Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 24

Thema: SSV Seoul

  1. #1
    Daddler Avatar von Poisonous
    Registriert seit
    03.07.2008
    Beiträge
    1.374

    Standard SSV Seoul

    Der Allianzkreuzer SSV Seoul, benannt nach der südkoreanischen Hauptstadt, gehört mit seinen 400 Metern Länge zwar nicht zu den Größten Exemplaren seiner Art, verfügt aber dennoch über die nötigen Waffensysteme, seinen Gegnern das Fürchten zu lehren.
    Zu letzteren sollten normalerweise nur einige Piraten zählen, die sich im Armstrong-Nebel aufhalten, dem aktuellen Patrouillengebiet des Schiffes, allerdings ist die Crew aufgrund der Ereignisse der letzten Monate auch darauf vorbereitet, sich im Ernstfall mit vereinzelten Schiffen der Geth anzulegen.

    Die SSV Seoul befindet sich aktuell unter dem Kommando von Captain Samuel O’Donnell.
    Geändert von Poisonous (11.04.2009 um 16:59 Uhr)

  2. #2
    Newbie
    Registriert seit
    10.04.2009
    Beiträge
    11

    Standard

    Irgendwo auf der SSV Seoul

    11.48 Uhr


    Wache zu schieben war, Adhijas Meinung nach, einer der schlimmsten Aspekte des Soldatenlebens. Es handelte sich dabei um nichts weiter als monotones Herumstehen, bestenfalls auch noch schwitzend in einer schweren Rüstung, während irgendein Private einen zuquasselte und nebenbei fünfmal die Minute nachfragte, wann denn die Schicht zu Ende sei.
    Mit anderen Worten ein Scheißjob. Aber irgendjemand musste ihn wohl machen und wenn ihre Vorgesetzten der Meinung waren, dass sie das tun sollte, konnte sie schlecht widersprechen.
    Immerhin war das Schicksal diesmal so gnädig gewesen, ihr Private Li zur Seite zu stellen. Der Asiat war eines der wenigen niedrigrangigeren Mannschaftsmitglieder, die sie leiden konnte, was wohl schlicht und einfach daran lag, dass er während der Wache die Klappe halten konnte.

    Adhija hatte sich schon des öfteren – vor allem während der Wache – gefragt, woran es wohl lag, dass so gut wie alle Frischlinge, denen sie begegnete so überenthusiastische Quasselstrippen zu sein schienen. Der Gunnery Chief war zu folgendem Schluss gekommen:
    Erstens Pech und zweitens daran, dass die meisten von ihnen noch glaubten, dass die Armee sicher eine unterhaltsame Erfahrung werden würde, bei der sie nebenbei noch die Galaxis retten und ein paar sexy Vorgesetzte aufreißen konnten… obwohl auch Männer in höheren Positionen den Glauben an letzteres nie zu verlieren schienen.

    Allerdings hatten die meisten übereifrigen Privates und Corporals inzwischen gelernt, eine direkte Konfrontation mit Gunnery Chief Nair zu vermeiden, wenn sie sich nicht täuschte, seit sie Private Jackson vor seiner versammelten Einheit zur Schnecke gemacht hatte, weil er ihr den ganzen verdammten Tag nachgestellt hatte. Seitdem bemühte er sich anscheinend nach Leibeskräften, die Gerüchteküche mit irgendwelchen Theorien über Adhijas Sexualität zu versorgen.
    Als hätten die nicht ohnehin schon genug zu reden, manchmal konnte man sich auf einem Kriegsschiff der Allianz vorkommen wie auf der High School.

    „Ähm, Chief?“

    … in wie vielen Minuten ist die Schicht zu Ende? Sag… es… nicht…

    Adhija wandte den Kopf mit einem Ruck zur Seite und bedachte Li mit einem strengen Blick. „Ja, Private?“
    Der Asiat machte wie immer einen leicht verschüchterten Eindruck, der den Chief auch prompt wieder an seiner Tauglichkeit für das Militär zweifeln ließ.
    Wer weiß, vielleicht schlummern in ihm ja unerkannte Talente… obwohl, war er nicht einer von diesen Technik-Genies? Genies hin oder her, wenn er sich nicht durchsetzen kann, kommt er nicht weit…

    „Wa… äh, wissen Sie, in welchem System wir uns momentan befinden, Ma’am?“

    Einen Moment lang verengten sich Adhijas Augen zu Schlitzen. Ich wette das sollte ursprünglich ‚Wann ist die Schicht zu Ende?’ heißen… verdammt, na und? Ich werd schon paranoid, er hat bis jetzt ja noch kein einziges Mal gefragt…

    „Wir durchqueren gerade das Hong-System. Warum fragen Sie, Private?“

    Li zuckte kurz mit den Schultern. „Nur aus Interesse. In fünf Minuten ist die Schicht zu Ende und ich wollte an meine Familie schreiben, die interessiert bestimmt, wo ich bin.“

    Adhija schenkte dem Private ein wohlwollendes Lächeln, bevor sie den Blick wieder starr nach vorne richtete.
    Ein netter Junge… aber so einen wünscht man sich als Mustersohn und nicht unbedingt beim Militär… naja, wer weiß… Wann hab ich meine Eltern zuletzt angerufen? Vor vier Wochen? Anshul hat mir erst letzte Woche eine Nachricht geschickt Scheint ja allgemein nicht so viel los zu sein als 2. Pilot einer Allianzfregatte.

    Aber immer noch mehr als beim Wache schieben… noch fünf Minuten und danach ein paar Runden mit Chief Hayes in den unteren Decks drehen, damit ich vollends aus den Latschen kippe. In dieser Rüstung ist es aber auch verdammt heiß! Und unser allseits geliebter Captain hat mich schon zum zweiten Mal diese Woche mit seinem Probealarm aus dem Bett geholt, langsam braucht dieser Tag einen Höhepunkt…


    Gefechtsalarm! Alle Mann auf ihre Stationen! Gefechtsalarm!

