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  1. #181
    Rookie Avatar von Alec Evans
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    Antirumgon
    Raumhafen - 3:52 Uhr



    „Ich bin Staff Lieutenant Kyoko Young und ein Offizier der Allianz“ sagte die Pilotin mit ausdrucksloser Stimme. Alec atmete erleichtert aus als er das hörte, eine Allianz-Offizierin, endlich wurden seine Gebete erhört, sie war das erste Stückchen Heimat seit langem. Doch die Freude sollte nicht sonderlich lange anhalten, denn der schon zu Beginn kühlen Begrüßung folgte ein Schwall von „aufmunternden“ Beleidigungen.

    Toll, mal wieder voll in die Scheiße rein getreten, eine Vorzeige-Soldatin. Ob es für sie einen Unterschied macht, dass ich hauptsächlich Wissenschaftler bin? Wahrscheinlich nicht, ich bekleide den Rang eines Offiziers und dann bin ich das wohl auch mit allen Vor – und Nachteilen. Na gut, packen wirs an Alec du schaffst das! Du hast die Kroganer erledigt, oder bessergesagt du bist ihnen entkommen aber du lebst also wirst du auch die Frau überleben schlimmer kann es ja nicht werden oder? Mit dem Waschlappen könnte sie allerdings…. Nein auf gehst! Sie hat recht du bist ein Offizier, also verhalte dich endlich wie einer.

    Kraftlos zog sich Alec an dem Shuttel hoch und straffte seinen Körper, schwankend richtete er sich auf und salutierte vor der Frau.
    „Jawohl Ma‘am, sie haben recht ich…. Ich…“, mit einem mal versagten Alecs Beine und ihm wurde schwarz vor Augen, mit einem unangenehm dumpfen Geräusch schlug Alec auf den Boden und wurde bewusstlos. Die Anstrengungen der letzen Tage, der Stress, die Biotik und der Blutverlust hatten nun seinen Tribut gefordert, sein Körper versetzte Alec in einen tiefen Schlaf. Hilflos wie ein kleiner Junge lag der Wissenschaftler ausgebreitet vor der vor Fassungslosigkeit schnaubenden Allianz-Angehörigen.

  2. #182
    Let's Play-Gucker Avatar von Kyoko Young
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    Kyoko starrte einigermaßen fassungslos auf den zu ihren Füßen zusammengebrochen Mann. ,Oh! Mein! Gott! Wer bist du eigentlich da draußen, dass du denkst, du könntest dir einen Spaß daraus machen, jede gottverdammt einzelne Sache schiefgehen zu lassen, die auch nur schiefgehen kann? Wer bist du, he? Zeig dich endlich und versteck dich nicht andauernd! Kann es nicht einmal, nur ein einziges Mal, einfach mal einfach sein? Nein, oder? Das wäre ja auch zuuu langweilig für dich? Es macht ja sooooviel Spaß, den Leuten bei dem ganzen Mist zuzusehen, den du dir ausdenkst! Wie Marionetten an ihren Fäden, Figuren in einem Buch… Lass mich bloß endlich in Ruhe!’

    Die Pilotin ließ sich auf ein Knie nieder und fühlte kurz den Puls des vorgeblichen Allianzoffiziers, während sie versuchte, ihre Umgebung im Auge zu behalten. ‚Zumindest ist er nicht tot. Aber hätte er sich seine Litanei: Die Welt ist ja soooo schlecht zu mir gewesen, gespart, dann hätte er bestimmt noch die Kraft…’ Kyoko schnaubte kurz. ‚Aber klar, schau mal an, wer da über’s Rumjammern spricht? Als ob bei dir immer heiter Sonnenschein im Kopf herrschen würde. Aber wenigstens behalte ich mein Gejammer da drin, im Kopf, so kriegt es ja auch niemand mit.’

    Ungeduldig schüttelte die junge Frau den Kopf, als ob sie damit all die unliebsamen und eigentlich unwillkommenen Gedanken verdrängen könnte. Ihr war nur allzu bewusst, dass sie Mauern ihrer Konzentration mehr als morsch waren, aber die letzten Tage, angefangen von der gewalttätigen Auseinandersetzung mit Luca Porchiano, weiter über den Verlust des Columbiashuttles bis hin zu der Hilfe für das verliebte Pärchen forderten schließlich ihren Tribut. ‚Toll, da bin ich so stolz auf meine Fähigkeit, mich auf eine Sache zu absolut fokussieren zu können und genau dann, wenn es darauf ankommt, dann lässt sie mich im Stich…’

    Immer noch kniend, den Raketenwerfer im Anschlag, beobachte Kyoko weiter den Platz um ihr Shuttle herum. Wild durcheinander standen, lagen und stapelten sich Kisten, Ersatzteile und allerlei Schrott. ‚Taktisch gesehen, sitze ich in der Klemme. Ich muss zwei Dinge gleichzeitig tun: Einen Verletzten bergen und die äußerst deckungsreiche Umgebung im Auge behalten. Gott, ich wünschte, meine Gunny de Kronk-Imitation hätte funktioniert und in dem Kerl so etwas wie militärische Instinkte geweckt. Nur ein paar Schritte hätte er laufen müssen und im Shuttle hätte er dann ruhig zusammenklappen und alles vollbluten können. Wäre perfekt gewesen…Hätte ich sogar gern sauber gemacht…Naja, nicht gern, aber besser als das hier. Aber der Konjunktiv ist der Feind des Soldaten. Hätte, wäre, sollte: Alles Mist…Komm schon Kyoko, ein letztes Mal!’

    Die Pilotin richtete sich auf und packte den Kragen des Mannes mit ihrer rechten Hand und zerrte probeweise daran. ‚Federgewicht! Könnte klappen!’ In einer seltsam gebückten Haltung zog Kyoko den anderen Allianzoffizier vorwärts, während sie den Raketenwerfer in ihrer anderen Hand, den suchenden Bewegungen ihres Kopfes folgend, beständig im Halbkreis umher schwenkte. Sie hatte etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt, als sie aus den Augenwinkeln sah, wie ein Müllberg zu ihrer Rechten ins Rutschen geriet. Ohne langes Nachdenken warf sich Kyoko sofort zur Seite, rollte sich etwas unelegant über die Schulter ab und kam auf ihrem Bauch liegend zum Stillstand, den Raketenwerfer im Anschlag. Mündungsfeuer. Blitzende Geschossgarben. Kyoko krümmte den Finger. Der Müllberg verging in einem Feuerball. Jemand schrie. ‚Scheiß auf die Fairness. Überwältigende Feuerkraft, yeah Baby!’

