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  1. #1
    Zocker Avatar von Nemoss
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    Standard Planetenoberfläche

    Die Oberfläche von Antirumgon ist eine windgepeitschte Abfolge von endlosen Ebenen und schroffen Gebirgen. Auf der vor allem aus Kohlenstoff und Kalzium bestehenden Oberfläche haben sich gewaltige Flächen gefrorenen Wassers gebildet. Doch ebenso existieren Bereich mit Methan- und Ethaneis, die durch Schmutzeinlagerungen großen Teilen der Oberfläche eine leicht braune Farbe verleihen. Daneben findet man vor allem Weiß und verschiedene Grautöne.

    Die Himmel über Antirumgon ist aus bisher unerforschten Gründen Grün. Es gibt regelmäßige Ethan- und Methanschneefälle und eine jeweils circa sechzehnstündige Tag- und Nachtphase. Durch die extrem niedrigen Temperaturen scheint der Planet, außer für Mikroorganismen, absolut lebensfeindlich zu sein.
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    Geändert von Nemoss (17.02.2009 um 23:38 Uhr)

  2. #2
    Rookie Avatar von Alec Evans
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    Planetenoberfläche Antirumgon 8:30 Uhr

    Mit einer ungeheuren Geschwindigkeit durschnitt der kleine Raumer die dünne Atmosphäre des Planeten. Durch die dabei entstehende Reibung züngelte ein Flammenschweif aus dem Heck des Schiffes. Alec versuchte so weit er konnte die Flugbahn stabil zu halten, um eine Notlandung möglich machen zu können. Als er eine Wolkendecke verlassen hatte die er eben durchstoßen hatte, sah er auf was für einer lebensfeindlichen Welt er notlanden musste.

    Na toll, sollte ich die Notlandung überleben dann bringt mich also der Planet um. Dachte er sarkastisch. Wenn ich dem Schiff doch nur etwas Geschwindigkeit nehmen könnte. Als Alec in die Nähe dieses Eisglotze flog versagte ein System nach dem anderen, er konnte sich nicht erklären warum. Da auch das Computersystem ausgefallen war, konnte er nicht feststellen woran es lag, aber es hatte sicherlich etwas mit diesen Söldnern zu tun. Aber das war jetzt vorerst zweitrangig, Alec aktivierte sein Universalwerkzeug und machte sich an den Kontrollen für die Bremsklappen zu schaffen, irgendwie musste er dem Schiff Geschwindigkeit nehmen wenn er hier überleben wollte. Als er bemerkte, dass er die Bremsklappen nicht rechtzeitig öffnen könnte, gab er auf.

    Das konnte es doch nicht gewesen sein, nein! So leicht würde er sich nicht geschlagen geben…. Das Masseneffektfeld, irgendwie müsste er es manipulieren können.

    Plötzlich wurde sein Körper von Adrenalin durchströmt, er würde nicht mehr viel Zeit haben, in einer Minute würde das Schiff die Oberfläche berühren und in tausend Einzelteile zerspringen, wenn er nichts unternehmen würde. Hastig sprang er von der Kontrolle weg und riss eine nahe Metallverkleidung weg. An einer der Leitungen war ein seltsames Gerät angebracht, Alec wusste, dass es dort nichts zu suchen hatte. Sein Universalwerkzeug meldete ihm, dass das Gerät ein Sicherungssystem hatte. Wahrscheinlich würde es das gesamte Energiesystem lahmlegen wenn er es abnehmen würde. Eigentlich wollte Alec das Masseneffektfeld manipulieren, wenn er allerdings das Gerät deaktivieren könnte, hätte er sicherlich wieder volle Kontrolle über das Schiff.

    Das Sicherheitssystem erwies sich als nicht sonderlich harter Brocken, allerdings hatte er nur wenig Zeit und wenn er es nicht rechtzeitig deaktivieren könnte, würde die Planetenoberfläche ihr übriges tun. Nach einer halben Minute hatte er das Gerät deaktiviert, nahm es ab und begab sich sofort in das Cockpit.

    Endlich die Kontrollen reagieren wieder. Jetzt muss ich nur noch landen,… sind das schon wieder Wolken? Oder warum sehe ich hier keine fünf Meter weit. Alec bemerkte viel zu spät, dass er in einen Schneesturm geflogen war und nur noch wenige Meter von der Planetenoberfläche entfernt war. Plötzlich leuchteten die Alarmlampen rot auf und die freundliche weibliche Computerstimme meldete schwere Schäden an der Computermatrix und dann ging der Annäherungsalarm los.

    Als der untere Teil des Raumers die Spitze eines Hügels streifte ging ein gewaltiger Ruck durch das Schiff, die automatischen Stabilisierung-Systeme versuchten das Schiff zu stabilisieren versagten aber als es vollständig aufsetzte. Das Metall wehrte sich gegen den äußeren Einfluss und man hörte wie die einzelnen Hüllensegmente sich ineinander schoben. Es hörte sich an wie ein großes Tier was um sein Leben kämpfte. Große Teile des Schiffes brachen bei dem Aufprall weg und verteilten sich in allen Himmelsrichtungen. Deckenverstrebungen lösten sich aus ihren Verankerungen und hydraulische Leitungen gaben unter dem Druck nach und barsten. Alec wurde aus dem Cockpitsessel gerissen und wurde wie ein Würfel in einem Becher herumgeschleudert, dabei verlor er sein Bewusstsein. Schon wieder hatte ihn sein Anhänger gerettet und ihn nirgends ernsthaft anecken lassen, jedoch hatte er dabei seine letzten Energiereserven aufgebraucht. Nach ca. 300 Metern kam das Schiff, beziehungsweise der Rumpf an einer Kuhle zwischen zwei Hügeln zum stehen.
    Geändert von Alec Evans (26.02.2009 um 23:31 Uhr)

  3. #3
    Rookie Avatar von Alec Evans
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    Planetenoberfläche Antirumgon 8:53 Uhr

    „Autsch“, keuchend und mit starken Kopfschmerzen richtete Alec sich auf. Für einen kurzen Moment wurde ihm schwarz vor Augen und er musste sich wieder auf den Boden setzen. Ungläubig betrachtete er die Überreste seines Schiffes, elektrische Leitungen hingen von der Decke und sprühten blaue Funken, Stützbalken lagen zerborsten auf dem Boden und die Bildschirme flackerten unregelmäßig auf und gaben verworrene Bilder von sich.

    Super, mein Schiff ist Schrott und ich sitze hier auf dieser Welt voller Piraten und Schmugglern…. Naja das wird es mir wohl einfacher machen wieder von hier zu verschwinden, es wird sich bestimmt jemand finden der mich auf irgendeine Allianz-Station bringt. Hoffe ich….

    Erschöpft rieb er seine Schläfe und torkelte in Richtung Hauptenergieleitung, glücklicherweise musste er keine Metallabdeckung abnehmen, sie lag hier bereits schon irgendwo im Schiff. Er würde sie reparieren müssen um den Computer wieder in Gang setzen zu können und seinen Anhänger müsste er auch wieder laden. Alec war froh ihn zu haben, er hatte ihm schon wieder das Leben gerettet, wie einige Male zuvor. Er machte sich sofort an die Arbeit mit etwas Universalgel und dem Universalwerkzeug die Leitung zu reparieren, nach fünf Minuten hatte er sie repariert und er hörte wie sich die freundliche Computerstimme meldete.

