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    ME FRPG Only Avatar von Milijan Sacobic
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    Den Rest der Fahrt verbrachten sie schweigend und zurück in der Geheimdienstzentrale durchliefen die beiden die Sicherheitsprozeduren und Ortiz führte ihn zielstrebig in einen der Verhörräume.
    Im Verhörraum saß, an einem Tisch, ein junger Mann mit rotem, schulterlangem Haar das sein etwas rundliches Gesicht einrahmte. Seine grünen, müden Augen passten zu seinem quietschbunten Klamotten. Gerbers Blick fiel auf Milijan. „Hey Angela wer ist dein neuer Freund? Er sieht irgendwie süß aus. So einer kann keine Hete sein!“ Wie um das Gesagte zu unterstreichen zwinkerte er dem Serben zu.
    Links und rechts von dem Mann standen zwei Marines mit ernstem Gesichtsausdruck. Die letzte Person im Raum war ein Mann im Anzug, dessen Jackett geöffnet war. Der Mann flüsterte Ortiz etwas ins Ohr und verließ daraufhin den Raum. Ortiz ging auf den Mann zu und setzte sich ihm gegenüber hin.
    „Henry, es ist vorbei! Kathleen ist tot!“ Augenblicklich wich die Farbe aus Gerbers Gesicht und man konnte zusehen wie er auf dem Stuhl zusammenschrumpfte und schließlich die Stirn auf die Tischplatte legte. Gerber fing an jämmerlich zu schluchzen und begann auf die Tischplatte zu hämmern während er immer wieder „Neinneinneinneinnein…“ murmelte.
    „Henry, Kathleens Universalwerkzeug führte nach ihrem Tod einige Operationen durch. Wir müssen wissen was das für Operationen waren. Weißt du was darüber?“
    Der Staff Lieutenant hob mit einem verweinten Gesichtsausdruck den Kopf und sah Ortiz verzweifelt an „I…Ich. Ich weiß nicht was du von mir willst!“
    Ortiz seufzte übertrieben „In Ordnung, dann eben auf die harte Tour!“ Sie stand auf, stemmte die Hände auf den Tisch und beugte sich zu Gerber „Letzte Chance Gerber!“. Doch der SL wimmerte nur „Das kann nicht wahr sein. Das kann nicht wahr sein…..!“
    Ortiz stieß sich vom Tisch ab und drehte sich zu Milijan um „Chief, sie sind am Zug!“. Milijan nickte bestimmend und Ortiz verließ den Raum. Milijan führte Dragan in eine Ecke des Raums und befahl ihm sich hinzulegen. Dragan legte sich hin wobei er den SL nicht aus den Augen ließ und hin und wieder leise knurrte.
    Der Serbe legte seinen Rucksack auf den Tisch, ließ seine Fingerknöchel knacken und öffnete den Rucksack.
    Der SL sah auf „Wer bist du eigentlich Schnuckelchen?“ fragte Gerber schniefend und lehnte sich etwas vor. Mit eiserner Mine drehte sich Milijan zu Gerber um und augenblicklich wurde das runde Gesicht des Mannes noch ein wenig fahler nachdem er das Tactical Medical Operator Zeichen erkannte. Innerhalb des Geheimdienstes hatten die TMO einen schaurigen Ruf, vor allem wenn es um Verhöre ging.
    Milijan widmete sich wieder seinem Rucksack und stellte eine Reihe Medikamente, ein Hypospray und einige andere medizinische Dinge sauber aufgereiht auf den Tisch. Sein Omnitool blinkte und zeigte ihm den Eingang einer neuen Nachricht an. Es war Ortiz die die Krankenakte von Henry Sean Gerber gesendet hatte.
    Milijan überflog schweigend die Akte und suchte nach Medikamentenallergien oder nach genetischen Anomalien doch er war kerngesund und nichts stand jetzt Milijan im Weg.