    Vollgepumpt mit Adrenalin, alles Vorsicht vergessend, richtete sich die Pilotin auf und zerrte den immer noch besinnungslosen Mann nun ohne große Rücksicht vorwärts, während sie ihn lauthals beschimpfte: „Du elendiger Jammerlappen. Komm schon, mach Dich nicht so verdammt schwer! Und Du könntest hier ruhig etwas mitmachen!“ Die Rampe der Shuttle war erreicht. Mit einer letzten Kraftanstrengung wuchtete Kyoko den Körper darauf. Ein paar Meter entfernt sprang plötzlich ein Turianer hinter einer Kiste hervor und schoss.

    Die Projektile verfehlten die junge Frau nur knapp und schlugen irgendwo im Inneren des Shuttles ein. Kyoko war leicht ins Straucheln geraten und versuchte nun ihr Gleichgewicht und einen klaren Schuss zu erlangen. ‚Idiot! Wer schießt denn mit einer Schrotflinte auf diese Entfernung…’ Ein befriedigendes Gefühl bemächtigte sich ihrer, als eine weitere Rakete fauchend losflog. Der Turianer hatte sich wieder hinter die Kiste geflüchtet und entging so der Explosion. ‚Verdammt, warum gehen diese Kisten eigentlich nie kaputt. Woraus die auch immer sind, daraus sollte man Raumschiffe bauen...’

    Dann traf Kyoko etwas im Rücken, das sich wie ein Pferdetritt anfühlte. Unkontrolliert stolperte die Pilotin nach vorn, dann verlor sie das Gleichgewicht und kippte vornüber. Der Raketenwerfer kullerte davon. ‚Verdammte Anfängerin! Das war nur eine Ablenkung!’ Ein erneuter Treffer schleuderte Kyoko herum. Aber noch hielten die Schilde des Anzuges. ‚Rosa und weiß, doch kein Scheiß!’ Hinter der Kiste zeigte sich der Turianer und schoss seinerseits, mit einem befriedigenden Grinsen im Gesicht. Die junge Frau krabbelte so schnell sie konnte in Richtung des Shuttles. Mittlerweile wurde sie aus mindestens drei Richtungen beschossen. ‚Diese Ärsche spielen mit mir!’

    Kyoko sprang mit wilder Entschlossenheit auf, nur um sich sofort wieder mit einem Hechtsprung hinzuwerfen und ihrerseits hinter einer erbärmlich kleinen Kiste in Sicherheit zu bringen. Leider in die falsche Richtung, denn so war sie nun einige Meter von der Rampe mit dem besinnungslosen, eigentümlich friedlich wirkenden, Offizier entfernt. ‚Schaff ich nie zurück…’ Die Einschläge um sie herum kamen immer näher. ‚Nicht wenn die gleich ernst machen.’ Jemand lachte höhnisch. Der Turianer kam nun hinter seiner Deckung hervor und schlenderte bedächtig auf sie zu, während seine unerkannten Kompagnons weiter gekonnt um Kyoko herum feuerten. ‚Rechte oder linke Tasche? Fernbedienung oder Granate?’ Die Pilotin tastete an sich herum.

    ‚Held sein ist Scheiße!’ Kyoko zerrte das Gerät aus ihrer Beintasche, mit dem man das Shuttle von außen verschließen konnte. Der Turianer stand nun direkt vor ihrer Kiste, sie konnte es an dem Schatten erkennen, den er warf. „Komm da raus“, sagte er kalt.

    ‚Ach, was soll’s! Wenigsten will ich dabei stehen. Und denk einfach an nichts, so ist es leichter! Hoffentlich…’ Kyoko erhob sich und aktivierte dabei mit der linken Hand die Rampensteuerung. Erstaunlich schnell und leise schloss sich das Shuttle und die Pilotin sah den Mann in das Innere des kleinen Schiffs rollen. ‚Er wird schon zu recht kommen!’ Als sie in das blau bemalte Gesicht des Turianers sah, übermannte sie kalte Wut. „Du…“ Sie setzt eine rechte Gerade an und warf gleichzeitig die Fernsteuerung in einen Müllhaufen. Der Turianer fing den Schlag aber mühelos ab und zerrte sie am Arm hinter der Kiste hervor. Dann schlug er zu. Kyoko sackte zusammen, fiel aber nicht hin, weil der Turianer sie immer noch festhielt.

    „Die macht es auch“, war eine neue Stimme zu vernehmen. Ein Gesicht mit zwei Augenpaaren schob sich in Kyokos Blickfeld. „Ihr Batarianer seid so was von hässlich. Mann, das Universum hat ja doch Humor. Aber so was von hässlich“, krächzte die Pilotin. „Und Du bist so was von tot!“ Die Pilotin spürte einen Stich im Nacken und verlor augenblicklich die Kontrolle über ihre Muskeln. Wie eine Marionette ohne Fäden fiel sie zu Boden. Dann wurde die junge Frau mitleidlos fortgezerrt. ‚Betonboden…. Hangar…. Dreckig…. Metall…. Ein Schiff…. Noch dreckiger… Anderes Metall… Am dreckigsten…Lasst mich doch endlich einfach alle in Ruhe... Mandschu! Hilfe…’

    4.00 Uhr

    ---> Die unendlichen Weiten der Galaxis - Forschungskreuzer DRAAISMA
    Geändert von Kyoko Young (16.03.2010 um 14:32 Uhr) Grund: Rechtschreibung #168 + Ort hinzugefügt

  3. #183
    Rookie Avatar von Alec Evans
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    Antirumgon
    Raumhafen 4:00 Uhr


    In seinem Traum rannte Alec nicht schnell genug. Es war der Traum, der ihn alle paar Tage heimsuchte – seit jener Expedition, bei der Sarah ums Leben gekommen war, an diesem schrecklichen endlosen Morgen. Damals waren die protheanischen Ruinen noch unerforscht gewesen, damals, als sie noch so naiv waren anzunehmen, dass man dort ein weiteres Abenteuer bestehen könnte…

    In dem Traum wartete er mit Sarah auf sein Shuttel, unterhalb des Berges auf dem sich die unerforschten Überreste der protheanischen Zivilisation erstreckte. Es dämmerte, und kühles Licht fiel durch die Bäume, die den Berg umgaben. Der Berg würde explodieren, die Beweise über den Fundort der Ruinen würden vernichtete werden und Sarah und er würden sterben.

