Man verzeihe mir den Doppelpost, aber ich will hier doch trennen, da sich das nachfolgende Review ein wenig unterscheiden wird...
Noé Chambers:
So, dann wage ich mich mal an das erste Re-Review. Im Nachhinein betrachtet habe ich für dieses Review wirklich lange gebraucht, da ich mir bei Noé wirklich schwer tue, Objektivität und Subjektivität zu trennen. Sie ist auf der einen Seite einer meiner absoluten Liebliengschars, schafft es auf der anderen Seite mich immer wieder einmal zu polarisieren - genau, ich stehe selbst mit zwei grundverschiedenen Meinungen da - warum und wieso weiß ich selbst nicht. Es ist aber nicht unbedingt eine positive und negative Meinung, sondern einfach zwei verschiedene Betrachtungsweisen. Ich bin im Laufe des Reviewschreibens auch nicht wirklich schlauer daraus geworden, wollte es aber trotzdem erwähnen.
Der Inhalt meines Mini-Reviews auf der ersten Seite ist soweit noch immer gültig, aber es ist seit damals schon verdammt viel passiert und mir-nichts-dir-nichts hat Noé Vanessa auch in der Beitragszahl (ordentlich) überholt und sich die Postingspitze eingefahren.
Ich fange jetzt mal ganz am Anfang an und hoffe somit vielleicht auch ein paar Dinge noch zu sagen, die du, Carpenter, vielleicht noch nicht weißt. Wenn doch, dann vergib mir, wir haben so viel miteinander über unsere Chars geschrieben, dass ich echt nicht mehr weiß, was da alles dabei war.
Ich habe mit Noé zu lesen angefangen, da war ich noch nicht Teil des FRPGs. Plötzlich war da ein Mädchen, welches bei Certas und Sirtan mitmischte, also war sofortiges Nachlesen angesagt. Der Einstiegssingleplot hatte immer wieder Überraschungen parat (ja, daran erinnere ich mich auch noch nach über 1,5 Jahren). Bei ein paar Dingen runzelte ich zwar kurz die Stirn (kein Translator, Motorrad), aber es war stimmig und passte auch zu Noé. Ich wusste nicht wirklich warum Noé hinter ihrer Mutter so bitterböse her war, da ich den Steckbrief erst später mal gelesen habe (frag mich nicht wieso), trotzdem fesselte mich der Plot und war Mitgrund für schlaflose Nächte (ich habe gelesen und keine Albträume gehabt). Das eigentliche Aufeinandertreffen mit ihrer Mutter war dann leider sehr kurz, wenn auch heftig. Hier wäre mehr wirklich mehr gewesen, aber man kann ja nicht alles haben.
Nachdem ich das hatte, ging’s bei dem Sirtan/Certas/Noé Plot weiter, der quer über Elysium jagte und sicherlich den einen oder anderen Taxifahrer das Leben kostete. Die Herablassung der beiden Turianer gegenüber Noé (bzw. vor allem Sirtan) und die bissigen Gedanken bzw. Kommentare von Noé dazu waren eine Wucht, welche sicherlich im Huttaro’s Imbiss gipfelten. Ich habe wirklich Tränen gelacht als die beiden Actionhelden sich einfach nur langweilten und sich so gegenseitig anstachelten. Für alle, die dieses Review lesen und diese Szene nicht kenne: Nachlesen, unbedingt! Was Noé auch auszeichnete: Sie war konstant pleite, eine Eigenschaft, die auch nahezu kein Charakter hat.
Tja, wenig später stieg Noé in ein Shuttle, betrachtete die doofen, langweiligen Sterne und flog nach Narshad. Da sie dann ganz allein dastand, dachte ich mir, dass ich den ominösen Carpenter, den ich so gar nicht einschätzen konnte (ist er ein Psychopath oder ein Genie, ist er 16 oder doch 45 Jahre alt), mal anschreiben könnte. Das tat ich dann und ich würde mir heute in den Allerwertesten beißen, hätte ich es nicht getan. Was danach kam, war vermutlich die intensivste FRPG-Zeit, die ich erlebt habe. Sogar Nemoss spielte mit und Posts von uns dreien von 0-24 Uhr nonstop. Die Geschichte mit Kyoko und Vanessa bekam ihren Höhepunkt, als Noé sich auch anschloss, da die drei sicherlich auch ein sehr ungewöhnliches Trio abgaben. Dann kam der bevorstehende Abschied und ich machte mir Gedanken darüber, wie es weitergehen sollte. So kam es dazu, dass Noé zumindest noch eine Nachtbei Vanessaauf/in der Dashor bleiben sollte. Und aus einer Nacht wurde immer mehr. Nein, es gab damals noch keine Beziehungspläne. Dass kam erst später und da war dann schon ein weiterer Charakter bei den beiden: Nero. Und somit kamen noch mehr Posts von 0-24 Uhr.
