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  1. #31
    Let's Play-Gucker Avatar von Myuko Ono
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    Myuko starrte ihre Gabel an, während sie schweigend der Ansage des Kapitäns zuhörte.
    Es ging also wieder los. Eine neue, wichtige Mission, bei der man es mit neuen Gegnern zu tun hatte, neue Leute kennen lernte und neue Personen starben - vielleicht auch man selbst. Dass der Job eines Soldaten gefährlich war, für ihn und andere, die er vielleicht mochte, musste sich jeder Marine bewusst sein. Myuko war sich dessen bewusst, und sie hasste den Gedanken daran.
    Aber der Captain hat Recht., dachte sie. Jemand muss sich für den Schutz der Galaxie einsetzen, und das sind wir. Wir müssen uns dieser Verantwortung stellen. Dann schüttelte sie über ihre eigenen Gedanken leicht spöttisch den Kopf. Ich wusste gar nicht, wie sehr ich Soldatin bin.
    Myuko warf den anderen einen Blick zu. Auch sie sahen ernst oder nachdenklich aus. Ihre Gedanken schweiften wieder zurück zu der Mission. Würden Sie das STG suchen oder gleich auf Elysium landen? Und das Geth-Schiff - es war nur eines gemeldet worden, aber theoretisch konnte es eine ganze Flotte sein. Wie sollten sie sich verhalten und wie herausfinden, was die Geth auf Elysium wollten? Gut, dass ich das nicht entscheiden muss., dachte Myuko. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie nur am Rand Jasons Frage mitbekam.

    "Was...? Ach so...Ich weiß nicht... Wir wissen praktisch nichts. Es können ein paar Geth sein, die aus Rache irgend etwas überfallen oder eine Armee, die irgenetwas haben will oder einen Krieg einleitet. Oder das STG hat sich getäuscht und es waren gar keine. Aber das bezweifle ich. Ich denke, dass wir auf jeden Fall mehr als nur ein bisschen Ärger haben werden." Myuko zuckte mit den Achseln. "Lassen wir uns überraschen."
    Dann fiel ihr Kim wieder ein.
    "Ich bin gleich wieder da", sagte sagte sie, brachte ihren leeren Teller zur Essensausgabe und verschwand durch die Tür.

    -----------> Cockpitreihe
    Geändert von Myuko Ono (06.10.2008 um 15:15 Uhr)

  2. #32
    Let's Play-Gucker Avatar von Halon
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    Myuko die sich gerade aus der Kantine hinaus begab nachsehend, sprach Halon Jason an, um ihm zu sagen das er, da er ja mit dem Essen fertig war, wieder in den Maschinenraum zurückkehren wollte. "Ich geh dann mal wieder an die Arbeit, man sieht sich Chief", mit einem leichten grinsen stand Halon vom Tisch auf und verließ langsam die Kantine in Richtung

    ----> Maschinenraum. 8:38 Uhr

  3. #33
    Let's Play-Gucker Avatar von Jason Phoenix
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    Jason saß für einige Zeit einfach nur am Tisch. Wort- und Tatenlos. Plötzlich sprang Myuko auf. Der Gunnery Chief war plötzlich wieder hellwach und stand, wie es sich für einen Gentleman gehörte, mit auf: "Bis später Myuko" und setzte sich anschließend wieder hin. W-w-was? wunderte sich Jason. Seid wann sprech' ich sie denn mit dem Vorname an?

    Nichts desto trotz musste er nur wenige Minute später mit ansehen, wie Luca Porchiano wenige Minuten später die Kantine verließ. Seine Laune schien nicht gerade gut gewesen zu sein. Was kümmert mich denn das?! fragte Phoenix sich selbst. Halon und Jason unterhielten sich noch ein paar Minuten über die verschiedensten Dinge, bis ersterer beschloss, wieder an die Arbeit zu gehen. Der 25-jährige verabschiedete sein Gegenüber freundlich, blieb jedoch dieses mal sitzen.

