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  1. #11
    Let's Play-Gucker Avatar von Jacob Fisher
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    20:18 Uhr
    Invisible Hand, Hauptbrücke



    Jacob Fisher. Ein Mann, der in seinen kurzen 25 Jahren schon einige verrückte Dinge gesehen hatte, zweifelte gerade nicht nur an seinen blauen Augen, sondern auch an seinem Verstand, seiner Wahrnehmungsfähigkeit und daran, ob er tatsächlich noch am Leben war, oder sich ihm das ausgereifte, von vorne bis hinten durchkalkulierte Schauspiel nur bot, weil ihn gerade die Reste seines Lebens verließen. Aber nein. Nichts davon schien zu stimmen. Das, was er sah, war real. Und trotzdem war er vollkommen überrumpelt von dem, was Aric da veranstaltete. Mit biotischer Barriere verließ er seine Deckung und postierte sich inmitten der Brücke, gab sich somit förmlich zum Abschluss frei. Vier Waffen hätten den Drell ohne große Mühen zerreichen können. Das hätte jeder wissen müssen. Doch die Offiziere hatten vermutlich wirklich nicht viel Ahnung von dem, was sie taten oder tun mussten. Nach dem Angebot des Drells, das Jacob von vornerein als Falle abgehakt hatte, war die verzweifelte Frau, die mit ihrem Leben vermutlich schon abgeschlossen hatte, die erste, die die Gunst der Stunde erkannte und die Brücke verließ.
    Spätestens in dem Moment, in dem die junge Frau über ihre nervösen Beine stolperte, hätte Jacob gedacht, dass sich ihr Blut gleich auf dem Boden ausbreiten würde. Doch er hatte falsch gedacht. Agapios ließ sie ziehen. Genau wie die anderen.

    Was zur Hölle war das gerade? Jacob war noch immer etwas verwundert. Verwundert über das, was gerade passierte – und nicht passierte. Aber vor allem darüber, dass Aric sich die Chance entgehen ließ, jemanden umzubringen, der ihm nicht ins Konzept passte. Und dann, einige Sekunden später, wurde es Fisher klar. Konzept. Plan. Dieser Spinner ist verrückt. Der muss verrückt sein, sich darauf zu verlassen. Der gelbschuppige Drell musste also von Anfang an gewusst haben, dass die Offizieren aufgeben würden. Und hätte er das Feuer eröffnet, hätten die Nebelparder es erwidert – und er wäre dabei gestorben. Was im ersten Moment also nach purem Egoismus aussah, entpuppte sich dann schnell als durchaus sinnvoll. Die Brücke war gesichert, der Kampf beendet. Sie hatten die Instrumente für sich.

    „Sie können sich aufrichten, Mr. Fisher, das Schiff gehört uns.“ Aric grinste zufrieden, ließ auf seinen Lippen jedoch einen merkwürdigen Beigeschmack aufleuchten. Jacob kümmerte sich nicht weiter darum. Er nahm sein Gewehr und tat, was Aric ihm sagte, und wurde dabei auf schmerzhafte Weise daran erinnert, dass seine Rippe noch lange nicht verheilt war. Ein Stechen in der Brust pumpte ihm die Luft aus den Lungen. Doch er fing sich schnell genug wieder, um nicht darauf aufmerksam zu machen.

    Das Gewehr locker in der linken Hand haltend, bewegte er sich auf Aric zu. „Hey“, fing er an, „Wenn Sie nicht so ein Arschloch wären, würde ich Sie vielleicht respektieren.“ Es war merkwürdig, solche Sprüche zu bringen, wenn man wenige Augenblicke zuvor schon sein Leben an den eigenen Augen vorbeiziehen sah. Doch das sichere Gefühl, dass in Windeseile die Brücke eroberte, machte auch vor Jacob keinen Halt.

    Einen knappen Meter von Agapios entfernt, stoppte der 25-jährige schließlich und rief sich wieder ins Gedächtnis, dass auf den anderen Ebenen des Schiffs vermutlich noch immer gekämpft wurde. Im Hangar waren die letzten Projektile vermutlich ausgetauscht worden. Doch wie sah es mit den Sekundärzielen aus? Wie sah es bei Kate aus? Verdammt, ich hoffe, dir geht’s gut. Einen Moment lang beäugte Jacob Aric, vertieft in die eigenen Gedanken. „Wieso arbeiten Sie für mich beziehungsweise für Alpha Chimera? Wieso helfen Sie Omega? Für sich? Für die Unschuldigen dort? Oder ist es für Kate? Sie sollten den Grund stetig im Auge behalten, Mr. Fisher. Nur das zählt“ Das waren Arics Worte, doch sie erklangen mit Jacobs eigener Stimme, hallten immer wieder durch seinen Kopf. Der Drell hatte Recht – und das gab ihm zu denken. War hinter der kalten, toten und vor allem gelben Maske vielleicht doch mehr? Vielleicht sprach er sogar aus Erfahrung…

    „Also? Wie geht’s jetzt weiter?“, erkundigte Jacob sich, nachdem er wieder in der Realität angekommen war.


    20:20 Uhr

  2. #12
    Taschenbillard-Spieler Avatar von Yayla Dalinari
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    < Bereitschaftsräume

    Invisible Hand – Zugang zur Hauptbrücke

    20.24 Uhr

    „Achtung!“
    Was, warum… verdammt, der Aufzug bremst nicht!, schoss es Yayla wohl gerade noch rechtzeitig durch den Kopf, den bereits Augenblicke nachdem Dante diese Warnung ausgestoßen hatte wurde die gesamte Gruppe vom Aufprall am oberen Ende des Schachts von den Füßen gehoben. Mehrere wütende Flüche vermischten sich mit dem Donnern des Aufpralls und Yayla, die es gerade noch geschafft hatte, ein Aufschlagen mit dem Kopf zu vermeiden, hätte wohl ebenfalls zu ihnen beigetragen, wenn ihr die harte Landung nicht bereits sämtliche Luft aus den Lungen gepresst hätte.

    Mit einem kurzen Keuchen setzte sie sich auf, wobei sie ihre Beine unter einem der Menschen hervorziehen musste und ließ den Blick rasch durch den restlichen Aufzug wandern: Es schien eigentlich allen einigermaßen gut zu gehen. Ein Großteil der Truppe war während der heftigen Erschütterung regelrecht auf einem Haufen zusammengestürzt, aus dem sie sich nun langsam zu lösen begannen – Yayla hatte was das anging verhältnismäßiges Glück gehabt. Es war wohl ebenfalls ein großes Glück für den Rest der Gruppe, dass Xarn sich sogar fast auf den Füßen hatte halten können und nicht irgendjemanden unter sich begraben hatte…

    „Sind alle soweit? Denn dann öffne ich jetzt die Türen“, schlug Dante schließlich vor, als sich jeder wieder einigermaßen von Aufprall und Schock erholt hatte. Yayla kümmerte es ehrlich gesagt nicht wirklich, ob es auch wirklich allen gut ging, solche Dinge musste man im Notfall schließlich auch ohne Zeitverzögerung wegstecken können, sodass sie ihm ohne zu zögern antwortete: „Beeil dich, ich will endlich wissen, wie’s auf der Brücke aussieht.“
    Wie angekündigt machte sich der menschliche Söldner also ein wenig an der Tür zu schaffen und konnte sie nach einigen Sekunden tatsächlich mithilfe seines Universalwerkzeugs öffnen.

    Sie traten hinaus auf einen regelrecht unberührt erscheinenden Gang, an dessen Ende eine weitere verschlossene Tür zu sehen war – dort musste sich der Zugang zur Brücke befinden.
    „Na endlich, ich hoffe bloß, da sind noch ein paar Nebelparder drin“, knurrte Xarn, der nun dicht hinter Yayla, die die Führung übernommen hatte in Richtung des erhofften Kampfes marschierte.
    Doch letztendlich kam einmal mehr alles anders als erwartet, kaum dass sie die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte.

    Ein Alarm zerriss die verhältnismäßige Stille, die eben noch geherrscht hatte und mit einem Mal leuchteten an den Wänden grelle rote Lichter auf, die den gesamten Gang in einem glutroten Schein badeten. Zwischen dem unerträglichen Heulen des Alarms meldete sich nun auch eine elektronische Stimme zu Wort.