    „Machen sie sich oben rum frei!“ forderte er Gerber auf
    „Was? Nein! Wieso?“ fragte dieser nervös. Milijan nickte den beiden Marines. Die Soldaten packten beherzt zu und zogen Gerber schließlich das bunte T-Shirt über den Kopf.
    Milijan nahm einige Medizinische Sensoren auf, schob den Tisch zur Seite und stellte sich vor Gerber.
    „Arme fixieren!“ befahl er den Marines die daraufhin Gerbers Arme packten und hinter den Stuhl führten so als ob sie ihm Handschellen anlegen würden. Gerber versuchte sich zu wehren doch vergebens. Sorgsam klebte Milijan die Sensoren an den Oberkörper des Mannes. Auf die Schläfen, auf die rechte Halsseite, 6 Sensoren verteilte er entlang der 4. und 5. Rippe unterhalb des linken Brustmuskels bis beinahe unter die Achsel.
    „Was…Was machen sie?“ fragte Gerber vorsichtig doch Milijan ging nicht darauf ein. Er verband sein Omnitool mit den Sensoren und ließ sich die Vitalfunktionen, Hinströme und andere Werte holographisch anzeigen. Alle Werte waren in Ordnung, der Puls erhöht aber das war psychosomatisch.
    Milijan wandte sich wieder seinen Medikamenten zu, nahm eine der Fläschchen auf und zog sein Hypospray auf „Wie viel wiegen sie Staff Lieutenant?“ er sah fragend zu Gerber „70? 73?“
    „Äh… 72 Kilogramm, wieso?“ antwortete Gerber und sah etwas ängstlich auf die Spritze. Milijan nickte knapp und stellte die Abgabemenge des Hyposprays ein. Er zog einen Stuhl zu Gerber und setzte sich neben ihn. „Arm!“ befahl er und ein Marine bog Gerbers rechten Arm günstig hin.
    Der Serbe desinfizierte die Achselbeuge und setzte das Mittel an. „Nein! Aufhören Bitte nicht!“ flehte Gerber als Milijan das Mittel injizierte. Mit einem kaum hörbaren Zischen schoss die Nadel in die Haut und das Mittel in die Blutbahn wo es durch den erhöhten Puls rasch an seinen Bestimmungsort gelangte.
    Milijan atmete tief durch, legte die Spritze zurück auf den Tisch und sah sich die Vitalwerte genau an, wobei er zusätzlich noch den Puls am Handgelenk überwachte.
    Viele glauben, das Schlimmste bei einer Folterung wären Dinge wie Finger abschneiden oder mit brachialen Werkzeugen Verletzungen beibringen. Das Leid, dass man mit einem Borer oder einer Klinge anrichten konnte war entsetzlich doch nichts im Vergleich zu dem was Milijan konnte.
    Ein Mann konnte durch bloßen Willen und entsprechendem Training grauenhafter Folter wiederstehen, zumindest eine Zeit lang. Bis ein solcher Mann schließlich redete war wertvolle Zeit verloren. Wenn es sein musste reichte Milijan ein Tag um einen Fels von einem Mann völlig zu zerstören und zum Reden zu bringen.
    Eisern schweigend überwachte Milijan die Vitalwerte während Gerber langsam begann die ganze Tragweite dieser Situation zu überblicken. Nach kurzer Zeit begann die gewünschte Wirkung einzusetzen.
    Zuerst begann Gerber zu schwitzen und die Körpertemperatur stieg langsam auf 40°, Puls und Atemfrequenz folgten und stiegen ebenfalls. Kurz darauf begannen sich auch die Hirnströme zu ändern. Es waren nur kleine Veränderungen aber sie reichten aus.
    Gerber begann zu stöhnend und mit dem Kopf zu rollen. Es waren keine Schmerzen die Gerber nun empfand, zumindest nicht so wie man es sich vorstellen würde. Es war eine andere Form des Schmerzes, eine die den ganzen Körper erfüllte. Es war dieses Gefühl des Unwohlseins wie bei einem Grippalen Infekt, nur tausende Male so schlimm und das ohne das erlösende Delirium. Gerber war genau genommen noch immer voll da nur litt er im Innern, eine nicht enden wollende Agonie.
