Seite 12 von 16 ErsteErste ... 21011121314 ... LetzteLetzte
Ergebnis 111 bis 120 von 157
  1. #111
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
    Registriert seit
    02.04.2010
    Beiträge
    134

    Standard

    Die Citadel: Allianzandockbuchten

    Nachdem Sarah die kurze Unterhaltung mit Richter beendet hatte, wollte sie zurück zu Kathy, doch die etwas jüngere Frau hielt bereits zielstrebig auf Lieutenant Weber zu. Ein kurzes Lächeln umspielte Sarahs Lippen bei der Vorstellung, was diesem jetzt wohlmöglich bevorstand. Und den nächsten Schock würde er bei der Besprechung in wenigen Minuten erhalten.
    Sarah selbst hielt sich relativ zentral des Geschehens auf, allerdings achtete sie darauf, niemand im Wege zu stehen. Sie beobachtete die Soldaten und war für jeden, der sie ansprechen wollte, bereit, doch niemand näherte sich ihr. Jeder wusste ganz genau, was zu tun war.

    Plötzlich erregte Richter Sarahs Aufmerksamkeit, als er auf die Midway losstürmte. Zuvor hatte er sich noch kurz mit einer Frau, laut den Unterlagen musste es sich dabei um Amanda Phoenix handeln, unterhalten. Überraschenderweise wollte sich der junge C-Sec Officer Zugang zur Midway verschaffen. Der kurze Wortwechsel vor der Fregatte war laut und sehr direkt. Als Commander Ryland den Weg freigab, war Sarah sehr erstaunt, denn es war deutlich zu sehen, dass die Allianz lediglich widerwillig mit der C-Sec kooperierte. Aufgrund der hohen Geheimhaltung war das auch völlig verständlich. Sarah war sich sicher, dass Richter eigentlich keinen Zutritt haben dürfte, solange die Allianz-Soldaten die Fregatte nicht leer geräumt hatten. Sie selbst hätte ihm den Zugang verwehrt, vor allem nach dem impulsiven Dialog.

    Sie überlegte kurz, ob sie Richter und Ryland folgen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Es war in Rylands Ermessen und der Commander würde sich dafür auch verantworten müssen. Jedoch nicht vor Sarah und darum mischte sie sich nicht direkt in seine Angelegenheiten ein. Sie entschied sich aber dafür, Richter nach seiner Visite auf das Fehlverhalten aufmerksam zu machen und näherte sich dem Zugang zur Fregatte.

    „Captain. Operations Chief Payne.“, grüßte der Soldat, der vorhin den Eingang versperrt hatte. „Chief.“, erwiderte sie die Begrüßung und stellte sich neben ihn. Sie würde hier warten, bis Ryland und Richter wieder aus der Fregatte rauskommen würden.
    „Der Officer hat heute wohl eine schlechten Tag…“, meinte Payne und grinste dabei. Es war ihm anzusehen, dass er ihn viel lieber von der Fregatte ferngehalten, als vorbeigelassen hätte.
    „Gut möglich. Trotzdem kein Grund seine Kompetenzen zu überschreiten.“
    „Meine Rede. Wir sind ja nicht völlig doof und außerdem ist Miss Phoenix eine Geth Spezialistin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser aufgeblasene C-Sec Officer mehr drauf hat als sie.“, entgegnete er. „Entschuldigen Sie die Ausdrucksweise.“
    Sarah winkte ab, denn sie schätzte diese Offenheit. Zwar glaubte sie, dass Richter auch nur seinen Job machen wollte und deshalb würde sie ihn nicht direkt als aufgeblasen bezeichnen, aber das war kein Grund Chief Payne dafür zu tadeln.

    „Wissen Sie um was genau es hier geht?“, wollte Sarah von ihm wissen.
    „Um ein Geth Artefakt, welches wir von Antirumgon haben. Der Officer glaubt wohl, dass dieses Artefakt lebendig werden könnte und seine Citadel erobern will. Vermutlich hält er uns alle für Geth Spione.“
    Sarah lachte höflich und wartete die restliche Zeit schweigend ab. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Richter wieder aus der Fregatte kam.
    „Sie können weitermachen, aber eines noch Commander: das nächste Mal sagen Sie mir so etwas bevor das Schiff hier anlegt, dann lasse ich den Blechhaufen wirklich abknallen.“, sagte er zu Ryland, der kurz Sarah ansah und anschließend das Weite suchte.

    Der Captain stellte sich Richter, bevor dieser auch weggehen konnte, in den Weg, die Hände vor der Brust verschränkt. Sie wusste, dass sie ihn mit dieser Haltung provozierte, aber sie wollte sichergehen, dass sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit hatte.
    „Nehmen Sie’s nicht persönlich, ich hab’s einfach nicht so mit den Geth.“, meinte dieser.
    „Das ist kein persönliches Problem, Officer.“, antwortete Sarah ganz ruhig. „Allerdings haben Sie sich ohne echter Genehmigung Zutritt zu höchst geheimen Allianz-Eigentum verschafft. Glauben Sie mir, auch in der Allianz arbeiten kompetente Männer und Frauen, deren Ziel es ist, das Leben aller zu schützen - auch das derer, die auf der Citadel leben. Für die Mission der Midway sind durchgehend Spezialisten ausgewählt worden. Spezialisten, die auch mit der Geth Hardware, welche sie auf die Midway mitgenommen haben, umgehen können.“
    Es war eine logische Konsequenz. Wäre das Geth Artefakt gefährlich, wäre es gar nicht erst auf die Midway gekommen.
    „Sie sollten dafür Sorge tragen, dass nichts potentiell Gefährliches auf die Citadel mitgenommen wird und dass niemand unbefugt das Gelände betreten kann. Dabei sollten Sie mit der Allianz kooperieren und keine Regeln zu brechen. Mit ihrer derzeitigen Einstellung werden Sie nichts als Ärger erreichen.“

  2. #112
    ME-FRPG only Avatar von Konrad_Richter
    Registriert seit
    04.01.2010
    Beiträge
    221

    Standard

    Während Captain Farnsworth den üblichen Quatsch loswurde, sah Konrad lächelnd zu Boden, um anschließend zur Seite, in die Weite des Alls zu sehen. Erst als der Captain mit dem kleinen Vortrag fertig war, sah er sie wieder an, wobei er direkten Augenkontakt suchte.
    „Ist das so?“, fragte er, ohne dabei wirklich eine Antwort zu erwarten, in Bezug auf ihre Äußerung, jeder auf der Midway wisse, wie er mit Geth-Artefakten umzugehen habe, „dann frage ich mich eins: Wieso…“, mit diesem Wort ging Konrad los, was Captain Farnsworth praktisch dazu zwang, mit ihm mitzugehen, wobei er jedoch schneller war. Es sah von außen also beinahe so aus, als wäre sie seine Sekretärin, die dem diktierendem Chef hinterherdackeln musste, „…muss eine Fregatte nach der Bergung eines Geth-Relais aufgrund technischer Schwierigkeiten und immensen Personalausfalls zurück zur Citadel, wo doch so viele Spezialisten an Bord sind? Und warum wird mir davon erst nach der Landung des Schiffs berichtet?“ Konrad war mittlerweile an seinem Schreibtisch angekommen, um dort Platz zu nehmen und sich in seinem Stuhl weit zurückzulehnen. Er wusste haargenau, dass er sich im Moment wie ein Arschloch aufführte, aber er gab darauf herzlich wenig. „Mir wurden essentielle Informationen vorenthalten, Ma’am. Würden Sie das Kooperation nennen?“
    „Und außerdem hatte ich sehr wohl die Genehmigung auf das Schiff zu gehen. Ein Geth-Artefakt in den Andockbuchten, das hört sich nach Gefahr im Verzug an.“ Er kniff die Augen zusammen und lehnte sich nach vorne, wobei er sich wieder mit den Unterarmen auf dem Schreibtisch abstützte. „Sie können sich ja gerne beschweren, aber dann müssen Sie die Fracht ihres kleinen Schiffchens öffentlich machen. Und was würde das wohl für ein Licht auf die Allianz werfen, wenn man herausfinden würde, dass durch eines ihrer Schiffe potentiell gefährliche Geth-Technologie zur Citadel gebracht wird. Hm?“ Nach einer kurzen Pause lehnte sich wieder zurück. „Nein, wer hier auf Ärger aus ist, ist die Allianz, nicht ich.“

  3. #113
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
    Registriert seit
    02.04.2010
    Beiträge
    134

    Standard

    Die Citadel: Allianzandockbuchten

    Sarah folgte Richter, als er zu seinem Arbeitsplatz in den Andockbuchten zurückhastete, allerdings ging sie dabei normal und ohne jegliche Eile. Der Officer sprach laut genug, sodass sie ihn trotzdem verstehen konnte. Anschließend setzte er sich, während Sarah vor ihm stehen blieb.
    „Tatsächlich können Sie es als Kooperation betrachten, dass die C-Sec überhaupt in der Andockbucht ihrer Arbeit nachgehen darf, Sergeant.“, erwiderte Sarah und ihre Stimme nahm einen etwas kühleren Ton an, nicht unfreundlich aber bestimmt.
    „Außerdem können Sie auch Ihren Unterlagen bestimmt entnehmen, dass die technischen Mängel der Midway bereits Stunden vor der Aufnahme des Artefakts aufgetreten sind und der Personalausfall hat wohlmöglich etwas mit der Schwierigkeit der Einsätze zu tun.“

    Sie funkelte den Officer an und war kurz davor zu erwähnen, dass die C-Sec auch herbe Verluste einstecken musste, als die Geth die Citadel angegriffen hatten. Doch der Kommentar würde nur für böses Blut sorgen, also ließ sie es bleiben.

    „Wenn Sie jedoch der Meinung sind, dass die Offiziere der Midway nicht in der Lage sind fähig und verantwortungsbewusst zu handeln, so sollten Sie darüber Meldung machen und nicht die Dinge selbst in die Hand nehmen. Es gibt Dienstwege, die einzuhalten sind.“
    Im Grunde hatte sich Richter bei seinem Gespräch mit Ryland selbst verraten, dass er eigentlich gar nicht über die nötige Autorität besaß, einfach in die Fregatte einzudringen. Im Grunde hatte Ryland für ihn den Kopf hingehalten.

    Der letzte Teil von Richters Rede war in Sarahs Augen jedoch lächerlich. Wenn sie eine Beschwerde einlegen wollen würde, so würde das die Mission und auch die Fracht der Midway noch lange nicht öffentlich machen. Im Gegenteil, jegliches Vorgehen würde äußerst diskret passieren. Bevor Sarah noch etwas sagen konnte, näherte sich Miss Phoenix wieder. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, die Geth Expertin nach einer Gefahreneinschätzung zu fragen, entschied sich dann jedoch dagegen. Ihrer Meinung nach war das rein eine Angelegenheit der Allianz.

  4. #114
    ME-FRPG only Avatar von Konrad_Richter
    Registriert seit
    04.01.2010
    Beiträge
    221

    Standard

    „Tatsächlich können Sie es als Kooperation betrachten, dass die C-Sec überhaupt in der Andockbucht ihrer Arbeit nachgehen darf, Sergeant.“
    Bei dieser Bemerkung unterdrückte Konrad ein erheitertes Auflachen. „Ich vertrete hier die Exekutive des Citadel-Rats, Captain, auf dessen Mandat hin dieser Einsatz gebilligt ist. Vergessen Sie das nicht, Ma‘am.“
    „Außerdem können Sie auch Ihren Unterlagen bestimmt entnehmen, dass die technischen Mängel der Midway bereits Stunden vor der Aufnahme des Artefakts aufgetreten sind und der Personalausfall hat wohlmöglich etwas mit der Schwierigkeit der Einsätze zu tun.“
    „Wir sprechen hier von einem Geth-Langstreckenrelais“, erwiderte Konrad eindringlich, „ich bin kein Spezialist, so wie Ihre Leute, aber ich weiß, was für eine Reichweite diese Dinger haben.“ Den Rest seiner These, nämlich, dass der Sender keinesfalls an Bord sein musste, um Schäden anzurichten, ließ der Polizist unausgesprochen. Captain Farnsworth war clever genug, diesen Schluss selbst zu ziehen, da war sich Konrad sicher. „Und ich bin mir der Gefährlichkeit dieses Auftrages durchaus bewusst, aber viele Zeichen deuten hier auf Sabotage und Spionage hin.“

    Die Dame legte aber noch nach. „Wenn Sie jedoch der Meinung sind, dass die Offiziere der Midway nicht in der Lage sind fähig und verantwortungsbewusst zu handeln, so sollten Sie darüber Meldung machen und nicht die Dinge selbst in die Hand nehmen. Es gibt Dienstwege, die einzuhalten sind.“
    „Madam, Sie übertreiben. Das sind bestimmt alles fähige Leute, aber Sie müssen auch meine Position verstehen: ich sah mich durch die Tatsache, dass sich an Bord dieses Schiffes Geth-Technologie befindet, mit einer unmittelbaren Gefahr für die Citadel konfrontiert, es liegt also der Tatbestand der Gefahr im Verzug vor, womit mein Eindringen gerechtfertigt wäre. Wie gesagt, Sie dürfen gerne eine Beschwerde einreichen.“ Er musterte Captain Farnsworth noch einmal eindringlich, ehe er nach der kurzen Kunstpause fortfuhr: „Aber ich habe so das Gefühl, Sie sind noch nicht alles losgeworden, was Sie mir sagen wollten.“

  5. #115
    ME FRPG Only Avatar von Kathleen Benedict
    Registriert seit
    24.03.2010
    Beiträge
    94

    Standard

    Kathleen blickte Weber aufmerksam an und ignorierte alles um sie herum. Prägte sich seine Worte genau ein. Sie ordnete ein was er ihr sagte und verzog keine Mine. Ihr Pokerface war lückenlos nicht mal als der Deutsche Helen Vance erwähnte.
    Neska kannte Helen - natürlich, sie waren beide langen genug bei dem Verein, sie hätten sich praktisch nicht nicht über den Weg laufen können - allerdings hatten sie durchaus unterschiedliche Arten, die zum Teil sehr grundsätzlich unterschiedlich sein konnten. Es war nicht so das Neska etwas gegen Helen hatte. Aber sie waren sich nie sympathisch gewesen. Vor allem nicht wegen ihrem jeweiligen Netzwerk und ihren Sponsoren mit denen sie sich die Karriereleiter hoch gearbeitet hatten. Auch wenn Helen den höheren Rang erreicht hatte, so war sie sich ständig sicher das sie Kathleen nicht höher gestellt war.
    Es war eine gesunde Rivalität zwischen ihnen, die allerdings bis jetzt noch nicht umgeschlagen war. Sehr zur Freude von vielen.

    Sie hörte sich alles bis zum Schluss an und neigte nur leicht den Kopf. Schloss die Augen und dachte einen Moment nach. Aber bevor sie antworten konnte, brach vor der Midway eine handfeste Diskussion zwischen Richter und einigen Leuten der Allianz aus. Der Officer der C-Sec war ausser sich vor Wut und Kathleen bereute das erste mal das sie ihn nicht aus dem Verkehr hatte gezogen als sie die Chance hatte. Der Mann gehörte in ein Bar und dann auf eine Frau, aber sich nicht in den Dienst. Sie schnaubte und rührte sich keinen Millimeter als er in das Schiff stürmte.
    Es hatte keinen Sinn ihn jetzt abhalten zu wollen. Das hätte zwangsweise ein Eskalation herbeigeführt, außerdem sie in die unangenehme Lage gebracht ihm zu erklären was sie hier zu suchen hatte, beziehungsweise die prekäre Lage die sie hatten wegen Rebekka an den Tag gezerrt. Und da sie immer noch interessiert an ihm, als einem Mitarbeiter war, schob sie ihre Bedenken und ihr Bedürfnis etwas zu machen bei Seite. Es war klar Sarahs Job hier die Initiative zu übernehmen.

    Und während sie den Blick noch immer auf der Midway hatte sprach sie mit Weber.
    "Ich kenne Helen. Sie wird gute Gründe gehabt haben, Sie auf die Midway zu versetzen.", dann schwieg sie einen Moment.
    "Wenn ich annehme, dass personelle Ausfälle eine ganz miesen Beigeschmack haben, liege ich wohl richtig. Das sollten sie das nächste mal deutlicher sagen.", es war keine Rüge, auch wenn es möglicherweise angebracht war, den Kathleen hatte kein Interesse an Sachlichkeiten, sie brauchte valide Informationen was gerade kochte, und wenn Leute der Allianz hops gegangen waren bei der Bergung eines Gehtartefaktes oder vielleicht sogar danach - hatte das klar Priorität bei einer Meldung. Sie schätze es nur. Aber wenn es anders wäre, wäre nicht die Sec hier - geschweige denn würde Richter so einen Aufstand proben.

    Kathleen nahm einen Zug ihrer Zigarette und inhalierte den Rauch tief. Hob dann den linken Arm über ihren Kopf, um sich von oben herab am Hinterkopf zu kratzen - es sah seltsam aus und eigentlich eine unnötige Verrenkung wenn man es auch einfacher haben konnte. Aber es hatte nie jemand behauptet das Kathleen einfach wäre. Ganz im Gegenteil. Dann atmete sie den verbliebenen Rauch aus und fuhr sich mit den Fingern der Hand in der sie die Kippe balancierte über die Lippen.
    "Wenn ich davon ausgehe, dass die Tussi die gerade mit Officer Richter gesprochen hat, ihn ebenfalls über das Artefakt informiert hat, auf der Midway arbeitet, liege ich wohl auch richtig."

    Obwohl sie keine Ahnung hatte wer die Frau war. Neska wusste jetzt schon das sie ihr nachher den Kopf waschen würde. Denn so wie sich die Männer vor der Midway gegenüber Richter gegeben hatten, musste Kathleen davon ausgehen, das die Frau ihm Informationen gegeben hatte die er noch nicht hatte und jetzt große Bambule machte. Und wenn Kathleen eines nicht leiden konnte, dann wenn Informationen weiter gegeben wurden, außerhalb der Befehlskette - und im Moment gab es nur drei Leute die diese Information hätten weiter geben dürfen.
    Der ehemalige Captain, der General und Sarah.

    Kathleen schnaubte dann und nickte leicht. "Ich werde an dieser Besprechung teilnehmen. Da unsere Situation mit der C-Sec eh schon heikel genug ist, macht das da da drüben die Nummer nicht einfacher."
    Allein beim Gedanken das Richter einen Bericht schreiben würde, in dem drin stand das die Allianz 'gefährliche' Gethtechnologie auf die Citadel geschmuggelt hat, ließ ihr die Galle hochsteigen. Nachdem sie vorhin schon ganz offen der Sec auf die Füße gepisst hatte, würde das womöglich das Fass zum überlaufen bringen.
    "Puttanata. Okay. Danke John. Ich darf sie doch John nennen?", sie hatte ihn immer noch nicht angesehen sondern behielt die Midway und die Situation im Augen, während sie im Kopf schon ihre Optionen durchging, was jetzt am besten zu tuen war, "Tuen Sie mir einen Gefallen, und lassen Sie ochetta marmocchia weglocken wenn Sie das Schiff wieder verlässt. Diskret und machen Sie es nicht selber John, Richter würde es riechen das Sie es in meinem Namen tuen und eine Verschleierung vermuten. Der Officer darf davon nichts mitbekommen - unsere Position gegenüber der C-Sec ist instabil genug und wir sollten die Hand so lange auf Allianzdingen halten wie wir können."