    „Warnung, Hauptreaktor in kritischem Zustand! Überladung steht unmittelbar bevor! Sofort Evakuierungsmaßnahmen einleiten!“

    Was zum…?! Verdammt, nein! Was soll das jetzt…

    "Achtung an alle Mitglieder des Entertrupps! Ignorieren sie den Alarm. Es handelt sich dabei um einen Trick, damit die Nebelparder das Schiff aufgeben. Halten sie ihre Stellung oder ziehen sie sich etwas zurück. Sobald wir den Alarm deaktivieren rücken sie wieder Vor und schalten alle Feinde aus die noch auf dem Schiff geblieben sind. Yamashe Ende"

    Yayla, die beim Erklingen des Alarms unweigerlich zusammengezuckt war, brauchte erst ein paar wenige Sekunden, um wirklich zu realisieren, was gerade geschehen war.
    Verstehe, die Nebelparder hetzten zu den Fluchtkapseln und werden entweder unterwegs oder draußen von den Jägern zerfetzt… und dann bleibt nur noch der letzte Rest für uns übrig… nicht dumm, Yamashe, zugegeben… nur werden die Parder auf der Brücke deshalb wohl nicht mehr rauskommen… falls dort überhaupt noch welche übrig sind. Sehen wir also nach…

    „Ihr habt sie gehört, wir machen also weiter wie zuvor.“, rief Yayla also durch den Lärm des Alarms hindurch in Richtung ihrer Gruppe. „Wir sehen nach, wie es auf der Brücke aussieht und sobald dort alles geklärt ist, durchsuchen wir den Rest des Schiffes nach den übrigen Pardern… zumindest mein Team wird das tun“, fügte sie noch mit einem kurzen Blick in Sooths Richtung hinzu.
    „Dante, geh vor und öffne die Tür, ihr anderen macht euch bereit, es kann sein, dass das Team vor uns versagt hat und noch immer ein paar Nebelparder dort sind…“
    … auch wenn mir nicht ganz klar ist, wie die drei Parder aus dem Aufzug ins Bild passen… wenn das andere Team wirklich die Brücke gestürmt hätte, wären die Parder nicht mehr am Leben gewesen und wenn nicht, hätten sie keinen Grund gehabt, die Brücke zu verlassen…

    „Verdammte Scheiße, was soll das denn jetzt?! Gegen was sollen wir den bitte noch kämpfen, wenn sich diese feigen Pader-Wichser jetzt schon alle verdrücken?“, protestierte Xarn mit einem wütenden Knurren und schlug frustriert seinen Ellbogen in eine der aufblinkenden roten Lampen, die daraufhin in tausend kleine Scherben zerbarst. Aber natürlich, Xarn der kampfwütige Kroganer hatte als einziger ein Problem mit Yamashes Plan… nun gut, vielleicht nicht als einziger auf dem Schiff, aber mit ziemlicher Sicherheit als einziger innerhalb ihrer Gruppe. Yayla stieß ein genervtes Stöhnen aus.

    „Krieg dich wieder ein, selbst wenn wir auf der Brücke keine Parder finden, wird’s genug von denen geben, die nicht in Richtung der Rettungskapseln losstürmen werden – ob sie jetzt unbedingt im Kampf sterben wollen oder es einfach nicht durchschaffen würden, es werden genug da sein, an denen du dich abreagieren kannst, klar?“
    Xarn knurrte irgendetwas durch den Lärm hindurch unverständliches und zerschmetterte eine weitere Warnlampe, auch wenn er wohl eingesehen hatte, dass es nicht brachte, in irgendeiner Weise Aufstand zu machen… Dante unterdessen arbeitete bereits fleißig an der Tür zur Brücke.
    „Wie sieht’s auf, bekommst du die auf?“, fragte Yayla schließlich leicht ungeduldig nach.

  3. #13
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    Name: Aric Agapios
    Zugehörigkeit: Alpha Chimera
    Spezies: Drell

    ----------------

    UWG, Invisible Hand - Hauptbrücke

    Uhrzeit: 20:20 Uhr


    Sieg.

    So appetitlich wie eine reife, saftige Frucht grinste er Aric an. So köstlich sah das Obst am Ast aus, es forderte zum Klauen, zum Naschen auf, wie die sündhafte Frucht aus biblisch-religiösen Schriften, die so frisch aussah, aber im Kern ganz faulig war. Sieg. Er sollte die Chimäre zum neuen König krönen, wenn es so klappte, wie es geplant war.

    Aric schulterte das Sniperrifle, ging die zwei, drei Schritte zum Steuerungsapparat, wo er die holografischen Monitore und Schaltpulte akribisch begutachtete. Sattes Orange färbte das gelbschuppige Gesicht neu, die Augen erblickten Systemprogramme, Errormitteilungen, Statusberichte, Videoaufzeichnungen, gleichzeitig piepste die Funkstation, die Updates, Hilferufe etcetera erhielt, die Agapios natürlich bewusst ignorierte. Er überprüfte erst die fünf Knotenpunkte des Schiffes - bis auf das Hangardeck sowie die Hauptbrücke kontrollierte das faschistische Pack die restlichen drei – sortierte schließlich das ganze Informationschaos und malte so ein naturgetreues Kunstwerk, das die INVISIBLE HAND zum aktuellen Zeitpunkt darstellte. Es sah gut aus. Sehr gut sogar. Aric grinste kalt.

    "Also? Wie geht's jetzt weiter?", fragte Fisher neugierig, aber Agapios gab keine Antwort.

    Er fischte die OSD, die er benötigte, aus der Jackentasche, klappte die Plastikhülle auf, pluggte die OSD ein und steckte die Schutzhülle zurück in die Tasche. "Fisher", er kopierte die notwendigen Daten auf das zentrale Schiffssystem, "passen Sie auf, dass keiner die Hauptbrücke betritt", konnte das kranke Grinsen kaum zurückhalten, "ich brauche absolute Ruhe."

    Tote, tiefschwarze Augen. Kaltes, psychopathisches Grinsen. Gelbe Fingerkuppe, die gleich die Taste betätigte, nein, die die Siegesfrucht erntete. Aric starrte die Taste an. Er sah die violetten, arroganten, scharfsinnigen, kalten, kultivierten Augen Aria T'Loaks, die auf Omega blickten. Er sah die Blue Suns, das Blood Pack, auch Eclipse, die nolens volens mit Aria kooperierten und koexistierten, sich aber gleichzeitig gegenseitig ausbooteten. Er sah das alte, narbige Gesicht von Reno Cortus, das in Abscheu zur Fratze gefurcht gen Afterlife-Club gerichtet die Worte flüsterte: "Aric, du wirst heute das einzige Gesetz Omegas brechen."

    Genau das passierte auch gleich.

    Aria, T'Loak, die Omega de facto regierte, genauso wie die drei restlichen relevanten Gruppierungen konnten sich die INVISIBLE HAND, nein, gleich ganz Omega und die Terminus Systeme abschminken, wenn Aric gleich aktivierte, was im Augenblick fest auf der Festplatte des Schiffs schlief. Er bleckte das Gebiss, grinste kalt. Wieso sollte sich das intergalaktische Syndikat, das in der ganzen bekannten Galaxis so erfolgreich operierte, Aria T'Loak gehorchen? Wieso sollte es sich ein so nützliches Schiff wie die INVISIBLE HAND mit den restlichen Gruppierungen auf Omega teilen? Wieso sollte es Omega selbst nur stückweise beherrschen, wenn die absolute Autokratie zum Greifen nahe war? Genau, wieso? Gut, das Syndikat riskierte die eigene Zukunft, was Grund genug war, die ganze Sache zu begraben, aber Cortus ging gerne radikale Wege. Alles oder Nichts.

    Aric betrachtete die digitale Uhranzeige, es war bereits 20:25 Uhr. Quasi wie bestellt berichtete ARGUS, die Gefechts-VI, die die Omegaflotte koordinierte, dass die Feuerleitzentrale okkupiert war, was auch die Überwachungskamera bestätigte. Zeitgleich stellte Agapios fest, dass die zweite AC-Gruppe, die die Hilfsbrücke infiltrieren sollte, gescheitert war, nein, die ganze Hilfsbrücke sogar gänzlich spinnte, sodass keiner die Steuerung bedienen konnte, was Aric sich für Erste nicht erklären konnte, aber eigentlich auch keine Rolle spielte. 'Ärgerlich. Miss Devereaux, Sie enttäuschen mich', die Augenbraue zuckte kurz auf, 'aber gut, die Hilfsbrücke kann so auch keine Sabotage anrichten.' Aber die dritte Gruppe, die T'Karr, Eve sowie Kaneshtis beinhaltete, beaufsichtigte bereits die Antriebskontrolle, was das größtenteils positive Ergebnis bestätigte. Auch ARGUS griff in die Situation ein und hackte sich in das Schiff, was Agapios ein ironisches Grinsen auf die Lippen trieb im Angesicht dessen, was gleich passieren sollte. Er gestattete der Gefechts-VI aber die Operation, die das faschistische Pack austrickste und den eigenen Truppen so gleichzeitig aushalf, was Captain Yamashe, die die PSY BEHEMOTH kontrollierte, auch per Funk mitteilte.

    Sieg.

    Aric starrte auf die Taste. Tote, tiefschwarze Augen. Kaltes, psychopathisches Grinsen. Gelbe Fingerkuppe, die gleich die Taste betätigte, nein, die die Siegesfrucht erntete. Salzig-süße Ekstase brannte auf. Sinnliches Kaleidoskop. Yes or No? Aric grinste kalt.

