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  1. #41
    Rookie Avatar von Amanda Phoenix
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    18:50 Uhr
    Quartier 1
    Die SSV Midway

    <----- Hangardeck

    Es war ein recht langer Weg bis zu dem Flur mit den Quartieren. Ein langer Weg durch die schwach beleuchteten, engen Korridore. Ein langer Weg mit dem ewig gleichen Klacken Amandas Stiefel. Ein langer Weg mit den schweren, sperrigen Taschen. Doch auch dieser lange Weg nahm sein Ende, als sie ihren Namen auf den holographischen Anzeigen an den Zimmertüren entdeckte. Amanda Phoenix zeigte das flimmernde, orangegoldene Hologramm an. Mit einem kurzen Druck auf die Konsole auf Hüfthöhe, die fest an der recht dicken Wand befestigt war. Es folgte ein kurzes Zischen, bevor sich die Tür zur Seite weg öffnete und den Weg in ihr Quartier freigab. Es folgte ein recht gewohnter Anblick: Ein dunkler, fensterlose Raum mit einigen Hochbetten, Spinden und sonstigen nützlichen Einrichtungsgegenständen. Eilige trat sie vor einen der gut erhaltenen silbernen Spinde und lies ihre Taschen los, die kurzerhand leise krachend auf den Boden fielen. "Na dann wollen wir mal..." seufzte sie leise. Recht geübt und gezielt verstaute sie ihre Kleidung und Ausrüstung in dem engen Spind. Nach einigen Minuten war auch diese Aufgabe bewältigt und Amanda wandte sich einem der Betten zu. Seit einiger Zeit konnte sie nicht mehr richtig schlafen, was sich jetzt bemerkbar machte. Erschöpft fiel sie auf das Bett, dessen Matratze sich schnell ihrer Körperform anpasste und so für ein optimales Liegen sorgte.
    Und sofort schossen wieder tausende Gedanken durch ihren Kopf. Und wieder ging es ausschließlich um die Sorge um ihre Familie - insbesondere um ihren Bruder. Solange hoffte sie ihn wiederzusehen. Doch all die Jahre passierte nichts. Und von Tag zu Tag nahm diese Hoffnung ab. Selbst diese Mission stärkte ihre Hoffnung nicht mehr.
    Verzweifelt schloss die junge Phoenix ihre braunen, glasigen Augen...

    Ich wünschte, ich hätte mit dir sprechen können. Mit dir denken können. Deine Stimme hören können. Deinen Atem spüren können. Doch es sollte nicht sein. Es tut mir so leid. Aber denk immer dran: Ein Phoenix setzt sich für das Gute ein. Für das Richtige. Für seine Freunde. nicht für Ruhm, Ehre oder Geld. Und denk dran: Ein Phoenix ist nie allein...

    19:30 Uhr

    Amanda riss vor Schreck die Augen auf. War das möglich? War diese Stimme die ihres Bruders? Sah sie ihn jetzt schon in ihren Träumen? War das überhaupt ein Traum? All diese Fragen schossen durch ihren Kopf. Immer under immer wieder. hastig richtete sich die schmale Amerikanerin auf, richtete hektisch ihr zerzaustes Haar. Was zur Hölle war das? mit diesem Gedanken fasste sie das in Worte, was sie gerade zu erleben schien. Erst jetzt realisierte sie, dass niemand sonst im Quartier war. Jetzt träume ich also wirklich schon von Menschen, die ich noch nie gesehen habe... sie macte sich in diesem Moment quasi selber lächerlich; erklärte sich selbst für verrückt.
    Langsam erhob sie sich von der weichen, weißen Matratze, die einen Augenblick später wieder ihre Ursrungsform annahm. Müde stolperte sie zu dem kleinen Waschbecken, drehte mit unscharfem Blick den eisigen Hahn auf, hörte zu, wie das kühle Wasser im Becken plätscherte. Wie schon auf dem persönlichen Shuttle 'Farel' formte sie auch hier wieder die Hände zu einer Schüssel um das Wasser aufzufangen. Die kühle Flüssigkeit sammelte sich also in dieser spontanen Schüssel, nur um kurze Zeit später die weiche Haut Amandas zu befeuchten. Vereinzelt liefen große und kleine Tropfen über ihre wangen, sammelten sich an Kinn oder alternativ an der Nasenspitze, nachdem sie die Stirn überwunden hatten.

