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  1. #41
    temporäre RPG Anomalie Avatar von Aquarianer
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    Rebekka Helena Baronesse von Tannberg

    Rebekka ist finde ich, eine der schwer durchschaubaren Charakteren, sie hat so viel Facetten und sie weiß sie auch alle zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen. Sie ist ein sehr glaubwürdiger Charakter und hochsympathisch. Ich finde es genial wie sie auf andere Menschen reagiert, sie kann sprunghaft sein, verspielt, ernst…. Aber alles, so habe ich jedenfalls das Gefühl, tut sie mit Berechnung und das finde ich bei weitem nicht schlecht. Sie ist mit ihrer Art wirklich ein Charakter den ich gerne lese.

    Fero dein Schreibstil gefällt mir sehr, du schreibst sehr detailverliebt und trotzdem wird es nicht langweilig. Wenn ich die Posts von Rebekka lese, kann ich mir immer genau vorstellen wie und was dort gerade passiert und oft bringen mich diese Situationen zum schmunzeln. Wenn ich deine Posts lese, habe ich eher das Gefühl ich lese ein wirklich sehr gutes Buch, alles ist so gut durchdacht und schlüssig. Also wirklich, mach weiter so!
    Aber eine Frage habe ich noch, wie lange brauchst du ungefähr für einen deiner, sagen wir durchschnittlichen großen Beiträgen? Das würde mich sehr interessieren.


    Kyoko Young

    Ahh, Kyoko…. Die Gedankenlastige .
    Kyoko ist einer mein absoluter Lieblingscharakter in diesem Forum,
    ihren seltsamen verworrenen Gedankengängen zu oft unpassenden Situationen zu folgen ist einfach grandios. Sie geht durchweg ihren Weg und das trotz,… schizophrener Glaubenskrise *gg*.
    Obwohl sie eigentlich ein vom Kopf her „schräger“ Typ ist, verliert sie in keinster Weise ihre Glaubwürdigkeit, weil sie einfach so ist wie sie ist. Ah ich kann nichts anderes mehr sagen als das ich sie mag und ich sehr froh bin, das Alec mit ihr interagieren darf.

    Ja Nemoss dein Schreibstil ist, klasse, du ziehst bei Kyoko durchgehen die Gedankenlastigkeit von ihr durch und das ist es auch, was Kyoko so interessant macht. Ich frage mich als wo du diese ganzen Gedanken her nimmst.
    Die detailreichen Beschreibungen mögen vielleicht etwas weniger sein, dafür beschreibst du detailreich, wenn es nötig ist, nämlich in wichtigen Situationen. Beim Lesen stört es nicht, da die Gedanken Kyokos spielend leicht das kompensieren. Ich weiß ich wiederhole mich, aber ich bin froh das ich mit dir schreiben darf und mir ein paar Kleinigkeiten abschauen kann .

  2. #42
    User of the Year. Avatar von Shonak
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    Linnala Caryalan
    Die Tänzerin erinnert mit ihrer kühlen und emotionslosen Art nicht nur vom Aussehen an Morinth, sondern verhält sich teilweise so. Das ist toll, denn ich finde, Morinth um einiges interessanter als Samara, die olle Justikarin. Andauril beschreibt dabei immer wieder, wie professionell und "automatisch" Linnala ihren Job als Auftragsmörderin durchführt. An einer Stelle, wird geschrieben, dass die Verteidigungskünste, die Linnala Helia beibringt, nicht nur Routine für sie sind, sie sind Grundwissen, und damit in Fleisch und Blut übergangen. Wenn Linnala sagt, dass das Leben als Auftragsmörderin das einzige ist, was ihr Freude bereitet bzw. sie sich dort entfalten kann, dann glaubt man ihr, auch wenn es moralisch höchst fragwürdig ist. Aber Linnala will sich auch nicht rechtfertigen und tut dies eigentlich auch nie wirklich - es ist der Weg, den sie eingeschlagen hat und den sie beschreitet. Inwiefern ihre Reaktion auf Laryna ausfällt, wird interessant.
    Auch in Interaktionen und Konversationen kommt ihr Charakter rüber und wirkt stets plausibel. Ob sie nun Yunan herunter putzt, Helia als 'naive Idealistin' bezeichnet oder Laryna kaltschnäuzig mehr oder weniger ignoriert. In dieser Hinsicht wurde und wird Linnala konsequent beibehalten, und verliert auch bei nervigen Fragen nach ihrem Beruf und ähnlichem nicht die Fassung. Sie kommt sich tatsächlich überlegen vor. Die Storyentwicklung verlangt es von Linnala, dass sie Helia irgendwann nicht mehr nur als Job betrachtet. Es wird langsam aufgebaut, wenn auch für mich nicht zu 100% überzeugend, was aber vermutlich nur ein subjektiver Eindruck meinerseits ist, denn tatsächlich wird die Entwicklung von Linnala durchaus behandelt und argumentiert (Gesichtslosigkeit, erstes Mal, dass man ein 'Bodyguard' ist etc.) Ich hätte mir in dieser Hinsicht, einfach nur etwas mehr Harmonie zwischen Linnala und Helia gewünscht, dass etwas in ihr geweckt wird, dass sie sich an sich selbst erinnert fühlt, oder das Helia ihr einfach nur unwiderstehlich sympathisch ist. So wird nämlich eben mal das Leben von Linnala komplett auf den Kopf gestellt, Auftrag hin oder her (wobei, tolle Begründung mit dem 'Ruf' btw). Die Emotionen, die in Linnala geweckt werden, sollten ihr eigentlich zeigen, dass wenn sie ihr weiteres Leben weiterleben möchte, sie kaltblütig Helia die Schulter zeigen sollte. Aber vielleicht will sie das tief drinnen auch gar nicht. Das eine Verbindung zw. Linnala und Helia herrscht, ist klar, und das kommt auch durch, wirkt aber das ein oder andere Mal für mich eben etwas aufgesetzt. Außerdem möchte ich noch erwähnen, dass die emotionslose Auftragsmörder(in), deren Gefühle geweckt werden, eigentlich zwar ziemlich deutlich unter die Kategorie "stark abgenutzte" Charaktere (nicht im FRPG, sondern mehr in der generellen Unterhaltungssparte) fällt, Andauril es aber trotzdem schafft Linnala mit genügend Charakter auszustatten, dass ich die weitere Entwicklung von ihr sehr gerne weiterverfolgen werde. Zudem wurde mit Laryna eine interessante Ebene im laufenden Plot hinzugefügt, die bestimmt den Charakter in Linnala in die ein oder andere Richtung verändern wird.
    Der Schreibstil ist gut und liest sich weitgehend schön flüssig, auch wenn ich die häufigen Zeilenumbrüche nicht gerade mag, aber das wissen ja bestimmt eh schon die meisten im Forum. Insbesondere in einer Kampfszene sind mir die Zeilenumbrüche aber ganz schwerwiegend ins Auge gestochen, da sie irgendwie in diesem Post omnipräsent waren und den Lesefluss für mich sehr stark beeinträgt haben. Das kann ich dann ehrlich gesagt auch einfach nicht als Geschmackssache abtun, da gerade dieser tänzerische Kampfstil von Linnala unter dieser Aufsplittung sehr stark leidet. Zum Vergleich ruf ich mir da einfach Bekkas Messerkampf in Erinnerung, der wie aus einem Guss wirkte.
    Die NPCs werden von Andauril sehr schön geschrieben und besonders Yunan ist ihr hervorragend gelungen in seiner für Salarianer so typischen, geschwätzigen Art. Fein finde ich, dass bei Linnala die direkten Gedankengänge im Vergleich zu Raya, Shaiya oder Laryna reduziert sind bzw. bedachter eingesetzt werden. Trotzdem würde ich pers. weitaus mehr Innenlebenbeschreibungen wünschen, für mich tragen direkte Gedankengänge einfach oft keinen inhaltlichen Mehrwert zum Post bei, wenn sie nicht gerade einen gewissen problematischen, oder gar emotionalen, Zustand schildern sollen. Vieles kann man mit Innenlebenbeschreibungen einfach weitaus klarer und bedachter ausdrücken, wie ich finde. Auch kommt es mir immer wieder vor, dass viele Posts 'gehetzt' wirken und man durchaus mehr aus ihnen rausholen könnte, sie machen teilweise sogar einen unfertigen Eindruck auf mich, was dann zwar im nächsten Post meistens bereinigt wird, trotzdem beim Lesen einen faden Geschmack hinterlässt. Aber nicht falsch verstehen, viele Sätze sind sehr schön geraten und wirken auch sehr stark. Gerade die Emotionalität (bei einem eigentlich emotionslosen Charakter) kommt immer wieder schön zur Geltung, wenn sie eben durchbricht, und auch die eisige Präsenz, die Linnala umgibt, wird durchgehend immer wieder gelungen behandelt (ich weiß nicht mehr den genauen Wortlaut und find natürlich den Post auch nicht, aber da war irgendwie ein Satz mit eisiger Kälte des Alls, oder etwas ähnlichem, der mich verdammt geflasht hat). Von solchen Sätzen darf es ruhig mehr geben, gerade weil eben teilweise manche Sätze auf mich einen stark 'wiederholenden' Eindruck machen, sprich sie drücken etwas aus, was man bereits weiß (Helia ist mir wichtig, Ich bin emotionslos etc.), aber dann leider doch nie tiefer in die Materie eingehen, was ich sehr schade finde, da ich denke, dass du dir sehr viele Gedanken gemacht hast und es dir ein Leichtes wäre, hier und da einfach die Sau rauszulassen und etwas (mehr) preiszugegeben als man ohnehin schon weiß. Das muss noch gar nicht mit Linnala direkt zusammenhängen, sondern das schlichtweg du als Autor zB schreibst "Linnala wusste nicht, wie sehr diese ausweglose Situation gerade sie erinnern könnte, hätte sie sich Zeit genommen, um zurückzublicken... usw"
    Zum tollen Plot mit Helia komm ich dann gleich, noch kurz ein Wort zum Sideplot mit Laryna: Ich finde es gut, dass Laryna relativ schnell eingeführt wurde und somit schon indirekt Einfluss auf Linnala ausübt. Und an Laryna erkennt man deutlich, was Linnalas Entscheidungen für einen Einfluss auf sie haben, ich mein, das ständige Gefluche und die fortwährenden Beleidungen drücken einiges aus. Da zwischen den beiden aber noch nicht wirklich viel passiert ist, und Laryna auch gar nicht im Review Thread steht, bin ich jetzt einfach diesbezüglich still und möchte nur erwähnt haben, dass der Sideplot bzw. diese zweite Ebene von Linnalas Plot sehr interessant, toll lesbar und clever aufgebaut ist.
    Abschließend bleibt zu sagen, dass ich Linnala für einen der durchdachtsten, überzeugendsten und plaublisten Charaktere des FRPGs halte und generell den Char als deinen besten bezeichnen würde, insbesondere weil der Plot (im Vergleich zu Raya zB) um einiges organisierter und geplanter wirkt.