    Die Stille wurde nur von dem willkommenen Geräusch des nahenden Shuttels durchbrochen. Alec warf wie betäubt, einen Blick auf seine Uhr. Sein Verstand versuchte immer noch all das zu fassen, was passierte, die Dinge zu ordnen. Doch alles was zählte war von hier wegzukommen, rechtzeitig…

    Uns bleiben vielleicht noch fünf Minuten, maximal…
    Eine gewaltige Explosion erschütterte den Berg. Alec wirbelte herum, sah Gesteinsbrocken und Dreck durch die Luft fliegen und über ihnen herabregnen. Ein riesiger Kroganer trat aus den Nebelschwaden, das bleiche, ungeschlachte Gesicht, Alec würde es nie vergessen. Der Kroganer sprang hinunter, in einer fließenden Bewegung erhob sich das Ungetüm aus der Hocke und hielt auf sie zu!

    Der Kroganer war eine Ausgeburt der Scheußlichkeit, die rechte Hand war normal, die linke eine riesige Kralle. Das Gesicht des Aliens war vollständig entstellt, seine Lippen durchtrennt, so als würde er ihn durch sein zerfetztes Fleisch angrinsen.

    Sarah visierte den Körper des Aliens mit ihrer Pistole an und drückte ab. Sechs Geschosse schlugen in rascher Abfolge in den Körper des Kroganers ein, doch der Kroganer verringerte nicht einmal seine Geschwindigkeit. Alec zog Sarah mit sich. Hinter ihnen krachte es und ein Felsbrocken verfehlte sie nur knapp, mit einem knirschenden Geräusch zersplitterte der Felsen einen nahestehenden Baum. Über ihnen kreiste das Shuttel der Wissenschaftler konnte spüren, wie die Sekunden vergingen, glaubte beinahe fühlen zu können, wie sich unter ihren Füßen die Exposion aufbaute.

    Alec zog seine Waffe und begann zu schießen. Alec drückte den Abzug selbst dann noch weiter durch, als er sah, wie die Kreatur Sarah auf die Seite schlug, schnell rammte er einen neuen Clip in die Pistole. Er schoss und schrie, sein Entsetzen wuchs mit jedem Schuss. Warum fällt der Kerl denn nicht um?

    Alec sah nichts anderes, nichts als den entstellten Kroganer, der jetzt seine Aufmerksamkeit auf ihn richtete, von den Schüssen unbeeindruckt, die weiterhin blutige Löcher in seinen Körper stanzten rannte es auf ihn zu. Alec rannte los, drehte den Kopf und sah, dass Sarah dasselbe tat. Das Gesicht von ihm schien wie eingebrannt in sein Echsenhirn zu sein.

    Alec rannte, rannte immer weiter und plötzlich gab es kein Shuttel, keine explodierenden Ruinen mehr, nur tausende Bäume und Geräusche, das Geräusch seiner Stiefel auf dem nassen Boden, das Rauschen des Blutes in seinen Ohren und seinen keuchenden Atem. Das Monster hinter ihm verhielt sich still, eine stumme, schreckliche Missgeburt aus den Weiten des Universums, unbarmherzig und unausweichlich wie der Tod selbst.

    Sarah war tot, Er wusste es, sie war tot! Im Rennen sah er, wie sich der Schatten des Kroganers vor ihn hinstreckte, seinen eignen begrub und mit einem fauchen fuhr die Kralle herab in seinen Körper. Es brachte ihn um!



    „Nein!…
    Alec spürte wie sein Körper sich zur Seite rollte, er öffnete die Augen, das Wort noch auf seinen Lippen, das Wort, das der einzige Laut in der Stille des Raumes war indem er sich befand. Es war kein Schrei, wie er ihn sich vorgestellt hatte, sonder das schwache, erstickte Heulen eines verzweifelten Mannes welcher in einem Alptraum gefangen war, aus dem es kein Entkommen gab.

    Einen Moment blieb er ruhig liegen, atmete tief ein und aus und schaute sich um, er lag in einem Shuttel, der Inneneinrichtung zu folge handelte es sich um ein Standard Shuttel. Vorsichtig richtete er sich auf, er hatte mehrere Schürfwunden und einige Prellungen jedoch nichts Ernstes, seine Schulterverletzung wurde immer noch durch die Membran des Medigels versiegelt. Nach einigen Sekunden wusste er wo er sich vermutlich befand, er lag in dem Raumer der Allianz-Offizierin, instinktiv schaute er aus einem der beiden kleineren Fenster an der Seite. Er erkannte wie seine Retterin von einem Batarianer und einem seiner turianischen Freunde fortgeschleift wurde. Sklavenhändler! Sofort schüttete sein Körper Adrenalin aus und Alec spürte wie er wieder allmählich die Kontrolle über seinen Körper erlangte, ohne zu zögern suchte er den Medizin-Schrank des Shuttels. Der Wächter wusste, dass sein Körper an den Grenzen seiner Belastbarkeit angekommen war, doch er müsste nicht mehr lange durchhalten, ein paar Minuten noch und er könnte schlafen. Sehr lange schlafen! Er musste nur die Frau retten die ihn hätte retten sollen, irgendwie bestand sein Leben nur noch aus widersinnigen Gegebenheiten. Sein Leben war wohl nur ein einziger großer kosmischer Scherz!

    Wo ist dieser Scheiß Kasten, Alec…. Beruhige dich, denkt nach, … denk an deine Ausbildung ruf dir die Schiffspläne in Erinnerung du kannst das, du hast das alles schon mal gesehen. So ist´s gut, ah da ist er!

    Hastig öffnete er den Schrank und suchte hektisch nach einem Aufputschmittel. Nur ein kurzes Stechen erinnerte ihn noch an die Einspritzstelle der Nadel, er fühlte sich plötzlich wie ein junger Gott. Doch er wusste, dass es nur ein trügerischer Schein war, er betrog seinen Körper und durfte sich nicht allzu lange darauf verlassen, dass dieser das Spiel unendlich lange mitmachte. Hastig suchte er die Notausstiegsluke des Shuttels auf, jedes Standard- Shuttle hatte eine. Er vergewisserte sich, dass seine Pistole noch im Halfter steckte und rutschte aus der Luke. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken herum, er füllte sich wie ein gehetzter Hund. Wie auf Samtpfoten kam er auf dem kalten Betonboden auf, sachte lehnte er die Ausstiegluken an, sie sah von weitem aus als sei sie geschlossen. Leise und geduckt schlich er unter dem Shuttel hervor ohne den Blick von der bewusstlosen Frau und ihren Peinigern abzuwenden. Der Batarianer schien der Anführer zu sein, denn er lief voraus und half dem Turianer nicht beim Tragen der Frau.