    Wieder griff sie blind nach einem Handtuch, musste jedoch schnell feststellen, dass noch keins aufgehängt war. Na klasse... beschwerte sie sich über sich selbst ...wo hab ich nur meinen Kopf?
    Schnell trat sie wieder vor den Spind. Gerade wollte sie die Tür öffnen, da klopfte es auf einmal an einer anderen. Nämlich der Zimmertür: "Miss Phoenix?" ertönte die dumpfe Männerstimme, "Captain Diaz ist wieder an Bord. Er wird sie in ungefähr sieben Minuten abholen."
    Diese Worte waren schockierend. Hektisch, beinahe panisch, riss sie die Tür des Spindes auf. "J-ja ok. Ich mache mich dann fertig." erwiderte Amanda stotternd und zog schnell ein weißes, weiches Handtuch aus ihrer Tasche hervor, das sofort ihr Gesicht bedeckte, um die restlichen Wassertropfen aufzusaugen. Immernoch voller Hektik warf sie das Handtuch blind auf ihr Bett, bevor sie sich eine kleine Bürste schnappte, sich vor den Spiegel stellte und ihre Haare mit eben jenem bearbeitete. Oh Gott! Wie sehe ich denn aus? Stellte sie schockiert fest, währen die Bürste unsanft durch ihr dunkles Haar fuhr.

    19:37 Uhr

    Nach einigen Minuten war sie dann bereit. Die Haare saßen. Die komfortable Kleidung konnte sie innerhalb einer Minute nicht wechseln und das schwache Makeup wurde wieder hergerichtet. Jetzt ist's soweit. dachte sie auf das Zeichen wartend...

  2. #42
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    Der COB hatte Cape am Aufgang zum Crewdeck abgefangen und unter anderem über den Aufenthalt der neu angekommenen Historikerin informiert. Er dankte ihm und schweigend gingen sie dann in Richtung der Crewquartiere. Der CO spielte in Gedanken einige Szenarien durch. Solange Team Zwei das Packet noch nicht abgeliefert hatte, waren ihm erst einmal die Hände gebunden. Aber es gab ja auch noch die Informationshändler und kriminelle Organisationen. Und unter gewissen Umständen würde man sie in dieses Spiel hineinnehmen müssen. Aber alle diese Möglichkeiten versprachen im Moment nur viel Risiko und wenig Gewinn. So verzweifelt war er noch nicht.

    Cape stoppte vor seinem ehemaligen Quartier. Er klopfte, wartete drei Sekunden ab und ging dann durch die sich öffnende Tür. Er hatte gar nicht mitbekommen, ob die Historikerin ihm geantwortet hatte. Schon als XO hätte er jedes Quartier ohne Aufforderung betreten können. Das Klopfen und Warten war ein Überbleibsel aus einer Zeit, als gemischte Mannschaften noch außergewöhnlich waren. Für Privatsphäre oder gar Geschlechtertrennung war normalerweise einfach kein Raum, aber sie war Zivilistin und er wollte sie nicht sofort mit den Regeln eines Kriegsschiffes überfallen. Obwohl sie sich würde daran gewöhnen müssen.

