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  1. #191
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    Beim Arsch der Göttin war alles, was Lyria zu der Geschichte des Elcors einfiel. Das war heftig. Dennoch starrte sie dem gewaltigen Wesen weiter in die Augen. Schließlich war es weder ihre Schuld gewesen, noch hatte sie diesen Calix gedrängt, ihr die Geschichte zu erzählen. Als der Erzähler dann jedoch die braune Brackwasser-Pampe runterspülte wanderte ihr Blick zu dem Menschen, Arin... Arse... Arseni! Das war der Name.
    Zunächst hatte sich der Mann mit den wirren Haaren und dem Blauen Auge abgewendet, doch dann versuchte er, den Elcor zu trösten.
    Ist ja richtig niedlich. Lyria zog wieder an der Zigarette und grübelte.
    Das Pärchen scheint auf jeden Fall nicht von hier zu stammen, soviel hab ich schon mitgekriegt. Aber sie sind höchstwahrscheinlich länger hier als ich... Das Shuttlewrack oben auf der Schneefläche kam ihr wieder in den Sinn.
    Nehmen wir mal an, die beiden Hübschen hier sind damit gelandet...
    das würde bedeuten, dass es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass Kain sich hier aufhält.
    Macht dir das was aus, Süße?
    Scheiße... Ich weiß nicht.
    Sie wusste es wirklich nicht. Eigentlich wünschte sie dem arroganten Drell die Pest an den Hals, aber... Da war dieser Kuss...
    „Jedenfalls“, hob Arseni die Stimme, „wie du an meiner verprügelten Visage sicherlich bemerkt hast, habe ich Hilfe gebraucht. Dass mein werter Kumpel dann nicht so sehr auf… Dinge im Weg achtet, ist wohl nur verständlich. Zivilcourage nennt man das andernorts, von euch Leuten aus Antirumgon wird es aber wohl nur als Unhöflichkeit aufgefasst, hm?“
    Lyria hatte eine beleidigende Antwort schon auf der Zunge liegen, wurde aber von dieser neuen Gedankenstimme zurückgehalten:
    Ruinier' es nicht. Es ist vielleicht gar nicht so verkehrt, wenn sie dich für einen Einwohner halten.
    Ja, aber ich will doch weitere Informationen von ihnen...
    Frag dich selbst: Würden sie die eher einer Raumreisenden mit zweifelhafter Vergangenheit, die jetzt auch noch für ein Informationsnetzwerk arbeitet anvertrauen oder einer Einwohnerin von Narschad?
    Denk mal drüber nach, Süße: wen würden sie eher in ihrer Nähe behalten? Eine unbekannte Mitspielerin oder eine potentielle Führerin durch die Mienenstadt?
    Mmh, da war was dran. Zwar hätte die Pilotin aufschreien können, wie da zwei Varianten ihrer Stimme in ihrem Kopf herumdiskutierten, aber sie hatten recht: Als Einwohnerin waren ihre Chancen, bei dem seltsamen Pärchen zu bleiben und das ein oder andere aufzuschnappen, wesentlich höher.

    "Was heißt 'als Unhöflichkeit auffassen'? Hier in Narschad stellt sich nicht die Frage, ob du jemandem hilfst, weil er dein Freund ist, sondern ob du am leben bleiben willst ODER jemandem hilfst." Sie brachte ein strahlendes Lächeln zustande, "Und ihr könnt von Glück sagen, dass ich zu den friedliebenderen Bewohnern dieser lauschigen Siedlung zähle."
    Trag nicht zu dick auf, Süße.
    "Wie auch immer, hast du die Mutter von jemandem beleidigt oder warum waren diese Typen so scharf drauf, dich mit ihren Fäusten zu bearbeiten?"

