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  1. #1
    Nothing new Avatar von Kinman
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    Standard Invisible Hand - Hauptbrücke

    Beschreibung der Invisible Hand | Wichtige Ereignisse

    Über einen Gang, der an der Krankenstation vorbeiführt, kommt man zu der Hauptbrücke der Invisible Hand. Diese ist geräumig und liefert durch den Aufbau eine gute Rundumsicht auf das Weltall. Aus der Hauptbrücke befindet sich natürlich das CIC der Invisible Hand und alle wichtigen Systeme können von dort aus kontrolliert werden, solange keine manuelle Überbrückung durchgeführt wurde.
    „Die Zukunft gehört dem Buch und nicht der Bombe, dem Frieden und nicht dem Krieg“, Victor Hugo

  2. #2
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    Name: Aric Agapios
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    Spezies: Drell

    ----------------

    UWG, Invisible Hand – Bereitschaftsräume >>>> UWG, Invisible Hand - Hauptbrücke

    Uhrzeit: 20:05 Uhr


    Stille.

    Gray drückte nervös die Fingerkuppen gegen die kalte Materie des Lifts.

    Keine Reaktion.

    Sie wusste ganz genau, dass die toten, tiefschwarzen Augen des Aliens auf ihren fuchsroten Haarschopf starrten, aber er blieb ruhig. Er beobachtete Gray ganz genau, registrierte die winzigste, ach so beiläufigste Muskelbewegung, tastete die weibliche Konturen analytisch, mechanisch, gleichgültig ab, wie ein programmierter Mech.

    Tiere.

    Schwache, geringwertige Tiere. Krankhafte Krebsgeschwüre, die kollektiv abgeschlachtet gehörten. Aber aus bunten Aliens konnte man gewiss hübsche Ledertaschen anfertigen – gelb wäre doch eine trendige, schrille Farbe.

    "Es ist gleich soweit", erklärte Gelbschuppe trocken, weshalb Gray, die erneut wie Espenlaub zitterte, die Augen auf das Liftdisplay richtete, das die exakte Position des Aufzugs anzeigte. Gelbschuppes ekelhafter Menschensklave streifte daraufhin die Schusswaffe ab und stabilisierte das schussbereite Gewehr gegen den Schulterknochen. Wieso half er Aliens? Wieso metzelte er die eigene Spezies ab? Gray schüttelte gedanklich den Kopf. Menschen wie er gehörten exekutiert für so einen Verrat.

    "Miss Gray", grinste Gelbschuppe kalt, "Ihr Leben liegt nun in Ihren Händen."

    Gray hob irritiert eine Augenbraue. Was meinte er? Aber ehe sich ihr Kopf zur Seite drehen, die aufgewühlten Augen das Gesicht des gelbschuppigen Monsters sehen konnten, faltete sich die Schiebetür auch schon auf und ein brutaler Schlag zwischen ihre Schulterblätter trieb ihr die Luft aus den Lungen. Gray stolperte hinaus in den Flur, schnappte panisch nach Luft, doch statt Sauerstoff füllte blutige Flüssigkeit ihre Lungen. Stakkatoartig feuerten die drei Soldaten den Kugelteppich ab, bis ein erschrockenes "Feuer einstellen!" die bizarren Todesklänge zum Schweigen brachte. Gray schmeckte den blutigen Lebenssaft, leckte sich apathisch die Lippen, aber es war ekelhaft metallisch.

    "Tiere...", war das Letzte, was Gray röchelte, ehe die Menschenfrau tot in sich sackte.

    Agapios nutzte die kostbaren Sekunden und fokussierte genug dunkle Energie, die er für einen biotischen Sturmangriff benötigte. Gelbe Schuppenhaut, eingehüllt in blauen Schlieren, raste in Richtung dreiköpfige Gruppe wie ein Schiff inmitten eines Mass-Relay-Sprungs und fegte die Soldaten quer durch den Gang. Er marschierte schnurstracks zum ersten Faschisten, zog dessen Nahkampfklinge und tötete den benebelten Mann durch einen sauberen Kehlenschnitt. Fisher war bereits zum nächsten Opfer gehechtet und exekutierte den machtlosen Soldaten durch einen präzisen Kopfschuss, was er beim dritten und letzten Mann wiederholte. Schrille Alarmsirenen kreischten mittlerweile das ganze Schiffsdeck an, aber das half den eingepferchten Offizieren nun herzlich wenig.

    "Wir packen die Granaten ein, danach geht es auf zur Hauptbrücke."

    Uhrzeit: 20:12 Uhr

    Es dauerte einige wenige Minuten, bis die zwei die Sicherheitsschotts erreichten, aber es mangelte beiden an den nötigen Hackingfähigkeiten, weshalb Agapios einige weitere Minuten brauchte, damit er die biotischen Tanks seines mittlerweile doch erschöpften Körpers auffrischen konnte. Er nutzte die kurze Pause und kontaktierte die zwei Tracer, die die Kanonenfuttertruppen des Syndikats koordinierten.

    "Aerstin, Quoon, Statusbericht."

    "Aerstin hier", knackte es zurück, "Hangar ist gesichert, die restlichen Sektoren säubern wir mittlerweile Schritt für Schritt", berichtete die asarische Tracerin knapp, "Aerstin out."
    Quoon benötigte einige Augenblicke, bis auch er antwortete: "Quoon hier. Kommunikationsstörung ist beseitigt, feindliche Truppen haben Rückzug angetreten. Quoon out."