    Cape blickte auf eine recht zierliche hübsche Frau, aus deren etwas müde wirkenden Augen trotzdem ein zweifellos scharfer und wacher Verstand sprach. Der CO musterte sie langsam von oben bis unten, so wie ein Drill Instructor einen neuen Rekruten zu betrachten pflegte. Dabei rief er sich Details aus ihrer Akte ins Gedächtnis. „Willkommen an Bord“, beendete er nach langen Sekunden seinen Auftritt. „Folgen sie mir bitte in mein Quartier und erzählen sie mir unterwegs, wie sie sich hier nützlich machen wollen!“

    19.42 Uhr

  3. #43
    Rookie Avatar von Amanda Phoenix
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    19:40 Uhr
    Quartier 4
    Die SSV Midway

    Ein sich ständig wiederholendes Klappern von Amandas pechschwarzen Kunstlederschuhen erzeugt hallte durch ihr Quartier der SSV Midway. Hinzu kam das stille, schnelle, unruhige Fingertippen auf die metallische Wand hinter der Amerikanerin, die ihre spürbare Nervosität verdeutlichen. Sie wartete schon einige Minuten. Keine anderen Geräusche waren zu vernehmen. Doch plötzlich vermochte sie eilige Schritte zu hören. Ihr Körper begann augenblicklich zu zittern. Die Unsicherheit nicht zu wissen, was gleich passieren würde, trieb sie förmlich in den Wahnsinn. Plötzlich verschwand ihre ganze Ungeduldigkeit. Plötzlich wünschte sie sich, sie wäre wieder auf der Erde. Bei ihrer geliebten Familie; in den Zeiten, in denen alles noch durch Liebe, Fürsorge und Zuneigung geprägt war. Doch Amanda musste einsehen, dass diese Zeiten vorbeiwaren. Sie waren vorbei, weil sie ihre Mutter seit 25 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Sie waren vorbei, weil sie ihren Vater in Tränen verlassen musste. Und sie konnte nicht wiederkommen, weil sie die Hoffnung aufgab, ihren Bruder jemals wiederzusehen.

    Doch dann stand er auch schon vor der jungen Phoenix. Der große, muskulöse Mensch mit seinen sehr kurzen braunen Haaren und den mattgrauen Augen, die die Amerikanerin aufmerksam musterten. Seine tiefe Stimme erreichte sofort das scharfsinnige Gehör Amandas. "Willkommen an Bord" Noch bevor die junge Frau auf irgendeine reagieren konnte, fuhr der Mann, der sich nichtmal vorstellte, fort: "Folgen sie mir bitte in mein Quartier und erzählen sie mir unterwegs, wie sie sich hier nützlich machen wollen!“ Vollkommen verdutzt erstarrte sie für einige Augenblicke. Der erste Eindruck, den sie für den Mann empfand, war nicht unbedingt positiv. Aber vielleicht lag das auch nur an der Situation - die sich in dem Moment nur noch verschlimmerte. Die Frage, die der Mensch beantwortet haben wollte, stellte Amanda sich selbst schon seit einiger Zeit. Wie genau wollte sie sich nützlich machen? Ich habe...keine Ahnung seufzte sie innerlich. Egal! Wenn ich nicht halbwegs professionell rüberkomme, bin ich hier schneller wieder weg als ich tschüss sagen kann

    Phoenix folgte dem knapp 1,90 Meter großen Mann. Einige Zeit zögerte die zierliche Frau, sah sich aber gezwungen ihm zu antworten:

    "Nun. Ich wurde zu dieser Mission gerufen, weil der Rat meine Kenntnisse im Bereich Technologie, Kultur und Geschichte anderer und fremder Völker als hilfreich einschätzt. Ich werde also mein Bestes tun, um Ihnen in möglichen Konfrontationen, ob mit oder ohne Gewalt, mit meinem Wissen zur Seite zu stehen." erklärte das zarte Stimmchen also und beendete ihren Satz in dem Moment, in dem der Mann die Hand auf die überall identische Konsole legte. Daraufhin gab die zischende Tür ein ordentliches Quartier frei, das wohl dem Mann gehörte. "Mein Name ist übrigens Amanda Phoenix" fügte sie schnell hinzu, darauf hoffend, dass sich der scheinbar gefühlstote Mann vorstellen würde.

    19:41 Uhr

  4. #44
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    „Mein Name ist übrigens Amanda Phoenix“, sagt die Frau zum Anschluss ihrer Ausführungen. „Ich weiß“, erwiderte Cape trocken. „Und ich bin mir auch sicher, dass es gute Gründe für ihre Anwesenheit an Bord gibt.“ Der CO ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich. „Nur sollten sie sich einer Sache immer bewusst sein. Dies ist ein Kriegsschiff der Allianz und es gelten die Regeln des Militärs. Offizielle und inoffizielle. Wir haben zwar bereits Zivilisten an Bord. Einen Techniker und eine Ärztin. Bei beiden sieht die Besatzung aber recht klar, welchen Nutzen sie hier für uns alle haben. Bei einer Historikerin mit Schwerpunkt Protheaner ist dies nicht so offensichtlich! Wären sie auf die Geth spezialisiert, wäre dies sicher anders.“ Cape drehte seinen Stuhl und schaute die zierliche Frau nun wieder an.

    19.42 Uhr

  5. #45
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    19:42
    Quartier des Captains
    Die SSV Midway

    "Ich weiß" entgegnete der Mann, dessen Alter Amande nicht schätzen konnte und wollte, trocken. Und was dann in dem mittelmäßig beleuchteten Einmannzimmer passierte ließ sie sauer aufstoßen. Anstelle von seiner eigenen Namensvorstellung fuhr er ebenso trocken wie vorher fort und klärt sie über die momentane Beschaffenheit und Einstellung der Crew. Aber auch diese Worte konnte die junge Phoenix noch gut schlucken. Dann war es aber auch der Amerikanerin zu viel. Verteidigung ist der beste Angriff. Nun gut, es war kein Angriff. Zumindest nicht beim genaueren Hinschauen, auch wenn dies overflächlich so wirkte.
    Amanda, die sich zuvor an die metallische Wande lehnte, sprang von eben jener ab, kicherte kurz: "Sir, Sie sollten nicht allem Glauben schenken, was in meiner Akte steht. Offiziell mag ich den Schwerpunkt der protheanischen Technologie gehabt haben. Aber schauen Sie hinter die Fassade! Hinter die der Öffentlichkeit! Der Regierung! Aber auch der Freunde und Feinde! Die Oberflächlichkeit der benannten Beispiele ist kaum noch zu übertreffen. Keiner von denen wusste, dass ich auch nach der Universität, nach meinen offiziellen Forschungen weitergemacht habe. In diese inoffiziellen Stunden habe ich mich mit den Geth beschäftig. Und wissen Sie auch warum?" Amanda holte nach dieser offensiven Erklärung Luft. Jetzt, das wusste sie, kam der schwerste Teil. Sie schaute auf den Mann hinab, der hinter einem dunkelsilbernen Tisch platznahm, und entdeckte sofort die unterdrücke Ratslosigkeit. Doch jetzt konnte die 29-jährige sich nicht mehr zurücknehmen. Sie war schon zu weit gegangen. Ihre zittrige Stimme furh also fort: "Ich habe während des Citadelblitzkrieges einer Frau beim Sterben zugesehen. Ich habe ihr Kind aufgenommen - und wegen den Auswirkungen des Krieges ist es zwei Wochen später gestorben. Verstehen Sie?!" erklärte Amandas laute Stimme, die aber noch nicht fertig war: "Seit diesem Tag widme ich meine ganze Konzentration auf die Gethforschung."

    Nun, als die Erklärung abgeschlossen war, wurde ihr klar, dass der Mann selbst ihren Posten kannte - nur die anderen wahrscheinlich nicht. Diese emotionale Beichte wäre nie nötig gewesen. Niedergeschlagen lehnte Amanda sich wieder zurück an die Wand, unterdrückte die ihr aufstoßenden Tränen mühsam. Ich bin so ein Idiot! fluchte sie innerlich über sich selbst...