Aber ich schweife ab, es soll ja keine Nacherzählung der damaligen Zeit werden, sondern ein Charakterreview. Trotzdem musste es erwähnt werden, denn die Zeit, als Noé und Vanessa mit Nero durch Narshad liefen, war vermutlich sehr prägend für sie. Die (zuerst rein freundschaftliche) Beziehung zu Vanessa bekam nach und nach immer mehr Bedeutung und gipfelte schließlich darin, dass sich Noé tatsächlich große Sorgen um jemanden machte. Natürlich gab und gibt’s es die Leute von den Bloods, aber auf das FRPG bezogen (und damit meine ich die Tage von Noé, die sie im FRPG verbringt) war die entstehende Beziehung sicherlich das am meisten prägende Ereignis.
Ich fand und finde die Charakterwandlung toll. Nicht dass ich die „alte“ Noé schlechter oder besser gefunden hätte, aber ich behaupte mal dreist, dass immer wieder mal das Gleiche gekommen wäre und Noé über kurz oder lang etwas eintöniger geworden wäre - natürlich hätte sie auch auf jemand anders treffen können, der so auf sie wirkt, oder du hättest es auch ohne einen anderen Spieler geschafft; unterstellen will ich mal nichts.
So, jetzt drück ich mal den Fast-Forward Knopf, da die Ereignisse, die anschließend passiert sind, nicht mehr so ewig her sind. Die Aktionen, Gedanken und Handlungen auf der Behemoth, sowie die Vanessa-Retten-Aktion und auch die Interaktion mit Raven waren einfach genial. Doch meiner Meinung nach wurde es dann nochmals durch die Neckereien anschließend auf der Behemoth übertroffen. Die Posts bei der Schlacht waren gut, kommen jedoch nicht ganz an die vorhergehenden ran. Fast-Forward Ende. Wenn du da noch irgendwelche Details wissen willst, kann ich das auch noch ausführen, aber ich denke, du kennst meine Meinung zu den einzelnen Dingen schon ganz gut, jedenfalls besser, als zu den Anfangszeiten.
So und jetzt zu meinem größten Kritikpunkt: Was Noé einstecken muss, ist nicht mehr feierlich. Die Ärmste hatte in den letzen Stunden mehr traumatische Erlebnisse und Verwundungen als meine gesamte Familie in den letzten 50 Jahren. Ich weiß, dass du damit Kämpfe realistischer gestalten willst, indem Noé auch mal ordentlich einsteckt bzw. das Trauma der Charakterentwicklung dient(e). Aber bitte verlier nicht das Ganze aus den Augen, denn wenn Noé alle 5 Stunden auf die Krankenstation muss, dann dient das auch nicht unbedingt dem Realismus. Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits ist der Tarnfeldgenerator. Ich fände es schöner, wenn Noé nicht so oft darauf zurückgreifen würde, sondern durch ihre ganz eigene und persönliche Cleverness Probleme löst. Im Noé-Style sozusagen. Ich denke da jetzt z.B. an die Verrataktion in Narshad.
Zum Schreibstil gibt es nicht viel zu sagen. Der ist ausgereift, meistens fehlerlos, die Gedanken-, Handlungs-, Beschreibungsmixtur passt perfekt zu Noé und hebt sie von anderen Charakteren ab. Ich hoffe sehr, dass dieser Schreibstil Noés Eigen bleibt und nicht von dir (oder auch von anderen) für andere Charaktere übernommen wird. Ohne böse sein zu wollen, aber bei Nellie sieht man meiner Meinung nach den Versuch, diesen Schreibstil ein wenig zu kopieren (ob bewusst oder unbewusst kann ich nicht sagen) und es geht meiner Meinung nach ein wenig in die Hose, denn dieser Schreibstil IST einfach Noé und liest sich überall anders als fremd.
Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass ich mich auf jeden Noé-Post freue und das „kleine“ (sie ist ja gar net so klein) Söldnermädchen ganz gewaltigen Einfluss auf Vanessa genommen hat. Nicht nur auf ihren Charakter sondern überhaupt auf die ganze Entwicklung die ich ihr ursprünglich angedacht habe. Und ganz ehrlich gesagt: Ich bin verdammt froh darüber und freue mich schon wahnsinnig auf das Wiedersehen von Noé & Van. Vermutlich könnte ich noch weitere Seiten über Noé füllen, aber ich will mich nicht wiederholen (auch nicht die ganzen Dinge, die du eh schon weißt). Dieses Review dient auch weniger dazu, dass du daraus Rückschlüsse für Änderungen ziehst, sondern es sollte mehr oder weniger einfach ein Danke dafür sein, dass es Noé gibt und vielleicht deine Motivation für das FRPG (noch) ein wenig steigern.
lg Kinman