    Helia'Goron nar Onaevyr
    So viel anders als Yayla (die ganz nebenbei für mich die Invisible Hand ziemlich geil rockt), aber auch hier wieder ein toller Charakter, wenn auch für mich derzeit noch etwas (!, nicht zu verwechseln mit komplett bitte) eindimensional gestrickt, wovon ich mich aber gern vom Gegenteil überzeugen lasse.
    Helia als frisch gebackene Pilgerin ist dabei eigentlich typisch quarianisch, wobei das Element der Tänzerin sie positiv hervorhebt, aber sie ist nun mal quarianisch und eine Pilgerin, und damit lieb, nett, weltunerfahren, teilweise schüchtern und unsicher, typisch quarianisch eben. Gerade weil eben einige FRPG Q-Chars ähnlich gelagert sind bzw. waren, ist sie für mich vom Charakter eher weniger interessanter. Dabei soll es aber nicht heißen, dass der Charakter schlecht ist, ganz im Gegenteil. Helia ist zwar typisch-quarianisch, aber die Posts sind toll geschrieben und bringen ihre Persönlichkeit sehr schön zur Geltung. Andauril hat es weiter oben schon gesagt, und ich kann mich da im Endeffekt eigentlich nur anschließen: Helias Liebenswürdigkeit, Unsicherheit, Weltansicht etc. werden in den Posts gut erfasst und man erhält ein Gefühl für diesen Charakter, der unglücklich in dieses Abenteuer gestürzt ist und nun versucht raus zu kommen. Allerdings ist Helia mehr als einfach nur eine 'naive Idealistin' (wie sie von Linnala immer 'abwertend' dargestellt wird) oder frische Pilgerin, es ist nicht so als würde sie mit verschlossenen Augen quer durch die Welt laufen und denken, alles sei eitle Wonne. Poisonous gelingt es Helia immer wieder Gedanken führen zu lassen, die zuträglich für ihre weitere Charakterisierung ist. So wundert sie sich zum Beispiel über das Verhalten der Menschen und deren Arroganz nach ihrem blitzartigen Aufstieg. Helia ist auch nicht auf den Mund gefallen und platzt manchmal mit ihrer Meinung heraus, führt immer wieder längere Gespräche, in denen sie es schafft von sich aus Informationen herauszubekommen, und das offenbart eben doch ihre Stärken und ihren eigentlich doch starken Charakter, der unter dieser ungewohnten, schwierigen Situation leidet. Dabei schimmert aber stets ihre Einstellung durch, hat schon ein schlechtes Gewissen, wenn sie wen anlügt.
    Die Furcht und Angst, die Helia während des ganzen Plots, durchzieht, ist absolut nachvollziehbar und immer wieder schön beschrieben, geht dabei zwar kaum neue Facetten oder Details ein (dreht sich also immer wieder um die selben Themen "was wollen sie von mir?", "was hab ich denen getan?" etc.), ist aber bei weitem nicht wiederholend, sondern plausibel, schließlich sind es die zentralen Fragen, die Helia in diesen Tagen bestimmen. Mittlerweile sind diese Fragen ja geklärt, ich bin gespannt, was nun in Helias verborgenem Kopf vorgehen wird, den es stehen schwierige Tage bevor.
    Ich mag den Schreibstil von Poisonous gerne und finde Helia wird als Charakter in all ihren Facetten weitgehend sehr gut beschrieben. Der Mix aus generellen Situationsbeschreibungen, Dialogen und tlws. sehr intensiven Gedankengängen ist gut und sorgt für einen abwechslungsreichen Lesstil. Teilweise ist mir der Schreibstil etwas zu konventionell bzw. zu situationsaufbauend, muss ich teilweise zugeben. Es wird fast ausschließlich auf die jeweilige Situation eingegangen, d.h. die Situation wird beschrieben und es kommt anschließend zu einem Dialog oder irgendwer schubst Helia rum oder ähnliches. Dann noch ein Gedankengang und das wars häufig auch schon. Ich würde wünschen, dass teilweise etwas (wie soll ich das jetzt sagen ohne hochnäsig zu klingen?) out-of-the-box gedacht wird, sprich man mehr Bezug auf Details nimmt, mehr Bezug auf Helia abseits der "allumfassenden" Angst. Aber das ist nur im Endeffekt Detailpickerei und mein Eindruck bzw. meine Wünsche... . Außerdem habe ich, im Gegensatz zu Linnala z.B. noch kein Sätze entdeckt, die mir die Kinnlade runterfallen gelassen haben (was aber natürlich ein rein subjektiver Eindruck ist, ich bin ein absoluter Sucker für bedeutungsschwangere Metaphern... ), dafür ist der Schreibstil kontinuierlich auf hohem Niveau und mir wäre kein einziger Post aufgefallen, der irgendwie ein Ausreißer nach unten wäre. Auch relativ kurze Posts beschreiben stets gut die jeweilige ("direkte") Situation von Helia.
    Was ich sehr zu schätzen weiß, ist übrigens wenn nach längeren Posts von Interaktionspartnern (in dem Fall eben Linnala) nicht auf jedes Wortschnippchen eingegangen wird (in Form von Gedanken oder auch durch Antworten), sondern das man obenstehenden Text einfach für sich stehen lässt, und stattdessen mit neuem Material die Seiten füllt.
    Insgesamt bleibt mir also zu sagen, dass ich zwar den typisch-quarianischen Charakter zwar ganz persönlich nicht besonders beeindruckend finde und er im FRPG einfach etwas zu oft verwendet wird, Helia aber mir sehr wohl gefällt und ich bin auf den weiteren Handlungs- und Charaktverlauf gespannt.

    Helia & Linnala Plot
    Abgesehem vom zähem Einstieg, der sich doch etwas zu lange zieht und etwas arg wiederholend ist ohne dabei wirklich viele Informationen preiszugeben, ist der Plot spitzenklasse! Spätestens als Helia das Video von ihren Freunden anschaut (großartig geschrieben, Poisonous!) und die beiden auf Yunan treffen (großartig geschrieben, Andauril!), geht es so richtig los. Es wird spannend, Fragen werden aufgeworfen und lange Zeit nicht beantwortet, mit Laryna wird noch ein höchst interessanter Nebenstrang hinzugeschrieben, und die derzeitige Situation (also aktuelle Posts) ist wirklich Nervenkitzel, und immer noch einige offene Fragen und vor allem neu aufgedeckte Erkenntisse. Dabei ist der Plot plausibel aufgebaut und gelungen verschachtelt, mit einigen wunderbaren Wendungen drinnen, und nach dem zähen Einstieg geht er mittlerweile recht flott dahin und unterhaltet prächtig. Lob an die beiden Schreiber jedenfalls, man merkt welche Mühe dahinter steckt. Kann es kaum abwarten, wie es weitergeht.

    Officer in Not
    - Konrad Richter und Akyra Bliss Spin-Off

    Vornweg ich finde die Idee ein Spin-Off zu machen grandios und eine ausgezeichnete Idee um Charaktere weiterzuentwickeln, sie aus den (für uns) gewohnten Umfeld zu reißen und sie in einen Plot zu verwickeln. Da ich hier aber relativ genau auf den Plot eingehe, sollte jeder, der das Spin-Off noch nicht gelesen hat, das jetzt, und zwar genau jetzt, tun.

    Officer in Not als erstes Spin-Off (aber wohl kaum letztes dass das FRPG gesehen hat) macht gleich mal einen ziemlichen guten Start. Der Plot beginnt flott, Richter ist unter Verdacht und Akyra als Interne macht Jagd auf ihn. Dabei ist der Plot auf die beiden Charaktere zugeschnitten und das sieht man. Hier wurde nicht einfach einer der Charaktere in den gewünschten Plot des anderen hineingequetscht, nein, die Idee entwickelte sich aus aus den beiden heraus und das sieht man. Das ist bei so einem Spin-Off vielleicht sogar wichtiger als im eigentlichen FRPG, da in gewissen Maßen die Willkür, der Zufallsmoment fehlt und ich als Leser eben das Spin-Off mehr als eine Geschichte betrachte. Trotzdem verläuft das Spin-Off wie ein Plot aus dem FRPG (nur ohne die Threadwechsel, yippie!).
    Der Plot beginnt gut, sehr gut sogar. Ein Knall zwischen Richter und einem Kollegen, der seine Freundin für eine Verbrecherin hält. Der Kollege petzt dann der Internen und Akyra wird angesetzt. Unheil schwebt in der Luft, und Akyra meldet sich als frischer Neuling bei Richter, um dann zusammen mit ihm die Verbrecher hochzunehmen, in dessen Verlauf Richter seine harte Vorgehensweise zeigt und so weiter. Am besten selber lesen, ich will nicht zuviel verraten. Auf jeden Fall ist der Plot spannend und bietet ordentlich Charakterisierung und auch Action. Mir persönlich hätte die Handlung etwas kürzer sein können, gerade der längere Kampf gegen Ende ist schon etwas arg die Länge gezogen und ich habe mir ehrlich gesagt, da bald mal gewünscht, dass es ein Ende finden würde. Auch finde ich die Auflösung etwas arg an den Haaren herbeigezogen.
    Akyra lässt alle Beweise fallen, ausgerechnet wegen ihrer Schwester. Konrads Freundin verlässt ihn weil sie glaubt, sie wäre schuldig an was ihr passiert ist, womit man sie mehr oder weniger auch gleich aus der FRPG Gegenwart streicht und Konrad damit am einfachsten abschließen lässt. Ein Epilog, der einige Monate später angesiedelt wäre z.B oder auch von mir aus vorgegriffen hätte, aber jedenfalls zumindest die gescheiterte Beziehung zwischen den beiden genauer und effektiver erläutert hätte, wäre für mich angebrachter gewesen im Sinne der Story (immerhin hat er seinen Job für sie riskiert), und hätte, denke ich, auch Konrad mehr gebracht. So kann ich das Verhalten von Konrads Freundin einfach nicht recht nachvollziehen und es bleibt ein unbefriedigener Schluss für Konrad.
    Die Einbindung der Schwester im Kaufhaus (die ja schon zu anfangs erwähnt wurde; Geburtstag und so) ist etwas... zwanghaft, aber geht in Ordnung. Das Konrad dann aber überrascht ist, dass Akyra den Fall abhackt, ist übrigens nicht gerade plausibel, schließlich hat er der tränkennahen Akyra (stark geschrieben, die emotionale Aufwühlung etc.) ihre Schwester zurückgegeben und denkt dann immer noch das er den Job verliert, seriously? Ich finde jedenfalls hier wäre aber ein gewisser moralischer Konflikt bei Akyra weitaus spannender gewesen für den Leser, denn so war mehr oder weniger alles klar. Dazu hätte es aber zugegebenen einen etwas anderen Handlungsverlauf benötigt. Generell lässt sich sagen, dass ich mich mit dem Finale nicht ganz zufrieden war, und ich es als einen etwas armen Abschluss empfinde für eine tolle Geschichte, deren erste Hälfte top ist und dann spätestens ab der abgeschlossenen Befreiung der Schwester schwach endet.

    Die neuen Informationen für die Charaktere und die C-Sec sind brauchbar und interessant gestaltet. So gibt es einen Einblick in die Interne Ermittlung der C-Sec, in das Strike Team, in Konrads (Renegade-)Verhörmethoden und so weiter. Wenn man das Spin-Off als DLC betrachen würde, dann hätte sich der "Kaufpreis" auf jeden Fall gelohnt. Auch erhält man einen Einblick in die Charaktere, was inbesondere Akyra sehr zu gute kommt, die zwar für einen P-NPC sowieso schon außerordentlich gut charakterisiert ist, aber etwas zusätzliche Tiefe schadet bekanntlich nie. Aber auch Konrad, der der Protagonist der Geschichte ist, zeigt was er auf dem Kasten hat, lässt seine harte Gangart immer wieder raushängen und man erhält quasi einen Einblick in seine Anfangstage. Sehr gut und sehr unterhaltsam!

    Die meisten Posts von Kinman und Osiris passen und bringen den Handlungs- und Charakterverlauf sehr schön rüber. Dabei ist er zwar im gewissen Sinne begrenzt (weil schlichtweg die Freiheit wie im FRPG fehlt, in vielen Bereichen sogar, denk ich), das hat aber nicht wirklich große Auswirkungen. Die erste Hälfte fande ich klasse beschrieben. Wie Akyra Konrad verfolgte und sich ihm dann näherte, der Alltag von Konrad und so vieles. Wie sie dann zusammen die Bikergang das erste Mal hochnahmen, war genial geschrieben und hatte folgenreiche Auswirkungen. Es war Action, die man fühlte, um es theatralisch auszudrücken, und mein Herz hat schnell gepumpt. Auch die folgenreiche Entwicklung aus der Schlacht (Konrads Verhaftung) war toll geschrieben, dann ging es für mich mit dem Schreibstil (einhergehend mit dem Handlungsverlauf) etwas bergab, irgendwie kontinuierlich. Oben schon kurz erwähnt, Akyras emotionaler Moment war sehr schön geschrieben und auch der Krankenhaufenthalt war klasse. Das war noch mal so ein Moment. Sonst muss ich ehrlich gestehen, fand ich einfach die Häuserschlacht, die Rettungsaktion und das anschließende brennende Finale einfach nur etwas gezogen und bei weitem nicht so spannend wie die Action-Szene in der Bikergang. Dies ging vielleicht Hand in Hand damit, dass ich teilweise den Überblick verloren hab und immer wieder Beiträge nochmals lesen musste, weil mir nicht ganz genau klar, wie wer was wo?! Das war in bei der ersten Actionszenen noch ganz anders. Jedenfalls hat sich das dann auch nicht gebessert als Osiris das Finale ganz alleine bestritten hat, es war einfach eine gewisse Irre zu erkennen, vielleicht wolltet ihr es auch einfach nur fertig bringen und habt euch nicht die nötige Zeit gegebenen, was weiß ich. Kann auch sein, dass das nur an mir lag, es war aber eben mein Eindruck.

    Sodala, das wärs dann mal wieder von mir.
    Stravaism - Bike & Run Log
    Das war eine Mischung aus Angst und Bier.
    ME-FRPG: Arseni Vigo (Still At Large) | Octavian Visconti (Abgeschlossen) | Elias Verhoeven (Inaktiv) | Ikarus Vanderlyle (All New Everything)
    The sun is a wondrous body. Like a magnificent father! If only I could be so grossly incandescent! - Solaire of Astora, Dark Souls.