    Alec ging hinter einer Kiste in Deckung und legte seine Pistole an, er zitterte kaum, noch wirkte das Mittel. Noch einen Schritt und du bist im Jenseits du dreckiger Turianer, du hast mir heute den Tag versaut und egal wie ich mich verhalten hätte, du hättest mich so oder so mitgenommen nur weil ich ein Mensch bin. Da hast du dich aber…

    Alec hörte eine Bewegung hinter sich, doch ehe er sich umdrehen konnte lösche ein Schlag mit einer Pistole gegen seine Schläfe sein Bewusstsein. Er sackte zusammen wie ein nasser Sack…

    „Hast wohl wirklich gedacht deine Kleine hätte mich umgebracht? Tz… Hättest lieber in deinem Versteck bleiben sollen Mensch.“ Das letzte Wort betonte er mit inbrünstigem Hass. Ehe der Turianer ihn auf seine Schulter lud gab er dem Wissenschaftler noch einen Tritt in die Magengegend, doch Alec spürte es nicht mehr, sein Körper stand immer noch unter Einfluss des Aufputschmittels.
    Geändert von Alec Evans (16.03.2010 um 15:34 Uhr)

  4. #184
    Let's Play-Gucker Avatar von Myuko Ono
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    Das Team fuhr schweigend in dem Lift nach oben.
    Im Raumhafen angekommen, traten sie aus dem Aufzug und gingen geschlossen hinter dem Menschen namens Tom her, der auf die turianischen Kontrolleure zusteuerte, zwei von ihnen ansprach und leise auf sie einredete.
    Das Treiben um die Andockbuchten war hektischer geworden, als schienen viele zu spüren, dass etwas in der Luft lag. Oder, viel wahrscheinlicher, sie wussten es.
    ‚Und wir wollen auch nichts als weg von hier.‘
    Der eine der beiden Turianer verschwand in einem Kabuff, das nach einem minderwertigen Kaffeepausen-Aufenthaltsort für Towerangestellte aussah und tauchte fünf Minuten später wieder mit ihrem Waffen auf. Sogar Alice‘ und Myukos Messer waren dabei.
    'Zu dumm, dass wir die Waffen von diesem Cortez wieder zurückgeben mussten, ich hätte… verflucht, Myuko, gerade ist jemand gestorben, und du denkst an Geld, das du hättest verdienen können… so war ich früher doch nicht…'
    Myuko nahm ihre Waffen entgegen. Die anderen taten das selbe, dann gingen sie in die Richtung der Andockbuchten. Wo steckte Kyoko mit dem Shuttle?


    3.55 Uhr

  5. #185
    Rookie Avatar von Amanda Phoenix
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    03:55 Uhr
    Raumhafen



    Ein kurzer Ruck und schon öffneten sich die stählernen Aufzugtüren, die endlich wieder den Blick auf den nun wesentlich belebteren Raumhafen freigaben. Doch ganz im Gegensatz zu dem recht erfreulichen Anblick, herrschte in dem von braunem Haar bedeckten Kopf der Amanda Phoenix das pure Chaos. Was sie gerade erlebte, sah und hörte, würde wohl erst nach einer ausgiebigen Ruhepause wieder so weit verarbeitet worden sein, dass sie einen Teil ihres sonst so klaren Verstandes auf die Arbeit lenken konnte. Der tragische, viel zu frühe Tod Grafs, ein weiterer Überfall, den sie nur um ein Haar überlebte und ein Gefühl im Magen, dass sie am liebsten zum nächstbesten Klo geführt hätte. Eine Situation, die ihr nicht unbedingt neu war. Schon der Citadel-Blitzkrieg hatte tiefe Spuren hinterlassen. Doch sie musste stark sein. Stark sein für ein kleines Mädchen, das ihre Mutter in den Trümmern verlor und irgendwo den Anschluss suchte.
    Das Einzige, was sie hier und jetzt noch auf ihren wackeligen, müden Beinen hielt, war die Gewissheit, sich nur noch wenige Augenblicke mit ihrem ersten Außeneinsatz beschäftigen zu müssen.

    Wenig Zeit verging, bis die gesamte Gruppe ihre Ausrüstung zurück bekommen hatte. Die formalen Angelegenheiten waren endlich abgeschlossen und die letzten Sicherheitsschranken passiert. Nun stand kaum noch etwas zwischen dem schmächtigen, müden Frauenkörper und dem Shuttle, das die Gruppe zurück auf sicheren Boden brachte.

    Mit fast schon selbstverständlichen Schritten folgte sie dem Team durch den Hafen zu den Andockbuchten. Nun hieß es lediglich noch, die Augen nach dem Richtigen offen zu halten. Und plötzlich war er da. Er spiegelte sich förmlich in den ahselnussbraunen Augen der 29-jährigen. Der Stellplatz 104 mit der 'Atlantis'. Gekennzeichnet mit NV-104. Das Ticket runter von dem Planeten. Endlich! Dachte Amanda fast schon euphorisch und betrachtete das Shuttle ein wenig genauer, ohne selbst zu wissen, warum sie es tat. Vermutlich eine einfache Reaktion, die von dem Glücksmoment hervorgerufen wurde. "Dann mal alle an Bord.", verkündete sie zufrieden, gleichzeitig bemüht, die Folgen dessen, was in der letzten Stunde passierte, nicht nach außen durchblicken zu lassen.

  6. #186
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
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    <------------ Narshad; zweite Ebene

    Narshad; Raumhafen

    Der erste Zwischenstopp des Teams war der Sicherheitsschalter an dem die Gruppe ihre abgegebenen Waffen zurückbekam. Wenn man bedenkt wie viele in den letzten Stunden in dieser Stadt erschossen worden sind obwohl es ja eigentlich dank angeblicher Sicherheit sperren gar keine Waffen dort unten geben dürfte... John schüttelte innerlich den Kopf, während er seine Waffen verstaute. Als nächstes mussten sie das Shuttle finden. Dem Ersatzshuttle wohlgemerkt den unseres wurde ja geschrottet...