    "Aric Agapios hier", funkte er die AC-Truppen an, "initiiere Operation Susceptio...rien ne va plus."

    Taste gedrückt.

    Per Knopfdruck bestätigte er erstens, dass ein elektronischer Virus ARGUS infizierte und komplett sabotierte, was die ganze Omegaflotte ins Chaos warf. Zweitens errichtete er Firewalls, die das ganze Schiff abschotteten und Aric die absolute Kontrolle garantierten. Und drittens starteten zehn neue Syndikatsschiffe von Omega aus und attackierten gemeinsam mit den bereits dort stationierten Alpha Chimera Schiffen im Orbit die Aria T'Loak Fraktion, die Blue Suns, das Blood Pack wie auch Eclipse, genauso wie es auch Bodentruppen auf Omega selbst taten.

    Appetitliche, frische Frucht oder fauliger, schimmeliger Wurmfraß? Sieg oder Niederlage?

    Aric kontaktierte die zwei extra für die Mission rekrutierten Gruppen.

    "Ladies, Gentlemen, Aric Agapios hier. Ich habe wenig erfreuliche Nachrichten für Sie - Aria T'Loak sowie die restlichen drei Gruppierungen nutzen die Gunst der Stunde und wollen sich des Syndikats entledigen. Töten Sie alle, die nicht Alpha Chimera angehören, und halten Sie die Stellung! Sie erhalten natürlich eine angemessene Entschädigung in Credits, wenn Sie die Schlacht überleben, also passen Sie gut auf sich auf", er grinste kalt, "Agapios out."

    Uhrzeit: 20:27 Uhr
    Geändert von Aquarius (16.10.2010 um 20:13 Uhr)

  4. #14
    ME FRPG only Avatar von ME-NPC 1
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    Name: Akyra Bliss
    Zugehörigkeit: Citadel Security
    Spezies: Asari
    ----------------

    <----- Invisible Hand - Bereitschaftsräume

    Invisible Hand - Zugang zur Hauptbrücke

    Dante arbeitete fieberhaft an dem Schott, doch es machte nicht den Anschein, als würde er wirklich weiterkommen. Akyra überlegte schon, ob sie ihre Hilfe anbieten sollte, aber da sie auch nur rudimentäre Technikkenntnisse besaß, entschied sie sich dagegen. Vermutlich wäre sie mehr eine Behinderung denn eine Hilfe. Die Asari stand ganz nahe am Schott und beobachtete den Mann in der schwarzen Rüstung. Neben ihm stand Arseni und war vermutlich von ähnlichen Gedanken, wie Akyra geplagt.

    Doch plötzlich war ein Zischlaut zu vernehmen und der Weg war frei. „Was!?“, stieß Dante verwirrt aus. Er reagierte jedoch schnell und schubste Arseni durch den offenen Zugang. Akyra ging gleichzeitig mit dem Menschen hindurch
    „Beeilt euch!“, rief Dante noch, doch im gleichen Augenblick schloss sich das Schott wieder. Akyra blickte sich um. Sie sah einen Gang und ein paar Treppen, die endgültig zur Hauptbrücke führten. Nach den Treppen war ein weiteres Schott, welches aber genau in diesem Augenblick von einem weiteren Menschen geschlossen wurde. Ansonst war außer ihr und Arseni niemand hier.

    „Verdammt!“, war Dantes Stimme gedämpft von der anderen Seite zu vernehmen. „Ich bekomme es nicht mehr auf. Könnt ihr mich hören? Vielleicht kann man es von der Brücke aus öffnen.“ ‚Auf der Brücke sind noch Nebelparder!’, war Akyras erste gedankliche Reaktion, doch dann hatte sie erneut das Bild von dem Mann vor den Augen. ‚Das war kein Nebelparder! Wenn die Brücke schon ‚uns’ gehört, vielleicht können wir das Schott dann wirklich von dort öffnen und es ist zu dick, um es mit Gewalt zu öffnen.’
    „Okay!“, rief Akyra zurück. Sie sah kurz zu Arseni. „Kommen Sie!“
    Ohne auf seine Erwiderung zu warten, lief die Ermittlerin los und hastete die Treppen hoch. Sie nahm zwei Stufen auf einmal, hielt ihr Sturmgewehr dabei fest in der Hand. Je schneller sie auf der Brücke war, desto schneller waren alle Gefahren beseitigt und umso eher konnte sie sich wieder auf ihren eigentlichen Auftrag konzentrieren. Vielleicht würde sie Arseni direkt interviewen und Sooth auf Anthony setzen. Oder umgekehrt. Aber das hatte noch Zeit, zuerst musste das Team wieder vereint werden.

    Akyra war einen Schritt vor Arseni, als sie einen ohrenbetäubenden Lärm vernahm. Der Träger vibrierte und Akyra wurde gegen eine Wand geschleudert. Explosionen waren zu vernehmen und schienen sehr schnell näher zu kommen. Aus der Decke brach ein Leuchtpanel heraus und krachte neben ihr auf den Boden. ‚Bei der Göttin, was ist da los?’
    Reflexartig meldeten sich ihre polizeilich antrainierten Instinkte und sie warf sich auf Arseni, der keinerlei Rüstung trug. Ihr Sturmgewehr ließ sie dabei fallen und die beiden kugelten einige Stufen hinunter. Erneut ertönte eine Explosion und der Gang schien vollends einzustürzen. Teile der Wandverkleidung brachen heraus, Kabel, die sich kurzschlossen versprühten Funken, während es dunkler wurde, da einige Lampen den Geist aufgaben.
    Die Asari spürte einen harten Schlag auf den Rücken, als ein weiteres Leuchtpanel, sowie Teile der Decke herunter krachten und sie trafen. Doch es blieb keine Zeit, sich um die Schmerzen zu kümmern, denn noch immer rutschte sie einige Treppen nach unten. Erst wenige Sekunden später kam sie auf dem Rücken liegend zum Stillstand, doch noch immer war um sie herum das Chaos. Die Schusswunde in ihrer linken Hand pochte, ihr Kopf tat ihr weh und die Wirbelsäule beklagte sich ebenfalls über die Misshandlung. Sie hatte das Gefühl, dass sie sich jeden Moment übergeben musste, doch konnte es irgendwie unterdrücken.

    „Scheiße!“, murmelte sie, doch es kam nicht viel mehr als ein Krächzen heraus. Akyra wollte sich aus ihrer liegenden Haltung aufrichten, doch ein stechender Schmerz fuhr durch ihren Unterleib und hielt sie davon ab. Sie blickte zu der Stelle und vor Schreck weiteten sich ihre Augen. Ein Stück der Deckenverkleidung war scheinbar zerbrochen und ein Teil davon hatte ihre Rüstung durchbohrt und steckte in ihr. Ein ziemlich großer Teil. Blut hatte sich bereits rund um die Wunde angesammelt und tropfte von der Rüstung zu Boden. Sie hätte mit Angst oder einer panischen Reaktion ihrerseits gerechnet, doch irgendwie blieb dies aus. Vermutlich lag es an ihrem Schockzustand. Aber erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ihre Beine gar nicht mehr spürte. Das bedeutete, dass auch einige wichtige Nerven durchtrennt wurden.
    ‚Ich sterbe!’, schoss es ihr durch ihren Kopf. Ihr war bewusst, dass kein MediGel mehr helfen konnte. Doch das einzige, was sie fühlte, war Bedauern und Traurigkeit. Bedauern darüber, dass sie ihren Auftrag nicht beenden konnte und natürlich, dass sie hier nicht mehr lebend wegkommen würde. Traurigkeit darüber, dass sie ihre Familie, vor allem ihre Schwester Yanika, nicht mehr sehen würde. Außerdem würde ihre Familie nie erfahren, was ihr zugestoßen war. Dann kam ihr ein Gedanke, wie sie das vielleicht ändern konnte. Nicht nur, dass ihre Familie ihr wirkliches Schicksal erfuhr, sondern auch, wie der Auftrag vollendet werden konnte. Mit der Hoffnung schienen auch die unerträglichen Schmerzen zu verblassen.
    Akyra konnte sich mit den Händen ein kleines Stückchen zurückschieben, so dass sie mit dem Oberkörper an der Wand lehnte und nicht mehr auf dem Rücken lag. Sie spürte, wie ihr einzelne Tränen über die Wangen kullerten und dass sie schwitzte. Trotzdem war ihr fürchterlich kalt. Trotzdem klammerte sie sich an diese letzte Idee.

    „Arseni…“ Die sterbende Ermittlerin hustete kurz und eine neue, jedoch nicht mehr so heftige Welle aus Schmerzen überkam sie. „Arseni, kannst du… herkommen?“
    Sie hatte ihre Augen geschlossen und wartete auf den Mann, der hoffentlich nicht so schwer verletzt wurde, während sie vorsichtig ihre Hände von den Handschuhen befreite. Etwas blieb noch zu tun.