  3. #43
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    @Shonak: Danke, freut mich, dass dir Linnala gefällt. Zu Linnala muss ich sagen - obwohl ich sie sehr mag - dass sie manchmal, für mich, recht schwer zu schreiben ist, da ich selbst so gar nichts mit ihr gemeinsam habe und das daher vielleicht der manchmal "unfertige" Eindruck und das "aufgesetzte" rührt. Linnala ist einfach keine besonders gefühlvolle Person, ich kann schlecht Gefühle hinzudichten, nur damit die Posts "praller" wirken, du verstehst? Und ich schreibe erlebte Rede, d.h. sowas wie Ich-Form ohne Ich-Form, Linnala ist Weltmeisterin in der Verdrängung von Gefühlen, aber das bemerkt sie ja selbst nichts. Das ist auch ein Grund, warum ich von ihrer "emotionalen" Entwicklung so wenig durchblitzen lasse...

    Zu den Zeilenumbrüchen, ich wiederhole es gerne noch mal: In Büchern will ich die auch nicht. Aber hier im Internet, auf dem Computerbildschirm, ist es, für mich zumindest, sehr schwer, so riesige Blöcke zu lesen, da rutsche ich ständig aus den Zeilen, und das ist anstrengend, sehr anstrengend. Deswegen benutze ich Zeilenumbrüche, da sie - für mich, und ich bin da nicht einzige, wenn auch nicht alle so denken - das Lesen vom Bildschirm sehr erleichtern. Es ist nicht jedermanns Sache, aber ich werde es nicht ändern, weil es mir einfach leichter fällt, Texte auf dem Bildschirm so zu lesen.

    edit:

    Shonak, ich glaube, der Satz, den du meintest, ist in dem Post hier: http://www.globalgameport.com/showth...lls#post521167. Genauer, dieses Zitat:
    „Ja?“ Herrisch klang ihre Stimme, herrisch, energisch, und dabei doch… eisig wie das Vakuum des Alls. Es lag keine Leidenschaft darin, keine Wut, kein Zorn, kein Hass.
    Geändert von Andauril (29.05.2010 um 08:04 Uhr)
    [CENTER][U][B][SIZE="1"][URL="http://www.globalgameport.com/forumdisplay.php?f=450"]Das Mass-Effect Foren-RPG[/URL][/SIZE][/B][/U]
    Charaktere: [URL="http://www.globalgameport.com/showthread.php?33917-Asari-Shaiya-Nessari&p=462918#post462918"]Shaiya Nessari[/URL] | [URL="http://www.globalgameport.com/showthread.php?34919-Asari-Linnala-Caryalan&p=500386#post500386"]Linnala Caryalan[/URL] | [URL="http://www.globalgameport.com/showthread.php?51203-Turianer-Vasinia-Avathus&p=841174#post841174"]Vasinia Avathus[/URL]
    [SIZE="1"][URL="http://frpg.masseffect-game.de/wiki/index.php/Hauptseite"]Das Wiki[/URL][/SIZE][/CENTER]

  4. #44
    User of the Year. Avatar von Shonak
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    Kenneth Diaz
    Für mich stellt Kennetz Diaz die vielleicht zentrale, wichtigste Figur des FRPGs dar. Eine Einschätzung, die er natürlich zum einen der schnellen, unfreiwilligen 'Beförderung' zum Captain verdankt, aber auch den tollen Posts als XO und später als CO. Und zudem hat dies auch eine positive Rückkoppelung aufs FRPG: Während ein richtiger Captain stets unter den prüfenden Augen eines jeden Lesers steht, da er schlichtweg eine außerordentlich große Kompetenz vorzuweisen hat, wird Kenneth mit wesentlich lascherem Blick gelesen. Ich würde Fehler zulassen, wenn er denn welche begangen hätte.
    Klar, innerhalb der 3-4 tägigen Reise der Midway ist bis jetzt mehr oder weniger alles schief gegangen, was schief gehen konnte. Von den frühen Toden des Captains und des Mediziners mal ganz zu schweigen, standen auch die Missionen unter unglücklichen Sternen. Eine Tatsache, die vor allem von mehreren Seiten (ua. auch von Kenneth) durch die überstürzte Abreise der Midway zum Teil erklärt wird. Aber trotz der widrigen Umstände, in denen die Midway operiert, hat Kenneth von Anfang bis Ende seiner 'Amtszeit' eine tolle Leistung gezeigt und mit seiner pragmantischen, flotten Analyse- und Entscheidungskompetenz mich beeindruckt und zudem kommt noch hinzu, dass ich ihn durch rar eingestreute persönliche Themen (die Kinder, die Ehen, seine Investitionen etc.) auch mag und etwas über ihn zu wissen scheine. Leider ist, ganz anders im Vergleich zu Nemoss zweitem Char Kyoko, die Persönlichkeit von Kenneth zwar vorhanden, aber bis auf Oberflächenkratzerei wurde im Grunde nicht viel betrieben. Kenneth nahm den Job als Captain rasch und ohne Kompromisse an, rätselte z.B. etwas darüber wie lang er wohl Captain bliebe, aber was es für ihn bedeutet, das wurde vielleicht angerissen, aber nicht behandelt. So großartig Kenneth als Führungsperson fungiert, so wenig überzeugt er mich gerade als Person an sich, was gerade doppelt schade ist, da er mich sehr interessiert und ich ihn als einen ausgesprochen gut ausgearbeiteten Charakter bezeichnen würde.
    Aber nicht falsch verstehen, ich habe die Texte von Kenneth verschlungen und sie sehr genossen, insbesondere da man dadurch einen großartigen Überblick über die Midway-Mission und alles andere zu bekommen scheint. Sie sind teilweise sehr kurz geschrieben, die notwendigen Anweisungen werden erteilt und von den anderen Spielern oder NPCs wird es prompt ausgeführt. Aber es gab auch teilweise sehr lange Beiträge, sowohl in der Phase als XO und CO, die sich positiv unterscheiden. Sehr gefallen hat mir unter anderem die Raumschlacht mit Mandschu gegen die Gethschiffe zusammen mit der Seoul und das Gespräch mit da Silva in einem Restaurant. Bei manchen Beiträgen spürt man dann hier und da etwas den Zeitdruck unter dem gerade Kenneth als Captain leidet, wodurch ich mir einige eher knapp formulierte Beiträge erklären kann. Kenneth ist halt kein x-beliebiger Charakter im FRPG, er war lange Zeit die zentralste Figur, jene an der am meisten andere Charaktere hingen. Quasi ein Verteiler für Aufgaben, das dadurch eben wie gesagt teilweise die Persönlichkeit zu schwinden scheint, ist verständlich, wäre aber in meinen Augen eben durch ein paar häufigere, detaillierte Rückblicke oder derartiges zu vermeiden gewesen, und zumindest ich hätte es mir gewünscht.
    Auch sehr vorbildlich finde ich wie Kenneth immer wieder das Tempo anzog und somit Plotengpässe überwunden wurde und vor allem langatmige Stellen zum Lesen übergangen wurden. Hier übernahm Nemoss auch immer kurzfristige, beschränkte Kontrolle über andere Spieler, wenn sie gerade nicht so aktiv waren, was ich als absolut legitim erachte (wie wohl jeder andere auch hier).
    Vom Schreibstil finde ich Kenneth generell toll geschrieben. Ich würde mir zwar wie schon erwähnt eine etwas stärkere persönliche Einbeziehung wünschen, aber als Captain ist man hier doch dann sehr eingeschränkt. Vielleicht aber gibt es hier die Möglichkeit für einen Plot nach der Midway-Zeit, die ja wohl bald zu Ende ist. Ich würde es mir jedenfalls wünschen. Nemoss schreibt bei Kenneth jedenfalls wesentlich anders als bei Kyoko, die ja in der Regel sehr lange Beiträge zu bieten hat. Die Posts sind knackig, informieren und stellen vieles klar. Sie sind oftmals auf ihre Funktionalität beschränkt, was aber für ein generell gutes Tempo sorgt, wie ich finde. Als Beispiel sei zB auf die Rekrutierung von Dale hingewiesen. Dale kam rein, Kenneth informierte ihn und entließ ihn sofort wieder, sodass Dale und Kenneth nicht irgendwie noch in Small-Talk verhedert wurden. Wie schon erwähnt, Kenneth ist in meinen Augen sehr pragmantisch, ziel- und mittelorientiert und eignete sich wohl gerade deshalb sehr gut als (neu-)beförderter Captain der Midway.

    John Weber
    Auch hier gilt wieder vieles ähnlich wie bei Kenneth. Er ist pflichtbewusst und erfüllt seine Aufgaben sehr gewissenhaft. Durch seinen Beruf als Geheimdienstagent bietet sich zudem noch die praktische Möglichkeit persönliche oder plot-bezogene eigene Elemente einzubauen, was bei John immer wieder der Fall ist.
    Bereits Johns erster Single-Plot fing sehr stark an. Aris hat es hier zum Glück vermieden aus der terroristischen Bedrohung eine wahnsinnig große zu machen, es wurde erwähnt, dass die Terroristen wohl um die ca. 100 (weiß nicht mehr die genaue Zahl) Mann haben, was im Rahmen des FRPGs durchaus nachvollziehbar ist und vor allem auch ins ME zu passen scheint. Das sei jetzt nur erwähnt, weil es mir eben gefallen hat, dass Aris hier vermieden hat mit Zahlen zu kleckern und den Terroristen hier weiß Gott was ich nachzusagen. Er kam dann eh recht schnell zur Midway, wo er als Sicherheitsoffizier sein Unwesen treibt.
    In seiner Art wirkt John sehr nett, aber auch eben zurückhaltend und gewissenhaft. Er lässt seinen Mitmenschen ihren Launen, was zeigt, dass er dann doch kein echter Offizier ist, sondern mehr ein Geheimdienstagent, der stets eher mehr darauf bedacht ist, sich nicht unnötige Feinde zu machen, man weiß schließlich nie wann man sie braucht (s. Doktor Alvarez). Durch seine Art hat er aber auch schnell Anschluss an die Crew gefunden, aus dem (vielleicht geplanten) Romance-Plot mit Amanda wird aber jetzt wohl nichts mehr nach dem Ausscheiden von SpeechBubble aus dem FRPG, was ich schade finde, da die Beziehung zwischen diesen beiden sehr behutsam und vorsichtig und vor allem langsam aufgebaut wurde, mit immer wieder vagen, rücksichtsvollen Deutungen, was möglich sein könnte.
    Die Arbeit als Geheimagent auf einem Schiff wie der Midway bringt zudem natürlich auch einiges an Potenzial für Single-Plots mit. Das wurde in einem der letzten Posts wieder etwas neuaufgegriffen, nachdem John ja unter recht überraschenden und sogar 'überrumpeltenden' Umständen auf die Midway gelangt ist. Was es mit Abteilung 2 auf sich hat und was hier noch in der Luft schwebt, darauf bin ich gespannt und ich hoffe deshalb inständig, dass uns John Weber noch weiter erhalten bleiben wird. Insbesondere weil Aris eben nun mal wirklich tolle Plots schreibt und diese, wie man auf Antirumgon sah, sehr konsequent und bedacht umzusetzen weiß. Die Suche nach Geth-Material war vielschichtig, bot einiges an Action als auch an zwischen-menschlichen Einblicken und vor allem gute Spannung. Dabei verhielt sich John stets seinem Charakter entsprechend, bedacht und etwas zaghaft vorgehend, aber stets mit dem Ziel vor dem Auge. Der Plot rund um John Weber, Amanda Phoenix und Arkanson Tarex fing zwar etwas bedächtig an, zog aber auch relativ schnell an und bot auch einige Überraschungen. Besonders beeindruckt hat mich die Einbindung eines neuen Spielers (Alexander Graf), der auf die Midway versetzt wurde, das sprach für gute Organisation. Und auch wirkten noch viele andere Faktoren im Plot mit, was ihn für mich sehr interessant gestaltet hat: Die bereits erwähnte starke Charakterisierung von John Weber und Amanda, die Einbindung des Machtkampfes zwischen Tosh und den Kell Hounds, Rachel als weitere Geheimdienstagentin etc. Das zudem die Mission trotz Verluste und Verletzungen erfolgreich war, zeigt der letzte Post von John Weber, fieser Aufhänger für den nächsten Post obendrein.
    Auch der Schreibstil gefällt mir gut, auch wenn mir teilweise manche Handlungen anderer Spieler zu einsilbig übernommen wurden, ohne richtig eigenen Input (als Bsp. seien die "haselnussbraunen Augen von Amanda Phoenix... usw" genannt). Da hätte ich mir teilweise etwas mehr Schreiblust gewünscht, dass das in andere Worte gefasst wird und nicht einfach fast 1:1 übernommen wird. Das wichtige ist aber natürlich, was ansich der Charakter von sich gibt, und da kann man bei John eigentlich nicht viel beklagen. Gleich wie Rebekka zB wird immer wieder schön auf die Ausbildung Bezug genommen und man erhält kleine Details aus seiner Vergangenheit. Der Fokus liegt aber ganz klar auf der Gegenwart, was sich auch darin zeigt, dass John (wohl ganz im Gegensatz zu Aris) nicht sonderlich weit vorplant, sondern Schritt für Schritt vorgeht. Das ist vor allem nützlich, da dadurch (gerade gegen Ende seines Antirumgon-Plots) doch Post für Post vorgerückt wurde und die Geschichte erzählt wurde, nützlich deshalb weil man nicht einfach irgendwelche Plotsprünge eingebaut hat, zu denen man sich denke ich leicht hinreißen kann (und damit dem Plot ein schwaches Ende bescheren würde). Teilweise sind ein paar Tippfehler und Wortwiederholungen, die die Posts etwas langatmiger zum Lesen gestalten, dass ich die Beiträge von Aris aber trotzdem sehr genossen habe, liegt auf der Hand.

