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Thema: Shuttle "Ax"

  1. #31
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    „Also, ganz normal bist du eigentlich auch nicht“, meinte Arseni nach dem er sich nochmal kurz Calix gewidmet hatte, armes Wrack.
    „Wie meinen Sie das?“
    „Naja, ich bin kein Experte wenn es um KIs geht, aber… du bist erstaunlich fit in deinen Schaltkreisen. Weißt du, es gibt da solche von der Sorte, ja oder nein, dann welche die analysieren und den Output rausspucken. Aber du, du hast so was eigenes an dir. Bist ein geheimes Projekt oder wie? Ich würde es nicht als Eigeninitiative bezeichnen, aber du scheinst mir ´nen Schritt weiterzudenken. Kann das sein?“
    „Vielleicht“, gab Ax als Antwort ab. Arseni dachte immer es gebe bei solchen Programmen kein Vielleicht, nur 1 oder 0. Top oder Flop.
    „Ah, schon wieder so ein Indiz. Sag‘ mal, magst du Calix eigentlich?“
    „Darüber kann ich keine Auskunft geben.“
    „Hm, dann anders gefragt, wer hat dich denn… gemacht?“
    „Darüber kann ich keine Auskunft geben.“
    „Ah, dann…“ Sie dockten mittlerweile an. Arseni nahm die letzte Zigaretten in den Mund, neue Packungen mussten gekauft werden. „Pass auf, Calix auf“, meinte er und fügte hinzu, er wäre gleich wieder zurück. Gut so.
    „Wohin gehen Sie genau?“
    „Darüber kann ich keine Auskunft geben“, erwiderte Arseni lächelnd, bisschen schnippisch.

    Wieder im „zivilisierten“ Bereich Omegas, nannte man denn das so? Arseni sah sich kurz dann Omni-Tool an, wurde von einem Batarianer angepöbelt und ging einfach weiter. Probierte paar Codes aus. Red Sand, nicht richtig. Yvonne? Auch nicht. Arseni, funktioniert schon gar nicht. C-Sec Verrat, nope. Nach dem Eintippen von Passwort als Passwort, gab er letztendlich auf. Müde und ausgelaugt streifte er durch die Promenaden von Omega, die Märkte entlang. Geschäfte für Waffen, Geschäfte für größere Waffen, ein Nahrungsmittelladen, schnell paar Äpfel und eine Stange Zigaretten mitgenommen, noch paar Waffengeschäfte, paar Dealer, die Red Sand, Heroin und Bliss vertickten. Kurzer Gedanke an Akyra, immer weiter. Dann endlich eine Klinik, oder Apotheke. Oder einfach nur ein Dealer, der ein Geschäft besaß und statt Drogen Medikamente vertickte. „Äh ja, hallo was haben Sie denn?“ – „Alles was da Herz begehrt. Oder eher… der Körper, die Wunden, hehe. Sie verstehen?“ – „Medi-Gel, Morphium, Verbände und Bandagen, suspekte Heilkräuter, Medi-Cremes und eventuell sogar weitere Arzneimittel?“ Nach dem Arseni dem Dealer klar sagte, dass er nichts aus seinem Hinterzimmer brauchte, verließ er die… Apotheke mit einer Plastiktasche voller Utensilien, Medikamenten und sogar Wasserflaschen, die Calix hoffentlich bis zur Citadel bringen würden. Sogar ein Mittelchen zur verbesserten Blutzirkulation bei Elcor hatte Arseni sich vom „Doktor“ andrehen lassen. Alles andere als günstig, aber kostspielige Lebensrettungen waren auf Omega schon lange nichts Neues. Dann rannte er in sein Hotel, paar Straßen weiter. Packte seine Sachen, checkte aus. Die Rechnung war nicht ohne, gerade die Minibar-Spesen liefen auf einen drei-stelligen Betrag hinaus. Lieber zahlen, als das der Inhaber einem die Kopfgeldjäger auf den Hals schickte. Auf dem Rückweg wurde angepöbelt, aber nichts schlimmes, er rauchte und aß einen Apfel. Dann beim Shuttle, gab es einen bizarren Anblick. Soso, Batarianer, nahezu zerquetscht am Boden. Da ist wohl wer aus seinem Dornröschenschlaf aufgewacht, oder wie?

    Die Shuttletür öffnete sich automatisch, Ax erkannte ihn also wieder. Verrückte, vertrauensselige VI. „Bin da, wer noch?“ meldete Arseni sein Zurückkommen. „Hab paar Mittelchen, die wir dir am besten gleich reinrammen und dann zur Citadel, hm? Gut schaust du nicht gerade aus.“ Das war eine gehörige Untertreibung, Calix sah schrecklich aus.