    20:29
    Geändert von Kinman (17.10.2010 um 11:33 Uhr)

  5. #15
    Taschenbillard-Spieler Avatar von Yayla Dalinari
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    Invisible Hand – Zugang zur Hauptbrücke

    20.25 Uhr

    Dante sparte sich eine Antwort auf Yaylas Frage, und konzentrierte sich einfach weiterhin darauf, das Schott endlich zu öffnen. Nicht dass das die Asari gestört hätte, aber sie hätte sich dennoch eine etwas schnellere Lösung des Problems erhofft und vor allem endlich Klarheit darüber, was auf der Brücke eigentlich los war. Sie nahm sich auf jeden Fall vor, Yamashe anzufunken und sie über den Zustand der Brücke in Kenntnis zu setzen, sobald der Stand der Brücke geklärt war, zumindest falls wer auch immer dort warten würde das nicht schon getan hatte.

    In diesem Moment öffnete sich ohne jede Vorwarnung die Tür, die sie von der Brücke getrennt hatte, was allerdings nicht Dantes Verdienst gewesen zu sein schien. Der Mensch war allerdings geistesgegenwärtig genug, um Arseni als ersten durch die Öffnugn zu stoßen, Akyra schlüpfte hinterher und noch bevor Yayla auch nur zwei Schritte in Richtung Tür hatte machen können, schloss sich diese bereits wieder.
    Dante wirkte völlig perplex und versuchte augenblicklich erneut, die Tür zu öffnen, gab es aber anscheinend bereits nach wenigen Sekunden wieder auf.
    „Verdammt! Ich bekomme es nicht mehr auf. Könnt ihr mich hören? Vielleicht kann man es von der Brücke aus öffnen.“
    „Okay!“, kam es gedämpft von der anderen Seite zurück.

    „Was soll die Scheiße, was ist da grade passiert?“, fragte Yayla ungehalten nach. Sie hatte das dumme Gefühl, dass gerade mal wieder irgendwas aus dem Ruder lief.
    „Ich war noch gar nicht durch, als sich die Tür geöffnet hat und jetzt ist sie wieder verschlossen und ich hab keine Chance durch die neuen Firewalls zu kommen… da muss irgendwas auf der Brücke passiert sein…“
    „Dann hoffen wir mal, dass die beiden das verdammte Ding aufbekommen, ich will endlich wissen, was da drin los ist“, knurrte Yayla zurück, entfernte sich ein paar Schritte von der Tür und lehnte sich in ziemlich angespannter Haltung gegen eine der Wände.
    Ein weiteres Mal blieb ihnen nichts anderes übrig als zu warten.

    Allerdings nicht besonders lange. Von der Brücke aus ertönten urplötzlich mehrere Explosionen und ein Ruck schien durch den gesamten die Brücke umgebenden Bereich zu gehen und Yayla glaubte hören zu können, wie hinter der Tür irgendwelche Teile auf den Boden krachten, während die Explosionen noch immer nicht vollständig aufgehört hatten.
    „Was zum…?! Was ist da drin los?“, rief Yayla, nun zunehmend verärgert, dass die gesamte Situation eine dermaßen unangenehme Wendung genommen hatte. Offensichtlich schienen die Kämpfe auf der Brücke noch nicht beendet gewesen zu sein und die Tatsache, das die Explosionen erst nach Akyras und Arsenis Eintreten ertönt waren, sprachen nicht gerade dagegen, dass dort oben doch noch Nebelparder waren… allerdings waren die Explosionen wohl zu heftig gewesen, um von den Nebelpardern ausgelöst worden zu sein, diese würden schließlich nict einfach freiwillig die eigene Brücke in Schutt und Asche legen. Unter Umständen war es sogar wesentlich wahrscheinlicher, dass jemand die Brücke von außen unter Beschuss genommen hatte und durchgebrochen war.
    Zumindest eines schien aber in jedem Fall sicher: Akyras und Arsenis Überlebenschancen waren dadurch bedeutend geschmälert worden und wenn die beiden nicht mehr am Leben waren, konnte auch niemand die Tür öffnen… falls das momentan überhaupt noch wünschenswert war.

    „Alles in Ordnung?!“, brüllte Dante durch die Tür hindurch, erhielt aber keine Antwort.
    „Ganz toll, wenn die beiden verreckt sind, können wir ja eigentlich auch wieder gehen, oder? Falls da drin noch irgendwer am Leben ist, wird er wohl kaum drauf brennen, uns reinzulassen“, schlug Xarn vor, wobei ziemlich deutlich herauskam, dass es ihn im Grunde kein Stück interessierte, was auf der Brücke los war – schließlich konnte nach den Explosionen kaum noch genug Gegenwehr zu erwarten sein, um ihn zufriedenzustellen.
    „Aber wir wissen nicht, ob sie noch am Leben sind oder nicht“, entgegnete Dante sofort.
    Bevor Xarn mit einem weiteren ungeduldigen Kommentar nachsetzen konnte, brachte Yayla sie alle beide zum Schweigen.
    „Wir werden nicht einfach so wieder verschwinden. Ich geb den beiden noch ein, zwei Minuten, um sich zu melden… und in der Zwischenzeit funke ich Yamashe an, vielleicht hat die eine Ahnung, was da drin los ist.“

    Wie angekündigt, stellte Yayla ihr Com auf die Frequenz der Behemoth ein und übermittelte eine kurze Nachricht.
    „Captain Yamashe, hier spricht Yayla Dalinari, wir befinden uns im Moment vor der Hauptbrücke des Trägers, aber der Zugang ist versperrt und irgendwas scheint da drin gerade hochgegangen zu sein – was ist da drin los und wer hat im Moment überhaupt die Kontrolle über die Brücke?“
    Stille. Weder Yamashe, noch die VI oder irgendjemand anders meldete sich nach mehreren Sekunden des Wartens zu Wort.
    „Yamashe? Argus? Hört mich irgendjemand?“
    Keine Antwort. Yayla stieß einen kurzen Fluch aus, bevor sie sich wieder an ihre Leute wandte.
    „Anscheinend ist die Kommunikation im Arsch… irgendwas stimmt hier nicht.“
    Xarn stieß ein übellauniges Knurren aus, offensichtlich war er immernoch der Meinung, dass es das Beste wäre, einfach zu gehen.

    „Die beiden haben noch eine Minute, wenn sich dann nichts getan hat, verschwinden wir“, entschied Yayla schließlich, warf dabei aber noch einen kurzen Blick auf Sooth. Es waren seine Leute, wenn er wollte konnte er hier warten oder zusammen mit Yaylas Team verschwinden, das war seine Sache – zumindest verspürte sie kein großes Verlange, nach der Sache mit der Brücke noch weiter zusammenzuarbeiten. Sie hatte das Gefühl, dass das Ganze ohnehin kein gutes Ende nehmen würde. Sie würden vermutlich ohne weiteres Lebenszeichen der beiden anderen verschwinden müssen, auch wenn es Yayla nicht gerade in den Kram passte, die Brücke einfach unverrichteter Dinge wieder zu verlassen.

    „Hey, hört ihr das auch?“, warf Ali plötzlich in die Runde, woraufhin ihn die anderen nur fragend anstarrten. „Da war grade was...", setzte der Mensch zu einer Erklärung an, doch bereits im nächsten Moment konnten Yayla und anscheinend auch einige der anderen es auch hören.
    „… funktion...mehr… Alpha… rder, diese Ba… derhole… imera greift unsere Leute an, diese H…söhne habe uns verraten, i…. schießen auf uns… K… atio ist gest… an alle E…. Parder und... verdammte Bastarde… die Startra… Ecl… angr… lore… uss… brauch…“, ertönte ein undeutlicher Funkspruch durch Yaylas Com, der dem Klang nach zumindest nicht von einem ihrer Leute stammte.

    Was…? Anscheinend stört irgendwas die gesamte Kommunikation… verdammt, hat der gerade gesagt, dass Alpha Chimera auf die anderen Enterteams schießt? Göttin, das wäre so offensichtlich gewesen… natürlich fangen die irgendwann an, sich untereinander abzuschlachten und jetzt wo sich der Großteil der Nebelparder verzieht ist natürlich die beste Gelegenheit dazu… scheiße, wahrscheinlich hatten die auch auf der Brücke irgendwie ihre Finger im Spiel. Sobald jeder anfängt auf jeden zu schießen könnten wir in Schwierigkeiten stecken…
    „Habt ihr grade das Gleiche verstanden wie ich?“, fragte Yayla sicherheitshalber noch einmal in die Runde.
    „Irgendwas von Alpha Chimera, Verrätern und Eclipse gegen Ende“, erwiderte Ali mit einem Schulterzucken und stark gerunzelter Stirn.
    „Gut“, knurrte Xarn mit einem wölfischen Grinsen im Gesicht. „Solange irgendwer irgendwen verraten hat heißt das schon mal, dass uns die Gegner nicht ausgehen!“

    „Wir schießen auf niemanden außer den Pardern, solange wir nicht genauer wissen was hier los ist, verstanden? Wenn Akyra oder Arseni nicht gleich die Tür öffnen, verschwinden wir von hier und dann werden wir schon noch rausfinden was passiert ist…“, entgegnete Yayla mit einem kurzen zweifelnden Blick in Richtung des Schotts, durch das die beiden anderen zuvor verschwunden waren.
    Sie rechnete nicht mehr damit, dass noch irgendetwas passieren würde, sodass ihre Gedanken bereits komplett um die bevorstehenden Kämpfe und ihre möglichen Gegner in selbigen kreisten.