    Perfekt.
    Geändert von ME-NPC 2 (27.08.2010 um 17:17 Uhr)

  3. #3
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    20:12 Uhr
    Invisible Hand, Auf dem Weg zur Hauptbrücke



    Pausen. Es waren genau diese Pausen, die für Jacob jede größere Schlacht zu etwas machten, das er niemals vergessen würde. Diese stillen Momente, wie dieser einer war, ließen ihn immer und immer wieder die schlimmsten Bilder der Kampfhandlungen sehen. Winters. ‚Freiwillig geopfert für den höheren Zweck‘ – so hätte es sein sollen. Stattdessen benutzte der gelbschuppige, widerliche und mittlerweile noch abstoßendere Bastard den Scharfschützen als zusätzliches Projektil. Als Projektil, das eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre. Die metallenen Massen hätten die Assaults ohne Mühe auch so zerschmettern können. Doch musste auch Jacob sich die Frage stellen, ob man von so einem kaltblütigen Monster, wie Aric es war, überhaupt so etwas wie Rücksicht erwarten konnte. Eine Frage, die man nur mit einem klaren Nein beantworten konnte. Und eine Tatsache, die es von Sekunde zu Sekunde unangenehmer machte, mit diesem Mistkerl zusammenarbeiten zu müssen.
    Es war merkwürdig. All die Zeit beim Militär. Jacob hatte so viele Opfer in seinem Visier. Und jedes davon hatte sich in seiner Vergangenheit verewigt. Doch er kam damit klar. Denn sie waren Feinde. Aber Damian war ein Verbündeter. Vielleicht sogar mehr als das. Und er wurde eiskalt an der nächsten Ecke beseitigt.
    Auch Gray, die rothaarige provisorische Geisel, wurde innerhalb kürzester Augenblicke in das miese, eiskalte und gnadenlose Spiel des Drells hineingezogen. Und sie bezahlte es mit ihrem jungen Leben. Ein weiteres Opfer, das es nie hätte geben dürfen. Ihr Gesicht würde sich schon am nächsten Morgen für immer in den Kopf des 25-jährigen gebrandmarkt haben.

    Und was auf diesem verdammten Schiff gab Fisher die Garantie, dass Aric nicht etwas Ähnliches auch für ihn geplant hatte? Sobald sie die Hauptbrücke gesäubert hatten, hatte der Leader des Alphateams doch keinerlei Verwendung mehr für ihn. Und Jacob wäre völlig deckungslos. Vielleicht war genau das der Grund, warum Winters bereits so früh aus dem ‚Spiel‘ genommen wurde. Vielleicht war Agapios nicht nur widerwärtig und ekelerregend, sondern noch dazu ein Feigling. Wie auch immer es aussehen mochte: Jacob musste sich bis dahin irgendetwas überlegen. Irgendetwas, das ihn im Notfall schützen könnte. Oder zumindest etwas Zeit verschaffen würde. Aber noch war das unfreiwillige Duo nicht am Ziel angekommen. Noch konnte hinter jeder Ecke – vor allem hinter der nächsten Tür der tödliche Feind warten, der den beiden alles abverlangen würde. Jacob würde ohne Aric vermutlich nicht lange durchhalten können. Doch andersrum verhielt es sich genauso. Und das musste der Drell wissen. Sonst hätte er kein Team gebraucht. Sonst hätte er keine Armee rekrutieren müssen. Was auch kommen würde: Fürs Erste mussten sie zusammen arbeiten.

    Es dauerte seine Zeit, bis Jacob seine Aufmerksamkeit wieder auf das Hier und Jetzt lenkte. Doch bereits im selben Moment kratzte die emotionslose Stimme des gelben Mistkerls im empfindlichen Gehör des 25-jährigen. Er faselte etwas von Statusbericht und Fisher spitzte sofort die Ohren. Leider wurde nichts über Verluste gesagt. Nur über die wohl großen Fortschritte. Aber was hatte er auch erwartet? Dass irgendwer in den Führungspositionen menschlicher oder rücksichtsvoller war als Aric? Wahrscheinlich schafften es solche Persönlichkeiten nicht mal in die Nähe dieser Positionen. Eher wurden sie bereits im Voraus von anderen Alphas getötet, weil sie zu weich waren; weil sie Gewissen hatten. Oder ein Herz. Eines war sicher: Aric Agapios, Drell und Anführer der eiskalt berechnenden Bastarde, hatte nichts von all dem. Und er hatte es vermutlich auch nie gehabt. So bemitleidenswert das auch war: Sollte Jacob den Moment miterleben, in dem dieser hinterhältige Feigling stirbt, würde er wohl der erste sein, der mit einem breiten Grinsen durch den ganzen Raum springt – zumindest gedanklich.

    Fisher musterte sein Gewehr eindringlich. Vornehmlich nur, damit er Aric nicht länger vor seinen blauen Augen ertragen musste. „Hey.“, sprach er den Drell, vielmehr den Mörder, an, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. „Wenn Sie dann bald so weit sind? Ich will diesen Scheiß jetzt langsam hinter mich bringen.“ Seine Stimme klang selbstsicher, aber vor allem provokant. Es gab spätestens seit Winters Tod keinen einzigen Grund mehr, ihn nicht ein wenig aufzuheizen. Obwohl vermutlich nicht mal das eine Reaktion hervorrufen würde. Aric Agapios war innerlich tot. Er empfand nichts. Er kannte nur sein Ziel. Und sich. Und alles andere schien entbehrlich. Verbündete eingeschlossen. Eigentlich eine ganz simple Lebensweise. Aber auf keinen Fall ein Leben, das lebenswert sein konnte.

  4. #4
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    Name: Aric Agapios
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    ----------------

    UWG, Invisible Hand - Hauptbrücke

    Uhrzeit: 20:12 Uhr


    Fokus.

    Agapios konzentrierte sich, meditierte in Stille. Er erntete die biotische Kraft, die sich erholte, die stetig wuchs, bis die dunkle Energie reif wie eine saftige Frucht war.

