Unteres Deck: Quartiere

[Shaiya Nessari]

Shaiya betrachtete die paar Krümel, die von ihrer Mahlzeit noch übrig geblieben waren. Gedankenversunken stieß sie einen davon an, doch das Brotkrümelchen bewegte sich kaum. Als jedoch ihr Finger die Tischplatte berührte, jagte ein Energiestoß durch ihren Körper, wie es manchmal geschah, wenn sie metallene Gegenstände berührte, nur stärker diesmal.

Sie beobachtete, wie sich die Tischplatte unter der leichten Berührung eindellte, als hätte jemand mit einem kleinen Hammer voller Wucht darauf geschlagen. Hastig zog die Asari ihre Hand zurück.

Ich habe mich nicht unter Kontrolle. Ich muss die Energie irgendwie entladen, sonst kommt hier noch irgendjemand zu Schaden...

Irgendwie war es ihr fast egal. Und das sollte es nicht. Sie betrachtete fassungslos die Delle in der Tischplatte und faltete die Hände im Schoß, damit sie nicht wieder irgendetwas mit ihrer Umgebung anstellten...

Ich bin angespannt und nervös. Wie ein hungriges Varren vor der Jagd... ich hoffe wirklich, es geht bald los... ich kann das nicht hinter mir lassen, wenn ich untätig herumsitze...

[Vanessa Sorax]

Unteres Deck: Quartiere - Küche

Vanessa amüsierte sich über Noés teils gespielte Aufregung und nahm ihre richtige Kaffeetasse wieder an sich. Dann war auch die Pizza fertig und Noé nahm sie aus dem Backofen und auch die Colaflasche in die Hand. Zur gleichen Zeit platzierte Vanessa ihre Sachen auf einen Teller und gemeinsam verließen sie anschließend die Küche.

„Bis später dann.“, verabschiedete sich Vanessa von Shaiya und Zyon. Dabei bemerkte sie, dass die Asari irgendwie angespannt wirkte, konnte sich aber keinen Reim darauf bilden.

[Shaiya Nessari]

Vanessa und Noé verließen nach einem "Bis später dann!" von der älteren Menschenfrau die Küche.

Shaiya betrachtete die Delle, die sie in der Tischplatte hinterlassen hatte. Sie verhöhnte sie, schien vor ihren Augen größer und tiefer zu werden, ein gähnender Schlund, der sie verschlingen wollte, der sie auslachte.

Die Muskeln der jungen Asari spannten sich an, während ihr Gesicht versteinerte. Erstarrte. Eine Maske wurde, unnachgiebig und hart... sie atmete langsam ein und wieder aus, aber ihre Anspannung verschwand nicht wieder.

[Yayla Dalinari]

Vor Yaylas und Nalyas Quartier

16.37 Uhr

Yayla blickte kurz nachdenklich den Gang in Richtung Küche hinunter.
Vermutlich war es das einfachste, erstmal dort nachzusehen, ob sich jemand finden ließ, der besser Bescheid wusste als sie selbst.

Mit zielstrebigen Schritten ging die Asari-Söldnerin den Gang hinunter und betrat schließlich die Küche. Tatsächlich waren Shaiya und Zyon anwesend, die wie schon bei ihrer letzten Begegnung zusammen am Tisch saßen.
Jedoch wirkte Shaiya diesmal seltsam angespannt.
Yayla achtete allerdings nicht weiter darauf, sondern fragte frei heraus: “Hey, ihr beiden habt nicht zufällig irgendwas Neues zum Angriff mitgekriegt? Ich hab bis eben noch geschlafen.“

[Shaiya Nessari]

Küche
16:37 Uhr

In dem Augenblick betrat Yayla, diesmal ohne ihre Schwester, die Küche. "Hey, ihr beiden habt nicht zufällig irgendwas Neues zum Angriff mitgekriegt? Ich hab bis eben noch geschlafen", fragte die ältere Asari.

Nein, ich bin ahnungslos! Seh ich aus, als würde ich alles wissen?

"Nein, habe ich nicht, man hat es schließlich nicht für nötig gehalten, mich zu informieren", entfuhr es ihr ungewohnt heftig und aggressiv.

Banshee verengte die Augen, während eine dünne, flirrende Aura dunkler Energie kurz ihren schlanken, angespannten Körper umhüllte.

Erbärmlich...

[Yayla Dalinari]

Küche

Woah, was ist denn in die gefahren?, schoss es der etwas überraschten Yayla durch den Kopf, als sie neben Shaiyas ungehaltenem Ton auch noch ein kurzes biotisches Flimmern erkannt hatte.
Yayla warf Zyon einen kurzen Blick zu, allerdings schien auch er eher überrascht zu sein. Es wirkte also absolut nicht so, als hätten sich die beiden gestritten, was eine mögliche Erklärung für Shaiyas Laune gewesen wäre.