    „Schwerer Schaden in Energiesystem Abzweigung 4B D3, multiple Hüllenschäden am ganzen Schiff, Hydrauliksystem außerbetrieb, Antriebskern deaktiviert, Energieversorgung sinkt, Batteriestatus bei 45%......“

    Dieser für Alec leider zu ausführliche Bericht der Schäden bestätigte ihm nun endgültig, dass er von hier verschwinden musste. Er hatte zwar gehofft noch etwas länger im Schiff bleiben zu können aber diese Alternative hatte sich soeben erledigt. Er packte seine Forschungsarbeiten zusammen und verstaute sie in einem kleinen Koffer, die Daten der protheanischen Schilde lud er auf seinen Anhänger, dafür musste er leider das Schildmodulationsprogramm löschen. Er würde es ein andermal wieder aufspielen, aber nun war es wichtiger die Daten zu retten und wer würde einen Anhänger schon als Speicherort vermuten? Nach ca. fünfzehn Minuten hatte er sämtliche Dinge beisammen die er benötigte, er zog seine weiße Rüstung an schnallte seine Waffen an und befestigte den kleinen Koffer mit den Forschungsdisks und Privaten Dingen auf seinen Rücken. Bevor er sein Visier schloss nahm er einen kräftigen Biss von einem Nahrungskonzentrat-Riegel, angeekelt schluckte er ihn hinunter. Er würde sich nie an dieses Essen gewöhnen, aber er hatte nun mal nichts anderes zur Hand. Bevor er die Tür öffnen wollte versicherte er sich nochmal, dass der Speicherkern des Schiffes vollständig vernichtet wurde und überprüfte noch einmal seine jetzige Position.

    Als er auf den Türknopf drückte geschah nichts außer einem jämmerlichen stöhnen, danach gab der Türöffnungsmechanismus auf, Alec hatte vergessen, dass sich die einzelnen Hüllensegmente ineinander geschoben hatten und zu allem Überfluss das Hydrauliksystem nicht funktionierte. Für einen Moment hatte er keine Ahnung wie er hier raus kommen sollte, doch dann wusste er was zu tun war.

    Alec spannte seinen Körper und stellte seine beiden Beine so, dass er einen festen Stand hatte. Dann konzentrierte er sich darauf vor sich ein Masseneffektfeld zu erzeugen, vorsichtig fuhr er es mit seiner rechten Hand ab, es hatte die Form eines Kreises und einen Radius von ca. zwanzig Zentimetern. Es pulsierte im Taktschlag seines Herzens. Als er es an den Rändern mit der Hand abgefahren hatte spannte er seine Hand an. Als die Hand vorschnellte flog das Feld in Richtung Ausstiegsluke. Mit einem lauten Krachen flog die Luke auf und Alec sah wie draußen ein Schneesturm wütete.
    Könnte ich vielleicht nicht doch lieber hier drinnen bleiben? Scherzte er gedanklich mit sich selbst. Auf Alec, Narshad ist nur ein paar Kilometer weit entfernt, wenn du Glück hast schaffst du es in ein paar Stunden oder in einem Tag. Versuchte er sich Mut zu machen. Wie lange dauerte hier eigentlich ein Tag?...

  4. #4
    Rookie Avatar von André Gregorew
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    16:27

    Antirumgon; Transporter "St. Lucia"

    André lief eilig und vor allem extrem mies gelaunt, die Gänge der Fregatte "St. Lucia" entlang, einem Piratentransporter der teure Vorräte nach Narshad bringen soll, da dort zu irgendeinem besonderen Anlass, besondere Sachen erscheinen sollen.

    Ein klarer Fall von weit verbreitendem Egoismus, des Menschen engster Freund, der ihn alles andere vergessen lässt, egal ob Frau oder Freund, Galaxisfrieden oder Umweltschutz. Ja, da ist die breite Masse, geleitet vom Medienwahn und von der Begierde, immer das Bessere zu haben als der Nachbar. Scheiss auf bessere Bedingungen in Narshad, man muss natürlich zum 24. Jahrestag des ersten Males Geschlechtsverkehrs oder weiss Gott was, unbedingt Tonnen von iranischem Beluga Kaviar kaufen!

    Er streifte sich genervt durch seine dunkelbraunen, halblangen Haare, blickte im Gang laufend vergeblich nach einer Uhr, doch er sah keine einzige, was ihn noch genervter machte.

    Und natürlich muss der Schiffsherr auf ganz großen Macker machen. Eine pompöse Durchsage um mich in letzter Minute vor dem Landen zu sprechen. Autoritätssucht des Menschen. Man will unbedingt zeigen, dass man wichtiger und besser ist als der andere. Sie sind so leicht durchschaubar

    Er erhöhte sein Tempo und rempelte aus Unachtsamkeit und Sturheit einen Techniker, der gerade knieend und schwitzend an einer Leitung arbeitete, um und stolperte durch den darausfolgenden Gleichgewichtsverlust:

    "Pass doch gefälligst auf, du Sack, du verschissener!"

    der schwitzende Techniker rief ihm wütend zu, während André aufstand, die Augen rollte und einfach schweigend weiterging:

    "Sag doch gefälligst wenigstens Entschuldigung, du Sack!"

    Diesmal ließ Weavel sich das nicht gefallen und streckte dem Techniker protestierend den Mittelfinger entgegen:

    "Schraub lieber weiter, Penner!"

    Wieder genervt, ließ er den Schwitzenden hinter sich und begab sich weiter Richtung Kapitänsquartier. Nach einigen Remplern und Schubsern an anderen Crewmitgliedern, ohne Hinfallen, erreichte er die graue fahde Tür des Kapitänquartiers und öffnete, ohne zu klopfen, diese und sah den etwas übergewichtigen Besitzers des Transporters, der schweißgebadet auf seinem Schreibtisch etwas auf Papier schreibte und eine qualmende Zigarrette im Mund hatte, wobei diese so groß war, dass sie aussah wie ein Gewehrlauf. Kaum betrat er den Raum, wurde sein Gesicht von einer Welle Rauch und stickiger Luft angegriffen, doch trotz dieser Faktoren, konnte er noch den Mund aufmachen und reden, ohne an einer Lungenembulie zu sterben:

    "Sie wollten mich sprechen Schiffsherr, aber nächstes Mal sagen sie es mir gefälligst ein wenig früher, wenn ich am anderen Ende der Fregatte bin."

    unterbrach André, mit einem genervten und abwertendem Unterton, die Stille und der stark nach Schweiß stinkende Besitzer antwortete:

    "Mir gehört dieser verdammte Transporter, äähm,"er kramte ein weiteres Blatt Papier hervor und redete dann weiter: "Hayabusa?...und nächstes mal klopfen sie an, das ist unhöflich. Und wenn sie am anderen Ende sind, ist das nicht meine Schuld, ich wollte ihnen nur sagen, dass wir sie nicht mit auf Narshad mitnehmen, denn die Grenzleute würden unsere Köpfe rollen lassen, wenn sie ihren verdammten bewaffneten Baukasten sehen, wir werden sie einfach zwischen die Strecken zwischen dem Konvoi und Narshad werfen, dafür ist ihr Schrotthaufen ja gemacht oder etwa nicht?"

    Die ganze Zeit sah dieser André mit seinem verfalteten, älteren und runden Gesicht nicht an. Er redete vor sich hin, ohne zu wissen ob André vielleicht schon aus irgendeinem Grund rausgegangen wäre und schrieb stur auf seinem Papier weiter. Der Schneejäger wiederrief sich, gedanklich nochmal schnell die Situation hervor, solange der Fettsack Notizen auf seinem Papier niederschrieb

    Ich sitze in einem gammligen Frachter, der einem fetten Amerikaner gehört und der will anscheinend mich nicht wie geplant nach Narshad bringen. Scheiss drauf, wäre eh nur ein Umweg, so komm ich schneller zu dem Scheiss Konvoi.