    Das…

    Alle Mann auf ihre Stationen!

    ist…

    Gefechtsalarm!

    nicht…

    Alle Mann auf ihre Stationen!

    sein Ernst!


    „Hier spricht Captain O’Donnell! Dies ist keine Übung, unsere Sensoren haben soeben zwei Schiffe der Geth in diesem System entdeckt! Wir gehen jetzt zum Angriff über! Captain out!“

    Die beiden Wachtposten sahen sich einen Moment lang überrascht an.
    „Meinen Sie… er meint das ernst?“, fragte Li zögerlich, während im Hintergrund immer und immer wieder das Alarmsignal ertönte.

    „Natürlich, Private! Und selbst wenn nicht ist es unsere Pflicht, die Anweisungen des Captains zu befolgen, also verschwinden sie auf der Stelle auf ihren Gefechtsposten!“, herrschte Adhija ihn in befehlsmäßigem Ton an. Der Private salutierte und verschwand so schnell wie möglich den Gang hinunter.

    Der Gunnery Chief tat es ihm nur wenige Sekunden später nach, nun froh, dass die Geth noch aufgetaucht waren, bevor sie ihre Rüstung wieder abgelegt hatte.
    Ansonsten erfüllte sie dieser Gefechtsalarm allerdings mit weniger positivern Gefühlen. Geth bedeuteten nichts Gutes, vor allem gleich zwei Schiffe auf einmal.

    Wehe dem Captain, wenn das wieder nur Probealarm war!

  3. #3
    Newbie
    Registriert seit
    10.04.2009
    Beiträge
    11

    Standard

    Hangardeck der SSV Seoul

    13.02 Uhr


    Im gesamten Hangar herrschte eine beständige Unruhe, Getuschel und Geflüster war zu hören, hin und wieder auch lautere Gespräche, die mit der Zeit wieder abflauten, ständig begleitet vom monotonen, nur noch unbewusst wahrgenommenen Alarmsignal der Seoul.
    Seit gut einer Stunde verfolgten sie die beiden Geth-Schiffe nun schon und hatten in dieser Zeit keinerlei neue Informationen über ihren Status erhalten.
    Vermutlich befanden sie sich schon gar nicht mehr im selben System wie zum Beginn dieser Verfolgungsjagd, deren Gründe bis jetzt das Hauptthema sämtlicher Spekulationen zu sein schienen.

    Adhija hatte sich einer kleineren Gruppe um Chief Hayes und Chief Mahmoud angeschlossen, die sich in der Nähe eines der Shuttles an Bord der Seoul versammelt hatte. Sie verfolgte die Gespräche größtenteils lediglich, da sie keinen großen Drang verspürte, über sämtliche Möglichkeiten zu diskutieren, warum die Geth flohen und wohin sie wollten. Entweder die Seoul holte sie ein und es kam zum Kampf, die Geth entkamen, oder führten den Allianzkreuzer sogar zu einer Basis. In diesem Fall würde es garantiert auch dort zum Kampf kommen, ein Kampf an dem Adhija mit Sicherheit beteiligt sein würde.
    Sie ließ ihren Blick über die anwesenden Marines schweifen. Es konnte sein, dass nicht alle von ihnen diesen Tag überleben würden.

    Die negativen Gedanken abschüttelnd wandte sich der Chief schließlich wieder dem laufenden Gespräch zu.

    „Die Frage ist, wie viel Feuerkraft die beiden Geth-Schiffe haben, wir wissen immerhin so gut wie gar nichts über sie, weder allgemein, noch über diese zwei, selbst wenn wir sie einholen könnte es sein, dass sie der Seoul überlegen sind“, verkündete Mahmoud gerade, woraufhin ein weiblicher schwarzer Corporal, dessen Name Adhija entfallen war erwiderte: „Aber wir müssen doch nicht zwangsweise allein gegen sie kämpfen, die Seoul ist doch nicht das einzige Patrouillenschiff im Armstrong-Nebel, oder?“
    „Wenn sie uns überlegen wären, dann hätten sie doch gekämpft, statt abzuhauen“, warf irgendjemand ein, woraufhin seine Vorrednerin einen ärgerlichen Blick in die entsprechende Richtung warf.

    „Nein, nicht unbedingt“, meldete sich nun auch Adhija zu Wort, da niemand anderes etwas einzuwenden zu haben schien. „sie könnten noch mehr Schiffe in der Nähe haben und uns gerade nur in eine Falle locken, um ihre Verluste möglichst gering zu halten.“
    „Kommen sie Chief, nicht so miesepetrig, die verdammten Synthetischen machen wir platt!“

    Jetzt konnte sie auch erkennen, wer gesprochen hatte: Service Chief Ikeda, er gehörte zu einem der anderen Landungsteams.
    „Das nennt sich Realismus, Chief, es steht zwei gegen einen, warum sollte die Überzahl fliehen, wenn nicht, um uns in eine Falle zu locken?“, konterte Adhija in sachlichem Tonfall, woraufhin Ikeda eine Schnute zog und sie traurig anstarrte.
    „Och, Sie verstehen überhaupt keinen Spaß, wir könnten ein wenig gute Stimmung gebrauchen.“
    „Genau, wir wollen mit einem Lächeln im Gesicht sterben!“, rief irgendwer.

    „Marines!“, donnerte Operations Chief Hayes mit einem Mal und es wurde schlagartig still. „Ich darf von ihnen doch ein Mindestmaß an Professionalität erwarten! Wir befinden uns im Gefechtstatus! Also reißen sie sich zusammen, sonst wird diese kleine Versammlung auf der Stelle aufgelöst! Verstanden, Marines?“
    „Ja, Sir!“, hallte es einstimmig zurück.
    Man merkte Hayes nur allzu deutlich an, dass er einmal Ausbilder gewesen war, vor allem beim Training… zum Glück hatte Adhija sich das für heute erspart.

    Es wurde wieder stiller, die Unterhaltung driftete in irgendeine andere Richtung ab und Adhija versank in ihren eigenen Gedanken.
    Geth. Sie wusste, dass es im Armstrong-Nebel bereits seit einiger Zeit Probleme mit ihnen gegeben haben musste, aber dennoch hatte sie nicht erwartet, ihnen hier zu begegnen. Nun ja, eine Begegnung im eigentlichen Sinne war es ja nicht, sie würde vermutlich keinen von ihnen zu Gesicht bekommen…

    Ehrlich gesagt bin ich auch nicht so scharf auf diese Dinger. Synthetische Lebensformen, fähig, ein gesamtes Volk fast auszulöschen und ins Exil zu treiben, der – verständliche – Grund für den Verbot der KI-Forschung… Adhija erschauderte bei dem Gedanken, um was für einen Feind es sich hier handelte.
    Und dann der Citadelblitzkrieg… sie kamen wie aus dem Nichts, hieß es, und dieses riesige Schiff, dessen Bilder die ganze Zeit durch die Nachrichten wanderten… wenn die Geth in den 300 Jahren, die wir ihnen gegeben haben, um sich frei weiterzuentwickeln so etwas gebaut haben, wer weiß dann was noch kommt? Welche Streitmacht im Perseus-Nebel vielleicht nur darauf wartet, über unsere Welten hereinzubrechen?

    Vor ihrem inneren Auge zogen wieder die Videos vorbei. Dieses riesige Geth-Schiff inmitten der Citadel… Sie hörte den Gefechtsalarm durch das Schiff hallen, das undeutliche Geflüster, der Menschen in der Halle.

    Wer weiß, hunderte dieser Schiffe? Vielleicht locken sie uns gerade zu einem von denen…
    Aber wenn es so viele gibt, dann ist die Menschheit eigentlich schon verloren.

    Ihr wurde plötzlich kalt und sie kam sich seltsam verlassen vor, im Inneren dieses riesigen Schiffes. Adhija verspürte eine schleichende, fast unmerkliche aber präsente Angst.
    Verdammt, was ist los mit mir? Ich steh hier rum und denke über den Weltuntergang nach… reiß dich zusammen Soldat! Wenn mir schon so langweilig ist, kann ich auch wieder den anderen zuhören.

  4. #4
    Newbie
    Registriert seit
    10.04.2009
    Beiträge
    11

    Standard

    Hangardeck der SSV Seoul

    13.52 Uhr


    Seit der Sichtung der Geth waren nun schon fast zwei Stunden vergangen, ohne dass sich irgendetwas Bedeutsames ereignet hätte, sodass die Unruhe der Allianzsoldaten mit der Zeit in Langeweile übergegangen war.
    Viele hatten sich in kleineren Gruppen zusammengefunden und redeten, allerdings kaum noch über die Geth und das möglicherweise immer noch bevorstehende Gefecht.
    Anscheinend rechneten viele der Männer und Frauen schon gar nicht mehr damit, dass es überhaupt zum Kampf kommen würde.

    Chief Hayes hatte sich in der Zwischenzeit schon mehrmals zur „mangelnden Disziplin“ an Bord geäußert, schien aber nicht wirklich erpicht darauf, die selben Leute zum zwanzigsten mal anzuschreien, damit sich am Ende wieder alle genauso verhielten wie zuvor. Letztendlich hatte er sich dazu entschlossen, die einzige wirkliche „Lagebesprechung“ im Hangardeck fortzuführen, an der sich inzwischen nur noch er selbst, Chief Mahmoud, Adhija, Corporal Moreau, wie Adhija nun wusste, und Corporal Demir beteiligten.

    „Ich bezweifle, dass der Captain es in Betracht zieht, die Verfolgung abzubrechen und wenn wir die Synthetischen noch Tage lang verfolgen müssen, bevor sie sich endlich stellen.“
    „Können wir sie einfach so überall hin verfolgen? Ich meine, wir sollten doch eigentlich nur eine Routinepatrouille durch den Armstrong-Nebel fliegen, wenn wir den verlassen, dann…“, gab Corporal Demir mit zweifelnder Mine zu bedenken, bevor Adhija ihm ins Wort fiel.
    „Diese Geth zu eliminieren ist ja wohl wichtiger, als eine Patrouille zu Ende zu fliegen, das können wir auch im Nachhinein noch erledigen. Soweit ich weiß befinden sich im Armstrong-Nebel keine nennenswerten Kolonien.“

    „Keine nennenswerten?“, fragte Moreau mit einem aggressiven Funkeln in den Augen. „Ich denke, jede Kolonie, ist es wert, geschützt zu werden und nicht nur unsere größeren!“
    „Damit meinte ich Tranquil, Corporal“, erklärte Adhija mit einer beschwichtigenden Geste. „Abgesehen davon, dass sich diese verdammte Xenophobiker-Truppe selbst verteidigen kann, glaube ich nicht, dass es die Aufgabe der Allianz ist, solche Leute zu schützen oder auch nur im geringsten zu unterstützen.“
    Corporal Demir schaute etwas verwirrt drein, während die beiden höherrangigen Männer zustimmend nickten. Moreau verschränkte ihre Arme, anscheinend nicht zufrieden mit dieser Antwort.