  2. #192
    ME FRPG only Avatar von Arseni Vigo
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    Friedliebig in dieser Siedlung konnte so einiges bedeuten. Er versuchte ihr durch die rote Pilotenbrille zu schauen. Da lag so ein sarkastischer Unterton in ihren Wörtern. Vielleicht hörte er das auch nur selbst heraus. Wenn das eigene Leben manchmal einem Witz ähnelte, dann schöpfte man in jeder unschuldigen Aussage schon mal den Verdacht der Verhöhnung, der flüchtige Running Gag eines sozial unverträglichen Lebens.
    „Nein, nein. So etwas würde ich nie tun“, er räusperte sich verlegen, rieb sich fast schon verzeihend den Verband auf der Nase. Es tat immer noch weh. „Ich hab‘ dem Typen eine Zigarette gegeben. So freundlich war ich sogar. Und das hat er wohl in den falschen Hals bekommen.“ Arseni zögerte einen Moment und erlebte die Aktion noch mal vor seinem geistigen Auge, rief sich alles noch mal in Erinnerung. Jetzt schmerzte es noch mal mehr. „Nun… ich glaube, er hatte was gegen meine Zigarettenmarke. Meinte, die wären von der Citadel, wo er auch Recht hat, die schmecken am besten. Und dann war ich schon ein Allianz-Wicht für ihn, was natürlich lächerlich ist, weil… schau‘ mich mal an, schaut etwa so ein Allianz-Soldat aus? Wenn ich der Prototyp eines Allianz-Agenten wäre, dann hätten wir den Erstkontaktkrieg aber mal so etwas von mit wehenden Fahnen verloren.“ Er scherzte und grinste etwas in Calix Richtung... Da fiel ihm, als er die brummende, steinerne Fratze zum Lachen bringen wollte, dass er unter der ganzen Hektik ein paar Worte erfasst haben musste, die die Präsenz der Rotaugen bestätigte. Das Zeug von den Rotaugen, Drogen, oder so etwas. Kaum ein Hinweis, aber ausreichend um als Beweis zu dienen, dass sie womöglich doch auf der richtigen Spur waren. „War jedenfalls ziemlich aggressiv der Typ, unnatürlich aggressiv, und ich vollkommen unschuldig, möchte ich nur noch mal betonen. Es sei denn, es gibt hier ein Rauchverbot auf der Toilette oder so?“
    Da Arseni allerdings heute schon einmal wegen unbedachten Vorgehens die Fresse poliert bekam, hielt er die Info für Calix erst einmal zurück. Die rote Pilotenbrille konnte genauso gut der neueste modische Fauxpas der kleinen verrückten Gruppierung namens Rotaugen sein. Und dass die Asari wirklich friedliebend sei, vielleicht gar ein Widerspruch an sich in dieser wahnwitzigen, gewalttätigen, eskalierenden Siedlung, glaubte selbst der manchmal naive Arseni, der mindestens diesmal gewieft genug war um die Klappe zu halten bezüglich dieses Thema zu halten. Aber trotzdem wurde seine Neugier geweckt an der Asari, denn alle mit denen sie bis jetzt hier sprachen, sei es der Imbissbudenbesitzer, der herrlich komödiantische Barkeeper oder zwei einsame Overalls im Raumhafen – sie alle waren nicht sonderlich ergiebig, keiner schien wirklich Ahnung zu haben außer wenn es darum ging Calix und Arseni das Leben zu erschweren. Möglicherweise war die Asari eine bessere Adresse dafür. „Jedenfalls, was bedeutet friedliebender hier genau?“ Und dann kam ihm ein anderer Gedanke: „Ich an deiner Stelle wäre schon lange abgehauen.“ Dass der Gedanke sich unter der Bevölkerung zu tarnen, mittlerweile von Arseni – und wohl auch Calix – nach den letzten Eskapaden aus dem Fenster geworfen wurde, war jetzt schon lange offensichtlich. Was auch immer es zu tun galt, der einzige Weg konnte nach vorne führen, so schwer er auch sein mochte.

  3. #193
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    Er winkte ab, brachten Arsenis Floskeln ihn gerade eh nicht weiter. Statt sich an dem Gespräch zu beteiligen, kapselte er sich ab und versank in kaltem Schweigen. Gedankenverloren drehte er das Glas in den Händen, zerrieb die Scherben der anderen Gläser zu kleinen, feinen Glasstaub. Was war in letzter Zeit nur los mit ihm? Er war leichter zu reizen als ein Kroganer auf Hallex. Warum ging ihm der Tod der Frau eigentlich so nahe? War ja nicht so, dass er selber kein Dreck am Stecken hatte. Bei diesem Gedanken blitzten kurz Bilder von Blutbädern in seinem Kopf auf. Blutbäder, die er verursacht hatte.
    Er zerquetschte eine Scherbe in seiner Hand knirschend zu Staub. Ja, er hatte getötet, gemordet, gemetzelt, gesoffen, ein-, zweimal Drogen genommen, rumgehurt. Da müsste er doch eigentlich abgestumpft gegen jede Art von Gefühlen sein, oder? Er zwang sich die Szene wieder zu durchleben, rief sich jedes Detail ins Gedächtnis. Sofort wurde er erst von Widerwillen, dann Hass durchdrungen. Das Gesicht der Menschenfrau verwandelte sich in das einer Asari und ihre Schreie hallten aus weiter Ferne zu ihm, als sie ihn glasig ansah, ihn gar nicht mehr wahrnahm. Alles in ihm wollte die Bilder zurückweisen, doch diesmal blockte er sie nicht ab.
    Am Rande bekam er mit, wie Lyria irgendwas antwortete, doch ihre Stimme war nur ein undeutliches Brummen, als er eine weitere Glasscherbe zermalmte.
    Ja, seine Mutter starb genauso, wie die Frau gerade eben in der Gosse. Doch das war lange her. Als ob das was damit zu tun hätte, dachte er spöttisch. Er zwang sich wieder hinzusehen, sich zu erinnern. Jede Einzelheit des Geschehens von vorhin und von vor einer Ewigkeit brachen auf ihn ein. Die Details vermischten sich und erschufen eine neue Version.
    Calix sah einen kleinen Elcor in der Tür zusammenbrechen, als er selber sah, was sein jüngeres Ich sah. Er erinnerte sich Trauer und Entsetzten gespürt zu haben, doch alle Trauer hatte er heute schon aufgebraucht. Was blieb, war der Hass, von dem er unendlich viel zu haben schien.