    19:44 Uhr

  6. #46
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    „Dass ihnen diese schlimmen Dinge auf der Citadel passiert sind, Mam, das tut mir aufrichtig leid. Und es wird bestimmt niemand den geringsten Zweifel an ihrer Motivation hegen.“ Cape erhielt, wie ein leises Piepen anzeigte, eine weitere Nachricht auf seinem Terminal und drehte sich wieder von der jungen Frau weg, um sich dieser zu widmen. „Denken die, ich kommandiere hier ein verdammtes Passagierschiff, oder was“, fluchte er leise vor sich hin, als er zu Ende gelesen hatte. Dann sprach er weiter zu Amanda: „Sechs Monate Studium der Geth, zumal im Verborgenen, sind nicht viel. Und nur Motivation allein reicht nicht. Es reicht auch nicht, dass sie der Rat geschickt hat. Der hat sich nämlich in der Gethfrage nicht gerade mit Ruhm bekleckert!“

    19.45 Uhr
    Geändert von Kenneth Diaz (12.12.2008 um 21:16 Uhr) Grund: Rechtschreibung #65

  7. #47
    Rookie Avatar von Amanda Phoenix
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    19:44 Uhr
    Kenneth Diaz Quartier
    Die SSV Midway

    Das darf doch wohl nicht wahr sein. abwiegig schüttelte Amanda den Kopf, Für wen hält der Kerl sich? fragte sie sich gedanklich, den Blick des Captains meidend, musterte sie sein Quartier erneut - fand aber, natürlich, nicht neues mehr. "Ich möchte Sie ja nur ungern aus ihrer kleinen Traumvision reißen. Aber wir alle hier wurden vom Rat auserwählt, diese Mission zu meistern. Wir wurden gewählt, weil die Rat auf unsere Fähigkeiten, unsere Erfahrung vertraut. Nicht wegen unserer Motivationen." entgegnete sie schlagfertig mit scharfer Stimme, verschränkte die Arme. "Also, worüber wollten Sie noch gleich mit mir sprechen?" lenkte die junge Frau vom Thema ab, das langsam ins lächerliche ging. Jeder hatte an der Midway eine Aufgabe. Ein Gebiet. Eine Pflicht, die nur er oder sie meistern konnte. Die Pflicht Amandas war es eben, ihr Wissen, ihre Kenntnisse im Kampf gegen die Geth und in Verhandlungen mit den verschiedensten Vertretern einzusetzen, um alles positiv zu wenden.

    Einige Zeit wurde es still. Amanda hatte alles gesagt, was sie zu sagen hatte. Dem Captain hingegen schien diese Situation, zumindest nach außen hin, kalt zu lassen. Ob dieser vermittelte Eindruck jedoch stimmte, vermochte die junge Phoenix nicht zu sagen. Verdammt Amanda! Du hast doch nichts gemacht. Du hast ihm deine Meinung gesagt. Na und? Seit wann ist das verboten? sprach ihre innere Stimme auf die Unsicherheit, die Schuldgefühle, irgendetwas falsch gemacht zu haben, hin.

    Letztlich wandte sie ihre strahlend blauen Augen wieder auf den Captain zu, der noch immer wortlos da saß. Erwartungsvoll blickte sie ihm in die Augen. Na also. Geht doch! Der Mensch holte tief Luft. Amanda zumindest, machte sich auf das Schlimmste gefasst - auch wenn sie generell nichts falsch gemacht hatte. Sie spiegelte nur das Verhalten wieder, das der Captain ihr entgegenbrachte. Eine Belehrung, eine Einstellung die sagen wollte: "Wiederholen Sie nochmal die Akademie, bevor sie mir auch nur auf die Schuhe gucken!"

    19:47 Uhr
    Geändert von SpeechBubble (12.12.2008 um 21:52 Uhr)

  8. #48
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    „Endlich“, Cape lächelte breit. „Und ich dachte schon, sie hätten überhaupt kein Rückgrat!“ Er erhob sich und ging auf Amanda zu. „Dann noch einmal von vorn. Ich bin Kenneth Cape Diaz und ich befehlige dieses stolze Schiff. Willkommen an Bord!“ Cape nickte der jungen Frau freundlich zu. „In einer besseren Welt hätte ich sie zu einem netten Essen eingeladen und subtiler, viel subtiler, glauben sie mir, versucht, ihre Fähigkeiten und Grenzen kennenzulernen. Aber die Welt ist zur Zeit nicht gut.“

    Der CO zuckte kurz mit den Achseln. „Lassen sie mich bitte sagen, was ich von ihnen erwarte. Erstens. Bleiben sie Zivilistin! Ich will von ihnen eine andere Sichtweise der Dinge, werden sie kein Hilfssoldat. Zweitens. Halten sie sich an das Protokoll! Ich werde ihnen jederzeit zuhören. Doch wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, zweifeln sie diese nie öffentlich an. Niemals! Tun sie es hinterher, unter vier Augen! Drittens. Seien sie der Crew ein Vorbild! Zeigen sie niemals Unentschlossenheit, tun sie jederzeit so, als ob sie die Dinge unter Kontrolle hätten. Sie haben schließlich hier an Bord eine Position wie ein Führungsoffizier. Viertens. Sagen sie mir beruflich die Wahrheit! Wenn sie etwas nicht wissen, dann sagen sie es oder schweigen besser. Wenn sie raten, vermuten, spekulieren, dann sagen sie dies ebenfalls, ich werde nicht schlechter von ihnen denken. Aber siehe Punkt Zwei und Drei: Unter vier Augen, nie vor der Crew.“

    Der CO musterte die junge Frau eindringlich. „Es wird sicher nicht einfach. Wir alle betreten unbekanntes Gebiet, wenn wir die Geth bekämpfen. Aber die Besatzung braucht Vertrauen in ihre Führungskräfte. Sie muss glauben, dass wir wissen, was wir tun. Doch sie wird sehr schnell erkennen, wenn wir zweifeln, unentschlossen sind und das wird sie selbst an sich zweifeln lassen. Und dann werden wir alle sterben! Es ist nur ein schmaler Grat, auf dem wir da wandeln und sie haben es besonders schwer. Ich kann einfach einen Befehl geben. Die Männer und Frauen werden ihn befolgen. Weil sie Marines und Matrosen und ich ihr Captain bin und niemand ist Gott näher, als der Captain eines Kriegsschiffes im Einsatz. So sagt man doch. Doch ihre Autorität gründet sich auf ihre Entsendung durch den Rat. Und viele Soldaten sind auf den Rat schlecht zu sprechen. Und einige dieser Crew haben genug Geth gesehen, um sich für Experten zu halten. Mich eingeschlossen. Deshalb wird ihnen ihr Wissen nicht so viel Respekt verschaffen, wie notwendig wäre. Doch der Crew wird vorerst reichen, dass ich ihnen vertraue, und das tue ich. Uneingeschränkt!“

    Cape ließ seine Worte einige Augenblicke wirken. „Und falls ich das noch nicht gesagt habe. Ich bin wirklich froh, sie an Bord zu haben. Jede Hilfe im Kampf gegen diese Kreaturen ist hochwillkommen. Aber nun muss ich gehen, andere Pflichten rufen. Machen sie sich bitte mit den Gegebenheiten der Midway und den bisherigen Ereignissen vertraut. Der XO wird ihre Fragen gern beantworten. Mam!“ Cape nickte seiner Gesprächspartnerin freundlich zu und ging in Richtung der Quartiertür.

    19.49 Uhr
    Geändert von Kenneth Diaz (12.12.2008 um 22:34 Uhr) Grund: Rechtschreibung #66

  9. #49
    Rookie Avatar von Amanda Phoenix
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    19:48 Uhr
    Kenneth Diaz Quartier
    Die SSV Midway

