie mich nicht liebt! Dennoch verliere ich den Glauben an die Liebe nicht, denn sie ist es wert, erhalten zu werden.
    Niemals solltest du, aus welchen Grund auch immer, versuchen eine Mauer um dich herum zu errichten. Jedes Herz braucht Wärme und Liebe zum leben, gib ihm noch eine Chance und öffne es!“
    Die Musik fing an immer ausgelassener zu spielen und plötzlich drehte sich Jester von der Elfe weg und lief in Richtung ihres Ziels „Wettrennen! Wer zuletzt da ist, ist doof!“ rief er noch bevor er wie ein Irrer anfing loszusprinten.

    ---------> Devans Anwesen

  10. #40
    Newbie Avatar von Leithil
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    < Gesindeviertel

    Denerim Marktplatz [Kleine Seitengasse]

    Tag 3 - 7:24 Uhr



    Sie sah sich um. Kailaen hatte sie anscheinend in eine weniger bewohnte Straße geführt. Die Straße war leer, aber das konnte auch an der frühen Uhrzeit liegen. Plötzlich kam ihr die Straße bekannt vor. Diese Tür da… Und das Fenster mit dem schiefen Schmuck. Sie war hier schon einmal gewesen, ganz sicher, aber vor langer Zeit.
    Sie konzentrierte sich auf ihre Erinnerungen, um herauszufinden, wann das gewesen war. Damals war die Farbe jenes Fensterrahmens noch nicht so abgeblättert gewesen. Und dieses Loch im Straßenpflaster war auch noch nicht dagewesen.
    Sie war in Begleitung ihres Meisters gewesen, der sich mit jemandem treffen wollte. Leithil war sich über den genauen Anlass nicht sicher, aber weder die Templer noch die Stadtwache hatten damals etwas davon erfahren sollen.

    Kail führte sie zu einer dreckigen und scheinbar alten Tür. Die Fenster des dazugehörigen Hauses waren mit alten Brettern vernagelt, zwischen denen schon einige Spinnweben hingen. Das Ganze machte einen sehr unbewohnten Eindruck. Auch die Tür schien bei jeder Berührung zerfallen zu können. Aber Leithil bemerkte, dass das Holz unter dem Dreck noch neu und fest war und die Scharniere an einigen Stellen noch glänzten.
    Der Elf klopfte an die Tür, zuerst kurz, dann einmal lang, dann noch zweimal kurz. Die Tür schwang auf. Dahinter war es dunkel. Leithil hörte eine Bewegung, ein leises Scharren, und versuchte, mit den Augen die tiefe Dunkelheit zu durchdringen, aber sie sah nur den dreckigen Boden im Dämmerlicht des Eingangsbereichs.
    „Was wollt ihr hier?“, fragte eine feindselige Stimme aus dem Dunkel. Leithil fiel auf, dass derjenige sie gut sehen konnte, scharf umrissen von dem Morgenlicht.
    Kail trat vor. „Ich bin's. Die zwei hier suchen jemanden... eine bestimmte Person. Ich dachte, ihr könntet vielleicht helfen.“
    „Warum bringst du sie einfach hierher? Was, wenn es Spione sind? Geschickt von der Wache oder den Templern?“
    Der Elf meinte nur: „Es sind eine von uns. Die Wache würde sich nie dazu herablassen, Elfen als Spione zu benutzen.“
    Einen Moment herrschte Schweigen. Dann sagte die Stimme: „Okay, ich bring sie weiter. Zu den anderen. Sollen sie doch entscheiden, ob sie den zwei trauen.“

    Kail wandte sich an Ceirinn. „Ihr könnt dem Mann vertrauen. Er bringt euch zu den Leuten, von denen ich euch erzählt habe. Aber ich muss jetzt wieder gehen.“ Mit einer übertriebenen Verbeugung vor Ceirinn fügte er hinzu: „Noch einen angenehmen Nachmittag, Ladies.“
    Leithil nickte ihm knapp mit dem Kopf zu. Anscheinend waren ihre Drohungen vorher wirklich unnötig gewesen. Mit halbem Ohr hörte sie zu, wie Ceirinn sich von dem jungen Elfen verabschiedete und sich für die Hilfe bedankte, während sie wieder versuchte, den Mann im Dunkeln zu entdecken. Kail verließ das Gebäude und schloss die Tür hinter sich. Kurz darauf flammte eine Lampe auf der anderen Seite des Raumes auf. Dort standen zwei Männer, beide hatten die Kapuzen ihrer Umhänge tief ins Gesicht gezogen und Nase und Mund mit einem dunklen Tuch verhüllt. Mit Mühe konnte Leithil Im Schatten der Kapuze die Augen erkennen.
    Der Mann mit der Lampe in der Hand – er war etwas größer als der andere – sagte: „Wenn ihr weiter wollt, müsst ihr eure Waffen abgeben. Ansonsten kehrt ihr jetzt ganz schnell wieder um und verlasst dieses Haus.“

    Leithil zögerte ein bisschen. Falls sie ihnen Schaden wollten... Aber sie hatte nicht das Gefühl, das Kail ihnen hatte Schaden wollen. Also löste sie ihren Gürtel, an dem die beiden Dolche und das Schwert hingen. Der kleinere der beiden kam zu ihr hinüber und nahm ihn ihr ab. Ein leichtes Schaudern durchfuhr die Elfe, als sich ihre Finge von dem rauen Leder lösten. Seit Jahren schon hatte sie sich nicht mehr von ihren Waffen getrennt. Sie fühlte sich hilflos, das war sie nicht gewohnt. Als der Mann sich Ceirinn zu wandte, erklärte sie, keine Waffen dabei zu haben. Er sah skeptisch aus, zuckte dann jedoch die Schultern.

    Der andere hatte sich inzwischen der billigen Holzvertäfelung zugewandt. Mit einem leisen Klicken schwang dort eine niedrige verborgene Tür auf. Der schmale Gang dahinter lag im Schatten.
    Leithil warf Ceirinn einen unsicheren Blick zu, gehorchte dann aber dem Wink des kleineren Mannes und folgte demjenigen mit der Laterne in den Gang.

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