    Cédric Volokin
    Junkie auf Omega? Es ist wohl wirklich die Hölle und absolut verständlich, dass Cédric seit dem ersten Beitrag versucht aus dieser zu entkommen. Plasma hat finde ich hier einen originellen, plausiblen Charakter ins FRPG eingeführt, der mir gefällt und der vor allem in thematischer Hinsicht eine Bereicherung darstellt. Auch wenn ich finde, dass man vielleicht eine andere Droge als Heroin hätte nehmen können (notfalls auch einfach eine selbst erfinden; ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es Heroin überhaupt im ME-Universum noch gibt).
    Cédric zeigt sich dabei als eine eigentlich gute Seele, die derzeit eine Reinigung durchlebt, die schmerzhaft ist, aber gerade dadurch sich interessant gestaltet. Dabei wurde ihm leider kaum Single-Plot Zeit gewidmet. Ähnlich wie Maven hätte ich interessant gefunden hier genauere Einblicke in Cédrics Seelenwelt und seine Erlebnisse als Junkie zu erlangen. In Interaktion-Plots gestaltet sich das zwar als möglich, aber auch als weniger detailliert. Dabei wird aber Heroin natürlich immer wieder behandelt, spielt nicht nur in den Beiträgen ansich eine omnipräsente Rolle, sondern auch bei Cédric selbst. Seine Handlungen und Gefühle sich selbst und anderen gegenüber, werden primär durch das Heroin definiert. Was andere von ihm halten, wie sie auf ihn reagieren, wenn sie quasi sein "Coming Out" hören, wie er sich selbst sieht und wie andere ihn zu glauben sehen und vor allem seine Beweggründe hinter seinen Handlungen; das alles basiert auf Heroin. Er will weg vom Stoff und hat Angst, dass er es wieder nimmt. Er fürchtet den Rückfall, sehnt ihn aber manchmal sogar herbei. Es entwickelt sich als ständige Prüfung für Cédric, etwas das ihn wohl auch noch in ein paar Tagen (wenn er bis dahin noch geschrieben wird) beschäftigen und ihn formen wird. Dieser Umstand rund um das Heroin als das Kernthema, sagt vielleicht nicht jedem zu, da die thematische Bandbreite dadurch doch stärker begrenzt wird als bei anderen Charakteren. Mir sagt es hingegen sehr zu und ich lese die Posts auch gerne. Dabei bin ich eigentlich nicht wirklich ein Fan von klassischen Drogengeschichten im Stile eines Trainspotting, da es mir immer etwas zu wild, ungestüm, wohl auch zu willkürlich umgesetzt wird. Bei Cédric hingegen geht (bis jetzt zumindest) alles Hand in Hand. Er ist auf der Suche nach Freunden (Meto, Alec, auch Kyoko), versucht durch die Schlacht das Geld zusammenzukratzen für einen Abflug zur Citadel oder sonst irgendwohin. Wie sich Cédric weiter durchschlagen wird, ist schwer abzuschätzen. Ich hoffe aber, dass das Heroin weiterhin ein Thema bleibt und nicht einfach der Absprung vom Stoff irgendwann als beendet erklärt wird, wobei ich mir hier eigentlich keine Sorgen mache.
    Vom Schreibstil gefällt mir Cédric auch recht gut, auch wenn ich mir teilweise etwas längere Posts wünschen würde bzw. gewünscht habe. Auf mich machten sie manchmal einen zu kurzen Eindruck, ala paar Worte für Cédric damit wir sehen, dass er noch da ist und einfach bisschen fortbewegen damit er wieder in Interaktion eintritt. Dies war insbesondere in der (derzeitigen) Anfangs- und Mittelzeit seiner Beiträge der Fall, dass sich das merklich gebessert hat, zeigen nicht nur die Posts mit Alec sondern auch die diversen Kampf-Beiträge, wodurch ich Cédric nun auch gerne wegen dem Schreibstil lese und nicht nur wegen dem Charakter ansich. Durch die eben kurzen Beiträge kam es mir teilweise vor, dass er etwas in der Luft hing und hier deutlich mehr drin gewesen wäre. So dienten manche nur zur Zeitüberbrückung oder zur Fortbewegung von Punkt A zu Punkt B ohne wirklich neues zu offenbaren, was sich als leicht langatmig herausstellte. Mittlerweile wurde aber wie gesagt, wohl vor allem durch mehr Übung im FRPG, hier einiges zum positiven geändert und es liest sich für mich interessanter und facettenreicher.
    Zu dem Plot rund um das Verlassen Omegas auch nur paar kurze Worte: Ich sehe es als logisch an, dass Cédric an der Schlacht teilnimmt und mit den Credits gleich seinen Abflug bezahlen kann und ein kleines Polster hat. Für ihn geht es um Alles oder Nichts und dies zeigt sich in dieser Schlacht in seinem aggressiven Kampfverhalten und der Spannung unter der er steht (ich sag nur: Gewinn Alecs, Metos etc. Vertrauen und du hast eine Chance abzuhauen). Ich bin hier aber trotzdem vor allem gespannt wie es für unseren FRPG-Junkie in Zukunft weitergehen wird und was sich noch in Sachen Plots entwickelt.
    Und achja, die Stärke "sehr attraktiv" und ein Bild von Sylar (mieser Fiesling!) widersprechen sich etwas, aber das ist vielleicht bei mir auch nur durch Heroes geprägt (Hiiiro!).
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    Das war eine Mischung aus Angst und Bier.
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  5. #45
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    Kathleen Violetta Benedict-Pera
    Wenn ich mich recht entsinne, dann war ich von Anfang an von Neska begeistert, ab dem ersten Post. Und das kann vielleicht auch nur daran liegen, dass sie im ersten Satz gleich eine Zigarette sich angezündet hat. Oder weil Fero schon mit Bekka derbe Pluspunkte gesammelt hatte. Oder es liegt an Amy Adams, die natürlich zu Neska passt, da Gottes Vollendung und so nun mal am leichtesten mit solch einem Bildchen erreicht wird.
    Neska hat Feuer! Und das zeigt sich nicht nur in ihrem krassen Nikotinkonsum, den höchstens ich noch überbieten könnte, sondern natürlich in ihrem Charakter. Sie kommt von Illium und stolziert durch die Citadel selbstsicher und scheinbar ohne Makel, bringt den Flair von Illium auf die graue Citadel, den Luxus und die Dekadenz. Asari bewundern ihren Hintern und Alex verflucht ihre Arroganz, da "sie keinen einzigen Selbstzweifel hegt". Allianzgeheimdienst, was willst du mehr als Neska?
    Aber diese Fassade beginnt langsam - nun nach Bekkas vermeintlichen Tod - zu bröckeln. Sie reagiert schlaff und träge, übersieht Fehler und gibt sich selbst die Schuld. Die Wunde wurde gerade erst aufgerissen und ist noch lange nicht am verheilen. Ich bin hier gespannt was man in Zukunft noch aus Bekkas und Neskas gemeinsamer Vergangenheit erfährt und wie sich Neskas weitere Charakterisierung entwickelt.
    Anders als Bekka ist Neska weniger facettenreich, dafür besticht sie aber durch eine Geradlinigkeit und Konsequenz. In der Biographie wurde sie als "Mafia-Göre" bezeichnet und dies schlummert tief in ihr. Der Rosenkranz, mehr aus ästethisch-modische Gründen scheinbar tragend, die Religion als Mode - ganz wie bei der Mafia, der Nikotinverschleiss und ihre Art zu überzeugen und zu reden ("Nennen Sie mich Boss.") zeigen dies und charakterisieren sie stets etwas weiter, immer wieder. Fero legt in seiner Charakterisierung Wert auf Kleinigkeiten, die er stetig ausbaut. Etwas was ich sehr schätze an seinen Charakteren und was ich mir - solange es nicht Überhand im FRPG nimmt - bei noch mehr Charakteren wünschen würde.
    In ihrem Umgang mit PCs und NPCs blüht Neska richtig auf und das merkt an ihr. Hart ausgedrückt: Sie ist jedem überlegen, so ist mein Eindruck. Das kann man Fero ankreiden, diese überlegene, vorgeplante Art des Schreibens, sodass ich mir als Leser stets denke, er ist immer einen Schritt weiter als alle anderen. Aber de facto verehre ich gerade das an Neska. Wie sie Alex glorreich in diesem kombinierten Post in Rage brachte, hatte Stil. Und wenn sie Konrad verführerisch zu Bekkas Schutz versucht zu manipulieren, dann kann sich Konrad glücklich schätzen eine solche Mutter zu besitzen. Die Überlegenheit zeigt sich aber vor allem auch in dem kurzen Kontakt zu Bekka. Eine Lehrmeisterin und ihre beste Schülerin. Ein inniges Band und auch wenn Neska in der erotischen Erinnerung den Kürzeren zog, seh' ich trotzdem Neska als den unweigerlichen Gewinner an, schließlich war sie es die Nervenkitzel zu verspüren schien und schlussendlich war Bekka in all ihrem späteren Tun auf der Citadel von Neskas 'Schutz' abhängig, zumindest sehe ich in gewisser Weise so. Neska als der neue Pate auf der Citadel. Neska, die unschlagbare Gewinnerin, "ohne Selbstzweifel". Alex kann sie dafür hassen, ach - ich bin Neska-Fanboy und wenn Fero mich damit hänselt, dann entspricht das der Wahrheit. Und in dem Umgang mit NPCs ist dann sowieso die pure Abgebrütheit. Sie geht kokett und verführerisch mit ihren Angestellten um, gibt ihnen das Zuckerbrot in Form von netten Sprüchen und hat mir ihren innigsten Mitarbeiter eine überraschend persönliche Beziehung aufgebaut, die sich in der Art der Kommunikation zeigt. Eine Chefin zum verlieben - eine Femme Fatale, für die man durchs Feuer gehen würde.
    Derzeit trat Neska "leider" nur in dem ausgezeichneten Plot rund um Bekka und Konrad in Erscheinung und nahm dort eigentlich nur eine Randposition ein. Sie wurde gut eingeführt und die Beziehungen zu Bekka und Alex wurden schlüssig erklärt. Auch wenn sie dabei nur als eine Randfigur mitspielte, so trug ihre Rolle doch essentiell zum Gelingen von Bekkas Plan bei und das schon alleine wegen der Lahmlegung von Alex gesamten Operationen, und sowieso aufgrund der Rettung vor Alex im Cafe. Nun da sie Nachforschungen anstellt und wohl demnächst die neue Chefin der Allianz-Citadel wird, bin ich gespannt, wie sich ihr Singleplot gestalten wird und wie Neska selbst die Regeln des Spiels festlegt.
    Wobei der Singleplot von mir aus auch einfach nur daraus bestehen könnte, wie sie ihre Zigaretten der Reihe nach verraucht und ihre Mitarbeiter herum schickt. Aus einem einfachen Grund: Der Schreibstil. Wir wissen es ja alle, großartig und alles bipapo. Detailliert, schlüssig, mit Saft und Kraft hinter jedem Wort. Hier und da eine kleine Anekdote, gelungene Dialoge (endlich scheinen die NPCs länger zu leben, danke!), tolle und ausführliche Beschreibungen, extrem flüssige Kampfbeiträge, in denen aus vielen Einzelheiten ein faszinierendes, sprachliches Mosaikbild gebildet wird. Immer wieder kommt an der scheinbar genau richtigen Stelle wieder etwas Persönliches rein, wenn es zu 'geschäftlich' zu werden scheint. Und sowieso kann ich nicht meckern, sondern befinde mich einfach in einem 'Awww'-Zustand, den jedesmal aufs Neue, nach jedem Post, verbessert er sich dann noch, offenbart neue grandiose Wortkreationen oder beschreibt Neska in einfachen, schlüssigen Worten, deren Effekt aber stets derselbe ist: I are Neska-Fanboy und dadurch ist das Ganze wohl weniger ein Review, sondern mehr eine Lobhuldelei - nach gerade einmal 29 Beiträgen eine ganz schöne Leistung, aber wen juckt das schon? Ich geh mal eine rauchen.