    Dann sah sie ihn an und ließ ihn mit ihrem Blick wissen, dass das was sie ihm jetzt dabei war zu sagen, absolut vertraulich war. Nur für seine Ohren, und damit er besser verstand was los war.
    "Wir haben heute in der Früh einen hohen Offizier des Geheimdienstes verloren. Das brennenden Auto, Sie erinnern sich. Darin war wohl jemand aus unserer Vergangenheit verwickelt - und Richter.", sie nickte in Richtung des Schiffes, "Er kannte die Person und ist im selben Zuge angeschossen worden. Das ist nur ein paar Stunden her. Ich hab es bisher unter Kontrolle, aber wenn die Situation hier jetzt eskaliert... Der Mann ist gerade ein wilder Stier in einer spanischen Arena - wir sollten ihm keine roten Tücher mehr bieten." Sie nickte leicht und musterte Weber. Lächelte dann leicht und hielt die Augen halb geschlossen. Sie war müde.

    "Können Sie das für mich tuen, John?" just in diesem Moment klingelte ihr Com. Kathleen runzelte die Stirn und fischte es aus den Untiefen ihre Tasche. Sie blickte darauf und hob einen Finger, mit dem sie signalisierte das sie einen Moment brauchte und er für den Moment entlassen war.
    "Angela?" fragte sie als sie den Anruf beantwortete.
    "Boss. Die Verdun müsste in ein paar Minuten anlegen."
    "Die Verdun?"
    "Ja, Sean kommt mit ihr an."
    "Gut. Schick mir das Dock. Ich werde dorten sein und ihn persönlich kurz informieren was zu tuen ist. Dann schicke ich ihn zu euch."
    "Verstanden. Und Boss?"
    "Ja?"
    "Die Zwillinge sind hier."
    "CC und Jack?"
    "Ja."
    "Prima. Lass jemanden den Beiden ein abhörsicheres Com bringen."

    Kathleen blickte zu der Midway aus der in dem Moment Richter wieder kam und von Sarah gestoppt wurde. Sie schien mit ihm zu sprechen, ruhig und gleichmäßig. Schien als hätte sie die Sache unter Kontrolle - gutes Mädchen. Neska musterte die Freundin einen Moment länger und sah dann zu Weber. Dachte an seine Worte und an ihre Analyse seiner Aussage. Dann wanderte ihr Blick zurück zu Sarah.
    "Ich werde die beiden brauchen."

  6. #116
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
    Registriert seit
    18.11.2008
    Beiträge
    202

    Standard

    Citadel: Andockbuchten

    Nachdem John seinen kurzen Bericht beendet hatte schwieg Kathleen einen Augenblick, aber bevor sie zu einer Antwort ansetzten konnte erklangen von der Midway laute Stimmen. Anscheinend erlag der C-Sec Beamte mit dem Amanda gesprochen hatte gerade einem Wutanfall, als Cief Payne ihn nicht auf das Schiff lassen wollte. John überlegte einen Augenblick, ob er Einschreiten sollte und warf der Leiterin des Nachrichtendienstes der Citadel einen kurzen Blick zu, den aber diese ignorierte. Noch bevor sich der Mitteleuropäer entschieden hatte, trat schien ein Mann im Rang eines Commanders sich der Sache anzunehmen und da war ja auch noch Captain Farnsworth die hoffentlich einschreiten würde, da es ja immerhin um ihr Schiff ging.

    Auch Kathleen schien sich nicht in diesen Streit einmischen zu wollen denn sie begann, ohne dabei den Blick von der Midway zu wenden John zu erklären das sie Helen Vance kannte und auch das John in die Sache mit den personellen Ausfällen ruhig genauer ausführen konnte. Der Agent nahm diese Bemerkung mit einem nicken zur Kenntnis und antwortete Knapp: "'Die Ausfälle hatten bestenfalls indirekt mit dem Artefakt zu tun, Ma´am. Zu den Ausfällen kam es im Zuge eines Attentates und eines Bandenkrieges auf Antirumgon..." Die Agentin nahm diese Information schweigend zur Kenntnis, machte einen weiteren Zug an ihrer Zigarette und kratzte sich in einer etwas seltsam anmutenden Haltung am Hinterkopf.

    "Wenn ich davon ausgehe, dass die Tussi die gerade mit Officer Richter gesprochen hat, ihn ebenfalls über das Artefakt informiert hat, auf der Midway arbeitet, liege ich wohl auch richtig." vermutete Kathleen und John konnte ein leichtes zucken seiner Mundwinkel nicht unterdrücken. Auch wenn er es nur ungern zugab musste er der Agentin recht geben, Amanda war vermutlich zum Teil der verantwortlich für diesen Streit. Andererseits wäre C-Sec sobald man mit der Wartung und Untersuchung der Midway begonnen hätte ohnehin auf das Artefakt gestoßen und da der gegelte Choleriker die Leitung hatte ,wäre es dann halt etwas später zu seinem Wutanfall gekommen. Der Hinweis, dass die Lage zwischen C-Sec und der Allianz angespannt war machte John hellhörig und er stellte sich mental schon auf einigen Ärger während seines Aufenthaltes auf der Citadel ein. Während sie sprach ging Kathleen dazu über John beim Vornamen anzureden, was diesen nicht störte, da sie es nicht tat um ihn herunterzuputzen und er kein Mensch war der es unbedingt nötig hatte, dass man ihn mit Rang und Titel ansprach. In ihrer weiteren Ausführung benutzte die Agentin einige Worte die sich in Johns Ohren spanisch oder italienisch anhörten. Obwohl er letzteres nicht beherrschte wusste er doch, dass Menschen dazu neigten in ihre Muttersprache zurückzufallen wenn sie entweder sehr Verärgert oder Überglücklich waren. In der momentanen Situation ging John davon aus, dass Kathleen sich über Amanda ärgerte und haben wollte das John sie von diesem Richter verhielt ohne dabei aufzufallen. Als sie John dann auch noch erklärte warum Richter sich wie ein tollwütiger Hund aufführte, begann der Agent zu verstehen womit die neue Führungsoffizierin zu kämpfen hatte.

    „Ich werde mein bestes tun um Miss Phoenix von Richter fernzuhalten…“ antwortete John auf Kathleens Frage, ob sie sich auf ihn verlassen konnte. Ein Kommanruf unterbrach das Gespräch und die Chefin der Abteilung 2 auf der Citadel bedeutete John, dass er für den Moment entlassen war. Der Agent nickte knapp und entfernte sich ein paar Schritte um Kathleen die gewünschte Privatsphäre bei ihrem Telefonat zu gewähren.

    John schritt langsam auf das Geländer der Andockbucht zu und beobachtete die Umgebung. Kathleen telefonierte mit irgendjemanden, Richter diskutierte mit Captain Farnsworth, wobei die Frau um ein vielfaches gefasster blieb als der C-Sec Beamte und zum Eingangsbereich der Midway, wo ein Teil der Crew sowie einige Allianz-Soldaten standen, die sich entweder leise miteinander Unterhielten oder Richter mit misstrauischen Minen beobachteten. Der Agent hielt nach Amanda ausschau und überlegte ob er lieber versuchen sollte sie aus der Andockbucht zu schaffen oder ob er Captain Farnsworth bei ihrer Diskussion beistehen sollte. Immerhin wusste er dank Amanda einiges über das Artefakt, allerdings glaubte er nicht, dass man Richter mit logischen Argumenten beikommen konnte. Unentschlossen verharrte John am Geländer und überlegte was er nun tun sollte.

  7. #117
    ME-FRPG only! Avatar von John Weber
    Registriert seit
    18.11.2008
    Beiträge
    202

    Standard

    Citadel: Andockbuchten

    Man könnte es eigentlich für einen schlechten Witz halten... schoss es John durch den Kopf, als er die Szenerie auf dem Anlegeplatz der SSV Midway betrachtete Sowohl C-Sec als auch die Allianz wollen eigentlich nichts anderes als im Interesse der allgemeinen Sicherheit zu handeln und doch gibt es immer Etappenhengste die alles verkomplizieren müssen... Der Agent konnte das Theater, welches der dunkelhaarige C-Sec Beamte gegenüber der Midway-Crew veranstaltete nicht verstehen. Es war natürlich klar, dass die Sicherheitstruppe der Citadel über potentielles Gefahrengut informiert werden musste, was Amanda ja zweifelsfrei getan hatte, aber nur Richter ging wegen des Artefaktes buchstäblich die Decke hoch.

    Die 'Opfer' seines Zorns hielten sich zwar gut aber nicht alle waren gleichermaßen durch den Schutz des Allianzrechtes gedeckt. Richter würde bald einsehen, dass er gegen Personen wie Captain Farnsworth den Kürzeren zog, aber andere wie Halon oder Amanda waren, obwohl sie per Vertrag für die Allianz arbeiteten, letztendlich doch Zivilisten. Sie boten C-Sec mehr juristische Angriffsfläche, wesshalb man sie dem Griff von Eiferern wie Richter entziehen sollte. Die wichtigste Frage war nun wie John es schaffen sollte die Gethwissenschaftlerin, welche sich gerade wieder Richters Schreibtisch nährte, an dem dieser mit dem neuen Captain der Midway diskutierte, unauffällig wegzulocken.
    Der Plan, der dem Agenten auf die schnelle einfiel war zwar nicht gerade der Kreativste, aber er würde hoffentlich seinen Zweck erfüllen. John holte sein PDA hervor und verfasste auf diesem hastig ein paar Sätze.

    Spoiler:

    Betreff: Datenauswertung

    Amanda,
    entschuldige bitte diese kleine Täuschung, aber ich musste mir etwas einfallen
    lassen wie ich dich von dem C-Sec Beamten wegbringen kann. Er könnte mit
    seinem Verhalten Probleme verursachen und da du nicht Teil des Allianz-
    Militärs bist könnte er dich möglicherweise als Druckmittel einsetzten. Halte
    dich bitte von ihm fern bis wir mit dem Admiral oder meinen Vorgesetzten
    gesprochen haben.

    John


    Der Agent legte die Nachricht auf die geschlossene Nachricht auf die Benutzeroberfläche und versah sie mit einem vorgeschriebenen Makro, welches dafür sorgte, dass die Nachricht nach einmaligem öffnen und schließen gelöscht wurde. Dann sah sich John um und bedeutete Chief Galler, die mit einigen anderen, in der Nähe der Midway stand näher zu kommen. "Chief, ich möchte das sie etwas für mich tun." sprach John die Marine leise an: "Ich gehe gleich zu dem wütenden C-Sec und unserem neuen Captain. Wenn ich mit ihnen rede übergeben sie Miss Phoenix bitte diese PDA, sagen ihr sie hätten die gewünschte Datenauswertung von Elysium und führen sie von uns weg. Sie wird wissen worum es geht sobald sie die Nachricht gelesen hat... und bleiben sie bitte wenn möglich in ihrer Nähe, Verstanden?" Die hellheutige Soldatin wirkte etwas verdutzt, nickte aber pflichtbewusst und John wandte sich, nachdem er der Frau sein PDA übergeben hatte, um und marschierte auf Richters Schreibtisch zu.

    Als er sich den drei Menschen die dort standen nährte sprach gerade Richter mit eindringlicher Stimme: "...unmittelbaren Gefahr für die Citadel konfrontiert, es liegt also der Tatbestand der Gefahr im Verzug vor, womit mein Eindringen gerechtfertigt wäre. Wie gesagt, Sie dürfen gerne eine Beschwerde einreichen.“ Der dunkelhaarige Beamte machte eine bedeutungsvolle Pause, in der er den Captain der Midway musterte ehe er nachsetzte: „Aber ich habe so das Gefühl, Sie sind noch nicht alles losgeworden, was Sie mir sagen wollten.“ John nutzte die sich ihm bietende Gesprächspause und räusperte sich kurz: "Entschuldigung, Captain Farnsworth... Sir... 2nd Leutnant John Weber. Ich konnte nicht überhören das die Citadel-Security anscheinend Anstoß an einem der Fundstücke der Midway nimmt und als Sicherheitschef der Midway kann ich versichern das von dem Objekt keinerlei Gefahr ausgeht." Der Agent gab sich höflich, aber auch selbstsicher und bestimmt um keinerlei Zweifel an seiner Kompetenz bei Richter aufkommen zu lassen: "Sollten sie konkrete Fragen haben werde ich, soweit es die Geheimhaltung erlaubt, mein Möglichstes tun um ihre Bedenken zu zerstreuen." Während John sprach war Chief Galler an Amanda herangetreten murmelte ihr etwas über 'Bericht' und 'Elysium' zu, überreichte ihr das PDA und als der Agent geendet hatte hatten sich die Beiden Frauen schon einige Schritte entfernt. "Was man ihnen bis jetzt möglicherweise noch nicht mitgeteilt hat ist, dass wir nicht beabsichtigen das Artefakt von der Midway zu schaffen und es kommt auch nicht mit irgendwelchen Geräten auf der Citadel in Kontakt..." fügte John noch hinzu und versuchte so Richter jedwede Begründung zu rauben, mit der dieser erwirken konnte das C-Sec versuchte das Artefakt zu beschlagnahmen.

  8. #118
    ME FRPG only Avatar von Sarah Cathryn Farnsworth
    Registriert seit
    02.04.2010
    Beiträge
    134

    Standard

    Die Citadel: Allianzandockbuchten

    Anstelle von Miss Phoenix kam jedoch Lieutenant Weber zu Sarah und Richter. Nach einer kurzen Vorstellung, gab er ebenfalls seine Meinung zum Geth-Artefakt ab und bestätigte somit Sarahs Standpunkt. Obendrein machte er den Vorschlag, Richter über alles Notwendige aufzuklären, doch nach einem Blick auf die Uhr, entschied sich Sarah dafür, die Diskussion zu Ende zu bringen.
    „Officer, Sie kennen die Vorschriften sicherlich genauso gut wie ich. Da Commander Ryland Ihnen den Zutritt gewährt hat, wird es auch keinerlei Folgen geben.“ ‚Zumindest für Sie…’ „Trotzdem fordere ich Sie dazu auf, zukünftig in dieser Angelegenheit den korrekten Weg einzuschlagen.“

    Sarah war verwundert, warum C-Sec gerade Richter an diese Position gestellt hatte. Wusste man von seiner Art, oder war es nur eine Ausnahme? Wollte man vielleicht absichtlich provozieren, weil die Allianz und nicht C-Sec den Auftrag der Geth-Verfolgung bekommen hatte? Aber das war Unsinn. Zwar operierte die C-Sec durchaus auch außerhalb der Citadel, aber eigentlich nur in Ausnahmefällen außerhalb des Citadel-Sektors. Der logische Schluss war, dass Konrad Richter einfach einen schlechten Tag hatte. Darum schenkte sie den Sergeant ein freundliches Lächeln.

    „Das wäre dann alles.“, meint Sarah zum Abschluss, bevor sie sich an Weber wandte. „Lieutenant, begleiten Sie mich zum Allianz-Kommando?“ Sie stellte die Frage so, dass auch deutlich wurde, dass sie Weber die Wahl überließ und ihm nicht einen höflich formulierten Befehl erteilt hatte. Sarah hielt nebenbei Ausschau nach Kathy, da sie sich noch von ihrer Freundin verabschieden wollte.

  9. #119
    ME-FRPG only Avatar von Konrad_Richter
    Registriert seit
    04.01.2010
    Beiträge
    221

    Standard

    Noch ehe Captain Farnsworth auf Konrads Frage antworten konnte, platzte ein Kerl, der Uniform nach vom Geheimdienst, in die Unterhaltung, der sich als John Weber, Second Lieutenant, Chef der Sicherheit an Bord der Midway, ausgab. Der Spion im Feldeinsatz beschwichtigte Konrad, wobei Weber selbstsicher blieb, das Artefakt bleibe garantiert auf der Midway und würde sich auch nicht mit der Citadel in irgendeiner Weise verbinden, sodass man –erneut– die Kontrolle über die Hauptsysteme verlieren würde. Die Art, mit der Weber auftrat, machte irgendwie auf den Polizisten einen sympathischen Eindruck. Der Mann gab sich selbstbewusst, aufrichtig und kompetent. Dinge, die Konrad schätzte.
    Ihm war jedoch keinesfalls entgangen, wie Weber mit einem anderen Soldaten gesprochen hatte, der dann rein zufällig gerade jetzt unter irgendeinem Vorwand Amanda Phoenix davon abhielt, wieder zu Konrads Schreibtisch zu kommen. Merkwürdig, aber natürlich nichts Handfestes.

    Schließlich schaltete sich Captain Farnsworth wieder ein. „Officer, Sie kennen die Vorschriften sicherlich genauso gut wie ich. Da Commander Ryland Ihnen den Zutritt gewährt hat, wird es auch keinerlei Folgen geben.“ Der Gute wird mit einem kleinen Rüffel schon zurechtkommen, meine Liebe, da bin ich mir sicher… „Trotzdem fordere ich Sie dazu auf, zukünftig in dieser Angelegenheit den korrekten Weg einzuschlagen.“
    „Aber selbstverständlich“, antwortete Konrad mit einem breiten Lächeln und übertrieben freundlich, sodass dem Captain, wie auch Weber klar sein musste, dass Konrad auch weiterhin die Vorschriften und Paragraphen zu seinen Gunsten auslegen würde, wenn es darum ging, schnell zu handeln.

    Deiner Freundin Kathy würde das gefallen.

    Das – nach Konrads Auffassung ehrlich gemeinte – Lächeln, das ihm der Captain dann erwiderte, verwirrte den Polizisten etwas, doch er sah sich schließlich in seiner Vermutung bestätigt, es hier mit einem von Natur aus sehr freundlichen, vielleicht sogar etwas gutmenschlich veranlagten Menschen zu tun zu haben.
    „Bevor Sie sich in irgendeine Besprechung retten, würde ich von Ihnen, Second Lieutenant Weber, gerne wissen, wie Sie denn überhaupt in Besitz des Geth-Artefakts gekommen sind“, warf Konrad ein, nachdem Captain Farnsworth den Feldagenten fragte, ob er sie begleiten wolle. „Natürlich nur, wenn es die Geheimhaltung erlaubt, versteht sich“, ergänzte der Polizist dann noch, dessen noch immer gereizter Zustand sich mittlerweile etwas gebessert hatte.

  10. #120
    ME FRPG Only Avatar von Kathleen Benedict
    Registriert seit
    24.03.2010
    Beiträge
    94

    Standard

    Kathleen verfolgte mit ihren Augen die Bewegungen von Weber und die Szene um Richter herum. Es schien als würde der Agent ihrem Wunsch nachkommen. Als er sich dann selbst in die Schussposition für Konrad Richter manövrierte, war Neska nicht glücklich. Gar nicht.
    Aber sie vertraut der Professionalität von Weber, er hatte einen Kompetenten Eindruck gemacht, und sie vertraut dem Urteil von Helen - auch wenn ihr das schwerer fiel, als ihr recht war, oder auch nicht - das sie ihn auf diese Stelle gesetzt hatte. Noch. Kathy hätte es nicht zu diesem Punkt geschafft, wenn sie nicht sie wäre.

    Vorsichtig. Sie überlegte sich ob sie eine neue Zigarette anzünden sollte, während noch Sarah noch mit Richter sprach und sich Weber gerade einmischte. Ihr fiel auch der Soldat auf der dem Weibsstück ein PDA gab und Kathleen konnte nur hoffen das darauf Webers Anweisungen ausgeführt standen, damit sich die Frau von Richter entfernte. Neska knirschte mit den Zähnen. Wenn es nach ihr ging konnte man die letzten Stunden bequem aus dem Kalender diesen Jahres streichen. Vermutlich aus ihrem ganzen Leben. Sie atmete tief durch und schloss für einen Moment die Augen, als im selben Moment hinter ihr, und über der Midway hinweg weitere Schiffstriebwerke, fauchend, ein anderes Schiff in das Dock schoben. Kathleen verfolge mit den Augen wie die Verdun, eine ältere, sehr schlanke Fregatte die mehr ein Jagdschiff als ein Kampfschiff war, mit unheimlicher Präsenz die Andockbuchten langsam entlang steuerte um dann ein eine Andockbucht von der Midway, und außerhalb des abgesperrten Bereiches anzudocken. Das Schiff hatte eine dunkle Lackierung, die matt wie sie war nicht im Licht der zahlreichen Neonlichter der Citadel schimmerte. Sie wirkte etwas vermodert und überaltet. Aber das war vollkommen bewusst so gehalten. Die Verdun war ein Schiff das vollständig im Dienst des Geheimdienstes stand. Sie hatte zwar nicht die Tarngeräte der Midway oder der Normandy, aber sie hatte ausgesprochen starke Sensoren und verfügte über einige andere Möglichkeiten ihre Identität zu verschleiern.

    Nach einem kurzen Blick auf ihre alte Armbanduhr, und einem Kontrollblick zu der kleinen Gruppe an Menschen die am Arbeitstisch von Richter standen, entschied sie, dass sie ein paar Minuten hatte um Sean einzuweisen, bevor sie sich von Sarah verabschieden musste.
    Wobei ihr nicht ganz klar war, ob sie das tuen würde, oder ihr in das Allianzkommando folgen würde. Sie würde das später Spontan entscheiden. Also machte sie sich mit schnelle, weitausholenden Schritte auf den Weg aus dem abgesicherten Bereich heraus. Passierte die Einlasskontrolle, zeigte dem Allianzmann ihren Ausweis und nickte dem C-Sec Wachmann zu der mit aufmerksamen Blick die Leute beobachtete die diese Dockbuch verließen.

    Kathleen schob sich an dem C-Sec Wachmann vorbei und tätschelte ihm die Schulter. "Nicht wegrennen. Ich komme gleich wieder." ihr Ton war freundlich, aber bestimmt. Der Mann seufzte erst und lächelte dann doch gegen seinen eigentlichen Willen amüsiert. Neska zwinkerte ihm zu und beschleunigte ihre Schritte während sie auf die Verdun zu hielt, deren Schleuse sich gerade öffnete. Wie gehabt stieg erst eine Gruppe von Technikern aus um die Andockvorrichtung zu prüfen, bevor mögliche Passagiere das Schiff verlassen konnten. Kathleen hatte den halben Weg hinter sich als Sean aus dem Schiff trat.
    Sich eine Sonnenbrille mit riesigen, Fliegenaugen, großen Gläsern auf die Nase setzte. Der goldene Rahmen der Brille funkelte im künstlichen Licht der Beleuchtung. Neska schüttelte den Kopf. Während sich ihr Chef-Analyst das Halstuch zu recht zupfte das aus dem Kragen seines weißen Hemdes ragte. "Tunte." hauchte sie amüsiert. Aber bevor sie das Schiff und Sean erreichen konnte. Sprang neben ihm ein kleines Mädchen, von vielleicht fünf oder sechs Jahren, aus dem Schiff. Sie blieb neben dem Mann stehen und zupfte ihm am Hosenbein, als wollte sie sagen 'Und nun?' Kathleen blieb stehen.
    Die Kleine trug ein rotes Kleidchen mit weißen Punkte darauf und schleppte hinter sich, in der rechten Hand, einen zerknuddelten hellbraunen Hasen her, dessen gewaltige Schlappohren ebenso auf dem Boden schleiften wie die Beine und das Hinterteil mit dem weißen Puschelschwanz. Sie wirkte verschlafen und rieb sich dann auch mit der freien Hand, mit der sie gerade noch an Sean gezupft hatte, ein Auge. Gähnte dabei wirkungsvoll und ohne auch nur daran zu denken sich die Hand vor zu halten.
    Kathleen ging wieder los. Beeilte sich, so das sie fast rannte. Sean wandte seinen Blick herum zu der Kleinen, zu ihr hinunter und blickte sofort wieder hoch, als er die Bewegung realisierte die auf ihn zu kam. Mit einem breiten Grinsen empfing der seine Chefin, die ihn vollkommen ignorierte.

    Neska ging leicht in die Knie um das Mädchen besser unter den Achseln greifen zu können, sie zärtlich hoch zu heben und auf ihren Arm zu setzen. Die Kleine zuckte zusammen und quiekte fast ängstlich, ob der plötzlichen Bewegung. Aus den verschlafenen Augen heraus blinzelte sie ihren 'Angreifer' an und zog eine Schnute. Kathleen ignorierte das und drückte das Mädchen nur fest an sich.
    "Princessa." hauchte sie und hielt ihre Tochter fest in den Armen, während sie die Augen geschlossen hielt.
    "Mami..." sie war offensichtlich erstaunt und begann sich erst langsam zu entspannen. Aber nach ein paar Augenblicke warf sie dann aber schließlich ihre Arme um so erleichterter und freudiger um Kathleens Hals, wobei der Hase ihrer Mutter mit einem weiten Schwingen in den Rücken schlug. Neska seufzte und schluckte schwer. Sie brauchte all ihre Willenskraft um nicht in Tränen auszubrechen. Die letzten Stunden hatten sie mitgenommen, hatten ihr einen wichtigen Menschen genommen, hatten so vieles verändert. Ihr eigene Tochter jetzt in den Armen zu halten war - überwältigend.

    Dann aber realisierte sie, die Kleinigkeit von Ungereimtheit an der Sache.
    "Henrietta." hauchte sie, während sie das Mädchen etwas von sich hob um ihr ins Gesicht zu sehen. "Was machst du hier?" fragte sie ihre Tochter und strich ihr dabei durch die lockigen rotblonden Haare, die von ein paar roten Haarspangen gehalten wurden. Henrietta zog daraufhin eine Gesicht wie sieben Tage Regenwetter und blies die Backen zu einem Schmollen auf. Kathleen kannte ihre Tochter gut genug um zu wissen, dass sie sich wieder mit dem Kindermädchen oder der Lehrerin angelegt hatte. Für sie war längst alles klar, als ihre Tochter endlich genug Luft geholt hatte für die kleine Triade. "Frau Gelia hat wieder..." also das Kindermädchen.
    Kathleen war informiert.
    "Du kannst von Glück sagen, das ich noch in der Botschaft war.", machte sich Sean bemerkbar, "Boss." Neska blickte ihn an ihrer Tochter vorbei an und nickte ihm dann erst zu.
    "Wie?" fragte sie einfach nur, dass Protestklopfen auf ihrer Schulter ignorierend das von der kleine Hand kam, die zum Ausdruck brachte das man doch gefälligst der Stimme zuhören sollte, zu der die Hand gehört.
    "Es scheint, als hätte Prinzessin, beschlossen das Sie das Kindermädchen doof findet. Ist auf die Straße gegangen, hat sich ein Shuttle zur Botschaft der Allianz bestellt." er holte kurz Luft um seine Aussage mit einem weiten Armschwingen zu unter malen. "Stellte sich dort dann an den Empfang. Wobei sie an der Warteschlange einfach vorbei spaziert ist - sehr zur Freude der Wartenden, und der Erheiterung der Mitarbeiter. Um dort dann erst mal das Shuttle zahlen zu lassen, nachdem sie mit geteilt hat, ihre Mutter würde hier arbeiten. Man hat sie zu mir gebracht und sie hat darauf bestanden das sie nicht mehr zurück gehen würde. Sonder sie wolle zu dir." "Genau!" kam von der Seite auf Kathleens Arm. Daraufhin blickte sie ihre Tochter an und schüttelte leicht den Kopf - signalisierte ihrer Tochter das sich gerade zwei Erwachsene unterhielten. Sie würde gleich reden können.
    "Sie hat sich davon nicht abbringen lassen. Die kleine Kröte hat mich erpresst. Sie meinte, wenn ich Sie zurück bringe und nicht mitnehme, dann läuft Sie wieder weg und dann wäre das meine Schuld." Neska starrte ihre Tochter an, die nun plötzlich das eine Schlappohr ihres Hasen viel interessanter fand und damit zwischen ihren kleinen Fingern spielte. Kathleen hob eine Augenbraue und schüttelte leicht den Kopf. Sah dann aber wieder zu Sean.

    Er zog eine Rechnung aus seiner Hosentasche. "Ich bekomme von dir 25 Credits für das Shuttle und einen Appletini dafür das ich deine Tochter während des Fluges bespaßt habe."
    "Sollst du haben. Danke." seufzte sie und schüttelte immer noch ungläubig den Kopf. "Und wir zwei, junge Dame, reden da nachher darüber." "Hm?" Henrietta blickte vollkommen unschuldig, mit den größten Kulleraugen der Welt auf und kniff dann ihr rechtes Auge zu. Betrachtete ihre Mutter mit dem anderen, dunkelgrünen, Auge. Grinste dann breit, als hätte sie nichts verbrochen. Der reinste Engel.
    "Ja du, junge Dame."
    "Nöööö?!"
    Neska seufzte und balancierte Henrietta neu auf ihrem Arm aus. "Du machst mich noch wahnsinnig Kind." Als Antwort kam nur ein Kichern. Sie schüttelte wieder leicht den Kopf, wobei es mehr ein resigniertes und doch amüsiertes Schütteln war. Sie konnte ihr nicht richtig böse sein. Noch nicht. Sie wandte sich an Sean.

    "Kannst du in die Station? Ich brauche deine Händchen dort." "Sicher. Sofort?" "Sonst hätte ich nicht gefragt." Er seufzte theatralisch und legte die Hand mit dem Rücken an die Stirn. Ein Ausdruck des 'Welt vergehen in Schmerz.' "Gut. Aber was ist mit meinem Gepäck?" Just in diesem Moment, schoben zwei Marines, mit einem unglaublich angesäuerten Gesicht, zwei riesige, alte englische Lederkoffer aus dem Schiff. Sie waren offensichtlich nicht begeistert davon Kofferboys zu sein. Ebenso wenig der dritte, der auf einer kleinen Hubplattform, einen gewaltigen, schweren, düsteren Ledersessel transportierte. Der Graf Dracula der Ledersessel. Die Fessel - wie Kathleen ihn zu nennen pflegte. "Das Ding lässt du dir am besten gleich in die Station bringen." witzelte sie.
    "Nenn meinen Liebling nicht 'Ding', Boss."
    "Gepäck zur Botschaft. Die sollen dir eine Wohnung besorgen in den Blöcken neben der Botschaft. Ich brauch dich in Greif-Reichweite." "Oh La La." "Geh zu Angela. Lass dich ins Bild setzen und mach dich an die Arbeit, bei dem was dir am sinnvollsten erscheint."
    "Jetzt?"
    "Jetzt."
    "Appletini?"
    Kathleen starrte ihn an. Ihr Blick hätte ihn fast ausgepeitscht. Vollkommen untypisch für Sean, wurde er ruhig und ernsthaft. Er hob eine Augenbraue und schien einen Moment zu überlegen. Musterte seine Chefin, und versuchte abzuschätzen ob es tatsächlich so ernst war, wie es wirkte. "Okay. Ich mach mich auf den Weg." er winkte die Marines zu sich und sah Kathleen dann noch mal an. "Und du Boss?"
    "Ich muss mich hier noch um was kümmern. Später." sagte sie und machte sich mit ihrer Tochter auf dem Arm auf den Weg zurück zur Midway. Henrietta hatte ihren Kopf auf die Schulter von Neska gelegt, und säuselte leise schlummernd vor sich hin. Der Hasen wippte ihr immer wieder im Rücken gegen die Schulterblätter, aber das störte sie nicht. Es war schön die Kleine bei sich zu haben. Auch wenn es ihre Planung nicht hergab, sich auch noch um ihr Mädchen zu kümmern. Sie hinten und vorne keine Zeit hatte.
    Während sie zurück zu der Andockbucht der Midway schlenderte, verschränkte sie die Hände vor dem Bauch um das Gewicht von Henrietta besser auf beide Arme zu verteilen. Betrachtete ihre Tochter, die in zwschen wieder fest schlief. Lächelte. Küsste den Scheitel des Mädchens und inhalierte den Geruch ihrer Haare.
    Neska konnte sich noch gut an den Duft von Henrietta als Baby erinnern. Es war dieser weiche, unschuldige Geruch der allen Babies eigen war. Und der sich mit der Zeit und mit dem Alter langsam veränderte. Im Moment war noch ein wenig davon erhalten. Aber Kathleen wusste das es nicht mehr lange halten würde. Die Umwelt in der sie sich bewegten würde ihn früher oder später endgültig auslöschen und ihn ersetzten mit dem neuen, eigenen Körpergeruch und dem Geruch von Parfüms. Sie bedauerte es sehr.

    So wie sie jeden Moment bedauerte den sie nicht mit ihrer Tochter verbringen konnte. Oft war ihr das nicht klar, aber die letzten Stunden hatten ihr einiges wieder klar in Erinnerung gerufen. Henrietta war einzigartig. So wie es diese Rebekka gewesen war.

Seite 12 von 16 ErsteErste ... 21011121314 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •