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  1. #71

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    Nur sehr zögerlich lockerte der Maschinst seinen Griff. Sein Blick ruhte dabei auf dem nur schemenhaft zu erkennenden Gesicht seiner Kapitänin. Wieso sie ihm diese Geschichte erzählte wusste er nicht aber im Moment war er froh das er Raya nicht fesseln musste um sie davon abzuhalten sich den Anzug vom Leib zu reißen. Es kam Rumo so vor das seine Mitpilgerin gerade nur redete um von dieser Situation abzulenken, denn einen wirklichen Zusammenhang zwischen der Gethsache, ihrer Kindheitserinnerung und der Tatsache das sie gerade versucht hatte sich das Visier auszuziehen konnte der Quarianer nicht erkennen.

    "Was das Beste? Lungenenzündungen? Grippe? Fieber? Wahnvorstellungen? Wer seinen Anzug oder seinen Helm freiwillig in unsteriler Atmosphäre auszieht ist meiner Meinung nach nicht mehr ganz dicht...ähm also in beiderlei hinsicht... du hast dich aber beruhigt und ich kann dich los lassen?"

    Noch immer stand Rumo über Raya gebeugt und seine Hände fixierten dabei ihren Unterarmen auf den Lehnen des Stuhls. Ruhig lauschte er den Ausführungen von Raya und fragte sich ob sie ihm eben zugehört hatte. Im großen und ganzen gab es doch ohnehin nur drei Möglichkeiten wie es mit den Quarianern weiter gehen konnte, entweder sie ließen sich in einem Krieg ausrotten, würden eine neue Heimatwelt finden oder sie würden noch weitere Jahre durch das All fliegen bis es irgendwann nicht mehr gehen würde.

    "Ja...manche Entscheidung des Rats kann man wirklich nicht verstehen aber ich glaube es sie fällen keine Entscheidung ohne sie gründlich zu überdenken egal wie sie sich entscheiden ich werde ihnen folgen und wenn se den Krieg wollen, werde ich nicht an ihrer Entscheidung zweifeln sondern meinen bestes dazu beitragen...und auserdem ist ein Krieg ja nur ein Gerücht...ich kann man mich nicht daran erinnnern das es dazu jemals etwas offizielles gesagt wurde..."

  2. #72

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    Die unendlichen Weiten der Galaxis
    Raya'Teena nar Nessadas alter, modifizierter Raumfrachter "Tehla" (Sahrabarik-System, auf dem Weg zum Massenportal)
    Cockpit
    09:08 Uhr


    „Ich nicht“, sagte Raya und wusste noch im selben Augenblick, dass es die Wahrheit war. „Wenn das Konzil und der Admiralitätsrat wirklich so dumm sind, einen Krieg gegen die Geth anzufangen, werde ich… werde ich nicht mitmachen. Ich bin einfach nur… ich stehe zu meinem Überzeugungen, und ich will, das unser Volk überlebt! Und das wird es nicht, wenn es sein Leben in einem sinnlosen Krieg einfach wegwirft. Das… das ist meine Meinung.“

    Sie hob trotzig das Kinn. Langsam und zittrig holte sie Luft, versuchte vorsichtig ihre Arme frei zu bekommen. Sie wollte sich die Maske nicht mehr abnehmen, aber sie brauchte die Arme! Wie sollte sie sonst Feineinstellung vornehmen?

    „Rumo…“, sie schluckte, „lass… lass mich los, ja? Ich muss doch das… das Schiff steuern…“

    Sie biss sich auf Lippen, verfluchte sich dafür, dass sie nicht vehementer wurde. Warum riss sie sich nicht einfach frei, es bestand doch keine Gefahr mehr, dass sie sich jetzt noch den Helm abnahm! Und so stark war Rumo jetzt auch nicht, dass sie sich nicht losreißen konnte!

    Aber vielleicht tue ich ihm dabei weh… und ich will ihn nicht verletzen…

    „Können wir über was anderes reden? Ich will nicht an die Geth und an Krieg denken… w-was hast du auf deiner Pilgerreise bisher so gemacht? U-und was hältst du von den ganzen Aliens? Erzähl mir was… über dich…“ Nur rede nicht wieder über die Geth… ich will dich doch kennen lernen, und ich will dass du mich kennen lernst und nicht denkst, dass ich eine Gethfreundin bin… oder eine Versagerin. „Willst du? Ich will dich ja nicht drängen, aber ich mag… du musst nicht! Lass es einfach, ja? Du musst nicht…“

    Feigling!

    09:09 Uhr

  3. #73

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    Rumo schwieg lieber würde er zwischen seinen Artgenossen im Kampf sterben als einsames einige Jahre später weil ohne die Flottille wieviele Quarianer würde es noch geben? 1000, 10000 oder mehr Pilger?Auf jedenfall nicht genug um eine Rasse wieder aufleben zu lassen. Es waren beide keine sonderlich erstrebenswerte Optionen und trotzdem ließ ihn dieser abscheuliche Gedanke nicht los erst als Raya sachte versuchte ihre Arme zu befreien, kehrte der Maschinist ins hier und jetzt zurück. Sofort ließ er die Arme der Pilgerin los und machte einen Schritt zurück.

    "Entschuldige, ich wollte nicht... aber du hast recht ein anderes Thema wäre besser."

    Einen Moment blieb er noch stehen und beobachtete seine Gefährtin, da diese aber keine Anstalten machte sich doch noch aus dem Anzug befreien schlich sich Rumo wieder zu dem zuvor reparierten Stuhl und ließ sich auf diesem nieder. Die Pilgerreise...der Quarianer hätte über tausend andere Themen lieber gesprochen als seine bisher sehr holprige Pilgerreise, doch wollte er seine Kapitänin nichts vor enthalten und die Tatsache das er nunmal erst zwei Wochen auf Pilgerreise war gehörte dazu.

    "Nun ich habe weder vor dir noch vor meinem Kapitän Geheimnisse also dann fang ich mal an aber viel gibt es da nicht zu erzählen...ich bin erst zwei Wochen auf der Reise, den Großteil davon...an Bord eines Frachters eines Volus. Mit dem ich eigentlich vor hatte auf die Citadel zu kommen, er hat mich aber auf Omega vom Schiff gescheucht und dort zurück gelassen. Wenig später habe ich dich kennen gelernt und den Rest kennst du."

    Während er sprach senkte der Maschinist den Blick von Raya, zu dem Boden zwischen seiner Füße. Er hatte keine Ahnung wie sie darauf reagieren würde, das er frisch von der Flottille war. Würde sie sein bisheriges Handeln in Frage stellen?

  4. #74

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    Die unendlichen Weiten der Galaxis
    Raya'Teena nar Nessadas alter, modifizierter Raumfrachter "Tehla" (Sahrabarik-System, auf dem Weg zum Massenportal)
    Cockpit
    09:09 Uhr


    „Das ist egal… ich meine, sieh mich an, ich bin zwei Jahre unterwegs und habe noch nichts gefunden…“ Ihre Stimme kam krächzend und heiser über ihre Lippen.

    Überhaupt, auf einmal war ihr so schrecklich, so unendlich heiß. Es war nicht die Art Hitze, die ihr ins Gesicht schoss, wenn sie sich dabei ertappte, etwas Dummes, Lächerliches zu sagen, sondern eine… andere Hitze. Als würde ihr Blut in ihren Adern kochen und ihre Haut in Flammen in stehen!

    Sie schloss die Augen, öffnete sie wieder und spürte, wie ihr irgendetwas in die Augen rann und darin brannte. Ihr Gesicht fühlte sich unter dem Helm feucht und klebrig an.

    „R-rumo…“, kam es leise von ihren Lippen. „Was…?“

    So… heiß…

    Sie war nicht dumm. Sie wusste, was das zu bedeuten hatte. Erst vor kurzem war sie, verletzt und verwirrt, eine Stunde auf dem Dreck strotzenden Omega herum gesessen. Bereits dort war es ihr schlecht gegangen, und sie hatte die Signale ihres geschwächten Körpers einfach trotzig missachtet. Und jetzt rächte sich ihr verdammter Leichtsinn…

    „Raya! Sieh mal, das Papa mir mitgebracht! Das ist eine Kamera, damit kann man Filme aufnehmen!“

    „Kelo?“, murmelte Raya heiser. Aber das konnte nicht sein! Kelo war tot! Sie hatte selbst gesehen, wie sein Gesicht von dem alten Gefechtscomputer zerfetzt wurde!

    „Ich filme dich, ja, soll ich? Du bist die Hauptrolle, genau! Komm, das wird toll!“

    Raya schüttelte den Kopf. Sie schmeckte etwas Salziges auf ihren Lippen. Die klamme Feuchtigkeit, die auf ihrem Gesicht stand, rann ihr jetzt über in dünnen Rinnsalen über die von der Maske verborgenen Gesichtszüge.

    „Raya? Was ist los, warum hast du keine Lust?“

    „Geh weg...“, murmelte Raya heiser, „… du bist nicht real!“

    Angst. Panik. Ihr Herz raste in ihrer Brust, raste viel zu schnell. Sie kam nicht mehr mit, seine Schläge zu zählen, so schnell schlug es. Es hämmerte gegen ihre Rippen, als wolle es aus ihrer schmalen Brust springen und fliehen. Und es schlug unregelmäßig, geriet mehrmals aus dem Takt.

    „RUMO!“

    Ihre Finger klammerten sich um die Armlehnen ihres Pilotensessels, verkrampften sich um eben jene.

    Eiskalte Gewissheit sickerte beängstigend in ihren Geist, ihren Verstand, der Dinge erdachte, die nicht real waren, der ihren Augen und Ohren Bilder und Töne vorspielte, die nicht existierten.

    Sie fantasierte. Sie war krank. Ihr Körper, außerstande die Infektion zu besiegen, reagierte mit hohem Fieber. Aber die Tatsache, dass sie sich von Sekunde zu Sekunde schwächer fühlte, sagte ihr, dass der Kampf bereits verloren war.

    Sie hatte Angst. Sie hatte unvorstellbare Angst. Ihre verkrampften Finger lösten sich, als ein heftiges Zittern sie erfasste und durch ihren Körper fuhr, bis jeder winzige Muskel ein Eigenleben entwickelt zu haben schien. Raya spürte, wie ihre Augen brannten und wie sich Tränen mit dem Schweiß auf ihrem Gesicht vermischten.

    Meine Schuld. Alles meine Schuld. Wenn ich nicht weggegangen wäre, wenn ich mich nicht hätte zwangsrekrutieren lassen, wenn ich nicht geflohen wäre, wenn ich mich nicht hätte anschießen lassen, wenn ich nicht wieder nach draußen gegangen wäre, obwohl ich krank war…


    „Rumo…“, murmelte sie, so leise, das es kaum zu verstehen war. Sie hatte keine Kraft mehr, um ihre Stimme zu heben. „Es tut mir leid… ich war so leichtsinnig… ich habe es… aber ich bin gut, richtig? Ich bin… ich bin… bin kein Ballast, richtig?“

    Keelah, warum? Ich mag ihn… wirklich sehr. Warum jetzt, warum so früh?

    „Du wirst diese… du beendest sie für uns beide… oder… das tust du doch…?“ Schwäche. Herzrasen. Kälte, in die sich immer wieder Hitzeschauer mischten. „Durch das Auge der Sterne zurück zu meinen Wurzeln im Herzen der Flotte… Keelah war gut zu mir… ich habe dich getroffen, ich… das war es wert, alles…“

    „Eine tolle Szene, Raya! Oh Raya, du machst das ganz toll!“, sagte Kelo, der kleine Kelo, der noch immer seine veraltete Videokamera in der Hand hielt und sie damit filmte.

    Raya fühlte sich unendlich schwach, aber sie hatte keine Schmerzen mehr. Sie hatte das Gefühl zu fliegen. Als treibe sie allein zwischen den Sternen dahin. Sie fühlte sich seltsam losgelöst, frei. Als hätte sie alle Fesseln abgestreift, die sie banden.

    Kein rasender, unregelmäßiger Herzschlag mehr, kein flatternder Atem…

    Alles wurde dunkel.

    09:17 Uhr

  5. #75
    ME FRPG only Avatar von Daniel Jalowy
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    Raya'Teena nar Nessadas alter, modifizierter Raumfrachter "Tehla"
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    Tag 5
    04:25

    Zischend schloss die Luftschleuse hinter ihnen und gab den Blick auf einen kleinen Gang frei, der nach nicht mal zwei Metern nach links und rechts abzweigte und geradeaus in einer Sackgasse endete. Der Ganze Gang wo so kurz, dass man vom einen Ende zu anderen hätte Spucken können.

    Die kleine Quarianerin vor ihm setzte völlig verkrampft einen Fuß vor den Anderen und versuchte dabei nicht über die ganzen losen Kabel und den losen Platten der Bodenverkleidung zu stolpern.
    Daniel ließ seinen Blick über die kleine Anzugratte schweifen.
    Ihr Anzug war dermaßen eng anliegend, dass nichts verborgen blieb. Hätte sie eine Taschentuch dabei, hätte man es auf drei Meilen gegen den Wind noch sehen können. Daniel schätzte sie auf 14-16 Jahre alt und war froh darüber, dass er sie nicht durchsuchen musste. Nicht bei dem Anzug.

    Daniel war ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Er hatte immer gedacht, dass Schiffe der Quarianer in einem perfekten technischen Zustand wären wo nichts lose oder locker herumlag.
    Der Söldner hatte bei dem Anblick dieses traurigen Haufen Schrotts sich zwar noch gedacht, dass der äußere Anschein trügen kann aber wo er jetzt über Löcher im Boden und vorbei an blinkenden Schalttafeln schritt musste er erst mal tief einatmen.

    „Sind noch andere hier an Bord?“ fragte Castle die kleine Frau leise doch diese schien ihn zu ignorieren. Der Söldner packte das kleine Ding und drückte es so fest gegen die Wand, dass ein weiteres Teil der Wandverkleidung zu Boden fiel. Die Quarianerin keuchte auf „Sind noch andere hier an Bord?“ fragte er erneut, nur unwesentlich lauter als beim letzten Mal.
    Es dauerte eine Weile bis sie antwortete, indem sie lediglich leicht den Kopf schüttelte, sie schien sich sehr zu fürchten, vor ihm.
    Ohne es zu wollen musste der Söldner an das letzte Mal denken, als er so nah an einer Quarianerin war.

    …geschlagen aber nicht gebrochen sitzt die Quarianerin gefesselt vor ihm und atmet schwer. Mühsam hebt sie ihren Kopf. Sie will ihm direkt ins Gesicht sehen. Noch immer schwingt stolz in ihrer Stimme mit.
    Castle schreit sie an, sie solle ihm die Wahrheit sagen. Er schlägt sie, brüllt erneut. Sie gibt vor nichts zu wissen. Daniel greift zur Klinge….
    Sie hatte nichts gewusst…
    Zeitnot und Unsicherheit sind zwei schlechte Verbündete.


    Daniel sah der Quarianerin direkt ins Visier. Mit einem verächtlichen Ton ließ er von ihr ab. Der Ton galt ihm selbst und allem wozu er geworden war, wozu er fähig war.

    Unter dem Helm der Quarianer war zuerst ein leises Schluchzten und dann weinen zu hören. Der Söldner verdrehte die Augen. Er packte die Frau und schob sie vorwärts. Die linke Hand auf der rechten Schulter der Frau ruhend schob er sie den Gang entlang bis zur Abzweigung.
    Nach links ging es scheinbar ins Cockpit. Er flüchtiger Blick genügte Daniel.
    Ein Haufen loser zusammengelöteter Platinen und Technik die weder nach Form noch nach Farbe zusammenzupassen schien.

    Rechts ging es in einen weiteren Flur. Kisten voll mit merkwürdigen Maschinenteilen und abermals frei verlegte Kabel die wie Wurzeln einer Pflanze aus irgendeiner Stelle an der Wand herkamen und scheinbar willkürlich irgendwo anders verschwanden.
    Drei Räume je links und Rechts und am gegenüberliegenden Ende ein weiterer.

    Die ersten Räume waren bereits verwirrend. Zu seiner linken war eine, für das Schiff, große Kabine. Der Söldner schätzte, dass der Kapitän hier schlief. Die ganze Kabine war mit irgendwelchem Krempel vollgestellt den Castle nicht zuordnen konnte.
    Zu seiner Rechten befand sich etwas, dass wohl mal die Kombüse gewesen sein musste und derzeit wohl als Abstellkammer für noch mehr Maschinenteile und Technikkram herhalten musste.