„Alles klar bei dir?“, fragte Yayla mit hochgezogener Augenbraue. Sie fragte nicht etwa nach, weil sie sich Sorgen um ihr Crewmitglied machte, sondern viel mehr aus Interesse… und vermutlich auch aus einem leichten Gefühl der Aggression heraus, als die andere Asari sie so grundlos angeschnauzt hatte.

[Shaiya Nessari]

Küche

"Alles klar bei dir?"

Seh ich so, als wäre bei mir alles klar? Mir geht's gut. Wirklich.
Durchatmen. Shaiya, du hast ein echtes Problem. Sie hat nichts getan, meldete sich leise die Stimme der Vernunft in Shaiyas Hinterkopf.
Was geht sie meine Stimmung überhaupt an?
Mentales Seufzen. Sehr viel, wenn du sie grundlos anfährst.

"Klar", entgegnete Shaiya knapp und nicht wirklich freundlich. "Ich muss ja nur ein Drecksloch verteidigen, das mir am Arsch vorbei geht."

Als ob das dein einziges Problem wäre, wisperte die innere Stimme ihr zu.
Muss ich hier vor jedem meine Lebensgeschichte ausbreiten?
Nein, aber entschuldigen könntest du dich, erklärte die innere Stimme ihr besserwisserisch.

[Yayla Dalinari]

Küche

„Vor ein paar Stunden klang das aber noch ganz anders“, entgegnete Yayla nun ihrerseits mit einem leicht aggressiven Unterton.
„Plötzlich keine Lust mehr auf ein bisschen Action?“, hakte sie weiter nach, wobei sie das ‚keine Lust mehr auf’ so betonte, dass man auch ein ‚Angst vor’ dahinter vermuten konnte.
Was mach ich eigentlich grade? Hau ab, Yayla und such Yamashe oder irgendjemanden, der Ahnung hat, anstatt hier grundlos Streit anzufangen. Ist ja nicht so, als wär dir noch nie einer blöd gekommen.

Vielleicht lag es auch nur daran, dass Shaiya mit ihren Worten entfernt andeutete, sich vor dem Kampf um Omega drücken zu wollen… oder es waren die Kroganergene oder sonst was, aber der Teil von Yayla, der nun auf Konfrontation geschalten hatte, war der stärkere.

[Shaiya Nessari]

Küche

"Vor ein paar Stunden klang das aber noch ganz anders." Jetzt fuhr die ältere Asari also auch die Konfrontationsschiene. Schön, wie sie wollte. "Plötzlich keine Lust mehr auf ein bisschen Action?" Willst du mich beleidigen? Ich könnte dich wie ein Insekt an der Wand...

"Ganz und gar nicht", presste Shaiya zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. "Für wen hältst du mich? Für feige?"

Shaiya war aufgesprungen und starrte die größere Asari aus verengten Augen konfrontationsfreudig an. Ihre Fingerspitzen kribbelten bereits wieder vor biotischer Energie.

"Glaubst du, du wärst die einzige, die hier ne Menge Scheiße erlebt hat?"

Was soll das?, schrie ihre innere Stimme ihr zu, aber Shaiya ignorierte sie.

[Yayla Dalinari]

Yayla grinste. Selbstverständlich war das in ihrer aktuellen Situation geradezu idiotisch, da es nur noch provozierender wirkte, aber andererseits kamen jetzt wohl ohnehin jegliche Retungsversuche zu spät.
Yayla dachte auch gar nicht mehr daran, noch irgendetwas in dieser Richtung zu unternehmen. Ihre Gedanken konzentrierten sich jetzt völlig auf die kurz vorm Ausrasten stehende Shaiya… und ganz am Rande aus reiner Routine bereits auf die Schrotflinte an Yaylas Gürtel. Nur für den Fall.

„Auf alle Fälle mehr als du, Kleine“, entgegnete sie schließlich mit einem spöttischen Unterton, der durch das Grinsen nur noch unterstrichen wurde.
„Wenn dich ein einzelner kleiner Job schon so auf die Palme bringt, solltest du dich vielleicht wieder in deine Studien verkriechen.
Bilde dir auf deine zwei Jährchen als Söldnerin besser nicht allzu viel ein, das könnte dich leicht den Kopf kosten.“

Es machte der Söldnerin regelrecht Spaß, Shaiyas Nervenkostüm noch weiter zu strapazieren. Vielleicht lag darin auch ein gewisser Hochmut, da Yayla aus solchen Konfrontationen bis jetzt immer als Siegerin hervorgegangen war, auch wenn sie sich Shaiyas biotischer Fähigkeiten vollkommen bewusst war.