    Die Suche nach dem Landeplatz dauerte nur wenige Minuten und als sie vor dem Atlantis Shuttle standen, schienen plötzlich Amandas Lebensgeister wieder an ihren Platz zurückzukehren, den ihre Stimme klang so zuversichtlich wie schon lange nicht mehr: "Dann mal alle an Bord."

    John wollte der Aufforderung der Wissenschaftlerin gerade nachkommen, als ihn etwas stutzig machte. Die Einstiegsluke des Shuttles stand offen aber von der Pilotin war weit und breit nichts zu sehen. Suchend blickte sich der Agent um und da fielen ihm eine Reihe von Brandspuren auf die sich in der Nähe des Shuttles befanden. John versuchte sich einzureden, dass es sich dabei nur um Rückstände von beschädigten Manöverdüsen oder etwas ähnlichem handelte, aber irgendetwas sagte ihm, dass dem nicht so war.

    "Sir, in dem Shuttle ist niemand..." verkündete Halon der anscheinend das Innere des kleinen Schiffes unter die Lupe genommen hatte. Das nagende Gefühl in Johns Bauch verstärkte sich und er sah sich noch einmal um. Einige Meter von ihnen entfernt bemerkte der Agent zwei Menschen die einen Antigravitationsschlitten bei sich hatten und direkt auf das Atlantis Shuttle zusteuerten. Es waren Rachels Partner und eine von Cortez Mitarbeiterinnen. Auf dem Schlitten befand sich das Artefakt welches John mit Amanda in Cortez Lagerhaus inspiziert hatte. Als die Beiden die Gruppe erreicht hatten fiel John die düstere Mine des Undercoveragenten auf und dieser wandte sich an seine Kollegen: "Linda, Tom ihr könnt gehen, ich kümmere mich um den Rest." Die beiden Angesprochenen nickten und kurz darauf war Rachels Vertrauter mit dem Landeteam alleine. Der Mann blickte einmal kurz in die Runde bevor er mit leicht zerknirschter Stimme zu sprechen begann: "Es tut mir Leid euch das sagen zu müssen, aber ich hab schlechte Nachrichten. Eure Pilotin wurde vor wenigen Minuten gemeinsam mit einem zweiten Menschen entführt... Ich habe versucht das Shuttle, welches die Entführer genommen haben aufzuhalten aber es war zu spät." John schloss für einen Augenblick die Augen und hätte am liebsten mit der Faust gegen das Shuttle geschlagenScheiße! Was ist mit diesem verdammten Planeten los?! "Gibt es einen Hinweis wohin das Shuttle geflogen ist?" erkundigte sich der Agent mit bemüht ruhiger Stimme aber sein Gegenüber schüttelte den Kopf: "Es sieht nicht gut aus. Zurzeit herrscht reger Flugverkehr... Ich kann ein paar Erkundigungen einholen, aber bis wir wissen zu welchem Schiff das Shuttle gehört können Stunden vergehen und bis dahin..." Obwohl der Undercoveragent nicht weitersprach wusste John was er meinte. Dies war kein Allianz-System und die Chancen standen nicht gut. "Ihr könnt nichts für sie tun..." fuhr Rachels Partner fort: "Ich werde versuchen so schnell wie möglich an die Daten zu kommen und übermittle sie dann an das Hauptquartier. Die stellen ein Team zusammen, dass sich dann auf die Suche nach eurer Pilotin macht." John dachte noch einen Augenblick über ihre Möglichkeiten nach doch auch er kam zu keinem besseren Ergebnis, wesshalb er schließlich nickte: "Danke, dafür das ihr uns geholfen habt obwohl wir euch so viele Umstände bereitet haben." "Keine Ursache." erwiderte der Undercoveragent freundlich: "Ich helfe euch noch das Artefakt zu verstauen und dann könnt ihr von hier verschwinden..."

    Wenige Minuten später war das Artefakt im Laderaum des Shuttles verstaut und nachdem das Team die geliehenen Waffen übergeben hatte und sich von Rachels Kollegen verabschiedet hatte, ließ sich John auf dem Pilotensessel des Shuttles nieder. Wie alle Außenagenten hatte auch er eine rudimentäre Ausbildung im Umgang mit Kleinraumern erhalten und auch wenn sein letzter Flug eine Weile her war so war der Agent doch zuversichtlich, dass er es mithilfe des Bordcomputers schaffen würde das Shuttle zurück zur Midway zu bringen.

    --------->Die unendlichen Weiten der Galaxie; NV-104 Atlantis [Midwayshuttle]

    4:10

  7. #187
    ME-FRPG only Avatar von ME-NPC 4
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    Name: Laryna Caryalan
    Zugehörigkeit: keine
    Spezies: Asari
    ------------------------------------------

    <<< Narshad – Zweite Ebene
    Antirumgon: Narshad – Raumhafen
    Vor dem Administrationsbüro
    15:42 Uhr


    Das Administrationsbüro ließ sich nur mit sehr gutem Willen als Gebäude der Raumhafensicherheit bezeichnen. Tatsächlich beleidigte sein Anblick jede Raumhafensicherheit auf jedem anderen Planeten und jeder Raumstation. Außer der auf Omega vielleicht, dachte die Asari spöttisch, während sie das Gebäude abschätzig begutachtete. Auf Omega gibt es wahrscheinlich nicht einmal eine Raumhafensicherheit… oder zumindest keine, die keine lachhafte Parodie selbiger ist…

    Sie grinste, doch gleich darauf erstarrte ihr Gesicht bereits wieder zu einer grimmigen Maske der Entschlossenheit. Ohne sich darum zu scheren, dass vielleicht gleich irgendein Typ um die Ecke kommen und sie bei einem Einbruch ertappen konnte – sollte das der Fall sein, besaß sie ja immer noch ihre Schrotflinte und das modifizierte Sturmgewehr - die Waffen hatte sie sich gerade erst zurück geholt -, außerdem nicht wirklich kümmerliche Biotik – trat sie auf die Tür zu und machte sich daran, das Türschloss zu umgehen.

    Auf jedem anderen Planeten hätte es länger gedauert, aber jetzt war es nur eine Angelegenheit von einer Minute, ehe die Tür das Innere des Administrationsbüros freigab.

    Administrationsbüro

    Die Kopfgeldjägerin zwängte sich hindurch und sah sich um. Sie befand sich in einer Art Vorraum, der bis auf eine alte Couch und einen ausgetretenen Läufer auf dem Fußboden leer war. Anscheinend gönnte sich die Raumhafensicherheit gerne mal zwischen durch eine Pause. Am anderen Ende des Zimmers jedoch befand sich eine weitere Tür, auf der groß und breit in menschlicher Schrift „Administration“ prangte.