    Calix hob einen ganzen Scherbenhaufen auf und verarbeitete ihn ebenfalls zu Staub.
    Er zwang sich weiter hinzusehen. Das war noch nicht alles.
    Er wusste es.
    Er ließ seine Augen durch die Bar schweifen, welche sich sofort mit seinen Erinnerungen füllte. Arseni und Lyria wurden zu schattenhaften Gestalten, als die schattenhaften Gestalten Form annahmen.
    In der Tür nach draußen lag ein kleiner Elcor und schluchzte. In der Mitte, zwischen den umgefallenen Stühlen stand die Gruppe Piraten, die Asari schreiend in der Mitte.
    Es war ein Standbild. Das letzte Bild von seinem zu Hause, an das er sich erinnern konnte. Doch das war nicht alles. Er wusste es. Sein Hass war jetzt ein Teil von ihm und ließ in ruhig werden, als er beinahe schon interessiert die Piraten musterte. Er ging langsam durch den Raum. Er konnte Gemurmel hören: Arseni und Lyria. Unwichtig. Konzentrier dich. Es ging noch weiter, er wusste es ganz sicher.
    Schritt für Schritt umrundete er das Standbild. Bis er sich gegenüber stehen blieb. Ein kleiner zitternder Elcor. Doch er bemitleidete sich nicht, eher hasste er sich, wie er da so rumlag: klein, hilflos, gebrochen. Der kleine schaute auf, sodass er sich selbst in die Augen sah. Der Schleier zerriss.

    Er holte zittrig Luft. Die letzten Schreie seiner Mutter waren verstummt. Jetzt gurgelte sie nur noch oder lachte sie? Die Hoffnung wurde sofort zerschmettert, als er vorsichtig hinsah. Er wollte sofort wieder wegsehen, sich klein machen, wegrennen. Doch er konnte sich nicht bewegen. Seine Arme und Beine gehorchten ihn nicht mehr.
    Er bemerkte eine Bewegung vor sich. Er schaute hoch. Ein riesiger Kroganer stand vor ihm. Seine Augen glühten orange. Calix wollte zurückweichen, doch er konnte nicht. Der Kroganer lächelte, oder fletschte die Zähne. Als er die Hand ausstreckte und dem kleinen Elcor über den Rücken strich.


    Er war wieder er selbst, mitten im Standbild, das sich jetzt bewegte. Er sah sich wie der Kroganer den kleinen Elcor beruhigend über den Rücken strich. Calix spürte die Hand, als würde es gerade passieren – sie brannte wie Feuer. Der Kroganer sagte was, doch das Blut rauschte so laut in Calix Ohren, dass er es nicht hören konnte. Eine andere Asari betrat das Bild durch eine unsichtbare Tür in der Wand.
    Wieder Gemurmel, als er durch den Raum ging, doch er achtete nicht darauf. Er betrachtete die neu hinzugekommene Asari, welche ihm den Rücken zukehrte, als sie den Kroganer – Raxtar – ansah. Dieser erhob sich und trat zu Calix‘ Mutter. Auf dem Weg schubste er die anderen Piraten weg und drehte ihr urplötzlich das Genick um.
    Knack.
    Calix zuckte gleichzeitig mit der anderen Asari zusammen, welche sich abwandte und dadurch Calix gegenüberstand. Sie war jung. Eine Narbe durchzog ihre rechte Gesichtshälfte, von der Stirn durch das Auge bis zum Mund. Ebenfalls wie die Augen Raxtars glühten auch ihre Augen. Nur nicht orange, sondern rot. Raxtar sah das und plötzlich war das Rauschen verschwunden. Der Kroganer öffnete den Mund und sagte: „Da wirst du dich noch dran gewöhnen, T’risha.“