    André sah auf den Besitzer, der ihn ignorierte und immernoch auf seinen Blättern rumkritzelte.

    Er versucht mit Einschüchterungen und Ignoranz mir weiszumachen, dass er hier die Führungsposition hat...erbärmlich. Mal schauen wie er sich verhalten wird, wenn ich ihm meine Knarre unter die Nase halte und dabei könnte ich noch ein wenig Credits abstauben, die ich gebrauchen könnte.

    André grinste hämisch in sich hinein und nutzte seine immens beschissene Laune aus, um vor dem Übergewichtigen gespielt auszurasten. Er stützte sich auf dem Schreibtisch lautstark ab und redete diesem mit einem lauteren Ton an

    "Hören sie! Ich hab sie dafür bezahlt, dass sie mich nach Narshad bringen und das machen sie anscheinend nicht, deswegen werde ich ihnen jetzt was sagen! Wenn sie mir nicht wenigstens die Hälfte meiner Credits rausrücken, dann knall ich ihnen die fetten Backen vom Gesicht weg, Fettsack!"

    André zog seine Pistole, um damit direkt auf das dicke, runde Gesicht des Schiffsherren, der vom "Ich-bin-der-Boss" Getue, zum armseligen Fettleibigen wandelt, zu zielen. Dieser war von der Todesangst gepackt, was André nicht anders erwartet hätte und er verdeutlichte durch das Entsichern der Karpov, dass er nun das Geld bar auf den Tisch haben will:

    "Ja, ja, natürlich, hier," der Besitzer des Transporters öffnete aufgeregt mit seiner verschwitzten Hand eine Schublade und legte zitternd ein Bündel Credits auf den Tisch: "Hier, das sind ihre, bitte begeben sie sich jetzt in den Lagerraum, wo sie jetzt zu Boden gelassen werden." André würde es nicht wundern, wenn der Schiffsherr gleich an einem Herzinfarkt sterben würde, so wie dieser jetzt zitterte und schwitzte.

    Der Mensch verliert Gier und Arroganz, wenn sein Leben auf dem Spiel steht und er meint, getötet zu werden. Tja, dass ist der Verstand des durchschnittlichen Menschen, ein armseliger Schauspieler, der nur anderen imponieren will. Meine Landsleute würden sich nie auf dieses erbärmliche Niveau herablassen.

    Ohne ein Wort zu sagen und, aus irgendeinem unverständlichem Grund, noch genervter als vorher, drehte sie geschickt um den Finger, steckte sie in den Halfter und die Credits nahm er mit der anderen Hand und steckte sie sich in die Hosentasche. André drehte sich um und knallte die Quartierstür hinter sich mit Wucht zu und ging schnaubend den gleichen Weg durch den Frachter, den er vorhin gegangen ist. Als er eine Zwischentür öffnete, sah er wieder den knienden, ihm unsympathischen amerikanischen, Schiffstechniker der immer noch an der gleichen Leitung arbeitete:

    "Na, da ist wohl jemand gekommen um sich zu entschuldigen! Wird ja auch allmählich Zeit du dreckige..."

    André hatte keine Lust, das Gequatsche länger anzuhören und schoss ihm spontan, während des Vorbeigehens, blitzschnell mit seiner nicht entsicherten Pistole durch den Kopf, darauf verteilte sich die Mischung aus Blut und Hirn, auf der Wand und der Rohre. Das darauf folgende Zischen kam von der Leitung, die durch die Kugel ein Leck bekommen hatte.

    Eine amerikanische Plage weniger im Universum und ich hoffe, dass wegen dem Leck im Rohr dieser Scheissdampfer in die Luft geht.

    Hayabusa erreichte den Laderaum und konnte seinen Mech unter den vielen Containern entdecken. Eine schneeweiße Maschine, die geöffnet auf dem Laderaumboden kniete und darauf wartete, aus dem Transporter abgeworfen zu werden. André stieg in das Vehikel ein und schloss die Luke. Der Mech richtete sich auf und stand nun vor der großen Luke des Frachtraums, um diese zu öffnen rief André durch die Lautsprecher in den Raum:

    "Tür eintreten!"

    Die nächstbeste Person ging zu der Konsole und tippte auf dieser ein wenig rum. Der eiskalte Wind Antirumgon peitschte in den Frachtraum, als sich die Luke geöffnet hatte. Der Mech sprang aus der "St. Lucia" und flog nun auf den schneebedeckten Boden der Eiswüste zu...
    Geändert von André Gregorew (27.02.2009 um 12:10 Uhr)

  5. #5
    Let's Play-Gucker Avatar von Kyoko Young
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    Columbia-Shuttle der Midway --->

    [Zwillingstafelberge]

    15.51 Uhr

    Kyoko zerrte den schweren Körper von Jepkins auf einer provisorischen Bahre hinter sich her. Der Mann war bewusstlos. Viele Meter hinter ihr rauchten die Trümmer des tapferen Shuttles. Die Pilotin selbst fühlte nun keinen Schmerz mehr, sie hatte sich vor wenigen Minuten einige Spritzen dagegen gesetzt. Der Aufprall des kleinen Schiffs war sehr heftig gewesen. Das Leben hatte ihnen wahrscheinlich nur eine hohe Schneeverwehung gerettet, denn die Dämpfer der Shuttles hatten zwar ihr Bestes getan, aber einfach zu wenig Energie gehabt.

    ‚Okay, erst einmal so weit wie möglich vom Wrack weg. Ich hinterlasse zwar eine so breite Spur, dass selbst der dämlichste Typ ihr folgen könnte und wer auch immer die Raketen hier aufgebaut hat, könnte auch auf die Idee kommen nachzuschauen, ob jemand überlebt hat. Hat ja schließlich auch jemand! Wäre sogar eine ziemlich gute Idee! Für sie jedenfalls. Nicht für uns! Wer auch immer SIE sind? Aber dieser Jepkins ist einfach zu schwer, ich kann ihn nicht tragen… Und ich kann ihn nicht liegenlassen… Mein Schiff, meine Verantwortung für die Passagiere. Sch… Blödes Spiel!‘

    Nachdem Kyoko ungläubig festgestellt hatte, dass sie wider Erwarten den Absturz überlebt hatte, hatte sie auch bemerkt, dass das Shuttle senkrecht in Schnee und Eis steckte und nur noch circa zur Hälfte herausragte. Sie hatte durch die gesplitterte Frontscheibe geschaut und mit dem Gedanken gespielt, ihren Passagier, der sie erst in diese Lage gebracht hatte, einfach zurückzulassen. Doch sie folgte schließlich ihrem Gewissen, kletterte mühsam in die Tiefen des kleinen Schiffes hinab und irgendwie war es ihr gelungen, Jepkins herauszubekommen. Sie hatte ihn dann in den Schnee gebettet und war dann noch einmal hineingegangen, um Ausrüstung zu holen und zu sehen, ob das automatische Notsignal aktiv war.

    Dann hatte sie ihrem Passagier untersucht, zu ihrer Erleichterung aber keine offensichtlichen Verletzungen gefunden, einen Umstand den sich ihr müdes Hirn nicht erklären konnte und Kyoko hatte deshalb sicherheitshalber die Untersuchung wiederholt. Doch die Anzeigen des Kampfanzuges von Jepkins zeigten weiter normale Lebenswerte an, so dass sie nach einer Weile einfach dieses kleine Wunder akzeptiert und nur sich selbst eine beträchtliche Ladung Schmerzmittel verabreicht hatte.