    Dort würde sie zweifelsfrei finden, wonach sie suchte. Also durchmaß sie den Entspannungs- und Pausenraum oder wofür dieses Zimmer sonst herhalten musste mit langen, eiligen Schritten und bemerkte zufrieden, dass die Tür zur echten Administration nicht abgeschlossen war. Sie konnte bequem einfach hinein spazieren. Wie zuvorkommend.

    Dieser Raum sah eindeutig bereits eher nach einem Administrationsbüro der Raumhafensicherheit aus. Und es gab – was wirklich gut war, weil es ihr Arbeit ersparte – nur ein einziges Terminal. Und irgendein Idiot – denn wer so etwas tat, konnte nur ein Idiot sein! – hatte tatsächlich vergessen, das Terminal auszuschalten.

    Andererseits muss es vielleicht so sein… das macht es vielleicht einfacher… dafür sind die einzelnen Dateien dann aber wahrscheinlich passwortgeschützt. Na ja, schauen wir mal…

    Sie setzte sich auf den Stuhl hinter dem Schreibtisch und stellte fest, dass ihre Vermutung richtig gewesen war. Die Dateien zu Passagierlisten und Passagiershuttles waren tatsächlich durch ein Passwort vor ihrem Zugriff gesichert.

    Wenigstens soviel Hirn haben diese Idioten… aber das ist trotzdem nicht gut, ich wünschte, sie hätten etwas weniger Hirn… jetzt muss ich darauf hoffen, dass meine rudimentären Fähigkeiten ausreichen! Verdammt!

    Die Kopfgeldjägerin stieß ein gereiztes Stöhnen aus, und begann dann mit dem umständlichen und langwierigen Hacken des Passworts. Mehr als einmal schlug ihr Versuch fehl und sie musste von vorne beginnen, und mit jedem Fehlversuch wuchs ihr Missmut und ihre Ungeduld. Aber es trieb sie auch an, ließ es sie verbissen weiter versuchen. Und ihre Hartnäckigkeit wurde belohnt…

    Ja! Jetzt hab ich dich!

    Triumph flutete ihren Geist und strömte durch ihren Körper wie flüssiges Feuer, nur war es tausendmal angenehmer als das. Ihr Herz raste vor Aufregung in ihrer Brust und schien beinahe zu bersten.

    Die Passagierliste eines Shuttles namens MSV Delago, welches Antirumgon erst gestern verlassen hatte, wies den Namen auf, den sie suchte und auch das Flugziel des Shuttles.

    Ein Lächeln erstrahlte auf dem grimmigen Gesicht der Asari und ließ es von innen heraus leuchten. Sie kannte das Flugziel ihrer Zielperson jetzt! Gestern, um genau 8:00 Uhr, war die MSV Delago mit der gesuchten Person nach Nos Astra, Illium aufgebrochen. Illium!

    Zurück zu meinen… deinen… unseren Wurzeln… das passt! Oh ja, es passt! Dort, wo alles begann, wird es jetzt auch enden!

    Es war bittere Ironie und gerade darum schien es keinen passenderen, geeigneteren Ort für ihre Rache zu geben.

    Mit fiebrigem Blick starrte die Asari auf den Namen, der fast am Anfang der Passagierliste der MSV Delago, unter C, gelistet war…

    Von neuem Schwung getrieben sprang die Kopfgeldjägerin auf und verließ mit federnden Schritten das Administrationsgebäude.

    Vor dem Administrationsbüro

    Draußen angekommen jedoch holte die Realität die fiebrige Asari wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ehe sie es zu Ende bringen konnte, musste sie erst einmal Antirumgon verlassen und nach Illium gelangen…

    Und das… erkannte sie düster… wird nicht einfach.

    Aber, sie würde sich lieber bei lebendigem Leibe auffressen lassen, als jetzt aufzugeben!

    15:57 Uhr
    Geändert von ME-NPC 4 (13.04.2010 um 16:37 Uhr)

  8. #188
    ME-FRPG only Avatar von ME-NPC 4
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    Name: Laryna Caryalan
    Zugehörigkeit: keine
    Spezies: Asari
    -----------------

    Antirumgon: Narshad – Raumhafen
    Pilotenlounge
    16:00 Uhr


    „Hey! Pass doch auf, wo du hintrittst, du blaue Schlampe!“, riss der wütende Ausruf von irgendjemanden die asarische Kopfgeldjägerin aus ihren Gedanken.

    Sofort war sie zu dem Rufer herum gefahren und die grüngrauen Augen in ihrem harten Gesicht verengten sich gefährlich, während sie zwischen gesprungenen Lippen heiser hervorzischte: „Wie hast du mich eben genannt?“

    „Blaue Schlampe“, knurrte der Rufer – ein wirklich abstoßend aussehender Mensch. Und er war nicht nur ein bisschen abstoßend, sondern sah richtig gehend abscheulich aus. Jedenfalls nach dem Verständnis der Asari, die der struppigen Gesichtsbehaarung, den viel zu eng zusammen stehenden Augen und der anscheinend bereits mehrfach gebrochenen Nase sowie der irgendwie ölig wirkenden Haut so gar nichts abgewinnen konnte. „Das bist du doch. Blau und tust es mit jedem, der…“

    Er kam nicht dazu, seinen Satz zu beenden, denn ein heftiger Stoß biotischer Energie hatte ihn quer durch den Raum befördert, wo er neben einer Tür zu liegen kam und sich nicht mehr rührte. Die Asari hob den Blick von dem reglosen Körper hoch zu dem Schild über besagter Tür.

    „Pilotenlounge“ war in der Handelssprache dort zu lesen. Die Aufschrift für die ganz Dummen, die es sonst nicht finden. Obwohl… die ganz Dummen können das wahrscheinlich gar nicht lesen, für die muss man Bildchen zeichnen…

    Trotzdem… vielleicht fand sie da drin ja ein Pilot, der heute noch nach Illium flog und so freundlich war, sie mitzunehmen. Und wenn er nicht freundlich war, ließ er sich vielleicht überzeugen…

    Mit neu gewonnener Entschlossenheit stieg sie über den Bewusstlosen – Toten? – hinweg und betrat die Lounge, um mit leisem Bedauern festzustellen, diese zwar gut besucht schien, aber keine Bar aufwies… jedenfalls konnte sie auf dem ersten Blick keine solche ausmachen.

    Schade… dafür gibt es hier aber eine nette Auswahl an Piloten… wahrscheinlich sind das aber nicht alles Piloten. Egal. Es muss ein Pilot darunter sein, sonst hieße diese Lounge ja nicht Pilotenlounge… ich muss nur einen finden…

    Suchend sah sie sich nach einem geeigneten Individuum um, aber es war doch schwerer, als sie angenommen hatte.

    Woran erkennt man, ob jemand ein Pilot ist? Oder ob jemandem ein Raumschiff gehört? Es wäre soviel einfacher, wenn diese Leute hier kleine Schildchen mit der Aufschrift „PILOT und RAUMSCHIFFBESITZER“ tragen würden…

    Nach einer Minute des angespannten Umblickens ging sie zu einem der Tische hinüber und setzte sich, eine Hand dabei zur Faust geballt. Wenn sie niemanden fand, der sie nach Illium brachte, würde SIE ihr wieder entkommen! Und dann wäre alles umsonst gewesen, denn wie sollte sie sonst jemals wieder finden?

    Anspannung griff nach ihrem Körper und presste ihr Herz in ihrer Brust zusammen. Nervös, fast fiebrig, befeuchtete sie sich die gerissenen Lippen und spürte, wie sich ihre Fingernägel tief in ihre Handflächen gruben, um dort kleine, blasse Halbmonde zu hinterlassen.

    Ich muss sie finden. Ich muss sie finden. Ich muss sie unbedingt finden!, hämmerte es wild hinter ihrer Stirn, wieder und wieder, wie eine Beschwörungsformel, ein Mantra. Ihr Atem kam hart und angestrengt.

    „Verzeihung… äh… suchen Sie wen?“ Die Stimme war männlich, zögernd und sie klang sogar freundlich, aber in diesem Augenblick kochte es derart heftig in der Asari, dass sie nicht in der Lage war, eine freundliche Antwort zu formulieren.
    „Ja, verdammt! Und du bist es bestimmt nicht!“
    Der junge Mann – schon wieder ein Mensch, aber der hier sah jünger und besser aus als der letzte – zuckte zurück. „Ich wollte ja nur…“ Er schluckte sichtlich. „…helfen. Ich habe gesehen, wie Sie sich umgesehen haben, und da…“
    „Bist du Pilot?“
    „Äh… nein… das nicht.“
    „Dann kannst du mir auch nicht helfen. Verschwinde.“
    „W-wofür brauchst du überhaupt einen Pilot?“ Oh, habe ich das Bürchschen erschreckt. Das tut mir jetzt aber leid! Nein, halt, das stimmt nicht! Es tut mir nicht leid! So ein Idiot!
    „Um hier wegzukommen“, lautete die ziemlich eindeutige und ziemlich gereizte Antwort. „Also, wenn du keinen Piloten kennst oder nicht selbst einer bist, kannst du auch gleich wieder verschwinden.“
    „Ich… ich kenne doch einen! Oder, besser gesagt, eine…“
    „Ach, wirklich? Sag schon!“ Vielleicht wurde dieser kleine Idiot dann ja wenigstens etwas nützlich. Die Asari packte sein Handgelenk und riss den jungen Menschen zu sich herunter, so dass er geradewegs in ihre gefährlich blitzenden, graugrünen Augen blicken musste.
    Der Junge schluckte, dann stieß er heiser einen Namen hervor und riss an seinem Handgelenk, um es aus ihrem Schraubstockgriff zu befreien. Doch die Kopfgeldjägerin war noch lange nicht fertig.
    „Fliegt sie auch nach Illium? Heute?“
    „K-kann sein! Ich weiß es echt nicht so genau! Sie müssen Sie schon selbst fragen! I-ich kann sie Ihnen aber beschreiben, damit…“
    „In Ordnung.“ Die Asari lächelte jetzt ein Raubtierlächeln.
    Und der Junge begann zu reden. Er schien ein ausgezeichnetes Gedächtnis zu haben, denn er spuckte eine doch sehr detaillierte Personenbeschreibung aus. Erst, als er seinen Vortrag schließlich beendete und dabei noch einmal an seinem Handgelenk zerrte, ließ sie ihn los.
    „Danke“, meinte sie knapp. „Und jetzt verschwinde.“
    Der junge Mann nickte hastig und drehte sich auf den Fersen um, um irgendwo im rückwärtigen Bereich der Pilotenlounge zu verschwinden.

    Die asarische Kopfgeldjägerin grinste. Jetzt hatte sie einen Namen… und jetzt brauchte sie nur noch Glück zu haben. Oder überzeugend zu sein. Triumph strömte erneut durch ihre Gliedmaßen und blitzte aus ihren Augen.

    Ich habe dich bald eingeholt, du Miststück. Und dann…

    Sie berührte beinahe beiläufig das zusammengeklappte Schrotgewehr an ihrer Hüfte…

    16:10 Uhr

  9. #189
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    Tag 5

    Antirumgon

    Narshad - Raumhafen, Pilotenlounge

    Uhrzeit: 16:14 Uhr


    Kabinenklappern. Kälte. Zigarettenrauch.

    Claire inhalierte das würzige Nikotin, drückte die fast abgebrannte Zigarette kurz danach aus. Sie hielt ein schäbiges, zerknittertes Paket fest, das für heute ihre einzige Lieferung darstellte, doch solange die Credits stimmten, spielte das keine wirkliche Rolle. Antirumgon, neben der kriminellen Weltraumstation Omega das Schmugglerherz des Terminus-Sektors, bot grundsätzlich nur lukrative Angebote an, auch wenn das Paket eher an Altpapier erinnerte, weshalb die Schmugglerin dort praktisch wöchentlich ankerte, um illegale Waren quer durch die Galaxis zu transportieren.

    Kälte krabbelte in ihre dünnen Kleidungsschichten.