    20.29 Uhr

  6. #16
    Casual-Gamer Avatar von Noé Chambers
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    Invisible Hand – Keine Ahnung wo

    Noé sah desinteressiert zu, wie irgendein unwichtiger Typ sich an der Kontrolleinheit für das Zugangsschott zu schaffen machte, während der Rest des Haufens sich entweder ebenfalls langweilte, oder aber nervös darauf wartete, dass es weiterging. Warum hängen wir noch mal mit diesen Typen ab? Weil wir dafür Geld kriegen! Ah.. Die Jugendliche verlagerte vorsichtig ihr Gewicht und benutzte dabei ihre Viper als Stütze. Kurz warf sie einen Blick auf die Anwesenden, welche alle größer aussehen, als sie eigentlich waren, was vor allem daran lag, dass die Neunzehnjährige sich hingehockt hatte. Zum einem wegen der Bauchschmerzen, zum anderem, weil sie keine Lust mehr hatte, rum zu stehen. ..und weil Vanvan es gesagt hat.. die hat leicht reden, sie muss mit den Spinnern ja nicht klar kommen, sie sitzt nur in ihrem Schiff un-lass Vanessa in Ruhe, du Schlampe!

    Die Neunzehnjährige biss sich feste auf die Unterlippe und senkte den Kopf ab, so dass man ihren, für ein paar Sekunden verzogenen, Gesichtsausdruck nicht erkennen konnte. Ich bin keine Schlampe.. lass sie trotzdem in Ruhe! Ein leises, resignierendes Seufzen war von ihr zu hören und während ihre Teammitglieder sich um irgendwelche unwichtigen Dinge kümmerten, stürzte Noé sich gedanklich wieder auf Themen, die wirklich von Bedeutung waren. Ich wollte was böses über Vanessa denken.. – Wie konntest du nur?! – Es tut mir Leid.. – Geh dich erschießen. – Nein! Sie schüttelte entschieden den Kopf, ohne auch nur ansatzweise auf ihre Umwelt zu achten. Das würde sie nur traurig machen. Ich will Vanvan nicht traurig machen.. also was lernen wir daraus? Wenn Vanvan etwas sagt, dann machen wir das! „Beeilt euch!“

    Hä? Nein! Trotz des inneren Wiederspruchs schreckte Noé bei dem Aufruf des unbekannten Söldners hoch, in einer Affekthandlung stand sie auf und nahm ihr Scharfschützengewehr wieder in eine richtige Haltung. Die ersten zwei Leute – der Kerl mit dem MediGel und ein Tentakelmonster – stürmten bereits durch die geöffnete Tür. Bevor Noé, oder irgendein anderes Mitglied der Behemoth Crew, jedoch folgen konnte, schloss sich das Schott wieder. Der Unbekannte fluchte vor sich hin und die anderen Söldner – inklusive Noé – standen ratlos, überrascht, genervt oder einfach ausdruckslos da.

    Hm, die Tür ist zu, Noé. Ach, jetzt echt? Die Jugendliche blickte kurz in die Runde, während Dalinari anfing rum zu brüllen, zuckte sie selbst mit den Schultern und ging wieder desinteressiert in die Hocke. Yay! Es geht nicht weiter, also können wir zurückgehen, uns von Vanvanmausi abholen lassen und dann können sie und ich.. Weiter kam die Neunzehnjährige mit ihren Gedanken nicht, denn urplötzlich musste sie erschrocken die Luft anhalten und ihre Augen weiteten sich schockiert. Letzteres sorgte dafür, dass einige Klumpen und Stückchen des, inzwischen getrockneten, Bluts in ihrem Gesicht ab bröselten.

    Noé! – Sie nahm einen tiefen Atemzug, dann fuhr sie sich mit der rechten Han vorsichtig über die Schnittwunde in ihrem Gesicht, welche nur dank des MediGels aufgehört hatte, unerträglich zu brennen und zu ziehen. – Vanessa bringt dich um! Nein! Sie bringt uns um! Uns beide! Was hast du getan?! Sie wird uns erwürgen, oder erschießen, oder erdrosseln.. erstechen, totschlagen, ins All werfen, ertränken, zerquetschen, schächten, köpfen.. Der Neunzehnjährige fuhr ein unheimlicher Schauer über und durch den gesamten Körper, als sie an alle weiteren Vanessa-Reaktionen dachte, die möglich waren. Oder sie wird traurig.. – Ich will nicht, dass sie traurig wird.. dann hättest du besser nachdenken sollen, bevor du dich von Dalinari hast verprügeln lassen, aber sowieso, die Alienschlampe kassiert noch..

    Ein zweites Mal wurde Noé überraschend aus ihren Überlegungen, oder eher Befürchtungen, gerissen. Diesmal jedoch nicht von sich selbst, sondern von einem heftigen Ruck und einer – relativ nahe liegenden – Explosion. Die Jugendliche versagte kläglich, was das halten ihrer Balance anging, und landete mit einem kindlichen „Jautsch!“ auf ihrem Hintern, kippte dann weiter nach hinten und schlug zur Krönung noch mit dem Kopf gegen eine der Wände – die rein zufällig ja wieder genau so nah stehen musste, das sie genau in ihrer Fallreichweite lag. Ist doch alles scheiße hier! Ich will nach Hause. Oder zu Vanessa.. mh.. lieber zu Vanessa.. und nach Hause? Oder zu Vanessa nach Hause.. ob sie ein zu Hause hat? Bestimmt! Sie hat ein Shuttle, sie ist ganz sicher ganz heimlich total reich, mit einem Appartement, in dem alles aus Gold ist.. sogar die Scheiben.. und das Essen! Goldenes Essen, Noé..! Ähm..

    Die Söldnerin hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet und fuhr sich nachdenklich und tröstend mit der rechten Hand über den Hinterkopf. - Kann man Gold überhaupt essen? – Dalinari dagegen tat mal wieder alles andere, als sich zu entspannen und brüllte noch mehr rum, zusammen mit dem anderem Söldner und ihrem beschissenem, kroganischem Haustier.

    Noé dagegen seufzte, mal wieder, ergebend, umarmte ihr relativ neues Lieblingsscharfschützengewehr und lehnte sich an die Wand hinter sich. Bin ich denn die einzige, der das inzwischen hier eh alles egal ist? - Vor zehn Minuten dachtest du noch, du verreckst hier elendig. - Jah.. vor zehn Minuten! Hör auf, in der Vergangenheit zu leben. Die Lage hatte sich relativ schnell relativ gut beruhigt und nun realisierte die Neunzehnjährige auch, was offenbar los war. Die Asari und der MediGel-Mann wurden scheinbar weggesprengt, denn die Explosion kam von irgendwo hinter dem Schott und keine der beiden Personen antwortete. Woraufhin Dalinari entschied, dass sie noch eine Minute warten würden, bevor sie abhauten. Wirklich spannend wurde es aber erst, als der Araber sich auf ein Mal zu Wort meldete.

    „Hey, hört ihr das auch?“ Hu? Dich? Du kannst sprechen? Eh, aber jah, ich hör dich. - „Da war grade was..." Hä? Erst als Noés Com sich spontan überlegte, ein Eigenleben zu führen und ihr einen Funkspruch von irgendeiner der Söldnergruppen durchgab, checkte sie, was er meinte. Oh, toll. Alpha Chimera verarscht uns.. A-ha! Deshalb wollte diese Schlampe vorhin mich los werden. Weil ich sie sonst umgelegt hätte.. hm.. okay, dann ist die Quarianerin jetzt vermutlich weg vom Fenster.. wobei.. na, egal.

    „Habt ihr grade das Gleiche verstanden wie ich?“ Bestimmt, außer du bist dumm und hast was falsches verstanden. Der Araber kam der Jugendlichen mit der verbalen Antwort zuvor, genauso wie das hässliche scheiß Tier, dass wieder anfing irgendeinen Psychodreck zu labern. Wir nieten also jetzt einfach alles um, oder wie? Ich mein, wer ist schon Alpha Chimera? Die paar Versagertypen von denen, als ob die was drauf hätten... Augenblick mal! Was ist mit Van? Die ist auf der Dashor! Also ist sie sicher, keine Panik, Noé.. außerdem kannst du sie ja fragen. Die Nachwuchs-Söldnerin wollte dem Vorschlag grade nachkommen, als ihre Teamleiterin jedoch wieder anfing, Müll zu labern.

    „Wir schießen auf niemanden“ – Was? – „außer den Pardern,“ – In welcher Welt lebst du? - „solange wir nicht genauer wissen was hier los ist, verstanden?“ – Nein, fick dich. - „Wenn Akyra oder Arseni nicht gleich die Tür öffnen, verschwinden wir von hier und dann werden wir schon noch rausfinden was passiert ist…“ Noé verzog kurz das Gesicht und fixierte die Tentakelfrau skeptisch mit ihrem Blick. „Ist's wirklich klug, zu irgendwelchen Verräter-Typen hin zu rennen und auf ‚Oh hai! Wollen wir Freunde sein?‘ zu machen? Die bescheißen uns, dass ist offensichtlich. Außerdem hat Yamashe hat nie irgendwas von 'Und seid lieb zu denn anderen Kindern!' gesagt.“ Außer.. Noé! Dalinari könnte zu dennen gehören, zusammen mit ihrem Vieh da.. Die Jugendliche knurrte innerlich - was daran liegen musste, dass sie, trotz der Bauchschmerzen, Hunger hatte - und prüfte dann unscheinbar, ob ihr Tarnmodul auch wirklich noch da war, wo es sein sollte. Klar, gibt Sinn. Sie kommt kurz vor der Schlacht auf die Behemoth.. vermutlich wollen sie die auch klauen, oder sonst so was..

    Uhrzeit: 20:29
    Geändert von Noé Chambers (18.10.2010 um 07:43 Uhr) Grund: Ende verändert.
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  7. #17
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    <<< Invisible Hand - Bereitschaftsräume
    >>> Invisible Hand - Zugang zur Hauptbrücke

    Das kurze Stupsen von Dante drängte Arseni als ersten durch das Schott und da alles so schnell passierte, konnte es Arseni eigentlich nur als das Lebwohl eines alten Bekannten interpretieren. Akyra stand neben ihm, schaute eben so verdutzt wie er das Schott an. Wenigstens war es Akyra und nicht Yayla oder Xarn. Ehe Arseni vorschlagen konnte, die Tür in einem beidseitigen Hackvorgang zu öffnen, hatte Akyra schon den Befehl zum weitermarschieren gegebenen. Arseni inspizierte die Tür etwas länger wie sie und erkannte somit nicht die Gestalt über den Treppen, stattdessen hörte er nur das Gefluche von Dante und Yayla. Schlussendlich drehte er sich um und zu seinem Missfallen hieß es nun weiterzugehen, hinauf zur Hauptbrücke um dort den Zugang zu öffnen. Arseni, Imperator der Invisible Hand - klang gut.

    Sie stiegen gerade die Treppen hoch und Arseni ließ etwas verträumt seinen Blick auf dem süßen Hinterteil von Akyra rasten. Er befand sich gerade in Lebensgefahr und floh in ferne Träumereien, ließ sich dabei nicht von der Realität einschränken und nahm sich vor mindestens zehn Nebelparder zu erledigen. Wäre möglich, irgendwie. Die Explosion rieß ihn aber zwangsläufig aus ihnen herraus und hätte er die Möglichkeit gehabt den Moment zu genießen, so wäre Akyras Körper, mit dem er die Treppe hinunterkugelte, ein Bestandteil des Gedankenspiels gewesen. Wie kleine Kinder, die einen Hügel herunterpurzeln, rollten sie hinab, schlugen sich dabei ihren Körper dabei an den harten Spitzen der Treppen an, und es war klar, dass hier ein paar blaue Flecken zurück blieben würden, mindestens. Eine weitere Explosion, nur ein paar Sekunden danach, sorgte für eine Erschütterung im Raum und ein Metallbalken löste sich aus der Wand und behinderte Arseni, wodurch dieser nun stehen blieb, während Akyra sich von ihm löste und die restlichen Stufen bis zum Fuß der Stufen hinunterpurzelte. Er befand sich in einer merkwürdigen Position und hatte Glück, dass er sich bis auf eine kleine Wunde nicht schwerer verletzt hatte. Sein Unterkörper befand sich auf den oberen Stufen, während er mit dem Kopf zwischen dem kleinen Spalt stecken blieb und nun versuchen musste ihn irgendwie daraus zu befreien. Er hatte Glück, dass die nächste Erschütterung etwas auf sich wartete und äußerst geistesgegenwärtig schlängelte er seinen Kopf unter dem Metallbalken herraus, der bei der nächsten Explosion zweifelslos seine Guillotine gewesen wäre. Mit einer Hand griff er nach dem Metallbalken und wollte sich gerade aufrichten, aber im selben Moment folgte schon die nächste Überraschung und ein weiteres Leuchtpanel klatschte hinunter, nur um ihm zu zeigen, dass die Treppen wohl nur schwer passierbar waren. Er wandte seinen Blick und dachte daran, dass sich vielleicht das Schott nun geöffnet hatte, aber das sah er in der zerstörten, dunklen Umgebung gar nicht. Nur ein Leuchtpanel erhellte den Körper von Akyra, die am Boden lag, in einer Blutlache.
    Er hörte seine Stimme, torkelte perplex zwei Hindernisse hinunter, die nach Akyras Runterrollen herunter fielen und wohl die Deckenverkleidung darstellten, ein kleiner Teil von ihr steckte dabei in Akyra. Er wühlte in seinem Mantel nach Medi-Gel und wollte es Akyra verabreichen, als er näher an sie rankam. "Ach du meine Güte", stotterte er und fasste sich nichtswissend, verzweifelt am Kopf, nur um mit großen Augen die gerade wohl sterbende Akyra zu bestaunen, und damit grandios bewies was für ein jämmerlicher Gaffer eigentlich in ihm steckte. "W-was tun?"

  8. #18
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    Name: Akyra Bliss
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    Spezies: Asari
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    Invisible Hand - Zugang zur Hauptbrücke

    Trotz der prekären Lage musste Akyra fast lächeln, als sie sah, dass Arseni ihr helfen wollte, aber einfach nicht wusste, was er tun könnte. Vielleicht lag es daran, dass mit der Gewissheit ihres baldigen Endes eine Art Entspannung einherging. Sie konnte an ihrem Schicksal nichts mehr ändern und darum ließen der Stress, die Ängste und die Sorgen nach. Zum Glück fühlte sie keine wirklichen Schmerzen mehr, es war fast so, als hätte ihr Geist den Körper nur geborgt und war jetzt bereit ihn zurückzugeben. So als würden die Verbindungen zwischen dem physischen und dem psychischem Sein langsam getrennt werden. Doch der rational denkende Teil ihres Verstandes, der faszinierenderweise noch immer klar funktionierte, war trotzdem zu sehr mit Traurigkeit erfüllt, als dass es wirklich zu einem Lächeln hätte kommen können.

    „Komm näher.“, meinte sie mit etwas festerer Stimme zu Arseni, der noch immer unschlüssig vor ihr stand. Tatsächlich schaffte sie es für einen Augenblick etwas fröhlichere Gesichtszüge anzunehmen und tatsächlich kam er zu ihr und hockte sich nieder. Der fragende Blick war nicht zu übersehen, darum wartete Akyra nicht lange. Sie hielt sich nicht mit Erklärungen auf, die ihn möglicherweise verschrecken würden. ‚Ich brauche dich!’
    „Ich werde nicht überleben.“, flüsterte sie. Ihm sollte klar sein, dass sie sich ihrer Lage bewusst war und keine tröstenden Worte benötigte. Kein ‚Du schaffst das schon’, kein ‚Ich hole schnell einen Arzt’, kein ‚Es ist nicht so schlimm’. Aber was sie von Arseni verlangen würde, war viel schwerwiegender und es tat ihr Leid, dass sie ihn da mit hineinziehen musste, doch es war die einzige Möglichkeit. ‚Ich kann ihm vertrauen, er wird das Richtige tun.’
    Die Ermittlerin hatte keine Ahnung, woher sie diese Gewissheit hatte, aber sie wusste es. Sie wusste, dass Arseni im Grunde ein Mann war, der für das Gute und das Recht stand. Und sie vertraute ihrer Intuition.