    Konrad Richter
    Ahja, Konradchen. 23 Jahre alt und schon verdammt viel erlebt für die kurze Zeit. Ich werds gleich los: 23 Jahre ist mir für einen genau ausgearbeiteten Charakter wie Konrad zu wenig, 26-28 würde besser passen. Aber ähnlich wie bei mir, dürfte hier wohl am meisten erst nach der Charaktererstellung entstanden sein, aber wen juckt das schon.
    Konrad mochte ich anfangs nicht so besonders, wobei ich hier vor allem nur die Bekka-nötigen Beiträge las (ja, ich weiß, ich bin ein Schuft). Aber in der Cafe-Konversation hat er mein Interesse geweckt mehr mich mit ihm zu beschäftigen, ein Interesse, das aufrecht gehalten wurde, das sich aber erst wirklich entzündete nach dem formidablen Lisa-Dinner und der anschließenden Neska-Unterhaltung. Da dachte ich mir, okay - du liest absofort jeden Konrad-Post sofort und ja, das mach ich jetzt immer. Und es lohnt sich. Die Posts sind wirklich sehr stark, sei es nun das Spin-Off, der Besuch bei Kyles Grab, Bekkas Ermordung, die Abriegelung der Allianz-Andockbucht. Konrad befindet sich derzeit auf einem Hoch, welches aber - wie ich beim Nachlesen - erfahren musste seine Zeit gebraucht hat.
    Die ersten Singleposts waren geprägt von ordentlich Dialog und viel Interaktion, aber vergleichsweise auch wenig Wörtern. Dies zeigte sich auch in den Interaktionen. Meistens ein paar Wörter und dann ging es schon weiter. Auch bei längeren Beiträgen wurde äußerst viel einfach nur in einem Satz abgehandelt. Hier lag viel Potenzial brach, ein Potenzial das aber nun umso stärker genutzt wird und Konrads derzeitige Beiträge zu meinen favorites zählen lässt.
    Konrad ist dabei ein Charakter, den das FRPG gebraucht hat. Ein harter Cop, der die Verbrecher dingfest machen will, seine eigenen Moralvorstellungen besitzt und seinem Handeln zugrunde legt. Bestechung, no way. Aber einen Informaten bezahlen um Daten zu bekommen, klar. Mir gefällt das. Und mir gefällt auch mit welcher Leichtigkeit Osiris Konrad oftmals charakterisiert. Gravity Rumble und Virgil, sein Apartment und seine Arbeitskollegen. Osiris macht dies alles sehr beiläufig und es wirkt dadurch natürlich. Man lernt Konrad kennen, während Osiris den Plot vorantreibt. In seiner Art halte ich Konrad zwar nur für mäßig originell, da er eben wie gesagt starke Anleihen an die klassischen harten Cops hat, aber gerade so etwas ist notwendig für das FRPG und lässt ihn somit zu als einengereiften Charakter erscheinen. Jemand mit dem man schon eine Beziehung hat nach dem ersten Beitrag, eine Art Déjà-Vu, das geschickt genutzt wird. Man nimmt eingelernte Charakterisierungstypen und verarbeitet diese weiter. Warum ich das erwähne? Weil es mir bei Konrad eben auffällt. Das Osiris auch ganz anders kann, zeigt Eve.
    Und ja, ich mag Konrad natürlich vom Charakter. Wie könnte man auch nicht. Er ist ehrlich, pflichtbewusst, hat Charme und schätzt Freunde. Er mag Alkohol und raucht. Liebt die Frauen, hat aber nur mäßig Glück bei ihnen. Und er führt ein zwiegespaltenes Verhältnis zu seiner Arbeit, so wie es sich nun mal gehört. Im Spin-Off verlor er Nadja wegen der Arbeit, im FRPG erst kürzlich Lisa. Konrad ist gezeichnet vom Verlust und fehlender Trauerverarbeitung, er hat Groll in sich. Zorn, der irgendwie, irgendwann herauskommen wird und "Big Boy" Richter wird dann alles zerlegen, Wette läuft. Vielleicht wenn er rausfindet, dass ihm Bekka die ganze Zeit - mehr oder weniger -auf der Nase getanzt ist? Vielleicht wenn er einen Geth erwischt, wie er durch die Citadel schleicht. Oder vielleicht auch einfach nur in einer Barschlägerei.
    Oben hab ich es schon erwähnt, hier sei es nochmal kurz gesagt: Osiris Schreibstil gefällt mir jetzt besser als früher. Früher war vieles nur kurz angehackt, das meiste diente schlichtweg dazu den Plot voranzutreiben. Und der Großteil wurde in einem Satz erklärt. Details und Ähnliches gab es kaum. Das machte es mir zwar leicht Konrad innerhalb eines Abends komplett nachzulesen, aber dafür war es auch nicht so ganz ein Vergnügen. Nicht falsch verstehen, es war trotzdem gute Unterhaltung und ich mochte insbesondere die Posts mit Xyrus, wie sie gemütlich in seiner Wohnung hockten und Gravity Rumble guckten, und auch die Actionszenen waren schön abgestimmt, aber irgendwie ging mir alles etwas zu schnell - vom Schreibstil her. Das hat sich jetzt mittlerweile merklich gebessert und ich genieße die Beiträge von Konrad sehr. Immer wieder gibt es einen Schmunzeln bei seinen Beiträgen, einen coolen Spruch von Konrad oder von Osiris - je nach dem, ein paar schöne Textzeilen Dialog mit einem von der C-Sec und manchmal gibts dann auch nen Erinnerungsflashback, der berührt und gefällt. Nur weiter so, Osiris. Ich bin jedenfalls gespannt was mit Konrad noch so weiter passiert.
    Zum Plot: Der hat zwar viele Schnittstellen mit Bekkas Plot, ist aber im Grunde auch sehr eigenständig. Die Idee dahinter, Geth auf der Citadel, find ich sehr gelungen und originell. Das ist spannend zum lesen und wie Konrad rumschnüffelt, ist wirklich eine klasse Sache. Soll heißen: Es geht nicht schnell oder Schlag auf Schlag. Es gibt kein "Oh, da kommt jetzt was...". Konrad verbringt auch einfach mal einen Tag in seinem Apartment und geht Akten durch. Er muss hart daran arbeiten, geht jeder Spur nach und jede Spur scheint trotzdem irgendwie im Nichts zu verlaufen. Jetzt dürfte es ja, da ein Geth in der C-Sec nun steht, bald mit ordentlichem Tempo weitergehen, trotzdem möchte ich erwähnen, dass ich es sehr gut finde, dass Osiris hier immer wieder Stopps einbaut, in denen Konrad und seine Leute nicht recht wissen, was man als nächstes tun sollte. Wie es weitergehen soll und was genau ansteht. Dadurch kommt eine gewisse Ruhe rein und der Plot läuft nicht so vom Stapel wie bei anderen Leuten. Es ist spannend dadurch, und realistisch zugleich. Eine herrliche Kombination, nicht?
    Ich hab ja schon ein paar Mal übrigens meine Meinung zum Spin-Off kundgetan (ua. auch in diesem Thread, s. oben) und auch die Blitzkrieg-Vorgeschichte zu Konrad erwähnt. Es sei noch kurz erwähnt, dass ich solche FRPG-externen Sachen sehr schätze und sie mir ein zusätzliches, stärkeres Gefühl für einen Charakter geben. Dies wirkt sich inbesondere bei Konrad sehr positiv aus und das Spin-Off hat ihn wahrlich eine Bühne gegebenen um zu brillieren. Ohne da jetzt zu sehr den alten Kram von mir wiederzugeben, möchte ich mich aber hier doch bei Osiris bedanken, dass er sich die Mühe für solche externen Beiträge macht.