    Claire fröstelte, fühlte ihre Hautporen in Gänsehaut aufquellen, doch da stoppte die Liftkabine auch schon, öffnete die Schiebetüren und offenbarte die in diffuses Licht gehüllte Hafenanlage. Subirdisch boten einige Hektar an Parkfläche genug Platz für die etlichen Shuttles, die die Hauptstadt Antirumgons besuchten, natürlich auch für Claires Assault Shuttle, die AS Nebiros. Claire stiefelte durch die Eingangshalle, vorbei an zwei Securityangestellten, die dafür sorgten, dass das Waffenverbot, das innerhalb Narshads galt, auch wirklich fehlerfrei funktionierte, wobei gelegentlich einige Feuergefechte das Piratennest erschütterten. Sie steuerte die Pilotenlounge an, die hauptsächlich Piloten sowie diversen Crewmitgliedern die Möglichkeit bot, sich hauptsächlich alkoholfreie Verpflegung zu kaufen oder sich in kollegialen Kreisen auszutauschen. Coop, ihr zwanzigjähriger Pilot, hielt sich dort häufig auf, wenn Claire ihre Lieferungen tätigte oder neue Aufträge suchte, weshalb die Schmugglerin nun an den Eingang trat, wo ein Mann in sich gesackt am Boden lag.

    "Hey."

    Claire beäugte den Menschen zuerst nur skeptisch, "...hey...", stupste ihn zaghaft an, doch er rührte sich keinen Zentimeter. Resigniertes Seufzen. Sie kniete sich daneben, packte die Schulter des Mannes, drehte ihn vorsichtig zur Seite und starrte in ein bewusstloses, bärtig-struppiges Gesicht, dessen Nase ziemlich zerschlagen aussah. Er stank widerlich, die Haare waren fettig, die bleiche Haut ölig, doch er lebte, weshalb Claire zuerst die zwei turianischen Securityangestellten herbei winkte und daraufhin in die Pilotenlounge trat. Sie blickte sich zuerst für einige Sekunden lang um, erkannte zwar einige belegte Tische, doch zur Zeit schien die Lounge wenig frequentiert. Coop chillte etwas abgelegen in einer Ecke und winkte bereits, sodass Claire keine weitere Zeit vertrödelte, die Lounge durchquerte und sich an den Tisch setzte.

    "Na, alles erledigt?", fragte er gut gelaunt und zeigte auf das Paket, "neue Lieferung? Wohin geht's?"

    "Illium", erwiderte Claire trocken.

    "Willst du was trinken?"

    Sie schüttelte den Kopf, tastete ihre Lederjacke ab und zupfte die zerknüllte Zigarettenpackung heraus. Sie steckte sich eine Kippe zwischen die Lippen, zündete diese an, inhalierte das pikante Aroma.

    "Trink aus, wir brechen gleich auf."

    Wassertropfen perlten das kalte Glas hinab, das ein überteuertes, salarianisches Fruchtgetränk enthielt. Claire starrte die orangerote Flüssigkeit an. Schläfrigkeit. Migräne. Sie fühlte sich schlapp, wollte sich ausruhen, wollte schlafen. Inhalierte. Exhalierte. Wieso wirkten die Aufputschmittel nur so kurz? Claire rieb sich die glasigen Augen, tippte den Aschehaufen ihrer Zigarettenspitze gegen den Aschenbecher, beobachtete Coop, wie er den Fruchtsaft austrank und sich beiläufig durch das wuschelige Haar strich.

    "Fertig?"

    Uhrzeit: 16:16 Uhr
    Geändert von Claire Santiago (17.04.2010 um 11:17 Uhr)

  10. #190
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    Name: Laryna Caryalan
    Zugehörigkeit: keine
    Spezies: Asari
    -------------
    Antirumgon: Narshad – Raumhafen
    Pilotenlounge
    16:15 Uhr


    Der suchende Blick aus graugrünen Augen strich wiederholt über die Gesichter der Anwesenden, doch die Person, auf welche die Beschreibung des jungen Menschen passte, schien nicht unter den Gästen zu sein.

    Vielleicht sollte ich es weiter unten versuchen, ging es der Asari durch den Kopf. Das „Lost Souls“ ist hier schließlich die Adresse, wo man Leute findet, die man sucht, auch wenn man sie gar nicht gesucht hat, also…

    Sie wollte sich gerade erheben, als eine menschliche Frau die Pilotenlounge betrat. Die Frau zog die Aufmerksamkeit der Kopfgeldjägerin auf sich, denn ihr Äußeres passte ziemlich genau auf die Beschreibung der Person, die sie erst vor kurzem erhalten hatte.

    Ein junger Mann winkte der Frau zu und begrüßte sie bereits mit einem „Na, alles erledigt?“ und setzte der Frage gleich eine zweite hinterher: „Neue Lieferung? Wohin geht’s?“

    „Illium“, antwortete die Frau kurz angebunden. Ein triumphales Grinsen strich über das Gesicht der Kopfgeldjägerin. Treffer… versenkt! Besser geht es nicht! Sie ist anscheinend wirklich die Richtige!

    Die Asari erhob sich nun von ihrem Stuhl und näherte sich den beiden, die sich ganz offensichtlich bereits kannten, entschlossenen Schrittes.

    „Willst du was trinken?“, fragte der junge Mann die Frau, doch diese verneinte mit einem Kopfschütteln, während sie ihre eine Hand in den tiefen ihrer Tasche versenkte und eine Zigarettenschachtel ans „Tages“licht beförderte, um sich gleich danach eine der Zigaretten anzuzünden und genüsslich einen Zug zu nehmen.

    „Trink aus, wir brechen gleich auf.“

    Der junge Mann trank sein orangerotes Fruchtsaftgetränk aus. Ekelhaft, ging es der Asari dabei durch den Kopf. Sie bevorzugte Alkohol. Vor einem Kampf war es natürlich dumm, sich zu betrinken, aber danach…

    „Fertig?“, fragte die Frau nach.

    Das war der Moment, in dem die Asari sich einschaltete. Entweder jetzt oder sie verpasste vielleicht ihre Chance auf einen Flug nach Illium, und damit auf ihre so heiß ersehnte Rache.

    „Sorry“, mischte sie sich ungefragt in das Gespräch ein. „Claire Santiago, richtig? Ich hab gehört, Sie fliegen demnächst nach Illium.“ Sie betrachtete die Menschenfrau aufmerksam – versuch wenigstens, ein bisschen höflich zu sein, sonst kannst du ja versuchen, zu Fuß nach Illium zu kommen, haha – und fuhr dann, diesmal in einem weniger forschen Tonfall, fort. „Ich will mich nicht aufdrängen“ - doch, eigentlich schon – „aber ich habe gehört, dass Sie manchmal Passagiere mitnehmen und da ich dringend nach Illium muss… ich kann auch bezahlen, aber es ist wichtig, es geht sozusagen um Leben und Tod.“ Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen.

    16:16 Uhr
    Geändert von ME-NPC 4 (15.04.2010 um 13:59 Uhr)

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