    Im Rahmen seiner Ausbildung hatten sie diese Mittel, jene die keine bleibenden Schäden hervorriefen, an sich selbst getestet. Es war ein grauenhaftes Gefühl, dass nur schwer zu beschreiben war, zu behaupten, dass es sich wie sterben anfühlte wäre eine Untertreibung.
    Gerbers Kopf fiel nach vorn und er stöhnte schwach wobei seine Augen blankes Entsetzen ausdrückten.
    Die Tür flog auf und Ortiz betrat wieder den Raum. Nur durch dieses Geräusch der sich öffnenden Tür verstärkte sich Gerbers Leid kurzzeitig und sein Mund verzog sich zu einem stummen Schrei.
    Auch Ortiz zog einen Stuhl heran und setzte sich Gerber gegenüber. Fragend sah sie Miljan an der ihr mit einem Nicken zu verstehen gab, dass Gerber soweit war.
    „Henry sag mir doch bitte einfach was du weißt und es hat ein Ende. Bitte Henry!“ die Stimme der Lateinamerikanerin hatte etwas flehendes doch Gerber schüttelte den Kopf, zumindest deutete Miljan die Kopfbewegung als solche.
    „Ach Henry warum?“ fragte sie und nickte dann Milijan zu der daraufhin Gerber eine Schallende Ohrfeige gab. Puls, Atmung und Hirnaktivität reagierten prompt. In Gerbers derzeitiger Verfassung fühlte sich die Ohrfeige so an als ob man ihm die Hälfte vom Gesicht geschnitten hätte. Gerbers Hände versuchten sich zu verkrampfen doch nur die äußersten Fingerglieder bewegten sich schwach, das gleichzeitige Stöhnen fiel etwas lauter als das Letzte aus aber es war eher ein Flüstern.
    „Henry bitte sag mir was du weißt!“ flehte Ortiz und tatsächlich versuchte Gerbers Mund Worte zu formen. Milijan hatte auf diesen Moment gewartet und verabreichte ein anderes Mittel. Es war ein leichtes Gegenmittel und so dosiert, dass es Gerber das Sprechen gerade so ermöglichte. Nichtsdestotrotz war es eine Linderung von Gerbers Leiden. Milijan wusste aus Erfahrung, dass ein Proband der eine Linderung seines Leidens erfahren hatte alles tun würde um diese Linderung beizubehalten.
    Es sprudelte geradezu aus Gerber heraus. Er erzählte wie er für Benedict einige Programme für sie geschrieben hatte und erzählte von verschiedenen Operationen die scheinbar mit den jüngsten Ereignissen zu tun hatten. Ortiz hörte aufmerksam zu und nahm alles mit ihrem Omnitool auf. Als Gerber schließlich behauptete nichts weiter zu wissen sah in Ortiz eine Weile eindringlich an. Schließlich erhob sie sich „Es hätte nicht so weit kommen müssen Henry!“ und ging schließlich und nickte im Vorbeigehen noch Milijan zu.
    Er verabreichte nun die volle Dosis des Gegenmittels und kurz darauf normalisierte sich Puls und Atmung, die Temperatur folgte verzögert. Nachdem sich Hirnströme stabilisiert hatten sackte Gerber auf seinem Stuhl völlig entkräftet zusammen. Milijan nahm rasch die Sensoren ab, verpackte wieder sein Material und nahm Dragan wieder an die Leine. „Geben sie dem SL ne Cola, dann geht’s ihm bald wieder besser!“ sagte er zu den Marines gewandt und verließ schließlich den Verhörraum wo Ortiz bereits auf ihn wartete.