    Akyra senkte kurz ihren Blick, bevor sie Arseni wieder direkt in seine blauen Augen sah. „Es tut mir Leid!“, meinte sie und hob ihre Hände, um nach seinem Kopf zu greifen. Ihre blauen Finger legten sich locker, fast zärtlich um seinen Hals, sodass sie mit den Fingerspitzen seinen Nacken berührte. Sie spürte dabei, wie er kurz unruhig wurde und schloss ihre Augen.
    Die Asari konzentrierte sich auf die ganz spezielle Fähigkeit ihrer Rasse. Sie konzentrierte sich auf die Berührung, die zwischen ihr und Arseni vorhanden war. Ein Kribbeln durchfuhr sie, bevor sie die Augen schlagartig aufriss. „Umarme die Ewigkeit!“

    Die Worte waren wie ein Katalysator, wie ein zündender Funke, um das Nervensystem des Menschen mit ihrem eigenen zu verbinden. Es war eine sehr intime Erfahrung, viel persönlicher als jegliche Berührung oder jedes Wort. Sein und ihr Bewusstsein wurde zu einem. Ein Bewusstsein, welches vorerst sie kontrollieren und führen konnte. Und genau das tat sie.
    Akyra lenkte ihrer beiden Gedanken auf Yvonne deLaurent. Sie sah die Erinnerungen, die Arseni an die ehemalige C-Sec Mitarbeiterin hatte. Es waren natürlich keine klaren Bilder sondern mehr Gefühle und Eindrücke, jedoch in jeglicher Hinsicht extremer als sie erwartet hätte. Zuneigung, Abneigung, der Wunsch sie zu finden, sie wieder zu sehen, der Eindruck, dass sie eine Verräterin ist und bestraft werden musste. Ihre Gefühle vermischten sich mit seinen und es war für sie nur noch schwer zu unterscheiden, wer welche Erinnerung hatte und wer welchen Wunsch hegte. Bilder, Worte, Gerüche und vieles mehr rauschte durch die Gedanken, doch immer wieder unternahm Akyra kleine Eingriffe und machte deutlich, dass Yvonne gefunden werden musste.

    Aber es war mehr nötig. Akyra konnte Arseni keinen direkten mentalen Befehl erteilen, doch sie konnte ihn etwas lenken. Sie stoppte die Flut aus Eindrücken, als Yvonne mit der C-Sec in Verbindung trat. Es war nicht leicht und kostete einiges an Kraft, um den gemeinsamen Geist so stark zu beeinflussen, aber sie konnte von diesem Bild aus überleiten und zeigen, dass sie selbst für C-Sec arbeitete. Doch als die Ermittlerin sich selbst und die Erinnerungen an ihre Arbeit sah, ließ die Konzentration etwas nach. Zu stark waren die aufkeimenden Emotionen.
    Erneut schwappte eine Flut aus Gedanken und Gefühlen über. Sie erinnerte sich an Situationen ihres Jobs, die sie emotional berührten. Sie sah Konrad Richter, wie er ihre Schwester, Yanika Bliss, in den Armen hielt, gerettet von den Geiselnehmern dieses schrecklichen Tages vor etwas mehr als einem Jahr. Akyra mochte ihre ältere Schwester sehr, auch wenn sie sich nur selten sahen. Im Gegensatz zu ihr, war Yanika nie darin interessiert gewesen, dem asarischen Militär oder der C-Sec beizutreten. Sie hatte Akyra immer als die kleine Wilde bezeichnet. Und aus Konrad Richter wurde trotz anfänglicher Schwierigkeiten ein Freund, ein Verbündeter, auf den sie sich verlassen konnte.
    Aufgrund ihrer verdeckten Ermittlungen konnte sie sich bei Veranstaltungen der C-Sec nicht als Kollegin zeigen und darum hatte sie Konrad zu einem Ball als zivile Freundin begleitet. Die beiden hatten von seinen Kollegen einige Neckereien ertragen müssen, aber der Abend hatte ihr unheimlich viel Spaß bereitet und sie erinnerte sich gerne daran. Denn sie hatten sich nicht davon abhalten lassen, miteinander zu tanzen und zu flirten. Allerdings war nicht mehr daraus geworden, obwohl sie die Nacht in Konrads Apartment verbracht hatte - welches viel näher gewesen war als ihres und sie keine Lust mehr gehabt hatte, alleine nach Hause zu fahren. Vielleicht hatte es an den Cocktails gelegen, denen die beiden nicht abgeneigt waren oder daran, dass beide hundemüde waren. Aber der Abend festigte ihre Freundschaft und vielleicht war es auch gut so.

    Traurigkeit darüber, dass sie solche Abende nicht mehr erleben würde, erfüllte sie und beinahe wäre die Verbindung abgebrochen, doch dann riss sie sich wieder zusammen. Sie zeigte Arseni, dass er sich auf Sooth verlassen konnte, dass er sich dem Turianer anvertrauen konnte und mit ihm gemeinsam zu Yvonne gelangen würde. Akyra teilte die Informationen, die sie in diesem Fall herausgefunden hatte, mit dem Menschen. Plötzlich nahm sie auch von ihm eine Reaktion wahr. Undeutlich, aber es wirkte als ob er ihr zeigen wollte, dass er sie verstanden hatte. Erleichterung machte sich in ihr breit.
    Eigentlich wollte sie Arseni keine weitere Bürde mehr auflasten, aber der Wunsch war zu stark. Sie sah Yanika vor ihr sitzen, das Gesicht in den Händen verborgen und weinend. Sie betrauerte den Tod ihrer jüngeren Schwester, ihrer kleinen Wilden. So schlimm und herzzerreißend dieses Bild auch war, noch schlimmer würde die Ungewissheit sein. Die Ungewissheit, welche Yanika hätte, wenn sie nichts mehr von Akyra hören würde. Der Wunsch war eindeutig: Sie bat darum, dass jemand ihre Schwester verständigte.

    Das waren die Dinge, die Akyra Arseni mitteilen wollte. Ihr letzter Wille sozusagen. Sie hoffte, dass sie ihn damit nicht überforderte und dass sie nicht zuviel verlangte. Als Gegenleistung konnte sie jedoch nicht viel anbieten. Sie hatte nichts von Wert bei sich, doch etwas gab es. Da sie alles gezeigt hatte, was sie zeigen musste, lockerte sie die Kontrolle über ihr gemeinsames Bewusstsein. Sie überließ Arseni die Führung und öffnete sich ihm vollständig. Er konnte in ihren Geist blicken, in die zweihunderteinundachtzig Jahre Lebenserfahrung, in ihr tiefstes Innere. Sie verbarg nur die Dinge, die der Geheimhaltung ihres Berufs unterlagen. Es war ein Geschenk, welches nur eine Asari anbieten konnte und es wurde nur sehr selten geboten. Akyra war sich allerdings sicher, dass es richtig war. Sie forderte viel von ihm und hatte sonst nichts zu geben. Sie lud ihn ein und wartete auf seine Reaktion. Es war ihre Art, Dankbarkeit zu zeigen.
    Geändert von Kinman (19.10.2010 um 12:56 Uhr) Grund: Rechtschreibung

  9. #19
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    Invisible Hand - Zugang zur Hauptbrücke

    Arseni wusste nicht recht was geschah, aber er hatte Asari schon bevor und es war anders, wesentlich. Während im Bett die Asaris einen Mann von einem Höhepunkt zum nächsten peitschten und zumindest Arseni stets den Atem damit raubten, war Akyras Eingeständnis an ihn ein einziger Ritt talwärts, denn Arseni schmerzte das Herz umso länger sie ihre Hände um ihn schlang und ihm ihre Erinnerungen offenbarte. C-Sec, also. Eine Überraschung, aber Arseni musste sich eingestehen, dass er etwas ähnliches erwartet hatte. Auch wenn er eher auf die Galactic Foreign Legion getippt hätte, hätte man ihm erzählt, dass Akyra einen rechtschaffenden, jedoch gefährlichen Beruf ausübte. Auf der Jagd nach Yvonne auf Omega. Er würde sie finden, möglicherweise. Vermutlich mit der Hilfe von Sooth, vielleicht ist Dante auch dabei, und wenn nicht, würde er eben alleine die Fährte aufnehmen und sie festnageln. Es gab Dinge zu erledigen und er hatte bereits gewusst, dass sie auf Omega war, aber Omega ist ein großer Ort und er nur ein kleiner Mann. Weitere Impressionen überkamen ihn. Freunde von Akyra, ihre Liebsten, ihre Familie. Gesichter und ihre Namen brannten sich ein und würde verschwinden, aber ein paar würde er sich merken. Diejenigen, die ihr am meisten bedeuteten. Und er wusste, dass das wohl die härteste Aufgabe war, die ihm Akyra übertrug. Aber er war es ihr schuldig, für die Chance und die Informationen, die sie ihm gab, um Yvonne zu finden.

    Dann öffnete sich Akyra ihm, ließ die Zügel los und übergab sie ihm. Er verstand ihm ersten Moment nicht genau was sie wollte, runzelte die Stirn, aber es war eigentlich alles recht simpel, wenn auch schwer zu handhaben. In Erinnerungen wälzen, wenn es nicht die eigenen sind - vergleichbar mit Musik auswählen auf einem fremden Computer, wenn man noch von keiner einzigen, gelisteten Band gehört hat. Zaghaft ließ er die letzten Tage Revue passieren und verstand nun einiges besser, vor allem wieso sie das naive Dummerchen in den Andockbuchten gespielt hat. Der Stress mit Mark Kant und Ludwik Mieroslawski, die ebenfalls an der Suche nach Yvonne deLaurant beteiligt waren und Akyra ganz schön Kummer bereit hatten. Die zahlreichen Ermahnungen, mit denen sie Sooth gedroht hatte. Tiefer in die Materie, los gehts.