  2. #32
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    „Arseni kommt zurück.“
    Calix schreckte hoch. Entgegen seines Vorsatzes war er doch kurz eingeschlummert.
    „Gut, danke“, sagte Calix noch etwas verwirrt, „Starte schon mal den Reaktor.“
    Als einzige Antwort summte der Reaktor nun etwas lauter, was seine Bereitschaft signalisierte sofort loszufliegen.
    Da öffnete sich die Tür und Arseni stand schon da.
    „Bin da, wer noch?“
    „Scherzkeks“, murmelte Calix, nicht sicher, ob es laut genug für Arseni war oder nicht. War ihm auch egal, er hatte andere Sorgen. Als er sich aufrichten wollte, wurde ihm kurz schwarz vor Augen, also ließ er es erst mal bleiben. Von Arsenis gesagtem verstand er nur die Wörter Mittelchen und reinrammen.
    „Ich hoffe“, Calix musste husten. „Ich hoffe du weißt, was du tust“, krächzte er und hustete erneut. Blut klatschte auf den Boden. Scheiße.
    Er sah zu Arseni hoch und krächzte: „Hilf mir lieber mal die Rüstung abzunehmen.“ Er sah wieder Weg, geradeaus gegen die nun wieder zu Shuttletür. „Verstanden Ax? Die Rüstung…“ Calix hustete erneut. Wann hatte er eigentlich zum letzten Mal was getrunken? Ein Bild von einer Weinflasche blitzte in seinem Kopf auf. Ein glitzerndes Lächeln huschte durch seine Augen. Arseni reichte ihm eine Wasserflasche. „Danke“, hustete er und trank sie in einem Zug leer.
    Wie ein Wasserfall bereitete sich das kühle Nass in seinem Körper aus und verschaffte ein wenig innerliche Linderung.
    Ächzend richtete er sich auf, und tippte ein paar Befehle in sein Omni-Tool. Hier und dort begann die Rüstung zu surren und zu zischen. Dort wo sie relativ unbeschädigt war, fuhren einzelne Panzerplatten übereinander, so dass man sie relativ leicht ablegen konnte.
    „Ich würd´ ja selbst, aber“, er hustete erneut. Arseni verstand und nahm die Rüstungsplatten ab, die sich ohne Probleme zusammenfalteten. Arseni zögerte kurz, als die Gatlings und der Raketenwerfer dran waren, doch dann nahm er auch sie ab. Die Platten, die zu stark beschädigt oder verformt waren, waren schwieriger abzunehmen und bei einigen war es auch schmerzhaft. Doch der Gedanke an Raxtar ließ den Schmerz eiserner Entschlossenheit weichen.
    Nach einigen Minuten lagen sämtliche Panzerplatten, Munitionsreserven und Waffen auf einem mehr oder weniger ordentlichen Haufen auf dem Boden in einer Ecke.
    Nun hatte er nur noch einen Überzug an, der von dutzenden Schläuchen und Leitungen bedeckt waren, die dazu gedacht waren Medigel an jede Stelle seines Körpers zu leiten. Doch der Überzug wies an mehreren Stellen Brandlöcher und Risse auf. Mit Arsenis Hilfe befreite er sich auch aus diesem.
    Nun kam sein ganzer von dutzenden Narben und Verletzungen entstellter Körper zum Vorschein. Aus den Augenwinkeln sah Calix, wie Arsenis Blick an seinem Brandmahl hängen blieb.
    „Erklär ich dir später“, sagte Calix müde. Er war wieder am Ende seiner Kräfte, total erschöpft. Der Shuttleboden kippte zur Seite weg, Calix taumelte, hielt sich notdürftig an einer Stange im Boden fest und ließ sich einfach auf den Boden fallen. Dort kauerte er sich wieder zusammen.
    „Ax zur Citadel.“
    „Bestätigt.“ Der Reaktor brummte auf und das Shuttle erhob sich in die Luft.
    Calix sah zu Arseni: „Du kannst mich jetzt verarzten.“ Er wusste, dass es eine unlösbare Aufgabe für Arseni war, doch vielleicht schaffte der Mensch es sogar, dass es ihm wenigstens etwas besser ging.
    „Und Arseni“, fügte Calix hinzu, „Wenn ich an einem deiner Mittel sterbe, sprengt Ax uns in die Luft.“
    Er wusste nicht ob Ax nur mitspielte, oder einfach seinem Befehl gehorchte, als die VI ein deutliches „Bestätigt“ hören ließ.
    „Nur ein Scherz“, murmelte Calix nach ein paar Sekunden und wartete darauf, dass Arseni mit seiner Behandlung startete.