    „Das war gute Arbeit Chief! Vorerst hab ich für sie nichts aber ich brauch sie auf Abruf, klar!“ Milijan brummte nur etwas und schob sich an Ortiz vorbei es wurde Zeit, dass er aktiver wurde. Er hatte kurz mit dem Gedanken gespielt Ortiz von der Verhaftung Schlossers zu erzählen, entschied sich aber dann dagegen. Einem Offizier zu sagen, dass man seinen Befehl auf Grund von überlegener Arroganz übergangen hatte war nicht immer so clever.
    Im Gehen kontaktierte er erneut Saito und fragte nach ob Schlosser bereits in Gewahrsam war und kurz darauf stand Milijan vor einer Zelle. Milijan bedeutete einem Marine die Zelle zu öffnen und schon quasselte der Mann auf ihn ein.
    „Warum zum Teufel werde ich hier festgehalten und warum darf ich keinen Anwalt sehen?“ der etwas dickliche Mann mit schütterem Haar war offensichtlich aufgebracht und leckte sich nervös die Lippen.
    Der Serbe hatte nicht die geringste Lust mit dem Typen lang herumzuquatschen.
    „Hinsetzen!“ in der Stimme von Milijan war kein Platz für Interpretation oder Argumentation. Grummelnd nahm der Typ Platz an dem Metalltisch. Milijan schloss die Tür und kam gleich zum Punkt. Er ließ das Bild der Überwachungskamera dass Schlosser als Fahrer des Transporters der vermutlich Li-Ann wegbrachte zeigte.
    „Li-Ann Herlock! Wohin haben sie das Mädchen gebracht und wer sind ihre Auftraggeber?“
    „Wovon reden sie Mann?“
    „Hören sie mir genau zu denn ich hab kein Bock hier länger als nötig zu bleiben. Sie sind der Kleinste Fisch in einer langen Kette von Personen die mit der Entführung des Mädchens zusammenhängen. Sie sind hier. Bei uns. In Gewahrsam und ihre Hintermänner wissen das vermutlich also werden sie wohl schon auf einer Abschussliste stehen denn von allen Dingen im Universum sind sie nur eines: Absolut entbehrlich! Für ihre Auftraggeber sind sie ein Wegwerfprodukt und tief in ihrem Innern wissen sie das auch.
    Derzeit bin ich wohl ihr bester Freund auf dieser Station den sie sind mit völlig egal. Allen anderen ist nur an ihrem Tod gelegen also packen sie endlich aus bevor ich die Lust verliere und mir den nächsten Penner auf dieser Leiter suche der genauso unbedeutend ist wie sie!“
    Während Milijan kurzer Rede fing Schlosser an nervös auf seinen Fingernägeln zu kauen und man konnte deutlich sehen wie sein Puls in die Höhe schoss.
    Schlosser redete und wenig später verließ Milijan die Zelle und ging zielstrebig wieder zu den Raum mit den Operatives. An einem Kaffeeautomaten und Snackautomaten ließ er sich einen schwarzen Kaffee und ein Truthansandwich raus. Im Gehen wählte er wieder Saitos Nummer und wartete vor dem Raum mit den Operatives.
    „So geht das nicht Chief sie haben keine Zutrittsgenehmigung….“ Milijan hörte ihr gar nicht weiter zu sondern schob sich wieder in den Raum
    „Was wollen sie tun? Mir ne 6 in Sport geben? Eintrag ins Klassenbuch?“ fragte der Serbe und Saito rollte mit den Augen und schloss die Tür hinter ihnen.
    Ihr Blick fiel auf den Kaffee und das Sandwich. „Oh Chief! Tausend Dank, seit dem der Trubel hier angefangen hat komm ich hier kaum noch raus!“ sie streckte ihre Hände nach den Sachen aus doch Milijan drehte sich weg.
    „Finger weg von meinem Essen! Wir schlafen noch nicht miteinander!“ entgegnete der Serbe und nahm einen demonstrativen Schluck vom Kaffee. Saito sah ihn verwirrt an und rollte dann erneut mit den Augen.