    „Dort leben Menschen, Chief, selbst wenn der Großteil zu irgendwelchem rassistischen Abschaum gehört, tun das noch längst nicht alle und es ist unsere Pflicht, sie zu schützen.“
    „Aber Chief Nair hat doch schon gesagt, dass das nicht notwendig ist, oder?“, warf Demir ein. Corporal Moreau schien gerade wieder antworten zu wollen, als Mahmoud ihr zuvorkam.
    „Das mag ja eine sehr interessante Diskussion sein, Marines, aber momentan ist es absolut nicht relevant für die Mission und ich sehe schon, dass das in einer unlösbaren Meinungsverschiedenheit endet.“

    „Als ob die Kampfmoral nicht ohnehin schon am Boden wäre. Hier werden Kaffeekränzchen veranstaltet, während der Feind jede Sekunde angreifen könnte und die gesamte Mannschaft ist absolut unvorbereitet“, brummte Hayes.
    „Sie müssen sich ablenken, Chief, das das Ganze so lang dauert ist schon beunruhigend genug, wenn wir jetzt auch noch stumm aufeinander sitzen würden, als würden wir im Bunker auf den Weltuntergang warten, könnten sie genauso optimistisch nach ihrer Kampfmoral suchen.“
    Hayes funkelte den Araber nur böse an, erwiderte aber nichts.

    Adhija gab ihm im Stillen Recht, sie kannte das bedrückende Gefühl vor einer Mission nur allzu gut, wenn keiner ein Wort sagte und ihnen allen klar wurde, dass sie in den nächsten paar Stunden sterben konnten.

    „Trotzdem ist das nicht gerade das, was man sich unter….“

    Mit einem Mal ertönte die Stimme des Captains aus dem Intercom und brachte die gesamte Mannschaft zum Verstummen.

    „Hier spricht der Captain! Die feindlichen Schiffe haben sich soeben im Gagarin-System gestellt, Feindkontakt in etwa 2 Minuten!“

    Es wurde wieder totenstill. Es war soweit, der Angriff stand bevor. Die Marines in der Halle sagten kein Wort mehr, jeder nahm stillschweigend seine Position ein und wartete.
    Die zwei Minuten erschienen Adhija wie eine Ewigkeit, in der alle möglichen Szenarien durch ihren Kopf rasten. Doch im Endeffekt würde sie nichts am Verlauf des Kampfes ändern können, es sei denn, die Geth gelangten auf das Hangardeck.
    Das war ihre Aufgabe, die Verteidigung des Hangars und die würde sie verdammt noch mal erledigen, wenn die Synthetischen hier reinkamen.

    Es gab ein dumpfes Geräusch und eine Erschütterung durchfuhr den gesamten Kreuzer.

    Feindkontakt. Der Kampf hatte begonnen.

  5. #5
    Newbie
    Registriert seit
    10.04.2009
    Beiträge
    11

    Standard

    Hangardeck der SSV Seoul

    14.02 Uhr


    Das Feuergefecht dauerte inzwischen gerademal fünf Minuten, in denen die Marines im Hangar nichts weiter hatten tun können, außer Vermutungen über den aktuellen Stand der Dinge anzustellen.
    Der Gefechtsalarm hallte nach wie vor durch das Schiff, hier unten das einzige Anzeichen dafür, dass überhaupt gekämpft wurde, abgesehen von den leichten Erschütterungen, die bei jedem schwereren Treffer an der Hülle der Seoul zu spüren waren. Die Schwerkraft war ebenfalls abgeschaltet worden, aber dank ihrer Magnetstiefel nahm keiner der Soldaten größere Notiz davon.

    Adhija hasste Raumkämpfe. Sie konnte rein gar nichts tun, um den Ausgang dieser Konfrontation zu beeinflussen, nur warten und hoffen, dass die zwei Geth-Schiffe nicht zu viel für die Seoul waren.
    Das Problem hätte sie wahrscheinlich nicht, wenn sie Pilot geworden wäre, so wie Anshul… aber das war kein Job für sie, bloßes Rumsitzen und Knöpfe drücken – auch wenn man damit im Ernstfall für beträchtlich mehr Leben verantwortlich war als ein gewöhnlicher Marine.

    „Hier spricht der XO! Soeben haben wir Unterstützung durch die SSV Midway erhalten. Die Geth leisten zwar heftigen Widerstand, aber mit vereinten Kräften sollten wir der Lage Herr werden!“

    Mit einem Schlag schienen sich die Minen fast aller Marines aufzuhellen, verständlich, da die meisten nach dieser kurzen Information bereits vom Sieg der Allianz überzeugt waren. Auch Adhija war froh über diese Nachricht, aber sie hinterließ auch das ungute Gefühl, dass die Seoul ohne diese Verstärkung verloren gewesen wäre.

    „Hey, was ist Midway? Ist das 'ne Stadt?“

    Wahrscheinlich haben die uns das Leben gerettet.

    „Nein, ich glaub das war eine Schlacht, ist also eine Fregatte!“

    Verdammtes Glück, wenn man bedenkt wie hoch die Chance ist, genau hier auf ein anderes Allianzschiff zu treffen.

    „Schnauze Marines! Wir haben noch nicht gewonnen!“

    Das Allianzkommando hätte sie so schnell nie zu uns schicken können. Oder haben die Geth…?

    „Ja, Sir!“

    Nein, das ist völlig absurd… es sei denn, die Geth wollten die andere Fregatte gezielt abfangen oder… ach verdammt, ich kann nicht wissen, was diese Synthetischen bezwecken wollten und es kann mir auch egal sein.
    Hauptsache, wir überleben den Tag.

  6. #6
    Newbie
    Registriert seit
    10.04.2009
    Beiträge
    11

    Standard

    Hangardeck der SSV Seoul

    14.30 Uhr


    Die Minuten verstrichen nur langsam, zogen sich qualvoll in die Länge, erfüllt von den nagenden Zweifeln und Befürchtungen der wartenden Soldaten. Mit jeder neuen Erschütterung konnte ihr Todesurteil gesprochen worden sein, mit jeder verstrichenen Minute der Stille wuchs die Hoffnung auf den Sieg oder die Befürchtung, dass gleich etwas fatales geschehen würde.
    In den Gesichtern vieler Marines stand Angst geschrieben, aber auch Zuversicht und Härte, in manch anderen, die aufgrund der letzten Durchsage des Sieges sicher waren, oder solche Situationen schon zu oft erlebt hatten, um sich dadurch noch aus der Fassung bringen zu lassen.

    Adhija versuchte, zumindest mach außen hin ruhig zu bleiben, auch wenn ihre Gedanken sich immer noch wild um die Geth, diesen Kampf und das weitere Schicksal der Seoul und ihrer Mannschaft drehten.
    Sie fühlte sich einfach nur verdammt ahnungs- und hilflos und das zermürbte sie nur noch weiter. Sie war zur Allianz gekommen, um zu kämpfen, um selbst zu handeln und nicht nur tatenlos zuzusehen und zu hoffen, dass andere ihren Job richtig machten. Dieses Nichts tun war einfach schrecklich.

    Plötzlich wurde es still. Vorher war es auch schon still gewesen, aber jetzt war es irgendwie anders… der Gefechtsalarm fehlte! Adhija kam sich etwas dämlich vor, als sie feststellte, wie lang sie gebraucht hatte, um das zu kapieren, das Geräusch hatte sich mit der Zeit so in den Hintergrund eingefügt…
    Dann wurde ihr wiederum klar, was das zu bedeuten hatte.

    „Hier spricht der Captain! Es ist uns soeben gelungen, den Feind in die Flucht zu schlagen. Zwar konnten sie entkommen und auch unsere Schiffe wurden teils schwer beschädigt, aber diese Geth werden jetzt für längere Zeit keinen Ärger mehr machen.
    Da der ÜLG-Antrieb der Seoul beschädigt wurde, werden wir je nach Ausmaß des Schadens vorerst hier festsitzen.
    Nehmen sie ihre regulären Posten wieder ein! Captain out!“


    Im Hangar ertönten Jubelschreie, laute Stimmen, Gelächter, ausnahmslos jeder wirkte jetzt erleichtert. Auch auf Adhijas Gesicht machte sich ein Lächeln breit.
    Es ist vorbei… zwar sind die Geth nicht erledigt, aber außer Gefecht gesetzt und wir leben alle noch!

    „Sie haben den Captain gehört, Marines!“, brüllte Hayes schließlich über das Freudengeschrei hinweg. „Zurück auf ihre Posten und zwar schnell!“
    Adhija konnte sich darüber nicht beklagen, denn ihr erstes Ziel nach der ganzen Aufregung war ihr Quartier, wo sie auch endlich die verdammte Rüstung ablegen konnte.
    Mit einem erleichterten Stöhnen nahm sie ihren Helm ab, woraufhin ihr langes schwarzes Haar sich aus dem ehemals strammen Knoten löste und ihr auf den Rücken fiel.
    Chief Hayes warf ihr kurz einen etwas missbilligenden Blick zu, aber die Halbinderin achtete nicht weiter darauf, sondern beeilte sich, den Aufzug noch zu erreichen.

    > Crewquartiere der SSV Seoul

  7. #7
    Newbie
    Registriert seit
    10.04.2009
    Beiträge
    11

    Standard

    Crewquartiere der SSV Seoul, Sanitärräume

    14.46 Uhr


    Das Wasser war eine sehr willkommene Abkühlung, nach den Anstrengungen der letzten Stunden. Zwar hatte sie leider Gottes keine Zeit für eine Dusche gehabt, aber die großzügige Verwendung von Deo verhinderte immerhin, dass sie so schlimm roch, wie es einige andere Marines an Bord jetzt wahrscheinlich taten.
    Die armen Schweine, die jetzt Wache stehen müssen…

    Adhija blickte in den Spiegel über dem vor ihr liegenden Waschbecken. Dicke Wassertropfen perlten an ihren Wangen und ihrem Haar herab, das ihr Gesicht in einigen kurzen Strähnen einrahmte.
    Zwar kein Topmodel-Gesicht, aber alles andere als hässlich… zugegeben, das sind heutzutage die wenigsten Leute, es gibt in der modernen Technik genügend Möglichkeiten, sein Kind schon im Mutterleib den eigenen Vorstellungen anzupassen. Zum Glück haben meine Eltern das nicht mit mir oder Anshul gemacht… obwohl, würde ich das meinem Kind gegenüber zugeben? So ein Stuss, ich würde das nie tun und meine Mutter erst recht nicht.

    Aber bei Alicia bin ich mir da nicht so sicher… oder spricht da die Eifersucht, Addy?

    Mit einem leichten Schmunzeln dachte Adhija an ihre beste Freundin damals auf der High School zurück. Ally und Addy, das perfekte Paar. Auf der High School vielleicht, aber ihre momentanen Leben könnten unterschiedlicher wohl nicht sein. Alicia war Model geworden, ihr größter Traum seit sie irgendwann festgestellt hatte, dass sie nicht singen konnte. Gerade noch rechtzeitig, bevor sie zu irgendeiner dämlichen Casting Show gerannt wäre, für die sie gerade das Mindestalter von sechzehn Jahren erreicht hatte.

    Adhija würde wohl nie den Tag vergessen, an dem sie einen völlig hektischen Anruf von ihr erhalten hatte, sie solle sich so schnell wie möglich den Playboy kaufen und auf irgendeine bestimmte Seite blättern. Damals war sie noch auf Elysium stationiert gewesen und hatte sowas tun können… auch wenn es ihr so richtig peinlich gewesen war, Ally hatte keinen Widerspruch geduldet. Sie war verdammt stolz darauf gewesen, es zwischen diesen ganzen „Asari-Schlampen“ ins Magazin geschafft zu haben
    Seitdem war es mit ihrer Karriere wohl bergauf gegangen und sie bekam ihr lang ersehntes Glamour-Leben… die beiden hatten schon seit über zwei Jahren keinen Kontakt mehr. Allgemein hatte Adhija zu keinem ihrer früheren Freunde mehr Kontakt, seit sie nur noch auf Allianzschiffen durch’s All reiste…

    Sie fuhr sich unbewusst mit der immer noch von kühlem Wasser bedeckten Hand über den Nacken und ihren Hals und verharrte einen Moment auf der deutlich spürbaren Narbe auf dessen linker Seite. Das war eine sehr viel weniger amüsante Erinnerung, wenn nicht sogar die schlimmste, die sie an ihre Zeit beim Militär hatte. Aber jetzt war nicht die Zeit, noch weiter über die Vergangenheit nachzudenken, sie stand schon viel zu lange hier und musste wieder auf ihren Posten. Sie trocknete ihr Gesicht ab warf noch einen letzten Blick auf ihr Äußeres – makellose Uniform, ordentlich geflochtener Zopf… Make-Up vergessen, aber egal – und verließ den Raum.

    Sie war noch nicht ganz durch die Tür, als die Stimme des Captains erneut durch das Intercom ertönte…

    „Folgende Mannschaftsmitglieder haben sich augenblicklich im Briefingraum einzufinden und sind für die Dauer der Besprechung von allen anderen Verpflichtungen freigestellt: Gunnery Chief Nair, Operations Chief Langley und Corpo…“


    Adhija blieb wie angewurzelt stehen, einen verwirrten Ausdruck im Gesicht.
    Was zum Teufel ist heute bitte los?!
    Einen Moment lang stand sie einfach nur wie gelähmt da, bevor sie sich mit einem Ruck aus der Starre lösen konnte und weiterging. Was auch immer es damit auf sich hatte, sie würde es gleich herausfinden…

    > Briefingraum

  8. #8
    Newbie Avatar von Karen Langley
    Registriert seit
    21.04.2009
    Beiträge
    41

    Standard

    SSV Seoul
    Uhrzeit: 14:38


    „Ich versteh nicht, wieso die sich alle so freuen. Scheiße, wir haben hier knapp drei Stunden nur rumgestanden.“

    „Hm.“ Noch etwa 5 Stunden Dienst.

    „Drei Stunden in denen nicht mal was passiert ist, die hätten wir eigentlich frei gehabt.“

    Langley schmunzelte und drehte sich um, so dass sie rückwärts den Gang aus dem Hangar in Richtung Schiffsinneres ging und da sie die vorderste des Dreierteams war, blickte sie nun in die Gesichter ihrer beiden Teamkollegen.

    „Tja Jungs, ich hab 8 Stunden Wache, aber danke, dass ihr mir 3 davon Gesellschaft geleistet habt.“ Warf sie den anderen beiden Chiefs neckisch entgegen, bevor sie sich, mit einem Buh-Ruf begleitet, wieder umdrehte und dabei leicht grinste.

    „Hey Chief Langley, wann darf ich Sie mal zu nem Drink einladen?“

    „Wenn wir wieder Landgang haben, aber nur wenn ihre Schwester dabei ist, Marine.“

    „Woho!“ hinter der Frau ertönte in Lachen, doch bevor sich die zwei Gunnery Chiefs, mit denen Langley in einem Team war, gegenseitig etwas verbales zuwerfen konnten, hinderte sie die Beiden daran, in dem sie zum Abschied lässig die Hand hob und in einen anderen Gang einbog. „Dann mal viel Spaß Jungs. Und Lorenzo, sein Sie nicht enttäuscht, wenn ihre rechte Hand nicht will, jetzt wo sie drei Stunden ne richtige Flinte in der Hand hatte..“

    „Ha! Schon wieder! Du hättest Sie nicht nach dem Drink fragen sollen.“ Die Antwort von Gunnery Chief Lorenzo bekam der Operations Chief nicht mehr bewusst mit, da sie wieder vom Lachen des anderen Gunnys überschattet wurde.

    Nach einigen weiteren Metern verschwand Langley erneut in einer Abzweigung, die sich als Treppengang her rausstellte und dann von ihrem Omni-Tool in ein leichtes Orange gehüllt wurde, was jedoch dank der vielen anderen Lichtquellen so gut wie gar nicht auffiel.

    Rüstung check.

    „Verzeihung Ma’am“ kam es plötzlich von einem Private, welcher an ihr vorbeiging, dabei die Schulter etwas zur Seite zog und untergeben nickte. Langley erwiderte allerdings nur die Geste mit der Schulter, um es so ihr als auch ihm zu ermöglichen, weiter zugehen ohne sich anzurempeln.

    Waffen check.

    Sie nahm ihren Fuß von der letzten Stufe und war somit eine Ebene tiefer angelangt, mit schnellen Schritten ging sie den Gang hinunter und auf ihr Ziel zu.

    Schiffswaffenlager DT-1/3 check.

    Wenige Augenblicke später stand sie rechts neben der großen Lagertür, wobei nur ein paar wenige Techniker und Deckmannschaften ihren Weg kreuzten, die meisten waren scheinbar auf dem Weg von den Waffenlagern zurück zu den Maschinenräumen.

    Position check.

    Partner …

    Ihr Blick wanderte kurz über den Gang, dennoch war nirgendswo eine Spur von dem Corporal zu sehen, der jetzt eigentlich auf der linken Seite der Tür stehen sollte. Es blieb ihr jedoch auch keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, da plötzlich die Stimme des Captains per Intercom im ganzen Schiff hörbar war.

    „Folgende Mannschaftsmitglieder haben sich augenblicklich im Briefingraum einzufinden und sind für die Dauer der Besprechung von allen anderen Verpflichtungen freigestellt: Gunnery Chief Nair, Operations Chief Langley..“


    Was ich? Verstanden.

    Ohne auf alles weitere zu achten marschierte Chief Langley los. Drei Leute, die anderen Beiden kenne ich nicht, die Ansage kommt kurz nach einem Angriff, also spricht das für ein Einsatzteam. Entweder gibt es Feindeinheiten auf einem nahen Planeten oder das andere Allianzschiff benötigt ein neues. Nur wieso ein neues Team für einen Bodeneinsatz zusammenstellen? Mein derzeitiges Team wäre fähig genug, also vielleicht eher letzteres.

    Sie atmete kurz durch, als sie die erste Treppe hinter sich ließ und den halben Weg zurückging, denn sie wenige Minuten zuvor schon gegangen war, nur um dann an einem zweiten Treppenabsatz zu kommen. Möglicherweise ist diese ‚kurze Auszeit‘ jetzt endlich vorbei. Hoffentlich, ich halt es nicht mehr lange aus, seit vier Monaten Wachdienst auf diesem Patrouillienschiff. Verdammt, hoffentlich. Ich habe mir diese Hölle vom Kommandotraining nicht angetan, um den Rest meines Lebens Lagerräume zu bewachen. Es sind zwar die Befehle, aber deshalb muss es mir ja nicht gefallen. Hauptsache sie werden befolgt.

    Die Marine kam nun vor einer breiten Tür zum stehen, welche sich Sekunden darauf automatisch öffnete und ihr den Briefingroom offenbarte, dessen einziges Licht von zwei dumpf leuchtenden Deckenlampen und den eingeschalteten Bedienpulten der Holovorrichtung kam.
    Der Captain ist noch nicht anwesend, hätte gar nicht so rennen brauchen. Langley atmete kurz leise durch und stellte sich dann wartend neben der Tür auf, wo sich bereits zwei weitere Marines gesammelt hatten, welchen sie wortlos einen Blick zuwarf.

    Uhrzeit: 14:51
    Geändert von Karen Langley (22.04.2009 um 12:31 Uhr)

  9. #9
    Newbie
    Registriert seit
    10.04.2009
    Beiträge
    11

    Standard

    Briefingraum

    14.51 Uhr


    Adhija erwiderte Operation Chief Langleys Blick mit steinerner Mine. Sie hatte weder sie noch den Corporal zuvor gekannt, vielleicht war sie ihnen ein paarmal irgendwo begegnet, aber miteinander gesprochen hatten sie noch nie.
    Die Stille und Dunkelheit im Briefingraum wirkte seltsam bedrückend. Adhija kam sich vor, als würde sie hier auf eine Bestrafung warten.
    Dann ertönte das zischende Begleitgeräusch der sich öffnenden Tür und der Captain betrat den Traum.

    Captain O’Donnell war Mitte fünfzig, von stämmiger Statur, einen harten Ausdruck in den, ebenso wie sein sich lichtendes Haar stahlgrauen, Augen.
    Sofort salutierten alle vier Marines und verharrten schließlich in strammer Haltung, bevor der Captain sie mit einem knappen „Stehen sie bequem, Marines.“ erlöste und ohne weitere Umschweife begann, den Sachverhalt zu erklären.

    „Wie Sie alle wissen befanden wir uns noch vor einer halben Stunde im Kampf gegen zwei Geth-Schiffe, zusammen mit der Allianzfregatte SR2 Midway. Ich vermute ihnen ist klar, was das bedeutet.“

    SR2? Das ist der selbe Schiffstyp wie die Normandy! Die Midway muss das modernste Kriegsschiff der Allianz sein, kein Wunder, dass sie hier in der Nähe war, vermutlich haben sie nach den Geth gesucht, die wir letztendlich zu ihnen geführt haben. In was sind wir da eigentlich reingeraten und was hat das mit uns dreien zu tun? Ruhig bleiben, Soldat, der Captain wird sicher gleich erklären, was hier los ist.

    „Nachdem die Geth geflohen waren trat ich mit dem Captain der Midway in Kontakt und erkundigte mich, ob wir ihnen in irgendeiner Weise bei ihrer Mission helfen könnten, um uns für ihre Hilfe zu revanchieren. Captain Diaz äußerte die Bitte, eines seiner Einsatzteams zu ersetzen, das bei einem internen Unfall Verletzungen erlitt und nun kampfuntauglich ist. Aufgrund ihrer bisherigen Leistungen und Verdienste innerhalb des Allianzmilitärs hielt ich Sie vier für die angemessenste Wahl, die Midway auf ihrer weiteren Mission zu unterstützen.“

    Adhija starrte ihn nur völlig überrascht an. Damit hatte sie nicht gerechnet. Eben noch erfuhr sie, dass sie ihr Leben der Besatzung eines der fortschrittlichsten Allianzschiffe überhaupt zu verdanken hatte, das sich höchstwahrscheinlich auch noch auf einer geheimen Mission in Zusammenhang mit den Geth befand und plötzlich sollte sie auch noch zu dessen Mannschaft überwechseln!
    Warum nimmt er ausgerechnet mich? Ich bin weder ein Genie noch habe ich irgendein spezielles Ausbildungsprogramm absolviert und meine einzigen Leistungen und Verdienste waren es, die Befehle meiner Vorgesetzten zu befolgen und zu überleben! Abgesehen davon habe ich noch nie gegen Geth gekämpft, wir haben mehrere Leute an Bord, die beim Citadelblitzkrieg dabei waren, warum nicht sie?

    Ganz einfach, weil mich der Captain für geeigneter hält. Meine Akte ist makellos und ich habe bei einigen Missionen zu den wenigen Überlebenden gehört, die diese erfolgreich abgeschlossen haben. Ich habe viele Männer und Frauen sterben sehen, aber noch mehr getötet. Ich habe also zweifellos die nötige Kampferfahrung und mein Fell ist dick genug, um diese Mission zu überstehen. Wow, wenn das jetzt jemand gehört hätte würde er mich wohl für die Selbstverliebtheit in Person halten. Auch wenn man auf die Hälfte davon nicht besonders stolz sein sollte.
    Jetzt bekomme ich vielleicht endlich die Chance, der gesamten Menschheit einen Dienst zu erweisen, darum bin ich doch überhaupt erst zum Militär gegangen. Also streng dich an und vermassel es nicht Addy, nicht jeder bekommt diese Chance.