    Kate Devereaux
    Ich weiß noch, die ersten Beiträge in den Andockbuchten. Das Gequatsche mit Jacob und Kate, da dachte ich mir: Ojemine, Alpha-Tier ahoi. Und das ist Kate auch, es zeichnet sie aus. Trotz all dem Einsiedlertum, das sie in sich trägt, ist sie überraschend charismatisch. Und meine ersten Eindrücke waren in dieser Hinsicht doch etwas zwiegespalten. Ihre Rolle in den Andockbuchten und auf der Invisible Hand - für mich war sie lange Zeit ein Rätsel. Ich durchschaute die Beziehung zu Jacob nicht, hielt sie für eine diese FRPG-Romanzen (dabei ist sie so viel mehr). Ich blickte nicht durch die Fassade hindurch hinter der sich ihr Charakter verbarg und auch wenn sie stets toll geschrieben wurde, war sie mir in einer gewissen Art suspekt und ich konnte mich nie ganz mit ihr anfreunden. Also musste Recherche betrieben werden, in anderen Worten: Nachlesen war angesagt, und zwar hardc0re nachlesen. Es hat sich gelohnt.
    Kinman hat gleich mit einem formidablen Singleplot auf Narshad losgelegt, der mir sehr gefallen hat, auch wenn er die typischen Kinman-Schwachstellen im Plotaufbau enthält (dazu später mehr). Kate lief umher und wütete, im Auftrag von Alpha Chimera und dem sympathischen Mr. Wilkinson. Ohne Waffen, aber Kate reicht schließlich auch immer die Biotik. Und so trieb sie es bunt, trieb Schabernack mit dem armen Garrett (was habe ich gelacht!) und verfolgte ihr Ziel einen Agenten festzunehmen. Und das alles ging mir zwar alles etwas zu schnell über die Bühne, es lief alles etwas zu glatt, aber es war schön nachzulesen und gab bereits mir bereits ein erstes Gefühl für Kate und wie sie tickte. Impulsiv, zerstörerisch, aggressiv. Und manipulativ, immer aber eiskalt. Und dann, tja, dann traf sie auf Jacob.
    Es war schon sympathisch und natürlich wie sich die beiden näher kamen, auch wenn es von einer gewissen Ablehnung von Kates Seite geprägt war, doch Kate schien mit der Zeit langsam ihre harte Schale abzulegen. Sie machte Witze und zeigte sich überraschend gutmütig Jacob gegenüber. Aber zu anderen war sie immer noch gleich krass. Der Chief in den Andockbuchten war nahe daran von Kate in mehrere Teile gehexelt zu werden und auf der Jagd nach den Idioten, die sie in den Andockbuchten angriffen, zeigte Kate wiederrum wie sie innerlich brodelte, nach Blut dürstete. Aber irgendwie wurde es an diesem Tag dann nichts mehr mit dieser starken Figur, die alles in Schutt und Asche legte. Jacob killte die Gegner und etwas verdrossen legte sie sich ins Bett und Jacob musste mehr oder weniger auf dem Boden schlafen.
    Der Conatix-Plot am nächsten gefiel mir dann auch sehr gut. Kiba, Jacob und Kate waren wirklich ein sympathisches Trio, das hier gut miteinander harmonierte. Und auch war der Plot schön aufgebaut und nett in Szene gesetzt, auch wenn mir, erneut, alles etwas zu leicht über die Bühne ging. Die erste Spur, die verfolgt wurde, führte auch schon zum Ziel. Ganz anders wie bei Konrad zum Beispiel. Und das stört mich etwas. Es hat für mich den Eindruck eines Videospiels oder Films und weniger den Eindruck eines guten Buchs. In einem Videospiel geht man zum Questgeber, läuft rum und wird dann halt angesprochen oder bekommt was mit. So lief es auch in den Kate Plots ab und ich hätte mir hier einfach mehr Initiave von Kate aus gewünscht, hm. Anders ausgedrückt: Sie wirkt etwas wie ein Spielball auf mich, ein verdammt harter, mächtiger Spielball. Der aber trotzdem von anderen in eine Richtung geschubst wird und dann rumrollt und von anderen Leuten angeschubst wird. Ich würde es prickelnder finden, wenn dieser Spielball selbst seine Richtung wählen würde, zumindest das ein oder andere Mal. Ein kurzes Beispiel: Kate hat Josh ermordet und es stellte sich heraus, dass er mit Conatix unter der Decke stand. Damit war der Mord für sie gerechtfertigt und sie dachte nicht mehr darüber nach. Aber wäre es nicht interessanter für den Charakter, wenn der Mord komplett umsonst gewesen wäre und sie dadurch woanders rumsuchen hätte müssen und nun sich vor Jacob für einen sinnlosen Tod an einem Geschäftsmann rechtfertigen müsse.
    De facto blieb nach diesen drei Tagen in Kates Leben und meinen zwei Nachlese-Session aber ein sehr positiver Eindruck und ich war ziemlich begeistert von ihr. Vielleicht lags auch nur am Schlafmangel, aber Kate hat mich wirklich mitgerissen. Die gefühlvoll eingesetzten Erinnerungsflashbacks sind clever und zeugen von Durchdachtheit, geben hohler Erinnerung ein Gefühl, das man als Leser greifen kann. Die Gespräche von Kate sind schön geschrieben und schlüssig, vor allem unterhaltsam. Es hat mir schon gefallen wie sie versucht Kiba die Welt zu erklären und dabei etwas preis gibt von ihren eigenen, ambivalenten Moralvorstellungen. Und dann diese großartige Annäherung zu Jacob. Ach, ich hatte ja so meine Zweifel, ob die Romanze wirklich funktionieren würde, aber jetzt bin ich davon überzeugt. Es war sehr gefühlvoll geschrieben, dieser scheinbar natürlich zustande kommende Kuss und die Gefühle, die sich daraus entwickelten und dem Kuss zugrunde lagen. Das war schön, sehr sogar. Ich habe mich für sie gefreut und da Speech ja jetzt zurück ist und Jacob eventuell weiterschreibt, bin ich gespannt wie sich die Romanze weiterentwickeln wird.
    Kinman hat es dementsprechend großteils sehr gut geschafft tolle Posts zu schreiben und Kate angemessen in Szene zu setzen. Ich mag den Schreibstil, absolut. Und wenn ich früher dachte, dass manche Posts von Kinman etwas kurz sind, so finde ich passen die meisten Posts bei Kate sehr gut, sowohl von der Länge als auch von der Qualität. Dabei ist aber auch nicht alles Eitlewohne gewesen. Der Plot "Geheimnisse der Vergangenheit" hatte zwar seine Momente, war aber im Grunde für mich eher eine langweiligere Sache, die irgendwie auch nur dazu diente Jacob und Kate näher kommen zu lassen wie ich finde. Es verlief alles etwas unschlüssig und war eigentlich dann auch nur mäßig spannend, anders als der Narshad oder Conatix-Plot. Trotzdem las ich es gerne, auch wenn es jetzt wie ein Widerspruch rüberkommen mag, da zumindest die Zeit genutzt wurde um Kate weiter zu verfeinern, was ich sehr schätze.
    Positiv fiel mir auf: die 'Single'-Posts weisen eine ordentliche Länge auf, die einen konstanten Erzählfluss hochhält und dabei werden auch immer wieder kleine Randgeschichten miteinbezogen, was gefällt (Kate fängt einen unnötigen Kampf auf der Citadel an z.B.). Auch ausgesprochen gut gefallen haben mir die Actionposts, in denen es gekracht und gescheppert hat an allen Ecken und Enden. Da spürte man das Adrenalin und wenn Kate mit Biotik ordentlich aufräumt, dann ist das schon extrem. Cool, dass du hier aber gegensteuerst mit Schwächeanfällen von ihr, die sich beide "leer" anfühlten - eben genau so wie es sich wohl anfühlt.
    Überhaupt Kate und Biotik - das gehört zusammen. Bis auf Eve war wohl niemand so verschwenderisch mit seinen Fähigkeiten und seiner Power, setzt es stets bestmöglich ein, vertraut darauf - beruft sich darauf. Das Recht des Stärkeren. Kate ist eigentlich ein ganz schönes Miststück und teilweise verdammt evil. Klar, durch Jacob ist sie etwas sanfter geworden, aber in ihrem Kern schlummert immer noch ein unglaublich großer Drang nach Zerstörung, so scheint es mir. Ausgelöst durch die Nicht-Akzeptanz der Eltern, die Ausbildung bei den Sehern, ein Leben in der Einsamkeit, das nun zu Ende ist, wie man vermuten könnte - aber, Kate ist damit nicht vertraut anderen zu vertrauen. Sie stellt damit ein ungemeines Risikiopotenzial dar. Was, wenn es mal nicht nach ihrer Pfeife läuft? Das hat man gerade erst kürzlich gesehen, wie sie Noé runtergeputzt hat und diese nur trotzig darauf reagierte. Ihr fällt vielleicht etwas das Gespür für andere Menschen, kann sich nicht so in sie hineinversetzen, aber das gerät jetzt hier wohl in zu wilde Spekulation. Vielleicht auch weil Kinman nun mal nicht ganz so auf den von mir propagierten Beschreibungsfokus wert legt und sich hier beim Schreibstil mehr an Tatsachen und Fakten orientiert, sprich, dass sein Fokus auf der Handlung liegt. Ich habe nach über 200 Beiträgen ein Gefühl für Kate, aber ihre Handlungen abzuschätzen sind trotzdem schwierig. Sie ist ein ausgezeichneter ausgearbeiter Charakter mit einer ausgesprochen interessanten Hintergrundgeschichte und einem fragwürdigen Handlungssinn und gerade aus dieser Unnahbarkeit, die sie umgibt, obwohl sie der Reihe nach Leute um sich zu scharen scheint, entsteht ein toll geratener Mix, der Kate ein Alleinstellungsmerkmal im FRPG garantiert und ihre Beiträge so interessant gestaltet.
    Das übrigens ausgerechnet von Kinman dieser Charakter kommt, stellt sich für mich im Nachinein übrigens als überraschend dar, da mit Benjamin, Akyra und vor allem Sarah drei rechtschaffene Charaktere auf seinem Konto sich befinden (keine Ahnung wie genau VanVan tickt). Das spricht für die Qualität und Wandlungsfähigkeit des Autors einen solchen Bruch im Charakterrepertoire zu haben.
    Geändert von Shonak (30.08.2010 um 16:38 Uhr)
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  6. #46
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    Laryna Caryalan
    Da es nun scheinbar zu Ende geht (oder täusche ich mich?), will ich die Gunst der Stunde nutzen und ein Review über den P-NPC Laryna Caryalan erstellen. Die Idee kam eigentlich ziemlich spontan und eigentlich wollte ich mit weiteren Reviews vorerst auf das eines bestimmten Charakters warten (der Spieler weiß, wen ich meine), aber wie so oft kommt es anders, als man denkt.

    Laryna ist in meinen Augen eine kaltblütige Jägerin, die im Gegensatz zu ihrer Mutter, kaum noch zu irgendwelchen Gefühlsregungen Abseits von Zorn und Hass fähig ist. Ein von Grund auf antagonistischer Charakter, dessen Anfang bereits klar macht, was der Leser zu erwarten hatte. Und der Anfang war wirklich großartig. Die gefühlstote Rächerin, die auf eine mit allen Wassern (und Tabletten) gewaschene Schmugglerin trifft und auf dessen Dienste angewiesen ist. Die Interaktion zwischen Laryna und Claire war leider, aber aus verständlichen Gründen, sehr kurz, dafür aber knackig. Die Ungeduld über die Reise nach Illium wird wirklich toll beschrieben und man kann richtig mitfühlen, sodass man als Leser auch direkt denkt: „Hey, wie lange dauert’s noch bis nach Illium?“
    Der Abschied von Claire ging recht schnell, was natürlich für die Story als auch inhaltlich Zweckmäßig ist. Trotzdem wäre es da schön gewesen, wenn noch mehr daraus geworden wäre, aber Schwamm drüber.

    Dann hatte die Jagd begonnen und der Plot, zumindest soweit bekannt, ist wirklich großartig. An dieser Stelle auch gleich an Lob an Poisonous: Helia ist einfach Hammer! Laryna ist in ihrem Element und hat relativ flott ihre Mutter „erwischt“. Doch dann kam die erste wirkliche Überraschung, denn… es passiert nichts. Nein, ich mein, Laryna macht nichts, lässt die Chance ihre Rache zu bekommen einfach vorbeiziehen. Ich war als Leser von dieser unerwarteten Wendung positiv überrascht und dachte, wenn auch nur für eine Mikrosekunde, daran, dass es ein gutes Ende geben könnte. Doch dann besinnt sich die Jägerin wieder und es kommt zum Showdown in der Wohnung und hiermit auch zu meinem größten Kritikpunkt.

    Der ganze Plot ist wirklich sehr gut, kommt Anfangs zwischen Helia und Linnala zwar nur langsam in Fahrt, aber dafür dann umso mehr. Aber das Showdown zwischen Linnala und Laryna ist lang, viel zu lang. Post für Post (aktuell 15 Posts). Im Grunde wiederholt sich alles, einige Posts sind einfach nur tautologisch, andere bringen zumindest die Gefühlswelt der beiden weiter, aber nur um sie im nächsten Post wieder zurückzusetzen. Andauril, das kannst du doch besser. Hier wäre weniger wirklich mehr gewesen. Der Kampf reduziert auf vier Posts, vielleicht fünf, das „Zurücksetzen“ der Gefühle füreinander weglassen, sondern wirklich direkt darauf hinentwickeln, wo es schlussendlich auch endet (oder enden wird) und das ganze würde sich besser lesen. Vielleicht sehe ich das hier enger als andere, da ich selbst eine sehr konsequent auf die Handlung bezogene Schreibweise habe. Vielleicht können noch ein paar andere Leser ihre Meinung dazu äußern, die würde mich nämlich auch interessieren.

    Aber nicht, dass du jetzt denkst, ich habe das Showdown nicht als schlecht empfunden, im Gegenteil ich las interessiert Post für Post und erwartete schwer den nächsten, um zu wissen, wie es weitergeht. Es ist hier einfach ein wenig Meckern auf hohem Niveau und ich wollte hier meine Sichtweise darstellen.

    Kurz noch etwas zum restlichen Schreibstil. Der ist wunderbar, man liest, dass du mit Freude und Einsatz die Posts schreibst, du bringst selbst manch alltägliche Dinge gut zur Geltung und man kann sich sehr gut in deine Charaktere einfühlen. Einzig die Wörter „Miststück“ und „Schlampe“, sowie „stirb“ kann ich einfach nicht mehr lesen. Ich bin gesättigt.

    ----
    An alle (noch aktiven), die bereits von mir ein Review erhalten haben: Ich werde mich vermutlich die Mühe machen, die Charaktere nochmals zu reviewen, nachdem mir ein paar andere User, und besonders Shonak, gezeigt haben, wie ein Review besser geschrieben wird. Ich will meine bisherigen Reviews auch gar nicht mehr als Reviews nennen, das waren ja nur ein paar wenige Worte…

    lg Kinman
    „Die Zukunft gehört dem Buch und nicht der Bombe, dem Frieden und nicht dem Krieg“, Victor Hugo

  7. #47
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    Aric Agapios

    Da wir uns mittlerweile mitten in der Omega-Schlacht befinden, ist wohl die Zeit gekommen, dass ich ein paar Worte über den Played-NPC Aric Agapios verliere.
    Zuerst einmal ist Aric ein unverkennbarer Aquarius-Charakter, zwar sehr verschieden von ihren anderen, aber er trägt ihren Stempel. Durch die klare Charakerzeichnung und die brilliant geschriebenen Posts muss man sich nicht erst fragen, wem der gelbgeschuppte Drell jetzt eigentlich gehört. Das ist gut.
    Zu Aric selbst ist zu sagen – der Kerl hält ein, was sein Steckbrief verspricht. Aric ist kurz gesagt ein rücksichtsloses Arschloch und geht, im wahrsten Wortsinne, über Leichen. Es gibt einige Posts, die diese Haltung hervorheben, ganz besonders aber jenen, in denen Aric eben mal so mir nichts, dir nichts den armen Damien Winters tötet.
    Man könnte eigentlich auch einen Mech an seine Stelle setzen, der würde genauso vorgehen, nur eben – und deswegen kann Aric kein Mech ersetzen – nicht so überlegt. Aric weiß zu jedem Zeitpunkt, was er tut und was getan werden muss. Und wenn etwas getan werden muss (wenn auch nur seiner eigenen Ansicht nach), dann tut er einfach. Der Zweck heiligt für Aric tatsächlich alle Mittel. Auch, wenn er ein rücksichtsloses Arschloch ist, eines muss man ihm lassen: Er ist konsequent.
    Im Verbund mit Jacob Fisher zeigt er diesem auch klar, wer hier das Sagen hat und lässt keinen Zweifel daran, dass er mit Jacob genau umspringen wird wie mit Damien Winters, wenn der sich nicht anpasst. Jacob ist selbst kein Unschuldiger, aber neben Aric wirkt er wie ein Chorknabe.
    Ich finde das gut, mir gefällt auch das gesamte Konzept von Aric sehr gut. Aric ist momentan einer meiner Favoriten im FRPG, auch wenn er „nur“ ein P-NPC ist und dadurch im Vergleich zu Aquas anderen Charakteren nicht dieselbe Tiefe besitzt. Er hat trotzdem mehr davon als so manch anderer Charakter. Ich kann nicht genau sagen, was mir an ihm gefällt, vielleicht ist bloß, dass mir „böse“ Charaktere generell sehr gut gefallen oder es liegt daran, dass er eben ein Charakter von Aquarius ist (deren Charaktere ich allesamt sehr schätze), aber irgendetwas hat Aric.
    Aquas Schreibstil passt sich in Arics Posts dem Charakter an. Das finde ich großartig, es verstärkt den Charakter des Drell noch. Die Sätze sind kürzer, es werden Ein-Wort-Sätze zur Betonung benutzt, und das alles liest sich auch noch sehr gut und flüssig. Es gab Textpassagen, die ich mir immer und immer wieder durchlesen könnte. Ich will mehr davon.

