Name: Alexander Segev
Zugehörigkeit: Allianz Geheimdienst
Spezies: Mensch
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11:35
Sein Blick hing auf dem immer noch schwelenden Wrack direkt vor der Botschaft. Es war unglaublich. Die Kleine hatte es tatsächlich getan. Hätte ihn in die Luft gejagt.
"Miststück." hauchte er immer noch ungläubig. Er hätte nicht gedacht dass das Mädchen dazu in der Lage gewesen wäre. Aber was hatte er auch erwartet. Kathleen hatte sie alles gelehrt was sie wusste. Und Kathleen war eine Meisterin ihres Faches. Er musste es wissen. Er hatte sie gelehrt. Und egal für wie labil er Rebekka gehalten hatte. Sie hatte alles getan, hatte die Operation durchgeführt, hatte ihren Weg beschritten, der ihm erst zu spät deutlich vor die Augen getreten war. Fast zu spät.
Der Aufwand, ungesehen die Garage zu verlassen war nicht unerheblich gewesen. Das war immer der Nachteil, an solchen Geschichten, es fehlte die wissende Abstimmung. Mann konnte sich nur darauf verlassen das man es mit einem Profi zu tuen hatte. Aber die Welt war voller Amateure. Und so hatte er alles auf eine Karte gesetzt und den Wagen, den er hatte eigentlich benutzen wollen, seinem letzten Mann anvertraut der Alexander treu ergeben gewesen war.
Jetzt war Alexander für die ganze Welt tot. Und irgendwie konnte er sich des Gefühles nicht erwehren, dass es gut so war. Das beste. Möglicherweise. so lange es notwendig war. So lange es klar war.
Er stand ruhig vor dem Fenster und ließ die letzten Stunden noch mal in seinem Augen vorbei laufen. Der Weg aus der Garage war das Schwierigste gewesen. Zu viele Leute. Vor allem aber viele Offizielle von der Citadel Sicherheit oder den entsprechenden Stellen die für den Schutz zuständig waren. Sehr viele Zivilisten. Die Hölle war fast los gebrochen, oder war sie das nicht auch in gewisser Weise?
Seine philosophische Ader gewann einen Moment die Oberhand und er fragte sich ob es eine gute Entscheidung gewesen war mit Bekka zu schlafen. Sicher er war nur ein Mann und sie war mehr als nur verlockend gewesen. Aber hätte es nicht gereicht einfach nur mit ihr Kontakt zu haben? Vielleicht nur zu reden. Egal. Er hatte es genossen. Sie war eine beeindruckend Frau von ergreifender Attraktivität.
Es nicht zu tuen wäre wohl eher verräterisch gewesen. Es war egal. Geschehen war geschehen, und er drückte ihr die Daumen. Er hatte keine Ahnung was weiter geschehen war.
Für ein paar Stunden war er nur froh am Leben zu sein. Sehr froh. Trotz all der Jahre und der unzähligen Erfahrungen. Seiner Expertise. Seiner Seniorität. Seines Ansehens das er im Geheimdienst genoss - genossen hatte. Das hier war brisanter und gefährlicher gewesen als das meiste was er zuvor hatte erleben müssen. Nicht das er Selbstbewusst genug gewesen wäre um zu sehen, um zu wissen das er es locker meistern würde, so war er doch freudig nervös gewesen. Ein Blindflug bei einer Operation war etwas unheimlich spannendes. Und diese kleine Episode war das wohl spannenste gewesen, dem er sich seit sehr langer Zeit gestellt hatte.
Er war über ein paar Umwege, unter anderem durch die Abwasserkanäle geflohen und hatte sich dann zu dieser Wohnung durchgeschlagen. Dem Versteckt das er eingerichtet hatte, genau für diesen Fall. Und er war sich bewusst, dass nur er hatte das hinbekommen können, ohne weiteres. Ohne sein Leben zu verlieren. Es benötigte eine riesige Menge an Erfahrung und sehr langer Planung so ein Spiel so perfekt, so reibungslos spielen zu können. Und insgeheim bewunderte er Kathleen. Die Schülerin die ihn dabei war zu übertreffen.
Als erste hatte er sich einen Drink gegönnt und dann eine lange intensiver Dusche. Hatte sich den Dreck und die Farbe abgewaschen. Auch den anderen Rest. Es war Zeit geworden.
Seine Augen fokusierten nun die Spiegelung seiner selbst. Er fuhr sich durch die grauen, kurzen Haare die nur noch übrig waren und über die große glatte Fläche seines Kopfes, wo einmal Haar gewesen waren. Er lächelte leicht.
So ähnlich sie auch gewesen waren. Um die Haarpracht hatte er ihn immer beneidet.
Ruhig zog er sein Com und tippte eine kurze Botschaft.
'Erledigt. Henry.'