Im Inneren eines Gebäudes; Seitenstraße
19:44
Raya spürte den Lauf der Pistole noch immer gegen ihre Rippen gedrückt. Ihr Mund fühlte sich trocken an, und kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn. Sie erinnerte sich nicht daran, jemals solche Angst gehabt zu haben. Selbst, als die Piraten das damals das große Frachtschiff, auf dem sie unterwegs gewesen war, angegriffen und gekapert hatten, hatte sie nicht solche Todesängste ausgestanden wie jetzt.
Ihr Verstand spann sich tausend und ein Schreckenszenario zusammen und jedes sorgte dafür, dass sie am liebsten lieber hier und jetzt gestorben wäre, als nur noch einen Schritt weiter zu gehen.
Nach einiger Zeit, die sie zuerst die zweite Tür passiert hatten, dann einen Gang entlang gegangen und schließlich eine Treppe hinauf gestiegen waren, erreichten sie schließlich eine weitere Tür. Der Mensch gab etwas in das Panel daneben ein.
Warum will ich nicht wissen, was dahinter ist? Ach ja, weil einen auf Omega nie etwas gutes erwartet! Sie schauderte. Ihr wurde auf einmal übel. Wahrscheinlich werde ich mich jetzt auch noch übergeben...
"Du wirst jetzt schön da rein gehen, Kleine. Und wenn du dich wehrst..." Er tätschelte liebevoll seine Pistole, so, wie er wohl nicht mal sein Haustier tätschelte.
Raya schluckte. Ich will da nicht rein, ich will da nicht rein, bitte, tu mir das nicht an!
Aber da der Mensch erstens keine Gedanken lesen konnte und zweitens, selbst wenn er es gekonnt hätte, ihr diesen Gefallen niemals getan hätte, war Raya gezwungen, dennoch über die Schwelle zu treten, nach dem sich die Tür mit einem Zischen geöffnet hatte.
Die Quarianerin fand sich in einer Art Durchgang wieder. Vor ihr befand sich eine ähnliche Tür, die sich jetzt mit einem Zischen öffnete - nach dem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte. Der Raum hinter der zweiten Tür wirkte... extrem sauber. So sauber, dass er nicht nach Omega zu passen schien. Klinisch sauber. Wie der Hygieneraum auf der Tehla oder die auf der Nessada...
Was...? Ein eisiger Schauder kroch ihr über den Rücken, aber sie weigerte sich, das volle Ausmaß der Gefahr zu begreifen. Ihr Verstand sperrte sich gegen diese Möglichkeit, wollte sie nicht wahrhaben. Aber Rayas Bauchgefühl ließ sich nicht täuschen. Oh nein, oh nein, nein, nein!
Ihr Blick irrte ziellos durch den Raum, auf der Suche nach irgendetwas, das ihr jetzt halt geben konnte. Vielleicht irgendetwas, das ihr half, zu entkommen. Doch da war nichts. Nichts außer der Person, die sie erwartete...
Raya wollte es nicht glauben. Das durfte nicht wahr sein, das war einfach nicht gerecht, nicht richtig! Es war entsetzlich falsch!
Ihr "Gastgeber" stand auf und kam ihr entgegen. Die Art, wie er sich bewegte, hatte etwas entsetzlich vertrautes.
Aber das konnte nicht sein... oder?
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