    --
    Okay, sind dann wohl doch mehr als ein paar Worte geworden
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    Charaktere: [URL="http://www.globalgameport.com/showthread.php?33917-Asari-Shaiya-Nessari&p=462918#post462918"]Shaiya Nessari[/URL] | [URL="http://www.globalgameport.com/showthread.php?34919-Asari-Linnala-Caryalan&p=500386#post500386"]Linnala Caryalan[/URL] | [URL="http://www.globalgameport.com/showthread.php?51203-Turianer-Vasinia-Avathus&p=841174#post841174"]Vasinia Avathus[/URL]
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  8. #48
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    Arseni Vigo:
    Hiermit will ich - endlich - ein paar Worte zu Arseni Vigo verlieren (dürfen). Unser Mr. Trenchcoat ist schon ein sehr spezieller Fall. Anfangs, bevor ich den ersten Post gelesen hatte, dachte ich mir, dass es en langweiliger Charakter einer für mich schon länger „gestorbenen“ Organisation ist. Somit hat es auch tatsächlich bis zum dritten Post gedauert (2 Tage), bis ich angefangen habe, den Kerl zu lesen. Und mir wurde sofort klar, wie sehr ich mich geirrt habe. Der Bund passt dem netten, dreißigjährigen Kerl tatsächlich wie die Faust aufs Auge.
    Aber der eigentliche Grund, warum mir Arseni sofort sympathisch war, waren einfach die absolut grandiosen Dialogzeilen im Afterlife. Dann ging er zur Andockbuch und veranstaltete einigen Ärger, nur um sich zu unterhalten - nochmals grandios. Mein Interesse war wirklich stark geweckt und ich wollte mit Arseni interagieren, was dann auch möglich wurde.

    Zu Shonaks Art zu schreiben ist nicht viel zu sagen. Die Posts sind durchwegs nahezu fehlerfrei, der Schreibstil ist regelmäßig und auf sehr hohem Niveau. Worte werden gekonnt eingesetzt, Dialoge sind spritzig und auch sonst passt (fast - Absatzlänge ) alles.

    Eigentlich hatte ich zuerst gedacht, dass dies ein sehr langes Review wird, aber ich würde mich mit meinen Lobreden nur wiederholen. Kurz zusammengefasst: Arseni ist ein einfach genialer Charakter, der von einem sehr guten Schreiber gelenkt wird.

    Trotzdem will ich noch etwas anmerken, was meiner Meinung nach ein wenig besser gemacht werden könnte. Vielleicht ist es auch beabsichtigt, ich weiß es nicht. Arseni (ich klaue jetzt einfach mal jemand anderen das Wort) eiert einfach herum. Das ist an und für sich nichts Schlechtes und er eiert gewitzt, gekonnt und toll geschrieben herum, aber manchmal wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn ein wenig mehr Informationen über Arsenis eigentliche Intentionen kommen würden. Man weiß aus der Biografie, dass er beim Bund ist, um etwas Größeres zu bewirken, aber mehr nicht. Hier wäre die Andeutung eines roten Fadens nicht so schlecht und würde vielleicht dazuführen, dass auch der Leser erkennt, dass Mr. Trenchcoat gar nicht nur herumeiert. Vielleicht bin ich sogar etwas mitschuld an dieser Sache, da ich Arseni unbedingt für den Sooth/Akyra-Plot gewinnen wollte.

    Tja, was soll ich sagen. Arseni zählt zu meinen absoluten Lieblingscharakteren und ich finde es sehr beeindruckend, wie er sich in der Schlacht verhält. Denn er hat bis jetzt noch niemanden umgebracht und trotzdem sind alles Posts spannend und interessant zu lesen. Ein sehr gutes Beispiel, dass ein Charakter nicht immer der Actionheld sein muss. Darum sag ich einfach: Weiter so Shonak, gib Arseni noch etwas Führung und er ist absolut perfekt. Aber auch jetzt ist er schon sehr, sehr nahe daran.

    Um es mit deinen Worten zu sagen: Ich bin Arseni-Fanboy

    Ach… jetzt hat das Review eh eine ansprechende Länge…

    lg Kinman
    „Die Zukunft gehört dem Buch und nicht der Bombe, dem Frieden und nicht dem Krieg“, Victor Hugo

  9. #49
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    Habe schon seit längerem versucht ein paar Reviews zu schreiben, es dann aber immer wieder aufgegeben und die halbfertigen Rohlinge wieder gelöscht. Irgendwie liegt mir diese Art der reflektierenden Analyse so gar nicht, da ich meist nicht weiß, ob der Autor auch wirklich alles so beabsichtigt hat, wie es bei mir ankommt und ich häufig das Gefühl habe zu viel rein zu interpretieren. Habe auch seinerzeit in der Schule Charakterisierungen u. Interpretationen gehasst wie die Pest.

    An den untenstehenden 3 habe ich auch mehrere Wochen gesessen (natürlich nicht durchgehend ) bis ich sie fertig hatte. Hoffe ich hab was halbwegs Vernünftiges zusammengekriegt, falls nicht möge man Gnade walten lassen u. mich nicht gleich vierteilen.

    So nun aber genug der einleitenden Worte, lest sie euch durch … oder lasst es sein . Freier Wille und so … .

    ----------------------


    Kate Devereaux

    Etwas launisch, manchmal zickig, hat eine spitze Zunge und ist für gelegentliche Ausraster zu haben . Aber auch loyal ihren Freunden und ihrem Team gegenüber, und sogar fürsorglich, zärtlich gegenüber denen, die ihr nahe stehen – sprich Jacob. Es hat mich seinerzeit etw. überrascht zu lesen, das Aqua sie als ‚gleichgültige Bitch’ bezeichnet hat, denn so habe ich sie nicht erlebt. Deshalb hat es mich stark überrascht zu sehen, wie sie Noé kürzlich eine ordentliche Abfuhr erteilte. Denn auch Noé gegenüber war sie fürsorglich, zuvorkommend und hat ihr das Leben gerettet, weshalb ich recht baff war, dass es eine derartige Wendung nahm. Andererseits kenne ich nicht ihren gesamten Werdegang. Imho ging das auf das Konto vom Roten Sand und Noés provokante Art.

    Die Vergangenheit einer entlaufenen Jugendlichen gepaart mit Doktrinen einer religiösen Sekte macht ihren zum Teil wechselhaften Charakter dennoch glaubwürdig.
    Trotz des recht harten Schicksals, das sie durchlebt hat fühlt es sich irgendwie falsch an sie zu bemitleiden. Sie steht mit beiden Füßen fest auf dem Boden, ist zielstrebig und weiß genau was sie will. Sie kann für sich (u. auch für andere) sorgen, was sie wohl mehr der harten Schule der Straße zu verdanken hat, als ihrem Elternhaus. Abgesehen davon hat sie sich selbst für diesen Weg entschieden und es sieht nicht so aus, als ob sie es bereuen würde. Alles in allem eine sehr ambivalente Persönlichkeit.

    Diesen Eindruck habe ich zumindest von ihr als Leser, da Kinman sie fast nie (wenn ich mich nicht täusche nur 1 Mal) über ihre Vergangenheit nachgrübeln und sie auch nicht für die Zukunft planen lässt. Somit ist der Schreibstil für mich eher handlungsorientiert und konzentriert sich mehr auf die aktuellen Geschehnisse In-Game. Trotzdem sind Gedankengänge, Gefühls- u. Ortsbeschreibungen gut durchmischt, was sich sehr angenehm liest. Einen klitzekleinen Kritikpunkt habe ich aber doch: Ich mag deinen Schreibstil sehr Kinman, doch die 'Klammer-Sätze', die du manchmal bringst, kann ich überhaupt nicht ausstehen.

    Zitat Zitat von ME-NPC 1 Beitrag anzeigen
    Dann nahm sie ihr Sturmgewehr in die Hand und sprang über die Kisten, welche ihr Deckung gegeben hatten und marschierte zielstrebig auf eine Ansammlung von Wrackteilen, die scheinbar von einem Jäger abmontiert wurden und jetzt als Deckung für vier Nebelparder dienten, zu.
    No offence, aber auf mich wirken solche Sätze immer, als würde mir jemand einen Kaugummi vorm Gesicht in die Länge ziehen. Ist jetzt vll nicht das beste Beispiel hierzu, da ich es nur auf die Schnelle gefunden habe, stammt auch von Akyra. Allerdings ist mir solcher Satzbau, wo ein einzelnes Wort quasi abgerissen am Ende eines sehr langen Satzes steht, auch bei Kate u. Vanessa aufgefallen. Ist jetzt sehr niveauvoll gejammert ich weiß, aber wenn man 3 von 4 deiner Charaktere mehr oder minder durchgegend verfolgt, fallen einem solche Kleinigkeiten halt auf .
    Mir ist auch bewusst, dass der Schreibstil etwas sehr persönliches ist, weshalb ich niemals soweit gehen würde solchen Satzbau als schlecht o. falsch zu bezeichnen oder mich gar erdreisten von dir o. jemand anderem zu verlangen, es an meine Vorlieben anzupassen. Schlussendlich kann ich aufgrund anderer Vorzüge, die dein Schreibstil zu bieten hat, drüber hinwegsehen. Ich wollte es einfach als einen weiteren persönlichen Eindruck erwähnen.

    Obwohl Kinmans Drittchar, gehört Kate zu den ersten Protagonisten, die ich angefangen habe hier im FRPG zu lesen und ist auch einer der wenigen Chars, die ich seit jener Zeit durchgehend verfolgt habe. Bin damals mitten in der „Biotik-Hemmstoff“-Story eingestiegen und der erste Eindruck, den ich von Kate hatte war: „Die Frau hat eine Menge Wut im Bauch!“ Was im Nachhinein aber auch irgendwie verständlich ist, da sie ja zu dem Zeitpunkt in Lebensgefahr schwebte. Was mir an dem Plot damals sehr gut gefallen hat, war der unerwartete Schwenk der „Hauptrollen“ von Kate auf Jacob, als man mehr über seine Vergangenheit und geheime Identität erfahren konnte. Das Verhältnis zwischen ihr u. Jacob, das sich im Verlauf des Plots aus einer Freundschaft bzw. Kameradschaft zu Liebe hin entwickelte, ist in meinen Augen ebenfalls ein großer Pluspunkt, dass die Geschichte lesenswert macht. Es wirkt zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt o. aus den Fingern gesaugt, ganz im Gegenteil - sehr romantisch. Die Massagesession mit anschließender Kussszene war übrigens sehr einfühlsam inszeniert und hat mir gut gefallen. Kompliment an die Regie . Ich freue mich sehr zu sehen, wie sich das Ganze nach der Schlacht zwischen den beiden weiterentwickelt. Leider konnte ich bis heute nicht ihren Werdegang von Anfang an nachlesen u. das ist ebenfalls etwas, das ich mir für die Zukunft vornehme.



    Aric Agapios:

    Ich liebe es ihn zu hassen .

    Im Grunde könnte ich hier einfach auf den Beitrag von Jacob verweisen und es dabei belassen. Hätte ich mit Draggus eine Hasstirade auf den Typen schreiben wollen ich hätte es nicht treffender ausdrücken können. (sehr schön geschrieben Speech )
    Da es aber dann doch zu langweilig wäre will ich hier dennoch etwas zu ihm sagen.

    Die Gleichgültigkeit, mit der er ein Leben nimmt ist schon erschreckend. Aqua hat es geschafft mich mit ihrem P-NPC derart zu polarisieren, wie es nur wenige „richtige“ Charaktere geschafft haben. Ich mag seine Art überhaupt nicht und würde ihn am liebsten in irgendeinem Drecksloch verrecken sehen. Anfangs dachte ich das wird ein cooler Gangsterboss im Stil eines Old-School Mafioso wie in den Scorsese/Coppola Filmen, der nur die Befehle erteilt und die Drecksarbeit anderen überlässt. Als er dann aber bei der Omega-Rekrutierung aus dem Handgelenk mal lässig einen NPC aus einem absolut fadenscheinigen Grund hinrichtete, war ich richtig angewidert.

    Damit hat das FRPG endlich einen Bösewicht, der den Titel: „Old dirrty Bastard“ (oder sollte ich lieber ‚clean Bastard’ sagen ) verdient u. dem die Abneigung Anderer gesichert ist. Denn obwohl wir einige zwielichtige Charaktere haben, die sich auch nicht ganz vorbildlich verhalten, so sind sie meist durch irgendwelche Schicksalsschläge gebeutelt worden, die sie erst in die momentane Lage versetzt haben. Zwar wird bei Aric in der Bio auch ein solches Ereignis erwähnt, doch glücklicherweise hat Aqua das bisher nicht weiter ausgebaut. Somit hat man das Bild dieses fiesen Psychos, der buchstäblich über Leichen geht. Das macht es einem sehr leicht ihn vom ganzen Herzen zu hassen, ohne sich irgendwelche Hintergedanken machen zu müssen, oder sich sein Verhalten in irgendeiner Weise erklären zu wollen.

    Den Schreibstil kann ich ebenfalls nur loben. Er ist, vermutlich angepasst an den Charakter, in den Beschreibungen nicht ausschweifend und schnörkellos, prägnant u. knackig. Vermittelt wunderbar die Kälte u. Gleichgültigkeit, die Aric ausstrahlt.

    Aus Kinmans Review über Balak geht hervor, dass dieser ein ähnlich mieses Arschloch gewesen sein muss. Allerdings habe ich ihn nicht aktiv erlebt und auch keine Zeit seinen Werdegang nachzulesen, um einen qualifizierten Vergleich zu ziehen. Deswegen ist Aric, trotz seines P-NPC Status, mein persönlicher Nr. 1-Bösewicht des FRPGs.

    Bei dem Versuch zu scheitern ihn abzustechen hatte ich viel Spaß, Aqua, ich hoffe du auch . Sollte es sich irgendwann anbieten, würde ich mich auf ein weiteres Zusammentreffen zwischen Aric u. Draggus freuen.


    Tanya Schäfer

    Pornöse Braut !

    Während der ersten Beiträge, die über recht lange Zeiträume recht spärlich gesät wurden wusste ich nicht ganz, wie ich Tanya einordnen soll. Der Ersteindruck war der einer recht klischeehaft dargestellten Ami-Marines mit viel Fable für „Yeah!“ und „Fuck!“ . Doch spätestens seit Noé wissen wir ja, dass der erste Eindruck trügerisch ist . Als ich die mittlerweile wohl meistzitierte FRPG-Figur angefangen habe zu lesen dachte ich nur: „Mann, das Mädel ist ja voll im Arsch!“, bis mir erst nach und nach durch Carpenters sehr gelungene Schreibweise auch ihre anderen Facetten vor Augen geführt wurden. Doch das soll ja keine Noé-Review werden, davon gibt’s hier ja schon genug .

    Wie gesagt die ursprüngliche Meinung über Tanya war bei mir sehr verhalten. Doch spätestens seit sie das Afterlife ordentlich aufgemischt hatte, habe ich sie regelmäßig verfolgt.
    Der Zweiteindruck war (u. ist es bis jetzt auch) folgender: Frau Schäfer hat eine Rasiermesser scharfe Zunge und immer irgendeinen sexistischen Kommentar auf den Lippen (bzw. in Gedanken). Die Art, wie sie aus jeder noch so harmlosen Sache einen pornographischen Bezug herstellen kann, hat bei mir während des Lesens manchmal für Kopfschütteln, manchmal für einen Schmunzler und manchmal sogar für einen Lacher gesorgt. Das ist wohl auch ein nicht unwesentlicher Aspekt, der sie zu einer glaubwürdigen Soldatin macht. Denn man kann sich nur allzu gut vorstellen, dass sie von (Miss) Januar bis (Miss) Dezember, ihre Zeit mit Jungs in der Kaserne fristen musste . Tanya bedient das Klischee voll und ganz.
    Miss Schäfer ist von sich und ihren Fähigkeiten sehr überzeugt, was teilweise stark an Arroganz grenzt. Der Eindruck wird auch durch ihre rassistisch anmutenden Äußerungen gegenüber Aliens verstärkt und lässt sie manchmal sehr herablassend und überheblich wirken. Diese Einstellung passt zwar zu der im Steckbrief beschriebenen Charaktereigenschaft, allerdings hat man den Eindruck, dass sich ihre Schwarz-Weiß-Denkweise nur auf die Aussage „Aliens schlecht. Menschen gut.“ beschränkt. Diese einfach gestrickte Sichtweise passt zwar zu der gefühlsbetonten, jugendlichen Noé, deren Lebensinhalt aus ‚Essen, Ballern, Schlafen, Vanny’ besteht (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge ). Von Tanya jedoch, die zum einen intellektuell mehr drauf zu haben scheint, zum zweiten mit ihren 27 Jahren mit Sicherheit ein gewisses Maß an Lebenserfahrung u. Menschenkenntnis besitzen sollte erwarte ich eine etw. differenziertere Sichtweise. Aber auch hier gilt: Ich mache keine Vorschriften. Jeder hat das Recht seine Spielfiguren mit so vielen Vorurteilen zu beladen, wie es einem passt .
    K.A. vll interpretiere ich da auch zuviel rein, doch ich glaube, dass Tany trotz ihrer kindischen Maschen eine gewisse Reife vorweisen kann. Schließlich hat sie sich als einzige während der Schlacht um Nellie gekümmert, während Andere sie mehr o. minder ignorierten.

    Ich gebe ehrlich zu: Wäre Tanya eine echte Person hätte ich meine Schwierigkeiten mit ihr klar zu kommen. Gemessen an dem, was sie sagt und tut hat sie keinen einfachen Charakter. Doch als FRPG-Figur finde ich sie sehr gelungen. Ich mag ihre lockere Art und ihre LmaA-Einstellung . Im Afterlife u. in der Spielhalle hat Carpenter gekonnt das Kind in ihr raushängen lassen, das wohl in jedem von uns steckt und der „Metal Slut – Contest“ mit Jay war einfach priceless .


    -----------------------------

    So und nun will ich unbedingt lesen was Shonak u. Andauril zu Aric u. Kate geschrieben haben, da ich mich bisher zurückgehalten habe beide Reviews zu lesen, bis ich meine fertig hatte.

  10. #50
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    Draggus 'Scar' Skarmang:
    Dann will ich auch mal ein paar Worte zu einem ungewöhnlichen Kroganer verlieren. Im Jubiläumsthread bzw. der dazugehörigen kurzen Diskussion habe ich ja schon angerissen, dass Scars in Erscheinung treten nicht ganz so glatt ablief - aus meiner Perspektive. Da wollte einer doch einen Kroganer Biotik verleihen, ohne es wirklich zu erklären und dann ging auch noch die Diskussion los. Da ich selbst zu dieser Zeit fernab meiner Heimat in Badehosen, viel Sonne und einen Cocktail in der Hand herumvegetierte, tat ich mir auch ein wenig schwer, alle Fakten und Zusammenhänge hervorzubringen. Aber schließlich klappte es doch und der Spieler mit Stacheln hatte eben jene Stacheln abgelegt und ich konnte wieder beruhigt meinen (wohlverdienten!) Urlaub genießen.

    Okay, das Ganze war recht überspitzt formuliert, aber es ist halt eines der Ereignisse im FRPG gewesen, das ich vermutlich nicht mehr vergessen werde und ich bin mir sicher jener ex-stachelige Spieler kann das ab. Das ganze sollte aber ein Charakterreview werden und kein Spielerreview…
    Anfangs war mir Draggus auch ein wenig suspekt. Er war (und ist immer noch) so anders, vor allem so anders, als erwartet. Doch irgendwas hat mich recht schnell in den Bann gezogen und ich hab mit zunehmender Begeisterung die Beiträge gelesen und freute mich dann auch sehr, dass ich einen meiner Chars mit ihm interagieren lassen konnte.
    Diese Interaktion lief dann gleich wieder anders als erwartet und die Chars schienen sich recht gut zu verstehen - ganz ehrlich, ich hab damit gerechnet, dass einer oder zwei Chars aus der Effect Zone gekickt werden…

    Dann kam der fulminante Auftritt in den Andockbuchten, der, ich glaube nicht nur bei mir, zuerst für ein Köpfschütteln gesorgt hat bzw. für heftiges Grübeln, wie man die Situation entschärfen kann. Aber es hat super geklappt und im Nachhinein gesehen war’s schon ziemlich lustig - sollte also keine Kritik daran sein. Ich bin ehrlich gesagt auch gespannt, wann wieder ein ähnlich heftiger Auftritt kommt. Allerdings ist hier auch die einzige Sache gewesen, an der ich wirklich Kritik üben muss: Scars ausgesprochene, gedankliche bzw. auch nur umschriebene Beschimpfungen sind für mich ein wenig zuviel auf einmal. Die Schimpftiraden sind irgendwie so blockförmig und wenn ich beim Lesen nicht darauf achte, passiert mir schnell, dass ich da ein paar Zeilen überspringe, es als Beschimpfung deklariere und weiter unten weiter lese. Wenn du das ganze ein wenig maßvoller oder etwas mehr verteilt bringst, hätte es mehr Wirkung - zumindest meiner Meinung nach.

    Während der Schlacht hat Draggus die meiste Action ja (leider) nur vor sich hin NPCsiert, aber ich hoffe wir können noch das eine oder andere Erlebnis lesen. Vielleicht kann seine kroganische Seite wieder ein wenig hervorrücken und sich an Explosionen, Feuer und anderer Zerstörung erfreuen (okay, ich bin ein kleiner Fan dieser kroganischen Denkmuster, da sie meist für Lacher sorgen).

    Zum Schreibstil: Nachdem Aqua ja schon die ! aus deinen Posts verbannt hat, bleibt da nicht mehr viel zu sagen. Der Schreibstil wirkt sehr durchdacht, passt gut zum Charakter und ist eigentlich sehr makellos. Die Mischung aus Beschreibung, Handlung, Dialog und Gedanken ist meiner Meinung nach gut getroffen. Und ich muss hier lobend erwähnen, dass bei dir nicht nur die Charakterposts sehr gut formuliert sind, sondern eigentlich sämtliche Texte, die du ins Forum stellst (zumindest im FRPG Bereich, darüber hinaus halte ich mich ja eher selten auf).

    Ach noch etwas: Mir persönlich gefällt es weniger, wenn die Spitzname eines Chars in den Accountnamen verwurschtelt wird. Aber das betrifft jetzt nicht nur dich, sondern alle, die das so machen.

    Tja, dann sag ich einfach mal: Weiter so und ich hoffe demnächst wieder Scar-Action lesen zu dürfen!



    Kaneshtis:
    Unser Quotensalarianer. Nein, nicht falsch verstehen, dass war so gemeint, dass ich sehr froh darüber bin, dass wir einen aktiven Salarianer haben, der auch noch mittendrin im geschehen ist. Der Einstieg gefiel mir von Anfang an verdammt gut (ja, sind natürlich auch Bonuspunkte dabei, da du dich gleich mal verdammt gut an (m)einen bestehenden Plot angehängt hast). Ursprünglich war bei mir als Drittcharakter auch ein Salarianer geplant, aber ich traute es mir dann irgendwo doch nicht zu und wenn ich dann die Posts von Kaneshtis sehe, dann gebe ich mir in dieser Hinsicht Recht. Er kommt immer sehr salarianisch herüber und alle Eigenschaften passen perfekt. Seine stärkste Waffe scheint auch seine Zunge zu sein und Hölle, wenn er sich mit T’Karr unterhält, dann reibe ich mir die Hände, da es einfach herrlich zu lesen ist. Auch die Spitzen gegenüber Aric Agapios waren genial.
    Sehr gut zur Geltung kommt auch, dass Kaneshtis nichts unüberlegt macht. Jede seiner Handlung hat einen Grund und ein Ziel. Das zeichnet ihn aus und passt natürlich perfekt als Eigenschaft für eine Schnelldenkerrasse. Das er für die Schlacht genau mit T’Karr zusammengekommen ist, passt wie die Faust aufs Auge (ups, das ist ja ein T’Karr Sprichwort).

    Auch bei Kaneshtis habe ich nahezu keine Kritik, einzig ein paar Tippfehler schleichen sich gerne mal in die Beiträge ein. Kann natürlich sein, dass es aus Zeitmangel entspringt, aber da das meiste mit einmal durchlesen oder einer Rechtschreibkorrektur ausgebessert werden könnte, würde es die Qualität durchaus noch ein wenig steigern.

    Viel mehr habe ich an dieser Stelle auch nicht zu sagen, jedenfalls freue ich mich schon sehr auf die bevorstehende Asari-Jagd und hoffe auf viele freche, spitze und vor allem spaßige Dialoge. Auf das Kaneshtis ein langes und glückliches Salarianerleben führt.
    „Die Zukunft gehört dem Buch und nicht der Bombe, dem Frieden und nicht dem Krieg“, Victor Hugo

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