    „Eines unserer Shuttles wird sie sofort nach der Fertigstellung der Reparaturen an unserem Antriebskern an Bord der Midway bringen. Packen Sie ihre Sachen und verabschieden sie sich, wenn sie wollen, allerdings hielte ich es für unklug zu erwähnen, wie wichtig die Mission der Midway vermutlich ist. Ich habe beschlossen, sie bis zu ihrer Abreise in ca. einer Stunde vom Dienst freizustellen, also nutzen sie die Zeit sinnvoll. Sie werden wie der Rest der Mannschaft per Intercom informiert, sobald die Reparaturen abgeschlossen sind.
    Wegtreten, Marines!“

    Die vier salutierten abermals und verließen anschließend den Raum. Draußen auf dem Gang blieb es immer noch still, also verabschiedete sich Adhija mit einem kurzen „Dann sehen wir uns beim Anflug.“ und brach in Richtung ihres Quartiers auf.
    Es standen große Dinge bevor, das spürte sie und sie würde ihren Teil dazu beitragen.

    > Crewquartiere
    Geändert von Adhija Nair (02.01.2010 um 18:02 Uhr)

  10. #10
    Newbie Avatar von Karen Langley
    Registriert seit
    21.04.2009
    Beiträge
    41

    Standard

    SSV Seoul [Briefingroom]
    Uhrzeit: 14:51


    „..Verdienste innerhalb des Allianzmilitärs hielt ich Sie drei für die angemessenste Wahl, die Midway auf ihrer weiteren Mission zu unterstützen.“

    Langleys Augen waren aufmerksam auf den Captain gerichtet, während er den drei Marines die Lage darstellte, innerlich jedoch konnte sie nichts anderes als erleichtert zu sein. Endlich ist es vorbei, dann war meine zweite Theorie also richtig, diese verdammte ‚kurze Auszeit‘ ist um. Und dann noch direkt auf eine SR-2? Dürfte ein interessanter Einsatz werden.

    Sie warf einen kurzen Blick zu ihren Kameraden. Wieso sie ausgewählt wurden geht mich nichts an, solange sie Kompetent sind und das werden sie sein.

    „Eines unserer Shuttles wird Sie sofort nach der Fertigstellung der Reparaturen an unserem Antriebskern an Bord der Midway bringen.“ – Verstanden. – „Packen sie ihre Sachen und verabschieden sie sich, wenn sie wollen, allerdings hielte ich es für unklug zu erwähnen, wie wichtig die Mission der Midway vermutlich ist.“ – Hält er uns für Dilettanten? – „Ich habe beschlossen, sie bis zu ihrer Abreise in ca. einer Stunde vom Dienst freizustellen, also nutzen sie die Zeit sinnvoll.“ – Verstanden. - “Sie werden wie der Rest der Mannschaft per Intercom informiert, sobald die Reparaturen abgeschlossen sind. Wegtreten, Marines!“ Verstanden.

    Der Operations Chief salutierte stramm, synchron mit den anderen beiden Soldaten und verließ dann die Briefingroom, nach dem die Drei ein paar Meter hinter sich gelassen hatten, verabschiedete sich eine aus dem Trio mit einem knappen „Dann sehen wir uns beim Anflug.“ und verschwand in Richtung der Mannschaftsquartiere.

    Langley nickte dem Corporal stattdessen nur kommentarlos zu, welcher diese Geste mit einem kurzen „Ma´am“ abtat und sich dann, genauso wie der Gunnery Chief zuvor, in Richtung der vorderen Mannschaftsquartiere verschwand.

    Gut, keine unnötige ‚Kennenlernphase‘. Die Frau machte sich nun auf den Weg in das Heck des Schiffes, in welchem sich weitere Quartiere befanden, unter anderem dass ihres Kommandoteams.

    Etwas sehr wenige Informationen, die wir erhalten haben. Na gut, alles was wir zusätzlich noch wissen müssen, erfahren wir wohl wenn wir im Shuttle sitzen, oder auf der Midway. Und das trotz meines Versagens im Blitzkrieg. Theoretisch kann es also keine wichtige Mission sein, andererseits dürfte ich trotz dieser Rückstufung zum fähigeren Kampfpersonal dieses Schiffes gehören.

    Sie sprang die letzte zwei Stufen von der Treppe in den Flur und marschierte dann weiter in Richtung Heck, vorbei an zahllosen Privates oder Servicemans.

    Ob es auf der Midway weitere N-Klassifizierte gibt? Müsste es eigentlich, wäre logisch, da es eine SR-2 mit einer scheinbar doch wichtigen Mission ist.


    Langley machte plötzlich einen schnellen Schwenker nach links, wobei die Schiebetür es grade so schaffte, sich rechtzeitig zu öffnen.

    „Hey Chief, was war los?“

    “Keine Chance Lorenzo.“

    „Classified?“

    „Exakt.“

    Die Frau öffnete ihren Spind und begann beiläufig, ihre Kampfausrüstung abzulegen.

    „Verstanden. Ich geh was essen, wollen Sie mitkommen?“ Der Gunnery Chief lies sich von seiner Pritsche rutschen und landete mit einem dumpfen Knall auf den Füßen.

    „Nein, vielleicht komme ich später nach.“

    „Okay Chief, bis dann.“ Diesmal nickte Langley nur und hinter ihr ertönte das Geräusch der automatischen Tür, während sie anfing, ihre paar Sachen in einem Rucksack zu verstauen.

    Das wäre alles. Kurz atmete sie durch, was in dem leeren Raum jedoch niemand außer ihr hörte und schaute sich um.

    Verdammt, noch knapp vierzig Minuten. Hm, geh ich halt doch noch was essen.
    Nun in ihrer Uniform verließ der Operations Chief das Quartier des Kommandoteams und steuerte direkt in Richtung Kantine.

    Lorenzo freut sich was ab, wenn ich echt mit ihm esse. Was soll´s, ich hab sowieso nichts mehr zu tun.

    -> SSV Seoul [Messe]
    Uhrzeit: 15:13

Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •