„Waffe!“, verlangte der SOD-Agent harsch und streckte die Hand aus. Konrad, dessen rechte Hand noch immer auf seiner im Holster verstauten Waffe ruhte, bewegte sich keinen Zentimeter, während sein Blick hin und her flog zwischen dem SOD-Agenten und dem Hund, der sich zwischen Stuhl und Heizkörper niedergelassen hatte, um den Ex-Polizisten drohend zu fokussieren. Jeder einzelne Muskel im Körper Konrads war bis aufs Zerreißen gespannt und die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich. Sacobic wollte einen Vertrauensbeweis – im besten Fall. Im schlimmsten Fall würde er Konrad seinem Köter zum Fressen vorwerfen. Konrad versuchte, sein Gegenüber zu lesen; zu verstehen, ob die Darstellung am Bett inklusive Händchen halten nur gespielt war oder ob ihm wirklich etwas an dieser Gray lag. Er kannte die Aktenlage, aber nicht das echte Leben. Seine Instinkte sagten ihm, die beiden waren ein Paar oder zumindest sehr enge Freunde. Sacobic war schwer zu lesen, jetzt, wo er seine selbstbewusste Erscheinung wieder gewonnen hatte – konnte ihm Konrad trauen?
„Binde erst deinen Hund fest“, stellte er schließlich als Bedingung.
„Waffe!“, wiederholte Sacobic eindringlich, nachdem er einmal genervt durchgeatmet hatte.
Die Mundwinkel des Ex-Polizisten zuckten. Wenn dieser Typ nicht sein letzter Strohhalm wäre! Innerlich betend, dass Snooker bereits das Treppenhaus hinauf stürmte, entspannte sich Konrad und hob demonstrativ die linke Hand. Mit der rechten zog er langsam die Waffe aus dem Holster, entlud sie und übergab sie schließlich mit dem Griffstück voraus dem SOD-Agenten. Den entnommenen Thermoclip verstaute Konrad.
„Sprechen Sie ihn auf seinen Boss an“, meldete sich Horatio in Konrads Ohr und der Ex-Polizist gehorchte.
„Ich habe eine Liste mit Klarnamen von Cerberus-Agenten in Allianzuniform“, sagte Konrad, während Sacobic die Waffe auf Sicherheit überprüfte, „dein Chef…“
„…Angela Ortiz.“ Horatio, dieser alte Souffleur.
„…Angela Ortiz ist auch dabei.“