    Die klaren Gestalten wurden wieder zu Nebel, verflüchtigten sich und Arseni und Lyria nahmen wieder Form an.
    T’risha. Wie ein Gong hallte der Name durch sein Gedächtnis und brachte verschüttete Erinnerungen ans Licht. T’risha, eine Asari in jungen Jahren von Raxtar beansprucht und ausgebildet. Sie sollte seine Nachfolgerin werden, irgendwann. Um dies auch zu zeigen, hatte er ihr ebenfalls Augenimplantate implantieren lassen. Nur nicht in Orange, sondern in Rot.
    Rote Augen. Mit einem Ruck rastete etwas in Calix‘ Kopf ein. War es wirklich so einfach? Arseni hatte gesagt, dass sein Brandzeichen Ähnlichkeiten hatte mit dem Symbol der Rotaugen, die durch ihre roten Augenimplantate auffielen.
    Er wischte sich den letzten Glasstaub von seinen Handschuhen. Lyria hatte eine rote Brille auf. Ohne nachzudenken handelte er einfach. Der kalte Hass spiegelte sich immer noch in seinen Augen wieder, doch diesmal machte er ihn ruhiger, kontrollierter. Er baute sich vor ihr auf. Sie wollte zurückweichen, als er langsam die Hand hob, doch ein Tisch war ihr im Weg. Als seine behandschuhte Hand ihre Nase streifte zuckte sie kurz zurück.
    Er schob ihr sanft die Brille ein Stück die Nase runter und sah ihr in die Augen.
    Sie waren nicht rot.
    Schade.
    Er schob die Brille wieder hoch, trat einen Schritt zurück und hob die Hand, um jeden Einwand im Keim zu ersticken.
    Bisher waren sie mit Arsenis Methode nicht gerade unauffällig gewesen. Dann konnte er es eigentlich auch auf seine Art machen.
    „Rotaugen“, warf er ihr an den Kopf. „Sagt dir das was? Kennst du…“, er brach ab. Wenn T’risha wirklich hier war und sie hörte, dass sich ein Elcor nach ihr erkundigte, würden sie sie bestimmt niemals finden.
    „… jemanden, der die kennt?“, fragte er stattdessen.
    Er sah zu Arseni, der ihn mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck musterte. Er zuckte die Achseln. „Ich erinnere mich“, sagte er zu ihm und hoffte ihn zufrieden gestellt zu haben.
    Erneut blitzte das Bild der vernarbten Asari in seinem Kopf auf, wie sie mit den Anderen zugesehen hatte und zusammengezuckt war, als Raxtar Calix‘ Mutter den Hals umdrehte.
    Aus irgendeinem Grund hasste er sie nicht.
    Geändert von Calix (22.10.2013 um 07:54 Uhr)

  4. #194
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    Lyria musste sich beherrschen, um nicht laut aufzulachen, als dieser Arseni beteuerte, dass er 'vollkommen unschuldig' sei. Sie nahm ihm ab, dass er ohne triftigen Grund zusammengeschlagen worden war, gar keine Frage. An einem Ort wie diesen geschahen solche Dinge. Aber wenn er wirklich völlig unschuldig war, was tat er dann auf Antirumgon? Lyria stürzte den Rest ihrer verzuckerten Kaffeebrühe herunter, um das verräterische Zucken ihrer Mundwinkel zu verbergen. Und war dankbar, dass sie immer noch die Pilotenbrille auf hatte. Arseni lehnte sich leicht vor und musterte sie intensiv.
    Tja, Narshad hat ihn misstrauisch gemacht.
    Bleib entspannt, Süße.

    „Jedenfalls, was bedeutet friedliebender hier genau?“ unterbrach der Mensch ihre Gedanken, „Ich an deiner Stelle wäre schon lange abgehauen.“
    Die Pilotin schaute einen Moment lang wortlos zurück, legte sich eine Antwort zurecht:
    "Tja, und wie? Die verdammte Siedlung ist abgeriegelt, nichts und niemand kommt hier raus. Oder rein." Sie zog eine Augenbraue hoch und hoffte, dass die Geste überzeugend und nicht gespielt rüber kam. Denn das war sie.
    "Was uns zu der Frage führt, wie ihr zwei Hübschen hier rein gekommen seid?" Ein ekliger Ton unterbrach sie, zersplitterndes Glas, Quietschen wie Scherben, die über eine Tafel kratzen. Ihre Blicke wanderten zu dem Elcor, aus dessen gepanzertem Handschuh gerade feine Glasscherben auf den Boden rieselten. Einen Herzschlag lang kehrte Stille in die zerstörte Bar ein, doch als Calix nichts weiter tat, als dumpf vor sich hin zu starren, fuhr Lyria fort:
    "Und noch wichtiger: Warum sollte jemand auf diesem von der Göttin verdammten Eisblock landen wollen, der so nah am Arschloch des Universums ist, wie es nur geht?"
    Ihre Stimme war zum Schluss hin leiser geworden, weil ihre Aufmerksamkeit weg von dem Menschen, hin zu dem Elcor gewandert war: Die große, gepanzerte Gestalt bewegte sich heftig im Schankraum hin und her, hielt inne. Fixierte sie, taxierte sie mit den Augen. Kam auf sie zu.
    Verfickte Scheiße! Wie sollte sie gegen so etwas ankommen? Reflexartig erhob sie sich und wollte zurückweichen, stieß jedoch gegen die Bar. Das Ungetüm kam näher, hatte sie da ein irres Funkeln in den Augen gesehen? Sie zwang sich zur Ruhe, erinnerte sich an die Worte ihres Vaters: "Man kann jeden Gegner irgendwie auf die Bretter legen." Ja, toll. Ein kleiner Teil ihres Gehirns fragte sich, ob ihr Vater jemals gegen einen verdammten Panzer auf vier Beinen hatte kämpfen müssen. Der Rest ihres Kopfes leerte sich, bereitete sich auf den Kampf vor:
    Blocken unmöglich, Ausweichen. Visier ist offen, Schlag auf die Augen. Klein machen, unter dem Leib durch...
    Sie schluckte hart. Schweiß rann ihr Gesicht hinab. Ganz langsam kam die Pranke des Bulldozers auf sie zu. Jeder Muskel ihres Körpers spannte sich an. Doch gerade, als die gepanzerte Hand sie berührte und Lyria losschlagen wollte, gab es einen kleinen Lichtblitz. Schmerz durchzuckte ihre Stirn, ihr wurde schwindlig. Sie brauchte einige Sekunden, um sich zu orientieren, doch da hatte der Elcor ihre Brille schon wieder hoch geschoben.
    "Rotaugen.", grunzte er. "„Sagt dir das was? Kennst du… Jemanden, der die kennt?“
    Lyria stützte sich auf dem Tresen ab. Was war da gerade geschehen?
    Biotische Entladung, Süße. Brille und Metallhandschuh.
    Fuck.
    So sehr sie den Schwindel und die Kopfschmerzen verfluchte, so dankbar war sie, dass es nicht zum Kampf gekommen war. Ein neues Gefühl für die Asari.
    "Rotaugen?" Ihre Stimme klang heiser.
    "Verdammte Scheiße, frag das nächste Mal doch einfach." Sie schickte noch ein turianisches Schimpfwort hinterher, das man grob als 'Arschlooch' übersetze konnte und zündete sich noch eine Kippe an. Gerade, als sie die Packung in der Hand hielt, dachte sie daran, das Markenlabel zu verdecken. Es stammte von Illium.
    "Ich... Hab von denen gehört." Sie schüttelte den Kopf. Am besten, sie stellte sich völlig unwissend.
    "Sind hier vor ein paar Tagen aufgekreuzt und haben Rabatz gemacht, hab aber noch keine gesehen. Dann begannen die Kämpfe."
    Hoffentlich hab ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt. Wer kämpft hier noch mal? So ein Kerl... Tash oder so und eine Bande, wiehießsiedochgleich... Hunde. Irgendwas mit Hunden. Sie zog die Brille von der Nase und massierte sich die Nasenwurzel. Ihr war immer noch schwindlig.

  5. #195
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    Ein kurzes triumphierendes Gefühl durchzuckte Calix. Sie waren nicht vollkommen falsch hier, Arseni hatte sich richtig erinnert: Hier gab es also definitiv Rotaugen. Es war jetzt auch erst einmal egal, wer sie anführte, oder auf wen er hier noch treffen würde. Wichtig war jetzt nur, dass sie eine Spur hatten. Er nickte Arseni kurz anerkennend zu.
    Blieb die einzige Frage, wie sie jetzt vorgehen sollten. Einerseits könnten sie weiter rumfragen, doch damit würden sie noch mehr Leute auf sich aufmerksam machen, als sie es ohnehin schon getan hatten. Nur fiel Calix jetzt nichts anderes ein. Normalerweise hatte er von seinen Auftraggebern immer genaue und präzise Informationen bekommen, mit denen er auch was anfangen konnte. Die einzige genaue Information, die er jetzt hatte, war, dass sie hier nicht vollkommen falsch waren. Und selbst das war nicht vollkommen sicher. Er vermisste seine genauen Pläne.

    Aber das half alles nichts. Sie hatten bisher nur einen Kontakt, welcher von hier war, und dieser war eine Asari mit weitreichenden Schimpfwörter Kenntnissen. Wie schaffe ich das nur die merkwürdigsten Leute aufzutreiben?
    „Also gut. Ich ‚frag jetzt einfach‘“, antwortete er schließlich Lyria, „Da du hier die Einzige bist, die aus Narshad kommt, welche von den Rotaugen weiß und noch bei Bewusstsein ist“, er ließ sein Blick vielsagend über die Schläger wandern, welche noch auf dem Boden verstreut rumlagen, „würdest du uns doch gerne helfen, oder?“
    Sie wurden von Lucy unterbrochen, welche es geschafft hatte eine Schnapsflasche zu zertrümmern und diesen jetzt wild aufschlabberte. Verdammter Alkohol. Er stapfte zu der Varren Dame und zog sie an einem ihrer Stacheln von der Pfütze weg. Diese knurrte kurz, ließ sich dann aber wegziehen und blieb schließlich zu Calix Händen liegen.
    „Also, irgendwelche Ideen?“, fragte er die Asari, schaute dabei aber auch zu Arseni.

  6. #196
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    Gerne helfen? "Am Arsch." Lyria seufzte.
    "Aber bevor du mich zusammen schlägst, bitte." Sie setzte sich wieder, mit dem Rücken zur Bar. Und fragte sich, wie schnell sie ihre Waffe ziehen konnte. Sie würde sie vielleicht brauchen. Arseni mochte wie ein gewöhnlicher Loser wirken, aber dieser Calix war da ein ganz anderes Kaliber, schon allein körperlich. Und was genau hatte sie bisher über das seltsame Pärchen erfahren? Dass sie wohl auf der Suche nach den Rotaugen nach Antirumgon gekommen waren.
    Großartig. Das macht schon Drei. Bleibt die Frage nach dem Motiv. Moment mal, 'Motiv'? Ein Lächeln stahl sich auf die Lippen der Asari. Ja, das hier entwickelte sich mehr und mehr zu einer klassischen Pulp-Geschichte: Informationsmakler, private Ermittler, Bandenkriege. Und mitten drin einer Asari mit losem Mundwerk. Einfach perfekt. Aber wer war hier der Hauptcharakter? Arseni wirkte mit seinem Auftreten schon Mal wie der klassische Privatdetektiv. Und Calix war dann wohl der Schläger des Duos. Lyria setzte sich die Brille wieder auf.
    "Wenn du mir eben allerdings zugehört hast, hast du vielleicht mitbekommen, dass ich von den Rotaugen selbst noch nichts gesehen habe. Nur gehört. Scheiße, selbst von den verdammten Kämpfen hab ich mehr gehört als mitbekommen." Sie lehnte sich zurück.
    "Mal ganz nebenbei beruht ein Geschäft immer auf Geben und Nehmen. Daher ein Vorschlag: Ihr beantwortet meine Frage, wie ihr in die verdammte Siedlung gekommen seid und dann sehen wir mal, ob euch nicht was einfällt, was ich für euch tun kann?" Vielleicht konnte sie sich von den beiden Kerlen noch das ein oder andere an Ermittlungsarbeit abgucken und von den Informationen, die sie ausgraben würden, profitieren. Sie musste nur ihre Tarnung aufrecht erhalten, damit sie mitgenommen wurde. Und sich nicht weiter verdächtig machte. Denn dann würde sie ohne Zweifel bald erfahren, ob sie schneller ziehen konnte als Calix.

  7. #197
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    Calix rollte mit den Augen. Irgendwie wollte das alles gerade nicht so funktionieren, wie er es gerne hätte. Zum gefühlt tausendsten Mal wünschte er sich einen guten Plan, den man nur ausführen musste, oder zumindest Zeit einen zu erstellen. Aber sie hatten beides nicht. Nur Lyria als widerspenstigen Einwohner. Nimm was du kriegen kannst.
    „Wir sind ganz einfach per Shuttle abgestürzt“, er machte eine Pause, sein Witz kam nicht an. „Durch den Sturm.“ Immer noch nichts. „Ihr habt hier doch sicher mitbekommen, dass draußen die Apokalypse wütet, oder?“ Arseni kam ihm auch nicht zur Hilfe.
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Auch egal. Dann einfach vom Dach in den Raumhafen, und von dort immer tiefer. Es ist erstaunlich einfach gewesen hier hinzukommen. Hatten ein paar Probleme in den Aufzügen, aber das scheint ja nichts besonderes zu sein.“
    Arseni schien dem auch nichts hinzufügen zu wollen. Zumindest nickte er das gesagte feierlich ab und fügte ein nützliches „Genau so war es“ hinzu.
    Calix nickte kurz. Wartete, dass Arseni das Wort ergriff. Es war schließlich seine Aufgabe die Schnüffelei zu koordinieren. Er öffnete und schloss seine rechte Hand. Immer, wenn er sie zur Faust ballte, schoss die Klinge mit einem Zing hervor und verschwand beim öffnen der Hand wieder. Nach ein paar weiteren Zings registrierte er, dass Arseni noch nichts gesagt hatte. Stattdessen fummelte der Mensch an seiner Nase herum.
    Schließlich ergriff Calix wieder das Wort: „Du fragst ernsthaft, was du für uns tun kannst? Du kommst von hier. Du hast Kontakte.“
    Kurze Pause.
    „Du hast nichts mitbekommen? Schön, dann bring uns zu denen, die dabei waren.“

  8. #198
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    Lyria quittierte Calix' Ausfürhungen über den Schneesturm mit einem Schulterzucken.
    Nur ein wirklich schlechter oder ein wirklich grüner Pilot würde durch einen solchen Sturm fliegen.
    Wie du, Süße?
    Ich hatte ihn abgewartet.
    Erst nach gutem Zureden.
    Sie hasste es, wenn ihre Monolog-Stimme Recht behielt.

    Wie auch immer, Calix hat Recht. Besonders schwierig war’s nicht, hier runter zu kommen. Zumindest, nachdem sie Luke offen war. Und da die verschlossen gewesen war, ehe Lyria mit ihren Biotiken angeklopft hatte, hatte das eigenartige Duo die Tür wohl... eleganter aufbekommen. Ein Seitenblick der Asari streifte Arseni. Vielleicht ein Hacker?

    Zing. Zing. Zing.

    Sie schluckte. Ihr war klar, dass Calix ihr entweder ungeduldig war, oder sie einschüchtern wollte. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Sie spürte einen Stich, irgendwo in ihrem Hinterkopf. Der Elcor reizte sie, und das gefiel ihr nicht. Er machte sich groß. Und je einschüchternder er wurde, desto größer wurde das Verlangen, ihm die Fresse zu polieren. Doch sie konnte nicht leugnen, dass sie eingeschüchtert war. Trotzdem.

    „Du fragst ernsthaft, was du für uns tun kannst? Du kommst von hier. Du hast Kontakte.“
    Lyria zuckte zusammen, als der Elcor lospolterte. Und hasste sich dafür.
    „Du hast nichts mitbekommen? Schön, dann bring uns zu denen, die dabei waren.“
    Sie starrte ihn durch dein roten Brillengläser hindurch an. Und zog betont lang an ihrer Zigarette. Kontakte? ein höhnisches Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, Yeah, eine heruntergekommen Straßenratte namens Jeffrey. Was hatte der Kerl noch Mal erzählt?
    Sie lehnte sich auf dem Barhocker nach vorn.
    "Hör mal, Muskelmann, ich sagte bereits, dass ich von hier oben komme. ergo sitzen auch all meine Kontakte hier oben." Sie lehnte sich zurück, drückte die Kippe aus. Das Wettstarren ging weiter. Sie zog eine Augenbraue hoch.
    "Aber da fällt mir noch was ein. Man erzählt sich, die Rotaugen hätten die" Wie hießen sie noch gleich...? "Hounds mit Waffen versorgt, ehe die Kämpfe losgingen." Sie seufzte und hoffte, dass es überzeugend wirkte.
    "Es heißt, die Hunde hätten Kell und seine Leute herausgefordert, weil..." Weswegen noch Mal? Doch es wollte ihr nicht einfallen. Sie grinste. Bluffte.
    "Da hat mich wohl mein Gedächtnis im Stich gelassen, Bosch'tet.", Geh nicht zu weit, Süße! "Aber wie auch immer. Wenn wir mehr über die Kämpfe und den Verlauf herausbekommen wollen, müssen wir wohl tiefer in die verdorbenen Eingeweide Nar'schads hinabsteigen." Lyria lehnte sich zurück und stützte beide Ellenbogen auf dem Tresen ab.
    "Bereit, wenn ihr es seid."

  9. #199
    ME FRPG only Avatar von Calix
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    „Es heißt, die Hunde hätten Kell und seine Leute herausgefordert, weil...“
    Zing.
    Während Lyria redete hatte er die ganze Zeit ohne es wirklich zu bemerken seine Klingen hervorschnellen und zurückziehen lassen. Doch diesmal blitzte der Stahl ein Bruchteil länger auf, als etwas in Calix einrastete. Er sah Arseni aus den Augenwinkeln zusammenzucken, doch zum Glück war die Asari ganz auf ihn konzentriert.
    Sie redete weiter, jetzt achtete er gar nicht mehr auf sie, sondern bewegte sich langsam und scheinbar zufällig zwischen Lyria und Ausgang, hielt dabei aber weiter Blickkontakt mit ihr, während sie die Mundwinkel zu einem Grinsen verzog.
    Er ließ den Blick einmal kurz durch den Raum flackern. Niemand mehr da, der ihr helfen könnte. Vier noch ausgeschaltet. Arseni steht mitlerweile, hält sich aber raus. Lucy sabbert auf dem Boden

    „...müssen wir wohl tiefer in die verdorbenen Eingeweide Nar'shads hinabsteigen.“ Die Asari lehnte sich zurück, hatte scheinbar immer noch nichts bemerkt.
    „Bereit wenn ihr es seid.“
    Danke für das Stichwort. Er grinste beinahe. Ruckartig hob er seine Rechte, ballte die Hand zur Faust. Zing. Die Klinge zuckte hervor und stoppte wenige Milimeter vor Lyrias Kehle, vielleicht kitzelte sie die Asari sogar.
    Die Gattlings fuhren hoch, als die Sensoren vorne an der Rüstung ein Ziel registrierten, drehten sich, richteten sich auf Lyria aus, doch er schüttelte den Kopf, die Kanonen fuhren wieder runter und verstummten.
    „Kell, was?“, zischte er. „Es gibt keinen Kell.“
    Er blickte zu Arseni der einmal kurz bestätigend nickte. „Tosh heißt derjenige, den du meinst, er hat hier das Sagen, oder hatte es zumindest, so wie es hier aussieht.“ Arseni grinste entschuldigend und zuckte kurz mit den Schultern.
    „Also“, setzte Calix wieder an, „wer bist du, woher kommst du, was machst du hier?“
    Kurze Pause.
    „Vielleicht fängt meine Hand ja an zu zittern, also schnell,“ sagte er so emotionslos wie immer. Er stupste mit der Klinge ganz leicht gegen ihre Kehle.

  10. #200
    ME-FRPG-only Avatar von Lyria Barian
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    Normalerweise wäre Lyria zurückgewichen. Sie musste zugeben, dass Calix sich, ohne dass es ihr aufgefallen war, perfekt positioniert hatte. Doch hätte sie in der Lage sein müssen, der Klinge völlig zu entgehen. Stattdessen erstarrte sie, während sie innerlich wild über ihren Irrtum fluchte.
    KellHOUNDS, verdammte Scheiße nochmal! Tosh! Tosh war der Name von diesem anderen Arsch!
    Aber sie war nicht zurückgewichen. Stattdessen wurde das Stechen in ihrem Hinterkopf stärker. Ein Kribbeln kroch ihre Wirbelsäule hinab, kleine Blitze zuckten durch ihr Nervensystem. Doch Calix zwang ihren Blick wieder nach außen:
    „Also“, setzte Calix wieder an, „wer bist du, woher kommst du, was machst du hier?“ Die Gattlings surrten bedrohlich, warmes Blut floss Lyrias Hals hinab. Wie sollte sie diesen Berg aus Waffen, Rüstung und Muskeln überwinden?
    Überlass das mir.

    Hinter der Brille konnte man es nicht sehen, aber ihre Augenfarbe hatte sich verändert: Von Violett zu dunklem Purpur. Kleine, blaue Blitze zuckten über ihre Haut, als sich ein Sturm in ihrem Innern aufbaute. Doch anstatt ihn zu lenken, wollte die Asari ihn einfach nur rauslassen. Der Elcor pisste sie bereits an, seit sie diesen verkackten Laden betreten hatte! Es wurde Zeit, mit den Ketten zu rasseln. Ein Schlag. Dann ein Blitz . Blau sprang der von der Klinge zu ihren Hals und riss ihren Kopf nach hinten. Die Luft begann zu sirren, als sich ein biotisches Feld um sie herum bildete. Ihre Stimme klang dunkel und heiser, als sie schrie: "Du bist zu weit gegangen!"

    Dann brach es aus ihr heraus.

    Das Feld implodierte in blau-violetten Blitzen, die Masse jedes Objektes in ihrer direkten Umgebung wurde extrem erhöht. Mit einem Kreischen erhöhte sich dann noch die Gravitation. Zuerst krachte der Tresen ein, dann wurde der Hocker unter der Asari förmlich zusammengeknüllt. Ein Klirren hallte durch die Kneipe, als eine der Lampen explodierte. Von irgendwoher zischte Dampf in den Barraum.
    Dann kehrte Stille ein.

    Lyria wankte. Sie hatte einen heftigen, elektrischen Schlag einstecken müssen, als es eine Art Rückkopplung gegeben hatte.
    Die Asari geriet ins wanken. Vor ihren Augen tanzte alles auf und ab, verzweifelt versuchte sie, sich auf den Beinen zu halten. Und noch wichtiger, sich nichts anmerken zu lassen.
    Langsam, Süße. Geh es ruhig an. Orientier dich.
    Sie konnte die roten Augen von Lucy sehen, die sich unter einen halb zertrümmerten Tisch zusammengekauerte. Lyria widerstand dem Reflex, sich irgendwo festzuhalten und versuchte, schon beinah verzweifelt, sich zu orientieren. Der Schmerz hinter der Stirn war erträglich. Dennoch spürte sie, dass Blut aus ihrer Nase rann.
    Einmal. Nur EINMAl ohne Nasenbluten Biotik benutzen! NUR EIN VERFICKTES MAL! Unbeholfen wischte sie es weg. Vielleicht sollte sie doch einmal eine längere Ausbildung in ihren Kräften in Betracht ziehen. Ihr Blick streifte Arseni, der auf dem Boden lag. Der schein aber nicht ernsthaft verletzt zu sein, dafür hatte er wohl zu weit weg gesessen. Calix kniete halb vor ihr. Durch das dusige Licht und den aufsteigenden Dampf konnte sie nicht erkennen, ob, und wenn wie stark, er verletzt worden war. Sie berappelte sich:
    "Du blöder Wichser!"
    Langsam, Süße, du brauchst ein paar Momente, bis du wieder soweit bist.
    Besser keinen weiteren Kampf riskieren.
    Waffe. Im Schulterhalfter. Elcor den Rest geben, dann den Menschen ausquetschen.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Hatte auf Antirumgon schon genug Leichen. Sie machte einen halben, etwas unbeholfenen Schritt nach vorn.
    "Ich hatte mich nur versprochen, ", und es folgte eine Reihe gemischter kroganischer und turiansicher Beschimpfungen, die jedem Translator nur ein müdes Knistern entlockten. Ihre Blicke suchten die von Calix.

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