    „Also zur Sache..“ begann Milijan und nahm einen Bissen vom Sandwich und sprach mit vollem Mund weiter „Schlosser gibt zu für einen Job angeworben worden zu Sein, als Fahrer. 5 Riesen hat er dafür bekommen, bar und er hatte nur einen Kontaktmann. Dieser Kontakt war auch an den zivilen Andockbuchten wo er die Herlocktochter gebracht hat. Von der Entführung wusste er erst als sie im Parkhaus in den Transporter umgeladen wurde.“ Er schluckte den Bissen etwas mühsam runter.
    „Hier die Adresse und Uhrzeit wo er den Kontaktmann zuerst traf und die Andockbucht wo er die Geisel abgeliefert hat!“ Saito gab die Daten sofort in ihr Terminal ein.
    „Nicht gut! Wie ich befürchtet habe ist es eine private Andockbucht mit kaum Überwachungskameras. Eine MSV Tyrone hat kurz nach der genannten Zeit abgelegt in Richtung der Terminusgebiete aber im Grunde könnte das Shuttle überallhin geflogen sein. Mal sehen ob wir den Kontakt finden können!“ Saito gab weitere Daten ein und biss sich dabei leicht auf die Unterlippe.
    Auf dem Bildschirm wurde das Bild einer Überwachungskamera in den untern Bezirken. Saito machte weitere Eingaben und ließ den Computer die Aufnahme nach dem Gesicht von Schlosser suchen. Der Rechner arbeitete kurz dann sprang er im Zeitindex weiter vor.
    Auf dem Bild sah man wie Schlosser etwas verloren vor einer Reihe öffentlicher Terminals stand. Nach ein paar Minuten kam ein Mann auf ihn zu. Der Mann bewegte sich permanent so, dass man sein Gesicht nicht erkennen konnte. Die beiden sprachen so leise, dass man nicht mithören konnte.
    „Na das Hilft mir ja wirklich weiter! Also suchen wir nach einem unbekannten Menschen mit durchschnittlicher Statur und Größe, wie viele können das schon sein!“ sagte Milijan schmatzend und missmutig.
    „Jetzt entspannen sie sich Chief und sehen sie einem Profi bei der Arbeit zu!“ erklärte Saito und fuhr die Aufnahme ein paar Mal vor und zurück und schien dabei nach irgendwas zu suchen. „Ha!“ rief sie schließlich und machte noch mehr Eingaben. Diese Asiatin hatte tatsächlich eine passende Reflexion in einem vorbeifahrenden Skycar gefunden und ließ das Erkennungsprogramm bereits arbeiten.
    Nach ein paar Momenten meldete das Programm Erfolg und zeigte die Akte eines Finster drein blickenden Mannes, es war kein Passfoto sondern ein scheinbar heimlich gemachter Schnappschuss.
    Saito stieß einen bewundernden Pfiff aus „Ihr mysteriöser Kontaktmann ist ein Cerberus Mann!“
    Milijan zog eine Augenbraue hoch und stopfte sich das letzte Stück Sandwich in den Mund. „Sie lassen Cerberusleute frei rumrennen?“
    „Wir können von Glück sagen überhaupt irgendwelche Cerberusleute identifiziert zu haben und die die wir gefunden haben sind meist die Kleinen Leute…“
    „…Also hängen sie sich auf gut Glück an diese Typen ran um was rauszufinden!“
    „Genau und das ist auch das Merkwürdige!“ erklärte Saito weiter ohne Milijan anzusehen „Sobald Schlosser von dem Cerberusmann angesprochen worden war hätte eigentlich ein Bericht zu uns gesendet werden müssen!“
    „Und?“ fragte Milijan weiter
    „Der Bericht wurde auch gesendet an LC Ortiz!“ Saito sah zu ihm herüber und flüsterte „Denken sie dasselbe wie ich?“
    „Sie in einem rot-schwarzen Korsett mit Spitzen und knallroten Strapsen ohne Slip?“
    „Echt?“ fragte Saito mit einem schelmischen Grinsen wurde dann aber wieder ernst „Nein das mein ich nicht ich meine…“
    „Ich weiß worauf sie hinauswollen!“ unterbrach er Saito hart auch bei ihm war jede Form von Humor aus dem Gesicht gewichen. So eine Scheiße! dachte er sich und pfefferte den Kaffeebecher in einen Papierkorb und verließ den Raum.
    Seine Stimmung war auf nicht besonders gut. Er hatte gewusst, dass er da in was hineingezogen wurde. Er ging in einen Seitengang der nicht so überlaufen war und setzte sich auf den Boden. An die Wand gelehnt verband sein Kommgerät mit dem der Zentrale und begann zu wählen. Dragan schnüffelte etwas herum und markierte einen Wasserspender bevor er sich neben Milijan lümmelte.
    Es dauerte nicht lang bis sich eine weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung meldete
    „Captain Romanenko!“
    „Ich bins, Sacobic!“
    „Oh Scheiße! Sie haben dich zurückversetzt!“
    „Nein. So viel Glück hab ich nicht!“
    Nastasha Romanenko, Captain beim SOD und seine ehemalige Führungsoffizierin. Milijan hatte Nastasha immer gemocht. Bei ihr gab es keine psychospielchen, kein Bla-Bla. Sie war Führungsoffizier und machte ihren Job ohne dramatische Gesten oder drum herum Gerede. Sie würde wohl im Geheimdienst mit dieser Einstellung nicht großartig aufsteigen da ihr das Faible für intrigantes Verhalten fehlte. Sie konzentrierte sich ganz auf ihre Operationen und die ihr Unterstellten Soldaten des SODs. Sie hatte es nie für nötig gehalten ihrem Gesprächspartner ständig ihre Überlegenheit aufzeigen zu müssen oder alle Schwächen des anderen zu wissen. Eine Eigenschaft die er im Geheimdienst bei vielen Offizieren vermisste.
    „Was willst du?“ fragte sie
    „Ich brauch deine Hilfe!“
    „Ich hab zu tun Milijan. Wenn dein neuer Chef gemein zu dir ist, dann handel ausnahmsweise wie ein Erwachsener. Geh in eine Kneipe und beeindrucke ein blondes Dummchen mit deinen Orden und bau ein bisschen Druck ab!“
    „Captain Benedict wurde heute erschossen, die Herlocktochter wurde Entführt und Cerberus spielt auch eine Rolle!“
    Stille auf der anderen Leitung „Alles klar sprich!“
    „Irgendwas geht hier vor und ich glaub ich werde in irgendwas hineingezogen!“
    Romanenko ließ sich mit der Antwort etwas Zeit „Soll ich versuchen dich da rauszuholen? Ich glaube ich könnte dich für ein paar Wochen zu mir kommandieren lassen.“
    „Nein“ Milijan rieb sich die Stirn „Aber ich brauch in bisschen Rückendeckung!“
    „Was genau?“
    „Das ist es ja, keine Ahnung ich bin TMO, kein Spion!“
    Erneutes Schweigen „Schon gut, ich seh was ich tun kann aber erwarte nicht so viel!“
    „Irgendwelche Tipps?“
    „Pass auf wem du vertraust und hör auf deinen Instinkt!“
    Milijan beendete das Gespräch ohne sich zu bedanken. Eine Weile saß er da und grübelte nach. Aus einer seiner vielen Taschen kramte er Benedicts Rosenkranz den er eingesteckt hatte und sah ihn sich an als ob das religiöse Schmuckstück ihm die Antwort auf seine Fragen geben könnte. Pass auf wem du vertraust und hör auf deinen Instinkt
    „Ich glaub das schaff ich oder was meinst du Champ?“ fragte er Dragan doch dieser brummte nur etwas ohne ihn anzusehen.
    Geändert von Milijan Sacobic (10.09.2012 um 13:17 Uhr)

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