    Gedankenverloren starrte er auf seine gefalteten Hände. Was ist, wenn das schief geht? Was ist, wenn wir nichts finden? Was ist, wenn das alles eine...eine Falle ist?! Jason mochte sich diesen Gedanken garnicht genauer vorstellen.

    Einige Minuten später, um 8:45 Uhr, ertönte plötzlich der Schiffsalarm. Alle Crewmitglieder in der Kantine sprangen sofort auf und rannten wild durch das Schiff. Phoenix selbst schreckte auf, als er durch das schrille Geräusch aus seinen Gedanken gerissen wurde. Langsam und vorsichtig machte er sich auf den Weg in die Cockpitreihe. Der Gunnery Chief war einer der wenigen, der keinen festgelegten Platz bei Alarm hatte. Somit war er gezwungen den Captain in der Cockpitreihe zu treffen um Befehle anzufordern.

    8:50 Uhr -----> Cockpitreihe

  4. #34
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    Gerade als Avrey sich setzten wollte ertönte der Schiffsalarm. Er ließ sein Tablett fallen und rannte zurüch aufs Kommandodeck." Verdammter Mist da will man mal was essen und schon gehts hier rund.

    8:51 <--- Cockpitreihe

  5. #35
    Let's Play-Gucker Avatar von Kyoko Young
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    ---> Cockpitreihe

    Kyoko saß am selben Tisch wie vor nicht einmal zehn Stunden. Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, liefen die Ereignisse, die von hier ausgegangen waren, wie in einem Film immer wieder vor ihrem inneren Auge ab: Porchianos Versprecher, der Disput danach, die Konfrontation in Quartier und viel später die Hilfe durch den Doc. Porchiano war nun auf der Flucht, der Doc durch einen Heckenschützen ermordet und sie selbst ziemlich ratlos und verwirrt. ‚Ach komm schon Kyoko. Hätte es wirklich etwas geändert, wenn du gleich dem Captain oder dem XO davon erzählt hättest. Aber wenn dieser Bastard wirklich etwas mit dem Anschlag… Vergiss es, es bringt überhaupt nichts. Gott, ich wünschte Mandschu hätte mich nicht abgelöst… Na klar, als ob du diesen Fragen die ganze Zeit aus dem Weg gehen könntest.’

    Die Pilotin starrte ihr Sandwich an. Eher pflichtschuldig nahm sie einen Bissen. Der Koch hatte aber wie immer ausgezeichnete Arbeit geleistet und als sie den Geschmack wirklich wahrnahm, erwachte mit dem Appetit auch neue Entschlossenheit. ‚Noch ist er ja nicht endgültig verschwunden. Und ich werde diesen Bastard finden und ich werde auch von ihm die Antworten bekommen, die ich brauche. Gott, ich hoffe, die Flotte trifft bald ein. Egal, ob sie Elysium angegriffen haben oder nicht, diese Nebelparder gehören in die finsterste Hölle!’

    Kyoko beendete ihre Mahlzeit und blickte sich in der recht leeren Messe um. Die Marines waren an Land und ein Großteil der Crew auf Gefechtsstation. Nur ein Serviceman war noch da, Deck Three, wenn sie sich richtig erinnerte. Die beiden anderen waren ja wohl mit Doc Alvarez auf Elysium unterwegs. Sie nickt ihm beim Aufstehen freundlich zu und brachte das Geschirr zurück. Nach einem kurzen Abstecher in die Quartiere wollte Kyoko zum Cockpit zurück, als ihr Kommunikator piepte. „Lieutenant Young hört“, meldete sie sich. „XO hier. Es gibt einen Notruf vom Captain. Das Team hat Feindberührung und bittet um Shuttlerettung. Mandschu bringt die Midway näher ran. Koordinaten werden überspielt. Melden sie sich im Hangardeck!“ Die Pilotin lief los.

    <--- Hangardeck

    18.27 Uhr

  6. #36
    Rookie Avatar von Amanda Phoenix
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    20:04 Uhr
    Der Briefingraum
    Die SSV Midway

    Ein paar Augenblicke nach Amandas Frage, die sie selbst noch immer besorgte, antwortete der Captain schnell, sachlich und direkt. Für die 29-jährige ein wenig zu schnell. Auch wenn Kenneth der Captain war, so wäre er immernoch ein Mensch, dem es erlaubt ist, auch persönliche Seiten zu zeigen. Was mache ich mir eigentlich vor? fragte sie sich schockiert über sich selbst. Er ist eben der Captain und das ist gut so. redete die brünette Menschenfrau sich seufzend ein. Nach dem nicht gerade wirksamen Versuch, alle Gedanken abzuschütteln, nahm Amanda Kenneths Worte wahr:

    „Klingt nach einer guten Idee. Wir haben knapp zwanzig Minuten. Zwanzig Dreißig Uhr will Admiral Belikov mich sprechen.

    Der Captain pausierte kurz, verdaute wahrscheinlich die vorangegangenen Ereignisse, fuhr dann aber leicht lächelnd fort:

    "Also dann, der Koch ist wirklich gut.“

    Kreuzte es die blassrötlichen Männerlippen, bevor DIaz voranging. Die Tür öffnete sich traditionell zischend und Amanda folgte dem kräftigem Captain durch die Korridore.
    Der Weg verlief wenig verwunderlich still. Amanda rätselte noch immer, wie sie sich gegenüber Kenneth verhalten sollte - ohne Erfolg. Denn noch bevor sie zu irgendeinem Schluss kommen konnte, erreichten die beiden ihr Ziel: Die Kantine.

    ----> Die Kantine

    20:08 Uhr
    Die Kantine
    Die SSV Midway

    Die Kantine war etwas besonderes. Das bemerkte die Amanda sofort, als sie zusammen mit dem Captain den zart rot-orange beleuchteten Raum betrat und der angenehm frische Duft von Salat, der der Küche entfloh, und schnell in die Nase durch ihren kleinen Körper strömte. Die Kantine im gesamten war jedoch erstaunlich leer. Von den vielen runden aschgrauen Tischen waren nur zwei besetzt. An beiden tummelten sich jeweils zwei Marines, die mit leicht variablem Essen Nahrung zu sich nahmen. "Freie Auswahl" bemerkte Amanda knapp, mit einem sanften Lächeln auf ihren leicht feuchten Lippen, die sich schon nach saftigem Salat sehnten, dessen Duft immernoch die Kantine schmückte.

    Nachdem die beiden Menschen sich durch einige der Tische geschlängelt hatten, erreichten sie einen Platz am Rand der Kantine, etwas abseits der anderen Marines, die sowieso in ihre Gespräche vertieft waren. Als Kenneth den recht schmalen Stuhl aus aschgrauem Metall hervozog, bemerkte die 29-jährige etwas, das sie nicht sofort einordnen konnte. Auf seinem muskulösen, leicht gebräunten Unterarmem erstreckten sich jeweils zwei Tatoos, die in geschwungener, glamuröser Schrift vier Namen darstellten.

    Amandas stark ausgeprägte Neugier und die Forschernatur in ihr, ließen ihren intelligeten Kopf wild spekulieren. Geschwister? Verwandte? Freunde? All diese Möglichkeiten hätten zutreffen können. Doch bei erneutem Mustern des Unterarms, kam ihr eine Dritte in den Sinn: Kinder? Amandas Augen weiteten sich, fokussierten auffällig die Tatoos. Phoenix wusste nicht, wie sie mit dieser möglichen Erkenntnis umgehen sollte. Aber sie wusste, dass sie es herausfinden musste, bevor es zu Missverständnissen kommen konnte.

    Verwirrt wurde die Menschenfrau von dem knirschenden Polster des Stuhls aus ihren chaotischen Gedanken gerissen. Die Starre löste sich, als sie dem Lächeln des Captains entgegensah, der auch die Quelle des Geräuschs war, als er sich setzte. Die zierliche Brünette tat es ihm schnell gleich, wusste aber noch immer nicht, wohin sie mit ihren Gedanken sollte. Ich muss es wissen... beschloss sie kurz darauf. Warum machst du dir überhaupt so einen Kopf? sprach die gegensätzliche innere Stimme. Doch bevor Amanda weiter über Konsequenzen und Begründungen nachdenken konnte, erklang ihre zarte Stimme:

    "Captain Diaz..." zögerte sie, "...darf ich Ihnen eine Frage stellen?" Ohne Zeit zur Antwort seitens des Captains zu geben, fuhr sie interessiert fort: "Ryan, Robyn, Alyson, Kyle." zählte sie die vier Namen auf, die die kräftigen Rückseiten der Unterarme des Captains zierten, "Wer steckt hinter diesen Namen?"

    Nun war es raus. Amanda versuchte erfolglos, den folgendenden Blick Kenneths zu deuten, während sie alle möglichen Szenarien im Kopf durchspielte. Warum machst du dir so einen Kopf?! meldete sich ihre innere Stimme erneut - mit Recht. Das Schlimmste, das passieren konnte, war eine vollkommene Abweisung zu kriegen. Mehr Konsequenzen waren unmöglich...

    20:11 Uhr

  7. #37
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    Briefingraum --->

    Cape freute sich auf ein paar Gurkensandwichs und etwas Tee, denn seitdem er mit einem Londoner malaysischer Abstammung zusammen auf der AYACUCHO ein Quartier geteilt hatte, war er diesen Speisen verfallen. Und der Schiffskoch, der wie jeder gute Koch schnell herausgefunden hatte, was seinen wichtigsten Gästen zusagte, hielt deshalb seit einer Weile diese Sandwichs auch immer bereit.

    Amanda lief allerdings zielstrebig an der Essensausgabe vorbei und setzte sich an einen freien Tisch. Der CO folgt ihr achselzuckend und ließ sich ebenfalls nieder. Die junge Frau begann dann zögerlich eine Frage zu formulieren: „Captain Diaz, ...darf ich Ihnen eine Frage stellen? Ryan, Robyn, Alyson, Kyle. Wer steckt hinter diesen Namen?“

    Cape blickte nachdenklich auf die Tätowierungen auf seinen Armen. Er hatte schon oft daran gedacht, sie entfernen zu lassen, aber im letzten Moment hatte er sich immer wieder dagegen entschieden. Wohl weil es ihm vorgekommen wäre, als ob er seine Kinder aus seinem Leben löschen wollte. So lebte er lieber mit gelegentlichen Bemerkungen von Vorgesetzten und Fragen, wie Amanda sie gerade gestellt hatte. Zumindest hatte er so oft einen Grund über seine Kinder zu sprechen.

    „Alyson.“ Der Lieutenant Commander tippte auf den ersten Namen. „Ist jetzt Zwölf und schon Vizekapitän ihres Volleyballteams. Außerdem stellt sie mehr Fragen, als man sich vorstellen kann. Kyle ist knapp zwei Jahre jünger und so ruhig, dass man ihn fast übersieht. Er sitzt oft mit einem Datenpad in der Ecke und schaut sich Sternenkarten an. Das Fernweh hat er wohl von seinem Vater.“ Cape grinste. „Stammen beide aus einer Studentenehe, die nicht so lange gehalten hat. Wohnen jetzt bei ihrer Mutter in Lowell City.“ Der CO griff in seine Tasche und holte ein Holobild hervor, in dem abwechselnd vier Gesichter zu sehen waren.

    „Damit sie auch ein Bild von ihnen haben. Die Zwillinge da sind Ryan und Robyn. Von der Reihenfolge der Geburt aber Robyn und Ryan. Ist ihnen wichtig. Jahrgang 2178 und zwei absolut ungezügelte Temperament, wie man so schön sagt. Vor ihnen ist kein technisches Gerät sicher. Ansonsten lieben sie Schlagzeugspielen. Ich schätze es ist nicht einfach mit ihnen.“ Wieder zog ein leichtes Grinsen über die Mine des Captains. „Hier war es eine Soldatenehe, die auch nicht lange gehalten hat. Sie leben immer noch auf der Arcturusstation.“

    Nach einigen Augenblicken, in denen Cape versonnen die wechselnden Bilder betrachtet hatte, fuhr er fort: „Das erste Tätowierung ist das Ergebnis einer schwer durchzechten Nacht, danach hatten die anderen natürlich auch ein Anrecht auf eine Verewigung. Das ist die ganze Geschichte.“ Er schwieg kurz und erhob sich dann. „Hier ist übrigens Selbstbedienung. Kann ich ihnen etwas mitbringen?“

    20.14 Uhr

  8. #38
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    Cape wartete auf die Antwort von Amanda, als die Stimme seiner zweiten Pilotin über das Schiffsinterkom ertönte: „Captain bitte sofort im Briefingraum melden! Captain bitte sofort im Briefingraum melden!“ Der CO gab der jungen Frau mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er sich nun leider entschuldigen musste, sie aber sitzen bleiben solle und er verließ umgehend, allerdings mit knurrendem Magen die Kantine.

    20:15 Uhr

    <--- Briefingraum

  9. #39
    Rookie Avatar von Amanda Phoenix
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    20:12 Uhr
    Die Kantine
    Die SSV Midway

    Amanda folgte Kenneths Blick, der nach ihrer Frage auf die Tätowierungen auf beiden Armen fiel, versuchte ihn zu deuten. Das fiel jedoch wiedereinmal sehr schwer. Erst der Folgende in Verbindung mit einem zufriedenen Lächeln gab Aufschluss. Offenbar war der Captain garnicht so abgeneigt, ihre Frage zu beantworten.
    Aber noch bevor die junge Phoenix sich mehr Gedanken darüber machen konnte, fing Diaz plötzlich an zu sprechen, gab ausführliche Erklärungen ab, die die 29-jährige beeindruckten. Nach dem, was bisher passiert ist, hätte sie nicht im Traum daran gedacht, dass dieser Mann vier Kinder und zwei Ehen gehabt haben soll. Doch auf der anderen Seite, hinter ihren gläntzenden Augen, die sich offenkundig freuten, von Kindern zu hören, machte sich ein komplett anderes Gefühl breit. Die Menschenfrau wusste nicht, wie sie dieses chaotische Gefühl deuten konnte.

    Verdammt was ist denn nur los mit dir?

    Meldete sich ihre innere Stimme erneut, diesmal jedoch eher in Besorgnis als in Unsicherheit. Aber auch darüber konnte sie, zum Glück, nicht weiter nachdenken, denn Kenneth holte einen Hologrammprojektor aus der Tasche, er unter dem zarten, rot-orangenen Lichteinfall kaum noch als silberfarben zu erkennen war.

    „Damit sie auch ein Bild von ihnen haben. Die Zwillinge da sind Ryan und Robyn. Von der Reihenfolge der Geburt aber Robyn und Ryan. Ist ihnen wichtig. Jahrgang 2178 und zwei absolut ungezügelte Temperamente, wie man so schön sagt. Vor ihnen ist kein technisches Gerät sicher. Ansonsten lieben sie Schlagzeugspielen. Ich schätze es ist nicht einfach mit ihnen.“

    Diese liebevollen Worte, die Diaz Lippen entflohen, erklärten die ersten zwei Gesichter, die während der holographischen Diashow gezeigt wurden.

    „Hier war es eine Soldatenehe, die auch nicht lange gehalten hat. Sie leben immer noch auf der Arcturusstation.“

    Fügte Kenneth hinzu, nachdem sich das liebevolle Lächeln auf seinem Gesicht wieder verzog.

    Die Erinnerungen schmerzen dich...oder?

    Amanda hielt es für besser, es mit dieser Frage bei Gedanken zu belassen. Dennoch schmückte ein nahezu mütterliches Lächeln ihre sich nach Nahrung sehnenden Lippen. „Ha-“ Da war es bereits zu spät. Gerade lag der 29-jährigen eine brennende Frage auf der Zunge, da fuhr der Captain bereits fort:

    „Die erste Tätowierung ist das Ergebnis einer schwer durchzechten Nacht, danach hatten die anderen natürlich auch ein Anrecht auf eine Verewigung. Das ist die ganze Geschichte.“

    Phoenix nickte leicht, bevor sie mit einem Biss auf die Unterlippe ein breites Grinsen verhinderte.

    Tja, solche Nächte kennen wir doch alle.

    Nachdem sie sich diesem Gedankengang wieder entledigte, versuchte Amanda nochmals, die für sie so interessante Frage zu stellen, wurde aber erneut, wahrscheinlich unabsichtlich, unterbrochen:

    „Hier ist übrigens Selbstbedienung. Kann ich ihnen etwas mitbringen?“

    Wie versteinert schaute die haselnussbraun-äugige Frau zum bereits stehenden Captain hoch, der nun nochmal viel größer wirkte. Nachdem sie ihre Gedanken, und somit auch ihre Frage, wieder zurückstufte, überlegte sie, welches Gericht nun angebracht wäre.

    Ein Salat wäre gut. Ja, das wäre was. Ein schön saftiger, grüner Salat mit kleinen Fleischstückchen. Genau wie früher auf der Erde. Mit Dad und seinem wunderbaren American Dressing.

    Amanda konnte – wollte sich nicht von diesen Erinnerungen losreißen. Sie vermisste ihn immernoch. Genauso wie ihre Mutter. Auch wenn sie sie nie richtig kennen lernen konnte. Genau wie Jason.

    Jason...wo treibst du dich nur rum?

    Auch ihren kleinen Bruder, von dem sie viel zu spät erfuhr, kannte sie nicht richtig. Aber wenn er seinem Vater in junge Jahren glich, wusste sie genau:

    Du hängst bestimmt in irgendeiner Bar und triffst dich mit schicken Frauen, oder?

    Alle Sorgen waren plötzlich wie weggeblasen. Trotzdem kullerte eine einzelne salzige Träne über den markanten Wangenknochen, bevor sie das spitze Kinn erreichte, um dann den weiten Weg zum Boden zurückzulegen.
    Kenneth hingegen bekam von all dem nichts mit. Das lange braune Haar Amandas verdeckte ihr ganzes, auf den Boden gerichtetes Gesicht.

    Die junge Frau regte sich erst wieder, als sie durch das Schiffsinterkomm aus ihren Erinnerungen gerissen wurde:

    „Captain bitte sofort im Briefingraum melden! Captain bitte sofort im Briefingraum melden!“

    Und damit endete auch schon das noch nichtmal begonnene Abendessen. Amanda strich sich schnell über ihr gebräuntes Gesicht, bevor sie zum Captain aufschaute:

    „Die Pflicht ruft, Sir.“

    Entgegnete sie dem wortlosen Satz Kenneths zwinkernd, bevor dieser hastig die Kantine verließ.



    20:15 Uhr

    Nun war sie also alleine. Alleine auf einem Militärschiff, auf dem sie wahrscheinlich die einzige ohne direkte Kampferfahrung war.

    Schluss mit den Selbstzweifeln!

    Wieder meldete sich Amandas innere Stimme energisch. „Selbstbedienung?“ Erst jetzt realisierte sie dieses Wort vollständig und sprang schnell von dem schlichten Stuhl auf, um sich gleich danach zielstrebig in Richtung Essen zu begeben.

    Salat, Salat, Salat, Salat

    Immer wieder huschte dieses eine Wort durch ihren Kopf, bevor sie endlich die Aluminiumschüssel mit dem saftigen Grünzeug entdeckte. Wie ausgehungert schnappte Phoenix sich einen der, ebenfalls aus schlichtem Aluminium angefertigten, Teller und eine dazugehörige Gabel, bevor sie Ersteren mit einer recht ordentlichen Menge an Salat füllte.

    Einige Meter später nahm Amanda wieder auf dem schlichten Stuhl Platz und legte den Teller vor sich auf den Tisch. Das Essen war angerichtet und die Menschenfrau genoss es, endlich wieder etwas essbares zu sich nehmen zu können. Und dass es so gut schmecken würde, hatte Kenneth bereits auf dem Weg in die Kantine angedeutet.



    20:19 Uhr ---> 20:26 Uhr

    Einige Zeit verstrich, die Kantine bekam immer mehr Kundschaft, während andere sie wieder verließen. Amandas Blick fixierte ihren leeren Teller, auf dem nur noch kleine Tropfen des gewaschenen Salats und der eine oder andere Fleischkrümel zu sehen waren.

    Das tat gut...

    Dachte die Amerikanerin zufrieden, während sie den Teller zur Abgabe brachte. Nahezu geräuschlos verschwand sie wenige Sekunden später aus der Kantine in den dunklen Korridor.

    Quartiere...links

    Erinnerte sie sich schnell, bevor Amanda kaum hörbar durch die Gänge schlich, um kurze zeit später den als Ziel gesetzten Quartierskorrdior zu erreichen.



    ----> Die Mannschaftsquartiere

  10. #40
    ME FRPG only Avatar von Kenneth Diaz
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    Hangardeck --->

    Cape war sich bewusst, dass sein Auftreten vielleicht sogar rüde und unhöflich wirken konnte, aber er hatte noch eine Unzahl von Papieren auf seinem Schreibtisch und schlicht keine Zeit: Einsatzberichte für die vorgesetzte Flottille, für das Kommando der Fünften Flotte, das Allianzhauptquartier und den Rat. Dazu noch die Einträge in die Personalakten der Crew, die Vorschläge für eventuelle Auszeichnungen und nicht zuletzt die Briefe, die er den nächsten Angehörigen von Captain Johnsen und Doc Bonpart schreiben wollte. Von den Materialverbrauchslisten gar nicht erst zu reden. Er erstickte faktisch in Papier und sein neuer XO musste auch noch eingearbeitet werden.

    Er war über den plötzlichen Gruß des Kroganer nicht überrascht, er hatte er ihn ja schon im Shuttle so begrüßt, eher verärgert über sich, dass er nicht darauf gewartet hatte. Aber es war nun einmal passiert. Der COB blieb zurück, um Befehle des Captains auszurichten und Cape drehte sich im Aufzug, den sie diesmal benutzten, zu Arkanson und Wels um. „Wels Undar.“ Er nickte ihm zu. „Zu ihren Fragen. Erstens. Es gibt hinter der Krankenstation einen Raum in dem sich medizinische Vorräte und Ersatzbetten für die Ärzte befinden. Sobald Doc Alvarez ihre Arbeit in der Krankenstation erledigt hat, können sie diesen Raum benutzen.“ Cape musterte den Kroganer. „Für sie dürfte es knapp werden, aber wir sind eben kein Passagierschiff. Zweitens. Kommunikation nach außen muss vom Captain oder seinem Stellvertreter genehmigt werden. Da wird aber bald einen ÜLG-Flug machen, stellt sich die Frage erst wieder an unserem Zielpunkt.“

    Der Fahrstuhl war endlich angekommen und Cape führte seine Begleiter um die Wände des Schachtes herum. „Dies ist die Kantine. Rechts der Eingang zur Krankenstation, dahinter ihr Domizil in spe. Links mein Quartier. An dem Gang da hinten sind die Crewquartiere und Sanitärräume. Die Küche hier vorn. Zu ihrer letzten Frage. Ich würde sie in… „Cape blickte auf seine Uhr. „Zwanzig Minuten aufsuchen. So haben sie etwas Zeit zum Eingewöhnen. Dann sprechen wir kurz über die Mission. Und so haben sie auch Zeit, bis morgen Ideen zu entwickeln.“

    22.27 Uhr

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