  3. #33
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    „Nur ein Scherz“, wiederholte Arseni und sprach in die Leere, da er sich bis jetzt erfolgreich weigerte einer VI ein Gesicht zu gönnen, „hast du das auch gehört, Ax? Nur ein Scherz, gell.“ Er nahm einen Apfel heraus, stellte ihn vor Calix hin. „Entweder du kannst ihn jetzt essen oder nach meiner… Behandlung, aber merk‘ dir: An apple a day keeps the doctor away“, meinte er trocken und speckte seinen Apfel nun wiederum in den Mülleimer von Ax, zumindest meinte er das die Einbuchtung hierfür da war. Nun, denn. Er holte die Arzneimittel, Medikamente und das Medi-Gel hervor, glaubte auf Calix etwas Erleichterung zu sehen, dann auch noch die Spritzen. Irgendwie würde das schon alles funktionieren. Ein bisschen Medi-Gel auftragen, paar Medikamente dem Elcor verpasst und noch 1-2 Spritzen, entweder damit er wach bleibt oder einpennt, schmerzlindernd sollte aber so oder so beides sein. Zwar hätte er Calix gerne den Schlaf gegönnt, aber auch hatte er kaum Lust darauf, dass Calix quasi im Schlaf ihm wegstirbt ohne dass er es mitbekommt. Letztendlich würde es also wohl die Entscheidung des Elcors bleiben, während Ax rasch sich von Omega entfernte, sie endlich diese vermaledeite Raumstation hinter sich ließen… nur um zur nächsten zu fliegen.
    Calix Ausrüstung lag quer durch das Zimmer verstreut und Arseni beäugte sie etwas, während er versuchte die Wunden des Elcors möglichst ausreichend mit Medi-Gel zu versorgen ohne sie allzu viel anzusehen. „Ganz schön viel was du beisammen hast. Und trotzdem ist es ein ziemliches Wunder, dass wir da lebend rausgekommen sind. Danke dafür. Und sowieso, nunja, danke.“
    Er warf die eine Tube Medi-Gel weg, nahm eine neue. Rieb den Elcor damit mehr ein. Zwar zuckte Calix hier und da zusammen, wohl aber mehr während der Kälte des Gels als tatsächlich Arsenis amateurhaften Verschmierungsversuche. Man war es nicht gewohnt Medi-Gel unbedingt über den ganzen Körper manuell anzubringen, es war um einiges ineffizienter als das automatische Verfahren einer jeden Rüstung. Wie aber Arseni zuvor mitbekam – Calix Ausrüstung war zu etwas kaum mehr in der Lage, letztendlich würde es sogar gefährlich werden, sollten sich zusammen mit dem Medi-Gel die Zeichen des Kampfs im Körper verbreiten; Kugeln, die irgendwo unter der Haut blieben und das Medi-Gel zementierte sie in die Organe hinein, Granatensplitter, sogar die Abgase der Mine würden wohl sowohl in Calix als auch Arsenis Kreislauf wohl einige Zeit bleiben. Was wusste man schon; nur das man bald die Citadel erreichen sollte. Er strich über das Brandmal von Calix, da half auch kein Medi-Gel. Zu tief eingebrannt. Aber er war sich gar nicht sicher, ob Calix überhaupt wollte dass das Brandmal entfernt wurde, schlussendlich war er vielleicht selbst ein Mitglieder dieser Verbrecherbande, oder ist es immer noch. Ach, bitte nicht…

  4. #34
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    „Genaugenommen“, antwortete Calix mühsam, „schuldest du mir mehr als ein paar Credits. So scheiße ging es mir seit Jahren nicht mehr.“
    Ein kleines Piksen, als Arseni eine weitere Spritze benutzte.
    Calix sah zu dem Haufen, den er normalerweise am Körper trug. „Kennst du dich auf der Citadel aus? Das muss repariert werden. Wenigstens die Schilde und die Technik.“ Große Hoffnungen hegte er nicht, aber man konnte ja fragen. Er drehte sein Kopf wieder zurück, zuckte kurz zusammen als ihn ein stechender Schmerz durchfuhr.
    Er nahm sich eine weitere Flasche Wasser und trank gierig. Das kühle Wasser von innen und das Medi-Gel von außen sorgten überraschender Weise für etwas Linderung. Er schloss kurz die Augen, doch der Moment des Friedens verflog zu schnell, als die Wirkung wieder nachließ und der Schmerz zurückkam.
    Er musste sich eingestehen, dass er im Moment ohne Arseni ziemlich aufgeschmissen wäre. Der Gedanke, wie er alleine über die Citadel wanderte, ließ ihn erschauern. Diese quietschsaubere Welt, wie er sie aus den Bildern kannte, widerte ihn an.
    Durch eine Reflexion in einer Metallstrebe, sah er Arseni bei der Arbeit zu. Er öffnete gerade eine weitere Tube Medi-Gel und begann sie auf seinen Verletzungen zu verschmieren. Wie viel hat er davon eigentlich mitgebracht? Apropos mitgebracht, warum ist er eigentlich überhaupt…
    „Warum“, unterbrach Calix die Stille, „bist du eigentlich wiedergekommen?“ Er hustete kurz – zumindest spukte er nicht wieder Blut, „Du hättest ohne Probleme verschwinden können. Warum den schweren Weg nehmen?“ Er sah Arseni durch die Spiegelung direkt an. „Jetzt wirst du nicht mehr so leicht gehen können. Du hast noch eine Schuld zu begleichen.“ Im Nachhinein hörten sich die Worte härter an als gedacht. „Ich hätte da auch schon was.“ Doch bevor er weiter reden würde, wollte er erst eine Antwort haben.