    Die nächsten Räume waren schon besser. Links befand sich die Kabine für den Rest der Mannschaft. Ein winziger Raum mit 2 Doppelstockbetten. Der Raum war zwar kleiner als die vermutliche Kapitänskajüte aber dafür wesentlich aufgeräumter.
    Rechts lag der unspektakuläre Reinraum. Die weinende und scheinbar willenlose Quarianerin vor sich herschiebend warf er einen kurzen Blick rein, rümpfte die Nase und ging auf die letzten Räume zu.

    Die wohl größten Räume des Schiffs kamen jetzt. Zwei große Frachträume die, anders als der Rest des Schiffs gähnend leer waren. Kopfschüttelnd erkundete er einen kleinen Extraraum in einem der beiden Frachträume. Es handelte sich um einen veralteten ULG-Kommunikationsraum, der mit ihm und der Quarianerin bereits voll war.

    Zu guter Letzt erreichten sie das gengenüberliegende Ende des Gangs und die letzte Tür. Blinkende Anzeigetafeln, einige Kisten mit rostigen Ersatzteilen, einige Kisten mit rostigen Schadteilen. Der Maschinenraum war zwar der zweitgrößte im Raum aber genauso schäbig wie der Rest des kleinen Schiffs.

    „Das Schiff ist leer!“ gab er, zurück im Gang, müde den anderen zu Protokoll. Er ließ die Quarianerin los und augenblicklich sank sie an der Wand zusammen und weinte weiterhin still. Daniel ließ sich ihre gegenüber an der Wand entlang runter und zündete sich einen erneuten Glimmstängel an.
    Er hatte den Eindruck, dass das ein Vorchaschiff war. In der rechten die Kippe und mit der linken sich über die Augenbraue streichend blickte er starr die Wand an. Wie würde das alles nur gut ausgehen können?

    Er riss sich zusammen und konzentrierte sich wieder auf die kleine Frau. „He! Heulsuse! Aufhören zu weinen und mir zuhörn!“ tatsächlich verstummten ihre Trauergeräusche und sie schien ihn anzusehen.
    „Wo ist der Rest ihrer Mannschaft?“ Prompt fing sie wieder an zu weinen und erzählte etwas schwer Verständliches. Zwischen all dem Heulen und Schluchzten und den Weinkrämpfen musste man deutlich zuhören um zumindest teilweise etwas verstehen zu können.

    Daniel hörte heraus, dass der Kapitän tot war und der Maschinist oder Maschinistin sie allein zurückgelassen hatte und sie nun ganz allein war und nicht wusste wie und ob sie ihre Pilgertour beenden konnte.

    Zumindest war Daniel nicht der einzige der eine schwere Woche hatte. Er schwang sie auf die Füße und wandte sich an Jordan „He Topmodel! Kümmer dich mal um sie. Ihr Weiber findet da immer die besseren Worte!“ Jordan sah ihn irritiert an „Kauf ihr Eiscreme, seht euch ne Telenovela an, lästert über Jungs, flechtet euch gegenseitig die Zöpfe oder lackiert euch die Fußnägel! Egal, bring sie auf andere Gedanken, muntere sie auf. Die gute glaubt ja wir würden sie jeden Moment umbringen!“
    Kopfschüttelnd ging er an seinem Spezialduo vorbei und schleppte sein Zeug in den Frachtraum während er fieberhaft nachdachte wie er das Töten der jungen Quarianerin umgehen könnte, sobald sie auf Illium gelandet waren.

  6. #76
    ME-FRPG only Avatar von Athan Therus
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    Tag 5
    04:30


    Als Athan Caste zuhörte und durch die Tehla trat, stolperte er fast über Eines der willkürlich herumliegenden Elektrokabel. Er wollte fast fluchen, doch er hatte nicht vor die Quarianerin noch weiter zu verunsichern.

    "...flechtet euch gegenseitig die Zöpfe oder lackiert euch die Fußnägel! Egal, bring sie auf andere Gedanken, muntere sie auf. Die Gute glaubt ja, wir würden sie jeden Moment umbringen!"

    "Ich glaube nicht das Quarianer Haare haben. Oder doch...?"

    Athan schaute auf die Quarianerin, aber diese war anscheinend zu nervös um auch nur einen Laut rauszubringen. Castle schleppte Diverse von seinen Sachen in den Lagerraum, schaute die Quarianerin dabei aber mit einem nachdenkendem, bekannten Blick an. Der Drell überlegte kurz, woher er diesen Blick kannte und in seinen Erinnerungen wurde es ihm schnell klar.

    Die Asari zitterte und weinte fast, Castle schaute sie an - Mit diesem einen Blick. Einige Zeit später war sie nicht mehr.

    Athan war sich nicht sicher, was er unternehmen konnte um Castle von dem Mord an der jungen Quarianerin abzubringen, doch es einfach geschehen lassen wollte er auch nicht. Nach kurzem Nachdenken erschien es ihm klüger, erstmal Nichts zu unternehmen. Er machte sich auf den Weg zu dem Raum, in dem offensichtlich die Crew geschlafen hatte. Auf seinem Weg kam er an dem Söldner vorbei und blieb kurz stehen.

    "Versuch diesmal nicht, sie zu töten. Oder nenne mir wenigstens ein paar gute Gründe, bevor du ihr das Gehirn aus dem Anzug ballerst.."

    Athan sprach den Satz leise aus, damit die Quarianerin ihn nicht hören konnte. Ihm war klar, das er Castle damit wohl kaum beeinflusst hatte, doch er wollte nicht so tuen, als ob Nichts wäre. Der Drell war immer noch wütend wegen des Mordes an der Asari und er hatte nicht vor, das Gleiche nochmal passieren zu lassen. Ohne auf eine Reaktion zu warten ging Athan weiter und betrat den engen Raum mit den zwei Doppelbetten.

    Der Raum war gerade mal groß genug, um aufrecht in ihm stehen zu können. Doch im Gegensatz zu dem Rest des Schiffes sah er noch recht aufgeräumt aus.

    "Ich hoffe es hat Niemand etwas dagegen, wenn ich mich etwas hinlege. Um 4 Uhr nachts bin ich manchmal etwas müde!" Athan rief den Satz laut genug durch die Tehla, damit auch Jordan und Castle ihn hören konnten. Er warf sich auf das rechte Bett, wurde aber nur mit einer unbequemen Härte belohnt - Es war dumm anzunehmen, ein quarianisches Schiff hätte bequeme, weiche Betten.

    Athan packte sein Universalwerkzeug heraus und surfte wieder im Extranet. Als es ihm bereits nach wenigen Minuten langweilig wurde, entschloss er sich, Musik zu hören. Er hatte nicht vor, wirklich einzuschlafen. Müde war er eigentlich kaum und er traute weder Castle noch Jordan oder dieser unbekannten Quarianerin genug, um entspannt schlafen zu können. Er lehnte sich an die Bettkante und schwelgte in Erinnerungen.

    Erneut dachte er über seine Mutter nach, und seine Schwester. Wie ihr Leben wohl nun aussehen würde? Wahrscheinlich nicht ansatzweise so aufregend wie Seines, aber bestimmt um Einiges friedvoller. Seine Mutter arbeitete seit einigen Jahren nicht mehr und war höchstens nur noch eine ehemalige Agentin für Keinen-interessiert-es. Und von seiner Schwester wusste er gar Nichts. Ob sie noch immer ihrem alten Beruf nachgehen würde oder überhaupt noch lebt? Athan wünschte sich oft, sie eines Tages wieder zutreffen, aber würde sie ihn überhaupt akzeptieren? Als Söldner?

    Athan bekam Kopfschmerzen, als er sich in diesen Gedanken immer mehr hineinsteigerte und ging wieder ins Extranet, um sich abzulenken.
    Geändert von Athan Therus (03.07.2012 um 23:40 Uhr)

  7. #77
    Newbie Avatar von Filippa Stefferson
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    --> Industriegebiet
    Raya'Teena nar Nessadas alter, modifizierter Raumfrachter "Tehla"

    Jordan kannte quarianische Schiffe, oder das, was man im Allgemeinen als quarianisches Schiff bezeichnete. Castel sah sich an Bord genau um, dabei die kleine Pilgerin immer hinterher geschleppt. Er ging etwas rüde mit ihr um, aber sie wollten ja voran kommen. Es war besser das Mädchen nicht zu verhätscheln. Mit dieser Reuse würden sie sicher bis nach Illium kommen. Doch mit quarianischen Einreisecodes in Nos Astra reinzukommen war eine andere Sache.

    Castle fragte nach dem Rest der Mannschaft, welche wohl tot war. Der Mensch sah etwas grimmig zu ihr hinüber: „He Topmodel! Kümmere dich mal um sie. Ihr Weiber findet da immer die besseren Worte! Kauf ihr Eiscreme, seht euch ne Telenovela an, lästert über Jungs, flechtet euch gegenseitig die Zöpfe oder lackiert euch die Fußnägel! Egal, bring sie auf andere Gedanken, muntere sie auf. Die gute glaubt ja wir würden sie jeden Moment umbringen!“

    Jordan musste unweigerlich grinsen. Ob das nun Ironie war oder ob er tatsächlich in solchen Klischees dachte war in diesem Moment egal. Athan meldete sich dann auch zu Wort: "Ich glaube nicht das Quarianer Haare haben. Oder doch...?". Jordan lächelte de Drell an: „Sie haben Haare. Ich weiß das“, dann grinste sie süffisant, „überall genau wie die Menschen“. Natürlich ein Witz, aber das musste ja keiner wissen.

    Castle ging an ihnen vorbei, irgendwo in einen anderen Teil des Schiffes, auch der Drell ging, machte es sich irgendwo bequem, laut Aussage war er müde. Jordan ging zu dem zitternden Mädchen. Sie schien froh zu sein, das Castle weg war und lehnt sich an Filippa, sie sah ja auch etwas netter aus.

    Jordan zwang das Mädchen sich zu setzen, sie weinte immer noch, stärker seit der Soldat weg war. „Hey. Jetzt beruhige dich mal. Ist ja alles okay!“ Sie sah auf und klang trotzig: „Soll das komisch sein? Meine Freunde sind tot und dann werde ich auch noch entführt. Okay… pff!“

    Jordan sah sich den Anzug am handgelenk an, Castel hatte sie ganz schön grob umher gezerrt und es wäre schlimm wenn der Anzug Risse bekommen hätte. Die Quarianerin bemerkte das: „Gehörst du auch zu denen?“ – „Eigentlich nicht!“ Das Mädchen schien verwirrt: „Und warum kümmerst du dich um mich?“

    Jordan lehnte sich etwas zurück: „Ich hasse es wenn Leute in meiner Umgebung traurig sind“, sie ließ ihren Blick über den Körper wandern, „vor allem bei so süßen Mädchen“ Die Quarianer erschrak etwas und drehte sich zur Seite. Filippa konnte ein echter Profi sein, wenn sie wollte. Doch im Moment wollte sie das nicht. Der muskulöse Körper von Castle hatte schon die ganze Zeit Wirkung auf sie gehabt. Doch der war wohl er ein Eigenbrötler.