    "Ich werde euch keinesfalls enttäuschen, Alpha. Ihr könnt Euch dessen gewiss sein", hallten die eigenen Worte, das feste Gelöbnis an Reno Cortus, den Kopf Alpha Chimeras, durch die Gedanken. Versagen war keine Option. Alles, was in den nächsten Minuten geschah, war so maßgeblich, so gewichtig, dass man guten und aufrichtigen Gewissens sagen konnte, dass die Zukunft des intergalaktischen Verbrechersyndikats Alpha Chimera auf dem Spiel stand.

    Abseits des ruhigen, neutralen Nichts, fern bewusster Perzeption hörte er die Worte des Menschen, die, gereizt gesprochen, zeigten, dass Fisher die eigenen Emotionen nicht kontrollieren konnte oder gar wollte, aber klug genug war, den Einsatz wie geplant zu handhaben. Agapios ignorierte die offensichtliche Provokation und blieb stattdessen einige Augenblicke in Meditation, bis er sich schließlich aufgetankt genug fühlte und sich aufrichtete.

    "Es erwarten uns dort drin etwa sechs bis zehn Brückenoffiziere, die die Hauptbrücke bedienen, exklusive Security, die dank des Angriffs wahrscheinlich circa vier bis acht Mann zählen", begann er daraufhin gewohnt trocken und richtete sich den Kragen, "ich breche das Sicherheitsschott biotisch auf, was mich wahrscheinlich für einige Augenblicke erschöpft, sodass Sie in den ersten Sekunden dafür sorgen müssen, dass man uns nicht überrennt."

    Er blickte auf die Granaten und Fisher begriff offenkundig, was er meinte.

    "Achten Sie darauf, wo Sie die Granaten einsetzen – Sie dürfen die Terminals auf gar keinen Fall beschädigen, haben Sie das begriffen? Omega benötigt das Trägerschiff intakt", warnte er eindringlich, denn sollten die Armaturen defekt sein, war die gesamte Mission für den Varren.

    "Gibt es Fragen?"

    Uhrzeit: 20:14 Uhr
    Geändert von ME-NPC 2 (31.08.2010 um 13:31 Uhr)

  5. #5
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    20:14 Uhr
    Invisible Hand, Hauptbrücke


    Obwohl Jacob sich nicht damit anfreunden wollte, der kratzigen, dauerhaft monotonen Stimme des Drells zuhören zu müssen, folgte er den Beschreibungen desselben aufmerksam. Okay. Wenn wir viel Glück haben, sind die ‚sechs bis zehn‘ Offiziere nur zum Teil bewaffnet und wohl kaum gepanzert. Dafür wird der Rest umso besser ausgerüstet sein. Und vorbereitet sind sie wahrscheinlich sowieso. Also: Was kann schon schief gehen? Die Frage erschien Jacob von Sekunde zu Sekunde berechtigter, während er eine der Granaten fast schon penetrant anstarrte. „Achten Sie darauf, wo Sie die Granaten einsetzen – Sie dürfen die Terminals auf gar keinen Fall beschädigen“, fügte der kalkulierende Alien zu seinen Ausführungen hinzu. Na gut. Das beantwortet die Frage. Aber wie stellt der sich das vor? Ich habe ja nicht mal den Hauch einer Ahnung, wie groß die Brücke überhaupt ist. Geschweige denn davon, wo die wirklich gefährlichen Typen stehen. Und was interessiert mich das überhaupt? Sobald die Brücke sauber ist, habe ich meinen Job hier erledigt. Was der Wichser dann mit den vielen Knöpfen macht, kann mir doch völlig egal sein.

    „Gibt es Fragen?“, erkundigte sich Aric mit, so vermutete zumindest Fisher, wie immer geheucheltem Interesse und so, als ob er eine ganze Runde fragen würde. Doch diese Runde bestand nur noch aus einem einzigen Mann und seinem entschlossenen Willen, dieses Schiff lebendig wieder zu verlassen. „Bloß eine.“, entgegnete eben dieser Mann und traf Aric, so hoffte er, unvorbereitet. Auch wenn sein gelbes Gegenüber sich niemals etwas anmerken lassen würde. „Wer braucht diesen Träger wirklich? Omega? Oder Alpha Chimera?“, fragte Fisher mit eindringlicher Stimme. Für ein paar Sekunden durchdrangen die blauen Augen des 25-jährigens die Schwarzen seines unfreiwilligen Partners, stets in der Hoffnung, die kleinste Regung erkennen zu können. Doch was erwartete er? Diese Augen würden vermutlich nicht mal reagieren, wenn Agapios im Sterben lag. Genauso wenig wie ihr Besitzer selbst.

    Jacob postierte sich mit dem Gewehr in der einen und einer Granate in der anderen Hand halbrechts von dem Schott, das das unharmonische Duo in den nächsten Augenblicken direkt auf die Hauptbrücke führen würde. Den Daumen bereits kurz vor den Zünder gesetzt und den Blick nicht von dem stählernen Zugang abgewandt, motivierte sich der ehemalige Soldat noch einmal selbst: „Also dann, gehen wir’s an.“

    Sein Körper spannte sich noch fast im selben Moment an, als er erkannte, dass Agapios sich nun um das Schott kümmern würde. Die dunkelblaue Energie wurde von Sekunde zu Sekunde spürbar stärker, bis sie sich auf wahrhaft explosive Art und Weise in Richtung Hauptbrücke entlud. Scheppernd, krachend oder knallend, aber auf jeden Fall ohrenbetäubend, riss der biotische Energiestorm das Schott förmlich auseinander und hinterließ ein unübersehbares Loch in dem massiven Stahl. Der herausgerissene Teil des Brückeneingangs flog mit enormer Kraft durch die Luft und verfehlte nur knapp ein bewaffnetes Besatzungsmitglied, das vermutlich schon mit dem Beginn des Angriffs an den Eingang postiert wurde, um als erste Instanz der letzten Verteidigungslinie zu fungieren. Wohl nicht gerade von Dankbarkeit für sein knapp verschontes Leben besänftigt, eröffnete er scheinbar ohne zu zögern das Feuer. Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde zischten und pfiffen zahllose Projektile durch das völlig deformierte Schott, hinter dem Aric schleunigst Deckung gesucht hatte, und den langen Korridor.

    Es war schier unmöglich, sich unter solch lebensgefährlichen Bedingungen einen ordentlichen Überblick über die Positionierung innerhalb der Brücke zu verschaffen. Deshalb blieb Jacob keine andere Möglichkeit, als die erste Granate blind und auf Glück durch das Schott zu befördern. Komm schon! Nach Arics Rechnung sind da drin mindestens 14 Leute. Wie groß ist wohl die Möglichkeit, dass ich nicht mal einen erwische? Ohne längeres Zögern machte der 25-jährige die Granate scharf und warf sie gefühlvoll und präzise in das undurchsichtige Nichts hinter dem Schott. „Granate!“, brüllte eines der Besatzungsmitglieder die gesamte Brücke zusammen. Ein anderes schrie aus purer Verzweiflung: „Weg. Weg. W-“

    Die ersten Augenblicke nach der ohrenbetäubenden Detonation versanken in völliger Stille und Jacob konnte sich nur ausmalen, was hinter der Rauchwand gerade passiert war. Hatte er einen erwischt? Vielleicht sogar zwei? Oder ein Täuschungsmanöver? Was es auch war, es hinderte Fisher nicht daran, sich an die Überbleibsel des Schotts zu pressen und einen erneuten Blick zu riskieren. Nun herrschte Klarheit. Keine fünf Meter vom Schott entfernt erspähte er ein Gewehr. Etwas weiter hinten hatte sich ein schwarzes Feld in den Boden gebrandmarkt. Der Explosionsradius der Granaten schien gar nicht so übel gewesen zu sein. Etwas weiter links erblickten die blauen Augen schließlich den Besitzer des Gewehres. Menschlich und männlich. Das war das einzige, was man über seine Leiche jetzt noch sagen konnte. Aber hatte er wirklich nur diesen einen erledigen können? Zeit, es herauszufinden, blieb jedenfalls nicht. Das Feuer wurde wieder aufgenommen und noch während Jacob wieder den Kopf einzog, bemerkte er die Projektile knapp über selbigen hinweg fliegen.

    Jacob Fisher suchte und fand für einen Moment den Blickkontakt zu Agapios. „Mindestens einen hab‘ ich erwischt. Aber die reagieren ziemlich schnell.“ Blind feuerte er zwei Salven aus der Deckung heraus ab, um die Feinde bei Laune zu halten. Ungeachtet dessen, was der Drell ihm über die Instrumente gesagt hatte. „In den nächsten acht oder neun Metern gibt es entweder viel Deckung oder eine freie Zone.“ Jacob überlegte einen kurzen Augenblick. „Okay.“ Er zückte eine weitere Granate aus seiner Tasche und warf sie Aric zu. „Ich hoffe, für’s Werfen haben Sie schon wieder genug Kraft.“ Wieder feuerte er eine blinde Salve. „Verschaffen Sie sich einen Überblick und werfen Sie sie dahin, wo Sie es für richtig halten.“ Der folgende Teil gefiel dem Südafrikaner nicht wirklich, aber in Anbetracht der zahlenmäßigen Unterlegenheit, erschien es ihm das einzig Richtige. „Ich gebe Ihnen so lange Feuerschutz.“


    20:15 Uhr

  6. #6
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    Name: Aric Agapios
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    UWG, Invisible Hand - Hauptbrücke

    Uhrzeit: 20:14 Uhr


    Es gab tatsächlich eine Frage.

    "Wer erhält das Trägerschiff wirklich?"

    Es gab auch eine Antwort.

    "Omega?"

    So war es eigentlich geplant. Aria T'Loak, die Omega de facto regierte, erhielt das Schiff, allerdings durfte die ganze G-5 – Aria T'Loak, Alpha Chimera, das Blood Pack, die Blue Suns, natürlich auch Eclipse - die INVISIBLE HAND nutzen, sofern das delikate Gleichgewicht auf Omega dabei intakt blieb. Auch wenn Omega das Herz des Bösen war, es konnte bluten und es konnte sterben, das zeigte die heutige Schlacht – die INVISIBLE HAND sollte die Station in Zukunft schützen.

    "Oder Alpha Chimera?"

    Fisher blickte auf Agapios und starrte in die kalten, toten Augen, die keine einzige Reaktion zeigten. Ob er wirklich skeptisch war, ob er tatsächlich anzweifelte, was Agapios den acht freiwlligen Rekruten auftischte, oder ob er nur wie gewohnt provozieren wollte, war Aric nämlich ganz gleich. Fisher war ein nützliches Werkzeug, das funktionieren sollte – was er glaubte, was er kritisierte, was er billigte, was er favorisierte, spielte gar keine Rolle. Aber falls er sich Agapios in den Weg stellen sollte, so konnte er sich dessen gewiss sein, dass auch er starb, genauso wie Winters.

    "Mr. Fisher, ich stelle Ihnen eine Gegenfrage. Wieso arbeiten Sie für mich beziehungsweise für Alpha Chimera? Wieso helfen Sie Omega? Für sich? Für die Unschuldigen dort?", er machte eine kurze, taktische Pause, "oder ist es für Kate?"

    Er fletschte ein Grinsen, aber die Augen blieben steif.