    ‚Hölle, hätte mich nicht eine kleine zierliche Frau entführen können. Und warum habe ich ihm nicht einfach das Shuttle überlassen. Dann würde ich jetzt schön in der Lounge sitzen und… Verdammt, warum ich? Okay, das zählt jetzt aber nicht für den Creditcount. Außergewöhnliche Umstände!‘ Der dampfende Atem von Kyoko beschlug kurzzeitig das Sichtfenster ihres Helms, ehe die dagegen wirkenden technischen Maßnahmen griffen. Dann blieb sie alarmiert stehen. ‚Ich hätte wetten können, hier ist noch jemand oder etwas. Irgendein Geräusch war da gerade. Vielleicht ein Tier? Hier? Oder doch die Nachschauer?‘

    Die Pilotin drehte sich abrupt um, verlor dabei den Halt auf dem Eis und fiel hin. Sie rutschte und purzelte den kleinen Anstieg hinunter, den sie gerade mühsam erklommen hatte und blieb schließlich stöhnend auf dem Rücken liegen. Sie fühlte sich so elend und zerschlagen und sah den grünen Himmel über sich hilfesuchend an.

    Doch sie war ganz auf sich allein gestellt. Kyoko rollte sich auf die Seite und in diesem Moment peitschten Schüsse über sie hinweg. Die Pilotin griff fast panisch nach der Pistole an ihrer Seite, doch sie hatte sich beim Sturz verklemmt. So schnell sie konnte, robbte sie deshalb hinter einen kleinen Felsen und nahm dann das Scharfschützengewehr. Mit zitternden Händen versuchte sie sich ein Bild der Lage zu machen. Mündungsfeuer war aus Richtung des Wracks erkennbar und die Geschosse schlugen einige Meter über ihr ein.

    Mit Entsetzten sah sie, dass Jepkins in seiner dunklen Rüstung deutlich sichtbar und das Ziel der Angriffe war. Kyoko glitt wieder hinter den Felsen zurück und atmete zwei-, dreimal tief durch. Sie hatte nicht erkannt, wer und wie viele Personen da überhaupt schossen und in einem Feuerkampf hätte sie wohl auch nicht die geringste Chance. Sie tastete deshalb nach den Granaten in einer ihrer Beintaschen und so schnell wie noch nie in ihrem Leben, nahm sie alle nötigen Einstellungen vor. Einen winzigen Moment zögerte sie noch, dann rannte Kyoko mit all der ihr verbliebenen Kraft los und auf einen kleinen Schneehügel hinauf. Nur von dort aus sah sie eine Möglichkeit, die Gegner wirkungsvoll anzugreifen.

    ‚Ich muss die Treibstofftanks treffen, die Treibstofftanks…‘ Mit diesem einen Gedanken im Kopf schleuderte sie die erste Granate, danach eine Zweite und Dritte. Sie war so auf ihr Ziel konzentriert, dass sie die Gegner nur als leuchtende Schemen wahrnahm und dann traf auch schon der erste Schuss ihre Schilde und die starken auftreffenden kinetischen Energien, die nun gegen ihre Brust prallten, warfen die erschöpfte Pilotin wieder um.

    ‚Das war’s. Mehr kann ich…‘ Eine gewaltige Explosion ertönte und Kyoko, die den Nachhall auch im Boden unter sich spüren konnte, übermannte Zufriedenheit wie eine große Welle, so als ob sie in der Brandung eines Ozeans stehen und das Wasser sie nun vollkommen einhüllen würde. Doch noch musste es nicht vorbei sein. Sie schöpfte aber neuen Mut und neue Kraft, krabbelte wieder auf den Schneehügel und nahm erneut das Scharfschützengewehr zur Hand. Eine Rauch- und Feuersäule stieg vom Shuttle auf und mehrere zerfetzte Gestalten lagen daneben. Die Pilotin verspürte Übelkeit in sich aufsteigen, es war das erste Mal, dass sie wirklich sah, was die Waffen anrichteten, die sie eingesetzt hatte, aber dies war nun wirklich nicht der Platz und der Zeitpunkt für solche Sentimentalitäten.

    Kurz nachdem sie bei Jepkins eingetroffen war, ihn wieder gepackt hatte und losschleifen wollte, begann Schnee zu fallen, heftig zu fallen. Ungläubig sah Kyoko zu, wie die Spuren unterhalb ihrer Position innerhalb von Sekunden unter einer dichten Schneedecke verschwanden, so als ob der Planet beschlossen hätte, alle Beweise der hier eruptierten Gewalt gnädig zu verhüllen. Die junge Frau breitete die Arme aus, ballte ihre Fäuste, legte dann den Kopf in den Nacken und schloss die Augen, um dem gleichgültigen Himmel von Antirumgon ihre grenzenlose Erleichterung entgegen zuschreien.

    15.56 Uhr
    Geändert von Kyoko Young (28.02.2009 um 19:57 Uhr) Grund: Rechtschreibung #95

  6. #6
    Rookie Avatar von André Gregorew
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    17:03

    Antirumgon; Planetenoberfläche

    Das laute Geräusch der Schubdüsen durchdrang die Öde der stürmischen weißen Eiswüste Antirumgons. Der weiß-graue Mech düste eine unsichtbare Straße entlang, die von einem Konvoi befahren werden sollte, der aus zwei kleinen Bodentransporter und einem, wahrscheinlich geraubten MAKO als Geleitschutz bestehen soll, doch Andrés Job war, genau dies zu verhindern, damit sein Zielobjekt nicht die Datendisk von Hahne Kedars neuen Entwürfen weiterverkaufen kann.

    Ich verstehe nicht, warum er mit einem Konvoi nach Narshad fährt und nicht gleich dort landet. Wie kann man nur so strunzblöd sein.

    Nach 12 Minuten weiterem Schnee zur Seite schippen, kam ein durchdringender Piepton, den André durch betätigen eines kleinen Hebels abstellte und dieser signalisierte, dass 3 Objekte auf dem Radar erschienen.

    Der Konvoi, na endlich.

    Ein Grinsen machte sich auf Andrés Gesicht breit und er erhöhte die Geschwindigkeit, durch weiteres Vorschieben des Haupthebels, um den Konvoi eine böse Überraschung zu bereiten. Sein Radar zeigte an, dass der Konvoi anhielt, anscheinend haben sie ihn schon bemerkt, nur dass sie ihn nicht identifizieren können, da sein Mech keine billige, herzlose Firmenware, die jeder kennt, ist. Langsam erkannte André die Umrisse des MAKOs, der wohl die Spitze bildete und raste auf diesen zu, während die MG anfing auf das Schild des Infanterie-Fahrzeugs zu donnern, die Transporter aber, gingen in den Rückwärtsgang und versuchten zu fliehen.

    So nicht...

    Doch bevor André sich dem einfachen Part widmen konnte, musste er noch an dem Panzer vorbei und der fing schon an mit seiner MG auf die Außenhülle des Mechs zu schießen. Damit der Fahrer des Infanteriefahrzeugs nicht auf den Gedanken kommt, dass Hauptgeschütz zu benutzen, dass den Roboter mit Leichtigkeit zerreissen würde, bewegte sich André mit seinem Mech hin und her, diesmal ohne Schubdüsen, der Mech hatte ja auch schließlich Beine. André konnte die auftreffenden Projektile sogar im Cockpit hören, das sich anhörte, als ob Unmengen von Vögeln gegen das Vehikel fliegen würden. Aber damit der Mech nciht zu viel Schaden annimmt, musste er dem Panzer endlich ein Ende bereiten. Das Schild des Infanteriefahrzeugs verschwand mühsam und André konnte schwören, dass er die Hälfte seiner Munition für den Schild verschwendet hatte, doch im Moment, als ein Aufblitzen verriet, dass der Schild verschwand, stoppte der MAKO das Feuer und war dabei, sich in Bewegung zu setzen. Doch der MAKO war weder eine neue Version, noch an den Untergrund angepasst und so, blieb er im Schnee stecken. André nutzte die Chance und lief auf das Cockpit zu und bevor der Schütze das Geschütz anwenden konnte, wurde er und der Fahrer gnadenlos durch das Kreischen der Kettensäge in das Reich der Toten geholt. Der Mech hatte die Kettensäge in das Cockpit gerammt damit diese ihre blutige Arbeit verrichten konnte. Als die Säge herausgezogen wurde, wurde der Schnee durch das runtertropfende Blut der Säge rot gefärbt, aber dafür hatte der Schneejäger kein Interesse, er musste nun die Bodentransporter zerstören und sie der eisigen Kälte der Eiswüste zum Opfer fallen lassen. Er aktivierte wieder die Schubdüsen und konnte die Transporter nach einiger Zeit einholen.

    Als er neben dem ersten Transporter, der rückfärts fuhr, nebenhergleitete zückte er wieder die Säge und schnitt das Fahrzeug längs durch, zwar überlebte der Fahrer , doch hier in der Kälte konnte er kaum überleben. Er ließ den zerstörten Transporter hinter sich, doch seine Hoffnungen, dass der Fahrer der Kälte zum Opfer fiel, wurden durch eine laute, mit verschieden Rottönen gefüllte, Explosion zerstört.

    Das zweite Vehikel, dass merkwürdigerweise nicht rückwärts fuhr, sollte sich als schwieriger erweisen, denn kurz nachdem der Roboter nebenherfuhr, rammte der Fahrer den Transporter mit der ganzen Masse gegen den Mech, der von der Wucht seitlich zu Boden fiel und eine breiteSpur im Schnee hinterließ. Andrés Blick verschwamm, doch er musste sich zusammenreissen, wenn er sich keinen Ruf als Kopfgeldjäger machen kann, dann kann er sich gleich ins Feuer werfen...

  7. #7
    Let's Play-Gucker Avatar von Kyoko Young
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    [Zwillingstafelberge]

    17.50 Uhr

    Kyoko hatte das Gefühl für die Zeit verloren. Sie ging, kroch, stolperte irgendwie vorwärts, zuerst immer in die Richtung, aus der sie mit dem Shuttle gekommen waren, dann viel später eine Rampe hinauf, die auf eines der Plateaus zu führen schien. Ihr war durchaus klar, dass es leichtsinnig war, sich vom Shuttle zu entfernen. Aber es war sowieso nur ein rauchendes Wrack und selbst wenn der Notruf noch funktionieren sollte, dann würden dort vielleicht noch weitere Angreifer auftauchen. Ihre Instinkte sagten ihr, dass es klüger war, wegzulaufen und zu hoffen, dass irgendjemand den Notruf ihres Kampfanzuges bemerken würde.

    Die Gedanken der Pilotin begannen sich zu ändern. Zuerst waren da nur Furcht, Wut und Sorge. Dann die endlose Anstrengung, einen Fuß vor den anderen zu setzen, nach dem Hinfallen wieder aufzustehen, nach Jepkins zu sehen, die Bahre zu packen und dann wieder einen Fuß vor den anderen zu setzen. Doch seit geraumer Zeit, seit sie fast nur noch kriechend vorwärts kam, weil der Wind so unglaublich heftig durch das Tal zu peitschen begonnen hatte, seitdem schlichen sich ganz andere Überlegungen ein und Kyoko war vage bewusst, dass dies nicht gut war.

    ‚Es heißt ja, Erfrieren ist einer der angenehmeren Tode, man schläft einfach ein, so was in der Art. Ich frage mich, wer zur Hölle hat denn das festgelegt? Ich meine, selbst wenn es ein Leben nach dem Tod gibt und jemand zurückkehrt, um darüber zu erzählen. Wäre das denn überhaupt das erste Thema, welches man anschneidet, wenn man einem Untoten oder einem Geist oder von mir aus auch einem Heiligen begegnet? Hallo, wie geht’s denn so? Und wie war das eigentlich mit dem Sterben? Erfrieren soll ja ganz angenehm sein?

    Puff, dann ist der doch wieder weg. Oder im Falle der Untoten vielleicht sogar ziemlich sauer. Ist ja auch keine höfliche Frage, ziemlich persönlich. Also die zweite Annahme, man hat endlich ein Vertrauensverhältnis zu dieser Person… Ist ein Toter eine Person? Wahrscheinlich haben die Juristen darauf eine Antwort. Juristen, haben ja auf alles eine Antwort. Denken sie jedenfalls. Ob es da welche im Himmel gibt? Juristen meine ich, Tote ja wohl schon. Oder wie auch immer sie sich da nennen. Aber nicht ablenken lassen, bleiben wir im Rahmen der Theorie. Man fragt nun endlich nach der Art des Sterbens und wie es so war.

    WER ZUR HÖLLE IST DENN SCHON ZWEIMAL GESTORBEN? WER ZUR HÖLLE KANN DAS DENN ÜBERHAUPT VERGLEICHEN?
    Also damals, das erste Mal, das war ein Verkehrsunfall, das ging relativ schnell. Ein helles Licht… Nein, nein, nicht das am Ende des Tunnels, das war nur der Gegenverkehr. Ein Krachen und dann war’s schon vorbei. Aber der Badeunfall, also das war richtig unangenehm… Und dann hatte ich ja auch noch diese letale Virusinfektion…‘

    „Das ist doch alles kompletter Schwachsinn! Blödsinn!“ Kyoko brüllte erneut ihre Anspannung heraus. „Alles Lug und Betrug! Tot bleibt tot. Aber mich kriegst Du hier nicht, hast Du gehört? Nicht auf diesem gottverlassenem Planeten. Ich werde hier nicht sterben, hörst Du?“

    ‚So, das musste jetzt mal gesagt werden und nun geht es mir auch gleich besser!‘
    Sie kroch einige Sekunden weiter, ohne dass ihr fiebriges Hirn neue Gedanken produzierte, ächzend die Bahre mit Jepkins ziehend. ‚Hindus! Die könnten das vielleicht vergleichen.‘ Kyoko kicherte. ‚Egal, wir sollten uns positiveren Themen zuwenden. Pluralis majes... irgendwas.‘

    Die Pilotin hielt an und atmete mehrmals so tief durch, wie die stickige Luft in ihrem Kampfanzug es erlaubte. ,Ganz objektiv betrachtet, stehe ich wohl kurz vor einem Kreislaufkollaps. Aber ich fürchte, wenn ich mich hier ausruhe, finde ich nicht mehr die Kraft, weiterzukriechen. Und ich habe auch Angst, was mich vielleicht oben auf dem Plateau erwartet. Jetzt verstehe ich Hamlet: Sterben. Schlafen. Nichts weiter! Und zu wissen, dass ein Schlaf…

    ‚Kyoko Paula Young! Denke an Philip!‘
    Ihre Hand griff suchend nach dem Anhänger der normalerweise neben ihren Erkennungsmarken befestigt war, aber sie griff ins Leere, denn er war ja mit all den anderen persönlichen Sachen an Bord der Midway zurückgeblieben. ‚Denke an Erin, an Megan. Die Teufelszwillinge.‘ Ein Lächeln hellte das Gesicht der Pilotin auf. ‚Denke an Mam und Dad, an Mandschu und alle, die du liebst. Verdammt, ich wünschte Gunny de Kronk wäre hier, um mich anzutreiben! Wow, mir muss es echt mies gehen, wenn ich mir das wünsche. Und entschuldige, du prachtvolle Rüstung in Rosa und Weiß, all meine Zweifel an dir. Du rettest mir hier ja gerade den Tag!‘

    Doch Kyoko unterdrückte nun all diese Gedanken. Es kostete sie zu viel Energie und sie musste sich jetzt darauf konzentrieren, einen Platz für die Nacht zu finden. Denn sie hatte zwar genug Energiezellen, Nährstoffe und Medikamente dabei, um mehrere Tage zu überleben, aber sie selbst musste nun dringend regenerieren. Jepkins atmete ruhig und gleichmäßig, es schien ihm nicht schlechter zu gehen. Und sie selbst durfte keinen einzigen Gedanken mehr daran aufkommen lassen, ob es überhaupt sinnvoll war, was sie hier tat, oder ob sie dem Tod nur einige wenige Schritte davonlief. ‚Einfach weiter, weiter, weiter! Morgen ist auch ein Tag!‘

    18.20 Uhr

  8. #8
    Let's Play-Gucker Avatar von Kyoko Young
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    [Zwillingstafelberge]

    18.30 Uhr

    Kyoko kämpfte immer noch mit ihrer menschlichen Last. Mittlerweile konnte sie zumindest wieder aufrecht gehen, denn die Rampe, der sie unbeirrt nach oben folgte, lag nun im Windschatten. Trotzdem kam sie nur quälend langsam voran und auch die Sicht wurde immer schlechter. Dazu kam die einschläfernde Wirkung der Schmerzmittel. So nahm die junge Frau, die einfach stoisch weiter vor sich hin stapfte, ihre Umgebung kaum mehr richtig wahr, solange jedenfalls nicht, bis sie fast über ein großes Stück Metall stolperte.

    ‚Hölle, was ist das denn? Das sieht aus, wie ein Teil eines Raumschiffs. Ein wichtiger Teil. Aber … Irgendetwas stimmt daran nicht? An dem Bild, meine ich! Außer dass es hier in der Mitte des Nichts liegt, aber vielleicht haben ja die netten Typen da unten im Tal ihr Equipment schon vorher mal ausprobiert. Aber was stimmt dann nicht damit? … Das Ding ragt noch aus dem Schnee! Das stimmt nicht!‘
    Diese schlagartige Erkenntnis ließ Kyoko hellwach werden und sie zog das Scharfschützengewehr vom Rücken, während sie sich behutsam niederkniete.

    ‚Guter Gott, bist du heute aber schwer von Begriff. Deine Alarmglocken hätten viel früher klingen müssen! Hallo? Wrackteile! Sichtbar! Raketen! Zusammenhang! Und keine Entschuldigungen, von wegen
    Schwerer Tag oder so etwas. Schließlich wollen wir ja hier raus, oder? Also mehr Aufmerksamkeit bitte!!!‘

    Sie legte das Gewehr an und ihr bot sich sofort ein befremdlicher Anblick. Das Atlantisshuttle, dem sie die ganze Zeit auf der Spur gewesen waren und dem sie damit auch irgendwie ihr gegenwärtiges Dilemma verdankten, stand friedlich vor einer Ansammlung von drei Gebäuden, drei typischen Außenpostencontainern. Sanfter Schneefall vervollständigte dieses idyllische Bild. ‚DAS kann ja nun nicht wahr sein!‘

    Erst beim genaueren Hinsehen offenbarte sich, dass offenbar ein großes Teil an der Unterseite des Schiffes fehlte, aber es sah auch so aus, als ob dies nicht auf Waffeneinwirkung zurückzuführen war. Das Shuttle schien verlassen, aber es schimmerte Licht aus einem der Gebäude. Kyoko hätte jetzt gern Jepkins befragt, aber er war immer noch ohne Bewusstsein. ‚Na toll. Was jetzt? Ich werde dann wohl mal höflich anklopfen müssen!‘

    Die Pilotin arbeitete sich vorsichtig den knappen Kilometer bis zu dem kleinen Schiff vor. Sie spähte durch die Cockpitscheibe, konnte aber im Inneren nicht viel erkennen. So ließ sie die Bahre mit Jepkins im Schutze des Shuttles zurück und schlich sich einige Schritte vorwärts. Sie hatte ungefähr die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als das Licht in dem Gebäude ausging. Kyoko warf sich sofort zu Boden und nahm nun das Sturmgewehr von ihrem Rücken. Ihr Brustkorb hob und senkte sich heftig. ‚Verdammt, wahrscheinlich ein Annäherungsalarm… Ist echt nicht mein Tag! Und ich hab’s ja auch gleich gesagt, ich tauge nicht für den Bodeneinsatz…‘

    „Ahn bist du das?“, klang eine dünne Stimme aus der Tür, die nur einen Spaltbreit geöffnet war. ‚Ein Mädchen?‘ Nun wurde der heftig zitternde Lauf eines Schrotgewehrs sichtbar. „Ahn? Hallo? Wer da?“ ‚Ein bewaffnetes Mädchen! Ein nervöses bewaffnetes Mädchen! Das ist eine ganz schlechte Kombination!‘ Kyoko hätte in dieser Situation viele Dinge tun können, aber so, wie sie da im Schnee lag, das Sturmgewehr im Anschlag und auf das Gebäude vor sich starrte, überkam sie das Gefühl, das es die beste Idee war, einfach aufzustehen.

    ‚Toll, wenn jemals deine Instinkte versagen, dann… Dann bin ich wahrscheinlich tot! Und jetzt gib einfach Ruhe, ich weiß schon, was ich hier tue… Hoffe ich zumindest!‘
    „Kyoko Young ist mein Name. Sie brauchen keine Angst zu haben. Wir haben ihr Shuttle gesucht“, rief sie freundlich, während sie sich wieder erhob. ‚Angst. Das wäre vielleicht das richtige Gefühl für mich! Ich weiß ja, dass ich gute Absichten verfolge, aber wenn hinter dieser zarten Stimme vielleicht die berüchtigtste Massenmörderin dieses wahrscheinlich an Massenmördern reichen Eisklotzes steckt, was dann?‘ „Und wer sind sie?“ Ihre Waffe hielt sie mit dem Lauf nach unten.

    „Hat mein Vater sie geschickt?“ Die Stimme des Mädchens klang nun plötzlich schnippisch. Die Pilotin reagierte ungläubig. „Ehm…“

    „Sie können ihm sagen, dass es zu spät ist, Ahn und ich sind jetzt Mann und Frau und es gibt nichts, was er noch dagegen tun könnte! Und außerdem wäre es doch wohl das Mindeste gewesen, wenn er sich selbst bemüht hätte oder wenigstens Jepkins…“ Das unbekannte Mädchen begann sich anscheinend in Rage zu reden.

    Kyoko, die dieser Entwicklung mit leicht geöffnetem Mund folgte, war froh, als sie den Namen Jepkins hörte, wenigstens konnte sie damit etwas anfangen, während der Rest des Monologes ihr in Angesicht der Ereignisse der letzten Stunden immer bizarrer vorkam.

    „…geschickt hätte und nicht irgendeine Handlangerin, nicht für ungut, deren Namen ich noch nie gehört habe. Das ist kein guter Stil! Und mir ist es auch gleich, welchen Ehemann er für mich ausgesucht hat, ich bin…“

    ‚Ach du lieber Gott: Romeo und Julia in Eis und Schnee. Das wäre ja fast romantisch, wenn es nicht so vollkommen fehl am Platze wäre!‘

    „… jetzt mit Ahn verheiratet, so wie es das Gesetz verlangt. Wir haben hier unseren Hausstand gegründet und auch die Ehe vollzogen. Er und ich gehören nun für den Rest unseres Lebens…“

    ‚Gott, die haben ja wirklich keine Zeit verloren, oder? Aber wenn man jung ist und motiviert …‘
    Kyoko spürte, dass sie rot wurde und sie kam sich plötzlich unsäglich albern vor, ein Sturmgewehr in der Hand, dem Tod nur knapp entkommen und einen Schwerverletztem im Gepäck, lauschte sie hier den Einzelheiten einer scheinbar zerrütteten Vater-Tochter-Beziehung. Doch endlich fand sie ihre Stimme wieder. „Jepkins ist doch hier!“

    „Was? Warum sagen Sie das denn nicht gleich?“ Die Tür wurde nun vollständig geöffnet und Kyoko sah eine zierliche Person herauskommen. „Wo ist er? Ich habe…“

    „Er liegt beim Shuttle, er ist verletzt“, unterbrach die Pilotin. Mit einem leichten Aufschrei kam das Mädchen auf sie zugerannt.

    [Alter Piratenunterschlupf]

    18.45 Uhr

    Es stellte sich heraus, dass das Mädchen Cameron hieß und die Tochter des Stellvertreters von Tosh war. Jepkins war ihr Leibwächter. Mit Hilfe von ihr konnte Kyoko ihren ungebetenen Begleiter aus seiner Rüstung schälen und dann in eines der Betten verfrachten. Diese Station, auf der Cameron und ich jetziger Ehemann Ahn Zuflucht gefunden und nach den Gesetzes von Antirumgon eine Familie gegründet hatten, war ein fast vergessenes Überbleibsel der ursprünglichen Piratenbasis.

    Ahn, der als Raumschifftechniker arbeitete, hatte erfolglos um die Hand von Cameron angehalten und sie dann schließlich in einem gestohlenen Shuttle von Narshad fortgebracht. Allerdings war während der Landung die Antigraveinheit abgefallen und ihr Schiff nach einem recht unsanften Aufsetzen damit flugunfähig. Dummerweise, wohl im Überschwang seiner Gefühle, hatte er auch ausgerechnet ein Shuttle geklaut, dessen gesamte Kommunikationstechnik gerade in der Werkstatt war.

    Deshalb war er vor einer Weile mit einem notdürftig hergerichteten Kettenfahrzeug aufgebrochen, um in einem alten Alkoholbergwerk, tief im Tal unter ihnen, nach Ersatzteilen zu suchen. Cameron war verständlicherweise besorgt um ihn und sie schien auch ihren Leibwächter gern zu haben, denn wenn sie glaubte, dass Kyoko nicht hinsah, ruhte ihr Blick immer wieder fürsorglich auf dem schlafenden Mann.

    Die Pilotin war von dem Lauf der Ereignisse leicht benommen. Sie kämpfte mit der Frage, ob überhaupt und wenn ja, was sie dem Mädchen eigentlich erzählen sollte, denn warum sie hier zu Fuß angekommen waren, war im Redeschwall von Cameron noch gar nicht zur Sprache gekommen.

    ‚Da krabbele ich vor einer halben Stunde noch halbtot und halbverzweifelt im Schnee herum, verfluche alle möglichen Dinge und treibe meinen Creditcount dabei in ungeahnte dreistellige Bereiche, die ich mir eigentlich und überhaupt nicht leisten kann. Und nun sitze ich in einem warmen behaglichen Raum, satt und leidlich sauber und höre mir die Lebensgeschichte eines scheinbar sehr netten Mädchens an! Ich fasse es nicht!‘
    Sie kniff sich.

    ‚Autsch. Offensichtlich keine Fieberhalluzination oder etwas, was ich mir nur einbilde, während ich in einer Schneewehe langsam erfriere. Das wäre aber auch eine gar zu blöde letzte Vision! Ziemlich arm… Etwas mit mehr Leben und Leidenschaft würde ich mir da schon wünschen… Ich in der Karibik zum Beispiel. Blauer Himmel und weißer Stand. Im knappen, perfekt sitzenden Bikini. Orange steht mir gut, habe ich mir jedenfalls sagen lassen, einen exotischen Cocktail in meiner Hand und an meiner Seite…‘

    „Ist alles in Ordnung, sie wirken so abwesend?“ Cameron hatte Kyoko angestoßen und sah sie mit leicht geneigtem Kopf an. ‚Gott, wie Mandschu sieht sie so aus! Naja Mandschu in Dunkel!‘ Ein überraschend heftiger Schmerz durchfuhr die Pilotin bei diesem Gedanken und ehe sie etwas erwidern konnte, begann plötzlich Jepkins heiser etwas zu krächzen: „Wir stecken in Schwierigkeiten, Prinzesschen, in echten Schwierigkeiten!“

    Mit einem erneuten Aufschrei stürzte sich Cameron auf ihren Leibwächter und umarmte ihn heftig. Dann schaute sie fragend zwischen ihren beiden Gästen hin und her. Kyoko der mal wieder kurz die Kinnlade entglitten war, verspürte durchaus zwiespältige Emotionen.

    ‚War ja sowas von klar. Ich schleppe ihn stundenlang durch diese Einöde, verrenke mir dabei den Rücken und falle zwischenzeitlich fast tot um vor Erschöpfung, aber kaum liegt er in einem warmen Bett, dann wird er prompt wieder wach. Hauptsache, ich hatte die Arbeit! Typisch Mann! Na vielen Dank auch! Und hätte er seinen Job mal richtig gemacht, dann wäre ihm sein Prinzesschen
    …‘ Kyoko schaute grimmig.

    ‚Oh Gott! Wahrscheinlich steckt er mit ihr unter einer Decke! Vielleicht wusste er deswegen, wo er sie suchen… Und jetzt zwinkert er mir auch noch über ihre Schulter weg zu, dieser Idiot… Okay, das ist aber auch zu rührselig, wie sie da um seinen Hals hängt. Wie in einem billigen Herz-Schmerz-Holo. Okay, okay, ihr habt gewonnen! Ich mag billige Herz-Schmerz-Holos. Was auch immer sich hier abgespielt hat, ist mir von jetzt an völlig egal. Hauptsache wir kommen hier alle heil raus!‘
    Die Pilotin lächelte verhalten.

    Mit Hilfe des sich erstaunlich schnell erholenden Jepkins konnte Kyoko dem Mädchen die Situation nun erklären. Anscheinend hatte sie eine sehr harte Schule in Narshad durchlaufen, denn sie wirkte zwar etwas verwirrt und besorgt, aber ihr war keinerlei Panik anzumerken.

    „Und nun? Wir haben hier ein Shuttle, dem ein Teil fehlt. Das liegt zwar nicht weit weg, aber der Techniker, der es vielleicht einbauen könnte, ist unten im Tal. Dort können wir ihn aber nicht erreichen“, fasste die Pilotin ihr Dilemma zusammen.

    Und hoffentlich sind meine Leute in Narshad in der Zwischenzeit nicht in Schwierigkeiten geraten! Im Notfall muss ich wohl selbst ein neues Shuttle besorgen, das Atlantis da draußen vielleicht. Es war ja auch die Rede von einer großzügigen Belohnung! Kann es mir jetzt vielleicht sogar kaufen. Naja, wenn das junge Eheglück vom wahrscheinlich ziemlich zürnenden Vater überhaupt akzeptiert wird...

    Cool und ich könnte in dem Fall wahrscheinlich sogar bis zu meiner Pension fröhlich weiterfluchen, also wenn es das Geld gäbe, was ich... Ach vollkommen egal. Denn wenn ich meine Leute im Notfall nicht rausschaffe, könnte das schlimm für sie enden und meine hoffnungsvolle Flottenkarriere sich ihrem jähen wohlverdientem Ende zuneigen… Toll, ich kann mir schon wieder Sorgen um meine Zukunft machen, wenigstens etwas, das Schlimmste ist vielleicht wirklich schon vorbei!‘


    19.00 Uhr
    Geändert von Kyoko Young (01.03.2009 um 01:29 Uhr) Grund: Rechtschreibung #97

  9. #9
    Rookie Avatar von André Gregorew
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    17:28

    Antirumgon; Planetenoberfläche

    Dieser verdammte Hurensohn! Die Disk musst dort drin sein, ansonsten müssten sie ja selten doof sein, die CD einem 08/15 Fahrer zu überlassen, wobei es mich nicht wundern würde...sind ja Amerikaner..

    Kurz bevor der Schwertransporter aus dem Blickfeld hinter dem Schneesturm verschwand, hatte sich Andrés Mech aufgerichtet und die Verfolgung aufgenommen. Nach 7 Minuten war der Schneejäger direkt hinter dem Fahrzeug, als er überlegte, wie er dieses am schnellsten im unendlichen Schnee versinken lassen kann, als ihm ein simpler Geistesblitz kam, der ihn daran zweifeln ließ, dass er ganz bei der Sache ist.

    Er bremste ein wenig ab, sodass der Laster eine bestimmte Distanz hatte, klappte er einen daumengroßen Deckel hoch und betätigte den darin gesicherten Knopf. Der Mech spürte einen kleinen Rückstoß, als die Rakete aus dem Lauf flog und eine Rauchschwade hinter sich herziehend, in den Transporter hineinkrachte, um diesen dann in einen riesigen Feuerball verwandelte, dessen Wärme sogar die Anzeigen des Mechs kurz ausschlagen ließ. André drückte auf zwei Knöpfe und es öffnete sich das Cockpit des Vehikels und offenbarte dem Kopfgeldjäger den Blick auf das Schauspiel der Flammen in Live. Er ließ ein diabolisches Lachen hören, als er sah, wie ein Mensch versuchte aus dem Fahrzeug zu steigen. Da durch die Explosion anscheinend seine Ausrüstung beschädigt wurde, überlebte er keine 3 Minuten in den ca. -200°C des Planeten. Der Körper hing leblos und erfroren aus dem zerstörten Fenster des zerstörten LKWs.

    Ein wunderschöner Anblick...

    Seine Stimmung war zwiegespalten, auf der einen Seite, freute er sich, dass der Auftrag mehr oder weniger reibungslos verlief, auf der anderen Seite musste er dafür eine extrem teure LRM4-Rakete verschwenden, wovon er nun nur noch 2 hatte. Das Cockpit schloss sich wieder, der monoton grün gefärbte Bildschirm tauchte wieder auf und der Schneejäger drehte den Mech in Richtung Narshad...

  10. #10
    Let's Play-Gucker Avatar von Kyoko Young
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    [Alter Piratenunterschlupf]

    Kyoko musterte Cameron und Jepkins. An der Lage, so wie sie sie gerade dargestellt hatte, gab es wirklich nicht viel zu beschönigen.

    ‚Wenn ich gemein wäre, was ich ja nicht bin, zumindest nicht in solchen Dingen, also wenn ich irgendwie wirklich gemein wäre, würde ich sagen, wir warten einfach ab, ob Ahn zurückkehrt. Aber jetzt wo Julia aka Cameron um die Gefahr weiß, in der ihr geliebter Romeo aka Ahn, ist eigentlich ein Nachname, oder? Koreanisch? Also, da sie nun weiß, dass er in Gefahr ist, wird sie im Zweifelsfall wohl selbst loslaufen…‘
    Die Pilotin kratze sich nachdenklich am Hals und blickte skeptisch auf die zarte Gestalt des Mädchens.

    ‚Naja, ich könnte es endlos in die Länge ziehen und eine Unmenge Argumente für und wider abwägen, aber es läuft sowieso auf mich raus! Bin die einzige logische Wahl! Toll, ich bin eine Wahl, juchu! Mandschu würde wahrscheinlich das h weglassen. Naja und das e, sonst funktioniert der Witz nicht richtig. Hölle, bin ich überspannt! Und warum sind die hier auch so geizig und haben keinen einzigen vernünftigen Kommunikationssatelliten im Orbit, dann müsste man nur mal kurz Bescheid sagen: Hallo Romeo! Da draußen laufen böse Capulets rum… Oder was auch immer.‘
    Nun war es ihre Nase, die juckte.

    „Geht es Ihnen eigentlich wirklich gut, ich meine der Absturz muss Sie doch… Und Ihr Gesicht sieht wirklich ziemlich lädiert aus“, fragte Cameron besorgt und die Pilotin war von ihrem Tonfall berührt.

    „Also dieses Nasenpflaster hatte sie schon auf dem Raumhafen“, meldete sich Jepkins launig. „Keine Sorge Prinzesschen, die Lady ist zäher, als Sie aussieht.“ Kyoko verdrehte die Augen, bemerkte aber durchaus den anerkennenden Unterton.


    Die Pilotin erhob sich. „Ich werde gehen und Ihr.. Deinen Ehemann suchen. Das ist die einzige vernünftige Alternative. Wenn mir etwas passiert da draußen, dann passen Sie gefälligst auf meine Leute auf!“ Diese Worte richtete sie an Jepkins, der ihren Blick erwiderte und leicht nickte. „Und falls er vor mir hier ist, dann fliegt nicht ohne mich los!“ Sie begann ihre Ausrüstung zusammenzusuchen und ging, als sie damit fertig war, grußlos in den Vorraum.

    „Ehm, es gibt leider kaum vernünftige Karten vom Outback“, hörte Kyoko Cameron sagen, die ihr gefolgt war. „Die Rampe, die sie hochgekommen sind, ist aber die Einzige die in das Tal führt. Sie müssen Ahn irgendwie verpasst haben, was bei dem Wetter da draußen…“

    „Wird so gewesen sein“, erwiderte die Pilotin achselzuckend. „Und der Eingang zum Bergwerk ist direkt am Fuß der Rampe. Ich denke, ich werde sowohl den Eingang, als auch Ahn finden.“ Sie lächelte aufmunternd und setzte dann ihren Helm auf. „Und nicht vergessen, hier auf mich warten!“ Ein kurzes Winken und sie war wieder umgeben von heulendem Wind und heftigem Schneegestöber.

    ‚Und ich bin eigentlich die Pilotin, ich wette die meisten Marines sind seit Monaten nicht so viel gel… Verdammte Hölle! Das da oben ist ein Shuttle! Heilige Mutter Gottes.‘
    Kyoko starrte mit offenem Mund auf das zur Landung ansetzende kleine Raumschiff. ‚Ich hätte heute Lotto spielen sollen!‘

    19.10 Uhr
    Geändert von Kyoko Young (02.03.2009 um 10:38 Uhr) Grund: Zeitanpassung

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