    Die Quarianerin war wie alle ihrer Spezies, schlank, grazil und sehr üppige Rundungen, die durch den enganliegenden Anzug sehr schön aussahen. „Der Kerl ist ein grobes Arschloch“, aber eins das gut aussah, dachte sie zu sich selbst, „er hat auch viel durchgemacht und statt zu weinen, wird er sauer und Aggressiv“ Jordan rückte ein Stückchen näher an sie heran.

    „Der muss aber verdammt viel durchgemacht haben“, die Pilgerin lachte sehr knapp. Jordan berührte leicht ihren Helm: „Na also. Gleich wieder ein wenig fröhlicher“ Die Quarianerin dreht ihr Gesicht weg. „Du passt gar nicht in den Haufen… obwohl, der Drell ja auch nicht!“ Jordan nahm die Hand der Pilgerin: „Du zitterst ja immer noch, jetzt beruhige dich doch mal!“ – „Das sagst du so einfach. Du wurdest ja nicht grade entführt“

    Filippa kam noch ein wenig näher. „Du wirst lachen vor ein paar Stunden, war ich auch so eine Art Geisel von den beiden. Aber jetzt eben nicht mehr. Bleib ruhig und mach den Großen nicht nervös, dann wird alles glatt gehen“. Die Quarianerin räusperte sich, als der Mensch ihr etwas zu na kam: „Ist es üblich für Menschen, so nah an Fremde zu kommen?“ – „Normal nicht, aber wenn sie mir gefallen, dann schon“

    Wieder räusperte sich das Mädchen. Jordan fuhr mit ihrem Finger über den Anzug, sie hatte noch nie etwas mit einem Quarianer, jedenfalls nicht ohne Anzug. Etwas kannte sie sich aus. Manche Quarianer haben Stimulatoren im Anzug, so dass sie körperliches vergnügen haben können, obwol sie noch angezogen sind. Filippa musste zugeben, dass sie sehr angeregt war und sie kannte noch nicht mal das Gewicht der Kleinen: „Ich bin übrigens Jordan. Und du bist…?“

    Sie sprach etwas heiser: „Kea"– „Ein sehr hübscher Name“, sie blickte in das Visier, „passt der auch zu deinem Gesicht“ Die Quarianerin stotterte leicht, aber Jordan lachte nur: „War ein Scherz… vorerst!“ Sie stand auf: „Du solltest dich auch etwas hinlegen, es ist spät“, sie reichte der Pilgerin die Hand. Sie nahm sie und stand mit auf: „Ich weiß nicht ob ich sonderlich gut schlafen kann“, sie drückte sich an Filippa, als sie an Castle dachte: „Wenn du willst beschütze ich dich“ Wieder räusperte sich die Pilgerin: „Ich bin… geschmeichelt. Ich kenn mich nicht gut aus, mit menschlichen Geflogenheiten. Aber wenn ich dich richtig verstehe… ich ürchte du machst dir falsche Hoffnungen“

    Jordan lachte sehr herzhaft und ging zu einem der Betten: „Glaub mir. Wenn ich so was vor habe sage ich es sofort“, unter ihrem Visier wurde die Quarianerin knallrot. Jordan setzte sich ein Stück weiter links hin und lächelte die Pilgerin an: „Von hier aus kann ich dich gut im Auge behalten. Schlaf ein Bisschen!“ Kea legte sich hin und hörte auf zu zittern: „Danke… Jordan". Da hatte Filippa echt mal was Nettes gemacht. Aber mit Nettigkeiten kann man seine Libido nicht bändigen… Jordan überschlug die Beine und brüllte innerlich.

    Hoffentlich sind sie bald auf Illium.
    Geändert von Filippa Stefferson (09.07.2012 um 17:37 Uhr)

  8. #78
    ME-FRPG only Avatar von Athan Therus
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    Raya'Teena nar Nessadas alter, modifizierter Raumfrachter "Tehla"

    Athan sprang von dem Bett hinunter - Zum Einen weil ihm schrecklich langweilig war und zum Anderen, weil er auf andere Gedanken kommen wollte. Die Matratze machte ein quietschendes Geräusch als er aufsprang und Athan brauchte eine kurze Zeit um auf dem knarrendem Metallboden sein Gleichgewicht zu finden. Er streckte seine Gliedmaßen und verließ den Raum mit den zwei Doppelbetten.

    Kaum zu glauben das er nun, wo er mitten in einem Auftrag war, unfassbar große Langeweile bekam. Der Drell ging durch das Schiff und schaute sich verschiedene Räume an, Castle ignorierte ihn dabei. Wahrscheinlich kümmerte er sich gerade um das Starten der Schrottkiste. Im Gegensatz zu dem Raum in dem er gerade noch lag, war das Schiff viel unaufgeräumter. Erneut musste er bei jedem Schritt aufpassen, nicht über ein Kabel oder herumliegendes Schrottteil zu fallen.

    Schließlich entdeckte Athan einen großen Raum mit einem Bett - Die Quarianerin lag darauf und schien zu schlafen. Jordan saß mit überschlagenen Beinen auf der Kante, links. Da er nur wenig Lust hatte ein Gespräch mit seinem griesgrämigen Söldnerkollegen anzufangen, war es vielleicht gar keine schlechte Idee mit der sexbesessenen Menschenfrau zu reden. Zumindest hatte sie jetzt Kleidung an und kümmerte sich ohne jegliche Hintergedanken um die arme Quarianerin.

    Jordan bemerkte ihn gerade erst und schaute vom Bett zu ihm hinauf. Ihr Gesicht war zusammengezogen, sie presste ihre Lippen aufeinander. "Ich finde es echt gut, das du dich um die Quarianerin kümmerst. Castle hat sie ziemlich verschreckt, glaube ich." Jordan schaute nochmal zu dem schlafenden Körper der Quarianerin, mit einem ziemlich begierigen Blick. Sie streckte ihre Finger aus und rieb sich über das Gesicht.

    Ohne Hintergedanken... Und das hatte der Drell ausgerechnet von Ihr erwartet.

    "Sag mir bitte nicht, das es das ist, wonach es aussieht... Ich habe schon genug Probleme damit Castle davon abzuhalten jede Person zu töten, der wir über den Weg laufen. Da musst du Ihnen dann nicht auch noch die Seele aus dem Leib vögeln. Vor Allem... Und..."

    Athans Kopf begann wieder zu schmerzen. Er regte sich zwar auf, doch wenigstens war er wirklich auf andere Gedanken gekommen.

    "Hör mal, auf Illium wirst du bestimmt Irgendjemanden treffen der mit dir in dir Kiste steigt, aber bis dahin..."
    Athan deutete auf die Quarianerin hin. "...versuchst du dich bitte dich unter Kontrolle zu halten. Und falls das nicht möglich ist, dann geh zu Castle. Der scheint ja vor Stress gerade so zu explodieren."

    Athan blickte Jordan stumm an und lehnte sich in der Ecke des Raumes gegen die Wand. Nun wurde auch er schläfrig. Innerhalb von wenigen Minuten war er bereits weg.
    Geändert von Athan Therus (24.07.2012 um 04:35 Uhr)

  9. #79
    Newbie Avatar von Filippa Stefferson
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    Jordan musste unweigerlich grinsen. Irgendwie war es süß, was der Drell sagte. Er setzte sich und lehnte sich an die Wand.
    „Immer mit der Ruhe“, sagte sie lächelnd, „ich sollte sie beruhigen, und das habe ich getan. Ist ja nicht meine Schuld, das sie so niedlich ist“

    Filippa ritsche auf dem kalten Metall hin und her, der Sitz war hart: „Außerdem kenne ich Quarianer. Ich hatte mal was mit einem, der ließ sich aber vier Wochen lang ‚beknieen’. Die kleinen Pilger werden nun mal schnell krank. Selbst wenn ich Lust dazu hätte, das Mädchen würde das niemals zulassen“, sie grinste, 2es sei denn, sie wäre eine quarianische Version von mir!“

    „Also keine bange! Ich bin zwar offen und genieße das Leben, habe mich aber gut unter Kontrolle“, sie legte sich hin, denn ihr Hintern brachte sie langsam um, „und wenn’s mal hart auf hart kommt, kümmere ich mich halt selbst um meine Bedürfnisse!“, erst später wurde ihr klar, dass sie hier mit vollkommen Fremden sprach. Dieser Satz sollte nicht schockieren oder etwas beweisen, es war nur die Wahrheit, als würde man sagen: wenn ich Hunger habe, esse ich.

    Athan schlief bald ein. Jordan war auch etwas müde, sah aber weiterhin nach der Quarianerin.

    Irgendwie hoffte sie, dass sie doch etwas nach ihr kam, aber das ist unwahrscheinlich. Selbst der Pilger mit dem sie mal zusammen war, machte es nur einmal mit ihr. Was echt schade war. Im Moment war es echt nicht leicht. Ein gut ansehender Drell, eine niedliche Quarianer und ein menschlicher Macho. Sie sah noch einmal ob Athan und die Quarianerin schliefen und ob Castle nicht kam. Dann knöpfte sie sich die Hose auf und kümmerte sich selbst um ihre Bedürfnisse.

  10. #80
    ME FRPG only Avatar von Daniel Jalowy
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    Mit einem Scheppern setzte er die Kiste auf dem Boden ab und schob sie quietschend bis sie bündig an der Wand stand. Daniel setzte sich auf die Kiste und atmete erst mal tief durch.
    Soweit so gut!
    Jordan kümmerte sich um die Anzugratte und der Revolverheld würde vermutlich mal wieder faul im Extranet surfen. Ein wenig Zeit hatte er für sich.
    Er ging nun selbst über sein Universalwerkzeug ins Extranet und rief den toten Briefkasten seiner Einheit auf. Er spannte seine Kiefermuskeln an als er sah, dass es keine neuen Einträge gab. Er stellte seine neusten Erkenntnisse online und hoffte, dass irgendeiner seiner Kameraden darüber stolpern würde.

    Castel verzog frustriert das Gesicht und fuhr sich durch die kurzen Haare und ging zu einer kleinen Konsole. Er verband sein Universalwerkzeug mit dem Komm-System des Schiffs und wählte ein paar Nummern.
    Nicht all seine Kameraden waren tot, er hatte noch ein paar gute Freunde in der Galaxie.
    Nacheinander wählte er die Nummern aber überall war es dasselbe: Entweder gar nichts oder nur die Mailbox, er verzog das Gesicht.
    Dass er sich in diesem Moment frustriert fühlte war eine Untertreibung. Durch seine Erlebnisse und seine Ausbildung hatte er sich eine hohe Belastbarkeit angeeignet, physisch wie psychisch, doch auch diese hatte ihre Grenzen.
    Er schlug so fest er konnte gegen die Wand neben der Konsole und hätte er nicht seine gepanzerten Handschuhe getragen hätte er sich die Hand gebrochen.
    Er legte den Kopf in den Nacken und atmete tief durch, fürs erste war der Frust nicht mehr so groß.
    Irgendwo in seinem Innern hatte er keine Lust mehr Detektiv zu spielen. Die Vorstellung sich einfach irgendwo im Universum zu verkrümeln ergab in seinem Innern immer mehr Sinn.

    Mit einem kaum merklichen Kopfschütteln tat er den Gedanken ab und konzentrierte sich wieder. Er zündete sich eine neue Zigarette an und blies den Rauch in den kleinen Frachtraum. Er hatte schlichtweg keine Zeit für solche Gedanken, es gab noch zu viel zu tun.
    Schließlich trat er den Glimmstängel aus und erhob sich. Trotz der fortgeschrittenen Stunde verspürte er keine Müdigkeit. Das Aufputschmittel, das er vor dem Einsatz in dem Hochhaus genommen hatte würde noch eine ganze Weile wirken.

    Er ging wieder zurück, es wurde Zeit mit der Quarianerin ein paar Worte zu wechseln. Wenn er Glück hatte würde er sie davon überzeugen können seinen Forderungen nachzukommen, was es ihm auch ermöglichen würde sie am Leben zu lassen.

    Er ging durch den kleinen Flur, dieses reudigen Schiffs. Er fand die Quarianerin und den Revolverhelden schlafend vor und Jordan nicht schlafend.
    Jeder ging mit Stress anders um und Jordan machte es auf die geläufigste Art. Masturbation.

    Daniel blieb abrupt stehen als er Jordan sah und brauchte einen kurzen Moment um den Eindruck zu verarbeiten. Bei dieser Chaostruppe konnte man ja mit fast allem rechnen aber damit hätte Castle überhaupt nicht gerechnet.
    Für einen Moment stand er einfach nur da und starrte Jordan mit aufgerissenen Augen an. Unbewusst leckte er sich über die Lippen und nahm sich vor mit der Situation professionell umzugehen.
    Wann bin ich eigentlich das letzte Mal zum Schuss gekommen?............. so viel zur Professionalität! schoss es ihm durch den Kopf.
    Rasch schloss Jordan wieder ihre Hose, ließ es sich aber nicht nehmen ihm einen verstörenden Blick zu zuwerfen.

    Daniel schluckte schwer und wandte sich der schlafenden Quarianerin zu. Er packte sie an der Schulter und rüttelte sie sachte wach.
    „Wir müssen reden, kommen sie bitte Captain!“
    Die junge Quarianerin sah sich verwirrt um „Captain?...Oh ja, natürlich“
    Daniel ging voraus ins Cockpit Fang nie was mit einer Kollegin an. Fang nie was mit einer Kollegin an. Fang nie was mit einer Kollegin an… Er musste diesen Satz noch mehrmals innerlich runterbeten bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Er kannte sich und sein Herz.

    „Ich möchte gleich zum Punkt kommen!“ begann er als die Quarianerin zögerlich ebenfalls das Cockpit erreicht hatte. Daniel vermutete sie noch immer, dass er jeden Augenblick über sie herfallen würde.
    „Ich will für mich und meine Leute eine Passage nach Illium von ihnen kaufen. Sie fliegen uns hin, setzten uns ab und verdienen dadurch etwas.“

    Es dauerte eine Weile bis die Quarianerin zu einer Antwort ansetzte „Sind sie ein S… Söldner?“ fragte sie und flüsterte das Söldner beinahe.
    „Ja wir sind Söldner, haben sie ein Problem damit?“
    Die junge Frau spielte nervös mit ihren Händen und wandte den Blick von ihm ab „H..Hatten sie was mit der……“
    „Mit der Anschlagserie zu tun? Nein, ich bin Söldner und kein Terrorist.“ Beendete er ihre Frage und gab auch gleich die passende Antwort.
    Daniel beugte sich nun etwas vor „Hören sie, warum machen wir es nicht etwas einfacher? Sie fliegen uns einfach nach Illium, stellen keine Fragen, verdienen ein paar Credits und können damit dann bestimmt ihren Pilgertrip, oder was auch immer sie gerade treiben, fortsetzten.
    Wir sind weder Terroristen, noch Mörder oder Diebe. Wir sind einfach nur Söldner die auch gerade eine schwierige Phase durchmachen!“ Castle überlegte ob er noch auf die Gefühlsschiene schwenken sollte, entschied sich aber dagegen.
    „Also Captain sind wir im Geschäft?“

    Die Quarianerin zögerte und schien innerlich mit sich zu ringen. Wie ein Häufchen Elend stand sie da. Weit entfernt von Daheim, getrennt von ihren Vertrauten und wusste scheinbar nicht wohin oder was sie tun sollte. Er erkannte sich selbst in ihr, in Auszügen natürlich.
    Daniel seufzte und konzentrierte sich wieder. Erst jetzt fiel ihm auf, dass die Quarianerin ihn ausführlich zu mustern schien.
    „Wir sind im Geschäft und ich bin kein Captain!“ antwortete sie schließlich.
    „Ich sehe sonst kein anderes Besatzungsmitglied also sind sie der Captain!“ entgegnete er.
    Sie schien kurz über die Worte nachzudenken, „Ich sollte jetzt lieber den Start vorbereiten, denke ich!“. Daniel nickte ihr aufmunternd zu und als sie sich hinter die Kontrollen gesetzt hatte rollte Daniel mit den Augen.
    Na das kann ja heiter werden!

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