    "Sie sollten den Grund stetig im Auge behalten, Mr. Fisher. Nur das zählt, wenn sich die Schlacht entscheidet – was sonst geschieht, spielt keine Rolle für Sie."

    So beantwortete Aric die Frage, was Fisher offensichtlich irritierte, aber die ganze Farce auch beendete. Er kräuselte die Nase in Abscheu, aber Agapios erkannte in seinen Augen, dass Fisher ständig an das dachte, wofür er sein Leben hier riskierte, so als wollte er sagen: 'Glauben Sie mir, das tue ich schon', womit die Sache nun auch abgeschlossen war.

    Es warteten keine lästigen Fragen mehr auf Agapios, aber stattdessen die abgeriegelte, gut geschützte Hauptbrücke. Fisher positionierte sich rechts an die Schottseite, Schusswaffe wie auch Granate einsatzbereit, Aric dagegen stellte sich einige Schritte entfernt in die Mitte des Flurs und fokussierte die biotische Energie, die die gelbschuppige Silhouette des Aliens grünlich färbte. Er konzentrierte die ganze Kraft auf einen einzigen Punkt, fing selbst den kleinsten Tropfen auf, bis das biotische Fass in Form eines gewaltigen, zerstörerischen Geysirs gegen das Sicherheitsschott prallte und das massive Stahlgerüst zerdrückte. Materie quietschte auf, bog sich ganz bizarr in die Hauptbrücke, ein Stück riss sogar komplett aus der Fassung und flog einige Meter durch die Luft. Aric torkelte erschöpft zur Seite und stützte sich ab, Fisher aber antwortete auf das Feuer, das die Offiziere eröffneten, indem er eine Granate scharf machte und blindlings hineinwarf.

    "Granate!", warnte ein Faschist gestresst, ein zweiter schrie in Panik: "Weg! Weg!", da explodierte die Granate auch schon.

    Stille.

    "Mindestens einen hab ich erwischt", flüsterte Fisher, aber wie es schien, rappelten sich die feindliche Truppe bereits auf, sodass er spontan anbot, dass Agapios sich die Situation ansehen und dann ganz gezielt eine Granate platzieren sollte, "ich gebe Ihnen solange Feuerschutz."

    "Gut."

    Er holte tief Luft, konzentrierte sich, atmete ruhig, blendete aus, wie Fisher gelegentlich einige Kugeln abfeuerte. Es brauchte einige Augenblicke, bis er fit genug war. Aric schlich sich an die Schottkante und riskierte einen knappen, aber bildhaften Blick auf die Hauptbrücke. Sofort feuerten die Offiziere auf den gelben Kopf, den Aric erst zurückzog, als die kinetische Schildbarriere auf etwa fünfzig Prozent Leistungskapazität geschrumpft war. Es waren nur wenige Sekunden gewesen, aber die reichten Agapios auch gänzlich – das fotografische Gedächtnis, das so typisch für seine Spezies war, machte es wett, sodass er sich das Layout in Ruhe betrachten konnte. Soweit er sich erinnern konnte, waren dort drin sieben Offiziere stationiert, die an insgesamt drei Arbeitsstationen werkelten – zwei Stationen befanden sich an den Seiten rechts wie auch links, eine war quer aufgebaut und blockierte die Sicht auf das Hauptsystem, das ganz hinten lag. Sie campierten relativ abseits an der dritten, mittig gelegenen Arbeitsstation und zielten auf den Eingang, die fünf übrig gebliebenen Securitykräfte hockten an den Seiten, die wenigen Sitzgelegenheiten boten keinen wirklichen Schutz.

    Es festigte sich ein Plan.

    Aric schnappte sich eine zweite Granate, machte beide scharf und pfefferte die flachen Scheiben auf die seitlich postierten Securityangestellten, die ganz intelligent "Granate!" riefen und hastig in Schutz liefen, was Fisher natürlich ausnutzte. Er feuerte Kugelteppiche auf die Flüchtigen ab, Aric selbst stabilisierte die Mantis, zielte und bearbeitete stattdessen die Offiziersköpfe, die über die Stationskante spähten – keiner schien eine kinetische Schildbarriere zu tragen, sodass er zwei töten konnte.

    Chaos brach aus, als die zwei Granaten zeitgleich detonierten, die Sitze in Schutt und Asche legten, die Luft in ein feuriges, rauchiges Inferno tauchten, das drei Securitywachen das Leben kostete.

    Uhrzeit: 20:17 Uhr
    Geändert von ME-NPC 2 (01.09.2010 um 17:03 Uhr)

  7. #7
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    20:16 Uhr
    Invisible Hand, Hauptbrücke



    Ein leises „Gut“ entfloh dem von gelben Schuppen umrandeten Mund des Drells, das unter dem Feuer der Nebelparder aber so schnell unterging wie es aufgetaucht war. Jacob kümmerte sich darum nicht länger. Jacob hatte jetzt Wichtigeres zu tun. Ihm gefiel es nicht, Arics Leben zu schützen, nachdem dieser mit denen anderer nur so um sich warf. Aber es war die einzige Möglichkeit, sein eigenes Leben zu behalten – oder zumindest die Chance des Überlebens. Also blickte Fisher blitzschnell aus der Deckung hervor, brauchte einen Augenblick, um seine Ziele auszumachen, nahm diese aber schließlich mit gezielten Salven unter Beschuss, während Agapios, so glaubte Jacob jedenfalls, es aus dem Augenwinkel zu sehen, eine zweite Granate zückte. Guter Gedanke. Kommentierte er das Geschehen beiläufig, hielt seinen Fokus aber klar auf seine Gegner gerichtet. Die eigenen Projektile rissen immer wieder kleine Stückchen aus den stählernen Kanten der Wände, konnten aber keinen Schaden an den Nebelpardern selbst anrichten. Aber das war auch nicht ihr Ziel. Noch nicht. Sie sollten Aric einfach nur das Zeitfenster verschaffen, das er brauchte, um nunmehr zwei platzierte Granaten zu werfen. Und dieses Zeitfenster schloss sich gerade in Windeseile. Die Parder verstärkten ihr Gegenfeuer mehr und mehr, die Kugeln nagten bereits an den Schilden des 25-jährigen. Niemand wusste, wie viel sie noch aushalten würden. Und niemand würde es je erfahren.

    Das Feuer wurde sofort eingestellt und die erschrockenen Parder hechteten von den Granaten davon. Genau das war Jacobs Moment. Er verließ die Deckung, die das Schott bot, komplett und konzentrierte sein Feuer auf ein einziges Besatzungsmitglied. Die Schilde hielten einige Augenblicke stand, doch gegen das Dauerfeuer des Sturmgewehrs mussten auch sie irgendwann aufgeben. Genau darauf spekulierte Jacob. Und es sollte so geschehen. Die Schilde zersprangen förmlich und ließen den panischen Parder vollkommen schutzlos im Raum. Er versuchte noch, sich mit einem Hechtsprung hinter die querstehenden Instrumente zu retten, doch ein weiterer gezielter Schuss genügte, um dem Mann das Leben zu rauben. Leblos fiel sein Körper hinter den Instrumenten zusammen. Zwei der Offiziere taten es ihm gleich. Aric musste sie mit dem – mit Winters Scharfschützengewehr gezielt erledigt haben. Kein Zweifel: Er war ein guter Schütze. Aber er war ein eiskalter Killer. Einer, den Jacob lieber auf der anderen Seite des Schotts gesehen hätte.

    Plötzlich überschlugen sich jedoch die Ereignisse und verdrängten sämtlichen Hass. Jacob wollte gerade das aus der Deckung herausragende Schienbein eines Crewmitglieds unter Beschuss nehmen, da detonierten die Granaten so spektakulär wie schon die Erste. Und dieses Mal richteten sie wesentlich mehr Schaden an. Drei Sicherheitsmänner verloren auf blutige Weise ihr Leben und einer von ihnen betätigte reflexartig den Abzug seines Gewehres. Die Projektile bohrten sich in die metallene Decke und rissen eine der Platten komplett hinaus. Funken sprühten und einen Moment lang hatte Jacob bereits das Gefühl, dass diese Funken mal wieder nichts Gutes verheißen konnten. Aber vielleicht, so hoffte er, hatte sich das Glück einmal nicht gegen ihn gewendet.

    Die Köpfe der zusammengekauerten Offiziere waren noch immer nicht wieder aus ihrer Deckung hervorgekommen und nach Jacobs Berechnungen war nur noch eine Security-Einheit übrig. Also verzichtete er darauf, sich wieder hinter das Schott zu begeben und lief stattdessen auf die rechte Seite der Hauptbrücke, wo er bereits aus einigen Metern Entfernung eine brauchbare Deckungsmöglichkeit erblicken konnte, die sich aus einigen Stühlen und Armaturen zusammensetzte. Trotzdem bot diese nur Schutz vor den Offizieren hinter der horizontalen Arbeitsfläche, nicht aber vor der letzten Sicherheitskraft. Fisher musste handeln. Schnell und effektiv. Aber noch war nicht mal die Strecke bis zur Deckung absolviert, da erhoben sich schon die ersten Offiziere und erklärten den 25-jährigen als ihr neues Hauptziel. Das Feuer wurde eröffnet. Ein großer Teil der Kugeln pfiff an seinem angeschlagenen Körper vorbei und dennoch fingen die Übrigen an, an den Schilden zu nagen. Zentimeter konnten jetzt über Leben und Tod entscheiden. Und Aric. Es war leichtsinnig, blind darauf zu vertrauen, dass Aric Jacob in solch einer waghalsigen Aktion den Rücken freihalten würde. Er wusste auch weiterhin nicht, ob das wirklich der Fall. Viel zu sehr musste er sich darauf konzentrieren, die im Voraus herausgepickte Deckung in einem Stück zu erreichen. Und zwar möglichst bevor die übrig gebliebene Wache wieder zu Kräften gekommen ist.

    Jacob Fisher spürte förmlich, wie die Schilde immer weiter nachgaben; wie der Druck immer größer wurde. Komm schon! Komm schon! spornte er sich selbst Schritt für Schritt an.

    Noch drei Meter.
    Die Projektile prasselten unermüdlich auf die Schilde ein.

    Zwei Meter.
    Die übergebliebene Wache legte zum Schuss an.

    Ein Meter.
    Jetzt hatte Jacob wirklich ein Problem.

    Aus der Verzweiflung heraus rutschte er auf dem Rücken über den von aufgewirbeltem Staub bedeckten Boden hinter die Instrumente, richtete seinen Blick sofort auf die Security. Der Nebelparder betätigte den Auslöser und… nichts. Fisher riss verwundert die Augen auf. Ladehemmungen? Versagende Technik? Völlig egal. Jacob erkannte seine Chance, wirbelte noch halb liegend herum und richtete die eigene Waffe auf den panisch blickenden Feind. „Nicht heute, Arschloch.“ Mit diesen Worten drückte Jacob ab. Die ersten Kugeln zerrissen die Schilde seines Gegenübers, die letzten den menschlichen Körper selbst, der daraufhin leblos zusammenklappte.

    Hektisch atmend senkte Jacob die eigene Waffe und entspannte sämtliche Muskeln. Für einige Augenblicke wurde alles um ihn herum ausgeblendet. Er hörte seinen eigenen Atem, seinen Herzschlag und sogar das Blut, das durch seine Adern gepumpt wurde. Selbst das unregelmäßige Blinzeln seiner Augenlieder war ungewöhnlich deutlich zu spüren. Ich hab’s geschafft. Ha! Ein erleichtertes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Ich hab’s echt geschafft!
    Hatte er? Den Kampf mochte er gewonnen haben. Doch die Schlacht um die Brücke und der Krieg um das Schiff waren noch in vollem Gange.


    20:17 Uhr

  8. #8
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    Name: Aric Agapios
    Zugehörigkeit: Alpha Chimera
    Spezies: Drell

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    UWG, Invisible Hand - Hauptbrücke

    Uhrzeit: 20:17 Uhr


    Couragiert. Geisteskrank. Fisher.

    Er sprang auf die Hauptbrücke, wo elektrische Funken wie Platzregen auf die Toten spritzten. Einst Securityangestellte, waren es nun angekokelte Fleischsäcke, die dezent würzig dufteten. Aric ignorierte das makabere Gruselkabinett, konzentrierte sich stattdessen auf die Arbeitsstation, wo sich die fünf übrig gebliebenen Offiziere bedeckt hielten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die Faschisten aus ihrer Schutzposition wagten und er den Gastaschen die Luft auspusten konnte - tatsächlich reichte es, dass Fisher nur einige Schritte auf die rechte Seite des Kontrollbereiches rannte, bis die Offiziere die Gelegenheit beim Schopfe packten. Agapios steuerte das Fadenkreuz auf den einzigen glatzköpfigen Menschen, zielte auf das Gesicht und feuerte einen Schuss ab. Er konnte fast schon hören, wie das Geschoss die kalte Luft in zwei Stücke zerschnitt wie eine saftige Frucht, ehe es sich in die Stirn fraß, innen die weiche Gehirnmasse penetrierte und so das Leben des Mannes auslöschte. Er sackte tot in sich, die junge Frau zur Linken schrie auf, die feinen Gesichtszüge in Schock zerfurcht, und warf sich zurück auf den Allerwertesten. So blieben drei Offiziere übrig, die im Sichtfeld waren, aber Aric konnte keinen zweiten Schuss abfeuern, denn zwei wechselten die Schussrichtung und beschossen nun Agapios statt seinen menschlichen Komplizen. Es waren eigentlich relativ ziellose Schüsse, die meisten Projektile prasselten auf das kaputte Sicherheitsschott ein, einige wenige erwischten die kinetische Schutzbarriere, die Aric einhüllte. Er drückte sich zurück an das Schott, konnte aber rechtzeitig sehen, dass Fisher stürzte. Ob er getroffen oder schon tot war, erkannte er aber nicht.

    "Hm."

    Es dauerte einige Augenblicke, bis das hungrige Sperrfeuer stoppte. Stille hüllte das Gefechtsgebiet ein, bis auf ein elektrisches Knistern.

    "Fisher", fragte Aric per Funkgerät, "wie ist Ihr Status?"

    Ehe er selbst einen Blick auf die Hauptbrücke warf und damit sein Leben riskierte, wollte er erst kontrollieren, ob Fisher schon tot und er damit automatisch alleine war oder ob die beiden die restlichen Offiziere töten und die Hauptbrücke okkupieren konnten.

    Uhrzeit: 20:18 Uhr

  9. #9
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    20:17 Uhr
    Invisible Hand, Hauptbrücke



    Unglaublich, ich hab’s wirklich geschafft.
    Die kurze Verschnaufpause, die Fisher sich in Zusammenarbeit mit dem Glück wenige Augenblicke zuvor selbst erarbeitet hatte, schien sich langsam aber sicher ihrem Ende zuzuneigen. Aric, der weiterhin hinter dem Schott in Deckung geblieben war, schien diese Ansicht zu teilen und funkte Jacob kurzerhand an. „Wie ist ihr Status?“, wollte er wissen. Wie immer schlich sich keine Spur von Sorge, Angst oder überhaupt Gefühl mit in seine Stimme. Es ging bei dieser Frage vermutlich auch weniger um Jacob selbst als um die Unterstützung, die er bot. Aber daran hatte er sich gewöhnt. Irgendwie jedenfalls. Fürs Erste.

    Ich habe gerade eine Kamikaze-Aktion überlebt und eine Wache erschossen. Hinter den Instrumenten hocken noch vier Offiziere, die uns töten wollen. Mein Hitzeclip macht langsam schlapp und ich habe noch eine Granate. Aber er will wahrscheinlich die Kurzform. „Ich habe noch eine Granate.“ Jacob pausierte für nicht mal eine Sekunde. „Lassen Sie mich erstmal ausreden!“, sorgte er vor, als ihm klar wurde, welche Bedenken Agapios in diesem Moment wohl gehabt haben musste. Mit leiserer Stimme fuhr er fort: „Wenn Sie das Feuer noch etwas länger halten können, kann ich die Granate so werfen, dass die geringe Chance besteht, die wichtigsten Instrumente nicht zu beschädigen. Und wenn es doch passiert, müssen wir uns eben was überlegen.“ Erneut hielt der 25-jährige inne, um dem Drell etwas Bedenkzeit zu geben und alle Optionen durchzugehen.

    Es war nicht so, als ob Jacob sein Glück nicht noch mal herausfordern würde. Und er hätte vermutlich nicht lange gezögert, wenn sich auf der anderen Seite nur noch zwei Nebelparder befunden hätten. Doch es waren vier. Vier! Drei war schon immer eine schlechte Zahl, aber 'vier' war gleich noch einmal schlimmer. Somit erschien die Granate, die durchaus mit einem hohen Risiko verbunden war, was die Mission betraf, dem Südafrikaner weiterhin als die einzig realistische Möglichkeit, die Invisible Hand lebend zu verlassen. Selbst ein direktes Feuergefecht hätte keine großen Erfolgschancen versprochen. Aric und Jacob waren weiterhin zwei weniger. Und diese zwei waren genau die, die die beiden nicht beschäftigen konnten, solange sie es mit den anderen Pardern aufnahmen. Und diese zwei wären möglicherweise jene gewesen, die ihnen das Leben gekostet hätten.

    „Also, Aric, was sagen Sie?“ Ohne die eigene Deckung zu vernachlässigen, blickte Jacob in die Richtung des Drells. Die eigene Mine schien unbesorgt, doch die blauen Augen sprachen Bände. In ihnen machte sich die Ratlosigkeit auf unübersehbare Art und Weise breit. Wenn Aric Agapios die Durchführung dieses Vorschlags wirklich verweigerte, hatten sie ein Problem – schon wieder.


    20:18 Uhr
    Geändert von Jacob Fisher (06.09.2010 um 14:03 Uhr)

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    Name: Aric Agapios
    Zugehörigkeit: Alpha Chimera
    Spezies: Drell

    ----------------

    UWG, Invisible Hand - Hauptbrücke

    Uhrzeit: 20:18 Uhr


    "Fisher", fragte Aric per Funkgerät, "wie ist Ihr Status?"

    Keine Antwort.

    Aric schnallte die Mantis zurück auf das Schulterblatt und wechselte das kinetische Powerpack aus, das bei etwa zwölf Prozent die kritische Leistungskapazität erreichte und so keinen Schutz bot. Stille. Er glaubte schon fast, dass Fisher wirklich tot war, aber das Funkgerät knackte rechtzeitig. Fisher machte keine Angaben zur physischen Kondition, ergo schien er keine Verletzungen erlitten zu haben, aber stattdessen berichtete er, dass er eine Granate bei sich trug, was nur bedeuten konnte, dass er die vier übrig gebliebenen Offiziere in die Luft sprengen wollte.

    Aber das war keine Option. Aric brauchte die Schiffssteuerung intakt.

    "Aric, was sagen Sie?"

    Er kannte das menschliche Sprichwort 'no risk, no fun', aber das heute war keine spaßige Situation. Zwar flüchteten die gegnerischen Truppen schon zurück zum Mass Relay und auch die INVISIBLE HAND schien fast gekapert, aber die Waage schwankte und ein essentielles System wie die Hauptbrücke konnte sich wie ein Tonnengewicht auf die Siegerseite werfen. Es gab genug Gründe, wieso die Schiffssteuerung intakt bleiben sollte. Erstens konnte Aric extern diverse Schiffsfunktionen kontrollieren, die den eigenen Truppen aushalfen oder die gegnerischen Truppen behinderten, zweitens konnte er das Schiff im absoluten Notfall selbst in die Luft sprengen, was natürlich keine wünschenswerte Option war, drittens konnte Omega das Schiff in Zukunft zum Selbstschutz oder für Einsätze benutzen.

    Ergo gab es nur eine Antwort.

    "Nein."

    Aric plante bereits eine neue Taktik, die genauso riskant, aber die beste Lösung war, die er sich im Augenblick ausdenken konnte. Er schnallte die Mantis ab, holte tief Luft, fokussierte die restlichen Energiereserven und schuf eine schwache biotische Schutzbarriere, die eigentlich keinen wirklichen Schutz bot, aber wenigstens so tat. Er wollte die Offiziere austricksen.

    "Gentlemen", grinste er kalt und trat zurück auf die Hauptbrücke, wo die hungrigen Mündungen schon warteten, aber ruhig blieben, "sehen Sie es ein, es ist aus. Alles, was Sie schützt, ist grauer Stoff – ein Schuss und Sie folgen Ihren Kollegen hier ins Grab. Seien Sie klug und geben Sie auf."

    Heiße Luft. Aric bluffte, dreist und provokant, aber die kalte Maske, die keine menschliche Regung kannte, war so perfektioniert, dass er Glauben machte, dass er die absolute Wahrheit sprach. Was natürlich wirklich stimmte, war die Tatsache, dass die vier übrig gebliebenen Offiziere tatsächlich keine kinetischen Schildbarrieren besaßen oder eine ordentliche Panzerung am Leibe trugen, sodass die geringe Chance bestand, dass Aric und Fisher die Faschisten töten konnten, ehe die zwei selbst das Licht ausgeknipst bekamen. Agapios machte die ersten Schritte auf die merklich nervösen Offiziere zu.

    "Sehen Sie, mich interessiert das Schiff, nicht die Crew. Packen Sie Ihre Spielzeugpistolen ein und gehen Sie", sagte er und zeigte auf das Schott, nein, auf die manifestierte Pforte, die ins Leben führte, "gehen Sie!"

    Keine Reaktion. Aber die Frau, die in Tränen ausbrach und blanke Todesangst in den Augen trug, krabbelte nach einigen Sekunden in das Sichtfeld des gelbschuppigen Aliens, richtete sich auf und marschierte auf wackeligen Puddingbeinen auf das Schott zu. Sie stolperte kurz, fing sich aber rechtzeitig und betete innerlich wahrscheinlich, dass Aric auch wirklich Wort hielt. Er tat es.

    "Sehen Sie?", nickte er höflich.

    Es dauerte keine zwei Sekunden, da halfterten auch die drei männlichen Offiziere die Schusswaffen, sprintenten zum Schott, schlüpften in den Flur und machten sich auf in die Richtung des Lifts.

    "Sie können sich aufrichten, Mr. Fisher, das Schiff gehört uns", grinste Aric teuflisch und boshafte Gedanken brannten sich wie Feuerzungen in die toten Augen.

    Uhrzeit: 20:20 Uhr
    Geändert von ME-NPC 2 (06.09.2010 um 21:25 Uhr)

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