    „Endlich. Und ich dachte schon, sie hätten überhaupt kein Rückgrat!“ Der Captain lächelte breit, offensichtlich zufriedengestellt. Amanda hingegen war komplett von der Rolle. Das war alles nur ein Test? fragte sie ungläubig in Gedanken, unwissend, wie sie darauf reagieren sollte. Doch professionelles Auftreten half immer, überall, egal in welcher noch so aussichtlosen Situation die junge Phoenix befand. Und ohne weiter nachzudenken, über mögliche Reaktionen des Captains, der sich als Kenneth Diaz vorstellte, zu spekulieren, zierte ein warmes, aufrichtiges Lächeln Amandas sinnliche, kaum sichtbar mit einem leichten Roséton geschminkten Lippen, gefolgt von einem schnellen Nicken, das verdeutlichten sollte, die Menschenfrau hatte alles verstanden. Und nach kurzer Zeit war dies auch wirklich der Fall. Sie realisierte, dass das, was vor wenigen Minuten passierte, nur eine Masche war. Eine Masche, um ihre menschliche Standhaftigkeit auszusetzen. Und offenbar hatte sie ihn bestanden. Zum ersten Mal bestand sie eine Prüfung, ohne sich vorbereitet zu haben. Ohne überhaupt zu wissen, dass es sich um eine Prüfung gehandelt hatte.

    Doch Zeit zum weiteren Denken oder gar reagieren wurde ihr verwährt. Stattdessen fuhr der Captain schnell fort, erklärte ihr, an was sie sich zu halten hatte. Was sie beachten musste. Und vor allem, wie wichtig es war, keine Schwächen, keine Zweifel zu zeigen. Dies wäre der Tod ihrerseits, aber auch der Untergang der gesamten Crew gewesen. Das verstand sie auf Anhieb. Jetzt schien klar, welche Position sie hatte. Amanda stellte sich selbst als eine psychologisch unterstützende Person dar, die der Crew ein geborgenes Gefühl - ein Gefühl, dass sagte: 'Du bist nicht allein' - geben sollte. "Vertanden, Captain. Danke."

    Sie wurde also doch respektiert. Nicht wie ein kleines, unerfahrenes Mädchen dargestellt, das irgendwo ziellos durch die dunklen Gänge einer Erwachsenenwelt irrte. Und diese Feststellung beflügelte sie. Ihr war klar geworden, dass sie doch nicht so unnütz war, wie sie schnell vermutet hatte. Doch genauso entscheidend war es, nicht locker zu lassen. Jetzt hieß es für sie, Erfahrungen zu sammeln. Und die erste Chance schien gleich gegeben. Kenneth, der sich schon zur Quartiertür bewegte, deutete an, er hätte noch andere Arbeiten. Was wäre besser für Amanda, als dem Captain persönlich bei der Arbeit über die Schultern zu schauen. Doch innerlich kämpfte sie trotz ihrer jüngsten Erkenntnisse mit sich selbst. Erscheine ich dann nicht zu aufdringlich? Ich will ihm ja nicht meine Anwesenheit aufzwingen...

    Einige gefühlte Ewigkeiten voller Zögern vergangen, bevor die Amerikanerin ihren Kampf gegen sich selbst gewinnen konnte. "Captain, ..." begann sie mit freundlicher, sogar eine Spur Zärtlichkeit war zu vernehmen, Stimme, "...Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Sie begleite?" Voller Selbstbewusstsein trat sie aufrecht vor Diaz.

    19:51 Uhr
    Geändert von SpeechBubble (17.12.2008 um 15:31 Uhr)

  10. #50
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    Cape hatte seinen Standpunkt klargemacht und wollte die junge Frau eigentlich entlassen. Aber Amanda schien sich seine Ausführungen sofort zu Eigen zu machen und nach einem nur kurzem Zögern bat sie darum, ihn begleiten zu dürfen. Das bevorstehende Gespräch könnte vielleicht eine weitere wertvolle Lektion sein und so nickte Cape nach kurzem Überlegen zustimmend. „Wir werden mit einem Kontaktmann reden, den Team Drei mitgebracht hat. Es gab allerdings auf Elysium Probleme mit seinen Informationen. Die ganze Geschichte würde jetzt aber zu lange dauern. Hören sie einfach zu und wenn sie Fragen haben, dann stellen sie sie ihm auch. Meiner Meinung nach ist der Typ ein Egoist und ein Feigling, keine große Sache.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, machte der Captain sich auf den Weg.

    19.52 Uhr

    <--- Besprechungsraum

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