    Der Abschied von der Citadel, der eigentlich kein Abschied war, denn niemand war dort. Der Flug nach Omega, den sie zittrig mit tröstenden Erinnerungen an Yanika verbracht hatte. Die letzten Aufträge. Interne Ermittlung, musste ganz schön schwer sein. Und man wurde unbeliebt bei den Kollegen. Viele der Eindrücke, die Arseni erhaschte, waren unklar. Es blieb schließlich nicht viel Zeit und er wünschte sich, dass sie das lieber heute Abend in seinem Zimmer getan hätten, woraufhin er ein knappes Auflachen von Akyra vernahm. In diesen Momenten fühlte er sich wahrlich überfordert und je mehr kam desto schwerer wurde es sich zu konzentrieren, aber es war es wert. Er hatte selbst eine zeitlang auf der Citadel gelebt und nun wurde ihm eine vollkommen neue Perspektive zuteil, wie Asari die Citadel wahrnahmen. Die quasi große, dominante Rasse. Der Citadel-Blitzkrieg, und andere Aufträge. Ein hohes Tier namens Tetan, dem würde er wohl auch vom Tod berichten müssen. Aber Akyra hatte offensichtlich keinen Groll gegen Menschen, hatte sogar einige Freunde, die in diese Kategorie fielen. Konrad Richter fiel dabei besonders auf, ein enges Band, ausgelöst durch die Rettung Yanikas. Die Tränen kamen in Akyras Erinnerung zum Vorschein und waren deutlich zu spüren, das Schluchzen in einer Nacht, die Angst um sie. Doch Arseni ließ los von diesen schmerzhaften Ereignissen, spürte wie Akyra anfing zu zittern und wollte lieber an freudigen Ereignissen festhalten. Es gab Freude im Leben von Akyra Bliss, aber das hatte nicht viel gemein mit den Vorstellungen von Spaß und Glückseligkeit von Arseni Vigo. Korrupten Bullen festgenagelt, ein Lächeln. Familiendinner in jungen Jahren und die messerscharfen Diskussionen in ihrer Ausbildung, beim Militär; das waren ihre Triumphe. Das Adrenalin, wenn sie ihr biotisches Potenzial überstieg und sich erst erholen musste in der Hitze des Gefechts, nichtwissend, ob man heute Nacht im eigenen Bett schläft, aber sich seiner sicher, dass man den Auftrag erfüllt. Arseni beneidete sie. Denn anders als sie, hatte er nie ein wirkliches Ziel, war getrieben vom Zufall, eine ewige Geisel von Variabeln, die er nie gelernt hatte zu beeinflussen. Akyra wirkte so geordnete, führte als C-Sec Ermittlerin, frühere Soldatin, ein geregeltes Leben, stetig dabei von Gefahr umgeben. Arseni konnte nicht sagen, ob dies ein Leben für ihn war, aber er konnte sich in ihm sehen, eines Tages vielleicht. Mit etwas mehr Führung, mehr Courage, alles war möglich dann. Er versuchte etwas mitzunehmen, aus allem, und es wäre dumm, wenn Arseni nicht die Chance genutzt hätte. So versuchte er weiter in Akyras Vergangenheit rumzustochern, als wäre er die Nadel, die immer wieder in ihre Haut piekst und Wunden aufriss, nur um diese aber gleichzeitig auch zu verheilen, Akyra einige Erlebnisse Revue passieren ließ. Aber Arseni war nicht in der Lage noch mehr zu kompensieren; ein paar minderinteressante Aufträge beim Militär, ein-zwei Liebschaften, Saufabende, vor allem in jungen Jahren, was vor allem Arseni gefiel, scheinbar war Akyra, zumindest als sie sich ihre Hörner abstieß, eine ausgezeichnete Trinkerin.
    Jetzt wurde sie aber schwächer, das spürte Arseni. Die Lebenskraft verließ sie langsam, ihr fiel das Atem schwerer und die Erinnerungen verblassten, wirkten schwammiger. Die Verbindung schien zu kappen, und auch Arseni war nicht mehr länger in der Lage, wenn er es überhaupt jemals war, die Geschehnisse zu begreifen, zu verstehen. Er ließ los und spürte wie Akyra wieder die Kontrolle übernahm, vermutlich um die Verbindung endgültig aufzulösen, oder um Arseni, wenn sie ihren letzten Atemzug tat, in der Leere zurückzulassen, sodass dieser die Augen öffnen konnte und wohl mitbekam, wie es war zu sterben, aber zumindest sicher war, dass Akyra, im Gegensatz zu so vielen anderen Wesen dieser Galaxie, nicht alleine starb.
    Er hielt ihre Hand.

  10. #20
    ME FRPG only Avatar von ME-NPC 1
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    Name: Akyra Bliss
    Zugehörigkeit: Citadel Security
    Spezies: Asari
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    Invisible Hand - Zugang zur Hauptbrücke

    Anfangs wusste Arseni nicht so recht, wie er Akyras Geist erforschen könnte. Doch er lernte schnell, ging von der aktuellen Situation aus in die Vergangenheit. Als sie seinen Gedanken spürte, dass er die Art der geistigen Verschmelzung lieber in einer romantischeren Umgebung und unter anderen Umständen durchgeführt hatte, lächelte Akyra innerlich. Wahrscheinlich war ihm nicht bewusst gewesen, dass sie seine Gedanken ebenfalls erfassen konnte. Doch diese beinahe mentale Unterhaltung schien ihm Schwierigkeiten zu bereiten, also hielt sie sich zurück. Er durchforstete ihr Leben, lernte aus ihren Erfahrungen, nahm ihre Erinnerungen wie ein kostbares Erbstück an sich und forschte weiter. Das alles tat Akyra gut, es war das wohlige Gefühl, dass ein kleines Bisschen von ihr in ihm weiterleben würde.

    Langsam verließen sie jedoch ihre Kräfte und auch Arseni bemerkte es. Er zog sich zurück und übergab ihr wieder die Kontrolle. Gleichzeitig sandte er den Gedanken mit, dass er bei ihr bleiben würde, wenn ihr Tod eintrat. Dass er bei ihr sein würde, wenn ihre spirituelle Energie zurück in das Gesamtbewusstsein des Universums zurückkehren würde. Akyra löste langsam die mentale Verbindung, da sie nicht wusste, inwiefern ihr Tod sein Nervensystem beinträchtigen konnte. Außerdem wollte sie ihm die Qual, es so direkt zu erleben, ersparen. Sie sah in ihm nun weit mehr als nur einen Fremden, der an ihrer Seite gekämpft hatte, einem Fremden, der ein Mittel für ihre eigentliche Mission war. Durch die Verschmelzung lernten sie sich kennen, als ob sie langjährige Freunde gewesen waren, sie teilten ihre Erfahrungen und Gefühle miteinander.

    Die Asari öffnete ihre Augen. Eine eisige Kälte erfasste sie, als sie ihren Körper wieder wahrnahm. Arseni hielt ihre Hand, die sie unbemerkt von seinem Hals zurückgezogen hatte. War sie für einige Sekunden weggetreten gewesen? Eine Träne bahnte sich ihren Weg über Akyras Wange und folgte ihrer Gesichtskontur, bis sie vom Kinn tropfte und sich zu den anderen, bereits vergossenen Tränen, gesellte.
    Die linke Hand lag noch immer um Arsenis Nacken. Sie zog ihn näher zu sich heran, soweit bis sie ihren Kopf auf seine Schulter betten konnte. Sie wollte spüren, dass er, ein Freund, bei ihr war. Ihre Wange berührte sein Gesicht und sie spürte seine Wärme. Weitere Tränen traten ihr aus den Augen. Ihr Ende war schon sehr nah. Erneut schloss sie ihre Augen, denn es gab nichts mehr, was sie sehen musste.

    „Danke, Arseni.“, flüsterte sie stimmlos in sein Ohr. „Danke für alles.“

    Die Atemzüge fielen ihr immer schwerer und selbst das Zittern ließ nach. Nun hatte sie alles gesagt, was sie noch sagen wollte. Sie war bereit für die Dunkelheit, die sie umfing. Sie fühlte sich plötzlich schwerelos und selbst die Kälte war verschwunden. Jegliches physische Leiden gehörte nun der Vergangenheit an. Ihr Herz wurde langsamer und langsamer, bis es schließlich aufhörte zu schlagen. Müdigkeit und ein unbeschreiblicher innere Friede umfingen sie. In der völligen Stille lösten sich die letzten Fasern ihres Lebens, die letzten Bindungen mit der realen Welt. Ihr Körper erschlaffte und der Händedruck mit Arseni wurde kraftlos. Ihr Lebensfunke war erloschen.

    Akyra war gestorben.

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