  5. #35
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    Calix nörgelte etwas, das war verständlich. Als Reaktion dafür gab es eine weitere Spritze, durchaus sympathisch jemanden für jeden Kommentar mit einer Spritze zu bestrafen, sofern es sich nicht gerade um einen Elcor handelte, für den es wohl nicht mehr als das Pieksen einer Mücke war.
    „Ja, ich habe ein paar Kontakte. Das sollte aber erst einmal nicht deine Hauptsorge sein, wichtiger wäre es dass sie über ausreichend Medikamente, Apparate und vor allem Fachwissen verfügen um dich wieder einigermaßen zusammen zu flicken.“ Arseni überlegte sich ob er, während Calix seinen unfreiwilligen Klinik-Aufenthalt bewältigen musste, die Ausrüstung schlichtweg seinen Bund-Kontakten geben sollte, damit diese sie reparierten – als Bonus. Vielleicht würden sie sich auch denken, dass sie sie einfach behalten sollten, aber das wäre dann schon eine sehr miese Entscheidung.
    Nach einer weiteren Spritze Morphium, würde sich Arseni nun vorwiegend darum kümmern das alles noch ein wenig einzuwickeln. Sonderlich viel Ahnung hatte er davon nicht und beim Abschneiden der Verbände nahm er stets viel zu viel, wodurch die Rollen flugs aufgebraucht waren. Auch rollte er die Bandagen mehr schlecht als recht um Calix Arme und Beine, wo überall die Wunden noch hellrot pulsierten und schimmerten, bevor sie anfangen würden pechschwarz faulen. Er holte noch rasch eine Tube Medi-Gel heraus für Calix Rücken und schmierte sie drauf.

    Auf die Frage warum Arseni zurück kam, hielt Arseni kurz inne, schmierte dann aber weiter. Gute Frage eigentlich, auch nur deshalb weil es das richtige zu tun war. Jemanden auf eine solche Mission mitzunehmen, nur um dann eventuell seinen Zorn auf sich zu ziehen und noch dazu fürstlich entlohnen zu müssen, es wäre sicherlich einfacher gewesen auf Omega für ein paar Tage unterzutauchen. Andererseits ließen sie beide Sooth heute zurück, nicht zu vergessen Akyra. Arseni hatte schon mit genügend Totgeweihten an diesem fürchterlichen Tag zu tun, wahrscheinlich wollte er nicht noch einen dazu zählen müssen. „Keine Ahnung, weil es das richtige ist?“ erwiderte er, etwas zögernd, um dann noch halblustig gespielt hinzufügen: „Außerdem habe ich nicht gerade große Lust von dir quer durch die Galaxis gejagt zu werden. Oder von Ax.“ Und als Calix von Schuld sprach, wünschte sich Arseni er wäre vielleicht sogar abgehauen, des Feiglings Ausweg. So wie der Elcor davon sprach, klang das nicht gut. „Eine Schuld begleichen, hm? Die Credits, Rüstungsreparatur, Erste Hilfe, ich leiste dir und Ax doch auch sympathisch Gesellschaft, außerdem kann ich ganz okay kochen… simple Sachen.“ Arseni lächelte wieder etwas, klopfte Calix auf den Rücken. So weit so gut. Einigermaßen sah er ja jetzt wieder aus, zumindest nicht so schlimm als das man sofort erschrecken müsste, es sei denn man hatte eine panische Phobie vor Mumien im Elcor-Format. Wie wohl Elcor ihre Toten bestatten, vermutlich fraßen sie sie während eines Theaterstücks auf. „Aber ja“, fügte Arseni noch rasch hinzu, und zündete sie sich eine Zigarette an, „ich schätze ich stehe in deiner Schuld. Und meine… Organisation auch. Was schwebt dir denn vor?“
    Geändert von Arseni Vigo (26.09.2012 um 02:22 Uhr)

  6. #36
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    Seiner Antwort entnahm Calix, dass Arseni ein Mann mit Prinzipien war, der eine Sache durchzog, wenn er sie angefangen hatte. Genau so jemanden brauchte er. Also gut. „Auf die Credits kommt es mir nicht an“, brummte Calix. „Eigentlich geht es mir nur um ein paar Informationen." Er holte Luft. "Es gibt jemanden in dieser Galaxis“, er sah Arseni durch die reflektierende Metallstrebe an, „der bald sterben wird.“ Kurze Pause. „Er weiß es nur noch nicht“, knurrte er emotionslos.
    Er schwieg wenige Sekunden lang, überlegte wie viel er offenbaren sollte. „Raxtar.“ Man konnte die Verachtung in der monotonen Stimme spüren. „Sein Name ist Raxtar. Er ist zu einem großen Teil dafür verantwortlich wer und was ich jetzt bin. Er hat mich“, er zögerte, „hat mir Dinge angetan, die du dir nicht vorstellen kannst.“ Mehr wollte er im Moment nicht sagen. Er war sich sicher, dass Arseni sein R förmiges Brandzeichen gesehen hatte, sollte er seinen eigenen Schluss ziehen.
    Das Gesicht des Kroganers tauchte wieder vor seinem inneren Auge auf, als würde er direkt vor ihm stehen. Erneut loderte der Hass in ihm auf und drohte aus ihm herauszubrechen. Er stand langsam auf, drehte sich in dem engen Shuttle, bis er Arseni direkt ansehen konnte. Seine glühenden Augen starrten in die blauen Arsenis, als er zu sprechen anhob: „Ich will ihn tot sehen. Er wird sterben.“
    Er ließ sich wieder zu Boden sinken, diesmal aber so, dass er Arseni direkt ansehen konnte.
    „Ich hoffe, dass deine Organisation entsprechende Daten hat. Wenn ja, betrachte die Informationen als meine Bezahlung.“
    Er musste husten. Wieder kein Blut. „Danke übrigens“, sagte er zögernd. „Für die Behandlung.“ Komisches Gefühl sich zu bedanken. Irgendwie … anders.
    „Was sagst du?“, fragte er und sah Arseni an.

  7. #37
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    Was er dazu sagt? Puh, gute Frage. Arseni zog an seiner Zigarette, fing das Grübeln an. Noch ein Auftrag für Calix, in der sicherlich erneut Pistolen, Raketen und Explosionen eine Hauptrolle spielten – und diesmal hatte er ihn sich selbst auferlegt. Und ganz ehrlich, er wollte Calix ungern auf eine solcher Mission schicken, gerade in seinem jetzigen Zustand war der Elcor kaum in der Lage einen einzelnen Kroganer zu bezwingen, geschweige denn ein ganzes Kartell wie die Rotaugen. Sofern es tatsächlich der Wahrheit entsprach. Die Rotaugen waren offiziell nur Minenarbeiter auf Antirumgon, auch wenn in den Archiven des Bunds schon ein- zweimal Verdachtsargumente geäußert wurden, es würde sich bei ihnen um mehr handeln. Eventuell hatte die ganze Situation Fieberträume bei Calix ausgelöst, Dinge, die er sich ausmalte, die er nun schlimmer wahrnahm als zuvor. Anders konnte sich Arseni Calix plötzlichen Gemütswandel nicht erklären, schließlich hatte der Elcor zuerst stets auf eine Bezahlung in Credits gepocht und nun das… Arseni hatte wenig Lust dazu in ein paar Tagen im Extranet zu lesen, wütender Elcor tötet unschuldige Minenarbeiter.

    „Ich werde sehen was ich tun kann“, meinte Arseni, und war sich dabei selbst nicht sicher. Er hätte Calix direkt sagen können, dass die Rotaugen auf Antirumgon stationiert sind, aber das würde wohl bedeuten, dass er augenblicklich den Kurs ändern würde. „Aber, nur um das klarzustellen, die Credits bekommst du auf jeden Fall, die Organisation hat eh viel zu viel Geld, die sollen ruhig bisschen was abgeben. Und wenn du das Geld nicht behalten willst, dann können wir es ja am Abend versaufen – also sobald du aus dem Krankenhaus wieder draußen bist.“

    Mittlerweile hatten sie sich weit genug von Omega entfernt, näherten sich dem Massenportal und würden wohl in einer Stunde zum Sprung ansetzen. Arseni befürchtete, dass die C-Sec dort auf sie warten würde, sie versuchend abzufangen. Sooth kannte Ax und konnte sich wohl auch zusammen reimen, dass Arseni ihn – gewissermaßen – über das Ohr gezogen hatte. Ihm schauderte es beim Gedanken an ein erneutes Wiedersehen, manche Bekanntschaften sollten schlichtweg aufhören. Er ließ seinen Blick wieder auf Calix schwenken, der trotz seinem vorherigen Versuch wieder am Boden lag, schwerverwundet und bestmöglich behandelt, nunja, bestmöglich für Arsenis Maßstäbe eben. Gut sah das nicht aus. „Hm, gern geschehen, die Behandlung mein ich. Und danke fürs Leben retten.“ Raxtar kam ihm wieder in den Kopf als er in Calixs Augen blickte für einen Moment zu lang und die Wut zu erkennen glaubte, sodass er sich der Decke von Ax zuwandte, hoffend Raxtar wäre eventuell doch nur ein Gespenst, denn alleine und in solchem Zustand würde Calix wohl kaum eine Chance haben. Einerlei, und da meldete sich auch schon ein Magen. Ja, trotz dem Apfel hatte er immer noch Hunger. Zum Glück hatte er als er die Äpfel und Wasserflaschen eingekauft hatte, auch noch ein paar Sandwiches mitgenommen. Einige. Eines würde ihm erst einmal reichen, aber er hatte keine Ahnung wie viel ein Elcor normalerweise aß. „Hm, Hunger?“ fragte er nach und fing schon in seinem Koffer an zu wühlen, wo er sie irgendwo versteckt hatte.

  8. #38
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    Eine typische Diplomatenantwort, die Arseni ihm da auftischte. Nicht Ja und nicht Nein, sondern ein Vielleicht. Eine neue, weitere unbekannte in der Gleichung, die Calix so schnell wie möglich lösen wollte. Als Arseni weitersprach, musste er unfreiwillig glucksen, was in einem weiteren Hustenanfall endete. Ihm gefiel die Denkweise des Menschen. „Wenn du mich zwingen willst, das Geld anzunehmen, sag ich auch nicht nein.“ Ein Glitzern huschte durch seine Augen. „Aber abgemacht. Sobald ich wieder fit bin, gehen wir saufen.“ Unter einem kurzen Ächzen hob er seine Hand, in welcher Arseni fast sofort einschlug.

    Ax gab durch, dass sie nur noch eine Stunde vom Massenportal entfernt waren. Calix stellte sich die Citadel vor, wie er sie bisher nur aus Bildern und Erzählungen kannte. Eine Raumstation so groß wie Omega, die jedoch nicht von Verbrechersyndikaten sondern einer galaktischen Gemeinschaft regiert wurde. Dort gab es Gesetze und strenge Strafen, wenn man gegen sie verstößt. Calix schüttelte sich kurz innerlich. Die Sicherheit der Citadel war nur ein künstliches Versprechen für diejenigen, die zu schwach waren, selbst für die eigene Sicherheit zu sorgen. Zumindest war diese Meinung auf Omega weit verbreitet. Vielleicht auch nur, um das eigene Leben erträglicher zu machen. Calix wusste es nicht. Er wusste aber, dass er Omega mit all seinem Abschaum, seiner Ungerechtigkeit, seiner Verkommenheit und seiner Verbrecher mochte, war die Station doch so etwas wie ein Zuhause für ihn. Ein Zuhause, dass er erst wieder sehen würde, nachdem er mit einer gewissen Person Frieden geschlossen hatte. Dein Tod heißt Calix, dachte er gedankenverloren, ohne überhaupt zu wissen, dass er es dachte. Er spürte nur erneut die Hitze durch seine Adern pulsieren.

    Arsenis Frage riss ihn aus seinen Gedanken. Er wollte schon mit einem routinierten Nein antworten, als er erst bemerkte wie hungrig er eigentlich war. „Ja“, sagte er stattdessen salopp. Arseni kramte tiefer in seinem Koffer und zog ein paar Sandwiches für Calix heraus. Seine gemeißelten Gesichtszüge verzogen sich fast zu einem erkennbaren Lächeln, als er Anfing sich vollzustopfen. Überraschenderweise konnte er fast schmerzfrei essen.
    „Was rausgefunden, Ax?“, fragte er, als er gerade nach einem weiteren Sandwich griff.
    „Es gibt tatsächlich Wege, unentdeckt auf der Citadel zu landen“, antwortete Ax. Dabei klang die VI so, als würde sie sich darüber freuen.
    „Und weiter?“ Er biss in ein weiteres Sandwich. „Die im jetzigen Moment effektivste Möglichkeit unentdeckt die Patrouillen der Citadel-Flotte zu passieren, ist wenn wir uns an ein größeres Schiff heften und uns von diesem durch den patrouillierten Raum leiten lassen.“ Während Ax den Plan erklärte, projizierte die VI ein Hologramm in den Innenraum des Shuttles, welches die Ax zeigte, wie sie nur wenige Meter entfernt von dem Rumpf eines größeren Schiffes durch den Weltraum flog. Du bist verrückt geworden… „Die Sensoren der Citadel-Flotte“, fuhr Ax fort, „werden uns dann nicht mehr wahrnehmen, da der Abstand zu dem Schiff zu gering ist. Für dieses Manöver empfehle ich einen Frachter der Kowloon-Klasse.“ Das Hologramm zoomte heraus, so dass die Ax nur noch ein winziger Punkt war. Zu sehen war ein Modulfrachter älteren Bautyps, wie es sie zu Hauf gab.
    „Gründe?“, fragte Calix.
    „Ja. Die Module der Kowloon-Klasse sind mangelhaft mit Sensoren ausgestattet, dies würde uns erlauben unentdeckt zu bleiben.“ Nach einem künstlichen Zögern fuhr Ax fort, „Selbst wenn die Sensoren uns registrieren würden, wäre die Wahrscheinlichkeit ausreichend hoch, dass man uns führ eine Störung halten wird.“
    Nachdenklich sah sich Calix das Hologramm an. Der Plan war verrückt, mehr fiel ihm dazu nicht ein. So etwas konnte nur von einer VI kommen, die rein logisch dachte. Andere würden den Plan für zu verrückt halten, um ihn auch nur in Betracht zu ziehen. Und hier lag der Vorteil. Niemand würde damit rechnen. Er aß den Rest seines Sandwiches. So gesehen war der Plan perfekt. Nur eine Sache ließ ihn nicht los: „Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir mit dem Frachter kollidieren?“ Ax Antwort kam sofort: „4 Prozent.“ Das war ein eingehbares Risiko. „Ausführen.“ – „Bestätigt.“

    Er sah zu Arseni, den er irgendwie vergessen hatte. Der Gesichtsausdruck des Menschen war für Calix nicht zu deuten, was aber auch nichts hieß, da er sowieso Schwierigkeiten hatte, die Mimik anderer Spezies zu deuten.
    „Was hältst du da eigentlich von?“ Er nickte in Richtung des immer noch aktiven Hologramms.

  9. #39
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    Interessiert hörte Arseni den Ausführung von Ax zu, schien irgendwie seltsam und simpel einleuchtend, diese Vorgehensweise. Clever war es wohl angesichts der Tatsache, dass am Ende des Tages wohl die gesamte C-Sec auf ihren Fersen sein würde, da war es besser unnötige Aufmerksamkeit zu vermeiden. Und so wie Ax seinen Plan präsentierte, schien das auch alle mal umsetzbar. Trotzdem aß Arseni derzeit eher heißhungrig sein Sandwich, als dass er auf jedes Detail hörte und sich beinahe verschluckt hätte, so überrascht war er, als Calix ihn fragte, was denn seine Meinung dazu wäre.

    „Klingt ganz toll und so“, meinte er, schmatzte dabei ein wenig und schafft es endlich den letzten Bissen runter zu würgen, „nur wo werden wir landen? Etwa auf dem Schiff?“ Er schnappte sich einer der Wasserflaschen und spülte die letzten Essensreste damit hinunter. Er hatte immer noch Hunger. „Ich glaube nämlich kaum, dass der Captain dieses Schiffs der Kowloon-Klasse, welches auch immer nun genau die Ehre hat auf die Citadel zu schleusen, sonderlich darüber begeistert wäre. Und so wie ich die Citadel kenne, ich denke fast das würde auch auffallen.“
    Nun, vielleicht war es sein Job zu zweifeln, hier an Bord. Aber Ax antwortete nach kurzer Verzögerung: „Angesichts des derzeitigen Zustands von Calix ist es die beste Lösung möglichst nahe an einem Krankenhaus zu landen. Sofern ich weiß besitzen Hospitals auf der Citadel einen eigenen Landeplatz, was sich hier kurzfristig anbieten würde.“
    „Ja, nur, die sind eigentlich für die Rettungsshuttles gedacht.“ Er kratzte sich ein wenig am Kopf und blickte knapp auf Calix, dem die Sandwiches zu schmecken schienen. Also griff auch Arseni zu, bevor es gar nichts mehr gab. „Aber ich vermute – das könnte man umgehen, indem wir uns eine kurzfristige Erlaubnis besorgen. Notfalltransport und dergleichen, nur wie? Ich könnte versuchen mich ins System zu hacken, aber das ist fast schon zu riskant, eigentlich auch zu kurzfristig. Außerdem, hm, das sollten wir eigentlich auch im Notfall mit ein bisschen Bestechungsgeld schon regeln können“, und er wandte sich kurz nochmal zu Calix zu, ehe er sein Sandwich anbiss, „scheint wohl ganz so als würden wir doch nicht unseren ganzen Sold versaufen, wenn du zurück bist.“

    Da fiel ihm ein, dass er eigentlich sogar noch den Bund kontaktieren sollte, damit überhaupt etwas gab, den Sold und dergleichen. Er wäre ja gespannt darauf wie sie darauf reagieren würden, dass er mal eben das begehrte Omni-Tool ergattert hatte, etwas beunruhigter war es allerdings als es um die Frage danach ging, wie er dies geschafft hatte. Tote C-Sec Agenten, gar Verrat an einem, ungewohnte Bund-Vorgehensweise, die so eigentlich nicht zu dieser Organisation passte, eine Zielperson, die noch lebte und eigentlich schon lange tot sein müsste. Aber er hatte die Daten und wer weiß, vielleicht wurde aus dem Sucher sogar langsam etwas mehr, ein neuer heller Stern in den Personalakten und einer jener aufstrebenden Kopfgeldjäger oder Assassinen, die die Karriereleiter stets rascher empor klommen als es je ein Sucher wie Arseni vermocht hätte.

  10. #40
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    „Wenn es sein muss.“ Calix drehte kurz seinen Kopf nach links und rechts, dass seine Halswirbel knackten. In der einkehrenden Stille verdrückte er ein letztes Sandwich und genoss das einkehrende Sättigungsgefühl. Seine Gedanken drifteten erneut zu seiner Vergangenheit ab. Nun da er sich wieder an alles erinnern konnte, jagte ihm das Vergangene keine Angst mehr ein. Das einzige Gefühl, das es jetzt in ihm auslöste, war bittere Traurigkeit und glühender Hass. Innerlich schmunzelnd dachte er daran wie er zurückgeschreckt war, als er glaubte sich selbst zu sehen. Wie er es einfach nicht wahr haben wollte, wie er sich verleugnet hatte. Lächerlich, sich selbst zu belügen.

    Er sah zu Arseni, der seinen eigenen Gedanken nachzuhängen schien. Seine Augen wanderten über das Innere der Ax. Stolz erfüllte ihn, als er daran dachte, wie mühselig es gewesen war Firmen zu finden, die ihm das liefern konnten und lieferten, was er wollte. Wie er mithilfe von Drohungen und dosierter Gewalt die Firmen daran gehindert hatte, ihn zu hintergehen. Aber er hatte es geschafft. Die Ax war eines der besten, wenn nicht sogar das beste Shuttle seiner Klasse. Er strich mit einer Hand über eine Platte, die im Boden befestigt war, genoss die Berührung des kühlen Metalls auf seiner Haut. Ein Bild blitzte in seinem Kopf auf: er als Kind lag auf dem Boden in seinem Zimmer und strich über den kühlen Boden, als seine Mutter ihn zum Essen rief.
    Eine Träne klatschte auf den Boden, doch Calix bemerkte es nicht. „Ich war noch ein Kind“, seine Stimme war nur ein emotionsloses Wispern, „aufgewachsen auf einer Raumstation. Irgendwo… Ich war glücklich. Doch dann wurde mir alles genommen.“ Er starrte stur geradeaus. „Sie haben sie alle getötet, die Stärksten mitgenommen, die Schwachen getötet. Meine Mutter war unter ihnen. Sie hat geschrien.“ Er brach ab. War er wahnsinnig? Warum erzählte er das? Doch er konnte nicht aufhören. „Sie haben die Station nachher gesprengt, wohl um keine Hinweise zu hinterlassen.“ Er schnaubte. „Wir wurden zu einem Asteroiden gebracht, dort sollten wir Ezo fördern. Hab mich gewährt, bis mir der Widerstand rausgeprügelt und rausgeschossen wurde.“ Er durchlebte die Zeiten der Teilnahmslosigkeit erneut. Er lebte einfach nur noch, wie ein Tier. Er flüsterte weiter: „Raxtar war unser Meister“, er schnaubte kurz, „hat dafür gesorgt, dass ich wie ein Wurm vor ihm hergekrochen bin. Bis ich einen Fehler begangen hab. Hab ihm in die Augen gesehen.“ Seine Erzählung verlor sich. Erneut durchlebte er seine öffentliche Folterung. „Er hat mich dafür vor allen gefoltert und erneut gebrandmarkt. Doch alles, was er bewirkt hat, war mein Wunsch ihn abzuschlachten, wie ein Tier.“ Calix Augen glühten wieder vor Hass. „Mein Hass hat mich am Leben gehalten. Bis ich die Möglichkeit ergriffen hab und mit einem Frachter von der Mine geflohen bin. Der Frachter flog nach Omega. Dort hat mich ein anderer Elcor gefunden. Hat mich ausgebildet, mir alles beigebracht, was ich heute weiß. “ Er dachte wieder an seinen Lehrer, der gütig und streng gleichermaßen war. „Mit den Jahren hab ich meinen Schwur vergessen und verdrängt. Bis heute. Erneut durch dunkle Schächte zu gehen, hat was in mir ausgelöst. Ich hab mich wieder erinnert.“ Beinahe unhörbar fügte er hinzu: „Ich hab mich verleugnet. Hab den Grund vergessen, warum ich noch lebe.“
    Seine Stimme wurde wieder lauter. „Doch damit ist Schluss. Raxtar muss sterben. Es geht nicht anders.“ Er schwieg wieder eine Weile, bis er noch flüsternd hinzufügte: „Ich will endlich Frieden finden.“
    Er wusste nicht warum er das alles erzählt hatte. Er wusste nicht einmal, ob es richtig war oder nicht, oder ob Arseni überhaupt zugehört hatte, doch es war nötig gewesen, sich den Scheiß von der Seele zu reden, der auf ihn lastete.
    „Danke fürs zuhören.“

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